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Bigwigster

Meine Asset Allocation - Theorie und Praxis

Empfohlene Beiträge

glow_pt2
· bearbeitet von glow_pt2

Interessantes Depot :thumbsup:

 

vor 3 Stunden von Bigwigster:

Das heißt circa:

50% Bitcoin

25% Ethereum

25% Cardano, XRP, Solana, Dogecoin, Polkadot 

Oje, wenn Dogecoin wirklich der Wertspeicher wird :D Aber ausschließen kann man nichts (die anderen sind meiner Meinung nach eine gute Wahl. Algorand wäre vllt eine interessante "seriöse" Alternative zu Dogecoin gewesen)

Am 10.6.2021 um 14:17 von intInvest:
Am 10.6.2021 um 14:13 von Bigwigster:

Von der Gewichtung wäre es mir außerdem zu extrem 50% Small Cap Value im Aktienanteil zu haben was du scheinbar präferieren würdest.

Ne ne. Bei mir strebe ich nach aktuellem Wissensstand etwa 45% World, 20% Momentum und 35% SCV an.

Ist das Problem nicht auch, dass man mit den UCITS ETFs gar nicht wirklich einen hohen SCV Anteil erreichen kann? Die einzigen Produkte in die Richtung sind meines Wissens nach die beiden oben genannten SPDR-ETFs, aber die sind ja nur "Value weighted", und auch gar nicht zu so großem Anteil in small caps. Laut Morningstar hat der europäische etwa nur 14% wirkliche SCV (dabei über 50% in Mid Caps, etwa zur Hälfte Value), der US hat 42% SCV. Das hat vielleicht auch etwas positives: Ein hohes Gewicht in den beiden SPDR ETF's ist gar nicht so konzentriert und daher breiter diversifiziert als man vielleicht denken könnte.

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intInvest
vor 5 Minuten von glow_pt2:

Ist das Problem nicht auch, dass man mit den UCITS ETFs gar nicht wirklich einen hohen SCV Anteil erreichen kann?

UCITS ist halt sehr eingeschränkt und auf die Zusatzarbeit mit internationalen Brokern habe ich keine Lust.

Die Index-Regressionen (wie viel Gewicht man ihnen auch zusprechen mag) schauen zumindest vernünftig aus. Es ist nicht "deep fuck*ng value" aber es ist halt ein entsprechender Faktor-Tilt.

Außerdem habe ich bei mir bis auf die beiden SPDRs keine Developed SCs, ein mehr an Diversifikation bringen diese also schon mal für mich persönlich.

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glow_pt2
· bearbeitet von glow_pt2
vor 14 Minuten von intInvest:

UCITS ist halt sehr eingeschränkt und auf die Zusatzarbeit mit internationalen Brokern habe ich keine Lust.

Die Index-Regressionen (wie viel Gewicht man ihnen auch zusprechen mag) schauen zumindest vernünftig aus. Es ist nicht "deep fuck*ng value" aber es ist halt ein entsprechender Faktor-Tilt.

Außerdem habe ich bei mir bis auf die beiden SPDRs keine Developed SCs, ein mehr an Diversifikation bringen diese also schon mal für mich persönlich.

Klar, ich wollte auch nicht gegen die Auswahl der ETFs argumentieren, ich nutze sie auch. Ich wollte nur sagen, dass 50% darin nicht zur Folge hat, dass man plötzlich 50% SCV im Depot hat. Würden wir im Depot wirklich den Value und Small Cap ETF durch die beiden SPDR ersetzen, bekommt man insgesamt bei Morningstar die Verteilung:

 

grafik.png.8ba41a0f46900d5ac2b455e340286d1e.png

Das ist schon ein starker Unterschied zur Marktgewichtung, aber es sind immer noch nur knapp 30% small caps (und sieht schön gleichverteilt aus ...). Übrigens kein ganz schlechtes Portfolio in der Vergangenheit ;)

 

grafik.thumb.png.4f8389c8b6b16e7dd4c5ef8b29e422ca.png

 

 

Mir wäre das aber auch zu krass, da der DW-LC-Teil dann nur noch durch Momentum abgedeckt würde.

 

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paradox82
vor 8 Stunden von Bigwigster:

Ich erwarte dass sich eine Kryptowährung in Zukunft als Wertspeicher und/oder als Weltwährung durchsetzen wird, deshalb sehe ich langfristig noch Potential nach oben

Vorweg: m. E. werden die Kriterien einer Wärung nicht erfüllt. Bspw. kenne ich kein Produkt, dessen Preis in Bitcoin ausgewiesen und mit selbigen erworben werden kann. Flächendeckend jedenfalls existiert so etwas nicht. Als Wertspeicher ist die Volatilität einfach zu hoch.

 

Sollte, wenn Du diese Erwartung hast, diese nicht bereits vollständig im Kurs enthalten sein? D.h., selbst wenn bspw. der Bitcoin die Kriterien einer Währung erfüllt, dann wäre diese bereits jetzt eingepreist. Tritt die Erwartung nicht ein, was ist der Bitcoin dann? Wertlos?

vor 8 Stunden von Bigwigster:

50% Bitcoin

25% Ethereum

25% Cardano, XRP, Solana, Dogecoin, Polkadot 

Stable Coins natürlich nicht dabei und Binance Coin war über meine Anbieter nicht handelbar (Coinbase, Bison).

Da ich keine Ahnung habe wie die richtige Bezeichnung ist: Kryptos? Coins? Dingens? Worin unterscheiden die sich oder haben die alle das Ziel eine Währung zu werden?

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Bassinus
vor 13 Stunden von paradox82:

Als Wertspeicher ist die Volatilität einfach zu hoch.

Nicht nur als Wertspeicher. Niemanden nützt der Bitcoin was, wenn ich 10 Stunden arbeiten gehe, aber dann am 1. meine Miete nicht zahlen kann oder der Wert so stark steigt, dass ich mich aus der produktiven Gesellschaft spontan eine jahre raus sabaticalen kann. Das würde auch deutlich die Wirtschaft spüren. Beim Konsum und bei der Leistung.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 10.9.2021 um 20:57 von paradox82:

Sollte, wenn Du diese Erwartung hast, diese nicht bereits vollständig im Kurs enthalten sein? D.h., selbst wenn bspw. der Bitcoin die Kriterien einer Währung erfüllt, dann wäre diese bereits jetzt eingepreist.

Naja der Wert von Bitcoin, oder eben einer anderen Kryptowährung die sich durchsetzt, steigt mit der steigenden Akzeptanz als Wertspeicher bzw. Tauschmittel. Das heißt eingepreist ist durch den hohen aktuellen Preis, dass die Wahrscheinlichkeit für Bitcoin nun recht hoch ist, aber durchgesetzt hat es sich eben noch nicht mit Sicherheit und bei Weitem noch nicht komplett.

Kürzlich hat sogar Union Investment bekannt gegeben in Ihren Fonds einen Teil in Bitcoin zu investieren. Das zeigt für mich zumindest, dass Kryptowährungen als Assetklasse sich weiter durchsetzen werden und eine Zukunft haben in der die Marktkapitalisierung noch steigen wird. 

Am 10.9.2021 um 20:57 von paradox82:

Erwartung nicht ein, was ist der Bitcoin dann? Wertlos?

Ja wenn sich Bitcoin nicht durchsetzt, wird er wohl mittel oder langfristig wertlos. Allerdings meine ich, dass sich dann eine Alternative etabliert. Die Vorteile eines digitalen Wertspeichers der eine Sicherheit des Transfers ohne Abhängigkeit von einer dritten Partei bietet, wird definitiv eine gewisse Nachfrage haben. 

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ichhabangst

Ich kann die Entscheidung Cryptos hinzuzunehmen nicht verstehen, und das obwohl du so ein sauberes Portfolio hast.

 

Bisher war meine Leitfrage zu Crypto: Ist sie Commodity oder Währung oder beides?

Jetzt stellt sich aber bei mir immer mehr die Frage ob Crypto denn als Indikator für "High/Fin-Tech-Growth Aktien hohem Hebel" zu sehen ist.

 

Klar: Bitcoin ist tentenziell deflationär, und damit auch potentieller Wertspeicher.

Aber: Krypto als Asset Klasse ist das nicht - da man beliebig viele Coins erzeugen kann. Es kann also sein, dass die Asset Klasse als Ganzes einem starken inflationärem Druck ausgesetzt sein kann.

