Broker weg - Wertpapiere weg ?

[Burgstraße]

Am 3.1.2021 um 11:35 von Ramstein:

Gehst du auch immer mal wieder zur Bank und lässt dir deinen Kontobestand in bar auf den Tisch legen, um zu sehen, ob er noch da ist?

Auch wenn der Thread schon älter ist - der Vergleich hinkt doch. Den Bank-Kontobestand muss ich mir nicht zeigen lassen, solange ich unter der Einlagensicherungsgrenze bin. Den Depotbestand von Clearstream in dieser Logik auch nicht, wenn ich unter 20k liege und auf die 10% verzichten kann. Drüber macht es dagegen durchaus Sinn bei den Wertpapieren.

[B3n]

vor 1 Stunde von Burgstraße:

Auch wenn der Thread schon älter ist - der Vergleich hinkt doch. Den Bank-Kontobestand muss ich mir nicht zeigen lassen, solange ich unter der Einlagensicherungsgrenze bin. Den Depotbestand von Clearstream in dieser Logik auch nicht, wenn ich unter 20k liege und auf die 10% verzichten kann. Drüber macht es dagegen durchaus Sinn bei den Wertpapieren.

Kunden- und Eigenbestände der Bank werden bei Clearstream getrennt verwahrt. Das wird auch jährlich durch die Wirtschaftsprüfer der Bank kontrolliert. Zusätzlich muss jede Bank einen Verantwortlichen zum Schutz des Kundenvermögens haben ( in der Regel in der Compliance angesiedelt. Dann gibt es noch Drei-Punkte-Erklärungen für Bestände auf ausländischen Lagerstellen. 
 

 

[Holgerli]

vor 3 Stunden von B3n:

Dann gibt es noch Drei-Punkte-Erklärungen für Bestände auf ausländischen Lagerstellen. 

Kannst Du mal bitte erklären. Ich fühle mich z.B. etwas onwohl damit dass Teile meiner ETFs bei SC/Baader in Großbritannien liegen. Dass sie ggf. in Irland oder Luxemburg liegen ist mir noch recht egal, da das innerhalb der EU ist.

[B3n]

Am 16.9.2022 um 22:21 von Holgerli:

Kannst Du mal bitte erklären. Ich fühle mich z.B. etwas onwohl damit dass Teile meiner ETFs bei SC/Baader in Großbritannien liegen. Dass sie ggf. in Irland oder Luxemburg liegen ist mir noch recht egal, da das innerhalb der EU ist.

Die Drei-Punkte Erklärung soll bezwecken das Anteile mit Auslandsverwahrung das gleiche Sicherheitslevel haben. Das ist eine Erklärung der ausländischen Verwahrstelle ( sowie jeder Unterverwahrstelle dieses Verwahrers) das die Anteile als Kundenbestände der Verwahrstelle deklariert sind. Die Anteile können damit nicht als Pfändungsmasse für andere Forderungen als aus diesen Papieren entstanden dienen. 

 

Warum soll denn Großbritannien bei der Verwahrung problematisch sein? 

[Holgerli]

Erstmal danke für Deine Auaführungen.

 

vor 3 Stunden von B3n:

Warum soll denn Großbritannien bei der Verwahrung problematisch sein? 

Weil es nicht mehr zur EU gehört. Ich erinnere mich da nur an das Island-Drama vor einigen Jahren.

Außerdem - aber das ist meine ganz persönliche Meinung und darüber wird sich sicherlich diskutieren lassen - halte ich UK mittlerweile für "instabilier" als andere westeuropäische Länder.

[Geldhaber]

vor 4 Stunden von Holgerli:

vor 7 Stunden von B3n:

Warum soll denn Großbritannien bei der Verwahrung problematisch sein? 

Weil es nicht mehr zur EU gehört. Ich erinnere mich da nur an das Island-Drama vor einigen Jahren.

Es besteht m.E. in der Tat ein Unterschied zwischen z.B. Deutschland/Luxemburg/Irland und Großbritannien nach dem Brexit: Im Streitfall legen britische Gerichte nicht mehr dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor (Vorabentscheidung). 

 

Bei dieser Gelegenheit: Und was ist mit Schweiz u. Liechtenstein? - Immerhin EFTA-Mitglieder und es gibt den EFTA-Gerichtshof.

[B3n]

vor 4 Stunden von Holgerli:

Erstmal danke für Deine Auaführungen.

 

Weil es nicht mehr zur EU gehört. Ich erinnere mich da nur an das Island-Drama vor einigen Jahren.

Außerdem - aber das ist meine ganz persönliche Meinung und darüber wird sich sicherlich diskutieren lassen - halte ich UK mittlerweile für "instabilier" als andere westeuropäische Länder.

 

Das UK inzwischen "instabiler" als andere westeuropäische Länder ist teilen vermutlich viele.

Allerdings würde ich aus dem Umstand für eine Verwahrung keine relevanten Risiken ableiten.

Erstmal würde sich UK in Ihrem wichtigsten Wirtschaftsbereich so sehr schaden, dass ich hier selbst für eine massiv populistische Regierung keinen Vorteil sehen würde. 

Zum anderen werden in UK ja nur die Fondsanteile verwahrt. Die Zielinvestments liegen auf den Verwahrstellen in den jeweiligen Investitionsländern.

Entsprechend wäre in diesen Ländern eine Reaktion bei Missbrauch möglich ( z.B. Sperrung der Bestände).

 

  

 

  

vor 5 Minuten von Geldhaber:

Es besteht m.E. in der Tat ein Unterschied zwischen z.B. Deutschland/Luxemburg/Irland und Großbritannien nach dem Brexit: Im Streitfall legen britische Gerichte nicht mehr dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor (Vorabentscheidung). 

 

Bei dieser Gelegenheit: Und was ist mit Schweiz u. Liechtenstein? - Immerhin EFTA-Mitglieder und es gibt den EFTA-Gerichtshof.

 

Für den Anleger ist die Gegenpartei im Rechtsstreit aber die Fondsgesellschaft und nicht die Verwahrstelle der Depotbank der Fondsgesellschaft.

Britische bzw Londoner Gerichte sind auch nicht erst seit dem Brexit ein Problem für ausländische Banken, siehe Telekom Kapitalmaßnahme mit Zession

 

[Holgerli]

Aktuell ist es so, dass ich mich nicht so gut bei der Sache fühle, wenn ETFs in UK liegen, im Vergleich zur Lagerung in Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Irland.

Allerdings bin ich noch weit davon entfernt, dass ich in Aktionismus verfalle und deswegen die ETFs wegen der Lagerstelle vom Broker abziehe.