Zum Inhalt springen
42long

Wie werdet ihr den derzeitigen Corona-Kursrückgang nutzen?

Wie werdet ihr den derzeitigen Corona-Kursrückgang nutzen?  

870 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

Steve777
vor 1 Stunde von Nachdenklich:

Das braucht viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.

Deswegen ist es so wichtig, mit kleinen Summen früh anzufangen.

Endlich mal einer, der es richtig sagt.

Das von dir zu hören (einem sehr erfahrenen Investor) ist echt was wert.

 

Ich konnte meinem Kumpel letztens kaum etwas entgegensetzen, als er sagte:

"Klingt alles zu leicht - Bücher (Kommer und Co) samt Stickies im Forum lesen, Risikobereitschaft festlegen mit RK1 und RK3-Verhältnis samt Zielrendite, dann am besten nen Einmalbetrag rein (weil das ja statistisch besser ist als Sparplan) und dann einfach durchhalten - glaub ich dir nicht, dass das so einfach ist!".

Und recht hat er - so einfach ist es nicht. Börse braucht Erfahrung und Zeit.

 

Daher:

vor 32 Minuten von Lion:

Ich würde aber wirklich davor warnen Freunde jetzt zum Einstieg zu drängen.

Drängen tut hier bestimmt keiner. Man kann Ratschläge geben, mehr aber auch nicht. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bast
vor 26 Minuten von Steve777:

"Klingt alles zu leicht - Bücher (Kommer und Co) samt Stickies im Forum lesen, Risikobereitschaft festlegen mit RK1 und RK3-Verhältnis samt Zielrendite, dann am besten nen Einmalbetrag rein (weil das ja statistisch besser ist als Sparplan) und dann einfach durchhalten - glaub ich dir nicht, dass das so einfach ist!".

Und recht hat er - so einfach ist es nicht. Börse braucht Erfahrung und Zeit.

Passives Investieren ist so einfach, wenn man sich darüber klar ist, welches Risiko man eingeht und den richtigen Anlagehorizont hat. Es braucht eben nicht Erfahrung und Zeit, sondern stoisches Festhalten an einer recht simplen Strategie. Die Erwartungshaltung, an der Börse schnell reich zu werden, ist trügerisch. Wenn man sich für buy&hold entschieden hat und sich der Konsequenzen und Risiken klar ist, kann man loslegen. Ist ja keine Quantenphysik. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dagobertduck2204
vor 6 Stunden von s1lv3r:

Dann gibt es zwei Szenarien:

- Es geht noch einmal wesentlich abwärts. Dann hat man alles richtig gemacht, weil man ja nicht All-In gegangen ist und noch kräftig nachkaufen und seinen Einstandskurs verbilligen kann.

- Es geht in den nächsten Wochen zurück auf die alten Höchststände. Dann hat man alles richtig gemacht, weil man ja schon mit einem beträchtlichen Teil investiert war und kräftig Gewinne mitgenommen hat.

Zwecks Vollständigkeit möchte ich nur erwähnen, dass man bei beiden Szenarien, je nach Sichtweise, nicht die Vorteile sondern auch die Nachteile sehen kann:

- Es geht noch einmal wesentlich abwärts. Dann könnte man sich auch ärgern, weil man ja schon mit einem beträchtlichen Teil investiert war und kräftig Verluste mitgenommen hat.

- Es geht in den nächsten Wochen zurück auf die alten Höchststände. Dann könnte man sich auch ärgern, weil man ja nicht All-In gegangen ist.

 

Wie immer bei Lösungen, die versuchen aus zwei möglichen Szenarien jeweils ein bisschen einen Vorteil zu generieren, nimmt man auch immer ein bisschen die Nachteile aus den zwei möglichen Szenarien mit. Der Vorteil des einen Szenarios ist sozusagen der Nachteil des gegenteiligen Szenarios ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Steve777
· bearbeitet von Steve777

Völlig richtig und logisch, dass keine Variante nur Vorteile hat.

 

Jeder muss sich eben selbst fragen, mit welchem Szenario er besser leben kann:

vor 21 Minuten von dagobertduck2204:

Es geht noch einmal wesentlich abwärts. Dann könnte man sich auch ärgern, weil man ja schon mit einem beträchtlichen Teil investiert war und kräftig Verluste mitgenommen hat.

Psychisch ist "All in" samt sofortigem Verlust (und das haben wir ja hier auch teils gelesen die letzte Woche) für Anfänger sehr schwer zu ertragen.

 

Oder:

vor 21 Minuten von dagobertduck2204:

Es geht in den nächsten Wochen zurück auf die alten Höchststände. Dann könnte man sich auch ärgern, weil man ja nicht All-In gegangen ist.

Man könnte hier auch einfach mal froh sein, dass man zumindest ein bisschen dabei ist.

 

Anders gesagt:

In Fall 1 verliert man sofort sein hart erarbeitetes/erspartes Geld.

In Fall 2 macht man einfach nicht so viel Gewinn.

 

Jetzt darfst Anfänger (!!) gerne mal fragen, was sie nervlich mehr ertragen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PiusAugustus
· bearbeitet von PiusAugustus
32 minutes ago, Bast said:

Passives Investieren ist so einfach, wenn man sich darüber klar ist, welches Risiko man eingeht und den richtigen Anlagehorizont hat. Es braucht eben nicht Erfahrung und Zeit, sondern stoisches Festhalten an einer recht simplen Strategie. Die Erwartungshaltung, an der Börse schnell reich zu werden, ist trügerisch. Wenn man sich für buy&hold entschieden hat und sich der Konsequenzen und Risiken klar ist, kann man loslegen. Ist ja keine Quantenphysik. 

Genau das :thumbsup:

 

Aber Vorsicht: Man ist ja blutiger Anfänger und hat eh keine Ahnung ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
· bearbeitet von Der Heini

Wieso heißt es immer Anfänger? Als ob diejenigen, die lange dabei sind sich nicht verrückt machen, wenn das eigene Portfolio richtig runter geht, da bleibt keiner cool und sitzt das locker aus.

Und wenn er das macht ist er nur sehr wenig investiert im Verhältnis zum Gesamtvermögen (Einkommen dazugerechnet).

Ich bin seit 2008 dabei und denke immer noch wie ich es so mache, daß ich möglichst viel gewinne und wenig verliere, mal klappt es, mal weniger.

Bücher hab ich auch einige gelesen (nicht nur Kommer), hat aber nicht soviel geholfen, geb ich zu.

 

Einfaches Beispiel: Die FED senkt massiv den Leitzins (0,5 Punkte sind bei dem verbleibenden Spielraum viel) und was macht der US-Börsenmarkt? Nix, er geht runter seit dem Zeitpunkt (NASDAQ, S&P500).

Kann ich mir nur so erklären, daß die Notenbänker leichte Panik um die Wirtschaft haben. Da scheint es doch mehr Probleme zu geben als wir uns vorstellen derzeit.

Ich würde weiterhin Vorsicht walten lassen, das hat mich doch mal wieder überrascht die Zinssenkung und die Marktreaktion.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 19 Minuten von Der Heini:

Ich würde weiterhin Vorsicht walten lassen, das hat mich doch mal wieder überrascht die Zinssenkung und die Marktreaktion.

Nicht nur Dich.

Das gibt offensichtlich allen sehr zu denken.

Im heutigen Corona Virus Update hat Prof. Drosten zu der Test-bzw. Datenlage  in den USA für mich doch sehr überraschendes geäußert.

Ich vermute das die Spezifika des US-Gesundheitssystems eine bereits weit stärkere Verbreitung kaschieren.

Vielleicht ist das den Verantwortlichen bewusst, das könnte die FED mit beeinflusst haben.

Aber das ist reine Spekulation. Jedenfalls scheint der Schuss weitgehend wirkungslos verpufft zu sein.

Ob Trump nun noch mehr Senkung fordert?

 

 

EDIT: 20:20h Und schwupps sind die Gewinne von gestern wieder wech ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Up_and_Down
vor 8 Minuten von Der Heini:

Einfaches Beispiel: Die FED senkt massiv den Leitzins (0,5 Punkte sind bei dem verbleibenden Spielraum viel) und was macht der US-Börsenmarkt? Nix, er geht runter seit dem Zeitpunkt (NASDAQ, S&P500).

Kann ich mir nur so erklären, daß die Notenbänker leichte Panik um die Wirtschaft haben. Da scheint es doch mehr Probleme zu geben als wir uns vorstellen derzeit.

Ich würde weiterhin Vorsicht walten lassen, das hat mich doch mal wieder überrascht die Zinssenkung und die Marktreaktion.

 

Verstehe nicht warum in so vielen Online-Zeitungsausgaben zu lesen gewesen ist, dass die Zinssenkung überraschend gekommen wäre. Der Anleihenmarkt hatte sie bereits über die letzten Wochen eingepreist. Das sehen wir bereits seit Jahren: Das kurzfristige Ende der Zinsstrukturkurve sinkt ab, fällt unter die Spanne für den US-Leitzins und die Fed lässt sich führen und gibt den Anleihenanlegern was sie wollen. Und es sieht schon ein kleines bisschen so aus, als ob eine weitere Zinssenkung bereits eingepreist wird. Aber mal sehen wo die Treasury Bills vor der nächsten Fed-Zusammenkunft stehen.
Der Markt fiel sobald Jerome Powell seine Einschätzung über die Folgen des Corona-Virus teilte. Dass das aber nicht in einem Monat alles vergessen ist, war aber auch keine Überraschung. Aber ein paar Algos meinten wohl, wenn DER das sagt, dann verkaufen sie jetzt doch einige Aktien und kaufen all die Gold Futures zurück, die sie aus irgendeinem Liquiditätsgrund am Freitag verkauft haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Finanzhusar
Am 2.3.2020 um 00:32 von Sapine:

Vielleicht habe ich es ja überlesen, aber ich kann mich nicht erinnern, dass bisher irgend jemand was von Rebalancing geschrieben hat. Welche Regeln haben denn diejenigen, die Rebalancing betreiben für diese Situation? Wird kontinuierliches Rebalancing betrieben oder in Abhängigkeit von der Abweichung oder zu festen Zeitpunkten? Ändert ihr bei starken Korrekturen etwas daran? 

Mein Rebalancing ist wie folgt:

1. "buy and hold"-Strategie:  Also nur kaufen und halten

2. Tagesgeld anhäufen

3. Neuanlage nach den von mir vorgebenen Quoten: 70% Aktien, 27% Anleihen, Tagesgeld 3%

 

Kein fester Zeitpunkt für die Neukäufe. Im Prinzip dann, wenn wieder "genügend" Tagesgeld für die Käufe vorhanden ist. Habe daher aktuell nachgekauft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
s1lv3r
vor einer Stunde von dagobertduck2204:

Zwecks Vollständigkeit möchte ich nur erwähnen, dass man bei beiden Szenarien, je nach Sichtweise, nicht die Vorteile sondern auch die Nachteile sehen kann

Klar, deswegen schrieb ich ja auch von "alles richtig gemacht" in Zusammenhang mit sich selber verarschen. Im Prinzip ist es eine Frage der Sichtweise und man kann sich ja bewusst dazu entscheiden, die positiven Aspekte stärker wahrzunehmen als die negativen.

 

Macht man mit "Buchverlusten" ja genauso. Das Wort benutzt man um Verluste im eigenen Kopf zu relativieren. Andersherum spricht aber irgendwie kaum einer von "Buchgewinnen". Gewinne sind immer gleich "richtige Gewinne". :P

 

Ich glaube (in aller Ernsthaftigkeit), dass das eine durchaus wichtige Fähigkeit an der Börse sein kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Noch_Neu_Hier
vor 11 Minuten von s1lv3r:

Ich glaube (in aller Ernsthaftigkeit), dass das eine durchaus wichtige Fähigkeit an der Börse sein kann.

Und ich glaube, nachdem alle Q1 Zahlen vorliegen, dass es in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten "richtige" Kaufkurse geben wird. Das hier ist alles nur ein Vorgeplänkel.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dagobertduck2204

Solange noch genügend Optimismus vorhanden ist bei den Anlegern (auch hier im Forum) bietet das eine gute Grundlage für noch weiter fallende Kurse wenn die Nachrichten demnächst dementsprechend ungünstig ausfallen werden...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chevprolet
vor 12 Stunden von Lion:

Ich würde aber wirklich davor warnen Freunde jetzt zum Einstieg zu drängen. Auch ich glaube, dass es erstmal bald noch richtig nach unten geht.

Kann dann gut sein, dass Du dann erstmal "Schuld" wärst ("ich wollte ja eigentlich gar nicht..."). Sowas kann eine Freundschaft auch belasten, je nach Höhe des Investments.

