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el_Mare

Lehren aus der (Corona) Krise

Empfohlene Beiträge

dagobertduck2204
vor 10 Stunden von SM77:

So habe ich am 17./18.03. die Reißleine gezogen und ca. 50% des Aktienanteils verkauft

Darf man fragen was für dich der Grund / die Gründe waren warum du da verkauft hast? Hast du dir gedacht, dass es zu einer sehr langen Abwärtsbewegung kommen wird, von der sich der Markt so schnell nicht wieder erholen würde?

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Der Heini
vor 11 Stunden von SM77:

Ich musste leider schmerzlich erfahren, dass ich doch nicht so cool "Verluste" aussitzen kann, wie ich dachte. Auch bei mir lag das Problem in den absoluten Zahlen. In der Spitze lag mein Depot einen fast 6-stelligen Betrag unter dem Höchststand. So habe ich am 17./18.03. die Reißleine gezogen und ca. 50% des Aktienanteils verkauft (insbesondere die Altbestände habe ich aber behalten) . Darüber hinaus war ich auch noch so blöd und habe 25.000 Euro in einen 2x-Short ETF auf den S&P500 gesetzt, in der Hoffnung, dass es noch weiter runter geht und ich damit die weiteren Verluste etwas begrenzen kann. Prompt darauf erfolgten die Eingriffe der Notenbanken und damit die Erholung, so dass der ETF jetzt mittlerweile 50% im Minus ist. So, jetzt sitze ich auf einem Haufen Geld, welches auf dem Tagesgeldkonto an Wert verliert. Ganz toll.

 

Glück im Unglück: Der Absturz bei den Bonds erschien mir schon Ende März zu groß, so dass ich diese alle nicht verkauft habe. Auch die offenen Immobilienfonds habe ich gehalten.

 

Keine Ahnung, wie ich jetzt wieder den Einstieg finde. Komme mir gerade fast so vor, wie der "typische Anleger" den man aus dem Chart kennt :rolleyes: Eigentlich gehe ich ja davon aus, dass nochmal ein Einbruch kommt, aber wer weiß.

 

Schlaflose Nächte hatte ich aber nicht: Da ich schon lange investiert bin, war mein Depot die ganze Zeit über im Plus.

 

Ansonsten lebe ich weiter wie bisher: Statussymbole brauchte ich glücklicherweise eh nie. Die Arbeitszeit hatte ich auch schon vor Krisenzeiten mal temporär reduziert. Hatte nur wieder auf Vollzeit gewechselt, da sich mit meiner jetzigen Tätigkeit eine Teilzeitstelle nicht so gut vereinbaren lässt. Aber sobald sich das ändert, werde ich wohl auch wieder auf 80% reduzieren.

 :thumbsup: Je länger ich hier und in anderen Foren lese, desto mehr weiß ich, daß es fast allen zumindest anstzweise so geht wie dir. Nur sind die meisten sich selbst gegenüber nicht so ehrlich. Die in Aktien sehen einfach nur ihre Gewinner an und ignorieren die Verlierer mit dem Argument das gehört dazu. Am Ende steht da oft nur eine Nullsumme oder nur ein kleiner Gewinn. Wenn ich lese wie viele Gewinner es immer gibt frage ich mich wo die ganzen Verlierer sind. Und fast jeder hat schon versucht Verluste durch riskante (dein Short-ETF, Market-Timing) Maßnahmen wieder rauszuholen und sind dabei auf die Nase gefallen, ich gehöre auch dazu, wenn auch nur mit ein paar tausend Euros Verlust durch Gebühren.

Solange du keine schlaflosen Nächte hattest ist doch alles gut. Geh doch einfach defensiv mit kleineren Summen neu an die Sache ran, gibt ja auch defensive ETFs dank Faktor-Investing, da gewinnt man weniger, verliert aber auch weniger- gut für die Psyche. Ansonsten viel Glück und danke für die Ehrlichkeit eines "alten" Investors. :smoke:

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Bast
· bearbeitet von Bast
vor 11 Stunden von SM77:

Ich musste leider schmerzlich erfahren, dass ich doch nicht so cool "Verluste" aussitzen kann, wie ich dachte. Auch bei mir lag das Problem in den absoluten Zahlen. In der Spitze lag mein Depot einen fast 6-stelligen Betrag unter dem Höchststand.

