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sequoya

Wie haltet ihr Transaktionen über Fremdwährungskonto fest

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sequoya

Hallo.

 

mal eine grundsätzliche Frage.

 

Wenn man über ein Fremdwährungskonto handelt muss man drauf achten ob etwaige Gewinne/Verlust durch Währungen oder Wertpapiertransaktionen entstanden sind. Dies wird ja unterschiedlich versteuert. Falls man über das Fremdwährungskonto nun sehr aktiv handelt (über 200 Trades p.a.) und permanent darauf Einzahlung/Auszahlung vornimmt, kann die ganze Zuordnung recht kompliziert werden. Auch im Hinblick auf die FIFO Methode oder 1 Jahres Spekulationsfrist.

 

Wie haltet ihr die ganzen Transaktionen fest so daß ihr zB genau wisst welcher Betrag bei der EST Erklärung anzugeben ist etc?

 

MfG

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reckoner

Hallo,

 

mit Excel kann man das hinbekommen. Für jeden Kauf, jeden Verkauf und jeden Währungstausch die Daten festhalten (jeweils Datum und Kurs gegen Euro).

 

Dann erstellt man Kontenspalten, dort wird festgehalten welcher Betrag gerade welchen Status hat (etwa: US-$ unter 12 Monaten, US-$ über 12 Monaten - zuerst wird dann natürlich der steuerfreie Teil verkauft).

Kompliziert dabei ist, dass Beträge zeitabhängig zwischen den Konten springen können (was heute noch steuerpflichtig ist könnte morgen schon steuerfrei sein). Mit Matrixformeln dürfte das machbar sein, aber eher für Excelprofis.

 

Alternativ kann man neben den Stammdaten (s.o.) auch chronologisch für jeden Währungskauf eine Spalte anlegen, diese Spalte hat dann ein festes Datum und einen fixen Wechselkurs. Beim Währungsverkauf wird dann der Reihe nach auf Null reduziert, jeweils mit Prüfung ob steuerpflichtig oder nicht).

 

Zugegeben, ist schon ein großer Aufwand, aber wenn es einmal steht hat man Ruhe.

 

Stefan

 

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MeinNameIstHase

Hi Stefan,

ich hab's vollautomatisch noch nicht hinbekommen. Excel ist nun mal keine Datenbank, sondern nur eine Tabellenkalkulation. Und mit Matrixformeln verliert man ganz schnell den Überblick, wenn man nicht haarklein plausibilisert (sprich Kontrollrechnungen durchführt). Außerdem sollte man solche Formeln unbedingt "schützen", sonst fliegen sie einem um die Ohren.


Meine Vorgehensweise ist etwas anders. Ich ziffere händisch aus und benutze unterschiedliche Nummernkreise zum Ausziffern. Ein Nummerkreis für steuerfreie/nicht-steuerbare Veräußerungen/Anschaffungen, einen zweiten für steuerpflichtige §23-Fälle, einen dritten für §20-Fälle-Aktien usw. Geht einfach, wenn man nicht nur Zahlen nimmt.

S23-001 (sonstige Einkünfte §23 lfd. Nr. 1)

Stf-011 (steuerfrei lfd. Nr. 11)

A20-001 (Aktienveräußerungen §20 lfd. Nr.1)

Z20-001 (Dividenden/Zinsen ...

N20-002 (Veräußerungsgewinne nicht-Aktien ...

weiter links dann einfach für jede Transaktionsart eine Spalte in der summiert werden kann (wenn(LINKS(A1;3)="S23",..., 0) trägt die "sonst. Eink" ins Feld ein usw.

 

Es macht Sinn, Depotbewegungen aller Art (Kauf, Verkauf, Splittings, Zuteilungen) in einem gesonderten Blatt zu pflegen und dort die Veräußerugsgewinne für Wertpapiere zu erfassen. Ausgeziffert wird dort dann via Stückzahl, die bewertet wird.