Klar, nach 20 Jahren ist er dir dann evtl. dankbar, aber das geht auch noch mit späterem Einstieg.

Ich bin momentan an der Seitenlinie. Hatte erst heuer investiert, somit ohne Steuern zahlen zu müssen, aber mit Verlust verkauft. Wenn der Markt 10 % unter meinem Verkaufspreis ist, kaufe ich wieder.

Sonst habe ich eben Pech gehabt....

Ich würde darüber hinaus wirklich davor warnen Freunde überhaupt zum Einstieg zu drängen.

 

Für die persönliche finanzielle Situation ist jeder selbst verantwortlich. Wenn man meint Freunde mit der eigenen Ansicht beglücken zu müssen übernimmt man auch Verwantwortung für deren Erfolg oder Misserfolg.


Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, und bei Geld hört die Freundschaft i.d.R. auf.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Assassin

Ich will euch ja eure Szenarien nicht verderben, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Börsenkurse in den nächsten Wochen nicht nur von Corona beeinflusst werden - unbekannte/unterschätzte/nicht vorhersehbare Ereignisse mit großem Gewicht (wie es bspw Corona vor kurzem war) können immer auftreten. Aber auch sonst wird die Börse wohl nicht nur von Corona beeinflusst werden.:)

Aber viel Spaß weiterhin bei euren Spekulationen über kurz- und mittelfristige Börsenkurse und der Diskussion von "Szenarien". Und nein, ich halte beides nicht für unnütz - viel mehr noch, ich halte es im Durchschnitt und auf lange Sicht fast ausschließlich für schädlich. Derartige Prognosen sind nicht neutral, sondern schädlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CorMaguire
vor 6 Minuten von Assassin:

...

Aber viel Spaß weiterhin bei euren Spekulationen über kurz- und mittelfristige Börsenkurse und der Diskussion von "Szenarien". Und nein, ich halte beides nicht für unnütz - viel mehr noch, ich halte es im Durchschnitt und auf lange Sicht fast ausschließlich für schädlich. ...

Und das ist so, weil?

 

Wenn die Spekulationen Spaß machen, haben sie doch schon einen Nutzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
McScrooge
vor 12 Stunden von s1lv3r:

Das Wort benutzt man um Verluste im eigenen Kopf zu relativieren. Andersherum spricht aber irgendwie kaum einer von "Buchgewinnen".

Diese Verallgemeinerung trifft nicht zu. Wer ist „man“?
 

Fakt bleibt eben, dass ein Verlust erst dann entsteht, wenn er realisiert wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 5 Minuten von McScrooge:

Fakt bleibt eben, dass ein Verlust erst dann entsteht, wenn er realisiert wird.

 

Wenn jemand sein neues Auto zu Schrott fährt, ist also noch gar nichts passiert. Der Schaden tritt erst ein, wenn er das Wrack zu weniger als dem Neupreis verkauft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PiusAugustus
24 minutes ago, chirlu said:

 

Wenn jemand sein neues Auto zu Schrott fährt, ist also noch gar nichts passiert. Der Schaden tritt erst ein, wenn er das Wrack zu weniger als dem Neupreis verkauft.

Ich habe noch keine Autos gesehen die kaputt sind und quasi einfach so wieder heile werden. Bei Aktien kann sowas schon passieren. 

 

Nicht alles was hinkt ist ein guter Vergleich ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
wilcox

Um jetzt mal auf die eingangs gestellte Frage zu antworten....

 

Ich habe bei zwei Titel die ich viel zu teuer eingekauft hatte und die Chance genutzt und gestern nachgekauft um das ganze ein wenig zu nivellieren.

Beim Rest warte ich mal ab was in der naechsten Zeit so passiert (ich habe eh immer die Tendenz zu frueh zu sein...)

 

Somit kann ich mich freuen oder aergern je nach Sichtweise.

Wenn's wieder raufgeht werde ich mich aergern weil ich nicht mehr nachgekauft habe, wenn weiter runter geht werde ich mich aergern weil ich tlw. zu frueh nachgekauft habe.

oder

Wenn's wieder raufgeht, freue ich mich das ich wenigsten bei zwei Positionen nachgekauft habe und wenn's runter geht freue ich mich weil ich noch weiter nach kaufen kann.

Alles eine Frage der Perspektive :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Der Heini
vor 6 Stunden von Assassin:

Derartige Prognosen sind nicht neutral, sondern schädlich.

Blablup, kann ich so pauschal nichts mit anfangen. Erläuter das doch mal, warum schädlich?

Rechnest du mit rauf oder runter oder meinst man kann Börsenkurse nie voraussagen, nur raten?

vor 16 Stunden von Up_and_Down:

Das sehen wir bereits seit Jahren: Das kurzfristige Ende der Zinsstrukturkurve sinkt ab, fällt unter die Spanne für den US-Leitzins und die Fed lässt sich führen und gibt den Anleihenanlegern was sie wollen. Und es sieht schon ein kleines bisschen so aus, als ob eine weitere Zinssenkung bereits eingepreist wird. Aber mal sehen wo die Treasury Bills vor der nächsten Fed-Zusammenkunft stehen.

Versteh ich richtig, wenn die Zinsen der kurzen Anleihen (Treasury Bills- US-Schatzpapiere mit max. 1 Jahr Laufzeit) an der Börse unterhalb des Leitzinses der FED fallen, dann wird diese nachziehen mit dem Leitzins?

Interessant, wieder was gelernt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
kopfundkragen
· bearbeitet von kopfundkragen

Hab vergangenen Freitag derart präzise das Kurstal gekauft, dass ich nicht umhin kann, damit öffentlich anzugeben. Verzeiht mir bitte!

 

(Hust. Außer freilich, es geht noch weiter runter.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Gut möglich. Zu früh kaufen ist auch einer meiner Fehler.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Assassin
vor 4 Stunden von Der Heini:

Rechnest du mit rauf oder runter oder meinst man kann Börsenkurse nie voraussagen, nur raten?

 

Kurz- bis mittelfristig nie; nein, das kann man meiner Meinung nach nicht.

Das heißt präziser gesagt nicht mit einer Treffergenauigkeit, die sich vom Zufallsniveau signifikant (d.h. hinreichend deutlich & hinreichend stetig) abhebt.

Börsenkurse sind nach der Natur der Sache immer Zukunftserwartungen (ob man das jetzt durch das KGV oder sonstige Kennzahlen ausgedrückt wissen will, ist egal).

Du musst also vorhersagen können, wie der Markt seine jeweilige Zukunftserwartung ändert (!).

Selbst die richtige Vorhersage von künftigen politschen & wirtschaftlichen Entwicklungen (worin bereits die Menschheit extrem schlecht ist) bzw. die richtige Vorhersage des Wirtschaftswachstums alleine nützt nichts. Du müsstest auch einschätzen können, wie die (kapitalgewichtete) Masse der Anleger zum Zeitpunkt X in der Zukunft (z.B. in einem Monat) die Zukunft nach dem Zeitpunkt X einschätzt (übrigens gerade auch dann, wenn man den Markt als irrational erachtet... Man müsste diese Irrationalität vorhersagen).

Mit anderen Worten müsstest du die Zukunft "doppelt" vorhersagen bzw. jeweils hinreichend genau -> zukünftige Ereignisse & deren Einpreisung durch die Marktteilnehmer.

 

Die Empirie (zig Studien) sagt, dass das nichts wird. Die (alten) Threads hier im Forum zeigen das auch ganz schön (gerade während irgendwelcher bedeutsamer Ereignisse).

 

Ja, das wars eigentlich schon. Man kann sich jetzt damit begnügen oder man kann jetzt noch versuchen, genauer rauszufinden, woran das liegen könnte oder den o.g. Ausgangspunkt noch mehr mit Leben füllen.

Ich neige zum akzeptieren, kann aber gerne noch ein paar Ansatz- (oder Angriffs-)Punkte liefern:

  • Nach der Theorie von Kommer (2015, S. 118) und Taleb (2007) sind Märkte komplexe, dynamische, non-lineare Systeme, in denen selbst kleine Veränderungen in den Ausgangsbedingungen extreme Unterschiede bei den finalen Ergebnissen bewirken könnten (Schmetterlings- bzw. Schwarzer-Schwan-Effekt).
    Die Komplexität kann man wohl anschaulich als Multikausalität darstellen (Börsenkurse hängen nicht nur von Corona ab, sondern von zig anderen Ereignissen, die sich auf die Zukunft beziehen & deren Wechselwirkung). Das ist aber wohl bereits zu vereinfacht.
  • Kommer (2015, S. 38-56) führt noch detaillierter aus:
    "Aktienkurse [sind] Erwartungswerte eines viele Jahre in die Zukunft reichenden, auf die Gegenwart abgezinsten Zahlungsstromes. Diese Erwartungen beinhalten Unsicherheit und werden selbstverständlich von menschlichen Grundstimmungen (Optimismus, Pessimismus, Angst usw. beeinflusst - wie praktisch unser ganzes Dasein. Diese Grundstimmungen können sich in der Tat von heute auf morgen stark ändern. Wir sind nicht Maschinen und nicht allwissend. Wer das als 'irrational' einstuft, hat das Wesen der Bewertung von Wertpapieren [...] nicht richtig verstanden."
  • Taleb (2018, S. 199f.) meint, dass das "soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben" wie "Revolutionen, Krisen, Haushaltsdefizite oder Klimawechsel" relativ stark sowohl
    1. stark seltenen Ereignissen ausgesetzt ist
    und
    2. seltene Ereignisse sich folgenreich auf diese Bereiche auswirken.
    Hieraus leitet er (zumeist mathematisch) direkt ab, dass die Entwicklungen in diesen Bereichen unvorhersehbar seien (bzw. desto unvorhersehbarer, je stärker 1. & 2. zutrifft).
    Das "soziale, wirtschaftliche und kulturelle Leben" sei daher quasi nicht vorhersehbar.
    Unsere Fähigkeit, bedeutsame seltene Ereignisse im Politik und Wirtschaft vorherzusagen, wäre ausdrücklich "nicht fast Null", sondern "gleich Null".
    Nachdem Börsenkurse hiervon abhängig sein werden, wird das dann auch mit den Kursprognosen nichts.
    Taleb äußert z.B. weiter, dass selbst ausgeklügeltste Modelle nicht die Aktienkurse "in ein paar Stunden" vorhersagen könnten; und sich daran auch nichts ändern werde.

 

Das Paradoxe scheint zu sein, dass man die Kursentwicklungen wohl (?) langfristig besser vorhersehen kann (sonst ist die Menschheit aber quasi immer bei langfristigen Prognosen schlechter als bei kurzfristigen), dies gilt aber wohl nicht für einzelne Unternehmen (sind schon genug vom Markt verschwunden), sondern erst für einigermaßen diversifizierte Indizes.

 

Noch ganz kurz zur Schädlichkeit von Prognosen (das wäre wohl einen eigenen Thread wert):

- Selbstüberschätzung, Prognosegläubigkeit --> emotionale Schädigung, wenn Prognose falsch ist (wie oft beobachtbar), auch deswegen, da materieller Verlust von X€ für den Menschen emotional belastender als Gewinn des selben Betrags "erfreulich" --> selbst 50% richtige Prognosen wären im Durchschnitt schädlich.

- Taleb (2018, S. 196, mit abstraktem Hinweis auf die Literatur zum Anker-Effekt und außerdem mit konkretem Hinweis auf das sog. Stimmler-Experiment) legt dar, dass "Vorhersagen nicht neutral sind. Sie haben schädliche Nebenwirkungen. Sie können sich auf Risikonehmer ganz direkt schädlich auswirken - ganz so, als würde man kranken Menschen anstelle einer Krebshandlung irgendwelche Quaksalberarzneien verabreichen [...]. Es gibt zahlreiche empirische Belege für den Effekt, dass jemand, dem eine zufällige numerische Prognose angeboten wird, eine erhöhte Risikobereitschaft an den Tag legt, und zwar selbst dann, wenn er weiß, dass die Hochrechnungen zufällig sind."

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Slowman

Ich denke das ist alles richtig. Man kann einfach nicht in die Zukunft schauen. Dennoch denke ich, dass sich Zukunftsthemen schon erkennen lassen. Hier auf die Marktführer setzen und natürlich ausreichend diversifiziert zu sein sollte einem Depot schon "Zukunftssicherheit" geben.

 

Ich mag z.B. keine Zykliker. Es mir mir vollkommen egal, ob eine Lufthansa, TUI, Daimler etc.  jetzt ein "guter Trade" sind. Ich denke aber, dass Medizintechnik, Pharma, Technologie, Bargeldloses bezahlen, Nahrungsmittel etc. allein schon aufgrund der Demographie gute Investments sein sollten....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...