Blackcollar April 8, 2020 · bearbeitet April 8, 2020 von Blackcollar Hallo zusammen, ich bin schon seit ein-zwei Monaten stiller Mitleser in den verschiedenen Threads. Habe das Thema Finanzen aufgrund meiner bisherigen Lage viel zu lange aufgeschoben. Nun nähert sich der finale Berufszweig - der sich für mich gefestigt hat. Natürlich bin ich aufgrund meiner Berufsklasse bereits mehrfach von "Finanzberatern" angesprochen worden. Trotzdem würde ich gerne euren Rat erhalten, was ihr von meinem bisherigen Plan für die Zukunft haltet. Direkt vorweg: Mea culpa - Ich hoffe die Foren-Kategorie trifft meine Situation einigermaßen Zu mir: Frisch Approbierter Arzt - aktuell "arbeitslos" bzw. assistiere als Aushilfe der derzeitigen Corona-Krise. Bis November diesen Jahres schreibe ich meine Promotion. Alter: 30 Jahre. Zuvor eine absolvierte Ausbildung mit einem Jahr Berufserfahrung - danach direkt ins Studium. Meine Finanzen: Trotz striktem Sparen und bisher schlechter Anlage; hat das Geld aus der Ausbildung & Beruf (4Jahre) gerade gereicht mein Studium zufinanzieren. Aktuelle Wertlage: Bausparvertrag mit 8500€ der jetzt für 1 Jahr als Treueoption läuft und auf die bisher gezahlten Zinsen weitere garantierte 1,0% erhält. Heißt: Zu den winzigen Zinszahlung bisher kommen nochmal 600€ on top raus. Habe vor dieses Geld als "Notgroschen" zu hinterlegen. =9100€ ab nächstem Jahr - Rücklage aufs Tages/Festgeldkonto. Wertpapiere: 4000€ Vanguard FTSE Developed World - ausschüttend. 1000€ Vanguard FTSE emerging Markets - ausschüttend. Habe zum Glück vor der Krise meinen schlechten Union Investment Fond verkauft und in der Krise jetzt eingekauft. Dies soll der Boden für einen Sparplan werden. Ansonsten knapp 1000€ in Aktien. Berufsunfähigkeitsversicherung - als altes Anhängsel in Kombination mit Lebensversicherung. Aktueller Rückkaufwert von 2400€. BU-Versicherung von 680€. Diese muss dringend gekündigt und durch eine neue ersetzt werden, da diese meinen Berufszweig nicht ansatzweise vernünftigt abdeckt. Riesen Dank erstmal hier an polydeikes. Weitere Finanzplanung: Beginn als Assistenzarzt mit Bruttogehalt von 4700€ bis zum 6 Berufsjahr Steigerung auf 6000€. Brutto verbleiben knapp 2400€. Zusätzlich: Freundin ebenfalls Ärztin. Gleichzeitiger Jobbeginn. 18,2% werden in die Versorgungswerke eingezahlt - Teil der Rentenvorsorge. GKV. Kinder (2-4 ; je nachdem was möglicht ) geplant in 2-3 Jahren - Abstand 2 Jahre. Immobilie in 8-10 Jahren. Fixkosten sind noch nicht ganz kalkulierbar. Monatlich: ~600€ Miete. ~90€ BU - 1500€ - spätere Aufstockung. Dazu natürlich jährliche Kosten wie Berufshaftpflicht, Auto (aktuell noch nicht vorhanden). Würde gerne 500€ mindestens weiter monatlich in die ETFs einsparen. Bei einer ungefähren Gewichtung von 75/25. Für die Rente ist nun die Frage ob sich eine Rürüp oder eine Private Rentenversicherung lohnt. Ich würde gerne weiter flexibel sein. Da ich noch nicht weiß, ob es mich später in eine Praxis/Industrie ziehen wird. Mir gefällt das starre Prinzip der Rürüp nicht. Vom Berater wird natürlich das Steuersparprinzip offenbart. Ob es sich bis zur Rente überhaupt "rentiert" kann ich selber leider nicht kalkulieren, weswegen ich es prinzipiell ablehne und laut Forenbeiträgen für junge Menschen nach Renteneintritt 2040 nicht wirklicht lohnt. Würde selbstständig weitere 500€ in einen weiteren ETF- Sparplan