Was dann noch fehlt sind die Eurokurse. Ich lade mir die Euroreferenzkurse bei der Bundesbank (csv-Format) und importiere die in eine Tabelle, auf die ich per Sverweis (Datum) zurückgreife.
Ein kleiner Trick, wenn keine 1-zu-1-Zuordnung möglich ist: Man teilt den betreffenden Betrag in zwei Teilbeträge (zwei Zeilen). Anstelle von 100 Euro z.B. 43 und dann 57, wenn ich nur 43 zum Ausziffern brauche.
Ganz fies sind Korrekturen der Anschaffungskosten bei Teilveräußerungen, Zuteilungen, Kapitalmaßnahmen, Vorabpauschalen. Das geht m.E. am besten, wenn man Hilfsbuchungen über die Beträge auf der Depotseite einpflegt (die das ursprüngliche Anschaffungsdatum dann "erben") und beim Ausziffern entsprechend dann mitausgeziffert werden. Notfalls wird da von mir auch mal eine Formel händisch überschrieben.

Dazu diverse Hilfstabellen zum Importieren von CSV-Daten (sortierten Textdateien).

Aus meiner Erfahrung mit Excel möchte ich folgendes noch zum Besten geben:

  • Alle Formeln sollten so gestrickt sein, dass man beliebig Zeilen hinzufügen oder löschen kann und durch Ausfüllen/Copy die Formeln der vorangehenden/nachfolgenden Zeile nehmen kann. Eine Summenformel, die nur einen bestimmten Zellbereich erfasst, ist schon kritisch, weil die sich vielleicht anders ändert als man denkt, wenn meine eine Zeile einfügt/löscht, die im Zellbereich liegt. Excel unterscheidet zwischen "neue Zeile einfügen" und "Zeile verschieben/kopieren)
    Hat man Kontobewegungen zeilenweise, hilft ein Anfangssaldo und eine Summenformel aller Bewegungen vom Anfangssaldo (absolute Zellenreferenz oben) bis zur aktuellen Zeile, welchen man mit dem Kontoauszug vergleichen kann. Die naheliegende Formel (Saldo aus vorangehender Zeile+aktuelle Zeile) spielt verrückt (in der nächsten Zeile), wenn man eine neue Zeile einfügt. Die eingefügte Zeile wird übersprungen. Das geht sicherlich auch per Namensvergabe. Aber ich bin kein Liebhaber dieser zusätzlichen Abstraktionsebene.
  • Achtet beim Import darauf, ob Zahlen auch als Zahl formatiert sind oder nicht. Manche Sachen sehen aus wie Zahlen, sollten aber keine sein (sondern Text), wie z.B. die Postleitzahl, ISIN, WKN. Ein deutsches Excel mag keine Zahlen mit Punkt als Komma importieren. Ich nutze Prüfformeln wie Wenn(ISTZAHL();1;0) usw in den Import-Tabellen und summiere in die Kopfzeile. Alles, was dann von null abweicht sind Fehler.
  • Zu Guter letzt: Rundet Beträge dort, wo sie einen Geldbetrag (einer Transaktion) darstellen (Runden(x USD/EUR;2) und nicht erst in der Spaltensumme.
    Zwischenwerte, die erst zu einem Betrag führen, rundet man dagegen nicht. Der Liter Benzin kostet z.B. 1,399, beim Bezahlen von 43,59l wird daraus: 43,59*1,399= 60,98 (und nicht 60,98241).
  • Nutzt die Kommentarfunktion. Bei nur monatlicher Nutzung weiß man oft schon selbst nicht mehr, welche Konventionen man in den Formeln voraussetzt.

 

Ausziffern, für die, die damit nichts anfangen können:

Es ist eine Buchhaltungstechnik der Kreditoren/Debitoren-Buchhaltung (Kunden-/Lieferanten, auch offene-Posten-Buchhaltung genannt). Dort wird eine Bestellung bzw. der Verkauf eingebucht und später nach Warenlieferung/Versand auch der Zahlungsausgang/-Eingang gebucht. Über die Bestellnummer/Verkaufsnummer lässt sich dann recht einfach überprüfen, ob man seinen Lieferanten schon bezahlt hat bzw. der Kunde die Ware bezahlt hat. Händisch behilft man sich damit, dass man regelmäßig Zahlungseingänge/Verkäufe mit einer Nummer versieht (dito bei eigenen Bestellungen). Alles, was so eine Nummer hat, gilt als bezahlt. Die offenen Posten sind sofort erkennbar, weil noch ohne "Ausziffer". Typisches Stiefkind sind die CpD-Konten (Conto pro Diverse), auf denen alles landet, wo die Software nicht weiß, woher oder wohin.


