Steuerberechnung Flatex

[Robert7788]

Hallo,

 

ich habe eine Dividende in US Dollar bekommen und verstehe die Abrechnung von Flatex nicht.

 

Bruttodividende ist 38,51 $, Bemessungsgrundlage 10,34 €. Gezahlte Quellensteuer sind 5,77 $, sodass meine deutsche Steuer 2,59 € und der Soli 0,14 € betragen. Anrechenbare Quellensteuer ist 5,78 $.

 

Wie kommt Flatex auf die Bemessungsgrundlage von 10,34 €? Das entspricht doch nicht 38,51 $.

[chirlu]

Vielleicht ist ein Teil der Ausschüttung in Deutschland als steuerfrei zu behandeln? Nicht zu beurteilen, weil du nicht verrätst, um welches Papier es geht.

 

vor 15 Minuten von Robert7788:

Anrechenbare Quellensteuer ist 5,78 $.

 

Anrechenbar oder angerechnet? Die volle Abrechnung könnte auch hilfreich sein.

[Robert7788]

Ok, anbei die komplette Abrechnung. Aufgrund der hohen Gebühren beim Empfang von Dividenden bei Flatex (5,90 €) und den kommenden Gebühren von 0,1 % des Depotwerts wechsle ich bald zur Onvista Bank.

 

 

Dividendenbescheinigung.pdf

[chirlu]

Da dort auf einen „Steuerreport“ verwiesen wird: Vielleicht findet sich dort die Auflösung?

 

Leider habe ich keine Erfahrung mit Flatex, insbesondere weiß ich nicht, ob sie bei der „Bemessungsgrundlage“ normalerweise schon die angerechnete Quellensteuer (mal 4) abgezogen haben. Vielleicht war ja aus einer anderen Ausschüttung noch anrechenbare Quellensteuer übrig.

[herbert_21]

Bei Flatex wird auf der "Dividendengutschrift für ausländische Wertpapiere" immer folgendes angegeben:

 

Quellenst.-satz : 15,00 % = 5,7765 USD = anrechenbare Quellensteuer.

 

Die 5,90€ sind bei den ausländischen Dividenden das Problem. Falls du deine Einzelwerte migrierst, berücksichtige folgendes: DE und AT Werte sowie ETF-Ausschüttungen sind von dieser Gebühr nicht betroffen.

 

Die Quellensteuer kannst du dir meines Wissens am Jahresende zurückholen, rechtliche Grundlage: Doppelbesteuerungsabkommen. Flatex erstellt dir den dafür notwendigen Report automatisch und kostenlos am Jahresende. Das ist der Steuerreport.

 

Hoffe gedient zu haben.

 

P.S. Ich bleib bei Flatex, weil's ein steuereinfacher Broker ist, und weil wir in AT zwar -0,4% Strafzinsen haben, die 0,1% Depotgebühr (in DE ab 1.3.) in AT nicht kommt.

[whister]

vor 34 Minuten von herbert_21:

Die 5,90€ sind bei den ausländischen Dividenden das Problem. Falls du deine Einzelwerte migrierst, berücksichtige folgendes: DE und AT Werte sowie ETF-Ausschüttungen sind von dieser Gebühr nicht betroffen.

Und ab dem 01.03. entfällt die Dividendengebühr bei flatex komplett.

[MeinNameIstHase]

vor 46 Minuten von herbert_21:

Die Quellensteuer kannst du dir meines Wissens am Jahresende zurückholen, rechtliche Grundlage: Doppelbesteuerungsabkommen.

Im Falle der USA ist 15% der Anteil der Quellensteuer, die man in den USA beim "revenue service" nicht mehr wieder erstattet bekommt. Dass eine Bank 'nur' 15% US-QSt belastet und nicht 30%, liegt daran, dass man ein spezielles US-Formular ausgefüllt hat und die Bank die Reduzierung des QSt-Satzes als Service für den Kunden anbietet.

 

Diese nicht in den USA erstattungsfähige QSt ist in D anrechenbar, nach § 43a Abs. 3 Satz 1 in Verbindung mit § 32d Abs. 5 EStG. Kreditinstitute sollten das spätestens am Ende des Jahres soweit vornehmen, wie es aufgrund der dort stattgefundenen Transaktionen (Abgeltungssteuerzahlungen) möglich ist. Ideal wäre es natürlich, wenn sie dies direkt im Rahmen der auslösenden Transaktion vornehmen. Genau das ist offensichtlich (siehe Belegkopie) nicht erfolgt bzw. konnte aufgrund der Umstände (Transaktionshistorie) nicht erfolgen. Laut Beleg ist die Abgeltungssteuer geringer als der US-QSt-Betrag. Wenn man nachrechnet genau 25% der Bemessungsgrundlage zzgl. 5,5% Soli auf die 25%. Somit könnte eh nur ein Teilbetrag angerechnet werden, denn weniger als 0,- Euro fällige KapErSt gibt es nicht. Allerdings könnten andere frühere Dividendenzahlungen vom verbleibenden anrechnungsfähigen QSt-Betrag profitieren.

"Anrechenbar" heißt, dass es erst mal KapErSt geben geben muss, auf die man anrechnen kann. Fällt keine KapErSt an, weil z.B. noch ein Sparerpauschbetrag verrechnet werden kann oder Verluste verrechnet werden, kann eine ausl. QSt auch nicht angerechnet werden. Man zahlt ja schon keine Steuern mehr.

 

Bemerkenswert finde ich, dass die Dividende in D nur zu einem Teil steuerpflichtig/steuerbar ist (Stichwort "Bemessungsgrundlage" auf dem Beleg). Die Hintergründe dafür liegen wohl in der Art der Geschäfte der US-Aktiengesellschaft und Sonderregeln im Doppelbesteuerungsabkommen D-USA. Hat vielleicht mit dem Rohstoffabbau von Graphit zu tun. Das sind Angaben, die ich nicht so eben mal überprüfen kann.

 

Ich bin etwas verwundert, dass die "anrechenbare QSt" in USD ausgewiesen wird. Richtig wäre, dass man den Betrag als Euro-Gegenwert zeigt. Es geht ja um in D anrechenbare Beträge und das geht nur in Euro. Zudem tauchen da unnötige Rundungsfehler auf. Die eingesetzte Software von Flatex könnte besser sein ...

 

[chirlu]

vor 49 Minuten von whister:

Und ab dem 01.03. entfällt die Dividendengebühr bei flatex komplett.

 

Auch für Österreich? Dort führen sie ja keine Depotgebühr ein, die die Kunden in die Flucht schlägt.

[herbert_21]

Nein: Depotführung in AT: bleibt kostenlos

 

Zinsen auf Guthaben Verrechnungskonto: -0,4 Prozent

 

Gebühr auf Ausschüttung von Fonds und ETF: keine

 

Dividenden De und AT: 0 EUR

Dividenden Ausland:

Provision je Dividendenzahlung: 5,90 EUR (Gegenwert größer 15 EUR)

 

Fragen?  Bitte ins Preis und Leistungsverzeichnis schauen (PDF) oder https://www.broker-test.at/news/flatex-at-depotgebuehr-nein-nur-bei-flatex-de/