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francis

Wechsel zwischen PKV-Versicherern ohne Mitnahme der Altersrückstellungen

Empfohlene Beiträge

ava2
vor 3 Stunden von francis:

ich hab die Informationen heute eingeholt:

  • BBKK: 1,9-2,0%
  • Barmenia: 2,3-2,5% - dies gilt je nach genauem Tarif (Ein-,Zwei-,Mehrbett)

Der Unterschied ist für mich nicht riesig, interpretiere ich das richtig? Insbesondere liegen beide ja deutlich unter den empfohlenen 2,75% für Bisex-Tarife.

Leichter Vorteil für die BBKK. Der Rechnungszins muss von den Versicherern weiter gesenkt werden, da die alten renditeträchtigen Anlagen auslaufen. Als Faustregel kann man sagen, dass eine Senkung des Rechnungszinses sich um mehr auswirkt je jünger man ist. 1,9 % zu 2,5 % sind somit schon viel, 2,0 % zu 2,3 % wiederum eher weniger.

 

vor 3 Stunden von francis:

was meinst du damit genau? Wie sie die Senkung seit Beginn des Tarifs umgesetzt haben oder wie lange die letzte Senkung zurückliegt?

Wie lange die letzte Senkung des Rechnungszins zurücklag ist die relevante Frage. Gerade bei den Pflegetagegeldversicherung gab es in der letzten Zeit teils drastische Auswirkungen. Die alten Tarife waren noch mit 3,5 % Rechnungszins kalkuliert, die Versicherer konnten aber nicht anpassen, da die auslösenden Faktoren nicht angesprungen sind. Wenn der auslösende Faktor dann greift, muss der Rechnungszins und die ganz anderen Berechnungsgrundlagen angepasst werden und da hat es Beitragsanpassungen deutlich über 100 % gegeben. Ehrlicherweise sind aber solche drastischen Sprünge in der Krankenversicherung eher unwahrscheinlich, weil immer Leistungsausgaben anfallen (anders bei Pflegetagegeld erst im Pflegefall).

 

vor 3 Stunden von francis:

In den MB/KK der BBKK steht:

 

(2) Bei einem Aufenthalt im Ausland besteht bei Kriegsereignissen oder inneren Unruhen Versicherungsschutz bis längstens zum Ende des 7. Tages nach Bekanntgabe einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wegen kriegerischer Ereignisse oder innerer Unruhen. Terroristische Anschläge und deren Folgen zählen nicht zu kriegerischen Ereignissen oder inneren Unruhen

Dieses Klausel finde ich nicht problematisch, erstens gilt sie nur im Ausland und zweitens endet der Versicherungsschutz erst zum Ende des 7. Tages nach Bekanntgabe einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

 

vor 5 Stunden von berliner:

Sind die Altersrückstellungen wirklich einen selbst zugeordnet oder ist das nicht eher eine Größe, die sich aus den Rückstellungen der Versichertengruppe (also die Tarifgemeinschaft)  und was die zusammen angespart hat, ergibt?

Ich bin kein Mathematiker, aber der Ansparbeitrag (ein Teil des Beitrags wird in die Deckungsrückstellung direkt eingezahlt) und der gesetzliche Beitragszuschlag sind dem Vertrag zugeordnet. Die RfB-Mittel, die auch zur Beitragsdämpfung beitragen können, werden aus dem Überschuss genommen. Auch bei einem Versicherungswechsel nach 2009 ist ein Teil der Alterungsrückstellungen futsch. In § 146 Abs. 1 Nr. 5 VAG ist geregelt, dass die Mitgabe des Übertragungswerts desjenigen Teils der Versicherung, dessen Leistungen dem Basistarif im Sinne des § 152 Absatz 1 entsprechen, bei Wechsel des Versicherungsnehmers zu einem anderen privaten Krankenversicherungsunternehmen vorzusehen ist. Daher ist die Wahl des Versicherers (für mich) eine Entscheidung fürs Leben (Ausnahmen bestätigen die Regel).

 

vor 2 Stunden von Peter Wolnitza:

Sorry, sehe ich klar anders: Gerade im Stationären Bereich kommt es recht häufig zu Überschreitungen des 3,5 fachen Satzes.