einsparen, diesen dann mit den Jahren umschichten als eigene Altersvorsorge. Gefahr liegt hier natürlich, dass ich keine garantierte monatliche Rente für das restliche Leben erhalte. Was jedoch ein Risiko wäre, welches ich bereit bin einzugehen. Zusammengefasst: 500€ monatlich ETF Sparplan für möglichen Hausbau in 8-10 Jahren 500€ monatlich private Ansparung für Rente Überschüssiges Geld werde ich tunlichst ansparen und in Aktien oder auf die Sparpläne verteilen. Die eigentliche Frage: Was ist eure Einschätzung der Privaten Rentenversicherung bzw Rürup für meine Situation. Denke ich zu "simpel" bzw minimalistisch für die weitere Anlage? Würde später in Falle der Kinder bzw. der Immobilie eine Risikolebensversicherung abschließen für eine Katastrophe. Freue mich riesig auf eure Antworten. Ps. Welche Argumente könnte man auch einem Beratern liefern. (sein aktueller Vorschlag 300€ monatlich in eine Rürup). Ich lese zwar immer die Beiträge - richtige Kernaussagen für meine Situation finde ich jedoch nicht. Lg Blackcollar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich April 8, 2020 vor 8 Minuten von Blackcollar: Was ist eure Einschätzung der Privaten Rentenversicherung bzw Rürup für meine Situation. Denke ich zu "simpel" bzw minimalistisch für die weitere Anlage? Ihr habt doch durch Eure Versorgungswerke eine Grundversorgung bis zum Lebensende. Weiteres Geld würde ich dann nicht in Rürup oder andere Rentenversicherungen stecken, sondern eigenverantwortlich ansparen. Du hast doch richtig erkannt: vor 10 Minuten von Blackcollar: Ich würde gerne weiter flexibel sein. .... Mir gefällt das starre Prinzip der Rürüp nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation April 9, 2020 · bearbeitet April 9, 2020 von stagflation vor 3 Stunden von Nachdenklich: Weiteres Geld würde ich dann nicht in Rürup oder andere Rentenversicherungen stecken, sondern eigenverantwortlich ansparen. Das sehe ich auch so! Wenn Du als angestellter Arzt in eine Rentenkasse oder ein Versorgungswerk einzahlst, sorgst Du als 30-jähriger genug für die Rente vor. Du solltest Dir nicht zu viele Gedanken um die Rente machen - und auch nicht noch zusätzliches Geld in eine Rürup- oder Rentenversicherung einzahlen. Lebe erst einmal, verwirkliche Deine Träume und baue Dir etwas auf: Familie? Haus? Vielleicht eine eigene Praxis? Investiere in Weiterbildungen! Stichwort Facharzt. Dadurch kannst Du Dein Einkommen vermutlich erhöhen. Haus und Praxis können (wenn man's richtig macht) gute Bausteine für ein Rentenkonzept sein. Das lohnt sich finanziell viel mehr, als jetzt eine Rürup- oder Rentenversicherung abzuschließen! Wenn Du dann 45 bist, kannst Du Dich um das Thema Rente kümmern. Dann wird auch klarer sein, was Du schon erreicht hast und wo die Reise im Leben hingeht. Und dann kannst Du Deine Rente ganz zielgerichtet planen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aktie April 9, 2020 Kleiner Tipp am Rande: Steuererklärungen schon gemacht (bis zu 7 Jahre rückwirkend)? Wenn dein Medizinstudium eine Zweitausbildung ist, kannst du hervorragend Verlustvorträge produzieren. Dann solltest du aber noch entspannte Weihnachten gönnen und erst ab Januar anfangen zu arbeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 9, 2020 Investiere erstmal in Gesundheit, Ausgleich, Ernährungskompetenz usw. usf., die Jahre als Arzt in Weiterbildung werden es dir abverlangen. Die Korrektur des BU-Themas sollte auf den Zeitpunkt verschoben werden, wo die Festanstellung vorliegt (oder hätte noch im Studium korrigiert werden sollen, was wohl billiger gewesen wäre). Lässt sich mit aktuellem Status nicht gescheit lösen. Ansonsten ist Flexibilität Trumpf, eigenverantwortlicher Vermögensaufbau. Mal abgesehen davon, dass die Rendite einer Niederlassung als Arzt idR durch keine Anlageklasse geschlagen werden kann ... falls das ein Szenario ist. Je nach Festigkeit der Beziehung kann man in ein paar Jahren (bspw. zum Facharzt) schauen, ob man die dann (2x) hervorragenden Gehälter nicht zum Erwerb von vermieteten Immobilien einsetzt. Die Voraussetzungen dafür wären ideal, wäre nicht das Wörtchen Lebensplanung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blackcollar April 9, 2020 vor 5 Stunden von Aktie: Kleiner Tipp am Rande: Steuererklärungen schon gemacht (bis zu 7 Jahre rückwirkend)? Wenn dein Medizinstudium eine Zweitausbildung ist, kannst du hervorragend Verlustvorträge produzieren. Dann solltest du aber noch entspannte Weihnachten gönnen und erst ab Januar anfangen zu arbeiten. Danke für den Tipp, ist bereits erledigt. Hatte viel Glück mit meiner Sachbearbeiterin, die vieles angerechnet hat auch ohne direkten Nachweis. Hatte meine Finanzdokumente damals nicht länger als vier Jahre aufbewahrt. vor 4 Stunden von polydeikes: Investiere erstmal in Gesundheit, Ausgleich, Ernährungskompetenz usw. usf., die Jahre als Arzt in Weiterbildung werden es dir abverlangen. Die Korrektur des BU-Themas sollte auf den Zeitpunkt verschoben werden, wo die Festanstellung vorliegt (oder hätte noch im Studium korrigiert werden sollen, was wohl billiger gewesen wäre). Lässt sich mit aktuellem Status nicht gescheit lösen. Ansonsten ist Flexibilität Trumpf, eigenverantwortlicher Vermögensaufbau. Mal abgesehen davon, dass die Rendite einer Niederlassung als Arzt idR durch keine Anlageklasse geschlagen werden kann ... falls das ein Szenario ist. Je nach Festigkeit der Beziehung kann man in ein paar Jahren (bspw. zum Facharzt) schauen, ob man die dann (2x) hervorragenden Gehälter nicht zum Erwerb von vermieteten Immobilien einsetzt. Die Voraussetzungen dafür wären ideal, wäre nicht das Wörtchen Lebensplanung. Das wird bereits gemacht. Habe bereits eine gute Struktur auch bzgl. Alltag aufgebaut, die sich in den möglichen ersten furchtbaren Jahren als Assistenzarzt fortsetzen lässt. Werde mir das Thema BU nochmal zu Herzen nehmen. Sollte ich solange nichtsdestotrotz die alte kündigen und vielleicht 1-2 Jahr leer laufen. Viel über Grundsicherung/Sozialhilfe schützt diese nicht. Aktuell bezahle ich knapp 50€ monatlich für die Kombination. Niederlassung ist definitiv eine Option ähnlich der des Wechsel in die Industrie. Sehe leider durch die aktuelle Gesundheitspolitik keine weitere Zukunft im Krankenhaus. Klinische Studien lassen sich auch in der "bösen" Industrie weiter verfolgen. Bzgl. meiner Finanzstruktur: Sind 2 ETFs plus diversifizierte Aktien mit ausgewogener Dividendenstruktur zu kurz gedacht? Ich weiß, dass gerade laut Kommer eine ETF Portfolio ein parallel laufendes Stockpicking mehr oder wenig ausschließt. Würde beides säuberlich pflegen und falls ich mit den Aktien unter der Rendite laufe, dieses hinwegkürzen. Ps. Erstmal riesigen Dank für das Feedback. Das stützt meine Gedanken