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Nostradamus

PKV generell sinnvoll?

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Xeronas
vor 3 Stunden von B2BFighter:

Aufgrund der bei Antragstellung erteilten Schweigepflichtentbindungserklärung können die Versicherer auf die Behandlungsdokumentationen und Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen/Krankenkassen zugreifen und diese auswerten.

Deswegen erteil man eine solche Einwilligung nicht und bringt geforderte Unterlagen selbst bei.

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ceekay74

04/2021, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion, FRAKTIONSBESCHLUSS Bürgerversicherung

Zitat

(...) Die private Krankenversicherung besteht fort. Privat Versicherte zahlen künftig ebenso wie bisher gesetzlich Versicherte einen einkommensabhängigen Beitrag. Bei privat Versicherten fließt dieser an den Gesundheitsfonds. So tragen auch sie zur solidarischen Finanzierung bei. Gleichzeitig haben auch privat Versicherte Anspruch auf den Schutz der Solidargemeinschaft und erhalten aus dem Fonds einen Zuschuss, mit dem sie ihre Prämien in der privaten Krankenversicherung begleichen können. Er entspricht in der Höhe etwa der Zuweisung, die gesetzliche Krankenkassen für vergleichbare Versicherte aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Dadurch erreichen wir, dass alle Versicherten, gleich ob gesetzlich oder privat, einen verlässlichen Krankenversicherungsschutz bekommen können. Auch privat Versicherte ohne eigenes Einkommen wie zum Beispiel Kinder erhalten aus dem Fonds diesen Zuschuss. Von all dem profitieren vor allem Versicherte mit chronischen Erkrankungen, mit mittleren oder geringen Einkommen sowie ältere Versicherte, die besonders auf eine bezahlbare Krankenversicherung und gesellschaftlichen Zusammenhalt angewiesen sind. (...) Alle Einkommensarten werden bei der Beitragsbemessung einbezogen. (...)

 

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DancingWombat
vor 18 Minuten von ceekay74:

Das System wie dort beschrieben ist für mich schwer vorstellbar. Die Zuweisungen passieren doch risikoadjustiert anhand von verschiedenen Diagnosen. Wie soll das funktionieren wenn diese von den Privatversicherten gar nicht zentral gespeichert sind?
Wie dadurch der Krankenversicherungsschutz verlässlicher werden soll ist mir auch vollkommen unklar. Aus meiner Sicht ist das nichts weiter als eine linke Forderung nach einer weiteren Besteuerung.

 

Siehe auch hier: https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/kv_grundprinzipien/finanzierung/gesundheitsfonds_und_rsa/gesundheitsfonds_und_rsa.jsp

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ich bezweifele, dass das komplett durchdacht und durchgerechnet ist.
Ich habe beim zugegeben zügigen Lesen kein Wort zu den Versicherten-individuell aufgebauten Altersrücklagen gefunden. Bleiben die bei den Versicherten?

Werden in Zukunft auch PKVler einen Steuerzuschuss erhalten?

Wenn bisher separate PKV-Verträge für Verdiener, Verpartnerte und Kinder bezahlt werden, zahlt in Zukunft nur noch der Verdiener?

Sie reden davon, auch Kapitalerträge zu verbeitragen. Vermutlich dann auch realisierte Kursgewinne. Was ist mit Immobilienwertsteigerungen? Kunst und Antiquitäten? Inland und Ausland?

Gibt es spezifische Freibeträge und wie hoch werden diese jeweils sein?

Welche neue Bürokratie muss aufgebaut werden?

 

Vermutlich bekommt man momentan so viele verschiedene Antworten, wie man Fraktionsmitglieder fragt.

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DancingWombat
vor 26 Minuten von Ramstein:

Ich bezweifele, dass das komplett durchdacht und durchgerechnet ist.
Ich habe beim zugegeben zügigen Lesen kein Wort zu den Versicherten-individuell aufgebauten Altersrücklagen gefunden. Bleiben die bei den Versicherten?

Werden in Zukunft auch PKVler einen Steuerzuschuss erhalten?

Wenn bisher separate PKV-Verträge für Verdiener, Verpartnerte und Kinder bezahlt werden, zahlt in Zukunft nur noch der Verdiener?

Sie reden davon, auch Kapitalerträge zu verbeitragen. Vermutlich dann auch realisierte Kursgewinne. Was ist mit Immobilienwertsteigerungen? Kunst und Antiquitäten? Inland und Ausland?

Gibt es spezifische Freibeträge und wie hoch werden diese jeweils sein?

Welche neue Bürokratie muss aufgebaut werden?

 

Vermutlich bekommt man momentan so viele verschiedene Antworten, wie man Fraktionsmitglieder fragt.

Wirklich durchdacht scheint das nicht zu sein.
Im Prinzip steht da in etwa folgendes:

Jeder zahlt x% von seinem Gesamteinkommen in den Gesundheitsfonds (= zusätzliche Steuer). Die GKVler haben dafür den Versicherungsschutz. Die PKV Verträge bleiben unberührt. Die PKVler bekommen einen Zuschuss zurück der der Höhe nach der Zuweisung entspricht den die GKVen vom Gesundheitsfonds bekommen. Wenn man sich mit diesen Zuweisungen näher Beschäftigt merkt man schnell das hier der Knackpunkt ist. Die Struktur ist in etwa wie folgt:
Die GKV bekommt einen Grundzuschuss (ca. 270€ je Monat und Versicherten). Dieser wird mit Zu- oder Abschägen versehen (z.B. für Alter, Geschlecht und Krankheiten aus einem Katalog). Näheres kann man hier nachlesen: https://www.bundesamtsozialesicherung.de/de/themen/risikostrukturausgleich/bekanntmachungen/detail/bekanntmachung-zum-gesundheitsfonds-nr-1-2020/


Wenn man das liest wird schnell klar, dass das so nicht funktionieren kann, denn:

- Es gibt keine Daten bzgl. der Erkrankungen der Privatversicherten

- Sofern man diese Erkrankungen nachweisen müsste, dürfte das potenziell ein Datenschutzthema sein

- Hat man eine teure Krankheit aus der Liste würde man u.U. deutlich mehr bekommen wie man an Prämie an seine PKV zahlt.

 

 

 

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B2BFighter

"...Aus Sicht der Grünen sollen Versicherte leichter ihre Krankenversicherung wechseln dürfen. Hierbei sollen die Versicherten auch die individualisierbaren Bestandteile ihrer Altersrückstellung in die gesetzliche Krankenversicherung mitnehmen können – dies soll auch bei einem Wechsel zu einem anderen privaten Krankenversicherer möglich sein. ... "

 

 

Diese Passage der Grünen kann man allerdings nur begrüßen. Das wäre endlich ein Wettbewerb zum Wohle des Kunden. 

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DancingWombat
vor 9 Stunden von B2BFighter:

"...Aus Sicht der Grünen sollen Versicherte leichter ihre Krankenversicherung wechseln dürfen. Hierbei sollen die Versicherten auch die individualisierbaren Bestandteile ihrer Altersrückstellung in die gesetzliche Krankenversicherung mitnehmen können – dies soll auch bei einem Wechsel zu einem anderen privaten Krankenversicherer möglich sein. ... "

 

 

Diese Passage der Grünen kann man allerdings nur begrüßen. Das wäre endlich ein Wettbewerb zum Wohle des Kunden. 

Auch ein interessanter Ansatz. Was aber soll das bedeuten?

Wechsel PKV - GKV: Der Gesundheitsfonds oder die GKV bekommt die Alterungsrückstellungen und macht dann was damit?

Wechsel PKV - PKV: Das geht ja heute schon teilweise. Die Problematik der Risikoprüfung bleibt bestehen. Faktisch würde das nur gesunden Personen nutzen (besser ist es allemal).

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Ramstein
vor 10 Stunden von B2BFighter:

Hierbei sollen die Versicherten auch die individualisierbaren Bestandteile ihrer Altersrückstellung in die gesetzliche Krankenversicherung mitnehmen können

Was soll das denn bitte bedeuten?

"Mitnehmen können" heisst, man muss nicht. Kann ich also in die GKV wechseln, dort im Alter auf Kosten des Kollektivs niedrigere Beiträge als in der PKV haben, und die PKV Altersrückstellung für einen privaten Zusatztarif nutzen oder mir gar auszahlen lassen?

Ich sehe das momentan eher als wunschgetriebenes Fabulieren, denn als durchdachtes Konzept.

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A832jka

Ich halte von dem Konzept überhaupt nichts. Man macht ein überkompliziertes hochbürokratisches System noch komplizierter und bürokratischer ohne dabei maßgeblich an Gerechtigkeit zu gewinnen oder Kosten zu sparen. Besser wäre es eine Bürgerversicherung einzuführen, die eine Pflicht-Basisabsicherung zu preiswerten Kosten anbietet, mit der Möglichkeit sich privat zusätzlich zu versichern. Bei der Ausgestaltung liegt der Teufel natürlich im Detail, aber das ist die Richtung in die es meiner Meinung nach gehen sollte.

 

Normalerweise sind so unsinnige Kompromisskonzepte das Ergebnis von Koalitionsverhandlungen. Nun fordert das schon eine Partei alleine? Was soll erst dabei herauskommen, wenn in den anstehenden Koalitionsverhandlungen noch weitere Interessen bedient werden müssen?

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Badurad
vor 31 Minuten von A832jka:

Besser wäre es eine Bürgerversicherung einzuführen, die eine Pflicht-Basisabsicherung zu preiswerten Kosten anbietet, mit der Möglichkeit sich privat zusätzlich zu versichern. Bei der Ausgestaltung liegt der Teufel natürlich im Detail, aber das ist die Richtung in die es meiner Meinung nach gehen sollte.

Es gibt viele Gründe, die für und gegen eine Bürgerversicherung sprechen. Billiger wird es dadurch auch nicht werden, weil die Kosten nunmal anfallen und steigen. Das Geld muß dann eben aus anderen Töpfen (Zuschuss aus dem Steueraufkommen, höhere BBG etc.) kommen.

