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FED, EZB, BOJ - Aktuelle Geldpolitik und ihre Wirkung auf die Märkte

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Tom49
vor 8 Stunden von Fondsanleger1966:

Aktuell müsste der USD etwa 25% verlieren, um ungefähr die Kaufkraftparität zum EUR zu erreichen. Wenn ich US-Assets kaufe und langfristig halte, muss ich im Mittel also mit einem Verlust von 25% rechnen.

Sehr interessant.

Reversion-to-mean also nicht nur bei den derzeit noch hohen Bewertungen, sondern auch beim Wechselkurs zur Kaufkraftparität.
 

vor 19 Stunden von The Statistician:

Wenn du meinst künftige größere Wechselkursschwankungen vernünftig prognostizieren zu können, dann beziehe das in deine Käufe ein. Oder wie sonst willst du Wechselkurse berücksichtigen? Langfristig ist primär die Kaufkraftparität entscheidend, nicht die Wechselkursschwankungen. 

Wenn @Fondsanleger1966 mit der oben zitierten Aussage Recht hat, dass der Dollar ein Viertel höher steht als die Kaufkraft es rechtfertigt, dann kann ich schlußfolgern, dass der aktuelle Wechselkurs für einen Kauf ungünstig ist. Und Du müsstest dann doch zustimmen, weil Du Kaufkraftparität für langfristig entscheidend hältst, oder?
 

Aber: Wie genau sollte man die Kaufkraft vergleichen?
Die Amis werden dauerhaft mehr für Ihre Gesundheitsversorgung und Bildung ausgeben als wir, weil deren Krankenhäuser, Unis etc krass überteuerte Preise verlangen.
Und wir werden wir sicherlich weiterhin dauerhaft deutlich mehr für Energie ausgeben, weil wir viel mehr importieren müssen.

Gibt es Berechnungen der Kaufkraft, die diese regionalspezifischen Unterschiede berücksichtigen?
Oder muss ich den Big Mac Index bemühen?

Haben Devisen-Reserven einen signifikanten Einfluß auf den Wechselkurs? Muss ich berücksichtigen, dass in Zukunft viele Staaten lieber Gold als Dollar für Notlagen zurücklegen? (Gründe wären: Die verschuldeten USA, die evtl. auch wieder einen America First Präsidenten wählen. Und dass Einfrieren der russisches Devisen.) Der Euro würde natürlich auch leiden, wenn international weniger Euro Devisenreserven gebunkert werden, aber er ist ja nicht so verankert als Fremdwährungsreserve wie der Dollar, daher kann weniger Euro verkauft werden... Kompliziert alles.

 

 

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The Statistician
vor 10 Stunden von Fondsanleger1966:

Über die aktuelle Abweichung zur Kaufkraftparität. Aktuell müsste der USD etwa 25% verlieren, um ungefähr die Kaufkraftparität zum EUR zu erreichen. Wenn ich US-Assets kaufe und langfristig halte, muss ich im Mittel also mit einem Verlust von 25% rechnen.

vor 56 Minuten von Tom49:

Wenn @Fondsanleger1966 mit der oben zitierten Aussage Recht hat, dass der Dollar ein Viertel höher steht als die Kaufkraft es rechtfertigt, dann kann ich schlußfolgern, dass der aktuelle Wechselkurs für einen Kauf ungünstig ist. Und Du müsstest dann doch zustimmen, weil Du Kaufkraftparität für langfristig entscheidend hältst, oder?

Unter der Annahme, dass die Kaufkraftparität sich künftig nicht merklich ändert, würde ich vorerst zustimmen. Zumindest bei größeren Summen. Doch dann bliebe für mich die Frage der Alternative offen. Wenn man eine größere Summe Geld hat, die man investieren möchte, und der US-Markt aufgrund obiger Begründung entfällt, steckt man dann alles in Europa o.Ä. rein? Dadurch wird die regionale Gewichtung in erheblicher Weise beeinflusst und ob das am Ende besser ist, hängt maßgeblich von der relativen Rendite ab. Man hat schließlich nichts gewonnen, wenn man einen steigenden Euro antizipiert, aber die alternative Anlage am Ende dennoch weniger Rendite abwirft oder letztlich genauso viel.

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Fondsanleger1966
vor 15 Stunden von Fondsanleger1966:

Wenn man seine Käufe über das Jahr 2000 oder über das Jahr 2007 verteilt hätte, wäre dadurch kaum eine nennenswerte zeitliche Diversifikation erzielt worden.

 

vor 13 Stunden von chirlu:

Und wäre man dann heute arm?

 

Nehmen wir als Beispiel das Jahr 2000: Wenn man in den MSCI World oder den MSCI ACWI (je nach Geschmack) über die (viel zu kurzen) vier Quartale eingestiegen wäre, hätte man bis heute eine Rendite von ca. 5,2/5,4% vor allen Kosten, Steuern und Inflation erzielt, je nach der konkreten Umsetzung des vierteljährlichen Einstiegs. Nachvollziehbar über den Link unten (Monate in 2000 einfach durchklicken und jeweils die Zahlen für die Durchschnittsrendite ansehen).

 

Eine Anfang 2000 gekaufte 30jährige Bundesanleihe hätte dagegen 6,1% p.a. aus der fest eingeloggten Rendite gebracht plus noch weitere erhebliche Kursgewinne durch die inzwischen gesunkenen Zinsen.

 

Die Bundesanleihe wäre die ganze Zeit im Plus gewesen, während die Aktien-ETFs gut die Hälfte der Zeit nominell im Minus waren (real vermutlich sogar ungefähr 2/3 des Zeitraumes): https://backtest.curvo.eu/compare?config={"withTer"%3A"false"%2C"periodStart"%3A"2000-01"}&portfolios=NoIgsgygwgkgBAQSgdRiANMUMCiAGPAIQDYAlAVgCZLyBODARgF0Wg%2C NoIgsgygwgkgBAdQPYCcA2ATEAaYoAyAqgIwDsAHMQKwAsxZAnDsQLptA

 

Damit waren die Aktien-ETFs damals also das, was Anleihen vor 1,5 Jahren waren: ein Risiko ohne (Zusatz-)Rendite. Nur das dies für die Aktien-ETFs über einen Zeitraum von bisher 22,4 Jahre zutrifft (wobei die Wahrscheinlichkeit derzeit hoch ist, dass dies noch länger der Fall sein wird).

 

Ob man durch die Aktien-ETFs arm geworden wäre, hängt von den Lebensumständen ab. Wer zum falschen Zeitpunkt auf dieses Geld zurückgreifen musste, konnte durchaus ärmer werden.

 

Unabhängig davon waren die 2000 gekauften Aktien-ETFs auf jeden Fall ein Investment mit einem grottenschlechten Chancen-Risiko-Verhältnis. Egal, was die Wissenschaft dazu angeblich sagt.

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Madame_Q

@Fondsanleger1966

Guter Post.

Viel zu selten werden diese Szenarien aufgezeigt hier.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 33 Minuten von Fondsanleger1966:

Unabhängig davon waren die 2000 gekauften Aktien-ETFs auf jeden Fall ein Investment mit einem grottenschlechten Chancen-Risiko-Verhältnis. Egal, was die Wissenschaft dazu angeblich sagt.

Stimmt. Der feine Unterschied zu heute ist nur, dass die Renditen der Anleihen noch höher waren und dann bis heute gefallen sind, so dass die Kursentwicklung für ein Portfolio mit langer Duration doch leidlich gut lief. Das kann sich nun über 20 Jahre umkehren, zumindest wird es sich so nicht wiederholen lassen. Aktienduration 20 Jahre, Lange Anleihen Durationen und eine Gold-Duration von 30 Jahren haben solche Portfolios über diese lange Zeit über die stetig sinkenden Renditen gerettet. Zudem gab es ein Inflation um die 2 % so dass sich die derzeitige Everything-Bubble aufbauen konnte. Wird das so nochmal gelingen? Vermutlich nicht mehr.o:)

 

PS: Klingt jetzt vielleicht ein bisschen zu depressiv, aber Buy & Hold muss sicher nicht der gleiche Selbstläufer sein, der es in den letzen 20 Jahren war. Es sei denn es geht nochmal 40% runter, dann mag es wieder hübscher aussehen.:wub:

PPS: Aber jetzt kriegt Euch mal wieder ein. Soviel ist ja noch gar nicht passiert und "Et het noch immer jot jejange".:-*

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Drengist
vor 37 Minuten von Fondsanleger1966:

 

 

Nehmen wir als Beispiel das Jahr 2000: Wenn man in den MSCI World oder den MSCI ACWI (je nach Geschmack) über die (viel zu kurzen) vier Quartale eingestiegen wäre, hätte man bis heute eine Rendite von ca. 5,2/5,4% vor allen Kosten, Steuern und Inflation erzielt, je nach der konkreten Umsetzung des vierteljährlichen Einstiegs. Nachvollziehbar über den Link unten (Monate in 2000 einfach durchklicken und jeweils die Zahlen für die Durchschnittsrendite ansehen).

 

Eine Anfang 2000 gekaufte 30jährige Bundesanleihe hätte dagegen 6,1% p.a. aus der fest eingeloggten Rendite gebracht plus noch weitere erhebliche Kursgewinne durch die inzwischen gesunkenen Zinsen.

 

Die Bundesanleihe wäre die ganze Zeit im Plus gewesen, während die Aktien-ETFs gut die Hälfte der Zeit nominell im Minus waren (real vermutlich sogar ungefähr 2/3 des Zeitraumes): https://backtest.curvo.eu/compare?config={"withTer"%3A"false"%2C"periodStart"%3A"2000-01"}&portfolios=NoIgsgygwgkgBAQSgdRiANMUMCiAGPAIQDYAlAVgCZLyBODARgF0Wg%2C NoIgsgygwgkgBAdQPYCcA2ATEAaYoAyAqgIwDsAHMQKwAsxZAnDsQLptA

 

Damit waren die Aktien-ETFs damals also das, was Anleihen vor 1,5 Jahren waren: ein Risiko ohne (Zusatz-)Rendite. Nur das dies für die Aktien-ETFs über einen Zeitraum von bisher 22,4 Jahre zutrifft (wobei die Wahrscheinlichkeit derzeit hoch ist, dass dies noch länger der Fall sein wird).

 

Ob man durch die Aktien-ETFs arm geworden wäre, hängt von den Lebensumständen ab. Wer zum falschen Zeitpunkt auf dieses Geld zurückgreifen musste, konnte durchaus ärmer werden.

 

Unabhängig davon waren die 2000 gekauften Aktien-ETFs auf jeden Fall ein Investment mit einem grottenschlechten Chancen-Risiko-Verhältnis. Egal, was die Wissenschaft dazu angeblich sagt.

Interessant, aber dann doch ein unrealistisches Szenario. Die Wenigsten haben einen fetten Betrag, den sie einmalig investieren und dann 20 Jahre liegen lassen.

 

Der Normalfall sind Sparraten über 20-30 Jahre. Und dann sieht das Ergebnis ganz anders aus.

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geldvermehrer
vor 16 Stunden von Fondsanleger1966:

Wo sagt das die Wissenschaft? Das ist eine Marotte, die hier im Forum mal eingerissen ist und grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert. Bei Einmalinvestments verzichtet der Anleger auf 100% der zeitlichen Diversifikation, wie sie sich zum Beispiel bei einem Sparplan über 30 Jahre ergibt. Das ist in etwa so, als ob ich nur in eine Aktie investiere.

Die Marotte ist nicht ohne Grund "hier mal im Forum eingerissen" und basiert schon ein wenig auf wissenschaftlichen Untersuchungen soviel mir bekannt ist. Auch das Rendite-Dreieck z.B. für den MSCI World weist darauf hin. Klar kann man sich extra z.B. den 20-Jahres-Zeitraum 2000 bis 2020 raussuchen, aber in der Mehrzahl der Fälle war Einmalanlage dem Sparplan renditemäßig überlegen, so zumindest habe ich das im Kopf.

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Drengist
Gerade eben von geldvermehrer:

Die Marotte ist nicht ohne Grund "hier mal im Forum eingerissen" und basiert schon ein wenig auf wissenschaftlichen Untersuchungen soviel mir bekannt ist. Auch das Rendite-Dreieck z.B. für den MSCI World weist darauf hin. Klar kann man sich extra z.B. den 20-Jahres-Zeitraum 2000 bis 2020 raussuchen, aber in der Mehrzahl der Fälle war Einmalanlage dem Sparplan renditemäßig überlegen, so zumindest habe ich das im Kopf.

Die Frage ist nicht, was besser ist, sondern was in der Realität der wahrscheinlichere Fall ist. Und das ist nicht die Einmalanlage großer Beträge. (Auch wenn deine Aussage wissenschaftlich richtig ist)

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hiviq
· bearbeitet von hiviq
57 minutes ago, Fondsanleger1966 said:

 

"Egal, was die Wissenschaft dazu angeblich sagt."

Was weiß die Wissenschaft schon...na, COVID geschädigt? Warum mit Evidenzen arbeiten, wenn man auch fantasieren kann. 

 

Ansonsten: Timing des Markteinstiegs – funktioniert es?

 

Aber vllt. bist du ja genau die Zielgruppe vom damaligen Bundesinnenminister de Maizière: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.."  :D

 

 

 

5 minutes ago, Drengist said:

Die Frage ist nicht, was besser ist, sondern was in der Realität der wahrscheinlichere Fall ist. Und das ist nicht die Einmalanlage großer Beträge. (Auch wenn deine Aussage wissenschaftlich richtig ist)

Du berechnest Wahrscheinlichkeiten auf Basis der zukünftigen unbekannten Variablen....Wow.

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Drengist
vor 1 Minute von hiviq:

Was weiß die Wissenschaft schon...na, COVID geschädigt? Warum mit Evidenzen arbeiten, wenn man auch fantasieren kann. 

 

Ansonsten: Timing des Markteinstiegs – funktioniert es?

 

Aber vllt. bist du ja genau die Zielgruppe vom damaligen Bundesinnenminister de Maizière: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.."  :D

 

 

 

Du berechnest Wahrscheinlichkeiten auf Basis der zukünftigen unbekannten Variablen....Wow.

Du hast mich falsch verstanden. Was ich meine: das Szenario ich habe 350k und muss mich entscheiden: alles auf einmal oder in Sparraten ist extrem selten. Heißt: auch wenn die Einmalanlage großer Summen der bessere Weg ist: in der Realität haben die allermeisten Menschen diese Option nicht, sondern sparen Monatlich.

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hiviq
4 minutes ago, Drengist said:

Du hast mich falsch verstanden. Was ich meine: das Szenario ich habe 350k und muss mich entscheiden: alles auf einmal oder in Sparraten ist extrem selten. Heißt: auch wenn die Einmalanlage großer Summen der bessere Weg ist: in der Realität haben die allermeisten Menschen diese Option nicht, sondern sparen Monatlich.

okay

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Tom49
vor 6 Stunden von The Statistician:

Doch dann bliebe für mich die Frage der Alternative offen. Wenn man eine größere Summe Geld hat, die man investieren möchte, und der US-Markt aufgrund obiger Begründung entfällt, steckt man dann alles in Europa o.Ä. rein?

Oder man wartet bis Kurse noch etwas weiter fallen und/oder der Wechselkurs sich verbessert.

 

vor einer Stunde von Drengist:

was in der Realität der wahrscheinlichere Fall ist. Und das ist nicht die Einmalanlage großer Beträge.

Es gab m.E. in den letzten zwei Jahren so viele Threads hier von Leuten, die größere Beträge anlegen wollten, weil sie a) sich bisher nicht an Aktien getraut haben, b) lange Jahre nichts angelegt hatten, weil sie schlechte Erfahrungen mit Börse, Bankern etc machten, c) geerbt haben, d) eine Firma verkauften. Und kaum jemand hat geraten den risikobehafteten Teil über 3, 5, oder 7 Jahre zu investieren, sondern meistens wurde auf böses Markettiming und die Wissenschaft verwiesen, die Einmalanlage empfiehlt, oder es wurde empfohlen über 12 oder 18 Monate anzulegen. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Ja, viele werden sicherlich in späteren Jahren noch Geld zum Anlegen erwirtschaften, aber die Frage ist m.E., ob sie Sparpläne etc durchhalten, wenn sie mit der Einmalanlage eines größeren Betrags auf die Nase gefallen sind.

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Drengist
vor 5 Minuten von Tom49:

Oder man wartet bis Kurse noch etwas weiter fallen und/oder der Wechselkurs sich verbessert.

 

Es gab m.E. in den letzten zwei Jahren so viele Threads hier von Leuten, die größere Beträge anlegen wollten, weil sie a) sich bisher nicht an Aktien getraut haben, b) lange Jahre nichts angelegt hatten, weil sie schlechte Erfahrungen mit Börse, Bankern etc machten, c) geerbt haben, d) eine Firma verkauften. Und kaum jemand hat geraten den risikobehafteten Teil über 3, 5, oder 7 Jahre zu investieren, sondern meistens wurde auf böses Markettiming und die Wissenschaft verwiesen, die Einmalanlage empfiehlt, oder es wurde empfohlen über 12 oder 18 Monate anzulegen. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Ja, viele werden sicherlich in späteren Jahren noch Geld zum Anlegen erwirtschaften, aber die Frage ist m.E., ob sie Sparpläne etc durchhalten, wenn sie mit der Einmalanlage eines größeren Betrags auf die Nase gefallen sind.

Dass es eine mangelnde Finanzbildung in Deutschland gibt, stelle ich nicht infrage. Auch nicht die Naivität, auf Ratschläge anonymer Teilnehmer in einem Forum zu hören. :)

 

Über die gesamte Bevölkerung gerechnet, bin ich aber überzeugt: Die Firmenverkäufer, die plötzlichen Erben, die überraschend zu einer sechsstelligen oder siebenstelligen Summe gekommen sind, sind eine marginale Gruppe.

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The Statistician
vor 22 Minuten von Tom49:

Oder man wartet bis Kurse noch etwas weiter fallen und/oder der Wechselkurs sich verbessert.

Wenn man mit einer großen Summe Cash auf bessere Wechselkurse wartet, kann das am Ende mehr Rendite kosten als man vermeintlich als Mehrwert generieren möchte. Bringt ja nichts, wenn EUR/USD um 25% ansteigt und die Kurse in USD im selben Zeitraum um 40% angestiegen sind. 

vor 31 Minuten von Tom49:

Und kaum jemand hat geraten den risikobehafteten Teil über 3, 5, oder 7 Jahre zu investieren, sondern meistens wurde auf böses Markettiming und die Wissenschaft verwiesen, die Einmalanlage empfiehlt, oder es wurde empfohlen über 12 oder 18 Monate anzulegen. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Die Aussage, dass man mit einer Einmalanlage statistisch besser abschneidet, ist doch vollkommen richtig. Was jemand aus dieser simplen Aussage macht, liegt am Ende bei jedem selbst. Kritische Äußerungen zum Markettiming gab es nur, wenn das als Grund indirekt oder direkt genannt wurde. Dass es das Risiko eines schlechten Zeitpunktes geben kann, steht hier außer Frage und geht aus genannter Aussage trivialerweise hervor. Jedoch gilt auch, dass je weiter man einen gestaffelten Einstieg in die Länge zieht, die Renditeerwartung umso geringer ausfällt. Und wer das Risiko bei Aktien in Form fallender Märkte verringern möchte, kann einfach eine entsprechende Asset Allokation wählen, statt das Risiko über die Form des Einstiegs steuern zu wollen. Schließlich würde man im Anschluss der gestaffelten Investition künftige Markteinbrüche von 50%+ ja ebenso "plötzlich" tolerieren. Nur kurz nach dem Einstieg sind solche Einbrüche scheinbar weniger tolerabel. Aus meiner Sicht leicht schizophren. Bei den wirklich großen Summen wurde hier auch nicht gerade selten auf zusätzliche professionelle Beratung verwiesen. Bei den unerfahrenen Personen wurde zudem auf die allgemeinen Risiken verwiesen, die mit Aktien einhergehen. Reicht vollkommen aus. Die letztliche Entscheidungsfindung bekommt man dann mit dem eigenen Kopf hoffentlich selbst gebacken.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor einer Stunde von The Statistician:

Jedoch gilt auch, dass je weiter man einen gestaffelten Einstieg in die Länge zieht, die Renditeerwartung umso geringer ausfällt.

