liki90 Mai 5, 2020 · bearbeitet Mai 5, 2020 von liki90 vor 16 Minuten von chirlu: Das wundert mich sehr. Alles über 2,3 (dem sogenannten Regelhöchstsatz für allgemeine Leistungen) setzt einen besonderen Aufwand voraus, und der Arzt muß auf der Rechnung begründen, worin dieser Aufwand bestand („auf die einzelne Leistung bezogen für den Zahlungspflichtigen verständlich und nachvollziehbar“, § 12 Abs. 3 GOÄ). Eine Begründung gab es zu jeder Position, die über 2,3 war. Deswegen waren die Rechnungen auch tlw. 3-4 Seiten lang. Es hatte mich auch gewundert zumal "Beratung" zumindest beim Augenarzt gar nicht stattgefunden hat. Ich wollte mich aber mit dem Arzt nicht anlegen, weil er aus meiner Sicht sehr gut ist und habe es ihm gegönnt. Die Versicherung hat auch bei keiner der Rechnungen gemeckert. vor 7 Minuten von B2BFighter: Die Zahlen sprechen inzwischen eine andere Sprache ! Die GKV vergütet zunehmend mehr je Versicherten. Die höhere Vergütung an den Gesamtausgaben der PKV ist fast ausschließlich auf die Zahnbehandlung und die Arzneimittel zurückzuführen. Beispiel 2015: Gesamtversicherte: 79,50 Mio PKV: 8,83 Mio (11,10%) GKV : 70,70 Mio (88,90%) Gesamtkosten: 230,5 Milliarden PKV: 32,2 Milliarden ( 13,20 %) GKV: 221,3 Milliarden (86,80 %) Beispiel 2018: Gesamtversicherte: 81,55 Mio PKV: 8,75 Mio (10,73 %) GKV : 72,8 Mio (89,27 %) Gesamtkosten: 253,5 Milliarden PKV: 32,2 Milliarden ( 12,73 %) GKV: 221,3 Milliarden (87,37 %) Sind nicht eingereichte Rechnungen aufgrund der BRE in der PKV mit einkalkuliert? Oder fließen die BRE auch als Ausgaben mit ein? Selbstbehalte etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Columbus83 Mai 5, 2020 vor 18 Minuten von chirlu: Ja und nein. Ja, wenn keine wahlärztliche Behandlung („Chefarztbehandlung“) gewählt wird; nein bei Wahlarzt (was für Privatversicherte und Zusatzversicherte der Normalfall ist). Also bei OPs sollte der Versicherungsnehmer nicht der Illusion erliegen, dass ihn der Chefarzt operiert. Ja, es kann der Chefarzt sein, allerdings nur, wenn dieser nach Plan sowieso operiert. Ansonsten operieren die Oberärzte. Monetär kann das KH natürlich mehr abrechnen. Insofern ist die bessere Behandlung oftmals reines PKV-Marketing. Gleiches gilt für das 2-Bett-Zimmer oder 1-Bett-Zimmer. Ja, wenn ein solches Zimmer frei ist, dann erhält dies der Patient, allerdings kann ich auch als GKV-Patient sagen, dass ich gerne in ein solches Zimmer hätte und bereit bin, dafür zu zahlen. Man kann dann eben gegenrechnen ob sich überhaupt in der PKV dieser Zusatz lohnt oder man den "Upgrade" im Fall des Falles einfach aus eigener Tasche bezahlt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza Mai 5, 2020 vor 17 Minuten von Columbus83: Also bei OPs sollte der Versicherungsnehmer nicht der Illusion erliegen, dass ihn der Chefarzt operiert. Ja, es kann der Chefarzt sein, allerdings nur, wenn dieser nach Plan sowieso operiert. Ansonsten operieren die Oberärzte. Monetär kann das KH natürlich mehr abrechnen. Insofern ist die bessere Behandlung oftmals reines PKV-Marketing. Gleiches gilt für das 2-Bett-Zimmer oder 1-Bett-Zimmer. Ja, wenn ein solches Zimmer frei ist, dann erhält dies der Patient, allerdings kann ich auch als GKV-Patient sagen, dass ich gerne in ein solches Zimmer hätte und bereit bin, dafür zu zahlen. Man kann dann eben gegenrechnen ob sich überhaupt in der PKV dieser Zusatz lohnt oder man den "Upgrade" im Fall des Falles einfach aus eigener Tasche bezahlt. Zum hundertsten male: Es geht nicht um den Chefarzt ... es geht um den Wahlarzt: ICH entscheide, wer an mir ggfls. rum schnippelt und nicht der Dienstplan eines Krankenhauses. Und nein: Wenn Der Arzt, den ich gewählt habe, drauf steht, dann operiert der auch. Hier ist bzgl. schweren OPs und langwierigen Aufenthalten im KH soviel Unwissen und Vermutung unterwegs, das ist einfach erschreckend. Auf meine Frage nach den Schätzungen der Kosten z.B. einer Herztransplantation (in einer deutschen Klinik! ) kamen bisher drei dürftige Schätzungen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lacerator1984 Mai 5, 2020 vor 12 Minuten von Peter Wolnitza: Zum hundertsten male: Es geht nicht um den Chefarzt ... es geht um den Wahlarzt: ICH entscheide, wer an mir ggfls. rum schnippelt und nicht der Dienstplan eines Krankenhauses. Und nein: Wenn Der Arzt, den ich gewählt habe, drauf steht, dann operiert der auch. Hier ist bzgl. schweren OPs und langwierigen Aufenthalten im KH soviel Unwissen und Vermutung unterwegs, das ist einfach erschreckend. Auf meine Frage nach den Schätzungen der Kosten z.B. einer Herztransplantation (in einer deutschen Klinik! ) kamen bisher drei dürftige Schätzungen... Ist es nicht auch so, dass der behandelnde Arzt auch der liquidierende Arzt ist und andernfalls Abrechnungsbetrug begeht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
B2BFighter Mai 5, 2020 vor 17 Minuten von Peter Wolnitza: Hier ist bzgl. schweren OPs und langwierigen Aufenthalten im KH soviel Unwissen und Vermutung unterwegs, das ist einfach erschreckend. Auf meine Frage nach den Schätzungen der Kosten z.B. einer Herztransplantation (in einer deutschen Klinik! ) kamen bisher drei dürftige Schätzungen... Die Herztransplantation ist eine der teuersten Operationen. Seit 2010 werden jährlich ca. 300 OP's bundeweit durchgeführt. Herztransplantation: DRG für Erwachsene : A05A und die für Kinder/Jugendliche:A05B Diese beide Pauschalen führen zu einer Vergütung von rund 145.000 Euro. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Columbus83 Mai 5, 2020 vor 25 Minuten von Peter Wolnitza: Zum hundertsten male: Es geht nicht um den Chefarzt ... es geht um den Wahlarzt: ICH entscheide, wer an mir ggfls. rum schnippelt und nicht der Dienstplan eines Krankenhauses. Und nein: Wenn Der Arzt, den ich gewählt habe, drauf steht, dann operiert der auch. Aha und deswegen wird es als Chefarztbehandlung von den PKVen beworben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lacerator1984 Mai 5, 2020 vor 7 Minuten von Columbus83: Aha und deswegen wird es als Chefarztbehandlung von den PKVen beworben? Der Wahlarzt ist ja oft der Chefarzt. Aber jetzt nageln mich wieder die genauen Kenner darauf fest, dass es nur 27,379% sind. :-) Haken wir es doch einfach unter umgangssprachlicher Unschärfe ab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza Mai 5, 2020 vor 15 Minuten von lacerator1984: Der Wahlarzt ist ja oft der Chefarzt. Aber jetzt nageln mich wieder die genauen Kenner darauf fest, dass es nur 27,379% sind. :-) Haken wir es doch einfach unter umgangssprachlicher Unschärfe ab. Nö, das ist mehr... Chearztbehandlung bedeutet für die meisten, dass der Chafarzt, (der sonst ja nur auf dem Golfplatz ist) an mir rum schneippelt, weil sich bei PKV Patienten soviel Kohle verdienen lässt... Wahlarzt nochmal: ICH suche aus. Und dass die PKVen sich diesem umgangssprachlichen Unsinn angepasst haben ändert nichts daran, dass der Begriff falsch ist und falsche Bilder suggeriert. vor 48 Minuten von B2BFighter: Die Herztransplantation ist eine der teuersten Operationen. Seit 2010 werden jährlich ca. 300 OP's bundeweit durchgeführt. Herztransplantation: DRG für Erwachsene : A05A und die für Kinder/Jugendliche:A05B Diese beide Pauschalen führen zu einer Vergütung von rund 145.000 Euro. Bis auf einen kleinen Denkfehler fast Korrekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Mai 5, 2020 vor 4 Minuten von lacerator1984: Haken wir es doch einfach unter umgangssprachlicher Unschärfe ab. Übrigens ist auch fraglich, ob es immer so gut ist, ausgerechnet vom Chefarzt behandelt zu werden, der u.U. nicht mehr so recht in Übung ist. vor 1 Stunde von Columbus83: Gleiches gilt für das 2-Bett-Zimmer oder 1-Bett-Zimmer. Ja, wenn ein solches Zimmer frei ist, dann erhält dies der Patient, allerdings kann ich auch als GKV-Patient sagen, dass ich gerne in ein solches Zimmer hätte und bereit bin, dafür zu zahlen. Man kann dann eben gegenrechnen ob sich überhaupt in der PKV dieser Zusatz lohnt oder man den "Upgrade" im Fall des Falles einfach aus eigener Tasche bezahlt. Ja, für die bessere Unterbringung („Wahlleistung Unterkunft“) ist das machbar, weil die möglichen Kosten absehbar und begrenzt sind. Für die wahlärztliche Behandlung sollte man das besser nicht machen, weil mit Pech (unvorhergesehene Komplikationen) horrende Kosten auf einen zukommen können. Manche Krankenhäuser behalten ihre gehobenen Zimmer allerdings Patienten vor, die auch die Wahlleistung Arzt gebucht haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus Mai 5, 2020 vor 26 Minuten von Peter Wolnitza: ...dass der Chafarzt, (der sonst ja nur auf dem Golfplatz ist)... vor 26 Minuten von Peter Wolnitza: Bis auf einen kleinen Denkfehler fast Korrekt. Ich bin mal auf die Auflösung gespannt, hoffentlich mit ausführlicher Erklärung. Ich kapier nämlich langsam nix mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
liki90 Mai 5, 2020 · bearbeitet Mai 5, 2020 von liki90 Wie oft kommt es denn vor, dass eine Koryphäe bei sehr komplizierten OPs nicht zugleich der Chefarzt ist? Wie kann man als "Normalo" überhaupt an die Information kommen, wer besser ist Chefarzt oder sein Angestellter. Außerdem möchte man bei einer OP vielleicht auch den besten Anästhesisten haben (wäre mir z.B. mindestens genauso wichtig). Wie komme ich an diese Information? Als 0815-Patient, ohne Kontakte im Krankenhaus ist man doch aufgeschmissen. Da nützt mir eine Auflistung der Ärzte auch nicht wirklich viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza Mai 5, 2020 vor 8 Minuten von chirlu: Übrigens ist auch fraglich, ob es immer so gut ist, ausgerechnet vom Chefarzt behandelt zu werden, der u.U. nicht mehr so recht in Übung ist. irgendjemand kommt immer mit dem Argument um die Ecke. q.e.d. vor 8 Minuten von chirlu: Ja, für die bessere Unterbringung („Wahlleistung Unterkunft“) ist das machbar, weil die möglichen Kosten absehbar und begrenzt sind. Für die wahlärztliche Behandlung sollte man das besser nicht machen, weil mit Pech (unvorhergesehene Komplikationen) horrende Kosten auf einen zukommen können. Manche Krankenhäuser behalten ihre gehobenen Zimmer allerdings Patienten vor, die auch die Wahlleistung Arzt gebucht haben. Richtig. Allerding wäre ich etwas vorsichtig mit der Aussage, die Wahlleistungen als planbar, kalkulierbar zu bezeichnen. Rechne mal pro Tag durchschnittlicher Aufschlag für 2-Bett Zimmer von 75-80 Euro pro Tag - kann man sich gut ausrechnen, wann Ersparnisse aus meinem 35.- € Sparplan (nehm ich jetzt mal als Durchschnittspreis für eine stationäre Zusatz-KV) samt der 6% steuerfreien Zinsen sich dem Ende zuneigen. Klar im Gegenzug, hab ich die Chance, wenn ich die Kohle nicht brauche, ein paar Euro mehr auf der Kante zu haben. Mit der Sichtweise und Strategie hab ich auch überhaupt kein Problem. Nur sollten dann wenigstens die Basisangaben, auf Grund derer ich versuche, eine Entscheidung zu treffen, so einigermassen passen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Columbus83 Mai 5, 2020 Gerade eben von liki90: Wie oft kommt es denn vor, dass eine Koryphäe bei sehr komplizierten OPs nicht zugleich der Chefarzt ist? Wie kann man als "Normalo" überhaupt an die Information kommen, wer besser ist Chefarzt oder sien Angestellter. Außerdem möchte bei einer OP den besten Anästhesisten haben (wäre mir z.B. mindestens genauso wichtig). Wie komme ich an diese Information? Als 0815-Patient, ohne Kontakte im Krankenhaus ist man doch aufgeschmissen. Da nützt mir eine Auflistung der Ärzte auch nicht wirklich viel. Ganz genau, der überwiegende Teil kann es nicht beurteilen, denn dafür fehlen die Hintergrundinformationen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza Mai 5, 2020 vor 4 Minuten von liki90: Wie oft kommt es denn vor, dass eine Koryphäe bei sehr komplizierten OPs nicht zugleich der Chefarzt ist? Wie kann man als "Normalo" überhaupt an die Information kommen, wer besser ist Chefarzt oder sein Angestellter. Außerdem möchte man bei einer OP vielleicht auch den besten Anästhesisten haben (wäre mir z.B. mindestens genauso wichtig). Wie komme ich an diese Information? Als 0815-Patient, ohne Kontakte im Krankenhaus ist man doch aufgeschmissen. Da nützt mir eine Auflistung der Ärzte auch nicht wirklich viel. Findest Du heute alles im Internet, gibt entsprechende Netzwerke dafür... muss man sich halt drum kümmern und anmelden. Machen wir ja bei der Buchung von Ferienreisen genauso. Und nochmal: wenn ich im persönlichen Gespräch den Eindruck habe, oder von anderen Patienten die Info bekomme, dass Stationsarzt X einen besserem Job macht als Chefarzt Dr. Y, dann liegt es an mir, wer ggfls. schnippeln darf. Und: jeder Hausarzt kann Infos aus den Portalen ziehen, welche Klinik worauf spezialisiert ist, das ist nun wahrlich kein Hexenwerk. Hat halt auch was mit Eigenverantwortung zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
liki90 Mai 5, 2020 vor 1 Minute von Peter Wolnitza: Findest Du heute alles im Internet, gibt entsprechende Netzwerke dafür... muss man sich halt drum kümmern und anmelden. Machen wir ja bei der Buchung von Ferienreisen genauso. Und nochmal: wenn ich im persönlichen Gespräch den Eindruck habe, oder von anderen Patienten die Info bekomme, dass Stationsarzt X einen besserem Job macht als Chefarzt Dr. Y, dann liegt es an mir, wer ggfls. schnippeln darf. Und: jeder Hausarzt kann Infos aus den Portalen ziehen, welche Klinik worauf spezialisiert ist, das ist nun wahrlich kein Hexenwerk. Hat halt auch was mit Eigenverantwortung zu tun. Sternchen und Löffelchen funktionieren bei Versicherungen nicht und sollen bei Ärzten aber funktionieren. Ich weiß nicht wirklich...für mich wäre das sehr schwierig. Es ist sehr individuell. Die Absicherung soll mich persönlich davor schützen, dass ein Assistenzarzt die Behandlung durchführt und kein fertiger Facharzt. Aber bei komplizierten Sachen wird das hoffentlich per default der Fall sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Mai 5, 2020 vor 17 Minuten von Peter Wolnitza: Allerding wäre ich etwas vorsichtig mit der Aussage, die Wahlleistungen als planbar, kalkulierbar zu bezeichnen. Rechne mal pro Tag durchschnittlicher Aufschlag für 2-Bett Zimmer von 75-80 Euro pro Tag - kann man sich gut ausrechnen, wann Ersparnisse aus meinem 35.- € Sparplan (nehm ich jetzt mal als Durchschnittspreis für eine stationäre Zusatz-KV) samt der 6% steuerfreien Zinsen sich dem Ende zuneigen. OK, ich meinte das jetzt nur in dem Sinne, daß ich das Einbettzimmer auf eigene Kosten buchen kann, ohne mit meinem Ruin rechnen zu müssen – weil begrenzte Kosten pro Tag anfallen und ich notfalls, wenn der Krankenhausaufenthalt länger dauert als geplant, die Reißleine ziehen und in ein Mehrbettzimmer wechseln kann. Wenn ich hingegen ohne Versicherung wahlärztliche Behandlung buche, könnten aus den erwarteten 5000 Euro bei Komplikationen ganz schnell viel mehr werden; im Extremfall mehr, als ich habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser Mai 5, 2020 vor 5 Stunden von Nostradamus: Noch einmal dazu: Gibt's zu solchen ambulanten Zusatzversicherungen schöne Vergleichstests oder so? Ich seh zwar Seiten, die verschiedene Tarife auflisten, aber ich hab noch nichts entdeckt, wo sich mal kritisch mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt wurde (à la Finanztip oder Finanztest). Falls da jemand was hat: Immer gerne. Dazu ist mir leider nichts bekannt. Ob die beiden besagten Kandidaten hilfreich wären ist auch fraglich. Alles was ich dazu las geht in die Richtung dass die GKV ja ausreichend wäre (die Betonung liegt auf >ausreichend<) und meistens wurden die Themen auf „ es ist zu teuer und kostet 150€/Monat“ reduziert. Nach dem Motto: kostet viel mit fraglichem Nutzen. So einfach würde ich mir das nicht machen. Geht es um einen Schnupfen, Magen-Darm-Infekt etc. beim Hausarzt - ja, dann braucht man das nicht unbedingt. Aber ich merkte dass der Hausarzt plötzlich mehr Zeit hat... anstatt 8 Minuten ist man dann eben auch mal 25 Minuten drin und kann in Ruhe bestimmte Dinge klären. Dafür kommt dann auch die Rechnung nach GOÄ. Kurzfristig Facharzttermine zu bekommen soll jeder der es wirklich braucht gerne mal im Selbstversuch testen... Oder auch z.B. ein Termin zum MRT: Anruf Ende Dezember, Termin so irgendwann frühestens Ende März, eher April hieß es noch. „Ich bin privat versichert, hilft das irgendwie?