Simson Februar 2, 2020 · bearbeitet Februar 2, 2020 von Simson Hallo zusammen, ich würde gern eure Meinung, Einschätzung, Ratschläge, Kritik usw. hören. Folgende Ausgangssituation: - 26 Jahre alt (ledig) - Lebensraum Ostdeutschland, Wohnortwechsel nicht vorgesehen - Brutto Jahreslohn ca. 47.000€ - Mein Portfolio: ca. 95.000€ ETF (MSCI World) ca. 33.000€ Tagesgeld ca. 13.000€ Aktien ca. 7.500€ Bausparvertrag (zuteilungsreif, ca. 2,5% p.a.+ Bonus) Aktuell ohne Mietbelastung, da Wohnung im Elternhaus. Da ich mich aber gern vergrößern möchte steh ich vor der Entscheidung eine Eigentumswohnung zu kaufen. Speziell habe ich dafür schon ein "interessantes" Objekt gefunden, ruhige Wohnlage, "Stadt" mit 26.000 Einwohner, Wohngröße entspricht meinen Vorstellungen und der Arbeitsweg wäre mit dem Fahrrad oder per Fuß möglich --> Kosten für das Auto konnten so schon mal gut reduziert werden, wobei ich es trotzdem noch brauchen werde. Folgende Eckdaten zur Eigentumswohnung - 59.000€ + ca. 6.800€ Nebenkosten (Notar, Markler, Grundbuch usw.) - Wohnfläche ca.68 m² - Baujahr ca.1920; Sanierungsjahr ca. 1998 und 2014 - inkl. Garage - Grundstücksgröße ca. 960 m² (zur Mitbenutzung) - Energieverb.-Kennw.V, 119,9 kWh, Erdgas H, Bj 1935 - Jahreskaltmiete-Soll ca. 4.080,00 € (bei 5,00 €/m²) - Hausgeld: 121,16 € (WP19) Die gennante Eigentumswohnug könnte ich mir aktuell gut leisten. Folgendes vl. noch vorweg, mein Ziel ist es in ein paar Jahren mit einer möglichen Lebensgefährtin ein Haus zu kaufen und auszubauen. Ob das was wird oder nicht, weiß man ja bekanntlich vorher nie Jetzt stell ich mir allerdings die allseits beliebt Frage, mieten oder kaufen und wenn kaufen wie? Vergleichbare Wohnungen gibt es bei uns für ca. 340€/ Monat Kaltmiete --> sind im Jahr ca. 4.320€ Die jährlichen Kosten für die Eigentumswohnung betragen (125€ Hausgeld + Grundsteuer ca. 20€) * 12 Monate = 1500€ --> d.h. in dem Vergleich (Mietwohnung vs. Eigentumswohnung) eine "Ersparnis" von 2820€/ Jahr. Davon würde ich vorab noch ca. 500€/ Jahr für unvorhersehbare Instandhaltungskosten einplanen --> somit eine effektive Ersparnis von 2320€. Damit wären die Kauf-Nebenkosten in ca. 3 Jahren beglichen (6.800€ Kauf-Nebenkosten : 2320€ "Ersparnis Mietwohnung vs. Eigentumswohnung = 2,93 Jahre) Jedoch ist der Vergleich so nicht wirklich korrekt. Denn wenn ich zur Miete wohnen würde, würde mein Kapital von ca. 65.800€ (Kosten für den Kauf der Eigentumswohnung) weiter in meinem ETF Portfolio bleiben und Rendite erzielen. Diese Rendite-Effekt würde beim Kauf der Eigentumswohnung nicht so stark ausfallen. Was nimmt man als Orientierungswert für die Wertentwicklung im Jahr für den MSCI World an? Ich würde ganz pauschal von 5% ausgehen. - Option 1 - Mietwohnung (kein Kapitaleinsatz): MSCI World 95.000€ --> nach 8 Jahren und 5% ETF = ca. 140.000€ - Kosten Mietwohnung 34.500€ = 105.500€ MSCI World 95.000€ --> nach 12 Jahren und 5% ETF = ca. 170.000€ - Kosten Mietwohnung 52.000€ = 118.000€ ETF bei nur 2,5% MSCI World 95.000€ --> nach 8 Jahren und 2,5% ETF = ca. 115.000€ - Kosten Mietwohnung 34.500€ = 80.500€ MSCI World 95.000€ --> nach 12 Jahren und 2,5% ETF = ca. 127.000€ - Kosten Mietwohnung 52.000€ = 75.000€ - Option 2 - Eigentumswohnung (Kapitaleinsatz aus ETF Portfolio ca. 42.500€, 18.000€ Tagesgeld, 7.500€ Bausparvertrag): MSCI World 53.000€ --> nach 8 Jahre und 5% ETF = ca. 78.000€ + Wert der Eigentumswohung 63.000€ (Wertsteigerung 1%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung 18.000€ = 123.000€ Gesamt MSCI World 53.000€ --> nach 12 Jahren und 5% ETF = ca. 95.000€ + Wert der Eigentumswohung 66.000€ (Wertsteigerung 1%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung 27.000€ = 134.000€ Gesamt ETF bei nur 2,5%, keine Wersteigerung der Immobilie, Hausgeld pro Jahr 160€ statt 125€, Grundgebühr 550€ pro Jahr statt 240€) MSCI World 53.000€ --> nach 8 Jahren und 2,5% ETF = ca. 64.000€ + Wert der Eigentumswohung 59.000€ (Wertsteigerung 0%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung nach 8 Jahre ca. 28.400€ = 95.000€ MSCI World 53.000€ --> nach 12 Jahren und 2,5% ETF = ca. 71.000€ + Wert der Eigentumswohung 59.000€ (Wertsteigerung 0%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung nach 12 Jahre ca. 42.600€ = 87.400€ Eine andere Überlegung wäre ein Kredit von der Bank zu nehmen und mein ETF Portfolio unberührt zu lassen. Kaufpreis Eigentumswohnung 65.800€ Tagesgeld 18.000€ + Bausparvertrag 7.500€ = 25.500€ Bankkredit 43.300€ für 2,5% (bei einer monatlichen Tilgung von ca. 630€, wären das ca. 100€ Zinsen pro Monat) - Option 3 - Eigentumswohnung (Kapitaleinsatz aus ETF Portfolio 0€, 18.000€ Tagesgeld, 7.500€ Bausparvertrag, Bankkredit 43.300€): MSCI World 95.000€ --> nach 8 Jahren und 5% = ca. 140.000€ + Wert der Eigentumswohung 63.000€ (Wertsteigerung 1%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung und Kredit nach 8 Jahre ca. 24.000€ = 179.000€ MSCI World 95.000€ --> nach 12 Jahren und 5% = ca. 170.000€ + Wert der Eigentumswohung 66.000€ (Wertsteigerung 1%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung und Kredit nach 12 Jahre ca. 33.000€ = 203.000€ ETF bei nur 2,5%, keine Wersteigerung der Immobilie, Zinsen für Kredit pro Monat 200€ statt 100€, Hausgeld pro Jahr 160€ statt 125€, Grundgebühr 550€ pro Jahr statt 240€) MSCI World 95.000€ --> nach 8 Jahren und 2,5% = ca. 115.000€ + Wert der Eigentumswohung 59.000€ (Wertsteigerung 0%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung und Kredit nach 8 Jahre ca. 40.400€ = 133.600€ MSCI World 53.000€ --> nach 12 Jahren und 2,5% ETF = ca. 127.000€ + Wert der Eigentumswohung 59.000€ (Wertsteigerung 0%/Jahr) - Kosten Eigentumswohnung nach 12 Jahre ca. 54.600€ = 131.400€ Somit wäre die Option 3 die beste Wahl oder übersehe ich etwas Grundlegendes? --> im Anhang auch nochmal als pdf Eigentumswohnung.pdf Die Option der späteren Wohungsvermietung wäre natürlich auch noch eine nette Möglichkeit, falls es doch noch zum eigenen Haus, Familie usw. kommen sollte. Was haltet ihr davon? Würde mich über jeder Antwort freuen. Danke im Voraus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
JosefSpa Februar 2, 2020 vor 42 Minuten von Simson: Eine andere Überlegung wäre ein Kredit von der Bank zu nehmen und mein ETF Portfolio unberührt zu lassen. Genau das. Auch wenn jetzt die Moralaposteln gleich die üblichen Guru-Aussagen vor 30 Jahren zitieren, darf man nicht vergessen, dass heute andere Regeln gelten. Die mini Zinssätze bei guter Bonität lassen einem zum Kredit greifen. So will es die EZB Politik und so ist es aktuell auch am sinnvollsten. In gewisser Hinsicht ist es auch eine Art von Diversifikation. Eine Währungsumstellung in der EU würde für Kreditnehmer nicht zwingend schlecht sein, vor allem nicht wenn noch Zinsbindung besteht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yggde Februar 2, 2020 Wenn Deine mittlefristige Planung den Kauf eines EFH vorsieht, verstehe ich den Kauf der Wohung so gar nicht. Und Angsichts der aktuellen Klimadebatte würde ich schon niemals nicht eine ungedämmte Butze kaufen -auch wenn der Preis ok erscheint. Wie Du da auf eine potentielle Wertsteigerung kommst entzieht sich meinem Verständnis -diese musst Du Dir nämlich ggf. durch hohe Sanierungskosten erkaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Solara Februar 2, 2020 Lass bloß das schöne ETF-Portfolio in Ruhe. Du hast schon sehr viel erreicht für deine jungen Jahre. Soviel finanzieren wie es dir die Bank und deine Verhältnisse ermöglichen, brav tilgen und die Börse ihr Ding machen lassen. So habe ich das 1999 beim Hauskauf gemacht. Als mein Kredit abgezahlt war, war ich quasi dreifach reich. Kredit weg, Immopreise angestiegen (Umland München) und Depot deutlich an Wert gewonnen. Und während sich alle anderen nach 20 Jahren bereits mit den ersten Renovierungen am Haus beschäftigen und dafür neue Bausparkredite brauchen, bezahle ich solche Dinge wie Terrassenverglasung oder neue Heizung aus der Portokasse vom Depot. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LiebesLieschen Februar 2, 2020 Wie sicher ist, daß Du in der 26.000er Weltstadt wohnen bleibst? Eigentum verpflichtet und wenn Dich Job oder Liebe an ein völlig anderes Ende von Deutschland spülen, klebt immer noch eine Eigentumswohnung an Dir. Ob die Wertsteigerung tatsächlich eintritt und sich vor allem auch realisieren läßt, weiß heute niemand. Aber hör lieber nicht auf mich ... ich mag Eigentumswohnungen nicht sonderlich. Die Eigentümerversammlung gibt das Geld aller aus, auch wenn Du das gar nicht willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sovereign Februar 2, 2020 vor 2 Stunden von Simson: Hallo zusammen, ich würde gern eure Meinung, Einschätzung, Ratschläge, Kritik usw. hören. Folgende Ausgangssituation: - 26 Jahre alt (ledig) Mit dem Zeithorizont: Mach keine halben Sachen (Kauf einer Eigentumswohnung), kauf Dir gleich ein Haus. Aktuell sind die US Aktien extrem überteuert. Wirf alles was überteuert aussieht aus dem Depot und zahl damit eine Wohnung an. Wir kriegen in den nächsten Jahren Inflation, davon profitieren alle die Schulden haben und gegenüber der Bank einen festen Zins für 10 Jahre ausgehandelt haben Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
raptor14 Februar 2, 2020 Wenn die Partnerin aktuell noch nicht da ist und wenn Du dir nicht zu 100% sicher bist, dass Du in der Stadt bleiben willst, dann würde ich eher vom Kauf absehen ... die Liebe kann Dich woanders hinziehen, der Job ebenso und abhängig von der Lage im Osten kann es sportlich werden die Wohnung ohne Verlust loszuschlagen. Optimiere Deinen Cashflow für das geplante Haus und suche Dir eine günstige Mietwohnung. Ich weiß nicht welche Stadt Du meinst, aber die ich dort kenne, haben üblicherweise sehr viel Auswahl an Wohnungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 Februar 2, 2020 Ein Punkt, der für die Eigentumswohnung spricht ist, dass Du so Erfahrung sammelst mit Immobilien und Finanzierungen im Kleinen, um dann vl den ein oder anderen Fehler beim Haus nicht mehr zu machen. Ansonsten bitte nicht auf jene hören, die Dir hier die Zukunft vorhersagen wollen. Die kennt nämlich keiner. Vielleicht geht es mit den Sachwerten weiter nach oben oder es kommt zu einer Deflation/Stagnation. Ich würde niemand glauben, der behauptet das genau zu wissen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 3, 2020 Ein paar Gedanken, die ich vermisse in Deinen Überlegungen: Sollte der Wert der Wohnung steigen, dann 10 Jahre Spekulationsfrist berücksichtigen. Vermietung drückt regelmäßig den Wert der Immobilie, da nur noch bedingt zu verkaufen. Es gibt nicht nur Nebenkosten beim Kauf sondern auch beim Verkauf einer Immobilie. Neben Notar und Grundbuch ist durchaus denkbar, dass Verkäufer zukünftig auch bei der Maklercourtage beteiligt werden. Die Rendite von 5 % nach Steuern ist optimistisch beim Aktiendepot. Ich würde eher mit 4 % kalkulieren in den nächsten 10 Jahren. Hast Du bei der Bestandsaufnahme Deines Depots Steuern berücksichtigt? Möglicherweise kommt bei der Liquidierung von Teilen des Depots weniger raus, weil noch Wertsteigerungen zu versteuern sind. Durch Verkauf der Anteile vernichtest Du "Zinseszinseffekte" für nicht realisierte Steuern. Was gleichzeitigen Kauf auf Kredit bei Beibehaltung des Depots angeht, sehe ich das in Deinem Fall nicht als kritisch an. Es ist eine Spekulation auf Pump aber mir scheint, Du kannst Dir das Risiko leisten, wobei ich zu Option 3 tendieren würde. Das Depot kann übergangsweise als Ersatz für einen Notgroschen dienen. Es ist aber im Vergleich zu Deiner aktuellen Positionierung eine deutliche Erhöhung des Risikos. Du musst Dir über den worst case im klaren sein. Immopreise rutschen runter, weswegen auch immer. Kreditzinsen für Anschlussfinanzierung steigen. Wenn dann noch der Aktienmarkt einbricht wegen steigender Zinsen, dann hättest Du das Trio infernale. Am meisten spricht gegen die Investition, dass Du schon jetzt weißt, dass Du die Immobilie nicht sehr lange nutzen willst. Die Kaufnebenkosten sind nicht "beglichen" nach 3 Jaren, die sind einfach weg und schmälern Dein Vermögen. Am meisten für den Kauf spricht, wenn Du glaubst Dich in der Wohnung wohl zu fühlen (Lage, Schnitt, Freiheit, etc.). Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist nur zum kleinen Teil eine Wertanlage, zum größeren Teil ist es eine Art von Luxus/Konsum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bavarese Februar 3, 2020 vor 17 Stunden von Simson: Baujahr ca.1920; Sanierungsjahr ca. 1998 und 2014 Bittte unbedingt klären was 1998 und 2014 saniert wurde, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Auch würde ich die letzten Protokolle der Eigentümerversammlung durchsehen und prüfen ob in den nächsten Jahren bereits größere Modernisierungen vereinbart wurden. Ich habe jetzt nicht gelesen wieviele Parteien/ Eigentümer das Haus hat. Wenn z.B. einem Eigentümer mehrere Wohnungen gehören, dann ist es schwer eigene Interessen hinsichtlich Modernisierung/ Renovierung umzusetzen. vor 17 Stunden von Simson: Die Option der späteren Wohungsvermietung wäre natürlich auch noch eine nette Möglichkeit, falls es doch noch zum eigenen Haus, Familie usw. kommen sollte. vor 15 Stunden von LiebesLieschen: Eigentum verpflichtet und wenn Dich Job oder Liebe an ein völlig anderes Ende von Deutschland spülen, klebt immer noch eine Eigentumswohnung an Dir. Ob die Wertsteigerung tatsächlich eintritt und sich vor allem auch realisieren läßt, weiß heute niemand. Den Punkt mit der Vermietung solltest du genau überlegen. Wächst die Bevölkerung in der Kleinstadt mit 26.000 Einwohnern oder fällt sie? Wie war die Entwicklung in den letzten 10/ 20 Jahren? Wenn die Einwohnerzahl sinkt, dann werden wahrscheinlich auch andere Wohnungen frei sein/ frei werden und die Mietpreise eher sinken. Wenn du dann berufsbedingt umziehen musst, dann wird die Vermietung schwierig. vor 4 Stunden von Sapine: Am meisten für den Kauf spricht, wenn Du glaubst Dich in der Wohnung wohl zu fühlen (Lage, Schnitt, Freiheit, etc.). Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist nur zum kleinen Teil eine Wertanlage, zum größeren Teil ist es eine Art von Luxus/Konsum. Kauf oder Miete ist in meinen Augen auch eine Einstellungsfrage und nicht ausschließlich finanziell zu betrachten. Wenn z.B. alle in der Familie/ Verwandschaft Eigentum besitzen, kennt man es nicht anders und wird wahrscheinlich eher Richtung Kauf tendieren. Wohnt jedoch der überwiegende Teil zur Miete könnte auch die Entscheidung "pro Miete" fallen. Gruß Bavarese Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Februar 3, 2020 vor 5 Stunden von Sapine: Am meisten für den Kauf spricht, wenn Du glaubst Dich in der Wohnung wohl zu fühlen (Lage, Schnitt, Freiheit, etc.). Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist nur zum kleinen Teil eine Wertanlage, zum größeren Teil ist es eine Art von Luxus/Konsum. Auf den Punkt gebracht. Mit dieser Einstellung kann man die teilweise radikalen Diskussionen um Kauf oder Miete entspannter begleiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schmitti Februar 3, 2020 vor 12 Stunden von Sapine: Ein paar Gedanken, die ich vermisse in Deinen Überlegungen: Sollte der Wert der Wohnung steigen, dann 10 Jahre Spekulationsfrist berücksichtigen. ... Es gibt nicht nur Nebenkosten beim Kauf sondern auch beim Verkauf einer Immobilie. Neben Notar und Grundbuch ist durchaus denkbar, dass Verkäufer zukünftig auch bei der Maklercourtage beteiligt werden. ... Am meisten spricht gegen die Investition, dass Du schon jetzt weißt, dass Du die Immobilie nicht sehr lange nutzen willst. Die Kaufnebenkosten sind nicht "beglichen" nach 3 Jaren, die sind einfach weg und schmälern Dein Vermögen. ... Die Aussage bezüglich der Spekulationssteuer ist nicht richtig: Der Verkauf von selbstbewohnten Immobilien ist auch innerhalb der 10-jährigen Spekulationsfrist steuerfrei. Zu den Nebenkosten beim Verkauf: Der Verkäufer zahlt den Notar nicht, das macht der Käufer. Was soll denn beim Verkauf am Grundbuch so teuer sein? Da schlägt ggf. die Grundschuldlöschung zu Buche, dürfte aber bei der genannten Kreditsumme recht kostengünstig sein. Einen aktuellen Grundbuchauszug erhält man für 10 €, beglaubigt 20 €. Also alles harmlos. Die meisten Makler sind in der aktuellen Immobilienlage oft so entgegenkommend, dass der Verkäufer keine Courtage zahlen muss. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber mal ehrlich - wer braucht schon einen Makler, um seine Bude loszuwerden? Bei einem einschlägigen Immobilienportal kostet das Aufgeben einer Anzeige etwas über 100 € und einen schönen Text zu schreiben und ein paar Fotos hochzuladen, traue ich jedem zu, der es geschafft hat, sich hier zu registrieren. Ich habe selber Anfang letzten Jahres mein Haus verkauft und hatte keine halbe Stunde, nachdem die Anzeige geschaltet war, schon 10 Interessenten an der Hand. Muss zwar nicht in allen Ecken Deutschlands so einfach sein, aber das sollte man vorher bedenken, wenn man nur übergangsweise in der Wohnung leben möchte. Daher würde ich Simson raten, erstmal nur eine Mietwohnung nehmen, die Liebe seines Lebens finden (geht auch besser, wenn man nicht mehr bei seinen Eltern wohnt) und sich dann Gedanken machen über Nachwuchs und ein Häuschen im Grünen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 3, 2020 vor 6 Stunden von Schmitti: Die Aussage bezüglich der Spekulationssteuer ist nicht richtig: Der Verkauf von selbstbewohnten Immobilien ist auch innerhalb der 10-jährigen Spekulationsfrist steuerfrei. Es war unter anderem auch von Vermietung die Rede. vor 6 Stunden von Schmitti: Zu den Nebenkosten beim Verkauf: Der Verkäufer zahlt den Notar nicht, das macht der Käufer. Was soll denn beim Verkauf am Grundbuch so teuer sein? Da schlägt ggf. die Grundschuldlöschung zu Buche, dürfte aber bei der genannten Kreditsumme recht kostengünstig sein. Einen aktuellen Grundbuchauszug erhält man für 10 €, beglaubigt 20 €. Also alles harmlos. Da gibt es durchaus regionale Unterschiede wie die Kosten aufgeteilt werden beim Kaufvertrag und den Maklerkosten. Der Notar macht das definitiv nicht umsonst. Die Änderung im Grundbuch kostet auch, nicht nur die Löschung von irgendwelchen Einträgen für die Banken. Klar sind die Gebühren abhängig vom Kaufpreis. Die Erstellung eines Grundbuchauszugs ist dagegen preiswert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schmitti Februar 4, 2020 vor 6 Stunden von Sapine: Es war unter anderem auch von Vermietung die Rede. Am 02.02.2020 um 15:18 von Simson: Die Option der späteren Wohungsvermietung wäre natürlich auch noch eine nette Möglichkeit, falls es doch noch zum eigenen Haus, Familie usw. kommen sollte. Soweit ich das verstanden habe nur im Anschluss an die Eigennutzung. Nicht das Szenario: Vermietung und dann Verkauf innerhalb von 10 Jahren. vor 6 Stunden von Sapine: Da gibt es durchaus regionale Unterschiede wie die Kosten aufgeteilt werden beim Kaufvertrag und den Maklerkosten. Der Notar macht das definitiv nicht umsonst. Die Änderung im Grundbuch kostet auch, nicht nur die Löschung von irgendwelchen Einträgen für die Banken. Klar sind die Gebühren abhängig vom Kaufpreis. Die Erstellung eines Grundbuchauszugs ist dagegen preiswert. Natürlich macht der Notar seinen Job nicht umsonst - der Käufer zahlt ihn üblicherweise. Klar kannst du das im Kaufvertrag auch anders regeln, nur warum solltest du das als Verkäufer machen? Es wäre - unabhängig von der Region - schlichtweg unüblich. Die Änderungen im Grundbuch (Auflassungsvormerkung und spätere Änderung des Grundbucheintrags) veranlasst der Notar ebenfalls, das Grundbuchamt schickt dem Käufer die Rechnung. Mit "irgendwelchen Einträgen für die Banken" meinst du sicherlich die von mir erwähnte Grundschuld - die Löschung dieser (sofern vorhanden) ist das einzige, was auf Veranlassung des Verkäufers geschieht und er üblicherweise auch die Kosten für trägt. Vergessen habe ich noch, den Energieausweis zu erwähnen. Der ist bei den meisten Verkäufen von Immobilien inzwischen Pflicht. Kriegt man aber auch kleines Geld alles online geregelt. Für Interessierte hier auch nochmal ein Link mit einer Auflistung der Nebenkosten beim Hausverkauf. Natürlich aus Maklersicht verfasst... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
smarttrader Februar 4, 2020 Ich finde nix verwerfliches am Wohneigentum. Wohnen in einer schuldfreien Immobilie, ist für ein Grossteil der Bevölkerung als Altervorsorge wichtig. In dieser ganzen Rechnung ist meiner Meinung nach ein Fehler. Am 2.2.2020 um 15:18 von Simson: --> d.h. in dem Vergleich (Mietwohnung vs. Eigentumswohnung) eine "Ersparnis" von 2820€/ Jahr. Davon würde ich vorab noch ca. 500€/ Jahr für unvorhersehbare Instandhaltungskosten einplanen --> somit eine effektive Ersparnis von 2320€. Gibt schlechtere Renditen für RK1. Ohne jetzt alles zu zerlegen, sollten das ca. 1,7% sein. Wir halten selbst neben der Eigentumswohnung und dem Haus ein Depot im oberen 5 stelligen Bereich und ein BSV mit ca. 42k. Wird beides versilbert könnte die gesamte Immobilie in 4 Jahren abbezahlt sein. Kommt eine Korrektur ist eine Anschlussfinanzierung notwendig. So hoffen wir einfach das die Kurse noch etwas steigen, und wir dieses Jahr das Geld für die Modernisierung, neues Bad, Küche, Sauna usw. . aus dem Depot entnehmen können und in 4 Jahren voll tilgen. Unsere ETW wurde damals ohne 1 Cent Fremdkapital bezahlt. Das Gefühl nicht mehr am 1. die Miete zu bezahlen oder zu wissen nach 1-2 Jahren kommt der Rechtsstreit mit dem Vermieter, da er vermietbar und angemessen gleich setzt. Oder zu wissen, das die 10k Euro für den Garten bei Auszug weg sind, da der Vermieter es aus Kulanz duldet, den Garten nicht zurückzubauen, statt ein angemessen Betrag als Ausgleich zu zahlen usw. . Unbezahlbar das Gefühl in einen Bad nach deinen Wünschen zu duschen. Und vorallem die Beständigkeit. Wir wohnen jetzt 2 Jahre in unserer ETW, werden es wahrscheinlich noch 1-2 weitere Jahre. Ziehen danach in unser Haus, und werden die Wohnung dann vermieten. Quasi einmal tauschen. Vielleicht zieht es uns auch in 2 Jahren ganz wo anders hin, dann werden wir halt vermieten oder als Wochenendwohnung nutzen. Wer weiss. Wenn man will, kann man überall etwas negatives finden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag