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Nostradamus

PKV generell sinnvoll?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von JustLazarus:

Als Rentner kann man PKV-Beiträge von den Steuern absetzen (weiniger Einkommenssteuer = mehr Netto):D

 

Dazu muss man aber erst mal steuerpflichtige Einkünfte oberhalb der Freibeträge haben! Ansonsten nutzt es nichts, dass ein Teil der PKV-Beiträge das zu versteuernde Einkommen mindert.

 

vor 2 Stunden von JustLazarus:

Als Rentner in der PKV erhält man einen Zuschlag zur PKV in Höhe von ca. 7,85%. Allerdings nur auf die gesetzliche Rente, nicht auf andere Einkünfte

 

Du meinst wahrscheinlich: Rentner in der gesetzlichen Rentenversicherung.

 

Rechnen wir mal! Rente aus der GRV: 1.200 €, Zuschlag ca. 94 €... Es wird also eng, wenn man monatlich 800 € an die PKV überweisen muss. Der Zuschlag von ca. 94 € reißt's nicht raus!

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Halicho
vor 48 Minuten von chirlu:

 

 

 

 

Auch GKV-Beiträge kann man steuerlich absetzen.

Aber da sie, insbesondere im Alter billig ist, wenig :-o

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 13 Stunden von JustLazarus:

Übrigens, das was ich hier schreibe, richtet sich an Menschen, die sich noch nicht super intensiv mit PKV auseinandergesetzt haben und deswegen in diesem Thread mitlesen.;)

 

In diesem Sinne hier noch ein paar Informationen, die evtl. nützlich sein könnten (und die man als Anfänger noch nicht gehört hat):

  • Als Rentner wird der GKV-Beitrag anhand sämtlicher Einkünfte berechnet, nicht nur der gesetztlichen Rente
  • Als Rentner in der PKV erhält man einen Zuschlag zur PKV in Höhe von ca. 7,85%. Allerdings nur auf die gesetzliche Rente, nicht auf andere Einkünfte
  • Als Rentner kann man PKV-Beiträge von den Steuern absetzen (weiniger Einkommenssteuer = mehr Netto):D

Meiner Meinung nach ist der wichtigste Aspekt bei der Entscheidung PKV oder GKV die Rente und die finanziellen Auswirkungen (abgesehen von Ehe und Kinder). Deswegen hatte ich oben den Link gepostet, denn am Ende war es für mich gar nicht so viel teuerer PKV versichert zu sein. Aber das muss jeder selbst für sich herausfinden, da jede Situation anders ist.

 

Ach und falls man sich für die PKV entscheidet, dann würde ich dazu raten den best möglichen Tarif und das höchst mögliche Krankentagegeld zu wählen. Ein paar Jahre später hat man evtl. das eine oder andere Wehwehchen gehabt und zack, muss man für Erhöhungen einen Risikozuschlag bezahlen. Ich spreche aus Erfahrung.:P

Das stimmt nur teilweise. Sofern man als Rentner in der KVdR pflichtversichert ist, werden die GKV Beiträge nur auf die gesetzliche Rente sowie Betriebsrenten berechnet. Ist man freiwillig versichert, gilt das was du schreibst.

Die steuerliche Absetzbarkeit ist bei den GKV Beiträgen genauso gegeben wie bei der PKV. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass es vier Elemente gibt die zur Beitragsreduktion im Rentenalter führen:

1. Entfall gesetzlicher Zuschlag von 10% ab Alter 60

2. Wirkung der Alterungsrückstellungen zur Reduktion der Beiträge ab Alter 65

3. Entfall der Beiträge fürs Krankentagegeld

4. Zuschuss der GRV in Höhe des Anteils der auch in der GKV angefallen wäre (sofern gesetzliche Rente bezogen wird)

 

Hinzu kommen ggf. noch folgende Punkte:

5. Weitere Beitragsreduktion durch Beitragsentlastungskomponente (sofern versichert)

6. Entfall von Beiträgen für mitversicherte Kinder wenn diese aus der PKV ausscheiden bzw. sich selbst versichern.

 

Allein die ersten vier Punkte dürften zu einer Beitragsentlastung um 20-30% führen.


Dein letzter Punkt ist auch ganz wichtig. Ein Upgrade ist grundsätzlich nur mit Gesundheitsprüfung möglich, es sei denn man hat sich ein Optionsrecht zur Höherversicherung dazu gebucht.

vor 12 Stunden von stagflation:

 

Dazu muss man aber erst mal steuerpflichtige Einkünfte oberhalb der Freibeträge haben! Ansonsten nutzt es nichts, dass ein Teil der PKV-Beiträge das zu versteuernde Einkommen mindert.

 

 

Du meinst wahrscheinlich: Rentner in der gesetzlichen Rentenversicherung.

 

Rechnen wir mal! Rente aus der GRV: 1.200 €, Zuschlag ca. 94 €... Es wird also eng, wenn man monatlich 800 € an die PKV überweisen muss. Der Zuschlag von ca. 94 € reißt's nicht raus!

Das ist korrekt. Allerdings ist die Annahme von einer Rente in Höhe von 1200€ auch eher unrealisitsch, wenn man von einer Person spricht die ein Großteil des Berufslebens in der PKV versichert war und über die BBG verdient hat.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 32 Minuten von DancingWombat:

Das ist korrekt. Allerdings ist die Annahme von einer Rente in Höhe von 1200€ auch eher unrealisitsch, wenn man von einer Person spricht die ein Großteil des Berufslebens in der PKV versichert war und über die BBG verdient hat.

Es gibt noch Selbstständige, diese müssen weder RV zahlen, noch über dem BBG verdienen!

 

Und da sieht die ganze Herangehensweise ganz anders aus, denn sie zahlen auf alle Einkunftsarten freiwillig GKV und auch wenn sie keine Einkünfte haben, zahlen sie einen Mindesttarif, welcher teilweise höher ist, als die PKV.

Aber diverse Parameter haben sich die letzten Jahre positiv geändert.

 

Als ich in die PKV bin, hat sich mein Beitrag zur KV um mehr als 50% gesenkt, also von Mindestbeitrag GKV zu Starttarif PKV.

 

Und wenn ich über Jahrzehnte 50% der KV selbst anlegen kann, kommt da einiges Zusammen, das muß ich hier in einem Börsenforum nicht erläutern.

Wenn man es denn macht.

 

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SM77
Am 3.3.2021 um 17:01 von Rexel:

Hallo zusammen,

 

wir erwarten im Sommer unser erstes Kind und stehen vor der Frage ob wir es gesetzlich oder privat versichern sollen.

Kurz zur Ausgangslage:

Meine Frau ist verbeamtete Lehrerin und privat Krankenversichert.

Ich bin als Angestellter freiwillig gesetzlich versichert und habe ein höheres Bruttoeinkommen als meine Frau.

Wir hatten/haben die gleiche Situation. Unsere beiden Kinder sind in der GKV familienversichert mit Anwartschaft in der PKV. Zusatzversicherungen haben wir nicht. Bislang gab es keine Probleme, weder bei Terminvergabe noch bei Behandlungen. Würde es wieder so machen.

 

Das Kinderkrankengeld in der GKV ist eine nette Beigabe, aber ersetzt natürlich nicht den Verdienstausfall. Habe es trotzdem schon zwei/drei mal in Anspruch genommen um keinen Urlaub nehmen zu müssen.

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stagflation
vor 2 Stunden von dev:

Und wenn ich über Jahrzehnte 50% der KV selbst anlegen kann, kommt da einiges Zusammen, das muß ich hier in einem Börsenforum nicht erläutern.

 

Das ist schon mal gut - aber noch nicht die ganze Geschichte.

 

Für Selbständige in der PKV kann es sinnvoll sein, dass sie ihr Vermögen so strukturieren, dass sie auch im Rentenalter noch erhebliche einkommensteuerpflichtige Einkünfte haben. Denn nur dann können sie einen Teil ihrer PKV Beiträge über die Steuerersparnisse mitfinanzieren. Wer als Rentner seine PKV Beiträge aus Sparvermögen finanzieren muss, wird sich wundern, wie schnell so ein Sparvermögen auch zusammenschmelzen kann.

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dev
vor 31 Minuten von stagflation:

Für Selbständige in der PKV kann es sinnvoll sein, dass sie ihr Vermögen so strukturieren, dass sie auch im Rentenalter noch erhebliche einkommensteuerpflichtige Einkünfte haben. Denn nur dann können sie einen Teil ihrer PKV Beiträge über die Steuerersparnisse mitfinanzieren. Wer als Rentner seine PKV Beiträge aus Sparvermögen finanzieren muss, wird sich wundern, wie schnell so ein Sparvermögen auch zusammenschmelzen kann.

Ich gehe davon aus, das man nicht verlernt, wie man Kapital anschaffen schickt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 36 Minuten von dev:

Ich gehe davon aus, das man nicht verlernt, wie man Kapital anschaffen schickt.

 

Ich bin mir sicher, dass Du das weißt. :)

 

Ich bin mir aber auch sicher, dass die meisten Selbständigen in der PKV sich noch keine großen Gedanken darüber gemacht haben, wie ihre Einkünfte im Alter sein werden und dass sie eine Einnahmequelle brauchen, die jedes Jahr verlässlich einkommensteuerpflichtige Einkommen generiert, damit sie die Steuerersparnis nutzen können. Die klassische "selbstbewohnte Immobilie" wird ihnen dabei nicht helfen - und auch keine Einnahmen aus Aktien. Letztere sind erstens nicht regelmäßig jedes Jahr und werden zweitens zurzeit nur mit 25% besteuert.

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dev
vor 19 Minuten von stagflation:

Ich bin mir aber auch sicher, dass die meisten Selbständige in der PKV sich noch keine großen Gedanken darüber gemacht haben, wie ihre Einkünfte im Alter sein werden und dass sie eine Einnahmequelle brauchen, die jedes Jahr verlässlich einkommensteuerpflichtige Einkommen generiert, damit sie die Steuerersparnis nutzen können. Die klassische "selbstbewohnte Immobilie" wird ihnen dabei nicht helfen - und auch keine Einnahmen aus Aktien. Letztere sind erstens nicht regelmäßig jedes Jahr und werden zweitens zurzeit nur mit 25% besteuert.

Die Einnahmen müssen nicht steuerpflichtig sein, es sei denn man will Steuern sparen, das geht natürlich nur, wenn man auch welche zahlt.

 

Viel wichtiger ist, das die Einnahmequellen, langfristig mit der Ausgaben- und Steuererhöhung Schritt halten kann.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Es wäre dumm, wenn man die Steuer nicht einplant. Nehmen wir an, man zahlt als Rentner 25 Jahre jeden Monat 1.200 € PKV Beiträge. Das sind 360.000 Euro! Ein Menge Geld. Davon kann man über 100.000 € durch Steuerersparnisse bezahlen, wenn man's richtig macht. Warum sollte man das nicht tun??? Um es aber tun zu können, muss man während seines Arbeitslebens einige Vorbereitungen treffen.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 3 Minuten von stagflation:

Es wäre dumm, wenn man die Steuer nicht einplant. Nehmen wir an, man zahlt als Rentner 25 Jahre jeden Monat 1.200 € PKV Beiträge. Das sind 360.000 Euro! Ein Menge Geld. Davon kann man über 100.000 € durch Steuer zahlen, wenn man's richtig macht. Warum sollte man das nicht tun??? Um es aber tun zu können, muss man während seines Arbeitslebens einige Vorbereitungen treffen.

1200 PKV!? Da spare ich lieber >50% KV, dann habe ich zwar weniger Steuern gespart, aber mehr Netto.

 

Um so mehr Netto, um so mehr kann ich bestimmen, was ich damit tue.

Was bringt mir das viele Geld auf dem "PKV-Konto"?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Willst Du mich absichtlich falsch verstehen?

 

Ich sprach davon, dass ein Selbständiger, der heute mit 30 in die PKV eintritt, später als Rentner im Mittel jeden Monat im Mittel ungefähr 1.200 € PKV-Beiträge bezahlen wird - wobei die 1.200 € grob geschätzt sind. Es kann weniger, aber auch mehr sein - je nach Vertrag und wirtschaftlicher Entwicklung. Da kommen dann im Laufe von 25 Jahren 360.000 € zusammen, wovon man etwas mehr als 100.000 € durch die Steuer bezahlen kann - wenn man die nötigen Vorbereitungen trifft.

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dev
Gerade eben von stagflation:

Willst Du mich absichtlich falsch verstehen?

Du willst das Gefühl haben, das die KV durch Steuermittel finanziert wird, dem ist aber nicht so, es scheint nur so.

 

Aber das man versucht, viel Netto-Einkommen nach Pflichtabgaben zu haben, da bin ich bei Dir.

Ob Steuern sparen, da der richtige Reiz ist, bezweifle ich.

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DancingWombat
vor 1 Stunde von stagflation:

 

Das ist schon mal gut - aber noch nicht die ganze Geschichte.

 

Für Selbständige in der PKV kann es sinnvoll sein, dass sie ihr Vermögen so strukturieren, dass sie auch im Rentenalter noch erhebliche einkommensteuerpflichtige Einkünfte haben. Denn nur dann können sie einen Teil ihrer PKV Beiträge über die Steuerersparnisse mitfinanzieren. Wer als Rentner seine PKV Beiträge aus Sparvermögen finanzieren muss, wird sich wundern, wie schnell so ein Sparvermögen auch zusammenschmelzen kann.

Ich würde eher sagen das es sinnvoller wäre das Vermögen so zu strukturieren, dass die Erträge möglichst nicht steuerpflichtig sind. Lieber zahle ich doch gar keine Steuern als das ich die PKV Beiträge absetzen kann. Selbst wenn man aus der Substanz lebt, kann das ja sinnvoll sein wenn diese entsprechend höher ausfällt da während des Erwerbslebens die deutlich mehr angelegt werden konnte aufgrund der Beitragsersparnis in der PKV ggü. der GKV.

vor 5 Minuten von stagflation:

Willst Du mich absichtlich falsch verstehen?

 

Ich sprach davon, dass jemand, der heute mit 30 in die PKV eintritt, später als Rentner im Mittel jeden Monat im Mittel ungefähr 1.200 € PKV-Beiträge bezahlen wird - wobei die 1.200 € grob geschätzt sind. Es kann weniger, aber auch mehr sein - je nach Vertrag und wirtschaftlicher Entwicklung. Da kommen dann im Laufe von 25 Jahren 360.000 € zusammen, wovon man etwas mehr als 100.000 € durch die Steuer bezahlen kann - wenn man die nötigen Vorbereitungen trifft.

Wenn jemand der heute 30 ist im Rentenalter nominal 1200€ Rente bekommt hat er ohnehin andere Probleme. Vermutlich ist bis dahin der Hartz 4 Satz höher.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 23 Minuten von DancingWombat:

Ich würde eher sagen das es sinnvoller wäre das Vermögen so zu strukturieren, dass die Erträge möglichst nicht steuerpflichtig sind. Lieber zahle ich doch gar keine Steuern als das ich die PKV Beiträge absetzen kann. Selbst wenn man aus der Substanz lebt, kann das ja sinnvoll sein wenn diese entsprechend höher ausfällt da während des Erwerbslebens die deutlich mehr angelegt werden konnte aufgrund der Beitragsersparnis in der PKV ggü. der GKV.

 

Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass man keine Investitionen "nur" aus Steuergründen machen soll. Natürlich muss man genau rechnen!

 

Aber bei der PKV geht es um sehr viel Geld. Der Rentner in meinem obigen Beispiel wird während seines Rentnerdaseins 360.000 € PKV-Beiträge zahlen. Und er könnte 100.000 davon über die Steuer bezahlen. Sollte er das nicht bei seinen Investitionsentscheidungen während seines Arbeitslebens einplanen?

 

Konkretes Beispiel: mit 40 Jahren hat der Selbständige 300.000 €, die er investieren kann. Er könnte sich

  • eine Immobilie zur Eigennutzung kaufen
  • sein Geld in Aktien anlegen
  • freiwillige Einzahlen in der GRV leisten
  • eine Rürup-Rente abschließen
  • in eine Versorgungswerk einzahlen
  • einen einen geschlossenen Fonds investieren
  • sich als Gesellschafter an einer Firma beteiligen
  • und und und...

Natürlich sollte der Selbständige erst mal rechnen, wie viel Rendite er bekommt und welche Investitionen sich überhaupt lohnen. Aber er ist gut beraten, die in Zukunft möglichen 100.000 Euro Steuerersparnis für die PKV Beiträge mit einzurechnen. Außerdem sollte er weitere mögliche Steuerersparnisse durch eine Verschiebung von Einnahmen ins Rentenalter mit einplanen, wenn er dann einen niedrigeren Steuersatz erzielen kann. Da kommen dann wahrscheinlich andere Ergebnisse heraus, als wenn er nur die Rendite der Einzelanlagen betrachtet.

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DancingWombat
vor 4 Minuten von stagflation:

 

Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass man keine Investitionen "nur" aus Steuergründen machen soll. Natürlich muss man genau rechnen!

 

Aber bei der PKV geht es um sehr viel Geld. Der Rentner in meinem obigen Beispiel wird während seines Rentnerdaseins 360.000 € PKV-Beiträge zahlen. Und er könnte 100.000 davon über die Steuer bezahlen. Sollte er das nicht bei seinen Investitionsentscheidungen während seines Arbeitslebens einplanen?

 

Konkretes Beispiel: mit 40 Jahren hat der Selbständige 300.000 €, die er investieren kann. Er könnte sich

  • eine Immobilie zur Eigennutzung kaufen
  • sein Geld in Aktien anlegen
  • freiwillige Einzahlen in der GRV leisten
  • eine Rürup-Rente abschließen
  • in eine Versorgungswerk einzahlen
  • einen einen geschlossenen Fonds investieren
  • sich als Gesellschafter an einer Firma beteiligen
  • und und und...

Natürlich sollte der Selbständige erst mal rechnen, wie viel Rendite er bekommt und welche Investitionen sich überhaupt lohnen. Aber er ist gut beraten, die in Zukunft möglichen 100.000 Euro Steuerersparnis für die PKV Beiträge mit einzurechnen. Außerdem sollte er weitere mögliche Steuerersparnisse durch eine Verschiebung von Einnahmen ins Rentenalter mit einplanen, wenn er dann einen niedrigeren Steuersatz erzielen kann. Da kommen dann wahrscheinlich andere Ergebnisse heraus, als wenn er nur die Rendite der Einzelanlagen betrachtet.

Das ist aus meiner Sicht die falsche Motivation. Es spielt auch keine Rolle ob es hier um viel oder wenig Geld geht. Steuern sparen allein ist immer das falsche Motiv. Sofern er die 1200€ steuerfrei vereinnahmt kann er davon seine PKV bezahlen. Hat er die 1200€ steuerpflichtig wird das nicht reichen, auch wenn er die PKV Beiträge absetzen kann.
Den steuerlichen Aspekt vollständig auszublenden wäre aber sicherlich auch falsch. Er könnte z.B. einen Rürup ETF Sparplan besparen und die eingezahlten Beiträge steuerlich geltend machen (=steuern sparen bzw. entsprechend mehr einzahlen). Gegen die im Rentenalter steuerpflichten Erträge kann er die PKV Beiträge gegenrechnen und bekommt sie so praktisch steuerfrei.
Ein anderer Ansatz könnte es sein, durch Immobilien oder unternehmerische Investitionen die steuerpflichtigen Erträge selbst steuern zu können und beispielsweise im Kombination mit PKV Beitragsvorauszahlungen die Steuerlast gut gestalten.

 

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dev
· bearbeitet von dev

Und nebenbei, wenn ich 25 Jahre zurück schaue, waren Kursgewinn nach einem Jahr steuerfrei - da wäre jede Planung in die Hose gegangen, welche mit der zukünftigen Steuerfreiheit gerechnet

hat.

 

Somit, Einkommen steigern soweit es geht und sich freuen wenn einem der Staat unterstützt.

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Rexel
Am 6.3.2021 um 11:58 von SM77:

Wir hatten/haben die gleiche Situation. Unsere beiden Kinder sind in der GKV familienversichert mit Anwartschaft in der PKV. Zusatzversicherungen haben wir nicht. Bislang gab es keine Probleme, weder bei Terminvergabe noch bei Behandlungen. Würde es wieder so machen.

 

Das Kinderkrankengeld in der GKV ist eine nette Beigabe, aber ersetzt natürlich nicht den Verdienstausfall. Habe es trotzdem schon zwei/drei mal in Anspruch genommen um keinen Urlaub nehmen zu müssen.

 

Danke für die vielen Rückmeldungen zu dem Thema. Es scheint also keinen Königsweg zu geben wie man die Kinder unter den gegebenen Voraussetzungen versichert. Zumindest hier im Forum wurden die Kinder ja sowohl in der PKV als auch in der GKV versichert.

Mir ist aber aufgefallen, dass einige ihre Kinder in der GKV versichert haben und zusätzlich eine Anwartschaft für die PKV abgeschlossen haben. Was hat es mit dieser Anwartschaft auf sich? Unter welchen Bedingungen kann ich dann in die PKV wechseln und unter welchen Bedingungen würdet ihr sie ausüben?

 

Das ganze macht doch nur Sinn wenn das Kind bei bestimmten Erkrankungen in der PKV besser aufgehoben wäre, oder? Man hält sich also die PKV warm.

Wie lange kann man so eine Anwartschaft aufrecht erhalten? Kann sich das Kind dann später als Beamter, Selbstständiger oder Gutverdiener auch einfacher und günstiger versichern, oder dient die Anwartschaft nur als Option das Kind unter bestimmten Umständen doch in der PKV zu versichern?

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Badurad
vor 46 Minuten von Rexel:

Was hat es mit dieser Anwartschaft auf sich? Unter welchen Bedingungen kann ich dann in die PKV wechseln und unter welchen Bedingungen würdet ihr sie ausüben?

https://letmegooglethat.com/?q=pkv+anwartschaft

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DancingWombat
vor einer Stunde von Rexel:

 

Danke für die vielen Rückmeldungen zu dem Thema. Es scheint also keinen Königsweg zu geben wie man die Kinder unter den gegebenen Voraussetzungen versichert. Zumindest hier im Forum wurden die Kinder ja sowohl in der PKV als auch in der GKV versichert.

Mir ist aber aufgefallen, dass einige ihre Kinder in der GKV versichert haben und zusätzlich eine Anwartschaft für die PKV abgeschlossen haben. Was hat es mit dieser Anwartschaft auf sich? Unter welchen Bedingungen kann ich dann in die PKV wechseln und unter welchen Bedingungen würdet ihr sie ausüben?

 

Das ganze macht doch nur Sinn wenn das Kind bei bestimmten Erkrankungen in der PKV besser aufgehoben wäre, oder? Man hält sich also die PKV warm.

Wie lange kann man so eine Anwartschaft aufrecht erhalten? Kann sich das Kind dann später als Beamter, Selbstständiger oder Gutverdiener auch einfacher und günstiger versichern, oder dient die Anwartschaft nur als Option das Kind unter bestimmten Umständen doch in der PKV zu versichern?

Das kann man nicht pauschal beantworten da es immer von den Bedingungen der jeweiligen Anwartschaftsversicherung abhängt.

Grundsätzlich sorgt die Anwartschaft dafür, dass man sich den Gesundheitszustand und ggf. das Eintrittsalter  zum Zeitpunkt des Abschluss sichert. Man löst damit praktisch Eintrittskarte für die PKV die man, sofern später die Bedindungen für einen Wechsel erfüllt sind, nutzen kann - und zwar unabhängig von dem dann vorliegenden Gesundheitszustand.
 

Wann der Wechsel erfolgen kann hängt zum einen davon ab ob überhaupt die Möglichkeit besteht in die PKV zu wechseln (z.B. Einkommen > JAEG, Beamter, Selbstständig...) und wann dies tariflich vorgesehen ist. Hier sollte man sich gut informieren und beraten lassen. Auch sollte man sich gut überlegen bei welcher Gesellschaft man das ganze macht, denn das ist dann auch die Gesellschaft in der die PKV Versicherung abgeschlossen wird.

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chirlu

Ja, tarifabhängig. Deshalb meinte ich ja neulich schon:

Am 4.3.2021 um 09:30 von chirlu:
Am 4.3.2021 um 05:15 von ben.kueper:

Bei langwierigen Problemen könnte man dann ja immernoch problemlos in die PKV.

 

Genau nachschauen, unter welchen Voraussetzungen die Anwartschaft aktiviert werden kann …

 

Der Versicherer kann es im Interesse der anderen Versicherten nicht zulassen, daß die Anwartschaft einfach nach dem Belieben des Versicherten (bzw. bei einem Kind von dessen Eltern) aktiviert wird. Das würde dann nämlich nur dann passieren, wenn eine aufwendige Behandlung absehbar ist; damit wäre die Risikomischung dahin.

 

Für die Aktivierungsmöglichkeit kann es feste Zeitpunkte geben (z.B. mit 5 oder mit 18) oder Ereignisse (Wegfall der Familienversicherung, Eintritt von Versicherungsfreiheit) oder auch anderes.

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Horst Schlämmer

Hallo,

ich war lange privat krankenversichert und bin nun wieder gesetzlich versichert. Die (späte) Familiengründung hat den Wechsel zusätzlich beschleunigt, aber ich wäre wohl auch ohne Familiengründung gewechselt. Die Beiträge hatten sich in den letzten Jahren wirklich deutlich erhöht (ich war schon über 50) . Selbst durch Tarifwechsel konnte ich das nur kurzfristig aufhalten. Außerdem musste ich beobachten, dass bei der Rechnungsprüfung immer kleinkarierter geprüft wurde. Meine Erfahrung war mit der Axa, aber ich vermute, dass andere Unternehmen da nicht viel besser sind. Wenn man krank oder älter wird, braucht man als privat versicherter starke Nerven für den Kleinkrieg um Tariferhöhungen und Rechnungsprüfung. Solange man ohne Familie, gesund und jung ist, bekommt man mehr Leistung für weniger Geld.

Gesellschaftlich gesehen ist dieses System eine große Ungerechtigkeit, aber das gilt ja eigentlich für alles andere auch (z.B. Steuersystem).

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
Am 6.3.2021 um 16:50 von stagflation:

Außerdem sollte er weitere mögliche Steuerersparnisse durch eine Verschiebung von Einnahmen ins Rentenalter mit einplanen, wenn er dann einen niedrigeren Steuersatz erzielen kann.

 

Dazu braucht er aber keinen Versicherungsmantel (GRV, RÜRUP, bAV, etc.) oder irgendwelche komplizierten Konstrukte um im Alter einkommensteuerpflichtige Einnahmen zu generieren. Es reicht ja, wenn er einfach in Aktien investiert und im Alter die Günstigerprüfung in Anspruch nimmt.

 

Angenommen man hat als Selbstständiger im Alter gar keine Zuflüsse aus Renten jeder Art und lebt nur von seinem Aktiendepot. Man entnimmt hierzu jedes Jahr 50.000€ aus dem Depot. Der Einfachheit halber hälftig aus der Substanz und die andere Hälfte aus zu versteuernden Kursgewinnen. Statt 25% Abgeltungssteuer zahlt man dann Dank der Günstigerprüfung 15% Einkommensteuer auf den Ertragsanteil der Entnahme von 25.000€. Dadurch das man zusätzlich die PKV-Kosten absetzen kann, landet man dann vielleicht bei 12,5% Steuerbelastung auf den Ertragsanteil.

 

Im Endeffekt hat man eine effektive Steuerbelastung von 3125€ jährlich für die Entnahme von 50.000€.

 

(Wenn man noch einen Ehepartner hat und nach Splittingtarif versteuert, kann man die Beträge verdoppeln und kommt ungefähr bei der gleichen prozentualen Steuerbelastung raus.)

 

Ich weiß nicht, ob das im Forum hier einige so machen/vorhaben (@dev z.B.?), aber ich denke grundsätzlich kann man im Alter schon mit PKV und nur Aktien gut über die Runden kommen, wenn ein ausreichend großes Depot zur Verfügung steht.

 

(Es gibt allerdings natürlich noch andere Gründe, die für eine Versicherungslösung sprechen würden, wie z.B. Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.)

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DancingWombat
vor 12 Minuten von s1lv3r:

 

Dazu braucht er aber keinen Versicherungsmantel (GRV, RÜRUP, bAV, etc.) oder irgendwelche komplizierten Konstrukte um im Alter einkommensteuerpflichtige Einnahmen zu generieren. Es reicht ja, wenn er einfach in Aktien investiert und im Alter die Günstigerprüfung in Anspruch nimmt.

 

Angenommen man hat als Selbstständiger im Alter gar keine Zuflüsse aus Renten jeder Art und lebt nur von seinem Aktiendepot. Man entnimmt hierzu jedes Jahr 50.000€ aus dem Depot. Der Einfachheit halber hälftig aus der Substanz und die andere Hälfte aus zu versteuernden Kursgewinnen. Statt 25% Abgeltungssteuer zahlt man dann Dank der Günstigerprüfung 15% Einkommensteuer auf den Ertragsanteil der Entnahme von 25.000€. Dadurch das man zusätzlich die PKV-Kosten absetzen kann, landet man dann vielleicht bei 12,5% Steuerbelastung auf den Ertragsanteil.

 

Im Endeffekt hat man eine effektive Steuerbelastung von 3125€ jährlich für die Entnahme von 50.000€.

 

(Wenn man noch einen Ehepartner hat und nach Splittingtarif versteuert, kann man die Beträge verdoppeln und kommt ungefähr bei der gleichen prozentualen Steuerbelastung raus.)

 

Ich weiß nicht, ob das im Forum hier einige so machen/vorhaben (@dev z.B.?), aber ich denke grundsätzlich kann man im Alter schon mit PKV und nur Aktien gut über die Runden kommen, wenn ein ausreichend großes Depot zur Verfügung steht.

 

(Es gibt allerdings natürlich noch andere Gründe, die für eine Versicherungslösung sprechen würden, wie z.B. Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.)

Das ist prinzipiell richtig. Ein Versicherungsmantel hätte hier aus meiner Sicht aber zwei Vorteile:

1. Man kann die Einzahlungen auch steuerlich absetzen und so effektiv mehr Kapital aufbauen. Wenn man dann im Alter einen niedrigeren Steuersatz hat bringt das nochmal etwas Rendite.

2. Man bekommt eine lebenslange Rente

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dev
· bearbeitet von dev
vor einer Stunde von s1lv3r:

Ich weiß nicht, ob das im Forum hier einige so machen/vorhaben (@dev z.B.?), aber ich denke grundsätzlich kann man im Alter schon mit PKV und nur Aktien gut über die Runden kommen, wenn ein ausreichend großes Depot zur Verfügung steht.

Auch wenn ich jetzt wieder Angestellter bin, ich rechne mit dem Löwenanteil aus Kapitalerträgen.

 

Zitat

(Es gibt allerdings natürlich noch andere Gründe, die für eine Versicherungslösung sprechen würden, wie z.B. Absicherung des Langlebigkeitsrisikos.)

Und hier sehe ich in Aktien Firmenanteilen einen großen Vorteil, sie erwirtschaften Gewinn und schütten einen Anteil davon aus.

Wenn sie sehr gut wirtschaften, also expandieren und ihre Marge nicht verwässern, wächst der Gewinn und somit meine Anschüttungen.

 

Wenn diese Ausschüttungen langfristig über der Inflation wachsen und ich somit nicht die Substanz verkaufen muß, hat man kein Langlebigkeitsrisiko und kann auch die PKV-Erhöhungen stemmen.

 

Aber dafür muß man schon das Vertrauen haben, das diese Firmen nach dem eigenem Maßstab, langfristig vernünftig wirtschaften und sich nicht von Bewertungsschwankungen nervös machen lassen.

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