(...)

Darüber hinaus war ich auch noch so blöd und habe 25.000 Euro in einen 2x-Short ETF auf den S&P500 gesetzt, in der Hoffnung, dass es noch weiter runter geht und ich damit die weiteren Verluste etwas begrenzen kann. Prompt darauf erfolgten die Eingriffe der Notenbanken und damit die Erholung, so dass der ETF jetzt mittlerweile 50% im Minus ist. So, jetzt sitze ich auf einem Haufen Geld, welches auf dem Tagesgeldkonto an Wert verliert. Ganz toll.

Danke für das ehrliche Feedback. Gut, dass es hier nicht nur Stimmen gibt, die angeblich stets zu 100% (oder mehr mit Leverage) investiert sind und erstaunlicherweise während der Krise verkünden, bereits vor Monaten rechtzeitig ausgestiegen zu sein. Ich wünsche Dir einen gelungenen Wiedereinstieg & rasche Erholung des Portfolios! 

Zitat

Ansonsten lebe ich weiter wie bisher: Statussymbole brauchte ich glücklicherweise eh nie.

So handhabe ich das auch.

 

Meine Lehren aus der Krise für mich:

 

  • Rechtzeitig vor der Entnahmephase sukzessive den RK3-Anteil reduzieren
  • Re-Balancing nicht nur an fixen Zeitpunkten, sonder auch nach prozentualen Abweichungen 
  • Kein Leverage und niemals 100% RK3

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Börsengeflüster

Moin zusammen,

 

ich habe ehrlicherweise nicht wirklich viel in der Krise getan. Ich habe einen ETF verkauft und in Einzelaktien umgeschichtet, waren aber nur knapp 6k€ - ansonsten habe ich nichts verkauft, läuft alles soweiter. Einzig der Zukauf von zwei Aktien.

 

Overall: Mein Depot dümpelt immer noch mit -15-20% durch die Gegend. Liegt aber daran, dass ich auch viel scheiße im Depot habe, die mir die Rendite versauen (Cannabisaktien z.B. :) )

 

Die einzige Lehre die ich ziehe, nicht zwingend 100% investieren, vlt. auch mal Geld ansparen um in solchen Fällen nachkaufen zu können, aber naja - ich brauch das Geld aktuell eh noch nicht und bis zur offiziellen Rente sind es noch 35 Jahre :P

 

Cheers

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smarttrader

Die Erkenntnis Nummer 1, ich habe keine Ahnung von der Börse:lol:.

 

Jetzt im ernst, egal wann und wie 100% All-In ist die beste Lösung. Selbst jetzt hätte ich nie damit gerechnet das wir 2020 so weit oben stehen. Solange FED und EZB ihre Politik nicht ändern, wird die Anlageklasse Aktien IMMER Gewinne generieren.

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dutchcapitalist
vor 1 Stunde von Börsengeflüster:

Moin zusammen,

 

ich habe ehrlicherweise nicht wirklich viel in der Krise getan. Ich habe einen ETF verkauft und in Einzelaktien umgeschichtet, waren aber nur knapp 6k€ - ansonsten habe ich nichts verkauft, läuft alles soweiter. Einzig der Zukauf von zwei Aktien.

 

Overall: Mein Depot dümpelt immer noch mit -15-20% durch die Gegend. Liegt aber daran, dass ich auch viel scheiße im Depot habe, die mir die Rendite versauen (Cannabisaktien z.B. :) )

 

Die einzige Lehre die ich ziehe, nicht zwingend 100% investieren, vlt. auch mal Geld ansparen um in solchen Fällen nachkaufen zu können, aber naja - ich brauch das Geld aktuell eh noch nicht und bis zur offiziellen Rente sind es noch 35 Jahre :P

 