Stimmt, der Threadersteller hat aber geschrieben "GOÄ ambulant ... auf 3,5-fachen Satz limitiert". Die Begrenzung finde ich für ambulant ok.

 

vor 29 Minuten von francis:

möglicher neuer Tarif bei BBKK: BC 20k, BC 30, BKlinik+ 20k, BKlinik+ 30, BErgänzung+, KHT, KurT, PVB -> ca. EUR 305 (aber nur, weil bereits BBKK versichert; als Neukunde ca. 340)

Die 35 EUR im Monat sind der Vorteil aus deinen Alterungsrückstellungen!

 

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Xeronas
vor 54 Minuten von ava2:

 

Stimmt, der Threadersteller hat aber geschrieben "GOÄ ambulant ... auf 3,5-fachen Satz limitiert". Die Begrenzung finde ich für ambulant ok.

 

Bist du schonmal ambulant als Selbstzahler behandelt worden?

Und damit meine ich nicht die Erkältung beim Hausarzt sondern richtige Diagnostik/Behandlung auf sehr hohem Niveau bspw. Radiologe, Nuklearmedizin bzw auch Orthopädie/Sportmedizin - relevante Erfahrungen?

 

Und hast du eine Vermutung weshalb diese Fachrichtung desöfteren > 3,5 GOÄ abrechnen (müssen)?

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ava2
Gerade eben von Xeronas:

Bist du schonmal ambulant als Selbstzahler behandelt worden?

Und damit meine ich nicht die Erkältung beim Hausarzt sondern richtige Diagnostik/Behandlung auf sehr hohem Niveau bspw. Radiologe, Nuklearmedizin bzw auch Orthopädie/Sportmedizin - relevante Erfahrungen?

 

Und hast du eine Vermutung weshalb diese Fachrichtung desöfteren > 3,5 GOÄ abrechnen (müssen)?

Alle Rechnungen für die PKV/Beihilfe aus der Familie gehen über meinen Tisch, ich prüfe auch jede Rechnung ob die OK ist. Nein, über den Höchstsatz der GOÄ war noch nie - sicher in der letzte Zeit nicht - eine ambulante Rechnung dabei. Sportmedizin in München war erst vor ein paar Tagen dabei, alles sauber.

 

Will ein Arzt mehr als den 3,5-fachen Satz haben, muss vorher eine schriftliche Honorarvereinbarung nach § 2 GOÄ geschlossen werden. Das darf auch nicht in den Anmeldefragebögen versteckt sein. Die Anforderungen sind nach § 2 Abs. 2 GOÄ sehr streng. Ich rede nicht von der Wahlarztvereinbarung im Krankenhaus, sondern ambulant. Lediglich bei Zahnärzten habe ich schon mal Rechnungen mit einem 8-fachen Satz gesehen, sonst - wie gesagt - noch nie.

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francis
vor 11 Stunden von ava2:

1,9 % zu 2,5 % sind somit schon viel, 2,0 % zu 2,3 % wiederum eher weniger.

danke für den Tipp @ava2, das hatte ich nicht auf dem Schirm und ich wäre nicht darauf gekommen, bei den Versicherern danach zu fragen. Hilft mit tatsächlich weiter!

 

vor 11 Stunden von ava2:

Wie lange die letzte Senkung des Rechnungszins zurücklag ist die relevante Frage.

bei der Barmenia wohl das letzte Mal vor 2-3 Jahren (so die Aussage des Sachbearbeiters), während bei der BBKK der Tarif erst seit 2019 läuft und damit der Rechnungszins von Anfang so gilt

 

vor 11 Stunden von ava2:

Auch bei einem Versicherungswechsel nach 2009 ist ein Teil der Alterungsrückstellungen futsch. In § 146 Abs. 1 Nr. 5 VAG ist geregelt, dass die Mitgabe des Übertragungswerts desjenigen Teils der Versicherung, dessen Leistungen dem Basistarif im Sinne des § 152 Absatz 1 entsprechen, bei Wechsel des Versicherungsnehmers zu einem anderen privaten Krankenversicherungsunternehmen vorzusehen ist.

ich denke dass ich bei Vertragsbeginn ab 2009 aber doch zumindest einige tausend Euro Übertragungswert hätte, was mir die Entscheidung deutlich erleichtern würde weil der monatliche Unterschied nicht so groß wäre

 

vor 11 Stunden von ava2:

Die 35 EUR im Monat sind der Vorteil aus deinen Alterungsrückstellungen!

das ist klar! Und eben wenn man es hochrechnet doch ein monatlicher Betrag, der eine sehr genaue Abwägung erfordert ob da ein Wechsel sinnvoll ist... 

 

vor 10 Stunden von Xeronas:

Bist du schonmal ambulant als Selbstzahler behandelt worden?

Und damit meine ich nicht die Erkältung beim Hausarzt sondern richtige Diagnostik/Behandlung auf sehr hohem Niveau bspw. Radiologe, Nuklearmedizin bzw auch Orthopädie/Sportmedizin - relevante Erfahrungen?

@Xeronasich persönlich habe diesbezüglich keine Erfahrungen, bin bisher zum Glück von ernsteren Gesundheitsproblemen verschont geblieben. Hast du Erfahrungen die mir bei der Entscheidungsfindung helfen könnten?

 

vor 10 Stunden von ava2:

Lediglich bei Zahnärzten habe ich schon mal Rechnungen mit einem 8-fachen Satz gesehen, sonst - wie gesagt - noch nie.

kommt das öfter vor? Sind das dann gleich größere Positionen/Beträge?

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lacerator1984
vor 15 Minuten von francis:

 

@Xeronasich persönlich habe diesbezüglich keine Erfahrungen, bin bisher zum Glück von ernsteren Gesundheitsproblemen verschont geblieben. Hast du Erfahrungen die mir bei der Entscheidungsfindung helfen könnten?

 

Ich habe nur Erfahrungen mit MRTs, sowohl gesetzlich als auch privat versichert.

Die Terminfindung ist deutlich einfacher privat, das ist wohl allen klar, denke ich. Dann bekommt man auch eine bessere Beratung (bzw. überhaupt eine) vom Radiologen nach dem MRT, wo einem sofort der Befund erläutert wird. Bei GKV wartest Du darauf mindestens ein paar Tage, manchmal auch Wochen.

Weiterhin habe ich auch erlebt, dass Kassenpatienten Diagnosen von der Sprechstundenhilfe im Durchgangsbereich erläutert werden, und es handelte sich nicht nur um Bagatellen oder "alles in Ordnung". Das ist ja sowieso aus Datenschutzgründen schon problematisch und ich würde das als Arzt auch gar nicht dulden.

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Badurad
vor einer Stunde von lacerator1984:

Weiterhin habe ich auch erlebt, dass Kassenpatienten Diagnosen von der Sprechstundenhilfe im Durchgangsbereich erläutert werden, und es handelte sich nicht nur um Bagatellen oder "alles in Ordnung". Das ist ja sowieso aus Datenschutzgründen schon problematisch und ich würde das als Arzt auch gar nicht dulden.

Das ist dann wohl eher ein Problem der spezifischen Arztpraxis und weniger ein PKV vs. GKV Problem.

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berliner

Falls es hier noch nicht gesagt wurde: Beim Abschluß sollte man auf jeden Fall darauf achten, da der neue Tarif offen bleibt. Ich war anfangs bei der Hanse-Merkur und die hatte dann den Tarif geschlossen. Dann kommen keine jungen Versicherten mehr rein und die Gemeinschaft im Tarif altert. Die Versicherung macht dann einen neuen Tarif auf. Diese Tarife glänzen damit, daß die anfangs sehr billig sind, dann aber steil teurer werden. Ich bin jetzt bei der Alten Oldenburger in einem offenen Tarif. Der ist von Anfang an teurer, steigt dann aber nicht so extrem.

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lacerator1984
vor 52 Minuten von Badurad:

Das ist dann wohl eher ein Problem der spezifischen Arztpraxis und weniger ein PKV vs. GKV Problem.

Jein, würde ich sagen.

Als Privatpatient komme ich gar nicht in diese Verlegenheit, auch wenn man das grundsätzlich abstellen sollte.

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Peter Wolnitza
vor 16 Minuten von berliner:

Falls es hier noch nicht gesagt wurde: Beim Abschluß sollte man auf jeden Fall darauf achten, da der neue Tarif offen bleibt. Ich war anfangs bei der Hanse-Merkur und die hatte dann den Tarif geschlossen. Dann kommen keine jungen Versicherten mehr rein und die Gemeinschaft im Tarif altert. Die Versicherung macht dann einen neuen Tarif auf. Diese Tarife glänzen damit, daß die anfangs sehr billig sind, dann aber steil teurer werden. Ich bin jetzt bei der Alten Oldenburger in einem offenen Tarif. Der ist von Anfang an teurer, steigt dann aber nicht so extrem.

Ähm.. nix für ungut, aber:

a) kannst Du bei Vertragsabschluss nicht wissen, wie lang der Tarif noch offen ist/bleiben wird

b) ist die (leider oft erzählte) storie mit den fehlenden jungen Versicherten reichlicher Mummpitz, wird gerne von Verkäufern erzählt, die von PKV nur rudimentäre Kenntnisse haben.

 

Einfach formuliert: du hast als 50 Jähriger Kranker so gut wie nichts davon, wenn im gleichen Tarif ganz viele junge Gesunde 20 Jährige rum hoppeln... Stichwort: Alterskohorte.

Höchstens, wenn ein Teil der Jungspunde das Kollektiv verlässt (zurück in GKV, Wechsel zu anderem PKV Unternehmen) profitierst du minimal davon.

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ava2
· bearbeitet von ava2
:-D
vor 24 Minuten von berliner:

Falls es hier noch nicht gesagt wurde: Beim Abschluß sollte man auf jeden Fall darauf achten, da der neue Tarif offen bleibt. Ich war anfangs bei der Hanse-Merkur und die hatte dann den Tarif geschlossen. Dann kommen keine jungen Versicherten mehr rein und die Gemeinschaft im Tarif altert. Die Versicherung macht dann einen neuen Tarif auf. Diese Tarife glänzen damit, daß die anfangs sehr billig sind, dann aber steil teurer werden. Ich bin jetzt bei der Alten Oldenburger in einem offenen Tarif. Der ist von Anfang an teurer, steigt dann aber nicht so extrem.

Ein geschlossener Tarif ist eigentlich kein Problem, da es nicht zu einer problematischen Vergreisung kommt. In jedem Tarif gibt es Altersgruppen, wenn in der Altersgruppe "Renter" die Ausgaben steigen, dann betrifft mich das in der Altersgruppe "junger Mensch" überhaupt nicht, den die BAP erfolgt nur in der Altersgruppe "Renter". Problematisch wird es, wenn die guten Risiken aus meiner Altersgruppe herauswechseln und nur die schlechten Risiken bleiben. Es kommt daher lediglich darauf an, dass der Bestand in meiner Altersgruppe groß genug ist und nicht, ob der Tarif offen oder geschlossen ist.

 

ich war eine Minute zu langsam, @Peter Wolnitza

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chirlu
vor 34 Minuten von ava2:

Problematisch wird es, wenn die guten Risiken aus meiner Altersgruppe herauswechseln und nur die schlechten Risiken bleiben.

 

Diese Entmischung ist übrigens genau das, was der TE gerade betreibt. :-*

 

Daß die Schließung von Tarifen für sich genommen kein Problem ist, sieht man ja an den Bisex-Tarifen. Die sind alle im wesentlichen geschlossen (außer Ausnahmen), trotzdem ist bisher nicht mehr explodiert als sonst auch.

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Badurad
vor einer Stunde von lacerator1984:

Jein, würde ich sagen.

Als Privatpatient komme ich gar nicht in diese Verlegenheit, auch wenn man das grundsätzlich abstellen sollte.

Was lässt Dich so sicher sein, dass es sich bei dem Erlebnis a) um Kassenpatiente handelte und b) der Status (GKV/PKV) ursächlich war? Nichts für ungut, aber viele PKV Versicherte führen alle positiven Erlebnissen auf ihren Versicherungsstatus zurück, genauso wie GKV Versichtert das bei negativen Erlebnissen tun. 

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Columbus83
vor 4 Stunden von lacerator1984:

Ich habe nur Erfahrungen mit MRTs, sowohl gesetzlich als auch privat versichert.

Die Terminfindung ist deutlich einfacher privat, das ist wohl allen klar, denke ich. Dann bekommt man auch eine bessere Beratung (bzw. überhaupt eine) vom Radiologen nach dem MRT, wo einem sofort der Befund erläutert wird. Bei GKV wartest Du darauf mindestens ein paar Tage, manchmal auch Wochen.

Sorry, dass stimmt nicht. Meine Frau ist Radiologin und sie erläutert den Patienten ihren Befund, wenn diese das wünschen. Ob diese Privat- oder GKV-versichert sind, spielt für sie keine Rolle. Ihre Kollegen handhaben das nicht anders.

vor 4 Stunden von lacerator1984:

Weiterhin habe ich auch erlebt, dass Kassenpatienten Diagnosen von der Sprechstundenhilfe im Durchgangsbereich erläutert werden, und es handelte sich nicht nur um Bagatellen oder "alles in Ordnung". Das ist ja sowieso aus Datenschutzgründen schon problematisch und ich würde das als Arzt auch gar nicht dulden.

Das habe ich auch erlebt, allerdings waren bei mir als GKVler die Gespräche immer in einem Zimmer. Auf der anderen Seite habe ich als PKVler auch erlebt, dass mich Ärzte nicht besser behandeln, also auch im Sinn der fachmännischen Qualität.

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francis
vor einer Stunde von chirlu:

Diese Entmischung ist übrigens genau das, was der TE gerade betreibt.

absolut richtig. Aber wenn ihr euch meinen bisherigen Tarif genau anschaut, dann werdet ihr vielleicht eine Ahnung bekommen warum ich da raus will, solange ich noch einigermaßen gesund bin. 

 

Ich bedanke mich erstmal herzlich für eure Meinungen und will mal zusammenfassen, was ich aus der lebhaften Diskussion bisher mitgenommen habe - ihr dürft mir dann gern widersprechen oder zustimmen ;)

Grundsätzlich gilt: ich wechsle auf jeden Fall in einen anderen Tarif - entweder innerhalb der BBKK oder zur Barmenia. Die Frage die hier unten beantwortet wird, dreht sich um einen Wechsel des Versicherers

 

gegen einen Wechsel spricht: 

  • Altersrückstellungen können nicht mitgenommen werden, der daraus resultierende Aufpreis für mich beträgt pro Monat EUR 35
  • theoretische Möglichkeit einer Anzeigepflichtverletzung
  • GOÄ stationär, GOÄ ambulant und GOZ > 3,5 bei Barmenia birgt evtl Risiko unnötig hoher Abrechnungen von Seiten der Ärzte -> könnte zu stärkeren BAP als in begrenzten Tarifen wie dem der BBKK führen
  • Rechnungszins bei BBKK (1,9/2,0) niedriger als bei Barmenia (2,3/2,5) -> evtl. geringeres Risiko zukünftiger BAP

 

neutral:

  • Arztrechnungen über 3,5-fachem Satz sind mehr oder weniger wahrscheinlich - die Meinungen im Thread gehen auseinander. Bei Zahn ist die Gefahr dafür höher, aber auch bei z.B. Radiologie, Nuklearmedizin bzw auch Orthopädie/Sportmedizin

 

für einen Wechsel spricht: 

  • die Altersrückstellungen sind zwar hoch (wahrscheinlich 7-10.000 EUR), halten sich aber noch in einem vergleichsweise absehbaren Rahmen aufgrund der "nur" 7 Jahre die ich bisher eingezahlt habe
  • auch bei einem Tarif nach 2009 wäre ein gewisser Teil der Altersrückstellungen weg
  • der Barmenia-Tarif ist insgesamt besser von den Leistungen als der mögliche neue Tarif bei der BBKK (dort v.a. GOÄ ambulant + GOZ max. 3,5), wobei die Frage ob es sich am Ende monetär lohnt, zu wechseln, davon abhängen wird, ob ich einmal auf die Leistungen, die von der Barmenia im Gegensatz zur BBKK angeboten werden, angewiesen sein werde
  • Altersrückstellungen helfen mir nicht, wenn ein Versicherungsfall eintritt, der von der BBKK nicht abgedeckt wird - s. oben
  • BBKK steht finanziell nicht unbedingt glänzend da - was bedeutet das für mich, wenn ich die nächsten 40-50 Jahre an sie gebunden bin?
  • der Kundenzuwachs scheint bei BBKK gerade nicht so groß zu sein wie bei Barmenia -> eine schlecht gefüllte Alterskohorte hat ein tendenziell größeres Risiko für BAP (diese Aussage basiert allerdings auf mehreren Vermutungen, bei denen mir nicht ganz sicher bin, ob diese ganz folgerichtig sind)

soweit die Zusammenfassung. Zahlenmäßig gibt es mehr Punkte pro Wechsel, aber auf der contra-Seite hat natürlich der Punkt des höheren Beitrags ein ziemlich großes Gewicht...

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liki90
vor 3 Stunden von francis:
  • GOÄ stationär, GOÄ ambulant und GOZ > 3,5 bei Barmenia birgt evtl Risiko unnötig hoher Abrechnungen von Seiten der Ärzte -> könnte zu stärkeren BAP als in begrenzten Tarifen wie dem der BBKK führen

Ich würde eher sagen, andere im Tarif können dazu neigen sich bei Ärzten (ambulant) behandeln zu lassen, die grundsätzlich mal über 3,5 fach abrechnen und dafür ein schickes Wartezimmer bieten. :) Das kann natürlich in Summe zu BAP führen. (wurde auch oben erwähnt). Bei dir selbst als Patienten bei einem normalen Arzt denke ich ist das unwahrscheinlich, da du eine Honorrarvereinbarung unterzeichnen musst (hatte oben bereits schon jemand erwähnt).

 

vor 3 Stunden von francis:
  • BBKK steht finanziell nicht unbedingt glänzend da - was bedeutet das für mich, wenn ich die nächsten 40-50 Jahre an sie gebunden bin?

ich habe ein bisschen gegoogelt: BBKK gehört zum Konzern  Versicherungskammer - größter öffentlicher Versicherer und  auch zur Sparkassen Finanzgruppe. Kundenstamm ist immer noch sehr groß in der KV (~>2 Mio. Kunden). Damit die in finanzielle Schwierigkeiten geraten muss noch einiges passieren....Die neuen Tarife BeihilfeCOMFORT (Beamte) und GesundheitVARIO (Angestellte) sollen von den Leistungen her sehr gut sein - vielleicht ein Signal dafür, dass die BBKK im PKV-Bereich unter den Top Anbietern werden will? Ich denke nicht, dass sie finanziell schlecht dastehen, bzw. konnte ich nichts dazu finden. Woran hattest du das festgemacht? .... Denke eher, dass Krankenversicherung im gesamten Konzern bisher nicht so sehr im Fokus stand und man in diesem Bereich auch wenig Wachstumspotential gesehen hat, was sich ja vielleicht in Zukunft ändert - zumindest wurden neue Tarife im Top-Schutz-Segment eingeführt. Barmenia als Gesellschaft ist auf der anderen Seite ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, hat also weder Aktionäre noch Banken, die sie bedienen muss. 

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Xeronas
vor 4 Stunden von francis:

GOÄ stationär, GOÄ ambulant und GOZ > 3,5 bei Barmenia birgt evtl Risiko unnötig hoher Abrechnungen von Seiten der Ärzte -> könnte zu stärkeren BAP als in begrenzten Tarifen wie dem der BBKK führen

Falsche Schlussfolgerung

 

vor einer Stunde von liki90:

Ich würde eher sagen, andere im Tarif können dazu neigen sich bei Ärzten (ambulant) behandeln zu lassen, die grundsätzlich mal über 3,5 fach abrechnen und dafür ein schickes Wartezimmer bieten.

Grundsätzlich falsch, alleine schon deshalb weil sich ein separate Honorarvereinbarung  per definitionem als 'Grundsatz' ausschliest.

 

Eine Honorarvereinbarung muss medizinisch begründet werden und diversen Kontrollen standhalten.

Allein deshalb wird nicht grundsätzlich > 3,5 abgerechnet.

 

Die genannten Fachrichtungen (im übrigen inkl Zahnärzte) rechnen nicht aus Spaß an der Freude in bestimmten Fällen > 3,5 ab.

Neben den hohen Investitions- und Unterhaltskosten für eine Fachpraxis,

sprechen wir auch von Kenntnissen und Fähigkeiten die u. U. in der Breite nicht verfügbar sind.

Bsp: Ein Müller-Wohlfahrt wird für 3,5 im Zweifel nicht tätig, bietet dir für > 3,5 aber ein Know-How und eine Therapie, die du andersewo nicht bekommst.

 

Auch Labor-und Behsndkungskosten beim ZA können gerne > 3,5 ausfallen und zwar wegen des Know-How des Zahntechnikers und des Behandlers - je nach Konstellation kommt es gar nicht so selten vor das max 3,5 schlichtweg Aufwand und Kosten in keinem Verhältnis deckt.

 

Ein schickes Wartezimmer ist definitiv nicht die Intention.

 

Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sich Ärzte die Patienten aussuchen und nicht umgekehrt, wirst du über eine abbedungene Begrenzung der GOÄ dankbar sein.

 

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francis
vor 2 Stunden von liki90:

Barmenia als Gesellschaft ist auf der anderen Seite ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

das hat sich seit neuestem geändert, ist jetzt auch eine AG: https://www.online-pkv.de/pkv-bu-blog/barmenia-krankenversicherungsverein-ag-umwandlung-zur-aktiengesellschaft-die-dem-vvag-gehoert-was-aendert-sich-fuer-kunden/

 

vor 2 Stunden von liki90:

Die neuen Tarife BeihilfeCOMFORT (Beamte) und GesundheitVARIO (Angestellte) sollen von den Leistungen her sehr gut sein

die Tarife sind nicht schlecht, allerdings mit den Einschränkungen die wir schon früher im Thread erwähnt hatten: GOÄ ambulant + GOZ max. 3,5 fach, manche Lücken bei Heilmitteln, Beihilfeergänzung

 

vor 2 Stunden von liki90:

Woran hattest du das festgemacht?

das ist das Bild das ich im Laufe meiner Recherchen gewonnen habe aus vielen kleinen Details gewonnen. In einer Übersicht zusammengefasst kann man das vielleicht hier sehen: https://www.pkv.wiki/cms/pkv/info/zahlen-und-fakten/ratings-2019 Ich weiß, Ratings kann man infrage stellen, aber in keinem dieser Bewertungen war die BBKK in einer guten Position - zumindest die Krankenversicherungssparte; dass die Ratings etwas über den Gesamtkonzern Versicherungskammer Bayern aussagen, glaube ich nämlich nicht. Hier mal ein entsprechender Beitrag von 2017: https://www.assekurata.de/newsletter-artikel/newsletter-65-2018/die-pkv-in-der-zinsfalle/

 

vor 1 Stunde von Xeronas:

Falsche Schlussfolgerung

 

@Xeronasmich würde interessieren, warum du die Schlussfolgerung als falsch ansiehst?

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liki90
vor 2 Stunden von Xeronas:

 

Eine Honorarvereinbarung muss medizinisch begründet werden und diversen Kontrollen standhalten.

Allein deshalb wird nicht grundsätzlich > 3,5 abgerechnet.

ich habe bisher die Erfahrung gemacht: wenn nach einer Begründung gesucht wird, wird diese auch gefunden. Notfalls begründet man jede Position gleich "Erhöhter und überdurchschnittlicher Aufwand aufgrund...." Ich denke, dass sich solche Praxen gut in der "Grauzone" spezialisiert haben, wenn schon "normale" Ärzte 90% der Positionen einer Routineuntersuchung mit dem 3,5 Satz abrechnen. War zumindest bei mir der Fall bei fast allen Rechnungen, die ich bisher in der PKV hatte. 

 

vor einer Stunde von francis:

die Tarife sind nicht schlecht, allerdings mit den Einschränkungen die wir schon früher im Thread erwähnt hatten: GOÄ ambulant + GOZ max. 3,5 fach, manche Lücken bei Heilmitteln, Beihilfeergänzung

 

Ich hatte es auf der Website anders vernommen. Baukastenprinzip -> man kann in allen 3 Bereichen (ambulant, stationär, Zahn) Zusatztarife zum Basistarif buchen und da waren zumindest auf der Homepage keine Einschränkungen (überall wird über dem Höchstsatz GOÄ/GOZ) geleistet. Ist aber wahrscheinlich dann teurer als Barmenia. :rolleyes:

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ava2
vor 7 Stunden von francis:

Ich bedanke mich erstmal herzlich für eure Meinungen und will mal zusammenfassen, was ich aus der lebhaften Diskussion bisher mitgenommen habe - ihr dürft mir dann gern widersprechen oder zustimmen ;)

Grundsätzlich gilt: ich wechsle auf jeden Fall in einen anderen Tarif - entweder innerhalb der BBKK oder zur Barmenia. Die Frage die hier unten beantwortet wird, dreht sich um einen Wechsel des Versicherers

Frag fünf Leute hier und jeder wird Dir was anderes raten. Es ist deine Entscheidung und du musst dich damit wohlfühlen :thumbsup:

 

Grundsätzlich stehen alle PKVen in Deutschland ganz gut da. Die SCR-Bedeckungsquote liegt im Schnitt bei 536, die Barmenia und die BBKK sind wohl beide im Mittelfeld zu finden Die privaten Krankenversicherer mit den höchsten Solvenzquoten. Unternehmen mit einer Bedeckungsquote über 100% verfügen über ausreichende Kapitalreserven für Negativszenarien, die statistisch einmal in 200 Jahren eintreten, Quelle: GDV.de. Die LKH hat 1.497,8 und die Ergo 193,7.

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berliner
vor 10 Stunden von Peter Wolnitza:

Ähm.. nix für ungut, aber:

a) kannst Du bei Vertragsabschluss nicht wissen, wie lang der Tarif noch offen ist/bleiben wird

b) ist die (leider oft erzählte) storie mit den fehlenden jungen Versicherten reichlicher Mummpitz, wird gerne von Verkäufern erzählt, die von PKV nur rudimentäre Kenntnisse haben.

Man kann wissen, wie lange es den Tarif schon gibt und ob die Versicherung den Stunt in der Vergangenheit gemacht hat.

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berliner
vor 9 Stunden von Columbus83:

Sorry, dass stimmt nicht. Meine Frau ist Radiologin und sie erläutert den Patienten ihren Befund, wenn diese das wünschen. Ob diese Privat- oder GKV-versichert sind, spielt für sie keine Rolle. Ihre Kollegen handhaben das nicht anders.

Ich war neulich beim Radiologen zum Röntgen und MRT der Hand. Man hatte mir einen Befund per Post versprochen. Der kam nicht. Auch sonst habe ich da kaum 3 Worte mit jemand gewechselt. Trotzdem wurde (wie immer) eine Beratung abgerechnet, von der ich echt nicht weiß, worin die bestanden haben soll. "Legen Sie sich da hin und halten Sie still" ist ja wohl keine Beratung.

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ava2
vor 4 Minuten von berliner:

Man kann wissen, wie lange es den Tarif schon gibt und ob die Versicherung den Stunt in der Vergangenheit gemacht hat.

Dann musst du zur Debeka gehen, die haben riesige Bestände, weil sie einfach keine neuen Tarife aufmachen. Wenn man modernere Tarife anbieten möchte (z.B. ActiveMe der AXA), dann muss man neue Tarife aufmachen, da man im Bestand so gut wie keine Bedingungsänderung vornehmen kann.

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berliner
vor 7 Minuten von ava2:

Dann musst du zur Debeka gehen, die haben riesige Bestände, weil sie einfach keine neuen Tarife aufmachen. Wenn man modernere Tarife anbieten möchte (z.B. ActiveMe der AXA), dann muss man neue Tarife aufmachen, da man im Bestand so gut wie keine Bedingungsänderung vornehmen kann.

Ich weiß jetzt nicht, was einen Tarif moderner macht. Ich bin mit der "Alte Oldenburger" zufrieden und eh zu alt zum wechseln. Ich habe damals geguckt, welche Versicherung finanziell gut dasteht und meinen Tarif nicht schließen wird. Bis zu 4 Monate Beitragsrückerstattung waren auch ein Argument.

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Nachdenklich
vor 14 Minuten von ava2:

Dann musst du zur Debeka gehen, die haben riesige Bestände, weil sie einfach keine neuen Tarife aufmachen. Wenn man modernere Tarife anbieten möchte (z.B. ActiveMe der AXA), dann muss man neue Tarife aufmachen, da man im Bestand so gut wie keine Bedingungsänderung vornehmen kann.

Ich wüßte auch nicht, warum ich neue Tarife haben wollte.

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