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Dudel2000

Realisierung der Rendite bei ETF's

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Dudel2000

Hallo zusammen,

 

ich interessiere mich nun schon länger für das Thema ETF's als langfristige, passive Kapitalanlage. Ich habe in der Vergangenheit bereits einige Bücher gelesen, um mich damit vertraut zu machen.

Auf eine Frage habe ich allerdings bis heute noch keine Antwort finden können:

 

In der Literatur ist oft die Rede davon, mithilfe der ETF's von den steigenden Aktienmärkten zu profitieren und somit Renditen von bis zu 5-7% p.a. zu erwirtschaften. Mir stellt sich allerdings die Frage, wie genau diese Renditen überhaupt zustande kommen. Gerade beim passiven Investieren nach dem Buy&Hold Ansatz geht es ja vor allem darum, auf Trading und den Verkauf der Anteile zu verzichten. Mal angenommen, ich investiere in den MSCI World, welcher innerhalb eines Jahres um 6% an Wert gewinnt. Dementsprechend wird sich natürlich auch der Wert meines Portfolios erhöhen. Allerdings handelt es sich dabei ja nur um "Buchgewinne", welche erst zu realen Gewinnen werden würden, wenn ich meine entsprechenden Anteile verkaufe. Nach dem Buy&Hold Ansatz wird dies aber eben nicht durchgeführt. Ich verstehe nicht, wie reale Gewinne erzielt werden sollen, ohne seine Anteile dabei zu veräußern um der Idee des passiven Investierens treu zu bleiben. Wie profitiere ich vom Zinseszinseffekt, wenn ich in meinem Depot lediglich Buchgewinne zu verzeichnen habe? Ist mein Grundverständnis fehlerhaft, dass Buchgewinne nur zu realen Gewinnen transformiert werden können, wenn Anteile auch wirklich verkauft werden?

Mir ist durchaus bewusst, dass auch Dividenden ausgeschüttet werden, die dann ausgezahlt oder thesauriert werden. Allerdings sind diese ja nicht der Hauptbestandteil der Rendite.

 

Ich hoffe, dass meine Frage verständlich ausgedrückt wurde.

 

Ich bitte um Erklärung dieses Sachverhalts. 

 

Vielen Dank vorab!

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thommyyy
· bearbeitet von thommyyy

Die Renditen von Aktien-ETFs kommen über längere Zeiträume i.A. durch die Wertschöpfung der enthaltenen Unternehmen zustande.

Der Anleger des ETFs kann diese Rendite abzg. Kosten realisieren, d.h. in Cash "umwandeln", indem er eine Ausschüttung bekommt oder / und seine Anteile zu einem höheren Kurswert veräußert. Wann und wie diese Veräußerung geschieht, ist individuell verschieden, z.B. schrittweise mit höherem Alter oder bei geplanter Anschaffung einer Immobilie.

Der Zinseszinseffekt ergibt sich hauptsächlich über die Thesaurierung von Erträgen innerhalb des ETFs (z.B. Kauf weiterer Aktien), oder durch Wiederanlage der Ausschüttungen in selbigen durch den Anleger.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Hallo Dudel2000,

 

willkommen im Wertpapier-Forum!

 

Buy&Hold heißt NICHT, dass man Wertpapiere kauft und sie dann für immer behält!

 

Ganz im Gegenteil! Die meisten Anleger haben jetzt Geld übrig, das sie aber in der Zukunft brauchen - beispielsweise als Rente. Weil sie das Geld nicht einfach auf dem Konto rumliegen lassen wollen, investieren sie es in Wertpapiere. Sobald sie das Geld brauchen, verkaufen sie die Wertpapiere (deren Kurs bis dahin hoffentlich gestiegen ist) und wandeln die Wertpapiere dadurch wieder in Geld um.

 

Was bedeutet dann aber Buy&Hold?

 

Es gibt Anleger, die Aktien oder Fonds kaufen und dann alle paar Tage/Monate/Jahre umschichten (d.h. sie verkaufen ihre Aktien/Fonds und kaufen vom Verkaufserlös andere Aktien/Fonds) - weil sie meinen, dass die neuen Wertpapiere eine höhere Rendite erzielen könnten. Das machen Buy&Hold Anleger nicht. Wikipedia schreibt dazu:
 

Zitat

Der Grundgedanke hinter der Strategie des „Buy and hold“ ist es, nach vorgenommener Streuung der Anlagen im Sinne der Portfoliotheorie auf den Versuch zu verzichten, durch Umschichtung des Portfolios einen Zusatzertrag zu erwirtschaften (z. B. durch Stock Picking).

 

Man legt also eine Anlageallokation fest, nimmt aber innerhalb der jeweiligen Anlageklasse keine Umschichtungen im Portfolio vor.

 

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alsuna
vor 3 Stunden von Dudel2000:

Mal angenommen, ich investiere in den MSCI World, welcher innerhalb eines Jahres um 6% an Wert gewinnt. Dementsprechend wird sich natürlich auch der Wert meines Portfolios erhöhen. Allerdings handelt es sich dabei ja nur um "Buchgewinne", welche erst zu realen Gewinnen werden würden, wenn ich meine entsprechenden Anteile verkaufe.

Das ist eine Sichtweise, die ich nicht teile. Wenn ich "Kassensturz" mache, dann schaue ich mir an, was ich jetzt habe bzw was ich bekommen würde, wenn ich jetzt alles verkaufe. Das Nettovermögen beschreibt man ja nicht in "10k€ auf der Bank, 5 Aktien und 1 Haus" sondern in "748k€".

Wenn du es dir so anschaust, hast du in deinem Beispiel jetzt 6% mehr als noch vor einem Jahr, also 6% Gewinn gemacht.

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Schwachzocker
vor 11 Stunden von Dudel2000:

...

In der Literatur ist oft die Rede davon, mithilfe der ETF's von den steigenden Aktienmärkten zu profitieren und somit Renditen von bis zu 5-7% p.a. zu erwirtschaften. Mir stellt sich allerdings die Frage, wie genau diese Renditen überhaupt zustande kommen. Gerade beim passiven Investieren nach dem Buy&Hold Ansatz geht es ja vor allem darum, auf Trading und den Verkauf der Anteile zu verzichten. Mal angenommen, ich investiere in den MSCI World, welcher innerhalb eines Jahres um 6% an Wert gewinnt. Dementsprechend wird sich natürlich auch der Wert meines Portfolios erhöhen. Allerdings handelt es sich dabei ja nur um "Buchgewinne", welche erst zu realen Gewinnen werden würden, wenn ich meine entsprechenden Anteile verkaufe. Nach dem Buy&Hold Ansatz wird dies aber eben nicht durchgeführt. Ich verstehe nicht, wie reale Gewinne erzielt werden sollen, ohne seine Anteile dabei zu veräußern um der Idee des passiven Investierens treu zu bleiben....

Ganz einfach:

Es gibt eine Phase des passiven Investierens. In der Phase verkauft man nicht, sonst würde es ja nicht "investieren" heißen.

Und es gibt eine Phase der Entnahme. Das ist dann nicht mehr "investieren", sondern "entnehmen".

 

Man hört also irgendwann einfach mit dem Investieren auf, und wenn man nicht mehr investiert ist man auch kein Investor mehr, auch kein passiver.

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nikolov
vor 15 Stunden von thommyyy:

Der Zinseszinseffekt ergibt sich hauptsächlich über die Thesaurierung von Erträgen innerhalb des ETFs (z.B. Kauf weiterer Aktien), oder durch Wiederanlage der Ausschüttungen in selbigen durch den Anleger.

Der Zinseszins kommt ausschließlich aus den Kurssteigerungen. Die Ausschüttungen sollte man deswegen wieder anlegen (manuell oder über thesaurierende Fonds), damit man dem Zinseszins nicht entgegenwirkt.

 

Beispiel: am Montag stieg der DAX um 7%, heute steht er 3% im Plus. War man an beiden Tagen investiert, dann hat man nicht 10%, sondern 10,21% Rendite gemacht. Die 0,21% sind der Zinseszins.

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