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HnsPtr

Die Kosten können durch reduzieren der Leistungen gesenkt werden.

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B2BFighter
Am 4.5.2021 um 07:55 von DancingWombat:

Auch ein interessanter Ansatz. Was aber soll das bedeuten?

Wechsel PKV - GKV: Der Gesundheitsfonds oder die GKV bekommt die Alterungsrückstellungen und macht dann was damit?

Wechsel PKV - PKV: Das geht ja heute schon teilweise. Die Problematik der Risikoprüfung bleibt bestehen. Faktisch würde das nur gesunden Personen nutzen (besser ist es allemal).

Ich habe mich mal ein bissl in das noch nicht ganz offizielle Wahlprogramm der grünen eingelesen:

 

Die Idee der Grünen ist, dass Altersrückstellungen portiert werden sollen. Im Fall eines Wechsels des Versicherten von PKV zu PKV, sollen alle eingezahlten Altersrückstellungen mitgenommen werden können. Im Falle eines Wechsels von der PKV in die GKV sollen die Altersrückstellungen dem Versicherten wieder gutgeschrieben werden, damit er die zukünftigen GKV Beiträge bezahlen kann. Denn im Gegensatz zu langfristig GKV Versicherten kommen ehemalige PKV Versicherte in der GKV als Rentner nicht mehr in die KvdR Versicherung herein (Stichwort 9/10 Regelung). Heißt sie müssen auf alle Einkünfte GKV Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen. Der dauerhaft GKV Versicherte kommt immer in die KvdR und muss weder auf Mieteinnahmen, Zinsen oder Privatrenten Beträge zahlen, sondern nur auf seine Rente oder Versorgungsbezüge. In der Regel ist die GKV damit ab Rentenbeginn wesentlich günstiger, als die PKV.

 

Alles noch sehr viel Theorie und Kaffeesatzleserei.

 

Aber die Tatsache, dass die Versicherten ihre PKV nicht verlassen können, ohne Altersrückstellungen zu verlieren, verhindert derzeit den Wettbewerb.  Wenn hier die Grünen wirklich Bewegung reinbringen, wird es spannend am PKV Markt. Denn den fehlenden Wettbewerb monieren auch die Linken, SPD und sogar Teile der CDU und AfD.

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DancingWombat
vor 9 Minuten von B2BFighter:

Ich habe mich mal ein bissl in das noch nicht ganz offizielle Wahlprogramm der grünen eingelesen:

 

Die Idee der Grünen ist, dass Altersrückstellungen portiert werden sollen. Im Fall eines Wechsels des Versicherten von PKV zu PKV, sollen alle eingezahlten Altersrückstellungen mitgenommen werden können. Im Falle eines Wechsels von der PKV in die GKV sollen die Altersrückstellungen dem Versicherten wieder gutgeschrieben werden, damit er die zukünftigen GKV Beiträge bezahlen kann. Denn im Gegensatz zu langfristig GKV Versicherten kommen ehemalige PKV Versicherte in der GKV als Rentner nicht mehr in die KvdR Versicherung herein (Stichwort 9/10 Regelung). Heißt sie müssen auf alle Einkünfte GKV Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen. Der dauerhaft GKV Versicherte kommt immer in die KvdR und muss weder auf Mieteinnahmen, Zinsen oder Privatrenten Beträge zahlen, sondern nur auf seine Rente oder Versorgungsbezüge. In der Regel ist die GKV damit ab Rentenbeginn wesentlich günstiger, als die PKV.

 

 

Das hatte ich auch erst gedacht. Sinn macht das aber nicht, da die Grünen ja auch fordern, dass KV Beiträge auf alle Einkommensarten zu zahlen sind. Daher dürfte es prinzipiell egal sein od KVdR oder freiwillig versichert. Zudem gilt die Aussage aufgrund der 9/10 Regelung auch nicht pauschal, d.h. man kann durchaus in die KVdR kommen, wenn man mal in der PKV war (sofern man rechtzeitig gewechselt hat).
Wenn es aber so wäre, dass die PKVler die Rückstellungen gutgeschrieben bekommen, dann macht es ja umso mehr Sinn möglichst lang in der PKV zu sein.

 

 

vor 9 Minuten von B2BFighter:

Aber die Tatsache, dass die Versicherten ihre PKV nicht verlassen können, ohne Altersrückstellungen zu verlieren, verhindert derzeit den Wettbewerb.  Wenn hier die Grünen wirklich Bewegung reinbringen, wird es spannend am PKV Markt. Denn den fehlenden Wettbewerb monieren auch die Linken, SPD und sogar Teile der CDU und AfD.

Das stimmt. Mir fehlt dennoch die Vorstellung wie so ein Wettbewerb aussehen soll. Das würde meiner Meinung nach nur für die Personen gelten die die Risikoprüfung noch bestehen. Sobald relevante Vorerkrankungen da sind, bringt es nicht mehr die Rückstellungen mitnehmen zu können, wenn kein Versicherer mehr einen Vertrag anbietet.

 

 

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B2BFighter
· bearbeitet von B2BFighter
Ausdruck
vor 2 Stunden von DancingWombat:

 

Das hatte ich auch erst gedacht. Sinn macht das aber nicht, da die Grünen ja auch fordern, dass KV Beiträge auf alle Einkommensarten zu zahlen sind. Daher dürfte es prinzipiell egal sein od KVdR oder freiwillig versichert. Zudem gilt die Aussage aufgrund der 9/10 Regelung auch nicht pauschal, d.h. man kann durchaus in die KVdR kommen, wenn man mal in der PKV war (sofern man rechtzeitig gewechselt hat).
Wenn es aber so wäre, dass die PKVler die Rückstellungen gutgeschrieben bekommen, dann macht es ja umso mehr Sinn möglichst lang in der PKV zu sein.

 

 

Das stimmt. Mir fehlt dennoch die Vorstellung wie so ein Wettbewerb aussehen soll. Das würde meiner Meinung nach nur für die Personen gelten die die Risikoprüfung noch bestehen. Sobald relevante Vorerkrankungen da sind, bringt es nicht mehr die Rückstellungen mitnehmen zu können, wenn kein Versicherer mehr einen Vertrag anbietet.

 

 

Naja mal abwarten, der Wechsel in die PKV und einen späteren geplanten Wechsel in die GKV macht meiner Meinung nach weder heute noch in Zukunft einen Sinn. Also entweder dauerhaft PKV oder GKV.

Um 9/10 Regelung zu erreichen, muss z.B. ein 1980 geborener Versicherter, welcher 2000 nachdem Studium in die PKV wechselte, spätestens mit 44 Jahren in die GKV wechseln, wenn er z.B. 2044 in Rente gehen möchte. Denn er muss in der 2-Hälfte von 2022 bis 2044 mindestens 19,8 Jahre in der GKV sein.

 

Das halte ich für unrealistisch, mit 44 verlässt man die PKV noch nicht. Das passiert zu meist erst mit Anfang 50, wenn man bereits genügend Vermögen hat und sehr oft in Altersteilzeit arbeiten will.

 

9_10tel_Regelung.jpg.aa8203b431f6ea12b59a0bfc794a89ce.jpg

 

Den fehlenden Wettbewerb in der PKV zu lösen ist einfach, einfach analog der Regelung des Basistarifes. Es wird ein Kontrahierungszwang für die PKV verankert, heißt jede PKV muss einen Versicherten einer anderen PKV aufnehmen. Er darf nicht mehr abgelehnt werden. Der Versicherte darf im Falle eines Wechsels alle Altersrückstellungen portieren.

 

Die Entwicklung bleibt natürlich sehr spannend, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass die GKV wohl ab 2022 die Zusatzbeiträge erneut stabil halten werden kann, weil sie mit jährlich 27 Milliarden quersubventioniert werden wird.   https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-krankenkassen-sollen-2022-rekordzuschuss-vom-bund-erhalten-17325066.html

 

Das verzerrt den Wettbewerb erheblich zu Ungunsten der PKV, denn diese muss den heftigen Kostenanstieg bzw. die steigende medizinische Inflation ohne Steuerzuschüsse bewältigen und das in Zeiten von permanent sinkenden Zinsen.  Ich persönlich denke, dass der Trend noch zu nimmt, dass weniger Versicherte (Arbeitnehmer/Selbstständige) in die PKV wechseln werden.

 

Das die PKV keine Lösungen hat, erkennt man an der Pflegeversicherung. Wer gesetzlich versichert ist, gehört in die soziale Pflegeversicherung, Privatversicherte sind in der Pflege-Pflichtversicherung. Der Leistungsumfang ist 100%  gleich, gesetzliche Änderungen gelten für beide.  Während die Privatversicherer ihre Tarife sonst individuell festlegen, kalkuliert für die Pflege-Pflichtversicherung der Verband der privaten Krankenversicherung die Pflegeversicherung durch einen brancheneinheitlichen Tarif. Deshalb treffen die Prämienerhöhungen alle gleich.

 

Sowohl die PKV (Kaptaldeckung bei Niedrigzinsen) als auch die GKV (Umlageprinzip ohne Kapitaldeckung) können den Kostenanstieg nur mit höheren Beiträgen begegnen. Die Pflegeversicherung der PKV wird bald auf dem gleichen Preisniveau sein, wie die SPV. Sie verliert den Vorsprung von 1995, als ihr versichertes Klientel in der Pflegeversicherung im Schnitt 20 Jahre jünger war und Zinsen in Höhe von 5-% normal waren. Eigentlich auch logisch, weil die Leistungen 100% identisch sind. Aktuell werden alle Beamten zum 01.07.2021 eine Erhöhung erhalten, die restlichen PKV Versicherten folgen. https://www.pkv.de/wissen/beitraege/pflegebeitrag-2021/

 

Die PKV ist spät dran, sie preist jetzt erst den Kostenstieg der Pflegereform 2017 ein, wahrscheinlich wollten die einzelnen PKVen solange wie möglich optisch ggü. der Krankenversicherung GKV günstig bleiben. Denn die meisten Versicherten haben nur noch in der Pflegeversicherung deutlich günstiger Beiträge.

 

 

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DancingWombat
vor 33 Minuten von B2BFighter:

Naja mal abwarten, der Wechsel in die PKV und einen späteren geplanten Wechsel in die GKV macht meiner Meinung nach weder heute noch in Zukunft einen Sinn. Also entweder dauerhaft PKV oder GKV.

Um 9/10 Regelung zu erreichen, muss z.B. ein 1980 geborener Versicherter, welcher 2000 nachdem Studium in die PKV wechselte, spätestens mit 44 Jahren in die GKV wechseln, wenn er z.B. 2044 in Rente gehen möchte. Denn er muss in der 2-Hälfte von 2022 bis 2044 mindestens 19,8 Jahre in der GKV sein.

 

Das halte ich für unrealistisch, mit 44 verlässt man die PKV noch nicht. Das passiert zu meist erst mit Anfang 50, wenn man bereits genügend Vermögen hat und sehr oft in Altersteilzeit arbeiten will.

 

Richtig.

 

 

vor 33 Minuten von B2BFighter:

 

Den fehlenden Wettbewerb in der PKV zu lösen ist einfach, einfach analog der Regelung des Basistarifes. Es wird ein Kontrahierungszwang für die PKV verankert, heißt jede PKV muss einen Versicherten einer anderen PKV aufnehmen. Er darf nicht mehr abgelehnt werden. Der Versicherte darf im Falle eines Wechsels alle Altersrückstellungen portieren.

Für eine Leistungsumfang wie im Basistarif bin ich bei dir. Für einen anderen Leistungsumfang ist es für mich schwer vorstellbar. Andernfalls müsste es Einheitstarife geben wie in der GKV oder in der PPV.

 

 

vor 33 Minuten von B2BFighter:

Die Entwicklung bleibt natürlich sehr spannend, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass die GKV wohl ab 2022 die Zusatzbeiträge erneut stabil halten werden kann, weil sie mit jährlich 27 Milliarden quersubventioniert werden wird.   https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-krankenkassen-sollen-2022-rekordzuschuss-vom-bund-erhalten-17325066.html

 

Das verzerrt den Wettbewerb erheblich zu Ungunsten der PKV, denn diese muss den heftigen Kostenanstieg bzw. die steigende medizinische Inflation ohne Steuerzuschüsse bewältigen und das in Zeiten von permanent sinkenden Zinsen.  Ich persönlich denke, dass der Trend noch zu nimmt, dass weniger Versicherte (Arbeitnehmer/Selbstständige) in die PKV wechseln werden.

Warten wir mal ab ob das laufend so weitergeht. Meiner Meinung nach kann das nicht ausschließlich durch immer höhere Steuerzuschüsse passieren, sondern wird auch durch Beitragserhöhungen, eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage (BBG) oder aber Leistungskürzungen passieren.

 

 

vor 33 Minuten von B2BFighter:

Das die PKV keine Lösungen hat, erkennt man an der Pflegeversicherung. Wer gesetzlich versichert ist, gehört in die soziale Pflegeversicherung, Privatversicherte sind in der Pflege-Pflichtversicherung. Der Leistungsumfang ist 100%  gleich, gesetzliche Änderungen gelten für beide.  Während die Privatversicherer ihre Tarife sonst individuell festlegen, kalkuliert für die Pflege-Pflichtversicherung der Verband der privaten Krankenversicherung die Pflegeversicherung durch einen brancheneinheitlichen Tarif. Deshalb treffen die Prämienerhöhungen alle gleich.

 

Sowohl die PKV (Kaptaldeckung bei Niedrigzinsen) als auch die GKV (Umlageprinzip ohne Kapitaldeckung) können den Kostenanstieg nur mit höheren Beiträgen begegnen. Die Pflegeversicherung der PKV wird bald auf dem gleichen Preisniveau sein, wie die SPV. Sie verliert den Vorsprung von 1995, als ihr versichertes Klientel in der Pflegeversicherung im Schnitt 20 Jahre jünger war und Zinsen in Höhe von 5-% normal waren. Eigentlich auch logisch, weil die Leistungen 100% identisch sind. Aktuell werden alle Beamten zum 01.07.2021 eine Erhöhung erhalten, die restlichen PKV Versicherten folgen. https://www.pkv.de/wissen/beitraege/pflegebeitrag-2021/

 

Die PKV ist spät dran, sie preist jetzt erst den Kostenstieg der Pflegereform 2017 ein, wahrscheinlich wollten die einzelnen PKVen solange wie möglich optisch ggü. der Krankenversicherung GKV günstig bleiben. Denn die meisten Versicherten haben nur noch in der Pflegeversicherung deutlich günstiger Beiträge.

 

 

 

Das sich die Beitragshöhen angleichen sehe ich auch so. Die Frage ist aber wo der Beitrag dann sein wird. Bei Beitrag in der PPV wird dann wohl eher dem mittleren SPV Beitrag entsprechen und wäre damit immer noch günstiger wie der Höchstbeitrag den der PKV Versicherte in der SPV zahlen müsste.

 

 

 

 

 

 

 

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Okabe

Leider erkennt man doch eine starke politische Färbung im Vorschlag der Grünen.

Schöner wäre es gewesen, wenn sich die Grünen (und die Politik im Allgemeinen) um die zwei wirklich wichtigen, aber eben auch schwierigen Fragen gekümmert hätte:

1. Welches Modell ist wirklich vorteilhaft: GKV & PKV oder nur GKV oder nur PKV oder GKV + PKV nur als Zusatz oder sogar ganz etwas anderes

2. Wie sorgt man für Fairness&Gerechtigkeit angesichts der Problematik, dass sich der Gesundheitszustand von Menschen eben ändern kann.

 

Dass die Grünen gar nicht wirklich die Beste Lösung für die Versicherten wollen, das sieht man schon alleine daran, dass sie zwar die Mitnahme von Alterungsrückstellungen von PKV zu PKV und von PKV zu GKV propagieren, aber nicht umgekehrt von GKV zur PKV (oder generell bei Verlassen der GKV z.B. beim Auswandern). Wären die Grünen wirklich für eine faire Lösung, dann würden sie eben auch das Thema Verlassen der GKV + Mitnahme der (statistischen oder konkreten) Alterungsrückstellungen behandeln.

 

Und dann gibt es eben den Punkt 2.) nämlich das Thema der Entmischung. Auch wenn ich der Meinung bin, dass Alterungsrückstellung nicht der beste Mechanismus sind um Entmischung einzudämmen, so merkt man doch, dass die Grünen entweder die Thematik nicht verstehen, oder die PKV unter dem Vorwand von Versicherten-Freundlichkeit politisch vernichten wollen. Beides nicht gut.

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dev
· bearbeitet von dev

@Okabe  Was willst du aus einem Umlageverfahren entnehmen?

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DancingWombat
vor 4 Stunden von Okabe:

Dass die Grünen gar nicht wirklich die Beste Lösung für die Versicherten wollen, das sieht man schon alleine daran, dass sie zwar die Mitnahme von Alterungsrückstellungen von PKV zu PKV und von PKV zu GKV propagieren, aber nicht umgekehrt von GKV zur PKV (oder generell bei Verlassen der GKV z.B. beim Auswandern). Wären die Grünen wirklich für eine faire Lösung, dann würden sie eben auch das Thema Verlassen der GKV + Mitnahme der (statistischen oder konkreten) Alterungsrückstellungen behandeln.

 

Und dann gibt es eben den Punkt 2.) nämlich das Thema der Entmischung. Auch wenn ich der Meinung bin, dass Alterungsrückstellung nicht der beste Mechanismus sind um Entmischung einzudämmen, so merkt man doch, dass die Grünen entweder die Thematik nicht verstehen, oder die PKV unter dem Vorwand von Versicherten-Freundlichkeit politisch vernichten wollen. Beides nicht gut.

Da die GKV als Umlagesystem organisiert ist, gibt es hier keine Alterungsrückstellungen. Kurz gesagt, das Geld was heute reingezahlt wird, wird auch heute ausgegeben. Die vorhandenen Rücklagen reichen für max. wenige Tage bis Wochen und werden/wurden durch Corona weitgehend aufgebraucht. Daher stellt sich die Frage nicht.

 

Das Thema Entmischung zwischen GKV und PKV wird man nicht lösen können, denn dafür sind die Systeme zu unterschiedlich. Auf der anderen Seite frage ich mich was es dem GKV System nutzen würden, wenn die PKV nicht mehr existieren würde. Damit würde ja, neben verschiedensten anderen Problemen, auch die Subventionierung des Gesundheitssystem durch die höheren Behandlungskosten der PKV-Versicherten entfallen Die Folge wären auch hier wieder steigende Kosten im GKV System, also genau das was man nicht will.

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Okabe
vor 5 Stunden von dev:

@Okabe  Was willst du aus einem Umlageverfahren entnehmen?

Bist du an einer Diskussion interessiert oder willst du mich nur ärgern? Falls Letzteres dann lautet meine Antwort: eine Forderung.

 

vor 1 Stunde von DancingWombat:

Kurz gesagt, das Geld was heute reingezahlt wird, wird auch heute ausgegeben. Die vorhandenen Rücklagen reichen für max. wenige Tage bis Wochen und werden/wurden durch Corona weitgehend aufgebraucht. Daher stellt sich die Frage nicht.

Doch, natürlich stellt sich diese Frage. Denn auch wenn die aktuellen Rücklagen nur für wenige Tage bis Wochen reichen, so kann "die GKV" ja einfach einen Kredit aufnehmen und dann die Beiträge erhöhen, um den Kredit zurückzuzahlen. Ich sage nicht, dass das sinnvoll ist, nur dass technisch möglich ist.

 

vor 1 Stunde von DancingWombat:

Das Thema Entmischung zwischen GKV und PKV wird man nicht lösen können, denn dafür sind die Systeme zu unterschiedlich.

Ich meinte auch eigentlich die Entmischung innerhalb der PKV. Also zwischen Tarifen und/oder Gesellschaften.

vor 1 Stunde von DancingWombat:

Auf der anderen Seite frage ich mich was es dem GKV System nutzen würden, wenn die PKV nicht mehr existieren würde. Damit würde ja, neben verschiedensten anderen Problemen, auch die Subventionierung des Gesundheitssystem durch die höheren Behandlungskosten der PKV-Versicherten entfallen Die Folge wären auch hier wieder steigende Kosten im GKV System, also genau das was man nicht will.

Nicht unbedingt. Man kann ja einfach die Beiträge nur für Besserverdiener erhöhen. Und/oder (wie von den Grünen vorgeschlagen) Beiträge auch auf andere Einkommensarten entrichten lassen. Wenn man schon ein System möchte, bei dem abhängig vom Einkommen gezahlt wird (ich bin stark gegen ein Solches), dann sollte man auch jegliches Einkommen heranziehen - ist nur konsequent.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 36 Minuten von Okabe:

Bist du an einer Diskussion interessiert oder willst du mich nur ärgern? Falls Letzteres dann lautet meine Antwort: eine Forderung.

Ja, eine Forderung, solange du dabei bist und für dein Einkommen GKV zahlst, darfst du die Dienstleistungen nutzen.

 

vor 36 Minuten von Okabe:

Doch, natürlich stellt sich diese Frage. Denn auch wenn die aktuellen Rücklagen nur für wenige Tage bis Wochen reichen, so kann "die GKV" ja einfach einen Kredit aufnehmen und dann die Beiträge erhöhen, um den Kredit zurückzuzahlen. Ich sage nicht, dass das sinnvoll ist, nur dass technisch möglich ist.

OK, der Blödsinn ist nicht sinnvoll, haste selbst gemerkt. Aber woher soll das Geld kommen, das nicht da ist?

Zitat

Nicht unbedingt. Man kann ja einfach die Beiträge nur für Besserverdiener erhöhen. Und/oder (wie von den Grünen vorgeschlagen) Beiträge auch auf andere Einkommensarten entrichten lassen. Wenn man schon ein System möchte, bei dem abhängig vom Einkommen gezahlt wird (ich bin stark gegen ein Solches), dann sollte man auch jegliches Einkommen heranziehen - ist nur konsequent.

Oder man behandelt alle GKV-Versicherten gleich, denn Selbstständige mußten schon "immer" auf alle Einkunftsarten GKV zahlen und hatten früher sogar einen höheren Mindestbeitrag als heute.

( ist der Grund wieso ich heute in der PKV bin )

 

Gibt wohl so einige, die hohe Kapitaleinkünfte haben und mit einem Midi-Job die GKV finanzieren.

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DancingWombat
vor einer Stunde von Okabe:

Nicht unbedingt. Man kann ja einfach die Beiträge nur für Besserverdiener erhöhen. Und/oder (wie von den Grünen vorgeschlagen) Beiträge auch auf andere Einkommensarten entrichten lassen. Wenn man schon ein System möchte, bei dem abhängig vom Einkommen gezahlt wird (ich bin stark gegen ein Solches), dann sollte man auch jegliches Einkommen heranziehen - ist nur konsequent.

OK. Wenn man die Bemessungsgrundlage aber so erweitert, wäre es ggf. einfacher und effizienter das Gesundheitssystem komplett aus Steuermitteln zu finanzieren. Das würde auf jedem Fall eine Menge an Verwaltungsaufgaben einsparen.

vor einer Stunde von Okabe:

Ich meinte auch eigentlich die Entmischung innerhalb der PKV. Also zwischen Tarifen und/oder Gesellschaften.

WIe könnte das denn funktionieren? Solange es eine Risikoprüfung gibt (und das ist ja ein existenzielles Element im PKV System) kann man diese nicht vermeiden, oder anders gesagt: Jemand der Vorerkrankungen hat wird von einer anderen Gesellschaft nicht mehr genommen. Da hilft es auch nichts, wenn man die Rückstellungen mitnehmen kann.

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chirlu
vor 1 Stunde von DancingWombat:
vor 2 Stunden von Okabe:

Entmischung innerhalb der PKV

Solange es eine Risikoprüfung gibt (und das ist ja ein existenzielles Element im PKV System) kann man diese nicht vermeiden, oder anders gesagt: Jemand der Vorerkrankungen hat wird von einer anderen Gesellschaft nicht mehr genommen. Da hilft es auch nichts, wenn man die Rückstellungen mitnehmen kann.

 

Ein Versicherter könnte beim Wechsel, zusätzlich zur Alterungsrückstellung, einen Risikozuschlag mitnehmen. Wenn jemand eine entsprechend schwere Vorerkrankung hat, kann er die Versicherung in seiner Restlebenszeit durchaus einen Erwartungswert (Barwert) von einer Million zusätzlich kosten. Bei einem Wechsel spart das abgebende Kollektiv diesen Betrag; wenn das Ziel-Kollektiv diese Summe zusätzlich bekäme, könnte es sich die Aufnahme „leisten“.

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Badurad
vor 4 Stunden von Okabe:

Man kann ja einfach die Beiträge nur für Besserverdiener erhöhen.

Wer sind denn diese "Besserverdiener", d.h. wo willst Du eine Einkommens- und/oder Vermögensgrenze ziehen? Das ist eine ernstgemeinte Frage. In den meisten Diskussionen erlebe ich es so, daß "Besserverdiener" immer die sind, die mehr verdienen als man selbst. Das Beamtenehepaar (2x Oberstudienrat) würde sich z.B. selber immer als Mittelschicht, aber niemals als Besserverdiener definieren. Daher nochmals ganz konkret: Ab welchem Jahresbrutto und/der Nettovermögen ist man Besserverdiener? Und wie gehen Renten-/Pensionsansprüche in diese Bilanz ein? Wenn ich die kapitalisiere, kommt beim Beispiel des Beamtenehepaares ein netter siebenstelliger Betrag zusammen.

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Okabe

 

vor 4 Stunden von dev:

 

OK, der Blödsinn ist nicht sinnvoll, haste selbst gemerkt. Aber woher soll das Geld kommen, das nicht da ist?

Ich glaube es hapert hier mit grundlegender Logik. Nochmal für dich: "ich sage nicht, dass es sinnvoll ist" impliziert nicht "es ist nicht sinnvoll".

Und woher das Geld kommen könnte hab ich ja auch geschrieben, hast du sogar zitiert.

 

Bitte erst mal ganz lesen und mitdenken, sonst führt das hier zu nichts und du wirst dich nur noch mit dir selbst unterhalten.

 

vor 4 Stunden von DancingWombat:

OK. Wenn man die Bemessungsgrundlage aber so erweitert, wäre es ggf. einfacher und effizienter das Gesundheitssystem komplett aus Steuermitteln zu finanzieren. Das würde auf jedem Fall eine Menge an Verwaltungsaufgaben einsparen.

Ja, aber es ist absolut nicht das gleiche. Z.B. kann man in Deutschland krankenversichert sein ohne hier Steuern zu zahlen und umgekehrt. Meiner Meinung nach wäre das ein großer Fehler. Im Gegenteil, die Versicherung sollte zu 100% und vollständig von den Steuern entkoppelt sein - mit der Ausnahme (wie bei allem) dass natürlich durch Steuern z.B. eine Unterstützung an Hilfsbedürftige erfolgen kann, die dann dadurch ihre Beiträge bezahlen. Das klingt zwar wie linke Tasche, rechte Tasche, ist es aber in der Praxis nicht. Um nur mal ein Beispiel von vielen zu nennen: dadurch wird die Steuertransparenz erhöht, weil man dann genau weiß, wer warum wieviel Steuergeld wofür ausgibt.

 

vor 4 Stunden von DancingWombat:

WIe könnte das denn funktionieren? Solange es eine Risikoprüfung gibt (und das ist ja ein existenzielles Element im PKV System) kann man diese nicht vermeiden, oder anders gesagt: Jemand der Vorerkrankungen hat wird von einer anderen Gesellschaft nicht mehr genommen. Da hilft es auch nichts, wenn man die Rückstellungen mitnehmen kann.

Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Was ich meine ist: die aktuelle Regel zur Mitnahme der Alterungsrückstellungen (nämlich dass man sie nicht oder nur begrenzt mitnehmen kann) führt dazu, dass die Entmischung geringer ausfällt (weil eben Gesunde nicht wechseln, obwohl sie eigentlich wollen, weil es sich wegen Verlust der Rückstellungen nicht lohnt). Also wird umgekehrt ein Schuh draus: Rückstellungen mitnehmbar = mehr Entmischung. Das ist gut für Gesunde, aber schlecht für Kranke und geht gegen den Zweck der Sache. Jedenfalls wenn nicht andere Maßnahmen in's Spiel kommen wie die von chirlu Genannten - aber genau soetwas liest bei den Grünen nicht.

 

Ich würde ohne Nachzudenken den Aufbau unseres Gesundheitssystem eher in die Hände von chirlu als von den Grünen legen.

vor 32 Minuten von Badurad:

Wer sind denn diese "Besserverdiener", d.h. wo willst Du eine Einkommens- und/oder Vermögensgrenze ziehen?

Spielt doch keine Rolle, Hauptsache es sind genügend und sie zahlen mehr als vorher. :)

Nein, ernsthaft. Ist so. Für mein Beispiel spielt es keine Rolle.

Ich persönlich finde ja, dass die GKV so wie die PKV auch einen alters- und risikoabhängigen Beitrag nehmen sollte, unabhängig vom Einkommen - ausgenommen Neugeborene, die unabhängig von Vorerkrankungen keinen Zuschlag bekommen. Aber damit steh ich wohl recht alleine da. :)

 

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