 

Das bringt mich zu dem Punkt, warum ich über diese Entscheidung verwirrt bin:

Um in cryptos zu investieren, sollte man die Blockchain verstehen (und die Materie ist sehr komplex - viel kryptographie).

Außerdem benötigt man für die Auswahl von Einzelkryptos mindestens genauso viel Fachwissen wie für die Auswahl von Einzelaktien. Gerade wenn die Auswahl der Coins unübersichtlicher wird und es noch keine etablierten Kriterien gibt. Ob MK-Gewichtung bei der hohen vola sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. 

Auf der anderen Seite, ist nicht einmal klar, ob Cryptos als Asset Klasse betrachtet werterhaltend sind, oder ob die sie ein Wachstumstreiber wie der NASDAQ sind. 

Und natürlich: Wie Gold ist Crypto als Asset-Klasse unproduktiv.

 

Nein, die Entscheidung kann ich nicht verstehen.

 

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glow_pt2

Selbst wenn es nur 2% im Portfolio sind stürzen sich direkt alle hier mit Entsetzen auf jede Krypto-Allokation :D

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 15.9.2021 um 10:17 von glow_pt2:

Selbst wenn es nur 2% im Portfolio sind stürzen sich direkt alle hier mit Entsetzen auf jede Krypto-Allokation :D

So dann muss ich leider das Entsetzen ein bisschen in die Höhe treiben, nach meinem Einstieg habe ich nämlich bei dem kleinen Drawdown kurz darauf nicht widerstehen können und noch ein bisschen aufgestockt. Durch den folgenden Höhenflug bin ich jetzt bei circa 5%. Ich möchte jetzt ungern dieses Thread mit der Kryptothematik überladen, dennoch will ich nicht verschweigen dass ich bei der Gewichtung auch etwas bei den kleineren Positionen angepasst habe. Der Memecoin Dogecoin ist rausgeflogen, ebenso wie Polkadot. Bei Polkadat war der Grund, dass ich mit meinem Wallet (Exodus) und auch nicht bei Coinbase staken konnte. Hier ist mir die langfristige Inflation zu hoch gewesen. Ansonsten habe ich dafür Solana etwas übergewichtet, wegen des Alleinstellungsmerkmals "Proof of History" und den daraus resultierenden hohen Transaktionen pro Sekunde.

 

Um der höchst spekulativen Assetklasse Kryptowährungen wenigstens noch einigermaßen eine sinnvolle Begründung zu geben, möchte ich auf die aktuelle Rational Reminder Folge 171 hinweisen, dort geht es ab circa 1h19min um decentralized finance und Kryptowährungen.

Bemerkenswert fand ich, dass es in keinster Weise um den Anwendungsfall Wertspeicher ging oder um Smart Contracts, sondern alleine darauf verwiesen wurde wie sich schon heute Gebühren bei Zahlungen reduzieren lassen und Menschen die bisher vom Finanzsystem ausgeschlossen oder unzureichend bedient wurden, in Zukunft am Zahlungsverkehr und Kreditwesen teilhaben können. Die Begründung auf die ich eigentlich hinaus wollte und die für mich eine vollkommen neue Betrachtungsweise war ist die folgende Anekdote:

 

"Just last week, I had a conversation with a major pension fund. They were thinking of putting on some DeFi exposure. It's not just DeFi within this disruption, it's generally linked to blockchain technology so there's other applications of blockchain.

They said to me, "Well, we don't really have any exposure to DeFi right now." I said, "That is false." And they said, "Well, what do you mean? We are not invested in any of these tokens or companies." I said, "You've got exposure because the traditional companies that you're invested in had this negative exposure to DeFi, that DeFi can actually potentially put them out of business. You are totally exposed to this risk and you need to look at it that way. What is the risk of potentially disrupting many of the stocks in your portfolio right now, with this technology? And then, you need to realize that risk exists." And then, the other part of this is do I invest in some of these companies directly, to diversify my portfolio? So right now, given that they're not invested in DeFi, they're undiversified on the downside."

 

Daraus kann man ableiten, dass die Investition in Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung gewichtet ein hedge gegen das stark negative exposure von DeFi in traditionellen Banken und Zahlungsdienstleistern ist die man in einem marktbreiten Portfolio mit dabei hat. Meiner Meinung nach könnte man im Gegensatz zu anderen disruptierenden Technologien in diesem Fall wohl auch mit einem nicht so starken nachrücken von neuen Aktienunternehmen in diesem Sektor rechnen, da diese zumindest nicht direkt an DeFi verdienen können.

Aber nun gut, man kann sich wohl jede Investition im Nachhinein schönreden :-*

 

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Leeloo Dallas

@Bigwigster Sowas wie Uniswap und Chainlink hast du nicht drinn, weil es auf Etherum liegt und damit schon von deiner ETH Position abgedeckt wird?

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Bigwigster
vor 15 Minuten von Leeloo Dallas:

@Bigwigster Sowas wie Uniswap und Chainlink hast du nicht drinn, weil es auf Etherum liegt und damit schon von deiner ETH Position abgedeckt wird?

Nein mit denen habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt, da nicht unter den Top 10 Kryptowährungen. Von der Markkapitalisierung hat sich für mich Dogecoin als Grenze angeboten. Zum einen könnte man sagen, dass es wenigstens höher bewertet als ein Memecoin sein sollte. Zum anderen ist der Sprung von Doge prozentual sehr hoch zum nächsten nicht Stablecoin (aktuell mehr als 50% zu Uniswap), während danach sehr viele auf dem selben Marktkapitalisierungsniveau sind. Damit hat sich das aus praktischen Gründen als Grenze angeboten.

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glow_pt2
vor 12 Stunden von Leeloo Dallas:

@Bigwigster Sowas wie Uniswap und Chainlink hast du nicht drinn, weil es auf Etherum liegt und damit schon von deiner ETH Position abgedeckt wird?

 

Ich finde es schwierig zu beurteilen inwiefern der Wert eines Coins an den Erfolg des zugrundeliegenden Projekts geknüpft ist. Bei Bitcoin ist die Verbindung klar, es geht ja sozusagen nur um den Coin. Bei Ethereum wird das schon schwammiger, und bei so etwas wie Uniswap finde ich es dann gar nicht mehr durchsichtig. Aber ich lasse mich da gerne belehren, wenn sich jemand besser auskennt.

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bmi
Am 19.10.2021 um 09:11 von glow_pt2:

Bei Bitcoin ist die Verbindung klar, es geht ja sozusagen nur um den Coin.

Ist meiner Auffassung zufolge nicht ganz richtig.

 

Bitcoin (großgeschrieben == Blockchain/Mining/Nodes) an sich ist ein Protokoll das dir ermöglicht, ein einmaliges verifizierbares digitales "Gut" dezentral zu erschaffen. Der bitcoin (kleingeschrieben == Token/Währung), ist vor allem deswegen wichtig, damit es für Miner einen Anreiz gibt Rechenpower für das Minen zur Verfügung zu stellen. Das wir bisher fast nur den bitcoin (die Währung) kennen liegt daran, dass das einfach der nächstliegende Anwendungsfall ist. Leider wird fast immer beides in einen Topf geschmissen.

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glow_pt2
vor 17 Minuten von bmi:

Ist meiner Auffassung zufolge nicht ganz richtig.

 

Bitcoin (großgeschrieben == Blockchain/Mining/Nodes) an sich ist ein Protokoll das dir ermöglicht, ein einmaliges verifizierbares digitales "Gut" dezentral zu erschaffen. Der bitcoin (kleingeschrieben == Token/Währung), ist vor allem deswegen wichtig, damit es für Miner einen Anreiz gibt Rechenpower für das Minen zur Verfügung zu stellen. Das wir bisher fast nur den bitcoin (die Währung) kennen liegt daran, dass das einfach der nächstliegende Anwendungsfall ist. Leider wird fast immer beides in einen Topf geschmissen.

Guter Punkt, danke. Die Unterscheidung Bitcoin/bitcoin war mir gar nicht bewusst.

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Bigwigster
vor 14 Stunden von glow_pt2:

Die Unterscheidung Bitcoin/bitcoin war mir gar nicht bewusst.

Scheint mir in der Praxis so relevant wie bei Fahrrädern, dass stehts von ebikes die Rede ist während es korrekt pedelecs heißen müsste :thumbsup:

Wenn ich von Bitcoin lese und schreibe achte ich jedenfalls nicht darauf ob es groß oder klein geschrieben ist und meine/interpretiere stehts beides o:)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Ich habe zwar ein bisschen überlegt ob ich das Ganze hier überhaupt berücksichtigen soll oder nicht, habe mich jetzt aber dafür entschieden. Vor kurzem bin ich über Generation Forest, eine Genossenschaft die Aufforstung in Panama betreibt, gestolpert. Das Projekt hat mich voll überzeugt und ich habe mich direkt beteiligt. Eigentlich sehe ich das Ganze zum Großteil eher als Spende an, aber es werden zumindest in 30 Jahren nennenswerte Ausschüttungen in Aussicht gestellt. Deswegen werde ich den Wert der Genossenschaftsanteile in Zukunft mit aufführen um hier dem Ziel einer best möglichen Vollständigkeit treu zu bleiben :D.

 

Bei der Gelegenheit hat auch das Thema Impact Investing mein Interesse geweckt, dieses werde ich in einem extra Thread näher betrachten:

 

Und hier noch die aktuelle Vermögensaufteilung:

image.thumb.png.a3683329ae9a731186a0dc63d626c7e0.png

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Ein weiterer Punkt mit dem ich mich gerade beschäftige ist ein ESG-Filter für meinen Aktienanteil. Anlass dafür ist, dass es seit kurzem von IShares sowohl den MSCI World Momentum als auch den MSCI World Value auch als ESG Variante gibt. Bei der Festlegung und Auswahl meiner ETFs im Aktienbereich stand ziemlich früh fest, dass ich faktorbasiert anlegen möchte. Da es hierfür keine ESG-Produkte gab, habe ich damals das Thema nicht weiter verfolgt, die Priorität war und ist auf einem Faktortilt im Aktienanteil. Nun habe ich mir das Thema einmal näher angeschaut, denn jetzt habe ich ja tatsächlich die Wahl.

 

Bevor ich mir die Produkte/Indizies genauer anschaue möchte ich nur noch betonen, dass es hier nicht um eine Renditeoptimierung geht. Das Thema kam des öfteren in ein paar Rational Reminder Folgen und dort wurde für mich glaubhaft argumentiert, dass aus der Reduzierung des Risikos gegen Klimarisiken oder in gewisser Weise auch Risiken von Skandalen schlechter Unternehmensführung langfristig eine geringere Rendite folgen muss. Nur wenn dies noch nicht vollständig eingepreist ist, was ich für unwahrscheinlich halte, würde noch Aussicht auf eine Mehrrendite bestehen.

Daraus folgt auch mein Ziel, dass ich eigentlich nur die besonders "schlimmen" Firmen herausfiltern möchte. Für mich persönlich sind das in erster Linie die Bereiche umstrittener Waffen, Atomwaffen und Kohle. Mit Alkohol, Tabak und anderen fragwürdigen Branchen habe ich kein Problem .

Aus moralischen Gründen möchte ich einfach kein Geld mit z.b. dem Bau von Atomsprengköpfen verdienen, auch wenn der Anteil prozentual sehr gering ist und mein positiver Einfluss durch einen solchen Ausschluss, wenn überhaupt, ebenfalls sehr gering ist.

Damit ist eigentlich auch schon klar, dass grundsätzlich der ESG-Filter von MSCI der richtige für mich ist, auch wenn hier Tabakfirmen mit ausgeschlossen werden. Die Performance bleibt sehr nah am ursprünglichen Index, ebenso wie Differenzierung über möglichst viele Firmen.

 

Und jetzt erstmal eine Betrachtung was überhaupt in meinen ETFs drinsteckt diesbezüglich:

image.thumb.png.dc5fc1f44048ed54cfca0a012d06d593.png

 

Die Alternativen die dabei verglichen werden sind:

MSCI EM IMI ESG Screened

World Value ESG

World Momentum ESG

World Small Cap SRI

 

Die prozentualen Zahlen stammen von IShares.

 

Auswertung:

 

Fangen wir mit dem überraschenden an: Der Msci World Small Cap scheint vergleichsweise unbedenklich und im MSCI World sind mehr Atomwaffen und umstrittene Waffen versteckt als ich gedacht hätte. Bei den prozentualen Angaben hier muss man natürlich bedenken, dass das komplette Unternehmen ausgeschlossen wird auch wenn nur ein Teil der Umsätze mit den "bösen" Bereichen verdient wird. Im Detail in der MSCI METHODOLOGY ab Seite 9.

Für mich sind die Konsequenzen aus dieser Auswertung zunächst eine leichte Entscheidung für den MSCI EM IMI ESG ETF in Zukunft und gegen den World Small Cap SRI. Die Gründe sind wohl offensichtlich und farblich hervorgehoben ;).

Beim World Value ESG und World Momentum ESG wird für meinen Geschmack etwas zuviel herausgefiltert und zusätzliche auch noch der CO2 Ausstoß der Unternehmen mit berücksichtigt. Die Indizes sind hier nämlich:

 

MSCI World Momentum ESG Reduced Carbon Target Select Index

MSCI World Value ESG Reduced Carbon Target Select Index

 

was bedeutet, dass auch folgende Punkte mitberücksichtigt werden:

 

The minimum reduction in the Carbon Emission Intensity relative to the Parent Index will be 30%

The minimum reduction in the Potential Emissions per dollar of market capitalization relative to the Parent Index will be 30%

 

Wie ich das nun genau bewerten soll, also will ich das wirklich oder ist das eigentlich Quatsch, weiß ich noch nicht mit Sicherheit. Da werde ich mich evtl. in Zukunft nochmal genauer mit beschäftigen müssen. 

Auch die weitere Reduzierung der Positionen finde ich grenzwertig. Aber wichtiger für mich persönlich zunächst die Berücksichtigung der Filterkriterien.

Für mein Portfolio muss ich das Ganze noch in dem Zusammenhang betrachten, dass sowieso nur zukünftige Sparraten in die neuen ETFs fließen werden (steuerliche Gründe). Damit bleibt der Einfluss zunächst marginal und ich kann mir in einem Jahr Dinge wie Trackingdifferenz, Fondsvolumen und Diversifikation nochmal genauer anschauen.

 

Fazit:

 

Für mich steht zunächst fest, dass 3/4 meines Aktienportfolio in Zukunft mit ESG Filter bespart werden (EM IMI/Momentum/Value).

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brln_sri
vor 3 Stunden von Bigwigster:

Für mich steht zunächst fest, dass 3/4 meines Aktienportfolio in Zukunft mit ESG Filter bespart werden (EM IMI/Momentum/Value).

:thumbsup: 

 

Wenn ich eine Anmerkung zu deinen Vergleichen der unterschiedlichen ESG-Alternativen machen darf: Der Abgleich der reinen Anzahl der abgebildeten Positionen führt zu einem gewissen Zerrbild. Viel wichtiger ist aus meiner Sicht die Marktkapitalisierung, die z.B. in den SRI-Varianten ca. 25% des Elternindex umfasst (bei vergleichbarer Sektorengewichtung zu den "klassischen" MSCI Indizes).

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Bigwigster

Ein Dankeschön hiermit an iShares/Blackrock fürs mitlesen und schnelle reagieren indem nun für mich auch noch ein MSCI World Small Cap ESG Enhanced ETF aufgelegt wurde :thumbsup:

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Frohes neues erstmal an Alle.

 

Zum Jahresstart wollte ich natürlich auch einen kleinen finanziellen Rückblick 2021 geben. Ich habe mir wieder die Jahresperformance meiner einzelnen Assetklassen bzw. ETFs angeschaut. Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass sich zur Jahresmitte die Ziel Aktienquote geändert hat. Damit ist der Vergleich mit dem ARERO nicht mehr wirklich zielführend, aber immerhin kann man schauen wie sehr sich dieses Jahr die Faktortilts gelohnt haben:

 

image.thumb.png.40822ad37b13832003f49caed1857fd7.png

 

Wie man sieht wurde mit großem Abstand der Benchmark in Form des FTSE All World nicht geschlagen, sondern underperformt. Aber um dem Ganzen etwas optimistisches abzugewinnen, könnte man natürlich auch sagen dass sich die Faktorprämien Zeit gelassen haben bis meine Aktienquote hochgeschraubt wurde und das absolute Vermögen gewachsen ist um dann 2022 voll zuzuschlagen ;).

Auch der ARERO konnte trotz des schwachen Jahres für Schwellenländer nicht geschlagen werden, hier waren die Rohstoffe einfach deutlich stärker als der Goldanteil meiner eigenen Strategie.

Da inzwischen der Depotanteil alleine circa 80% des Gesamtvermögens ausmacht, habe ich auch einfach noch die Performance des Jahres aus Smartbroker entnommen:

Jahresperformance 2021: 19,12% (Portfolioperformance vor Steuern (zeitgewichtet))

image.png.f50f1f1a60aab58312deaa6e7b8f8742.png

Die Krypto Performance war zum Jahresende bei circa +/- 0% (aktuell eher negativ :rolleyes:).

 

Mit dem Gesamtergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden und schon mal gespannt wie es nächstes Jahr läuft. 

 

Zum Jahresstart habe ich auch gleich mal den Freibetrag von 2022 verpulvert um vom FTSE All World in die ESG-Fonds umzuschichten. Damit starte ich wieder mit einer sauberen 25/25/25/25 % Gewichtung im Aktienanteil ins neue Jahr. War dabei schon fast etwas nostalgisch meinen ersten selbst gekauften Fonds zu verkaufen...

Heutiger Stand schaut damit so aus:

image.png.14cc694d804f932bab90f1f2c1fee820.png

 

Meine Lieblingskennzahl habe ich mir auch mal zum Jahresstart angeschaut, der Shiller Excess Cape Yield ist bei circa 3% aktuell. Das heißt für mich ein relativ "normaler" Bereich ohne jegliche Aussagekraft über die Zukunft. 

Wenn man sich dann aber noch bewusst macht, dass sich diese Kennzahl nur auf den amerikanischen Markt bezieht, dieser aber ja aktuell der "teuerste" ist, kann man schon fast optimistisch ins Jahr 2022 schauen:

image.png.27554b78c3e322a74fbf80e52076f31a.png

Quelle

 

So und das solls dann auch erstmal gewesen sein :thumbsup:

 

(Edit: Generation Forest habe ich übrigens aus der Übersicht der Assetklassen ausgeklammert, schien mir irgendwie doch fehl am Platz. Falls die Entrüstung darüber zu groß wird, kann ich das natürlich wieder ändern :D)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 29.11.2021 um 10:35 von Bigwigster:

was bedeutet, dass auch folgende Punkte mitberücksichtigt werden:

 

The minimum reduction in the Carbon Emission Intensity relative to the Parent Index will be 30%

The minimum reduction in the Potential Emissions per dollar of market capitalization relative to the Parent Index will be 30%

 

Wie ich das nun genau bewerten soll, also will ich das wirklich oder ist das eigentlich Quatsch, weiß ich noch nicht mit Sicherheit. Da werde ich mich evtl. in Zukunft nochmal genauer mit beschäftigen müssen.

Über das Thema eines reduzierten CO2 Abdrucks des Portfolios habe ich mir nun noch ein paar Gedanken gemacht, bzw. überhaupt einmal die Entscheidung getroffen ob ich das wünschenswert finde oder nicht.

Natürlich wollte ich erstmal schauen ob es schon speziell zum Impact oder der Sinnhaftigkeit dieses Details Artikel oder Untersuchungen gibt, konnte aber nichts finden. Falls wer mehr dazu weiß oder etwas dementsprechendes verlinken kann immer her damit :thumbsup:.

Für mich gilt deswegen diesbezüglich diesen Themas wohl das selbe wie auch sonst mit ESG-Investing, der Einfluss wird wohl marginal sein aber Unternehmen können ihren Unternehmenswert/Aktienkurs steigern wenn CO2 reduziert wird und hätten damit einen zusätzlichen Anreiz. Gleichzeitig gilt wohl ebenso, dass das Ganze auch als aktueller Trend gesehen werden kann, dementsprechend wahrscheinlich schon viel eingepreist ist und wohl mit einer geringeren Rendite gerechnet werden kann (geringeres Risiko durch höhere CO2 Preise und unerwartete Klimaereignisse --> geringere Renditeerwartung). Zusätzliche entsteht noch ein höherer Turnover der durch höhere Transaktionskosten ebenfalls eine niedrigere Rendite erwarten lässt.   

Nichtsdestotrotz halte ich die Reduzierung des CO2 Ausstoßes und anderer Treibhausgase als kurz und mittelfristig äußerst dringliches Thema und bin für mich deswegen zum Ergebnis gekommen, dass ich die Reduzierung des CO2- Abdrucks in meinen ETFs als wünschenswert betrachte.

Praktischerweise machen das ja nun auch schon 3 von 4 ESG-ETFs die ich zuvor ausgewählt habe. Der einzige Bereich in dem dies bisher nicht geschieht ist der Schwellenländer ETF. Mit meiner eigentlich Anforderung auch Small Caps abzubilden gibt es hier nur den MSCI EM IMI ESG Screened zur Auswahl. Dieser filtert aber nur aus und berücksichtigt ansonsten keinen CO2 Ausstoß. Allerdings gilt leider auch für Schwellenländerportfolios, dass diese von sich aus einen signifikant höheren CO2-Footprint haben. Hier eine Kennzahl die man bei jedem IShares ETF leicht betrachtet und verglichen werden kann:

 

 Gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität (Tonnen CO2E/Mio. USD VERKÄUFE)

 

  MSCI World: 125,70

  MSCI EM IMI: 323,63

  MSCI EM IMI ESG Screened: 250,88

  MSCI EM ESG enhanced: 190,84

  MSCI EM SRI: 122,18

 

Für mich war die Erkenntnis hieraus, dass ich nicht gerade im ausstoßreichsten Segment der Schwellenländer meines Aktienanteils das Kriterium CO2 unberücksichtigt lassen möchte. Hierfür muss ich dann aber leider das "Opfer" eingehen und auf Small Caps verzichten (nochmal niedrigerer Renditeerwartung + geringere Diversifikation :rolleyes:) da ein EM IMI ETF eben nicht existiert der dies auch berücksichtigt.

Da mir ein SRI Index aber wie bereits beim Thema ESG allg. beschrieben zu große Einschnitte bei der Diversifikation bedeuten würde, werde ich Montag vom MSCI EM IMI ESG Screened umschichten in den MSCI EM ESG enhanced und diesen weiter besparen.

Positiv finde ich an der ESG enhanced Indexreihe, dass Teil der Zielsetzung ist ein gewisses Trackingerrorbudget nicht zu überschreiten. Das müsste meiner Ansicht nach dazu führen, dass eher in Richtung Best-in-class Ansatzes gewichtet wird und nicht einfach CO2-intensive Branchen komplett rausgeworfen werden. Dies bevorzuge ich, da es mir sinnvoller erscheint und auch einen Anreiz innerhalb einer "schmutzigen" Branche setzen kann sich gegenüber der Konkurrenz Vorteile zu erarbeiten.

So das war jetzt viel Geschreibsel zu dieser eigentlich unspektakulären Änderung, aber bis die Entscheidung der Umschichtung da war habe ich tatsächlich länger das für und wieder abgewogen ;)

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Bigwigster

Durch den aktuellen hohen Drawdown bei Bitcoin & Co bin ich inzwischen bei einem Kryptoanteil von 3,6% angelangt. Deswegen erfolgt heute ein Nachkauf um wieder auf 5% zu kommen (Bitcoin 2/3 und Ethereum 1/3).

Ohne den Nachkauf ist die Performance aktuell bei circa -25%.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Ich halte das Rebalancing bei Kryptowährungen für (potentiell) ziemlich renditeschädlich. Sollte z.B. Bitcoin langfristig um 99% abstürzen, wirst Du in der Zwischenzeit Einiges nachgekauft haben. Umso mehr muss man da m.E. von einer langfristig positiven Prognose überzeugt sein, um das stur durchzuziehen.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 13 Stunden von Beginner81:

Sollte z.B. Bitcoin langfristig um 99% abstürzen,

Unter dieser Annahme macht es natürlich keinen Sinn in Bitcoin zu investieren und dementsprechend auch nicht zu rebalancen. Ich bin langfristig eher positiv eingestellt weswegen ich mir durch die hohe Volatilität eher Vorteile erhoffe, insbesondere eben durch ein Rebalancing. 

Worst Case sehe ich persönlich übrigens bei ~85% Drawdown, habe hier also auch eine komplett andere Erwartungshaltung.

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bmi
vor 23 Minuten von Bigwigster:

Worst Case sehe ich persönlich übrigens bei ~85% Drawdown, habe hier also auch eine komplett andere Erwartungshaltung.

2011, 2014 und 2018 gab's bereits >=84% DD, wieso wäre das dein worst-case? 

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