Cheers

Ist mir mehr oder weniger auch so ergangen. Ich habe nur vor einer Aktie dazu gekauft um den prozentualen Verlust zu verringern und momentan sieht es gut aus. Aber leider habe ich 1 Monat vor der Krise meine Goldbestände verkauft und Aktien diazugekauft. Na ja, im Vergleich zum Index bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen, trotzdem habe ich Verluste von ca. 11% (Ich rechne damit, dass ich bis August bei +/- 0% sein werde). Aus der Krise habe ich gelernt wie ungeduldig ich bin. Ich wollte immer kurzfristig aber grosse Gewinne mitnehmen. Ich habe zum Glück nicht ganz nach Plan investiert, sonst wäre es noch schlimmer gekommen. Dennoch ist eine weitere Diversifikation geplant. Und für die kommende zweite Welle, weiss ich nicht was ich machen soll. Entweder alle Aktien mit Gewinn verkaufen ausser, Pharma Industrie und Nahrungsmittelindustrie und hoffen dass entweder Roche oder Novartis ein Gegenmittel gegen Corona finden oder alles einfach sein lassen. Die erste Option wäre extrem riskant, da mir im schlimmsten Fall Gewinne entgehen und sogar noch Verluste drohen, dafür wäre aber auch vieles möglich herauszuholen. Aber wie gesagt bis im Winter bleibt mir noch genug Zeit meine Strategie anzupassen, aber wahrscheinlich werde ich alles ruhen lassen.

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west263
· bearbeitet von west263
vor 15 Stunden von SM77:

Auch bei mir lag das Problem in den absoluten Zahlen.

ab einer bestimmten Höhe, sehen die Prozente noch ok aus, aber der absolute € Verlust bringt einen dann schon ins schwitzen und überlegen.

 

vor 15 Stunden von SM77:

Eigentlich gehe ich ja davon aus, dass nochmal ein Einbruch kommt, aber wer weiß.

ich habe am 24.02. die ersten 50% meines ETF und Aktienbestandes verkauft und Anfang März die zweite Hälfte. Im Nachhinein ist man immer schlauer und sagt, hätte ich nicht machen müssen, so wie sich die Börsen wieder erholt haben. Damals sah es aber nicht so aus und ich ging von einem längeren negativen Markt aus. So habe ich gehandelt und so ist es für mich jetzt auch ok.

 

vor 15 Stunden von SM77:

Keine Ahnung, wie ich jetzt wieder den Einstieg finde.

gut, solange wie Du habe ich nicht gewartet. Ich habe schon Mitte März wieder langsam angefangen zu kaufen und mittlerweile einen mittleren 5stelligen Betrag wieder investiert.

 

vor 15 Stunden von SM77:

in einen 2x-Short ETF auf den S&P500 gesetzt, in der Hoffnung, dass es noch weiter runter geht

so gierig war ich nicht :P. Ich war einfach nur froh, raus zu sein.

 

Lehre gezogen:

Eigentlich nicht, nur, das es ein absolutes Buy and Hold bei mir mit Anfang 50 nicht mehr gibt. Wenn ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt auch mal Gewinne mitzunehmen und dafür dann auch Steuern zu bezahlen in Kauf zu nehmen, dann mache ich dieses.

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alex08

@west: Anfang März die 2. Hälfte verkauft, meinst du?

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west263
vor 29 Minuten von alex08:

@west: Anfang März die 2. Hälfte verkauft, meinst du?

Danke natürlich März.

Die 2 Monate Corona Kurzarbeit Urlaub, mit insgesamt nur 7 Arbeitstagen, bringen einen ganz durcheinander. Zum Glück geht es ab nächster Woche wieder regulär los.

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Nachdenklich
vor 17 Minuten von west263:

Die 2 Monate Corona Kurzarbeit Urlaub, mit insgesamt nur 7 Arbeitstagen, bringen einen ganz durcheinander. Zum Glück geht es ab nächster Woche wieder regulär los.

Interessante Beobachtung:

 

Viele geben hier im Forum an, daß Zweck ihrer Geldanlage sei, früher in den Ruhestand gehen zu können.

Nach nur einigen Wochen Kurzarbeit freuen sich viele aber wieder auf "normale" Arbeit.

 

 

@west263 :  Diese Anmerkung von mir bezieht sich gar nicht notwendigerweise auf Dich, ich habe nicht verfolgt, ob auch Du zu denen gehörst, die sich auf einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf vorbereiten. Es ist mehr ein genereller Eindruck. Ich habe Deinen Beitrag nur zum Anlaß für diese Anmerkung genommen.

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west263
vor 51 Minuten von Nachdenklich:

Interessante Beobachtung:

 

Viele geben hier im Forum an, daß Zweck ihrer Geldanlage sei, früher in den Ruhestand gehen zu können.

Nach nur einigen Wochen Kurzarbeit freuen sich viele aber wieder auf "normale" Arbeit.

 

 

@west263 :  Diese Anmerkung von mir bezieht sich gar nicht notwendigerweise auf Dich, ich habe nicht verfolgt, ob auch Du zu denen gehörst, die sich auf einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf vorbereiten. Es ist mehr ein genereller Eindruck. Ich habe Deinen Beitrag nur zum Anlaß für diese Anmerkung genommen.

vorzeitige Arbeitsaufgabe steht bei mir nicht zur Diskussion, auch nicht in Verbindung mit der aktuell angebotenen Personalmaßnahme.

ich müsste bis 67 arbeiten und die Firma bietet Altersteilzeit an. Momentan 3 Jahre aktiv und dann 3 Jahre passiv, bei 85% der letzten Bezüge. Bedeutet, könnte ich mit 61 in Anspruch nehmen.

Habe letztes Jahr meinen Job innerhalb der Firma gewechselt, als Arbeiter vom Hamsterrad in eine ruhige entspannte Umgebung :). So lässt es sich aushalten.

 

Ps. meine kleine Hoffnung ist, das sich die Altersteilzeit auf 4 / 4 verändert. :D

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Musketier78
· bearbeitet von Musketier78

Ich hatte in der Krise eigentlich den richtigen Riecher, hab aber auf meine Frau gehört, weil ich selbst zu unsicher war. :huh:

Wir hatten vor Corona an kurzfristiger Liquidität ca. 1/4 ETF und 3/4 Cash, wobei die 3/4 auch teilweise die Liqiditätsreserve darstellen. Der Rest steckt im eigenen Haus.

Nachdem ich schon die Jahrtausendwende und die Finanzkrise ausgesessen habe, hat mich der Rücksetzer eigentlich nur geringfügig gejuckt, zumal wir durch die Immobilienfinanzierung nur gering investiert sind.

Meine Frau ist da eher sicherheitsverliebt und hatte schon etwas Panik während des Einbruchs.

 

Nahe des Bodens am 13.03. habe ich dann einen kleinen Betrag der Cash-Reserven investiert. Meiner Frau wars eigentlich zu heiß bei der Abwärtsspirale einen größeren Betrag zu investieren. Wenns nur mein Geld gewesen wäre, hätte ich vermutlich genau zu dem Zeitpunkt richtig investiert. Wir hatten uns dann geeinigt, dass bei einem 2. Rücksetzer (wenn dann die Konjunkkturauswirkungen zu sehen sind) dann nochmal nachgekauft wird.

 

Nur kam der 2. Rücksetzer nie und so haben wir mit Ausnahme des kleineren Betrages am 13.03. nur im Rahmen des monatlichen Sparplans nachgekauft.

Also fast komplett ohne markettiming die buy and hold Strategie durchgezogen.

Da der Einstieg nun verpasst ist, wirds wohl doch auf eine zusätzliche Sondertilgung hinauslaufen, es sei denn, es kommt nochmal ein größerer Rücksetzer.

 

Bei der Lehre daraus, bin ich mir noch unsicher, ob ich zukünfig nicht mehr auf meine Frau hören soll :D oder ob es sowieso weise gewesen wäre, erstmal die Restschuld zu reduzieren.

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SM77
· bearbeitet von SM77

Tja, welche Lehren habe ich daraus gezogen? 

Absolute Zahlen machen mich nervöser als Prozente.

Märkte und Realwirtschaft haben in Krisen sehr wenig miteinander zu tun.

Eine (zumindest kurzfristige) V-Entwicklung ist doch möglich.

Manchmal hat man Pech, manchmal hat man Glück :-)

 

Bin seit Ende des letzten Jahrtausends an der Börse aktiv, habe also bereits einige Crashs hinter mir. Auch den Bitcoin habe ich mitgemacht (da aber vieles "richtig" gemacht, bzw. Glück gehabt). Beim Desaster mit den Griechenland-Anleihen saß ich auch mit im Boot. Die anderen Drawdones waren prozentual vielleicht schlimmer, aber da ich nicht so stark investiert war (bzw. nur einzelne Anlagen betraf), ging es natürlich nicht um diese Beträge. Einen Verlust von 20.000-30.000 Euro kann man halt noch gut verkraften, weil man den auch wieder mit ehrlicher Arbeit "reinarbeiten" kann. Bei 6stellig dauert das schon länger - zumindest bei mir.

 

Über alles gesehen bin ich deutlich im Plus, ob es allerdings so viel mehr ist als Festgeld kann ich leider nicht mit Bestimmtheit sagen - habe erst in den letzten Jahren genauer Buch geführt. Und Die Festgeldzinsen waren ja nicht immer so niedrig wie jetzt. Da gab es auch schonmal deutlich über 5%.

 

Die Frage war ja, wieso ich zu dem Zeitpunkt einen Teil verkauft habe: Die absoluten Verluste (wie gesagt, vom Höchststand aus gesehen) bewegten sich halt langsam Richtung 6stellig und da macht man sich halt so seine Gedanken (ich zumindest), ob man nicht doch einen Teil in den sicheren Hafen fährt. Zu dem Zeitpunkt fing die gesundheitliche Krise in den USA ja gerade erst an und ich war mir recht sicher, dass es nochmal deutlich runtergeht, also in Richtung 50% vom Höchststand. Mein Bestcase-Szenario war eigentlich, dass es jetzt erstmal eine Seitwärtsbewegung gibt. Bei -40/50% wäre ich dann wieder eingestiegen. Also Versuch des Markettimings. Und ganz ehrlich: Beim DowJones sind wir jetzt auf dem Stand von 09/2019. Und den hielten einige schon für überbewertet. Jetzt haben wir die angeblich schwerste Rezession der Nachkriegszeit, in der selbst große Konzerne deutlich ins Straucheln kommen. Die Vor-Corona-Probleme sind ja auch alle nicht gelöst. Das rechtfertigt aus meiner Sicht in keinster Wiese die derzeitige Bewertung. Aber nun gut, dass scheint die Mehrheit der Marktteilnehmer ja anders zu sehen. Daher bin ich auch nicht völlig raus aus Aktien.

 

Im Moment ist mein Plan, den Sommer abzuwarten und dann im Herbst wieder einzusteigen. Falls es bis dahin einen zweiten Crash gibt mit einem größeren Anteil, sonst halt über ca. zwei Jahre verteilt in Tranchen.

 

 

 

 

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Nachdenklich
vor 3 Stunden von SM77:

Die absoluten Verluste (wie gesagt, vom Höchststand aus gesehen) bewegten sich halt langsam Richtung 6stellig und da macht man sich halt so seine Gedanken (ich zumindest), ob man nicht doch einen Teil in den sicheren Hafen fährt.

Aber ....   ich verstehe es nicht ......   da ist man doch schon längst am sicheren Hafen vorbei gefahren.

 

Das ist doch Harakiri!

 

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SM77
vor 19 Minuten von Nachdenklich:

Aber ....   ich verstehe es nicht ......   da ist man doch schon längst am sicheren Hafen vorbei gefahren.

 

Das ist doch Harakiri!

 

 

Harakiri? Verstehe ich wiederum nicht.

 

Nehmen wir mal an, du investierst 150k. Durch Kurssteigerungen hast du irgendwann einen Wert von 300k. Dann geht es 30% runter, also -90k auf 210k. Gewinn also immerhin noch 40% oder 60k. Jetzt gibt es drei Optionen:

(1) Es geht weiter runter, z.B. nochmal 20% vom Höchststand aus gesehen: Also -60k, ergibt dann 150k. Gewinn futsch, echter Verlust auch auf den Einstandskurs gesehen.

(2) Es geht wieder rauf.

(3) Es geht seitwärts.

 

Bei (1) wäre es gut gewesen, dass ich ausgestiegen bin, bei (3) wäre es egal gewesen. Nur bei (2) wäre ein Verkauf zu dem Zeitpunkt unvorteilhaft. 

 

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chirlu
vor 20 Minuten von SM77:

Nehmen wir mal an, du investierst 150k. Durch Kurssteigerungen hast du irgendwann einen Wert von 300k. Dann geht es 30% runter, also -90k auf 210k. Gewinn also immerhin noch 40% oder 60k.

 

Kognitive Verzerrungen in Bestform. :-)

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SM77
· bearbeitet von SM77

Ja, das ist wohl so. Bin halt auch nur ein Mensch.

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kopfundkragen
· bearbeitet von kopfundkragen

Meine Lehre aus der Coronakrise ist eine Festigung der Überzeugung, dass jeder Versuch von market timing wenigstens für mich völlig aussichtslos ist. Ich werde das nie wieder versuchen!

 

Ich bin einer von denen, die es so richtig erwischt hat: Hab im Dezember 2019 ~200k angelegt und hab auf dem Weg nach unten entsprechend gelitten. Vollständig die Füße stillhalten konnte ich nicht, ich hab Anfang März Anleihen verkauft und Aktien gekauft und dann nochmal Anfang April alles nicht benötigte Geld zusammengekratzt und in Aktien gesteckt.

 

Mein Depot ist jetzt bei -10% und ich fühle mich wie jemand, der nach einem schweren Autounfall am Straßenrand steht und überrascht ist, nur Schürfwunden und ne Prellung zu haben. Der Nachkauf vom 1. April war unbalancierterweise einfach nen neuer Welt-Aktien-ETF, aber indem die Position nun fast +18% aufweist, ist es einfach ein schöner Trost.

 

Die Corona-Krise war (falls sie schon vorbei ist ...) für mich ein Lehrstück in Sachen Anlegeremotionen.

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mike4001
vor 39 Minuten von kopfundkragen:

Ich bin einer von denen, die es so richtig erwischt hat: Hab im Dezember 2019 ~200k angelegt und hab auf dem Weg nach unten entsprechend gelitten.

Ja das ist wohl einer der Punkte. Auch wenn zb. ein Kommer empfiehlt verfügbares Kapital immer sofort zu investieren (weil es statistisch ja auch Sinn macht) ... psychologisch kann das einfach falsch sein.

 

Wenn man jeden Monat zb. 10.000 € angelegt hätte, verpasst man zwar potentielle Rendite, hätte aber im Crashfall dafür auch schon entweder 1-2 Jahre Rendite am "Konto" oder das Kapital zum Teil noch in Cash liegen.

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odensee
vor 5 Minuten von mike4001:

Auch wenn zb. ein Kommer empfiehlt verfügbares Kapital immer sofort zu investieren (weil es statistisch ja auch Sinn macht)

Ich bin kein "Kommerjünger", deshalb weiß ich es nicht so ganz genau, aber Kommer empfiehlt meines Wissens nach, einen gewissen Anteil "sicher" anzulegen und zu rebalancen.

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Schwachzocker
vor 27 Minuten von mike4001:

Ja das ist wohl einer der Punkte. Auch wenn zb. ein Kommer empfiehlt verfügbares Kapital immer sofort zu investieren (weil es statistisch ja auch Sinn macht) ... psychologisch kann das einfach falsch sein.

Eigentlich nicht, denn man soll sich ja vorher genau überlegen, wieviel man psychologisch aushält und nicht mehr investieren. Wenn man es sich erst hinterher überlegt, ist es schlecht.

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PiusAugustus

Ich meine das Kommer definitiv auch erwähnt, dass man stufenweise einsteigen soll, wenn man seine Risikotragfähigkeit nicht einschätzen kann, oder zumindest die Emotionen dabei nicht kennt. 

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etherial
vor 36 Minuten von mike4001:

Ja das ist wohl einer der Punkte. Auch wenn zb. ein Kommer empfiehlt verfügbares Kapital immer sofort zu investieren (weil es statistisch ja auch Sinn macht) ...

Kommer empfiehlt das nicht (er empfiehlt auch nicht das Gegenteil). Richtig ist:

  • Rein mathematisch hat - setzt man einen Randomwalk voraus - das Sofort-Investieren den höchsten Erwartungswert
  • Rein mathematisch hat - bei gleichen Bedigungen - jede Strategie, die in Tranchen investiert ein geringeres Risiko

Investieren in Tranchen senkt das Risiko vielleicht nicht so effizient,wie man sich das wünschen würde ... aber mangels Alternativen kann es durchaus rational sein (und gleichzeitig psychologisch angenehmer).

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Bit

in wieviel tranchen habt ihr euch vorgenommen zu beginn der "coronazeit" einzusteigen?

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Cai Shen
vor 7 Minuten von Bit:

in wieviel tranchen habt ihr euch vorgenommen zu beginn der "coronazeit" einzusteigen?

Ich verstehe die Frage nicht. 

Wann genau beginnt denn die "Coronazeit" und über welchen folgenden Zeitraum erstreckt sich dein Auskunftsgesuch. 

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