Es gibt da noch viele weitere Fallstricke oder Tipps ... Die Liste ist nicht vollständig.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Ein kleiner Trick, wenn keine 1-zu-1-Zuordnung möglich ist: Man teilt den betreffenden Betrag in zwei Teilbeträge (zwei Zeilen). Anstelle von 100 Euro z.B. 43 und dann 57, wenn ich nur 43 zum Ausziffern brauche.

So mache ich das auch. Allerdings kann das schnell zu einem großen Problem werden wenn es sich zu viel teilt (gerade bei Währungen kommt das ja zwangsläufig vor). Denk nur mal an ein paar Dividendenzahlungen und man kauft jetzt etwas, der Betrag stammt dann vielleicht auch aus den diversen Dividendenzahlungen, alle mit eigenem Währungskurs und Zeitraum (wegen der Spekulationsfrist).

 

Daher würde ich es eher so machen wie in #2 unter "Alternativ" geschildert.

Für jeden Währungskauf (wohlgemerkt, auch Zinsen oder Dividenden in Fremdwährung gehören dazu) nimmt man eine neue Spalte (quasi eine art Topf). Wenn nun die Währung wieder verkauft wird schaut man in die erste Spalte (die älteste) und wenn da noch was drinsteht zählt der Betrag als verkauft, die Spalte wird entsprechend reduziert. Reicht der Betrag nicht aus oder war er schon auf Null geht es eine Spalte weiter nach rechts, und so weiter. Das ist das komplizierteste an der ganzen Tabelle.

Vorne in den Zeilen kann man dann den steuerpflichtigen Betrag ausrechnen, Fifo läuft automatisch durch die chronologisch angelegten Spalten, und die Frist kann man recht leicht berechnen (wenn "Heute minus Kaufdatum" < 1 Jahr dann steuerpflichtig).

 

Anmerkung: Alles nur wie ich es machen würde, ich persönlich habe keine Währungskonten und bin da auch recht froh drüber.

 

Zitat

Die naheliegende Formel (Saldo aus vorangehender Zeile+aktuelle Zeile) spielt verrückt (in der nächsten Zeile), wenn man eine neue Zeile einfügt. Die eingefügte Zeile wird übersprungen.

Dafür ist "Indirekt" eine gute Hilfe, so kann man beispielsweise mit "Zeile()-1" immer den Betrag genau aus der Zeile drüber bekommen, und zwar selbst wenn man später zusätzliche Zeilen einfügt. Ich vermute das du die Funktion nicht kennst, bitte unbedingt mal anschauen.

 

Zitat

Ein deutsches Excel mag keine Zahlen mit Punkt als Komma importieren.

Dafür ist die "Wechseln"-Funktion ganz hilfreich. Damit kann man beispielsweise Tausenderpunkte oder Eurozeichen eliminieren, verwende ich auch ganz oft, etwa wenn ich die Kurse aus einem Comdirect-Musterdepot verwenden möchte (ich hab' da eins wo praktisch alles drin ist was ich brauche, also alle Wertpapiere die ich besitze oder beobachte).

 

Zitat

Nutzt die Kommentarfunktion. Bei nur monatlicher Nutzung weiß man oft schon selbst nicht mehr, welche Konventionen man in den Formeln voraussetzt.

Dazu noch ein Tipp: Lieber nicht zu viel in einer Zelle berechnen. Bei mir sind manche Formeln mehrere Zeilen lang, und wenn man da eine Kleinigkeit korrigieren oder anpassen muss kommt es schnell zum Overkill, insbesondere wenn man die Formel vor Jahren erstellt hat.

Dabei hat man doch Spalten genug.:wacko:

 

Stefan

 

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