 

Nick Maggiulli (Of Dollars and Data) hat da schöne animierte Grafiken. Ja, es gab heftige Bärenmärkte, in denen sich das In-die-Länge-Ziehen „über 3, 5 oder 7 Jahre“ gelohnt hätte; aber sie waren sehr selten. Ob der jetzige dazugehören wird, ist alles andere als gewiß.

gif_dca_perf_time_sw_60.gif

gif_dist_sw_60.gif

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bmi
Zitat

Looking forward, then: the late Autumn promises rising unemployment, plunging 
asset prices, soaring deficits, a temporarily softening official CPI number (even while 
the costs of living continue to increase), and more war—and, if the adjustment is quick enough, all in the context of a looming mid-term election. It will be like the Autumn of 2008: everyone, from the Left to Right, from Elizabeth Warren to the Wall Street Journal, will be clamoring for Fed intervention. Is the Fed really so independent as to crucify the 
market and the economy and the government on the cross of a strong dollar? Deflationary shocks are the handmaidens of hyperinflation. As in 1970 in the U.S. and 1922 in Weimar, the pain will be too much: the Fed will print again and faster. Listen carefully and you will hear Senator Schumer beginning to growl: “Get to work, Mr. Chairman.” As it did in 2009 and 2020, gold will get the message first.

http://www.myrmikan.com/pub/Myrmikan_Research_2022_06_14.pdf

 

Am besten alles lesen, sehr interessant. 

Myrmikan_Research_2022_06_14.pdf

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DeWeMe
Zitat

Überraschendes Treffen des EZB-Rats - Direktorin kündigt "grenzenloses" Vorgehen an

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank halten heute eine außerordentliche Ratssitzung ab, um die Folgen der jüngsten Verkaufswelle am Anleihenmarkt zu erörtern. "Der EZB-Rat wird am Mittwoch eine Ad-hoc-Sitzung abhalten, um die aktuellen Marktbedingungen zu diskutieren", sagte ein Sprecher der Notenbank am Morgen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. 

Die EZB hatte vergangenen Donnerstag eine Reihe von Zinserhöhungen angekündigt. Seitdem sind die Anleiherenditen stark gestiegen. 

Gestern Abend hatte Notenbankdirektorin Isabel Schnabel eindrücklich betont, dass die EZB gegen solch einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder einschreiten werde - und zwar schnell und "grenzenlos". Die Geldpolitik könne und solle auf eine ungeordnete Neubewertung von Risikoaufschlägen regieren, die die Wirksamkeit von Maßnahmen der Notenbank beeinträchtige und die Preisstabilität bedrohe, sagte Schnabel an der Panthéon-Sorbonne University in Paris.

Wenn nötig würde die EZB dazu auch "neue Instrumente entwickeln", um ihre Aufgabe zu erfüllen und die Preisstabilität zu sichern, sagte sie. Das Engagement für den Euro sei das Werkzeug der Notenbank gegen eine solche Fragmentierung, sagte Schnabel. "Dieses Engagement kennt keine Grenzen", fügte sie hinzu.

Am Dienstag war der Renditeabstand zwischen 10-jährigen deutschen Bundesanleihen und entsprechenden italienischen Staatspapieren auf über 2,50 Prozentpunkte gestiegen - der höchste Abstand seit 2020.

Hat nicht lange gedauert, bis die > 4% bei 10 jährigen italienischen Anleihen bekämpft werden müssen.

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kleinsparer

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/ezb-spitze-kommt-zu-notfallsitzung-zusammen-18104258.html

 

Zitat

Schnabel sagte, die EZB werde „Änderungen der Finanzierungsbedingungen, die über fundamentale Faktoren hinausgehen und die geldpolitische Transmission gefährden“, nicht tolerieren.

 

Haha. Sehr gut. Ja man macht sich die fundamentalen Faktoren aka Fakten so wie man sie braucht. Alles andere sind Schwurbler und Rechte. Kennt man ja.

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The Statistician
vor 41 Minuten von DeWeMe:

Wenn nötig würde die EZB dazu auch "neue Instrumente entwickeln", um ihre Aufgabe zu erfüllen und die Preisstabilität zu sichern, sagte sie. Das Engagement für den Euro sei das Werkzeug der Notenbank gegen eine solche Fragmentierung, sagte Schnabel. "Dieses Engagement kennt keine Grenzen", fügte sie hinzu.

Neue Instrumente a la Anleihenkaufprogramme zwecks Vermeidung einer starken Fragmentierung? Die Bilanz wird man so doch nie verkürzen können und eine straffe Geldpolitik halte ich mit der Zielsetzung ebenso für schwierig. Dann doch einfach Schulden auf EU-Ebene und fertig. Vielleicht sieht man tatsächlich demnächst noch einen EUR/USD von unter 1, wundern würde es mich nicht.

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DeWeMe

Solange die Fiskalpolitik fragmentiert ist, können selbstverständlich auch die Finanzierungsbedingungen fragmentieren. Wieso denkt Frau Schnabel, dass das anders sein sollte/muss?

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kleinsparer
· bearbeitet von kleinsparer

Was denken die sich bei der EZB? Das sie allmächtig sind? Nur die Politik in den Ländern kann die Probleme Europas und des Euros lösen. Nach 20 Jahren immer noch nicht verstanden?


Ein signifikanter Anteil der italienischen Staatsanleihen liegt bereits bei der EZB. Der Bestand soll gehalten werden. Das sind damit de facto abgeschriebene Schulden. Ein Schuldenschnitt. Das einzige was dazu noch fehlt ist, dass die Zinseinnahmen der EZB wieder vollständig an die Länder zurückgeführt werden aus denen sie kommen. Von mir aus soll man das noch machen. Aber die EZB muss aufhören den Schwächling und Anhängsel der Politik zu spielen. Ist schon wie in Türkei und Russland. Lächerlich.

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Toni
· bearbeitet von Toni

Halver spricht Klartext, gut der Mann!

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 3 Stunden von bmi:

Danke + Ja, gute Zusammenfassung der Lage. Ich frag mich nur ob die Probleme im Bereiche der Unternehmensbonds gelöst sind. Wenn er das so problematisch gefunden hatte und die FED-Covid-Aktion den Kollaps grad noch abgewendet hat, warum solte aus der Richtung nicht wieder Ungemach drohen? 2018 wurde das häufiger diskutiert. Zz. aber nicht mehr oder?

 

vor 58 Minuten von The Statistician:

Neue Instrumente a la Anleihenkaufprogramme zwecks Vermeidung einer starken Fragmentierung? Die Bilanz wird man so doch nie verkürzen können und eine straffe Geldpolitik halte ich mit der Zielsetzung ebenso für schwierig.

Warum sollte Sie auch? Für die EZB läuft doch alles nach Plan. Endlich zeichnet sich eine Lösung der Schuldenprobleme ab. Blöd nur wenn die FED zum Superfalken mutiert und alles kaputt macht. Aber mit "Piroetten" ist stets zu rechnen.

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WOVA1

Gerade sind wohl nicht nur die Kleinaktionäre etwas nervös:

 

ezb-spitze-kommt-zu-notfallsitzung-zusammen

 

Das Problem war zu erwarten: Stellt die EZB die Anleihenkäufe ein, laufen die Zinssätze in den Mitgliedsstaaten auseinander.

Besonders für den Club Med wird es teuer.

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DeWeMe
· bearbeitet von DeWeMe

Ahja: https://www.n-tv.de/wirtschaft/EZB-greift-Schulden-Staaten-unter-die-Arme-article23401242.html

PEPP soll jetzt flexible bezüglich Laufzeit und Jurisdiktion reinvestiert werden.

Zitat

Der EZB-Rat habe beschlossen, bei den anstehenden Reinvestitionen der Gelder aus dem billionenschweren Krisen-Anleihenkaufprogramm PEPP Flexibilität walten zu lassen, kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer Sondersitzung des EZB-Rats an.

[...]

Lagarde betonte die Flexibilität bei der Wiederanlage bei Jurisdiktionen und Laufzeiten.

 

Da hat doch das BVerfG 2020 beim Thema PSPP etwas geäußert: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/bvg20-032.html

Zitat

Im Ergebnis ist eine offensichtliche Umgehung des Verbots monetärer Haushaltsfinanzierung vor allem deshalb nicht feststellbar, weil [...]

- Ankäufe nach dem Kapitalschlüssel der nationalen Zentralbanken getätigt werden, [...]

Damit ist der Punkt schon wieder nichtig.

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