saibottina Januar 7, 2021 vor 3 Stunden von The Statistician: Generell frage ich mich aber erneut was die konkreten politischen Ziele derzeit sind. Die Inzidienz von 25 aufgrund einer besseren "Kontaktverfolgung" kann ich absolut nicht ernst nehmen. Wir kamen von einem extrem niedrigem Niveau und die Kontaktverfolgung in aktueller Ausgestaltung bringt offenkundig keine Effektivität und erst recht keine Effizienz mit sich. Statt den Datenschutz in dieser Hinsicht gezielt zu lockern und eine wirklich sinnvolle App bereitzustellen, in welcher die Kontakte mit Uhrzeit, Ort und ggf. groben Abstand gespeichert werden mit evtl. zusätzlichen QR Codes für einzelne Geschäfte, will man es lieber bei der "Kontaktverfolgung" belassen und schießt mit weiteren Maßnahmen fröhlich im Nebel rum, statt diesen erst einmal zu lichten. Im März/April war es noch sehr verständlich, dass man auf Sicht gefahren ist und man nicht wusste wo das Infektionsgeschehen am stärksten ausgeprägt ist. Dass man aber nun nach wie vor nicht weiß an welchen Stellen das Infektionsgeschehen am stärksten ausgeprägt ist, ist in meinen Augen einfach nicht mehr ernst zu nehmen. Von Maßnahmen wie der Ausgangssperre nach 20/21 Uhr wo ich selbst kaum einer Menschenseele begegne oder der neulich beschlossenen Maßnahme, dass man sich nur noch mit einer weiteren Person aus einem anderen Haushalt treffen dürfte, brauch man auch keine ernste Diskussionen beginnen. Hinsichtlich der Vermeidung von Intensivfällen wäre eine Inzidienz von 25 in Anbetracht der ineffektiven Kontaktverfolgung dann auch eher wiedersinnig. Zumal bekannt sein sollte, dass bei einem bereits ausgebreiteten Virus mit größtenteils leichten oder gar asymptomatischen Verläufen nicht mit derartigen Maßnahmen klein gehalten werden kann. Da sollte der Schutz bzw. die Maßnahmen verstärkt auf die Risikogruppen konzentriert werden, aber da sind dann ausgiebige Diskussionen über Kitas und Schulen ansprechender. Aber vielleicht kennen viele den Pandemieplan vom RKI gar nicht mal, wo genau diese Verlagerung enthalten ist. Aber dafür wäre natürlich noch ein tieferes Verständnis des Infektionsgeschehen sinnvoll, wo wir wieder beim Anfang des Absatzes wären. Stimme alle Deinen Punkten zu. Die Kontaktverfolgung könnte zwei wichtige Beiträge liefern: - Unterbrechung der Infektionsketten. Die Umsetzung dauert aber so lange, dass dieser Nutzen leider wenig relevant ist. - Erkenntnisgewinnung. Durch Sammeln von wenigen Daten pro Infizierung wie Alter Überträger, Alter Infizierter, Ort der Infektion könnte man sehr wertvolle Datensätze erstellen, aus denen man z.B. Rückschlüsse über die Altersstruktur der Überträger (relevant für z.B. Kitas, Schulen) gewinnen könnte. Bei im MOment angenommenen 70% missing values wäre der Datensatz auch noch wertvoll, wenn die Missings zufällig verteilt wären. Sind sie aber wohl leider nicht, daher sind die Daten wohl im MOment auch nicht praktisch wertvoll. Bei dem Punkt gäbe es wohl einiges zu verbessern, darauf wird ja auch schon seit MOnaten hingewiesen (siehe Interviews von z.B. der Herren Antes und Gigerenzer, hier im Faden verlinkt). Da beide Ziele der Kontaktverfolgung nicht oder kaum erreicht werden, kann das Ziel der Kontaktverfolgung eigentlich auch kein dominantes Ziel der Corona-Politik sein. vor 2 Stunden von WOVA1: Dann verwendet man auch noch Mühe darauf, jeden Bürger in 'sein' kreis/stadteigenes Impfzentrum zu lotsen - und hat dummerweise nicht mal alle Mainzer Postleitzahlen in der Website hinterlegt. Die kreis/stadteigenes Impfzentren hat man natürlich ohne jede Rücksicht auf Erreichbarkeit organisiert - jede Stadt/jeder Kreis hat eines. Bedeutet ganz praktisch, die Leute aus dem Nachbardorf (Luftline 1 km) dürfen nach Mainz , da Mainzer Stadtteil. Die Leute aus meinem Wohnort dürfen nach Ingelheim. Runde 15 km weiter und ohne Auto nur mit Umsteigen von Bus auf Bahn und dann wieder auf Bus) zu erreichen (Fitnessprogramm für die Senioren ?). Gibt ja nen schönen Radweg den Rhein entlang Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Januar 7, 2021 Am 22.12.2020 um 01:19 von NewGuy: Mit der neuen SARS-CoV2 Variente in England wird es vielleicht nochmal "umtriebig" auf dem Markt. Die Variante hat 23 Mutationen, mit dem Ergebnis, dass das Virus wohl kompetitiver geworden ist. 8 dieser Mutationen sind im Spike Protein wogegen die Impfstoffe entwickelt wurden. Hoffentlich und wahrscheinlich hat es keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Impfstoffe, doch das Risiko bleibt, dass die Wirksamkeit abnimmt, oder im absoluten Worst Case zu eine Verschlimmerung der Krankheit durch den verabreichten Impfstoff kommen könnte. Wie soll das gehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Januar 7, 2021 · bearbeitet Januar 7, 2021 von chirlu vor 22 Minuten von odensee: Wie soll das gehen? Etwa durch infektionsverstärkende Antikörper. Klassisches Beispiel ist Dengue, wo der Effekt auch natürlich auftritt: Eine Infektion mit einem der vier Virustypen bewirkt Immunität gegen diesen Typ, verschlimmert aber eine eventuelle spätere Infektion durch einen anderen Typ. Allgemein ist es bei schweren Verkäufen von Covid-19 ja so, daß ein Großteil des Schadens durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht zu sein scheint. Deshalb werden Patienten zum Teil sogar mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem dämpfen. Es ist also nicht abwegig, daß ein mißlungener Impfstoff die schädliche Überreaktion weiter anstacheln könnte, ohne gegen das Virus tatsächlich hilfreich zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Januar 7, 2021 vor 8 Stunden von saibottina: Bei der Masern-Impfung beispielsweise ist ein wesentlicher Benefit der Impfung, dass sich die Krankheit nicht wieder ausbreitet. Warum genau sollte das denn bei Corona anders sein? Du kannst auch von der anderen Seite kommen und sagen: „Bei der IPV-Impfung gegen Polio ist wesentlicher Nachteil der Impfung, daß sie die weitere Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern kann. Warum genau sollte das denn bei Corona anders sein?“ Daran erkennst du hoffentlich, daß unterschiedliche Viren und unterschiedliche Impfstoffe (es gibt gegen Polio auch noch OPV, die Schluckimpfung, die die Ansteckung verhindern kann) sich auch unterschiedlich verhalten. Ohne weitere Erkenntnisse, an denen ja auch gearbeitet wird, kann man einfach nicht sagen, wie es sich bei welchem Corona-Impfstoff verhält. vor 8 Stunden von saibottina: Haltet Ihr das nicht für völlig unplausibel? Ich halte es nicht für unplausibel, daß Schleimhautzellen, die aus Sicht des Körpers „ganz außen“ liegen – sei es nun im Darm, wie bei Polio, oder im Rachen, wie bei Corona –, weniger gut geschützt werden (können) als Zellen im Körperinneren. Wenn sich das jeweilige Virus darin vermehren kann, kann es auch verbreitet werden – bei Polio über den Kot, bei Corona durch Husten oder Aerosolbildung beim Reden usw. vor 8 Stunden von saibottina: Dieses ständige Betonen, dass Geimpfte möglicherweise infektiös sein können, wird negative Auswirkungen auf die Impfbereitschaft haben. Bei rationalen Menschen würde es die Impfbereitschaft erhöhen, wenn Geimpfte zwar selbst geschützt, aber immer noch ansteckend sein sollten. (Was man, wie gesagt, noch nicht weiß.) Denn wenn es keine Herdenimmunität gibt, ist die eigene Impfung der einzige Weg, sich vor einer Erkrankung zu schützen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
NewGuy Januar 7, 2021 · bearbeitet Januar 7, 2021 von NewGuy 1 hour ago, odensee said: Wie soll das gehen? z.B. Antikörper-abhängige Infektionsverstärkung https://www.nature.com/articles/s41564-020-00789-5 (unwahrscheinlich auch Verschlimmerung der Lungenentzündung https://cvi.asm.org/content/23/3/189). Wenn die Antikörper nicht genau passen könnten sie theoretisch das Virus binden, aber nicht neutralisieren, und ihm so erlauben in sehr viel mehr Zelltypen einzudringen und sich zu vermehren. 9 hours ago, saibottina said: Bei der Masern-Impfung beispielsweise ist ein wesentlicher Benefit der Impfung, dass sich die Krankheit nicht wieder ausbreitet. Warum genau sollte das denn bei Corona anders sein? Durch die Impfung lernt das Immunsystem gegen die Viren anzukämpfen. Welche Belege gibt es, dass das Immunsystem bei Virenbefall im Allgemeinen erstmal tatenlos zusieht, bis man hochinfektiös ist, und erst dann eingreift? Haltet Ihr das nicht für völlig unplausibel? Du musst Infektion und Erkrankung unterscheiden. Gezeigt wurde, dass Impfung die Corona-Erkrankung verhindert. Die meisten Impfstoffe schaffen keine sterilisierende Immunität (Verhinderung der Infektion). Vereinfacht gibt dir die Impfung in den Muskel systemische IgG Antikörper, aber keine schützenden IgA auf den Scheimhäuten, so dass diese weiterhin infiziert werden können (wenn das Virus das kann) und du vielleicht auch noch ansteckend bist, wenn eine ausreichend hohe Replikation im oberen Respirationstrakt stattfindet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krussi Januar 7, 2021 vor 10 Stunden von saibottina: Bei der Masern-Impfung beispielsweise ist ein wesentlicher Benefit der Impfung, dass sich die Krankheit nicht wieder ausbreitet. Warum genau sollte das denn bei Corona anders sein? Durch die Impfung lernt das Immunsystem gegen die Viren anzukämpfen. Welche Belege gibt es, dass das Immunsystem bei Virenbefall im Allgemeinen erstmal tatenlos zusieht, bis man hochinfektiös ist, und erst dann eingreift? Haltet Ihr das nicht für völlig unplausibel? Was steckt hinter dieser ständigen Betonung, dass es ja möglich/nicht ausgeschlossen/noch nicht untersucht ist, in wieweit Geimpfte weiter infektiös sind? Bei der Diskussion, ob Geimpfte weiter infektiös sind geht es darum, dass gerade in den ersten Monaten der Impfphase das Verhältnis von Geimpften zu Personen ohne Impfung noch sehr hoch ist. Dadurch könnten dann noch nicht geimpfte Personen trotzdem infiziert werden, da diese ja noch keine Impfung hatten und so das Immunsystem zum ersten Mal mit dem Virus konfrontiert wird. So würde dann der Effekt der Impfung verringert werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
saibottina Januar 8, 2021 vor 12 Stunden von chirlu: Etwa durch infektionsverstärkende Antikörper. Klassisches Beispiel ist Dengue, wo der Effekt auch natürlich auftritt: Eine Infektion mit einem der vier Virustypen bewirkt Immunität gegen diesen Typ, verschlimmert aber eine eventuelle spätere Infektion durch einen anderen Typ. Allgemein ist es bei schweren Verkäufen von Covid-19 ja so, daß ein Großteil des Schadens durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht zu sein scheint. Deshalb werden Patienten zum Teil sogar mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem dämpfen. Es ist also nicht abwegig, daß ein mißlungener Impfstoff die schädliche Überreaktion weiter anstacheln könnte, ohne gegen das Virus tatsächlich hilfreich zu sein. Interessanter Link zu den ADE, danke. Gibt es Infos zur Frage, wie häufig sowas auftritt? Zwischen "bei fast allen Infektionskrankheiten", "bei etwa 10%" und "bei 0,03%" lägen ja durchaus relevante Unterschiede. Und warum sollte der Effekt nur durch eine Impfung auftreten? Wenn man die Krankheit auf natürlichem Weg durchalufen hat, kann bei der Zweitinfektion doch auch der ADE-Effekt auftreten, oder nicht? Wenn ja, finde ich das kein sehr starkes Argument gegen die Impfungen. Die Überreaktionen des Immunsystems sind aber ja eher mit schweren Verläufen verbunden. Sie treten doch in den meisten Fällen erst auf, nachdem der Körper schon eine gewisse Zeit kämpft. Ich habe noch nichts davon gehört, dass nach einer milden und schnellen Infektion häufig dauerhafte Schäden durch das Immunsystem auftreten. Daher verstehe ich nicht, auf was genau Du mit dem zweiten Absatz hinaus willst. Die Ergebnisse der klinischen Studien zu den Impfstoffen von Biontech und Moderna kennst Du ja, hälst Du es dennoch für möglich, dass diese mißlungen sind und nicht hilfreich gegen das Virus sein könnten? vor 11 Stunden von chirlu: Du kannst auch von der anderen Seite kommen und sagen: „Bei der IPV-Impfung gegen Polio ist wesentlicher Nachteil der Impfung, daß sie die weitere Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern kann. Warum genau sollte das denn bei Corona anders sein?“ Daran erkennst du hoffentlich, daß unterschiedliche Viren und unterschiedliche Impfstoffe (es gibt gegen Polio auch noch OPV, die Schluckimpfung, die die Ansteckung verhindern kann) sich auch unterschiedlich verhalten. Ohne weitere Erkenntnisse, an denen ja auch gearbeitet wird, kann man einfach nicht sagen, wie es sich bei welchem Corona-Impfstoff verhält. Ich halte es nicht für unplausibel, daß Schleimhautzellen, die aus Sicht des Körpers „ganz außen“ liegen – sei es nun im Darm, wie bei Polio, oder im Rachen, wie bei Corona –, weniger gut geschützt werden (können) als Zellen im Körperinneren. Wenn sich das jeweilige Virus darin vermehren kann, kann es auch verbreitet werden – bei Polio über den Kot, bei Corona durch Husten oder Aerosolbildung beim Reden usw. Bei rationalen Menschen würde es die Impfbereitschaft erhöhen, wenn Geimpfte zwar selbst geschützt, aber immer noch ansteckend sein sollten. (Was man, wie gesagt, noch nicht weiß.) Denn wenn es keine Herdenimmunität gibt, ist die eigene Impfung der einzige Weg, sich vor einer Erkrankung zu schützen. Auch hierfür danke. Stimme zu. vor 10 Stunden von krussi: Bei der Diskussion, ob Geimpfte weiter infektiös sind geht es darum, dass gerade in den ersten Monaten der Impfphase das Verhältnis von Geimpften zu Personen ohne Impfung noch sehr hoch ist. Dadurch könnten dann noch nicht geimpfte Personen trotzdem infiziert werden, da diese ja noch keine Impfung hatten und so das Immunsystem zum ersten Mal mit dem Virus konfrontiert wird. So würde dann der Effekt der Impfung verringert werden. Ehrlich gesagt habe ich von einer solchen Diskussion noch nichts mitbekommen. Dass nicht geimpfte Personen infiziert werden können ist doch banal. Das hat doch nichts mit dem Effekt der Impfung zu tun. Verstehe vermutlich nicht, auf was Du hinaus willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pillul Januar 8, 2021 Am 22.12.2020 um 01:19 von NewGuy: Mit der neuen SARS-CoV2 Variente in England wird es vielleicht nochmal "umtriebig" auf dem Markt. Die Variante hat 23 Mutationen, mit dem Ergebnis, dass das Virus wohl kompetitiver geworden ist. 8 dieser Mutationen sind im Spike Protein wogegen die Impfstoffe entwickelt wurden. Hoffentlich und wahrscheinlich hat es keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Impfstoffe, doch das Risiko bleibt, dass die Wirksamkeit abnimmt, oder im absoluten Worst Case zu eine Verschlimmerung der Krankheit durch den verabreichten Impfstoff kommen könnte. Was du schreibst ist richtig, allerdings ist es oftmals so dass wenn ein Virus mutiert und sich dabei ein Faktor ändert, sich die anderen Faktoren mit ändern müssen. Das Virus versucht sich ja möglichst effizient zu verbreiten, steigt die Ausbreitungsgeschwindigkeit (wie in diesem Fall) ist anzunehmend dass z.B. die Anzahl an schweren Verläufen abnimmt. Andernfalls würde sich das Virus "schneller" selbst tot laufen, ein Nachweis dafür steht allerdings aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alsuna Januar 8, 2021 Ich muss hier mal eine Anekdote loswerden. Ich habe mich gestern mit einer Ergotherapeutin unterhalten, die "Hausbesuche" in Pflegeheimen macht. Jeden Tag so 1-3 verschiedene Heime, die kommt also gut rum in der Stadt. Von ihr ist bisher noch nicht ein einziges Mal ein Schnelltest gefordert oder ihr angeboten worden. Aus ihrem Umfeld weiß sie von genau einem Pflegeheim, in dem rigoros getestet wird. Das wird dort aber auch erst gemacht, seit im Dezember ein sechstel der Bewohner an die Krankheit verloren wurde. Wenn die Beschlüsse der Politik im Alltag der Menschen so gut ankommen und umgesetzt werden, dann wundert mich bald gar nicht mehr, dass wir mit der Eindämmung nicht hinterher kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
The Statistician Januar 8, 2021 vor 14 Minuten von alsuna: Ich muss hier mal eine Anekdote loswerden. Ich habe mich gestern mit einer Ergotherapeutin unterhalten, die "Hausbesuche" in Pflegeheimen macht. [...] Im Dezember gab es einen Beschluss vom Bund, der dieses Thema betrifft: Zitat 11. Für Alten- und Pflegeheime sowie mobile Pflegedienste sind besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. Der Bund unterstützt diese mit medizinischen Schutzmasken und durch die Übernahme der Kosten für Antigen-Schnelltests. Neben dem Tragen einer FFP2-Maske ist in der aktuellen Phase hoher Inzidenz fast im ganzen Bundesgebiet das Testen des Pflegepersonals wichtig. Die Länder werden zudem eine verpflichtende Testung mehrmals pro Woche für das Personal in den Alten- und Pflegeeinrichtungen anordnen. Solche regelmäßigen Tests sind ebenso für das Personal in mobilen Pflegediensten angezeigt. In Regionen mit erhöhter Inzidenz soll der Nachweis eines aktuellen negativen Coronatests für die Besucherinnen und Besucher verbindlich werden. Quelle: Bundesregierung Auch bei dem vergangenen Treffen am 05. Januar wurde im Beschluss nochmals betont, dass bei "erhöhter Inzidienz" ein Schnelltest für Besucher verpflichtend ist. Die Testung des Personals ist unabhängig der Inzidienz ohnehin verpflichtend. Wenn man also nun annimmt, dass sich die Pflegeheime an den letzten Beschlüssen halten, dürfte die Person wohl nicht zum Personal gezählt werden, da extern, sondern zu den Besuchern. Und wenn die Inzidienz in der Region nun nicht "erhöht" ist, ist ein Schnelltest nicht erforderlich. Wobei eine "erhöhte Inzidienz" leider eine sehr schwammigen Definition darstellt, da sehr interpretationsfreudig. Diese Bedingung für einen verpflichtenden Schnelltest aller Besucher macht in meinen Augen ohnehin wenig Sinn, da das ja nochmals weniger präventiv ist. Ebenso kann man sich fragen wie stark auf die Einhaltung solcher Beschlüsse teils geachtet wird. Ich habe zumindest noch nichts davon gehört, dass Pflege- und Altenheime regelmäßig oder zufällig dahingehend überprüft werden bzw. derartiges geplant sei. Gründe für die Nichteinhaltung können ja vielfältig sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Avalon_89 Januar 8, 2021 vor 43 Minuten von alsuna: Ich muss hier mal eine Anekdote loswerden. Ich habe im Bekanntenkreis auch eine Krankenschwester welche in der ortsansässigen Klinik auf der Intensivstation arbeitet. In einem Gespräch mit dieser, habe ich erfahren, dass für die Mitarbeiter dort zwar eine Möglichkeit besteht sich regelmäßig testen zu lassen, allerdings ist dies keine Pflicht. Sie zum Beispiel hat sich seit dem Beginn von Corona noch überhaupt nicht testen lassen und arbeite trotzdem munter weiter auf der Intensivstation. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
alsuna Januar 8, 2021 vor einer Stunde von The Statistician: Wobei eine "erhöhte Inzidienz" leider eine sehr schwammigen Definition darstellt, da sehr interpretationsfreudig Das ist leider richtig. Meine Interpretation war, über dem angestrebten Grenzwert einer Inzidenz von 50 sind wir im erhöhten Bereich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kai_Eric Januar 8, 2021 Am 7.1.2021 um 10:34 von The Statistician: Ob es einen Unterschied gemacht hätte bei gleicher Priorisierung und den vorliegenden organisatorischen Problemen kann durchaus in Frage gestellt werden. Jedoch hätte man einige Milliarden mehr auf Risiko ausgeben können, um Gewissheit zu haben, dass man auf jeden Fall ausreichende Mengen hat (nicht nur für die Anfangszeit, sondern für das gesamte bevorstehende Jahr) um großflächig impfen zu können. Hier kann man zugleich auch das festgelegte Budget der EU kritisieren, besonders in Anbetracht der anderen Ausgaben. Ebenso hätte man ggf. die Priorisierungen nicht derart strikt festlegen müssen, sodass gleich die Impfzentren hätten parallel loslegen können. Aber unabhängig dessen, hätte es wohl für die kommenden Monate wahrscheinlich ohnehin keinen Unterschied gemacht in Hinblick auf die Maßnahmen. Daher ist mir das persönlich auch ehrlich gesagt am Ende relativ gleich. Ich glaube, die bestellte Menge ist nicht das Problem: Für 2021 fest zugesagt sind für die EU 360 Mio Dosen bei BioNTech & Moderna, die bereits zugelassen sind sowie 400 Mio Dosen von AstraZeneca, deren Impfstoff in UK schon verabreicht wird und in der EU wohl im ersten Quartal zugelassen wird. Das allein würde ja schon reichen. Dazu kommen Orders bei J&J (400 MIO), Curevac etc... Mehr als genug für die 300 Mio Europäer. Für Deutschland konkret 56 Mio Dosen von BioNTech über die EU-Order, 30 Mio weitere über eine unabhängig davon platzierte Order und 50 Mio Dosen vom Moderna-Impfstoff. Dazu 56 Mio Dosen von AstraZeneca-Impfstoff, der meiner Meinung nach im ersten Quartal zugelassen werden könnte, 60 Mio Dosen von Curevac etc... Sollte eigentlich echt reichen. Ich glaube, die Priorisierungsgruppen sind schon recht breit aufgestellt. Eigentlich dürfte es kein Problem geben, genügend Leute aus der ersten bzw. 2. Gruppe gleichzeitig anzusprechen. Ich glaube, es hapert aktuell an der Organisation. Im Pflegeheim meiner Schwester erfolgte erst mit dem Impftermin die Aufklärung und die Einholung der Einwilligungserklärung. Impfstoff wurde für alle vor Ort mitgebracht aber etwa 25% wollten nicht. Die Dosen waren überzählig aber schon vorbereitet. Mit einigem Aufwand sind sie dann sinnvoll eingesetzt worden, aber besser wäre es doch wohl gewesen, wenn man vorher den Bedarf festgestellt hätte. Dann wäre der Impftermin selbst auch schneller über die Bühne gegangen. Ich weiss nicht, ob das der repräsentative Ablauf ist, in dem Fall war es jedenfalls suboptimal. Am 7.1.2021 um 10:34 von The Statistician: Die Frage ist jetzt eben, ob man über die Frühlings- und Sommermonate genügend Impfungen hinbekommt oder nicht. Aber da frage ich mich ohnehin wie man politisch agieren möchte, wenn die Risikogruppen größtenteils geimpft sind. Wenn die Risikogruppen durch sind (1. Ü80 & Pflegeheime, 2. Ü70, Risikogruppen, Polizei etc. 3. Risikofördernde Vorerkrankungen), sollte meiner Meinung nach im Verlauf von Q2 so viel auch unkomplizierter lagerbarer Impfstoff verfügbar sein, dass jeder bei seinem Hausarzt seine Impfung bekommen kann. Mit dem machst du dann deinen Termin. So ist das meines Wissens zumindest geplant. 45.000 Hausarztpraxen im Land sind schon eine ziemlich breite Basis. Ob zu dem Zeitpunkt genug Dosen bereitgestellt werden können, um diese Basis komplett zu bedienen, ist allerdings wohl fraglich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SlapShot Januar 8, 2021 vor 8 Stunden von alsuna: Ich muss hier mal eine Anekdote loswerden. Ich habe mich gestern mit einer Ergotherapeutin unterhalten, die "Hausbesuche" in Pflegeheimen macht. Jeden Tag so 1-3 verschiedene Heime, die kommt also gut rum in der Stadt. Von ihr ist bisher noch nicht ein einziges Mal ein Schnelltest gefordert oder ihr angeboten worden. Aus ihrem Umfeld weiß sie von genau einem Pflegeheim, in dem rigoros getestet wird. Das wird dort aber auch erst gemacht, seit im Dezember ein sechstel der Bewohner an die Krankheit verloren wurde. Wenn die Beschlüsse der Politik im Alltag der Menschen so gut ankommen und umgesetzt werden, dann wundert mich bald gar nicht mehr, dass wir mit der Eindämmung nicht hinterher kommen. Genau DAS ist das Problem. So lange Pflegepersonal nicht in einem regelmäßigen Testzyklus ist und täglich bei Dienstantritt (und auch alle anderen Besucher) im Pflegeheim getestet wird, ist es einfach lächerlich, über volle Wanderwege in Mittelgebirgen zu diskutieren. Woran liegt das? Ein Schnelltest kostet im Einkauf <5 Euro, dauert 15 Minuten und auch das Personal (bzw. neues Personal (Freiwillige, Gastronomiebeschäftigte, Bundeswehr, Zivildienst) hätte man in den letzten 10 Monaten durchaus anlernen können. Im Profisport z.B. sind mehrere PCR-Test pro Woche zzgl. Schnelltest beim Betreten der Anlagen PFLICHT und Standard (zumindest in meinem Sport). Meiner Meinung wäre das der Hebel, um einen großen Teil der schweren Verläufe zu verhindern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
flo1990 Januar 8, 2021 Mein Bruder arbeitet bei der Polizei... Wurde auch noch nicht einmal getestet obwohl es schon einige Fälle auf der Dienststelle (zwar andere dienstgruppen) gab Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chirlu Januar 8, 2021 vor 12 Stunden von saibottina: Gibt es Infos zur Frage, wie häufig sowas auftritt? Zwischen "bei fast allen Infektionskrankheiten", "bei etwa 10%" und "bei 0,03%" lägen ja durchaus relevante Unterschiede. Nicht so häufig. Prozentangaben sind da eher schwierig. vor 12 Stunden von saibottina: finde ich das kein sehr starkes Argument gegen die Impfungen. Sollte es, glaube ich, auch nicht sein. Der ursprüngliche Zusammenhang war, daß Unsicherheit um Mutanten zu Kursschwankungen führen könnte. (Du kannst den Pfeil rechts oben in Zitatblöcken anklicken, um zum ursprünglichen Beitrag zu kommen.) vor 12 Stunden von saibottina: Daher verstehe ich nicht, auf was genau Du mit dem zweiten Absatz hinaus willst. Ich wollte die Frage von @odensee beantworten, wie es gehen könnte, daß ein Geimpfter sogar schlimmer erkrankt als ohne Impfung. Dazu habe ich in zwei Absätzen zwei grundsätzliche Möglichkeiten aufgeführt: Im ersten Absatz die Antikörper, die einem Virus versehentlich sogar helfen; im zweiten Absatz eine Verstärkung der fehlgeleiteten Immunreaktion, die bei Covid-19 oft zu beobachten ist. vor 12 Stunden von saibottina: Die Ergebnisse der klinischen Studien zu den Impfstoffen von Biontech und Moderna kennst Du ja, hälst Du es dennoch für möglich, dass diese mißlungen sind und nicht hilfreich gegen das Virus sein könnten? Nein. Aber bei noch nicht (ausreichend) getesteten Impfstoffen – wozu die von Biontech und Moderna nicht mehr gehören – kann man die Möglichkeit nicht grundsätzlich ausschließen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Januar 8, 2021 "Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Corona-Impfung soll nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) nicht vergrößert werden. Das teilte die Stiko in einer Aktualisierung ihrer Impfempfehlung mit." (https://www.tagesschau.de/inland/stiko-impfempfehlung-101.html) "Homöopathenverband bietet Regierung geheimen Trick an, wie sich ganz Deutschland mit nur einer Ampulle impfen lässt." (https://www.der-postillon.com/2021/01/homoeopathie-impfung.html) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UKFreund Januar 8, 2021 · bearbeitet Januar 8, 2021 von UKFreund vor 5 Stunden von Kai_Eric: Dazu 56 Mio Dosen von AstraZeneca-Impfstoff, der meiner Meinung nach im ersten Quartal zugelassen werden könnte, Der Antrag auf bedingte Zulassung wird bei der EMA für die nächste Woche erwartet, dann könnte die Zulassung noch im Januar erfolgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wpf-leser Januar 8, 2021 · bearbeitet Januar 8, 2021 von wpf-leser vor einer Stunde von xfklu: "Homöopathenverband bietet Regierung geheimen Trick an, wie sich ganz Deutschland mit nur einer Ampulle impfen lässt." (https://www.der-postillon.com/2021/01/homoeopathie-impfung.html) Wenn das schon ganz offiziell mit der Halbierung wunderbar funktioniert (klick), kann man für die erste Dosis vielleicht darüber reden... Vielleicht landet man dann sogar bei einer Wirksamkeit von 98,14%. Follow the trend! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UKFreund Januar 9, 2021 · bearbeitet Januar 9, 2021 von UKFreund Ich habe ein intellektuelles Problem mit den immer wieder zu lesenden Berichten über angeblich gefälschte KN95-Masken aus China. In China gibt es kaum Coronafälle, in Deutschland viele, daher frage ich mich zunächst einmal, warum den deutschen Prüfern diesbezüglich mehr zu trauen sein sollte als chinesischen Firmen. Wenn hier so eine große Expertise beim Thema Masken vorhanden wäre, würde man die Bevölkerung besser damit ausstatten. Wenn die Chinamasken so schlecht wären, müsste es dort mehr Fälle geben. Meiner Erfahrung nach gibt es durchaus Unterschiede in den Größen, sodass etwa manche Masken locker sitzen und man die Bänder an den Ohren einmal umschlagen muss. Aber ich sehe keine Motivation darin, absichtlich schlechteres Material zu verwenden, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man hier viel Geld einsparen kann. Der Imageschaden kommt dazu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Surst Januar 9, 2021 Wie wäre es eine unzulässige Verallgemeinerung zu lassen? Nur weil immer wieder Masken aus China mit gefälschten Daten auftauchen, heißt es ja nicht dass _alle_ Masken aus China gefälscht sind… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 9, 2021 vor 4 Stunden von UKFreund: Ich habe ein intellektuelles Problem mit den immer wieder zu lesenden Berichten über angeblich gefälschte KN95-Masken aus China. Das häufiger anzutreffende Problem sind als FFP2 Masken verkaufte KN95 Masken, die gar kein Prüfzertifikat nach europäischer CE Norm haben. Und ja, so einige davon haben sich in Prüfungen als nicht Standardkonform erwiesen. vor 4 Stunden von UKFreund: In China gibt es kaum Coronafälle, in Deutschland viele Die Kausalkette zur Maskenqualität wäre doch spannend zu erfahren. Liegt es vielleicht eher daran, dass bei knapp über 200 bekannt positiv getesteten Chinesen rund 12 Mio Einwohner zwangsgetestet werden und so lange das öffentliche Leben komplett runter gefahren wird? Die brauchen gar keine Masken! vor 4 Stunden von UKFreund: Der Imageschaden kommt dazu. Das haben die Chinesen bereits im Frühjahr erkannt, heute ist die Wahrscheinlichkeit einer völlig untauglichen Maske deutlich geringer. Im Rahmen der spahnschen Maskenverteilaktion habe ich aber vermehrt wieder einige sehr merkwürdige Fabrikate gesehen. Ganz von Tisch ist das Thema also doch noch nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
UKFreund Januar 9, 2021 vor 43 Minuten von Cai Shen: Das häufiger anzutreffende Problem sind als FFP2 Masken verkaufte KN95 Masken, Allgemein ist der Standard bei KN95 sogar höher als bei FFP2. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Januar 10, 2021 Nicht wirklich: https%3A%2F%2Fmultimedia.3m.com%2Fmws%2Fmedia%2F1791500O%2Fcomparison-ffp2-kn95-n95-filtering-facepiece-respirator Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
NewGuy Januar 11, 2021 · bearbeitet Januar 11, 2021 von NewGuy On 1/8/2021 at 10:13 AM, saibottina said: Die Ergebnisse der klinischen Studien zu den Impfstoffen von Biontech und Moderna kennst Du ja, hälst Du es dennoch für möglich, dass diese mißlungen sind und nicht hilfreich gegen das Virus sein könnten? Die beiden sind nicht mißlungen, sondern hoch wirksam und verträglich. Aber der Kontext in dem diese Frage aufgeworfen wurde war die Mutation des Virus. Die Impfstoffe bringen nur 1 Antigen (Spike) in den Impfling ein. Wenn sich ein Virus mit mutiertem Spike verbreitet, besteht die Möglichkeit, dass deine Antikörper gegen das originäre Spike plötzlich nicht mehr ordentlich an das mutierte Spike binden und den Virus nicht mehr neutralisieren, sondern in weitere Zellen helfen. Mittlerweile gibt es aber erste Daten die suggerieren, dass dies kein Problem ist. Die befürchtete Infektionsverstärkung (wegen z.B. SARS1) wurde ja ebenfalls nicht beobachtet. On 1/8/2021 at 10:13 AM, saibottina said: Und warum sollte der Effekt nur durch eine Impfung auftreten? Wenn man die Krankheit auf natürlichem Weg durchalufen hat, kann bei der Zweitinfektion doch auch der ADE-Effekt auftreten, oder nicht? Wenn ja, finde ich das kein sehr starkes Argument gegen die Impfungen. Es gibt beides. Beispiel: Der erste getestete RSV Impfstoff führte zu verschlimmerter Erkrankung in den geimpften (inklusive Tod) aufgrund einer aberranten Immunreaktion. Deshalb traute sich auf für Jahrzehnte keine Firma mehr an eine Impfstoffentwicklung für diese Krankheit heran, denn das war Impfstoff-induziert. Im Gegensatz führte ein Influenzaimpfstoff zu Narkolepsie bei einigen Menschen mit bestimmten Genotyp. Eine natürliche Infektion hätte in diesen Menschen jedoch ebenfalls zu Narkolepsie geführt. Das war also mehr Virusprotein-Mensch-Interaktion als ein impfstoffspezifischer Vorfall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag