Broker nach dem Umzug in ein anderes Land

[kikoso]

Hallo zusammen,

 

Wie wahrscheinlich viele von uns denke ich darüber nach, in Zukunft in ein billigeres und sonnigeres Land zu ziehen, in dem unsere Dividenden mehr mieten als im old good Deutschland. Jetzt überlege ich, was wir mit dem Broker machen sollen.

 

Nach unserem Gespräch mit ING erwähnten sie, dass sie die Steuern für die deutsche Auferlegung einbehalten werden, und es wäre meine Verantwortung, die Steuern meiner lokalen Regierung zu melden (d.h., wenn ich nach Spanien ziehe, muss ich möglicherweise auch die spanischen Steuern zahlen ). Das ist suboptimal, also frage ich mich, was die beste Strategie ist.

 

War schon jemand in diesem Szenario? Ist es besser, den deutschen Broker zu behalten, einen lokalen oder einen internationalen (Interactive Brokers) zu eröffnen? Weitere Ideen?

 

Vielen Dank für euere Zeit und einen guten Tag.

[Life_in_the_sun]

Das sind ein paar Informationen zu wenig die Du gibst.

Wohin soll’s gehen ?, Abmeldung in Deutschland ? DBA für das Auswanderungsland gelesen ?

Ein Depot bei IB bewahrt Dich vermutlich in der EU auch nicht vor Steuerzahlungen. Steuern sind grundsätzlich ein recht komplexes Thema, dass sich nur länderspezifisch beantworten läßt.

[whister]

vor 3 Stunden von kikoso:

Nach unserem Gespräch mit ING erwähnten sie, dass sie die Steuern für die deutsche Auferlegung einbehalten werden, und es wäre meine Verantwortung, die Steuern meiner lokalen Regierung zu melden (d.h., wenn ich nach Spanien ziehe, muss ich möglicherweise auch die spanischen Steuern zahlen ). Das ist suboptimal, also frage ich mich, was die beste Strategie ist.

Eine evtl. Steuerpflicht im Ausland wirst du aber nicht durch die Wahl eines bestimmten Brokers umgehen können. Weiterhin wird kein deutscher Broker Steuern nach einem ausländischem Recht automatisch abführen.

[Raccoon]

vor 8 Stunden von kikoso:

Nach unserem Gespräch mit ING erwähnten sie, dass sie die Steuern für die deutsche Auferlegung einbehalten werden, und es wäre meine Verantwortung, die Steuern meiner lokalen Regierung zu melden (d.h., wenn ich nach Spanien ziehe, muss ich möglicherweise auch die spanischen Steuern zahlen ). Das ist suboptimal, also frage ich mich, was die beste Strategie ist.

Wenn du "Steuerausäusländer" wirst, d.h. weder Wohnsitz noch gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hast, dann kann die ING nur noch Steuern auf Dividenden inländischer Werte einbehalten (aus ausländischer Sicht ist es dann eine Quellensteuer). Der Rest ist dann zwischen dir und dem Land wo du steuerpflichtig bist.

 

(Wenn deine Strategie 'Steuerhinterziehung' sein sollte wirst du hier keine Tips bekommen.)

 

Zitat

War schon jemand in diesem Szenario? Ist es besser, den deutschen Broker zu behalten, einen lokalen oder einen internationalen (Interactive Brokers) zu eröffnen? Weitere Ideen?

Ich war in dem Szenario. Außer steuerlichen Bedenken würde ich mir auch Gedanken über die rechtliche Seite machen, d.h. wie steht es um den Anlegerschutz in Land des Brokers und was würde bei einem Rechtstreit das "bessere Land" sein?

 

Als erstes wäre aber dein steuerlicher Status in Deutschland zu klären, danach richtet sich alles Weitere.

[Aktie]

vor 10 Stunden von kikoso:

Nach unserem Gespräch mit ING erwähnten sie, dass sie die Steuern für die deutsche Auferlegung einbehalten werden, und es wäre meine Verantwortung, die Steuern meiner lokalen Regierung zu melden (d.h., wenn ich nach Spanien ziehe, muss ich möglicherweise auch die spanischen Steuern zahlen ). Das ist suboptimal, also frage ich mich, was die beste Strategie ist.

Ich weiß ja nicht, mit wem du gesprochen hast. Aber viele Banken sind auf die Zusammenarbeit mit Kunden im Ausland nicht eingestellt und kündigen einfach die Kontoverbindung. Das habe ich im Bekanntenkreis gerade mit der ING erst wieder erlebt, dort wurde ein langjähriger Kunde nach Umzug nach Großbritannien einfach durch die Bank gekündigt. Ich war in dem Einzelfall nicht dabei, aber der Erzählung nach gab es Probleme mit den verlangen Unterlagen (die übliche Sozialversicherungsnummer wurde nicht akzeptiert und eine Steuernummer gab es noch nicht) und postwendend kam die Kündigung. Andere Banken scheinen erst gar nicht nachzufragen. Also solltest du in dem Punkt auf Nummer sicher gehen.

[Raccoon]

Das ist richtig, nicht jede Bank/jeder Broker mag Steuerausländer und die verlangten Nachweise (wo es möglich ist) sind unterschiedlich.

Von daher sollte man sich vorher erkundigen ob es überhaupt möglich ist sein Depot dort weiter zu führen bzw. eins zu eröffnen, dann hat man ggfs. noch Zeit für einen Übertrag.

[Rider]

Ich war viele Jahre Steuerausländer bei der ING. Ausser bei Dividenden (Quellensteuer) wird nichts mehr abgezogen, also keine Abgeltungssteuer. Versteuert wird am Wohnsitz nach den lokalen Gesetzen, muss man selber machen.

 

[Life_in_the_sun]

vor 2 Stunden von Rider:

Ich war viele Jahre Steuerausländer bei der ING. Ausser bei Dividenden (Quellensteuer) wird nichts mehr abgezogen, also keine Abgeltungssteuer. Versteuert wird am Wohnsitz nach den lokalen Gesetzen, muss man selber machen.

 

So ist es

[Crisu]

Am 9.6.2020 um 19:47 von Raccoon:

 

(Wenn deine Strategie 'Steuerhinterziehung' sein sollte wirst du hier keine Tips bekommen.)

 

Da die meisten Länder der Welt (innerhalb der EU sowieso) am AEOI der OECD teilnehmen und damit alle Kapitaleinkünfte ausgetauscht werden, wenn Bank und Wohnsitz sich nicht im gleichen Land befinden, wird das sehr schwierig mit Steuerhinterziehung.