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Zentrale Indikatoren für das Covid-Krisenende

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Gast231208
vor 7 Minuten von wertomat:

Ähm Gold ist das einzige Asset, das heute höher steht als am 15.2.

Auch auf 1-Jahressicht und 5-Jahressicht  schaut's zu einem All-World ETF sehr gut aus für Gold.

Aber newbie2013 bezieht sich auf Anfang 2013 (nomen est omen) - da natürlich nicht.

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Gast231208
vor 31 Minuten von newbie2013:

 

Für all dies kann es eigentlich nur eine einzige Erklärung geben: Die Inflation dreht jetzt langsam auf, bis zur Hyperinflation kann es nicht mehr lange dauern.

 

Danke für den Hinweis -> To-Do-Liste -> etappenweise den Bund-Future  shorten :wub:

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Bärenbulle
vor 33 Minuten von newbie2013:

Haben wir vielleicht längst die Katastrophenhausse? (https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophenhausse)

Ja und nein. Ja, weil die liquiden Mittel nicht mehr so recht in Anleihen fliessen. Die Ursachen sind aber vor allem darin zu suchen, dass die Zentralbankkäufe die Liquidität in den Markt spült. Nicht die Inflation zwingt daher die Anleger aus den Anleihen heraus, sondern die Zentralbankkäufe. Die Realzinslogik greift daher zwar letztendlich, aber doch anders als Mises es prognistizierte. Denn der Realzins ist nicht negativ weil die Inflation steigt, sondern weil der Nominalzins so stark in Negative rutscht bei vergleichsweise stabiler Inflation.

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newbie2013
· bearbeitet von newbie2013
vor 31 Minuten von pillendreher:

Auch auf 1-Jahressicht und 5-Jahressicht  schaut's zu einem All-World ETF sehr gut aus für Gold.

Aber newbie2013 bezieht sich auf Anfang 2013 (nomen est omen) - da natürlich nicht.

Stimmt. Sorry, ich war gedanklich bei meiner Goldposition. Die bin ich Anfang März eingegangen, und hab das Hoch vorm Absturz erwischt. Stimmt, der Langfristchart sieht ganz anders aus, bin da einfach nur schlecht reingekommen...

Also stimmt diese Indikation sogar auch.

Zusammengefasst: Aktien, Gold, Immobilienpreise, alles steigt und die Wirtschaftsmeldungen werden immer bedrohlicher.

 

vor 19 Minuten von Bärenbulle:

Ja und nein. Ja, weil die liquiden Mittel nicht mehr so recht in Anleihen fliessen. Die Ursachen sind aber vor allem darin zu suchen, dass die Zentralbankkäufe die Liquidität in den Markt spült. Nicht die Inflation zwingt daher die Anleger aus den Anleihen heraus, sondern die Zentralbankkäufe. Die Realzinslogik greift daher zwar letztendlich, aber doch anders als Mises es prognistizierte. Denn der Realzins ist nicht negativ weil die Inflation steigt, sondern weil der Nominalzins so stark in Negative rutscht bei vergleichsweise stabiler Inflation.

Aber ist das nicht ein Frühindikator des selben Prozesses? Wir haben im Moment ja auch eine gigantische Ausweitung der Geldmenge, die auf ein verknapptes Warenangebot trifft. Das fällt nur deshalb noch nicht besonders auf, weil im Moment auch noch die Nachfrage behindert ist. Aber durch die Lockerungen sollte das jetzt in Gang kommen.

Auch sind die Parallelen zur Weimarer Republik sehr unheimlich. Damals rief der Staat zu einem Generalstreik aus Protest gegen die Siegermächte auf und zahlte die Löhne der streikenden weiter.

Zwar heißt es diesmal "Lockdown" aber das Prinzip ist im Grunde genommen das Gleiche.

Damals führte diese Situation jedenfalls in die Hyperinflation...

 

vor 25 Minuten von pillendreher:

Danke für den Hinweis -> To-Do-Liste -> etappenweise den Bund-Future  shorten :wub:

Würde ich nicht machen, jedenfalls nicht so lange die Zentralbanken Staatsanleihen kaufen.

Ich bin Gold long, halte alle Aktien (hatte mich mit Short Knock Outs abgesichert) und ansonsten sehe ich zu, dass ich genug Lebensmittel, Klopapier, Schokolade, Zigaretten und Schnaps zu Hause habe...

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saibottina
Am 28.4.2020 um 13:00 von Kezboard:

Es heißt doch immer, die Konjunktur der USA hängt stark vom Binnenkonsum ab. Hinter einer Arbeitslosenquote von 15% hängen wie viele Millionen Menschen und deren Angehörige? Was glaubt ihr denn, wie viel an Rücklagen diese Menschen haben? Meistens wird doch von der Hand in den Mund gelebt, von Paycheck zu Paycheck.

Also wenn das nicht zu sozialen Unruhen führen wird, dann weiß ich es auch nicht. Und Trumps Wiederwahl ist damit geplatzt - von wegen "make America great again".

 

Da kann die FED m.E noch so viel pumpen, wie sie will. Wo kommt denn das Geld an? Ich vermute mal bei der Finanzelite, den Banken und Hedgefonds, den oberen 1% und denen, die eh schon Aktien halten. Also nicht bei denen, die es viel mehr benötigen, quasi zum Überleben. 1200 Dollar für jeden? Wie lange soll man damit eine z.B. fünfköpfige Familie durchbringen? 1 Monat, 2 Monate ... ? Das ist doch echt ein Witz.

 

Naja, schauen wir mal. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm und Ende des Jahres ist alles wieder wie vorher ... new normal :unsure:

Staaten und Zentralbanken haben in dieser Krise losgelegt wie die Feuerwehr. Allerdings ist noch überhaupt nicht abzuschätzen, wer wann wie lange von irgendwas betroffen ist. Irgendwie genau umgekehrt wie die Reaktionen damals in der Finanzkrise. Schaun mer mal, wie das läuft.

Ich habe mich gefragt, wie sich mein persönliches Konsumverhalten durch die Krise verändert hat. Kosten für Freizeitaktivitäten deutlich reduziert. Um Ostern steht normalerweise jedes Jahr ne Shoppingtour an. Fällt aus. Autokauf war für März/April geplant. Verschoben bis irgendwann. Wenn Urlaub im Juli gestrichen wird, brauche ich dieses Jahr auch kein neues Auto, hat dann also noch sehr lange Zeit. Haushalt und Essen eigentlich vermutlich relativ unverändert. 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 1 Stunde von newbie2013:

Aber ist das nicht ein Frühindikator des selben Prozesses?

Ich würde sagen nein. Inflation hat desaströse Folgen auf sehr vielen Ebenen, z.B. weil das Vertrauen in Finanzwesen und Realwirtschaft verloren geht und sie auch in der Wirtschaft zu massiven Verwerfungen führt. Inflation ist eigentlich auch total schlecht für Aktien. Wenn die Inflation so hoch ist, dass man dann sogar in diesem Umfeld aus Bargeld und Anleihen in sehr riskante Aktien geht, dann will man eher einer gallopierenden "Hyper"-Inflation aus dem Weg gehen. Soweit sind wir noch lange nicht und das sehe ich auch nirgendwo am Horizont. Erstmal zeichnet sich viel Deflation ab. Inflation gibt es vielleicht im Spätzyklus, wenn dann Handelkriege ausbrechen, echte Kriege, oder die Wirtschaft extrem brummt und dadurch Rohstoffe oder Arbeitskräfte knapp werden. Nichts davon ist derzeit unser Problem.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Zitat

Remdesivir-Studie in Amerika : „Klarer, signifikanter, positiver Effekt“

Bei der Suche nach einem Medikament gegen das Coronavirus haben amerikanische Wissenschaftler erfolgversprechende Ergebnisse präsentiert: In einer klinischen Studie verkürzte das antivirale Mittel Remdesivir die Genesungsdauer von Covid-19-Patienten um rund 30 Prozent, wie das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Mittwoch mitteilte. NIAID-Chef Anthony Fauci sprach von einem „klaren, signifikanten, positiven Effekt“. „Das wird die  Standardbehandlung.“ Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA spreche gegenwärtig mit Gilead über Möglichkeiten, einen leichten Zugang zu dem Medikament zu ermöglichen.Weniger eindeutig war aber der Einfluss auf die Sterblichkeit.

...

Die „New York Times" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, eine notfallmäßige Zulassung könne noch im Laufe des Tages erteilt werden. Gilead hatte zuvor selbst von dem Ergebnis berichtet und damit die amerikanischen Börsen erfreut.

...

Quelle

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newbie2013
· bearbeitet von newbie2013
vor 49 Minuten von Bärenbulle:

Ich würde sagen nein. Inflation hat desaströse Folgen auf sehr vielen Ebenen, z.B. weil das Vertrauen in Finanzwesen und Realwirtschaft verloren geht und sie auch in der Wirtschaft zu massiven Verwerfungen führt. Inflation ist eigentlich auch total schlecht für Aktien. Wenn die Inflation so hoch ist, dass man dann sogar in diesem Umfeld aus Bargeld und Anleihen in sehr riskante Aktien geht, dann will man eher einer gallopierenden "Hyper"-Inflation aus dem Weg gehen. Soweit sind wir noch lange nicht und das sehe ich auch nirgendwo am Horizont. Erstmal zeichnet sich viel Deflation ab. Inflation gibt es vielleicht im Spätzyklus, wenn dann Handelkriege ausbrechen, echte Kriege, oder die Wirtschaft extrem brummt und dadurch Rohstoffe oder Arbeitskräfte knapp werden. Nichts davon ist derzeit unser Problem.

Wieso ist Inflation schlecht für Aktien?!

 

Bei der Inflation in den 80igern brummten die Märkte.

Und laut Wikipedia kam es bei der Hyperinflation in der Weimarer Republik zu einer Scheinkonjunktur, so dass Aktien nicht nur den Inflationsausgleich, sondern sogar eine positive Rendite schafften, trotz WIrtschaftskollaps und Währungsreform.  So gesehen ist eine Hyperinflation für Aktien sogar phantastisch...

 

Auch halte ich die Aussage, dass die Wirtschaft für eine Inflation erst extrem brummen muss für sehr gewagt. In Venezuela und Simbabwe brummt die Wirtschaft ganz gewiss nicht. Und in der Weimarer Republik tat sie es auch nicht.

Wirtschaftskriege haben wir übrigens auch schon längst...

 

Natürlich haben wir in einigen Branchen eine klare Deflation (Tourismus).

Bei Lebensmitteln (Landwirte finden keine Erntehelfer) sieht das aber ganz anders aus.

Und in einigen Branchen gleicht es sich vielleicht auch aus. So will im Moment vielleicht kaum jemand ein neues Auto kaufen, dem gegenüber steht aber auch ein verringertes Angebot durch Produktionsausfälle.

Ich glaube die Strategie "Wir haben Deflation, mit Gelddrucken wird alles wieder gut" geht diesmal nicht so einfach auf. Dafür ist die Lage einfach viel zu unübersichtlich...

 

 

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Aktiencrash
vor 8 Minuten von Bärenbulle:

Ich würde sagen nein. Inflation hat desaströse Folgen auf sehr vielen Ebenen, z.B. weil das Vertrauen in Finanzwesen und Realwirtschaft verloren geht und sie auch in der Wirtschaft zu massiven Verwerfungen führt. Inflation ist eigentlich auch total schlecht für Aktien. Wenn die Inflation so hoch ist, dass man dann sogar in diesem Umfeld aus Bargeld und Anleihen in sehr riskante Aktien geht, dann will man eher einer gallopierenden "Hyper"-Inflation aus dem Weg gehen. Soweit sind wir noch lange nicht und das sehe ich auch nirgendwo am Horizont. Erstmal zeichnet sich viel Deflation ab. Inflation gibt es vielleicht im Spätzyklus, wenn dann Handelkriege ausbrechen, echte Kriege, oder die Wirtschaft extrem brummt und dadurch Rohstoffe oder Arbeitskräfte knapp werden. Nichts davon ist derzeit unser Problem.

Ich sehe eher die Inflation durch die vielen Pleiten auf uns zukommen. Bisher waren viele Waren und Diestleistungen im Überfluss zu günstigen Preisen erhältlich. Dieses große Überangebot sollte durch den weltweiten Lockdown in naher Zukunft zusammenbrechen. Wenn von 10 nur 5 Firmen die Coronakrise überleben, dann ist es ein einfaches die Preise von diesen Firmen anzuheben. Rettungskredite werden auf den Verbraucher umgelegt und Investitionen bedingt durch Tilgungen auf Eis gelegt.

Die Inflation wird uns relativ schnell in naher Zukunft einholen.....

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 7 Stunden von newbie2013:

Wieso ist Inflation schlecht für Aktien?!

Weil Inflation typischerweise am Ende eines Zinszyklusses entsteht.

Realwirtschaft: Die Vorleistungen werden teurer, Die Preise können nicht mehr weitergegeben werden, Gewinnmargen sinken.

Finanzwesen: Die Zinsen steigen => KGVs sinken / Zinsen steigen => Liquiditätsengpässe => Geldmenge und Aktien sinken.

 

Kann man hier schön erkennen:

Bild1.jpg.89de6b76e00edf3208aabb4cf7a61e0f.jpg

vor 7 Stunden von newbie2013:

Bei der Inflation in den 80igern brummten die Märkte.

Die Inflationszeit 70-80 war schrecklich für Aktien und hat die KGVs auf einem niedrigen Dauerzustand gefangen gehalten. Erst als die Inflationsbekämpfung der Zentralbanken erfolgreich war und Vertrauen durch Volcker wieder hergestellt war, dass die Inflation im Korridor 1-2 Prozent gehalten wird florierte der Aktienmarkt.

 

vor 7 Stunden von Aktiencrash:

Ich sehe eher die Inflation durch die vielen Pleiten auf uns zukommen. Bisher waren viele Waren und Diestleistungen im Überfluss zu günstigen Preisen erhältlich. Dieses große Überangebot sollte durch den weltweiten Lockdown in naher Zukunft zusammenbrechen. Wenn von 10 nur 5 Firmen die Coronakrise überleben, dann ist es ein einfaches die Preise von diesen Firmen anzuheben. Rettungskredite werden auf den Verbraucher umgelegt und Investitionen bedingt durch Tilgungen auf Eis gelegt.

Die Inflation wird uns relativ schnell in naher Zukunft einholen.....

 

Aber allenfalls punktuell für einige Produkte, wo es Verwerfungen gibt. Das ist nicht flächendeckend. Der Konsum bricht ja ein und hat somit deflationäre Tendenzen was ja vorallem die anstehenden Pleiten hervorruft bzw. verstärkt.  Die Firmen können heute schneller Ihre Kapazitäten wieder ausweiten. Das geht beim hohen Dienstleistungsanteil viel schneller, als früher. Inflationär im großen Stil wirken Handesbarrieren, Lohnsteigerungen und Rohstoffengpäße. Davon ist nichts in Sicht. Im Gegenteil.

 

Inflation werden wir haben, aber nur bei Finanzassets, nicht in der Realwirtschaft. Ersteres wird aber nicht als Inflation bezeichnet, sondern als Hausse. Diese Entkoppelung von Real- und Finanzwirtschaft sieht man ja jetzt schon sehr schön an der Kursentwicklung. Oder glaubt jemand ersthaft die Kursentwicklungen haben was mit den guten Aussichten für die Unternehmen zu tun.:boxed:

 

 

 

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santazero
· bearbeitet von santazero
Zitat

Deutschlands Unternehmen haben in der Corona-Krise bis zum 26. April für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Diesen Rekordwert gab die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg bekannt. Damit wurden alle Prognosen von Volkswirten bei weitem übertroffen. Der bisherige Rekordwert der Bundesagentur für Arbeit für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument stammt aus dem Mai 2009. Damals waren 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit. "Die Corona-Krise dürfte in Deutschland zur schwersten Rezession der Nachkriegszeit führen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele.

Tagesschau.de

 

10 Mio ist verdammt viel. Auch die Arbeitslosenquote liegt über dem Schnitt. 

 

Aktuelle Beschränkungen sollen wohl erstmal bis zum 10.5 weiter bestehen bleiben. Keine großen Sprünge für den 6.5 zu erwarten. 

 

Optimistisch sieht in meinen Augen anders aus. 

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newbie2013
vor 3 Stunden von Bärenbulle:

Oder glaubt jemand ersthaft die Kursentwicklungen haben was mit den guten Aussichten für die Unternehmen zu tun.:boxed:

 

Ne, das glaube ich eben nicht, deshalb suche ich ja nach einem anderen Erklärungsmodell...

Was wäre denn dann Deines?

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DrFaustus
vor 13 Stunden von wertomat:

Ähm Gold ist das einzige Asset, das heute höher steht als am 15.2.

Falsch. Und sowas von....

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Dandy
vor 3 Stunden von Bärenbulle:

Die Inflationszeit 70-80 war schrecklich für Aktien und hat die KGVs auf einem niedrigen Dauerzustand gefangen gehalten. Erst als die Inflationsbekämpfung der Zentralbanken erfolgreich war und Vertrauen durch Volcker wieder hergestellt war, dass die Inflation im Korridor 1-2 Prozent gehalten wird florierte der Aktienmarkt.

Ich denke, er macht den Fehler und sieht sich nur die Kursentwicklung aus der Zeit an. Wenn man sich die Entwicklung des Dow Jones aus dieser Zeit zum Beispiel infaltionsbereinigt ansieht, dann kann man erkennen, wie niedrig der Aktienmarkt eigentlich Ende der 70iger stand. Die Anleihenzinsen waren damals natürlich auch enorm hoch (teils über 10%), was den risikolosen Zins im Vergleich zu heute in ungeahnte Höhen beförderte und somit, zusammen mit der geforderten Risikoprämie von Aktien, eine heftige Renditeerwartung an Aktien auslöste (daher die historisch extrem niedrige Bewertung damals). 

 

Aus meiner Sicht ist das ganz einfach zu erklären. Zwar können Unternehmen ihre Preise der Inflation angleichen, sie hinken damit aber immer etwas nach. Bricht die Inflation aber zu nachhaltig und heftig ein, dann können die Unternehmen nicht schnell genug ihre Preise anpassen und damit sinken ihre Gewinne (real, also nach Inflation). Nach so einer Phase mit Beruhigung der Inflation sind Aktien aber eine sehr gute Investition, was Anfang der 80iger der Fall war. Zusammen mit ein paar Langläufern mit 10% Zinsen ... ach, man wird ja noch träumen dürfen.

 

Meiner Meinung nach wird Inflation immer zu sehr schwarz und weiß gesehen. Es gibt eine gute Inflation und eine weniger gute für Aktien/Unternehmen. Eine leichte Inflation ist gut, weil sie den Konsum anheizt (sparen lohnt nicht so recht, sich zu verschulden ist tendenziell lohnend). Steigt die Inflation aber zu stark an, wie gerade für Ende der 70iger beschrieben, dann kommen die Unternehmen nicht so recht mit den Preiserhöhungen nach und das ist nicht so gut für Aktien, zumal dann auch die Renditeforderungen an Aktien steigen, da der risikolose Zins mit der Inflation mitgeht (vereinfacht gesagt).

 

Die wirklich schlechteste Version von Inflation ist Hyperinflation, die auf eine Währungs- bzw. Staatsschuldenkrise hindeutet. Immer mal wieder in Entwicklungsländern zu sehen und auch für Aktien schlecht (enormer risikoloser Zins gefordert). Oft kommen Unternehmen langfristig aber erstaunlich gut durch solche Phasen, da sie gegenüber anderen Märkten zeitweise deutlich geringere Lohnkosten haben. In Russland konnte man das vor einigen Jahren gut sehen. 

 

Deflation wiederum ist schlecht weil sie einerseits Konsum verhindert (Geld das man nicht ausgibt nimmt von selbst an Wert zu), außerdem ist es ein Hinweis auf ein Überangebot and Waren und Dienstleistungen, was schlecht für die Preise (Angebotsüberhang) und damit die Unternehmen ist. Tendenziell ist das momentan eine solche Phase, gegen die die Zentralbanken massiv angehen. 

 

Kurz gesagt: Inflation ist gut, wenn sie vielleicht im Bereich von 2-3% liegt. Das deutet auf eine leicht überstehende Nachfrage hin, aber ermöglicht den Unternehmen gute Gewinne durch leichte Preisanpassungen. Das ist eigentlich das Ziel der Zentralbanken. Leider gehen diese dabei meiner Ansicht nach zu viel Risiken ein die das Pendel in die andere Richtung schwingen lassen könnte, bspw. durch eine Staatsschuldenkrise und damit einhergehender hoher Inflation. Die USA steuern da meiner Ansicht nach geradewegs drauf hin. Der europäische Süden ist schon da.

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Der Heini
vor 13 Minuten von newbie2013:

Ne, das glaube ich eben nicht, deshalb suche ich ja nach einem anderen Erklärungsmodell...

Don't fight the FED.

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newbie2013
vor 16 Minuten von Der Heini:

Don't fight the FED.

Hm, aber ob diese planwirtschaftlichen Maßnamen auf Dauer wirklich funktionieren? 

Und wo war die allmächtige FED im März? 

 

 

 

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aureus
vor 13 Stunden von newbie2013:

Wir haben im Moment ja auch eine gigantische Ausweitung der Geldmenge, die auf ein verknapptes Warenangebot trifft. Das fällt nur deshalb noch nicht besonders auf, weil im Moment auch noch die Nachfrage behindert ist. Aber durch die Lockerungen sollte das jetzt in Gang kommen.

 

Zu diesem Punkt gibt es einen interessanten Hinweis von FMW ( Minute 5:10): Ausweitung der Geldmenge wird neutralisiert durch die fallende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Inwieweit ein Ende des Lockdowns die Umlaufgeschwindigkeit wieder nach oben treiben kann muss sich zeigen, es könnte ja auch sein, dass die realwirtschaftlichen Schäden mit steigender Arbeitslosigkeit die Umlaufgeschwindigkeit nachhaltig bremsen

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newbie2013
vor 13 Minuten von aureus:

Zu diesem Punkt gibt es einen interessanten Hinweis von FMW ( Minute 5:10): Ausweitung der Geldmenge wird neutralisiert durch die fallende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Inwieweit ein Ende des Lockdowns die Umlaufgeschwindigkeit wieder nach oben treiben kann muss sich zeigen, es könnte ja auch sein, dass die realwirtschaftlichen Schäden mit steigender Arbeitslosigkeit die Umlaufgeschwindigkeit nachhaltig bremsen

Interessante These, die durchaus plausibel klingt.

Vielleicht haben wir ja tatsächlich "Glück" und bekommen "nur" eine Stagflation nach japanischem Vorbild, inklusive 30 jährigem Bärenmarkt und verlorener Dekaden...

 

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

Für mich sieht es jetzt wirklich so aus, als ob die "Marktbereinigung" langsam anläuft.

Momentan wird noch auf Pump durchgehalten und die Insolvenzen der unrentablen Firmen werden noch geschoben.

Ich denke aber, dass die Krise noch eine Weile (vielleicht ein hlabes Jahr) andauern wird.
Die Firmenpleiten werden stark zunehmen, unrentable Geschäftsmodelle, die in den letzten 10 super Jahren keine Rücklagen bilden konnten werden verschwinden und untergehen.

Wird auch an der Börse noch durchschlagen.
Die Notenbanken haben ihr Pulver viel zu schnell verschossen.

 

Die "richtige" Wirtschaftskrise kommt erst noch.

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 50 Minuten von Sascha.:

Die Notenbanken haben ihr Pulver viel zu schnell verschossen.

 

Die "richtige" Wirtschaftskrise kommt erst noch.

Die Notenbanken haben unendlich viel Pulver, sofern es gute Gründe gibt dieses einzusetzen. In der 2008er Finanzkrise war ein verschießen dieses Pulvers noch problematischer, weil es darum ging gierige Banker (und schlecht wirtschaftende Südländer) zu retten. Mit Lehman wollte man daher z.B. bewußt ein Exempel statuieren. Bevor man gemerkt hat, dass dieser Kurs keine so gute Idee ist und dann die Schleusen notgedrungen weiter geöffnet wurden. Auch bei Griechenland war man sehr zurückhaltend, weil eine moralische Rechtfertigung fehlte.

 

Diese moralische Zwickmühle gibt es diesmal nicht. Das ist ein großer Unterschied. Es wird sogar HY / ETFs von der FED gekauft (moralisch einwandfrei, weil die armen Schuldner sonst unschuldig an Corona sterben). Es ist daher auch sehr unwahrscheinlich, dass es eine Eurokrise geben wird (wie ich anfangs mal befürchtet hatte). Einfach jeder wird unter dem Mantel der Barmherzigkeit rausgehauen, ob marode Klitschen, dinosaurierartige Zombie-Unternehmen oder hoch-verschuldete Staaten. Ich denke 2008 war gegen dass was wir noch erleben werden noch vergleichsweise restriktiv. Stoppen wird man nur, wenn die Inflation in der Realwirtschaft um sich greift. Aber das wird so schnell nicht passieren. Frühstens in ein paar Jahren.

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Der Heini
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Die Notenbanken haben unendlich viel Pulver, sofern es gute Gründe gibt dieses einzusetzen. In der 2008er Finanzkrise war ein verschießen dieses Pulvers noch problematischer, weil es darum ging gierige Banker (und schlecht wirtschaftende Südländer) zu retten. Mit Lehman wollte man daher z.B. bewußt ein Exempel statuieren. Bevor man gemerkt hat, dass dieser Kurs keine so gute Idee ist und dann die Schleusen notgedrungen weiter geöffnet wurden. Auch bei Griechenland war man sehr zurückhaltend, weil eine moralische Rechtfertigung fehlte.

 

Diese moralische Zwickmühle gibt es diesmal nicht. Das ist ein großer Unterschied. Es wird sogar HY / ETFs von der FED gekauft (moralisch einwandfrei, weil die armen Schuldner sonst unschuldig an Corona sterben). Es ist daher auch sehr unwahrscheinlich, dass es eine Eurokrise geben wird (wie ich anfangs mal befürchtet hatte). Einfach jeder wird unter dem Mantel der Barmherzigkeit rausgehauen, ob marode Klitschen, dinosaurierartige Zombie-Unternehmen oder hoch-verschuldete Staaten. Ich denke 2008 war gegen dass was wir noch erleben werden noch vergleichsweise restriktiv. Stoppen wird man nur, wenn die Inflation in der Realwirtschaft um sich greift. Aber das wird so schnell nicht passieren. Frühstens in ein paar Jahren.

D.h. es wird keine deutliche Korrektur nach unten mehr geben, da die Notenbanken das sofort per Intervention unterbinden werden, quasi jedes Zucken der Börse mit nochmehr Geld aufkaufen?

Dann müßte bei einer Erholung der Wirtschaft (Q4/2020) der Börsenkurs aber von ATH zu ATH laufen, da wirtschaftliche Besserung und wahnsinnig viel Liquidität im Markt steckt.

Fazit: Alles in Aktien was auf dem Konto liegt, alles andere wäre ja dumm.

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Warlock
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Diese moralische Zwickmühle gibt es diesmal nicht. Das ist ein großer Unterschied. Es wird sogar HY / ETFs von der FED gekauft (moralisch einwandfrei, weil die armen Schuldner sonst unschuldig an Corona sterben). Es ist daher auch sehr unwahrscheinlich, dass es eine Eurokrise geben wird (wie ich anfangs mal befürchtet hatte). Einfach jeder wird unter dem Mantel der Barmherzigkeit rausgehauen, ob marode Klitschen, dinosaurierartige Zombie-Unternehmen oder hoch-verschuldete Staaten. Ich denke 2008 war gegen dass was wir noch erleben werden noch vergleichsweise restriktiv. Stoppen wird man nur, wenn die Inflation in der Realwirtschaft um sich greift. Aber das wird so schnell nicht passieren. Frühstens in ein paar Jahren.

Von der moralisch-ethischen Seite hab ich das noch garnicht gesehen. Kein übler Gedankengang, hört sich plausibel an.

 

Ich stelle mir Inflation heutzutage so vor, dass die arbeitende Mittelschicht zunehmen mehr Geld für Konsum "über" hat, das pusht die Preise da das Geld locker sitzt. Das kann aber bis auf weiteres nicht passieren, da es seid 1991 fortwährend einen Überschuss an Arbeitskraft gibt, der Preis der Arbeit somit kaum steigen kann nur um den Globus. In der Folge bleibt das Geld beim Konsumenten knapp, so dass kaum Spielraum für Preissteigerungen ist. Inflation durch Güterknappheit sehe ich überhaupt nicht, da die Produktion in den letzten Dekaden immer problemlos mit der Nachfrage wachsen konnte. Gerade bei virtuellen Gütern, deren Anteil am Konsum fortwährend steigt wird es keinen Mangel geben.

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WakeboarderHD
vor 2 Stunden von Bärenbulle:

Die Notenbanken haben unendlich viel Pulver, sofern es gute Gründe gibt dieses einzusetzen. In der 2008er Finanzkrise war ein verschießen dieses Pulvers noch problematischer, weil es darum ging gierige Banker (und schlecht wirtschaftende Südländer) zu retten. Mit Lehman wollte man daher z.B. bewußt ein Exempel statuieren. Bevor man gemerkt hat, dass dieser Kurs keine so gute Idee ist und dann die Schleusen notgedrungen weiter geöffnet wurden. Auch bei Griechenland war man sehr zurückhaltend, weil eine moralische Rechtfertigung fehlte.

 

Diese moralische Zwickmühle gibt es diesmal nicht. Das ist ein großer Unterschied. Es wird sogar HY / ETFs von der FED gekauft (moralisch einwandfrei, weil die armen Schuldner sonst unschuldig an Corona sterben). Es ist daher auch sehr unwahrscheinlich, dass es eine Eurokrise geben wird (wie ich anfangs mal befürchtet hatte). Einfach jeder wird unter dem Mantel der Barmherzigkeit rausgehauen, ob marode Klitschen, dinosaurierartige Zombie-Unternehmen oder hoch-verschuldete Staaten. Ich denke 2008 war gegen dass was wir noch erleben werden noch vergleichsweise restriktiv. Stoppen wird man nur, wenn die Inflation in der Realwirtschaft um sich greift. Aber das wird so schnell nicht passieren. Frühstens in ein paar Jahren.

M.E. haben die Zentralbanken auch aus 2008 gelernt: man kann mit "moral hazard" argumentieren und erstmal schlechte Schuldner umfallen lassen. Die Kettenreaktionen daraufhin zwingen die Zentralbanken jedoch früher oder später zum Eingreifen via QE und "innovativer Kreditausweitung". Wenn sie das nicht machen gibt es Regierungswechsel und dann wird die Zentralbank mit willgen Kreditausweitern neu besetzt (Vorbild 1929). Warum also nicht gleich in die Vollen gehen, zumal die Weltwirtschaft ja offiziell sehr gesund ist, aber eben jetzt dieses böse Virus auftaucht?

Die CFOs haben auch aus der Krise gelernt: Vorsorgen, Puffer und vorsichtiges Wirtschaften wird bestraft weil die Zentralbanken bei jeder kleinen Krise ja voll reinhauen. Also vorwärts ohne Vorsicht. Beispiel Boeing: anstatt in neue gute Produkte zu investieren hat man massivst Kredite aufgenommen, eigene Aktien zurückgekauft und nur noch "financial engineering" betrieben. Und aktuell stellt das Management harte Bedingungen an die Politik damit die die Company retten "darf".

Und zudem: in den USA sind im Herbst wahlen, Trump hängt bestimmt täglich bei der FED in der Leitung und ruft nach der Kreditpumpe...

Diese Krise wird mehr oder weniger durch Kreditausweitung monetarisiert.

Und wenn die Eigenkapitalquoten zu niedrig werden zeichnen die Zentralbanken dann halt frisches Eigenkapital - das wird dann der nächste Schritt sein vor dem sie sich noch etwas zieren, aber in Japan und in CH kaufen die Zentralbanken schon massiv Aktien.

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newbie2013
· bearbeitet von newbie2013

Na das klingt doch super:

Die Staaten können unendlich viele Schulden machen und entschulden sich einfach langsam über zweistellige Negativzinsen. Und die Aktionäre werden einfach immer reicher: Die Leute die zu dumm/faul sind, sich Aktien zu kaufen, werden dann halt komplett verarmen, weil die Löhne bei gleichbleibendem Preisniveau auf Centbeträge fallen.

So gehört dann Hans Etfsparer mit seinem  MSCI World-Sparplan bald schon zum Geldadel, während Michel Tagesgeld auf den Lebensstandard eines indischen Wanderarbeiters abrutscht. Und der barmherzige Martin Anleihekäufer finanziert alles…:narr:

 

Aber mal im Ernst: So verlockend diese Idee in ihrer Morbidität auch sein mag, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass es so einfach wird. Und wenn doch, kommt dann irgendeine kommunistische Partei, die dem Treiben einen Riegel vorschiebt. Dann kommt wahrscheinlich ein Aktienbesitzverbot für Privatinvestoren...

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Infocollector
vor 30 Minuten von WakeboarderHD:

und in CH kaufen die Zentralbanken schon massiv Aktien

Bevor du hier weiter haltlosen Unfug verbreitest: die SNB kauft Aktien (bzw. ETFs) nicht wegen der Krise, sondern bereits seit Jahren, um mit den Abermilliarden Euros irgendetwas anzufangen, die sie kauft um den Franken zu schwächen. Das hat absolut NICHTS mit der Coronakrise zu tun. Unsere Wirtschaftshilfen werden ausschliesslich aus dem Bundesetat finanziert, unsere Kurzarbeit wird mit der EO (Erwerbsersatzordnung) finanziert.

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