“ Antwort: ja, das hilft. Können Sie am 14.Januar kommen? MRT-Schädel privat bzw. mit Rechnung nach GOÄ sind über 800€. Klar kann man das auch mal aus der eigenen Tasche bezahlen oder man versucht sein Glück bei dieser Terminservice-Stelle... Keine Ahnung ob das was hilft. Wenn mit dem MRT entsprechend nach Befund die Geschichte dann zu Ende ist, gut. Falls man danach zum Neurologen sollte geht das Spiel erneut los. Chefarzt Neurologie in der Privatambulanz im Krankenhaus (noch rede ich von keiner Uniklinik) - Sekretariat am Telefon: Wie sind sie denn versichert? Als gesetzlich Versicherter können wir sie leider nicht... Ich bin Privatpatient... Ah, ok. Dann können sie in zwei Wochen gerne vorbeikommen... Nun kurz mit der GKV gesprochen ob es in der Privatambulanz ggf. ein Problem mit der Vorleistung gibt (hat der Chef dort eine Kassenzulassung? Es geht ja um eine ambulante Behandlung...). Überweisung vom Hausarzt mit eingereicht, Rechnung wurde sowohl von der GKV als auch von der ambulanten Restkostenversicherung problemlos erstattet. Was hättest Du jetzt ohne die Karte „Ich bin Privatpatient“ gemacht? Du hättest ggf. bzw. ziemlich sicher den Arzt in der Privatambulanz gar nicht empfohlen bekommen (durch den Hausarzt), sondern Du wärst zu einem niedergelassenen Neurologen gegangen und hättest dort vielleicht auch erst in 4 Wochen oder gar Monaten einen Termin bekommen. Man muss immer die eigene Situation im Blick behalten. Solange man im Sessel sitzend theoretisch über sowas philosophieren kann ist alles gut. Wehe Du brauchst Termine bei Spezialisten (ich sagte ja: ich sprach noch nicht einmal von einem Spezialisten an einer Uniklinik) und obiges startet und der Druck kommt.. und es heißt in 4 Monaten könnten wir vielleicht einen Termin für sie haben.. dann bin ich persönlich froh dass ich aktuell sagen kann „ ich bin Privatpatient“ (obwohl ich in der GKV bin). Ob man das gut finden muss - sicher nein. Aber aktuell ist es meiner Erfahrung nach die Realität. Viele wissen gar nicht bzw. können es nicht wissen was ihnen vorenthalten wird. Auf der anderen Seite muss man auch mitsprechen können und nicht alles was ein Arzt in den Raum stellt kommentarlos akzeptieren - die Politik spricht hier vom mündigen Bürger, der mitspricht und ggf. auch widerspricht. Du wolltest persönliche Erfahrungen, das sind sie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus Mai 5, 2020 vor 13 Minuten von yuser: Du wolltest persönliche Erfahrungen, das sind sie. Ja und danke dafür. Ich hatte Finanztip bzw. Finanztest genannt, weil die doch eigentlich über alle Versicherungen berichten (vor allem aber über die sinnvollen) und mir so eine Versicherung doch ganz interessant erscheint. Soll heißen, es wundert mich eben, dass diese Versicherungen dort nicht so das Thema zu sein scheinen. Na ja, vielleicht frag ich dort einfach an, ob sie sich dem ganzen nicht mal näher annehmen können. Denn besonders die Ausführungen von Finanztip finde ich schon hilfreich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser Mai 5, 2020 vor 3 Minuten von Nostradamus: Ja und danke dafür. Gerne. Man macht sich diese Entscheidungen nicht einfach. Wenn Du aktuell beschlossen hast in der GKV zu bleiben aber auch ambulant obiges haben möchtest, was hindert dich daran es auszuprobieren? Falls dein Gesundheitszustand den Abschluss zulässt... Wenn es nichts für dich ist kann Du den Tarif kündigen, wieder ins Sachleistungsprinzip umstellen und das war’s. Aus der Vollversicherung zurück zu kommen wird ein ganz anderes Thema werden, falls du die Vollversicherung in Erwägung ziehst und doch einen Rückzieher machen willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dr.Akula Mai 5, 2020 vor 4 Stunden von B2BFighter: Die Zahlen sprechen inzwischen eine andere Sprache ! Die GKV vergütet zunehmend mehr je Versicherten. Die höhere Vergütung an den Gesamtausgaben der PKV ist fast ausschließlich auf die Zahnbehandlung und die Arzneimittel zurückzuführen. Beispiel 2015: Gesamtversicherte: 79,50 Mio PKV: 8,83 Mio (11,10%) GKV : 70,70 Mio (88,90%) Gesamtkosten: 230,5 Milliarden PKV: 32,2 Milliarden ( 13,20 %) GKV: 221,3 Milliarden (86,80 %) Beispiel 2018: Gesamtversicherte: 81,55 Mio PKV: 8,75 Mio (10,73 %) GKV : 72,8 Mio (89,27 %) Gesamtkosten: 253,5 Milliarden PKV: 32,2 Milliarden ( 12,73 %) GKV: 221,3 Milliarden (87,37 %) Deine Zahlen stimmen sicherlich. Aber wie immer muss man sie richtig interpretieren. Sie sagen rein gar nichts darüber aus, wie die Vergütung der beiden Versicherungen für eine bestimmte Behandlung ausfällt. Die ist in der PKV bei ambulanten Behandlungen und bei stationären Aufenthalten mit Wahlleistungen nach wie vor wesentlich höher als in der GKV. Der entscheidende Punkt ist das Versichertenkollektiv. In der PKV sind Beamten, Selbstständige und Gutverdiener. Alle drei Gruppen sind im Schnitt wesentlich gesünder als der Bevölkerungsdurchschnitt. Zum einen aufgrund genereller sozioökonomischer Faktoren, zum anderen weil einfach aussortiert wird. Bei Beamten durch die Gesundheitsprüfung bei der Verbeamtung, bei den anderen beiden Gruppen noch viel strenger durch die Gesundheitsprüfung bei Vertragsabschluss. Wer eine wesentliche Vorerkrankung hat, kommt allenfalls mit Glück über eine Verbeamtung in die PKV, ansonsten gar nicht. Trotz des wesentlich besseren Gesundheitszustands der Versicherten hat die PKV ähnlich hohe Ausgaben pro Versichertem, weil sie pro Behandlung viel mehr bezahlt. So wird ein Schuh draus. Dass die Ausgaben je Versichertem in der GKV zum Teil schneller steigen als in der PKV hat weder etwas mit steigenden GKV-Vergütungen pro Behandlung zu tun, noch ist es in irgendeiner Weise ein Vorteil für GKV-Versicherte. Ganz im Gegenteil: Es lässt vermuten, dass das derzeitige Leistungsniveau in der GKV irgendwann nicht mehr zu halten sein könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Mai 5, 2020 vor 13 Minuten von Dr.Akula: Wer eine wesentliche Vorerkrankung hat, kommt allenfalls mit Glück über eine Verbeamtung in die PKV, ansonsten gar nicht. Doch, durch die Neugeborenennachversicherung. Dadurch hat auch die PKV Versicherte mit angeborenen Blutgerinnungsstörungen u.ä. Erworbene Krankheiten dagegen (Krebs, HIV-Infektion, Nierenschwäche, …) bekommen auch Leute, die zuvor eine Gesundheitsprüfung „bestanden“ haben. Nach einigen Jahren unterscheidet sich ein PKV-Kollektiv gesundheitlich praktisch nicht mehr von der Allgemeinbevölkerung, außer in den von dir genannten sozioökonomischen Faktoren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser Mai 5, 2020 vor 46 Minuten von chirlu: Wer eine wesentliche Vorerkrankung hat, kommt allenfalls mit Glück über eine Verbeamtung in die PKV, ansonsten gar nicht. Es gibt auch Versicherer, die bei erstmaliger Überschreitung der JAEG (ähnlich der Öffnungsaktion bei Beamten) den Vertrag mit max. 30% Risikozuschlag annehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dr.Akula Mai 5, 2020 · bearbeitet Mai 5, 2020 von Dr.Akula vor 52 Minuten von chirlu: Doch, durch die Neugeborenennachversicherung. Dadurch hat auch die PKV Versicherte mit angeborenen Blutgerinnungsstörungen u.ä. Das stimmt, darauf bin ich der Einfachheit halber oben nicht eingegangen. Denn: 1. Für den Menschen mit angeborener Blutgerinnungsstörung ist ein Wechsel von der PKV in die GKV möglich, ein umgekehrter Wechsel aber oft nicht zu sinnvollen Konditionen. Für einen Menschen ohne Blutgerinnungsstörung und ohne sonstige Erkrankungen ist hingegen auch ein Wechsel auch von der GKV in die PKV möglich. Das führt selbstverständlich zu einer bevorzugten Akkumulation der Menschen mit Blutgerinnungsstörungen in der GKV. 2. Eine Blutgerinnungsstörung ist an sich keine sehr teure Erkrankung. Ein Mensch mit Trisomie 21 oder mit Mukoviszidose z.B. verursacht um ein Vielfaches höhere Kosten. Ein großer Anteil von Menschen mit solchen "teuren Erkrankungen" wird trotz Einschränkungen irgendwann sozialversicherungspflichtig berufstätig, hat aber niemals eine Chance, über die JAEG zu kommen oder sich sinnvoll selbstständig zu machen. Spätestens dann ists vorbei mit der PKV-Mitgliedschaft. 3. Gibt es jede Menge teure Erkrankungen, die nicht angeboren sind und dennoch schon Auftreten, bevor derjenige eine Chance hat in die PKV zu wechseln. vor 52 Minuten von chirlu: Erworbene Krankheiten dagegen (Krebs, HIV-Infektion, Nierenschwäche, …) bekommen auch Leute, die zuvor eine Gesundheitsprüfung „bestanden“ haben. Das stimmt. Wenn kein privat Versicherter jemals eine ernsthafte Erkrankung bekommen würde, dann bräuchte auch keiner diese Versicherung. vor 52 Minuten von chirlu: Nach einigen Jahren unterscheidet sich ein PKV-Kollektiv gesundheitlich praktisch nicht mehr von der Allgemeinbevölkerung, außer in den von dir genannten sozioökonomischen Faktoren. Das ist einfach falsch. Wäre das so, dann würden sich die PKVen auch nicht die Mühe machen, so gründlich Vorerkrankte auszufiltern. Es gibt genug Studien, die zeigen, dass das privat versicherte Kollektiv wesentlich gesünder ist als das der GKV. vor 4 Minuten von yuser: Es gibt auch Versicherer, die bei erstmaliger Überschreitung der JAEG (ähnlich der Öffnungsaktion bei Beamten) den Vertrag mit max. 30% Risikozuschlag annehmen. Da bin ich jetzt aber sehr auf den Link zum entsprechenden Tarif gespannt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yuser Mai 5, 2020 · bearbeitet Mai 5, 2020 von yuser vor 5 Minuten von Dr.Akula: Da bin ich jetzt aber sehr auf den Link zum entsprechenden Tarif gespannt. https://www.pkv.wiki/cms/pkv/info/oeffnungsklausel-aufnahmegarantie-fuer-angestellte Zum Beispiel gibt es hier eine Übersicht. Nachtrag: ich sage nicht dass die Tarife in diesem Konstrukt passend sind.. für mich wären sie das nicht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZfT Mai 6, 2020 vor 20 Stunden von liki90: Sind nicht eingereichte Rechnungen aufgrund der BRE in der PKV mit einkalkuliert? Oder fließen die BRE auch als Ausgaben mit ein? Selbstbehalte etc. Gute Frage, hab ich auch schon überlegt. Wahrscheinlich bleiben nicht eingereichte Rechnungen außen vor, denn wie sollten die Versicherungen davon wissen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag