kiwislasher März 9, 2020 Guten Tag zusammen, ich habe eine Frage bezüglich der Thematik Verlusttopf und ETFs. Von Januar 2017 bis Februar 2020 habe ich monatlich in drei ETFs der Comstage investiert. MSCI World, MSCI Emerging Markets und den Stoxx600. Der einfachhalthalber möchte ich in Zukunft nur noch den Vanguard FTSE All World (vorerst) in der ausschüttenden Variante besparen. Aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen befindet sich das Depot im Minus. An der eigentlichen langfristigen Strategie soll das nichts ändern, jedoch überlege ich nun, den Moment auszunutzen und die drei Comstage-ETFs zu verkaufen und das freigewordenen Kapital vollständig in den Vanguard zu stecken. Somit würde ich den "sonstigen Verlusttopf" nach meinem Verständnis auffüllen und zukünftige Ausschüttungen würden zunächst gegen diesen Verlusttopf verrechnet. Klar, die Werte sind im Minus, allerdings würde ich ja im Gegenzug "günstigere" Anteile vom FTSE All World erwerben und den Rest des Verlusttopfes könnte ich jährlich mitnehmen. Bietet sich die derzeitige Situation für einen ETF-Tausch an? Abgesehen von den Transaktionskosten, entstehen irgendwelche Nachteile, die ich jetzt nicht bedacht habe? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Steve777 März 9, 2020 Absolut richtig, was du sagst und du bist nicht der einzige, der die aktuelle Lage nutzt, um Umschichtungen vorzunehmen, weil sie aktuell steuerlich attraktiver sind als noch vor einigen Wochen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shonsu März 9, 2020 Die Frage ist, wie hoch bei Dir die Ausnutzung des Steuerfreibetrags in Höhe von 801 Euro ist, bzw. ob Du den schon anderweitig ausschöpfst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kiwislasher März 9, 2020 vor 1 Stunde von Shonsu: Die Frage ist, wie hoch bei Dir die Ausnutzung des Steuerfreibetrags in Höhe von 801 Euro ist, bzw. ob Du den schon anderweitig ausschöpfst? Das ist genau die Frage, die ich noch nicht 100% beantworten kann. Wahrscheinlich bleibe ich aber dieses Jahr knapp darunter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dimido März 9, 2020 · bearbeitet März 9, 2020 von dimido tippfehler Bitte auf jeden Fall beachten, daß -> klick [...] Verluste werden in dieser Reihenfolge verrechnet: Erst gegen versteuerte Gewinne (= Geld zurück), dann Quellensteuer, dann Pauschbetrag. Was dann noch übrig ist, wandert in den Verlusttopf. Bei Gewinnen ist es genau umgekehrt: Erst Verlusttopf, dann Pauschbetrag, dann Quellensteuer. Was dann noch übrig ist, wird versteuert. [...] Die Banken machen auch eine Steuerverprobung / Verlustverrechnung (bei der ING täglich, bei anderen mindestens zum Jahresende). Ich kenne die Zahlen für Deinen Fall jetzt nicht genau, aber folgendes Beispiel soll es verdeutlichen was ich meine: Fall a) FSA von 801 bei der Depotbank erteilt. Du würdest im Jahresverlauf 1200 € Ausschüttungen bekommen. Die 1200 € Ausschüttung würde also zu 70% angerechnet -> 840 € zu versteuern. 800 € würden mit dem FSA freigestellt werden, bleibt also 40 € auf die Du 26,375% Abgeltungssteuer zahlen musst. Du hättest somit den FSA voll genutzt und bekommst 1200€ - 40€*0,26375 = 1189,45 € Nächstes Jahr das gleiche Spiel. Fall b) FSA von 801 bei der Depotbank erteilt. Du würdest ebenso im Jahresverlauf 1200 € Ausschüttungen bekommen. Du realisierst Verluste in Höhe von 3000 €. Die gehen gemäß TFS zu 70%, also mit 2100 € in Deinen allgemeinen Verlusttopf rein. Wenn nun Deine 1200 € Ausschüttungen kommen, werden die (mit 70%) zuerst mit dem Verlusten verrechnet. Es verbleiben 2100 € - 1200 € * 0,7 = 1260 € Du bekommst die Ausschüttung von 1200 € komplett ausgezahlt. Aber Dein FSA verfällt ungenutzt. Das gleiche wäre nächsten Jahr. Die Ausschüttung des neuen Jahres würde auch zuerst gegen den Rest des Verlusttopfes verrechnet werde. Also ein zweites Jahr in dem der FSA ungenutzt verfällt. Durch die erwähnte Steuerverprobung / Verlustverrechnung ist dabei die Reihenfolge im Jahr egal. Habe hier ein schönes Beispeil gefunden, hier geht es zwar um den Aktien Verlusttopf, der Effekt ist aber der selbe. ->klick Weil MasterP Verluste gemacht hat, und die nachträglich zuerst mit den Gewinnen des Jahres (die vorher gegen des FSA freigestellt waren) verrechnet wurden, war plötzlich wieder ein Sparer-Pauschbetrag da, der dann (wenn er keine Gewinne dieses Jahr mehr macht) "verfällt". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kiwislasher März 9, 2020 Danke für die Ausführung! Genau so habe ich es auch verstanden. Ich habe auch kein Problem damit, die Comstage-ETF einfach zu behalten und liegen zu lassen. Die Transaktionskosten für 3x Verkauf und 1x Kauf stehen der ganzen Sache auch noch negativ entgegen. Wahrscheinlich behalte ich die Positionen vorerst und würde sie ggfs. im Dezember (je nachdem wie es dann aussieht :-D) dazu nutzen, den bis dahin eventuell nicht aufgebrauchten FSA zu nutzen. Vielen Dank für eure Beiträge! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag