Zum Inhalt springen
Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für das Covid-Krisenende

Empfohlene Beiträge

Leeloo Dallas
· bearbeitet von Leeloo Dallas

@Bärenbulle

Hattest du eigentlich leaverage aufgebaut als es so stark runter ging. Ich glaube wir hatten in irgend einem Faden mal darüber gesprochen gehabt und du hattest auch diskutiert bei einem stärkeren Abfallen der Kurse leaverage auf eine, ich glaube Immo war es, aufzubauen?

Oder war der Zeitrahmen zu knapp für das zu organisieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy
vor 45 Minuten von Bärenbulle:

Wir sind mitten in einer Rezession. Da droht ja nichts mehr. Die Auswirkungen sind überall transparent und weitgehend in den Kursen enthalten (sofern keine negativen Überraschungen wie pauschale Shutdowns mehr kommen).

 

Historisch sind die Kurse bereits in der Rezession selber schon wieder stark angezogen. Meines Wissen ohne Ausnahme ausser vielleicht 1929 aufgrund der verfehlten Geldpolitik. Empirisch gesehen gab es die größten Aktienmarktgewinne in der zweiten Hälfte einer Rezession und dann etwas weniger signifikant unmittelbar nach der Rezession.

Da schwingt ja eine Menge Hoffnung mit. Die Arbeitslosenzahlen, der beschränkte Handel, der winkende Shutdown in weiteren Ländern (den hat es ja mitnichten schon überall gegeben, geschweige denn ist er überall schon beendet), die Auswirkungen der Arbeitslosenzahlen auf den Konsum und damit auf Unternehmen und Staatsfinanzen, die Bedrohung durch weiter ausufernde Staatsverschuldung in ohnehin historisch hohen Größenordnungen (Südeuropa, USA, EMs). Da hat noch vieles gar nicht erst begonnen. Andererseits stehen die Kurse nur geringfügig unter den Höchstkursen. Wenn uns vergangene Crashes eine Lehre sein sollten, dann war das noch lange nicht das letzte Wort an den Börsen, außer man glaubt, dass dieses mal alles anders ist.

 

Alleine die Arbeitslosenzahlen in den USA lassen einen massiv reduzierten Konsum erwarten. Das betrifft wiederum die Unternehmen und damit die Aktienkurse. Unternehmen sparen zudem massiv, einfach weil es bei vielen wohl noch nie einen derartigen Nachfragerückgang gab in der jüngeren Geschichte. Der Ausgabestop bei uns im Unternehmen ist extrem und dagegen war 2009 ein Kindergeburtstag. Der Geschäftseinbruch aufgrund geschlossener Geschäfte war auch mit Abstand der Extremste in der Unternehmensgeschichte.

 

Natürlich lernt man besser mit dem Virus zu leben und die Maßnahmen werden gezielter eingesetzt, dafür kommen die Nachwirkungen der weltweiten Shutdowns auch erst jetzt langsam zum Tragen und die damit einhergehende Unsicherheit zeigt ihre Wirkung. Der Konsum kommt aus der Bevölkerung und die hält sich momentan so sehr zurück wie noch nie. 2009 war ein Kindergeburtstag dagegen.

 

Es könnte einzig sein, dass die Börse eine klarere Erwartung zum Ende dieser Krise sieht und die Sache als temporär abhakt. 2009 hatte vielleicht mehr Unsicherheit verursacht was die weitere Entwicklung angeht. Dass dieses Virus irgendwann wieder verschwinden wird, dürfte klar sein. Ich zweilfe aber stark, dass die bis dahin angerichteten Schäden und insbesondere Kollateralschäden (Unternehmen-, Banken- und Staatspleiten) schon in irgendeiner Weise eingepreist sind.

 

Meiner Meinung nach wäre es jetzt an der Zeit für massive Konjunkturprogramme. Statt lächerlicher Kaufprämien für Autos könnte man doch befristet die Mehrwertsteuer halbieren, bspw. für einen Monat. Das würde den Konsum sicher deutlich ankurbeln und den geprügelten Unternehmen wieder Luft verschaffen. Würde mich nicht wundern, wenn am Ende sogar ähnlich hohe Einnahmen in die Staatskasse fließen wie sonst auch, da der höhere Konsum ausgleichend wirkt. Wenn das mehrere Länder so praktizierten, würde uns das zumindest eine Verschnaufpause verschaffen.

 

Noch kurz zur Grippe: Die Übersterblichkeit ist seit Ausbruch des Virus in Europa deutlich angestiegen.

Zitat

Jüngsten Angaben von EuroMomo (European Mortality Monitoring) zufolge sind in Europa innerhalb von vier Wochen etwa 100.000 Menschen mehr gestorben als sonst üblich in diesem Zeitraum. EuroMomo erfasst die sogenannte Übersterblichkeit in 24 europäischen Staaten.

Demnach gab es vom 23. März bis 19. April rund 100.000 Todesfälle mehr als im langjährigen Durchschnitt. Besonders hoch liegt dieser Wert bei den über 65-Jährigen: EuroMomo führt eine Übersterblichkeit von rund 95.000 Fällen in dieser Altersklasse auf.

Die Grippewellen der vergangenen Jahre führten nicht annähernd zu einer solch hohen Übersterblichkeit (Sterberate die über dem langjährigen Schnitt liegt). Dieses Virus sollte man nicht als harmlos abtun. Die ganze Hysterie hat einen wahren Kern und es wird noch zu Horrormeldungen aus Ländern mit zögerlicher und später Reaktion kommen (USA, Brasilien, Russland, Türkei etc.). Insbesondere die USA, im Tandem mit der hohen Arbeitslosigkeit, werden einen heftigen wirtschaftlichen Dämpfer, auch global, versetzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kezboard
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Die schnellen Abstürze im März sollten uns eine Warnung sein. Bei negativen Corona-Kettenreaktionen ist sowas natürlich wieder möglich.

Ich vermute, zu diesem wahnsinnig schnellen Crash haben bestimmt in nicht unerheblichem Maße a) der automatisierte Hochfreuquenzhandel und b) die von vielen auf Margin gehaltenen Positionen beigetragen.

Es wurden sehr schnell hintereinander Marken gerissen, die wiederum zu weiteren Verkaufswellen geführt haben und am Ende gab es mehr Verkäufer am Markt und keine Käufer so dass die Preise unweigerlich abstürzen mussten.

 

vor einer Stunde von Bärenbulle:

Zwar mag "Dummes Geld" zz. auch eine Rolle spielen, aber die Einschätzung das Börsenentwicklung derzeit auf irrationaler Dummheit basiert, weil auch marktbestimmende Institutionellen die wirtschaftliche Entwicklung falsch einschätzen halte ich für absurd. Das Basiszenario bei vielen ist das wir entweder nur eine schwache zweite Welle bekommen oder uns mit lokalen Shutdowns durchwursteln. In diesem Fall sind die Bewertungen durchaus realistisch. Nachfrage und Angebot wird kontinuirlich steigen, Arbeitlosenzahlen sorgen für lockere Geldpolitik und eine gute Kostenposition der börsennotierten Unternehmen. Eine schwächelnde Realwirtschaft spielt sowieso eine untergoerdnete Rolle, weil vor allem die hohe Liquidität sich stark kursstabilisierend auswirkt.

 

Dummes Geld in Form von Fonds und regelmäßigen Sparleistungen fließt ja ständig in den Markt und wird nicht zu solch einem steilen Anstieg geführt haben. Es war vielmehr einzig und allein das beherzte Eingreifen der FED, die mit ihren Zinssenkungen signalisiert haben "whatever it takes". Auf diesen Zug "müssen" aufgrund des Herdentriebs natürlich alle marktbestimmenden Institutionellen aufspringen. Wer es nicht tut, hat nur den Downturn in den Büchern stehen, nicht jedoch den Aufschwung.

Dennoch gibt es Investoren wie Warren Buffett, die bislang nicht mit der Wimper gezuckt haben. Warum? Wissen sie mehr? Vermutlich nicht - aber auch eine langjährige Börsenerfahrung kann dazu führen, dass man der Meinung ist, dass es das noch nicht war und das dicke Ende noch kommen wird.

Kurzfristig mögen die Instis daher die Richtung durch ihre Aktionen richtig (mit-)bestimmt haben, aber so eine Rezession kann auch mal mehr als 2 Jahre dauern und Auswirkungen haben, die wenige von uns in ihrem Leben bislang erfahren mussten.

 

vor einer Stunde von Bärenbulle:

Wir sind mitten in einer Rezession. Da droht ja nichts mehr. Die Auswirkungen sind überall transparent und weitgehend in den Kursen enthalten (sofern keine negativen Überraschungen wie pauschale Shutdowns mehr kommen).

 

Historisch sind die Kurse bereits in der Rezession selber schon wieder stark angezogen. Meines Wissen ohne Ausnahme ausser vielleicht 1929 aufgrund der verfehlten Geldpolitik. Empirisch gesehen gab es die größten Aktienmarktgewinne in der zweiten Hälfte einer Rezession und dann etwas weniger signifikant unmittelbar nach der Rezession.

 

Tja, ob "history repeats itself" hier angebracht ist? Ich kann mich noch gut an die hohen Arbeitslosenzahlen in Deutschland am Anfang des Jahrtausends erinnern, die erst durch Schröders Agenda 2010 zurückgingen und uns in die heutige komfortable Situation gebracht haben, in die wir sind. Da haben andere europäische Länder noch einen weiten Weg vor sich. Und wer hat jetzt auf dem Schirm, was nicht alles noch an Dominoeffekten möglich ist? Wirtschaftskrise -> Bankenkrise -> Währungskrise -> Schuldenkrise -> EU-Krise -> ... ? Ob das alles eingepreist ist?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nikolov
· bearbeitet von nikolov
vor 49 Minuten von Schwachzocker:

Keine Sorge! Die aktuellen Börsenkurse sind die Realität.

Zum Glück, und ich dachte schon die wären nur virtuell, wie Buchgewinne/-verluste und so (nein, bei mir ist keine Diskussion notwendig ;)).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor 9 Minuten von Kezboard:

Dummes Geld in Form von Fonds und regelmäßigen Sparleistungen fließt ja ständig in den Markt und wird nicht zu solch einem steilen Anstieg geführt haben. Es war vielmehr einzig und allein das beherzte Eingreifen der FED, die mit ihren Zinssenkungen signalisiert haben "whatever it takes". Auf diesen Zug "müssen" aufgrund des Herdentriebs natürlich alle marktbestimmenden Institutionellen aufspringen. Wer es nicht tut, hat nur den Downturn in den Büchern stehen, nicht jedoch den Aufschwung.

Dennoch gibt es Investoren wie Warren Buffett, die bislang nicht mit der Wimper gezuckt haben. Warum? Wissen sie mehr? Vermutlich nicht - aber auch eine langjährige Börsenerfahrung kann dazu führen, dass man der Meinung ist, dass es das noch nicht war und das dicke Ende noch kommen wird.

Kurzfristig mögen die Instis daher die Richtung durch ihre Aktionen richtig (mit-)bestimmt haben, aber so eine Rezession kann auch mal mehr als 2 Jahre dauern und Auswirkungen haben, die wenige von uns in ihrem Leben bislang erfahren mussten.

:thumbsup: Ich glaube gar nicht mehr so sehr an die überschlauen Instis wie das hier im Forum oft gesehen wird. Es gibt nicht umsonst Faktoren wie Momentum, oder wie man es auch frecher sagen könnte FOMO, d.h. auch die Instis laufen den Kursen hinterher und springen auf den Zug auf. TA macht ja garnicht soviel anderes als auf bestehende Kurse zu reagieren.

Wenn ich mir die Analysten bei den Instis ansehe (Goldman Sachs, JPMorgen und wie sie alle heissen), wie weit deren Analysen auseinander driften von Bullenmarkt bis Bullenfalle mit kommendem Bärenmarkt bis Überbewertung (KGV) der derzeitigen Kurse wegen wegfallenden Gewinnen bis 2022, da ist alles zu finden. Und das die nur immer mit Falsch-Analysen versuchen die Kurse zu treiben glaube ich nicht, die wissen es selber nicht und reagieren nur immer auf das Momentum (bzw. FOMO).

Ob gezwungener Maßen um nicht hinterher blöd dazu stehen weiß ich nicht. Beispiel wie oben erwähnt Warren Buffet und Ray Dalio, die schon viel Kritik einstecken mußte wegen ihres Verhaltens.

Klar wenn ein Hedgefondmanager gegen den Markt läuft und Glück hat, dann erfahren wir das sofort, wenn er aber falsch liegt und Geld verbrennt sind diese ganz still.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor einer Stunde von Kezboard:

Tja, ob "history repeats itself" hier angebracht ist? Ich kann mich noch gut an die hohen Arbeitslosenzahlen in Deutschland am Anfang des Jahrtausends erinnern, die erst durch Schröders Agenda 2010 zurückgingen und uns in die heutige komfortable Situation gebracht haben, in die wir sind. Da haben andere europäische Länder noch einen weiten Weg vor sich. Und wer hat jetzt auf dem Schirm, was nicht alles noch an Dominoeffekten möglich ist? Wirtschaftskrise -> Bankenkrise -> Währungskrise -> Schuldenkrise -> EU-Krise -> ... ? Ob das alles eingepreist ist?

Genau diese Kette ist meiner Meinung nach eben nicht das Problem. Ich habe es ja schon öfter geschrieben, dass Aktien vor allem von Finanzkrisen getroffen werden und weniger von realwirtschaftlichen Krisen. Wir haben aber keine Finanzkrise. Eigentlich nicht mal ansatzweise. Es waren aber Finanzkrisen die in der Vergangenheit auch in der Realwirtschaft zu den tiefsten Rezessionen als Folge geführt haben. Die realwirtschaftlichen Einbrüche sind hoch und könnten vielleicht indirekt zu einer Finanzkrise führen. Der TED-Spread ist aber wieder völlig normal. Die Krise müßte schon sehr tief und lange gehen damit das bei der derzeitigen Zentralbankschwemme so kommt. Die Bankenwelt ist auch nicht mehr so überdimensioniert wie 2008. Die Länder-CDSen sehen harmlos aus.

Es gibt kaum Deleveraging-Druck aus der Finanzwelt. Im Gegenteil. Ich vermute sobald man mit einem blauen Auge wieder in vorsichtiges Wachstum übergeht, ist viel zu viel Geld im Umlauf und das wird die Kurse treiben. Gold und Aktien sind am ehsten kaufenswert. Bonds sind dagegen eine schlechte Alternative, weil Sie der für die Laufzeit "eingeloggte" garantierte Geldverlust sind. Ich könnte also die Gegenfrage stellen: Ist das schon eingepreißt? Die Antwort dürfte sein: beides ist mit all der Unsicherheit die es gibt eingepreisst.

 

Vielen (einschliesslich mir) fällt es schwer diese Entkopplung von Finanz- und Realwirtschaft zu verstehen. Aber ich kann mich gut an Aussagen von erfahrenen Anlegern wie Kostolany, Sorros & Co erinnern, die genau das immer anekdotisch beschrieben haben. Ich kann mich auch noch gut an eine Deba-Studie von Liquiditätkrisen erinnern (die ich leider nicht mehr finde). Da war der Lerneffekt eindeutig: Finanzkrisen sind das Problem, nicht realwirtschaftliche Effekte.

 

Die Liquidität ist das Entscheidende für die Börsen. Wenn die Wirtschaft brummt, ist diese paradoxerweise nicht besonders hoch. Es war schon immer so: Brummt die Wirtschaft, dann steigen die Zinsen und die Börsen kommen nur langsam voran und Aktien sind riskant. Nicht umsonst korrelieren Wirtschaftswachstum und Zinsniveau (die Zinsstruktur läßt grüßen). Hat es geknallt, die Zinsen sind niedrig und allen schlottern die Knien, wird es an der Börse plötzlich lukrativ. Natürlich ist es auch riskant, aber eher kurzfristig. Und wenn ich meine Knie so anschaue: Sie schlottern. Aber das ist eigentlich ein guter Kontraindikator.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 1 Stunde von Leeloo Dallas:

@Bärenbulle

Hattest du eigentlich leaverage aufgebaut als es so stark runter ging. Ich glaube wir hatten in irgend einem Faden mal darüber gesprochen gehabt und du hattest auch diskutiert bei einem stärkeren Abfallen der Kurse leaverage auf eine, ich glaube Immo war es, aufzubauen?

Oder war der Zeitrahmen zu knapp für das zu organisieren.

Nee, das war im Dez. 2008. Da ging es mir aber darum möglichst viel Depotvolumen noch in Form der Abgeltungssteuerbefreiung mitzunehmen. Außerdem war ich Ende 2008 aufgrund der extrem unterbewerteten Märkt viel sicherer das das ein Erfolg wird. Jetzt würde ich nicht soviel darauf wetten. Ich habe immer noch ca. 20% Cashquote. So geil sind die Bewertungsniveaus auch nicht. Wirklich bullish bin ich auch nur bei Minen und Gold.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Infocollector
vor 1 Stunde von Kezboard:

Ich kann mich noch gut an die hohen Arbeitslosenzahlen in Deutschland am Anfang des Jahrtausends erinnern, die erst durch Schröders Agenda 2010 zurückgingen und uns in die heutige komfortable Situation gebracht haben, in die wir sind.

Ob die Abermillionen Marginalbeschäftigten in prekären Verhältnissen die Situation auch als sonderlich komfortabel beurteilen, wage ich zu bezweifeln. Die Arbeitsmarktreformen waren damals ohne Zweifel in gewisser Tiefe notwendig (was anderenfalls passiert wäre, sieht man in Frankreich und Italien bis heute), jedoch hat RotGrün es damals so dermassen übertrieben, dass CDU/CSU und FDP extreme Probleme damit hatten noch Opposition zu spielen. Vieles war auch wie üblich sinnfrei verschossenes Pulver (erinnert sich irgendwer heute noch an die "Ich-AG"?), und mit den Minijobs wurden etliche reguläre Arbeitsplätze in n-fach mehr Minijobs umgewandelt. Nominal mehr Leute in Arbeit, de fakto aber für den einzelnen Betroffenen zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Und gerade in den Bereichen, wo ein Minijob sinnvoll wäre und wenigstens ein minimales Mass sozialer Absicherung gebracht hätte (privathaushaltliche Dienstleistungen, z.B. Kinderbetreuung, Putzen, Hausmeisterei) war das auch sinnfrei. Wir haben zu der Zeit über mehrere Monate eine Putzfrau gesucht, die sich legal als Minijob hätte anmelden lassen - keine Chance, sobald man das zur Sprache brachte wurde dankend abgewunken oder gleich direkt am Telefon aufgelegt. Wir konnten damals gar nicht anders als dann doch eine zu nehmen, die unter der Hand gearbeitet hat.

 

Diese Ausgangslage erachte ich für Deutschland jetzt also keineswegs als komfortabler als in den Nachbarländern. Klar, es gehen weniger Jobs durch Firmeninsolvenzen gleich ganz komplett hops. Von Kurzarbeitergeld profitieren die Minijobber und Working Poor aber grad gar nicht, und viele Minijobs und auch die Schwarzarbeit in den Privathaushalten werden drastisch zurückgehen, weil die Auftraggeber ebenfalls Einschnitte haben und sich diese "Luxusbeschäftigungen" nicht mehr leisten können oder wollen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q

Ein interessantes Thema ist das hier.

 

Was ist von der These zu halten, dass die Börse ähnlich wie die meisten Menschen immer noch nicht akzeptieren, dass uns das Virus noch sehr lange begleiten wird? Ist das vielleicht auch eine Erklärung, warum das zur Zeit so seltsam läuft? 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Infocollector
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Hat es geknallt, die Zinsen sind niedrig und allen schlottern die Knien, wird es an der Börse plötzlich lukrativ.

Nur waren die Zinsen heute schon vor Ausbruch der Krise lächerlich tief. Die FED war die einzige, die vorher mal ganz vorsichtig die Zinsen in Trippelschrittchen etwas angehoben hatte und ihre Bilanz zu verkleinern versucht hat. Kaum ging das los, rauschte alles mögliche drüben in die Tiefe.

EZB und SNB haben gar keine Chance zu Konjunkturzwecken noch an der Zinsschraube zu drehen (unsere SNB ist ja eh schon weit im Minus, und noch mehr geht gar nicht, weil uns dann unser kapitalgedeckter Teil des Rentensystems endgültig um die Ohren fliegen wird). Das deutsche Verfassungsgericht hat dem Treiben der EZB (bzw. zumindest der Mitwirkung der Bundesbank daran) am Dienstag einen Riegel vorgeschoben. So "Spässchen" wie von der FED mit Unternehmens-Highyields oder gar dem Aufkauf von Aktien zur Kursstütze kann man da komplett vergessen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kontron

 könnte was mit Pippi Langstrumpf zu tun haben,

,2 x 3 macht 4 -
Widdewiddewitt und 3 macht 9e!
Ich mach' mir die Welt - widdewidde wie sie mir gefällt ...
Hey - Pippi Langstrumpf hollahi-hollaho-holla-hopsasa

 

vor 8 Minuten von Madame_Q:

Ein interessantes Thema ist das hier.

 

Was ist von der These zu halten, dass die Börse ähnlich wie die meisten Menschen immer noch nicht akzeptieren, dass uns das Virus noch sehr lange begleiten wird? Ist das vielleicht auch eine Erklärung, warum das zur Zeit so seltsam läuft? 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 17 Minuten von Infocollector:

Nur waren die Zinsen heute schon vor Ausbruch der Krise lächerlich tief.

 

Na ja ganz so tief waren sie nicht mehr. Vor allem gab es keine Käufe von Anleihen mehr. Das führte ja schon vor Corona zu Verwerfungen am Repo-Markt. Der FED-Kurs war schon relativ restriktiv, was mich ja auch bewogen hatte meine Aktienquote runterzufahren. Man sieht ja das die blaue Kurve zunächst 2018/19 wieder deutlich runterging, dann kamen die Repoprobleme zum Jahreswechsel, deren Bekämpfung ja schon QE Größenordnungen hatte aber die Kurve auch nur in Richtung des alten Niveau erhöht hatte. Erst Corona hat hier ein nie dagewesenen Anstieg in kürzester Zeit produziert. Die Zinsen alleine sind ja auch längst nicht mehr das einzige Geldpolitische Instrument für Lockerungen. Die Bilanzsumme der FED hat sich jetzt schon viel weiter erhöht als dies 2008 der Fall war.

 

Bild1.thumb.jpg.7744c8c616ee8d5d90778eca7dc6bc4b.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 2 Stunden von Kezboard:

...Dennoch gibt es Investoren wie Warren Buffett, die bislang nicht mit der Wimper gezuckt haben. Warum? Wissen sie mehr?...

Ich habe auch nicht mit der Wimper gezuckt. Warum? Weil ich nichts weiß!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sascha.

Ich werd die Wirtschaft jetzt erstmal mit persönlichem Konsum ankurbeln. :thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Infocollector
vor 29 Minuten von Bärenbulle:

Die Zinsen alleine sind ja auch längst nicht mehr das einzige Geldpolitische Instrument für Lockerungen. Die Bilanzsumme der FED hat sich jetzt schon viel weiter erhöht als dies 2008 der Fall war.

Richtig. Die FED und die BoJ können die Nummer ja auch relativ problemlos fahren. Die EZB hat da schon andere Restriktionen, und die SNB hat durch die Versuche den Franken zu schwächen eine so masslos aufgeblasene Bilanz, dass da einfach nicht mehr viel geht (und bei uns wird die Wirtschaft nicht von der Nationalbank gepampert, sondern der Bund legt das Geld dafür aus).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kontron

Sind bloß 33 Millionen an Arbeitslosen geworden also alles gut und es kann weiter gehen.

6.7B von der FED bis jetzt für die Märkt, Geld spielt zumindest anscheinend keine Rolle mehr,

ich frage mich, muss man oder sollte man überhaupt Schulden bezahlen?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DAX43
vor 7 Minuten von Kontron:

Sind bloß 33 Millionen an Arbeitslosen geworden also alles gut und es kann weiter gehen.

 

Das ist der Preis, der gezahlt wird, um eventuell 33 Millionen Tote zu verhindern. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kontron

da wär ich mir nicht sicher ob das so viel geworden wären.

Die Diskussion wird eh noch kommen, ob sich das ganze gelohnt hat, die Sau und das Dorf.

So wie jetzt in D.wieder durchgedreht wird, kann man nur hoffen das alles gut wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hoshy
· bearbeitet von Hoshy

Am 15.05 wird wieder zugekauft! Wer kauft auch nach? 
Die Zweifler an der Seitenlinie tuen mir fast ein wenig leid.... :rolleyes:
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

Nur 33 Millionen Arbeitslose... von denen die meißten jetzt ihre Kreditkartenschulden und Autokredite und Haushypotheken nichtmehr bezahlen können.

Da ist alles möglich. Ich glaube nicht, das die Börse das alles schon abgefrühstückt hat.

Aber irgendwas ist ja immer ;).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q

Viele reden nun von der "meistgehassten Rallye aller Zeiten".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Richie_Rich
7 hours ago, Bärenbulle said:

Die entscheidende Frage dafür ist, ob überraschenderweise eine zweite starke Welle erfolgt

Was soll daran überaschend sein? Davon wird längst ausgegangen, sprich ist eingepreist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bast
vor 45 Minuten von Hoshy:

Am 15.05 wird wieder zugekauft! Wer kauft auch nach? 
Die Zweifler an der Seitenlinie tuen mir fast ein wenig leid.... :rolleyes:

Wäre auch am 15.05. mit dem Rebalancing drangewesen und habe es bei früherem Feierabend heute schon erledigt. Vom Gefühl her passen die Kurse nicht zur Entwicklung - vor allem in den USA. Aber darum gibt es ja Tabellen und feste Regeln, damit weiter nach Plan angelegt wird. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Joe32
vor 51 Minuten von Sascha.:

Nur 33 Millionen Arbeitslose... von denen die meißten jetzt ihre Kreditkartenschulden und Autokredite und Haushypotheken nichtmehr bezahlen können.

Da ist alles möglich. Ich glaube nicht, das die Börse das alles schon abgefrühstückt hat.

Aber irgendwas ist ja immer ;).

Wenn das Startup wieder erfolgt, werden die meisten wieder eingestellt, also sollte wieder alles ins Gleichgewicht kommen.

 

P.S. Eine 2,3,4,5,6,....Welle kann ich mir momentan nicht vorstellen, da eh alle mehr oder weniger schon "durchseucht" sind.

Vielleicht wieder im Herbst/Winter mit Influenza, wenn es bis dahin nicht schon sogar ein Impfstoff gibt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...