wahnsinnig. Besonders Richtung politische Zukunft im Bezug auf Rente und Versteuerung war mir die Rürup/private Rentenversicherung viel zu weit weg, dass ich dort bereits eine Bahn sehen konnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger April 9, 2020 Ich persönlich würde als Altersvorsorge nichts machen, was mit meinem Beruf zu tun hat. Hier wurde kurz erwähnt, dass auch eine eigene Praxis ein Bestandteil einer Altersvorsorge sein kann. Eine eigene Praxis würde ich nie als Bestandteil meiner Altersvorsorge betrachten. Wenn man die hat, und die zum Ende des Berufslebens dann gewinnbringend abgeben kann, dass ist das eine feine Sache. Das sollte aber nicht das Hauptaugenmerk der Altersvorsorge sein. Diversifizierung ist hier das Zauberwort. Wenn sich innerhalb der nächsten 40 Jahre das Gesundheitssystem dahin wandelt, dass Ärzte es schwerer haben, dann hättest Du nämlich ein Klumpenrisiko. Du würderst weniger verdienen, ggf. gar Deinen Job verlieren, und die Praxis würde auch keiner mehr haben wollen. Ich selbst meide alle Anlageformen, die mit meinem Beruf (Tätigkeit/Branche) zu tun haben. Solange es dieser Industrie gut geht, werde ich wohl einen Job haben. Geht sie den Bach runter, dann möchte ich nicht gleichzeitig meinen Job und das Ersparte verlieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 9, 2020 Eine BU ist in dem Fall zumindest besser als "keine BU". So weit wird eine Festanstellung mit der Qualifikation nicht weg sein. Ich würde stehen lassen was da ist und zu gegebener Zeit (Festanstellung) dann die Korrektur angehen. Was natürlich auch eine Frage der gesundheitlichen Gegebenheiten etc. pp. ist. Zitat Sind 2 ETFs plus diversifizierte Aktien mit ausgewogener Dividendenstruktur zu kurz gedacht? Jup. Weil selbst die in diesem Forum herbei gesehnten potentiellen Renditen lächerlich gegenüber dem sind, was ich bei hoher Bonität mit zusätzlichem Fremdkapitalhebel erreichen kann. Es spricht aber auch nichts dagegen mit einer einfachen ETF Aufteilung anzufangen oder diese später als Teil der Assetallokation beizubehalten. Das größte praktische Risiko bei hohen Einkommen besteht eigentlich darin, dass diese verkonsumiert werden. Wenn man sich früh an eine freiwillige Beschneidung der verfügbaren Mittel (durch bspw. Sparpläne) gewöhnt, steht finanzieller Selbstbestimmung im späteren Leben auch nichts entgegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 9, 2020 vor 1 Stunde von Bolanger: ... Typische "Arbeitnehmer mit 150 Euro ETF-Sparplan"-Denke. Wenn ich als Selbstständiger oder Unternehmer die Wertschöpfung nicht primär im Unternehmen sehe, habe ich per Definition schon was falsch gemacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
feymo April 9, 2020 vor 10 Minuten von polydeikes: Typische "Arbeitnehmer mit 150 Euro ETF-Sparplan"-Denke. Wenn ich als Selbstständiger oder Unternehmer die Wertschöpfung nicht primär im Unternehmen sehe, habe ich per Definition schon was falsch gemacht. Ich sehe das aber ähnlich wie bolanger. Habe in meiner Umgebung viele Kollegen, die dachten, deren Kanzlei sei Ihre Rente. Leider hat sich der Berufstand geändert, kaum jemand möchte eine Kanzlei kaufen. Viele Kollegen sind bei derzeitigen Kaufpreisen auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 9, 2020 Nochmal, es geht um ROI. Wenn der zu erwartende ROI eines Investments in mein Unternehmen niedriger ist als der in einen MSCI World ETF, sollte ich überdenken, ob ich nicht lieber etwas anderes tue. Und wer das nicht versteht, bitte, der ist in ETFs und als Arbeitnehmer definitiv besser aufgehoben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noch_Neu_Hier April 9, 2020 vor 48 Minuten von polydeikes: Nochmal, es geht um ROI. Wenn der zu erwartende ROI eines Investments in mein Unternehmen niedriger ist als der in einen MSCI World ETF, sollte ich überdenken, ob ich nicht lieber etwas anderes tue. Und wer das nicht versteht, bitte, der ist in ETFs und als Arbeitnehmer definitiv besser aufgehoben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HaRaS1983 April 9, 2020 vor 58 Minuten von polydeikes: Nochmal, es geht um ROI. Wenn der zu erwartende ROI eines Investments in mein Unternehmen niedriger ist als der in einen MSCI World ETF, sollte ich überdenken, ob ich nicht lieber etwas anderes tue. Und wer das nicht versteht, bitte, der ist in ETFs und als Arbeitnehmer definitiv besser aufgehoben. Ist zwar total Off-Topic,aber die Beiträge von polyeikes haben wirklich hohe Qualität. Ich kann alles bestätigen aus meinem Leben. Investiere in Dich! und Flexibilität - im Leben verändert sich einiges. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger April 10, 2020 vor 20 Stunden von polydeikes: Je nach Festigkeit der Beziehung kann man in ein paar Jahren (bspw. zum Facharzt) schauen, ob man die dann (2x) hervorragenden Gehälter nicht zum Erwerb von vermieteten Immobilien einsetzt. Die Voraussetzungen dafür wären ideal, wäre nicht das Wörtchen Lebensplanung. Ich schätze Polydeikes Beiträge ebenfalls sehr. In diesem Thread sehe ich aber einen Widerspruch. Erst empfiehlt er, in Immobilien zu investieren, was eine deutliche Distanz zur Medizin hat. Dann aber wird erwähnt, dass es wohl nichts besseres gäbe, als alles auf die Karte Medizin zu setzen. Mir scheint es doch eher so zu sein, dass die Diversifizierung den meisten Anklang findet. Wie oft hört man, dass Mediziner in Immobilien investieren? Ich glaube Polydeikes selbst ist ebenfalls selbstständig und investiert ebenfalls in Wertpapiere und ggf. Immobilien. Warum tut er das, wenn er doch, wie beschrieben, alles in seinen Beruf investieren sollte? In Expansion, Equipmemt, Manpower? Es gibt hier sicherlich einen Hinweis, den man nicht vernachlässigen sollte. Das ist der Eigenkapital-Hebel. Weit verbreitet ist der Immobilienkauf auf Pump. Teilweise wird das auch für Wertpapierkäufe angeboten. Kennt jemand noch weitere halbwegs etablierte Investitionen, bei denen man den Kredithebel nutzt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast April 10, 2020 vor 5 Minuten von Bolanger: Kennt jemand noch weitere halbwegs etablierte Investitionen, bei denen man den Kredithebel nutzt? Nicht halbwegs etablierte Investition, aber für den TO eventuell interessant: Der Kauf einer niedergelassenen Praxis/eines Anteils in einer Gemeinschaftspraxis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bolanger April 10, 2020 Ach ja, ich vertrete übrigens nicht die Meinung, dass man nicht in seine berufliche Tätigkeit investieren sollte. Ich vertrete nur die Meinung, dass ich persönlich das Thema Erwerbseinkommen vom Thema Altersvorsorge breit diversifiziert aufstellen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 10, 2020 · bearbeitet April 10, 2020 von polydeikes Du verstehst es schlichtweg nicht, was aber auch kein Problem ist. Die EMPFEHLUNG meinerseits war, in sich selbst und somit ins Humankapital zu investieren. Es gab keine Empfehlung in Immobilien zu investieren. Ich habe initial lediglich darauf hingewiesen, dass die Voraussetzungen finanzieller Natur mehr Möglichkeiten hergeben (könnten!), als einen stupiden 70/30 ETF-Sparplan. Das habe ich am Partnerschaftsbeispiel unter Vorbehalt mit vermieteten Immobilien für die Zukunft (wording ... bspw. ab Facharzt) beispielhaft angeteast. Vorbehalt: Lebensplanung, das sind bspw. seine angedachten Kinder, durch die eine DINKI-Konstellation ggf. nicht mehr gegeben wäre. Und damit habe ich ziemlich genau den richtigen Riecher gehabt, da folgende Rückfrage kam: Zitat Sind 2 ETFs plus diversifizierte Aktien mit ausgewogener Dividendenstruktur zu kurz gedacht? Dem TO - und das ist bei einem jungen Menschen und Einsteiger völlig okay - fehlte offensichtlich die Fantasie Vermögensaufbau über ETF-Sparpläne hinaus zu betrachten. Wofür ich durchaus dem Forum die Schuld gebe, da hier der ETF Sparplan nahezu der alleinige Keks der Glückseligkeit ist. Das ich sowas zwischen den Zeilen raus lese, ist keine echte Herausforderung. Bekanntlich stamme ich als Versicherungsmakler ja im weitesten Sinne beruflich aus der Branche, auch wenn ich mit AV / Vermögensaufbau etc. schon seit Jahren nichts mehr zu tun habe. Rein erfahrungsbedingt lese ich solche Storys zwischen Zeilen oder Sätzen automatisch raus. Ist halt so, wenn einem solche oder so ähnliche Storys über Jahre nahezu jeden Tag auf den Tisch kommen. Vor dem Immobilienbeispiel steht meinerseits auch noch die Weiche: Zitat Mal abgesehen davon, dass die Rendite einer Niederlassung als Arzt idR durch keine Anlageklasse geschlagen werden kann ... falls das ein Szenario ist Erst danach kam die Antwort des TO: Zitat Niederlassung ist definitiv eine Option ähnlich der des Wechsel in die Industrie. Um da in der Reihenfolge einen Widerspruch zu erkennen, brauche ich schon einen ganzen Gitterstabmattenzaun vorm Kopp ... Die Reihenfolge ist exakt andersrum als von dir konstruiert. Lesen, denken, tippen ... danke! --- Hinzu kommt ein weiterer Aspekt. Nämlich der aus dem Eingangspost, Zitat TO: Zitat Kinder (2-4 ; je nachdem was möglicht ) geplant in 2-3 Jahren - Abstand 2 Jahre. Immobilie in 8-10 Jahren. Der Hinweis auf Immobilien - vorbehaltlich passender Konstellation - als Vermögensaufbau vs. Konsumausgabe (Eigenheim) ist aus meiner Sicht mehr als angemessen und angebracht. --- Auch den hier kann ich kurz und knapp beantworten: Zitat Wie oft hört man, dass Mediziner in Immobilien investieren? Jeder mir bekannte (Bestand etc.) Mediziner nach Facharzt, der Vermögen nicht an 100 % Konsum und dem Porsche vor der Tür festmacht. Also bis 3 zählen kann ... Kleine Randnotiz: Zitat Ich glaube Polydeikes selbst ist ebenfalls selbstständig und investiert ebenfalls in Wertpapiere und ggf. Immobilien. Warum tut er das, wenn er doch, wie beschrieben, alles in seinen Beruf investieren sollte? In Expansion, Equipmemt, Manpower? Vermietete Immobilien können Teil eines Unternehmens sein. Das erkläre ich jetzt aber nicht auch noch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shonsu April 10, 2020 Denkanstoß: Es ist eine Immobilie in 8-10 Jahren geplant (ich vermute ein Eigenheim für die Familie). Zu früheren Zeiten, als die Bauzinsen noch größer 4 % waren wollten die Banken einen gewissen Eigenanteil (ca. 25-40 % der Immobilienfinanzierung) als Kapital sehen, ansonsten waren die Zinsen exorbitant. Da niemand voraussagen kann, wie hoch die Bauzinssätze in 8-10 Jahren sind, fehlt mir in Deiner Finanzplanung das Ansparen des Eigenkapitals für den Immobilienerwerb. Oder planst Du das dann aus dem Aktien/ETF Sparplan entnehmen? Was ist, wenn genau dann die nächste Aktienkriese da ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ozymandias April 10, 2020 Bevor man sich als Arzt von Quacksalbern eine BU verkaufen lässt, sollte man sich mal genauer sein Versorgungswerk anschauen, dort ist nämlich eine BU in bereits ausreichender Höhe versichert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Xeronas April 10, 2020 vor 9 Minuten von Ozymandias: Bevor man sich als Arzt von Quacksalbern eine BU verkaufen lässt, sollte man sich mal genauer sein Versorgungswerk anschauen, dort ist nämlich eine BU in bereits ausreichender Höhe versichert. Setzen, 6! Unterschied Versorgungswerk vs SBU nicht verstanden. Wer wohl der wahre Quacksalber ist... ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bast April 10, 2020 vor einer Stunde von Ozymandias: Bevor man sich als Arzt von Quacksalbern eine BU verkaufen lässt, sollte man sich mal genauer sein Versorgungswerk anschauen, dort ist nämlich eine BU in bereits ausreichender Höhe versichert. Aber nur bei 100 Erwerbsunfähigkeit. Eine BU ist ein ganz anderes Konzept. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blackcollar April 10, 2020 Erstmal riesigen Dank für die ganzen Beiträge. Hätte nicht erwartet hier solch eine Diskussion loszubrechen. Werde mal nach und nach einige Kommentare abarbeiten. Hatte gestern leider keine Zeit dafür, bzw. war dauerhaft unterwegs. Zitat Typische "Arbeitnehmer mit 150 Euro ETF-Sparplan"-Denke. Wenn ich als Selbstständiger oder Unternehmer die Wertschöpfung nicht primär im Unternehmen sehe, habe ich per Definition schon was falsch gemacht. Ich nehme es auf keinen Fall als Beleidigung an. Sehe selbst das Humankapital als größte und wertvollste Investition. Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, weil ich in diesem meine Talente/Stärken sehe. Gerade deswegen verstehe ich die Kommentare von Polydeikes. Sehe den Sparplan zu Beginn als Starken Reiz mein Komsumverhalten einzuschränken. Bestärke in vielen Dingen meines Alltags den mittlerweilen antrainierten Minimalismus gerade bzgl Konsum. Zitat Wenn sich innerhalb der nächsten 40 Jahre das Gesundheitssystem dahin wandelt, dass Ärzte es schwerer haben, dann hättest Du nämlich ein Klumpenrisiko. Du würderst weniger verdienen, ggf. gar Deinen Job verlieren, und die Praxis würde auch keiner mehr haben wollen. Ich selbst meide alle Anlageformen, die mit meinem Beruf (Tätigkeit/Branche) zu tun haben. Solange es dieser Industrie gut geht, werde ich wohl einen Job haben. Geht sie den Bach runter, dann möchte ich nicht gleichzeitig meinen Job und das Ersparte verlieren. Natürlich ist es ein gewisses Risiko alles im Bereich der Gesundheitsbranche festzulegen. Sehe dies aber auch als Möglichkeit, da man sich wahnsinnig Facettenreich präsentieren kann. Ich MUSS nicht in einer Klinik, Praxis weiterarbeiten. Medizinisches Know-How entwickelt sich weiter. Forschung, Vertrieb sind alles mögliche Optionen. Nichtsdeostotrotz ist es ein minimales Klumpenrisiko, welches ich jedoch bereit bin einzugehen. Zitat Dem TO - und das ist bei einem jungen Menschen und Einsteiger völlig okay - fehlte offensichtlich die Fantasie Vermögensaufbau über ETF-Sparpläne hinaus zu betrachten. Wofür ich durchaus dem Forum die Schuld gebe, da hier der ETF Sparplan nahezu der alleinige Keks der Glückseligkeit ist. Diesem Mangel bin ich mir leider bewusst. Versuche mich täglich seit geraumer Zeit fortzubilden. Nicht verkrampft, sondern wirklich weil ein Interesse vorhanden ist. Zitat Vorbehalt: Lebensplanung, das sind bspw. seine angedachten Kinder, durch die eine DINKI-Konstellation ggf. nicht mehr gegeben wäre. Du hast schon richtig zwischen den Zeilen gelesen. Erfahrung sticht. Zitat Oder planst Du das dann aus dem Aktien/ETF Sparplan entnehmen? Was ist, wenn genau dann die nächste Aktienkriese da ist? Ein Risiko, wessen ich mir bewusst bin. Ein ETF Sparplan war zunächst als Rentenvorsorge geplant und ein weiterer als Ansparung für Immobilie. Hatte bisher den (Irr)glauben, dass man auf jedenfall jetzt mit der Rentenvorsorge starten sollte, da mit 40 Jahren bereits alles zu spät sei. Deswegen diese zwei Töpfe. Bzgl Krise: Kredit durch die Familie beiderseits wären noch weitere Option, falls genau in solchen Bereichen eine Rezession/Krise wartet. Zitat Bevor man sich als Arzt von Quacksalbern eine BU verkaufen lässt, sollte man sich mal genauer sein Versorgungswerk anschauen, dort ist nämlich eine BU in bereits ausreichender Höhe versichert. Leider greift das Versorgungswerk nur bei 100% und lässt sich auch nicht mit einer BU vergleichen. Vor Polydeikes Thread war ich damals auch der Meinung, bis die Zeit der Aufklärung eintrat. Werde den Aspekt des Vermögensaufbau bzgl Immobilien, Praxisgemeinschaft nochmal genauer für mich beleuchten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
investfux April 10, 2020 Hallo Blackcollar, ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, nur dass ich schon 2 Berufsjahre auf dem Buckel habe. Das Gehalt steigt automatisch selbst als Angestellter in der Klinik und der Job ist krisensicher wie man aktuell bemerkt. Außerdem wirst du mit jedem Tag in der Klinik "wertvoller" und kannst dir die Stellen im Grunde aussuchen. Wie mach ich es: Ich habe den klassischen 70/30 ETF Sparplan mit temporären Sparplanerhöhungen bei stärkeren Kursverlusten (wie zB aktuell oder Ende 2018). Außerdem hab ich eine Immobilie (2-Zimmer, 53qm) in einer süddeutschen Unistadt in Unikliniknähe erworben (80 % Eigenkapital durch Erbe und 20 % kfW Kredit mit Tilgungszuschuss). Diese ist an einen Arzt vermietet und soll auch nach seinem Auszug stets an Ärzte der Uniklinik vermietet werden. BU habe ich bisher keine abgeschlossen. Da das Versorgungswerk, wie ich als Laie denke, deutlich besser ist als die gesetzliche Rente und der öffentlich Dienst außerdem nochmals monatlich in eine Zusatzversorgungskasse für mich einzahlt habe ich von weiteren Vorsorgen(Rürup, betriebliche Altersvorsorge,...) Abstand genommen. Im Grunde konnte mir auch keiner der vielen Vertreter den Mehrwert genau erklären bzw ist individuell auf meine Situation eingegangen. Ich denke meine finanziellen Planung sollte damit zunächst auf einem stabilen Fundament ruhen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag