Bohmas Januar 18, 2020 Hallo Community, Ich habe erst seit kurzem so richtig die Möglichkeit der Anlage in ETFs wahrgenommen, hab davor jahrelang meine Geldanlagen blind meinem Vermögensberater bei der DVAG (aus der Familie) überlassen. Ich möchte das aber nun selber in die Hand nehmen. Daher würde ich mich über ein Feedback bzw über Ratschläge zu folgendem Abschluss sehr freuen. Ich habe die Allianz Privat Rente Invest Flex abgeschlossen. Monatsbeitrag 200€ Aufteilung auf 2 ETFs: ComStage MSCI Emerging Markets UCITS ETF LU0635178014 30% ComStage MSCI World UCITS ETF (EUR) LU0392494562 70 % ETF Wechsel und Umschichtung jederzeit kostenlos möglich. Beitragszahldauer 34 Jahre Das ganze läuft über einen Versicherungsmantel, dazu folgende Kosten: - Abschluss- und Vertriebskosten 1.-6. Jahr je 340 €, sind insgesamt 2040 € - übrige Kosten vor Rentenbeginn 108 € pro Jahr - zusätzliche weitere Verwaltungskosten 0,80 € je 100 € Fondswert - Verwaltungskosten ab Rentenbeginn 1,75€ je 100 € gezahlter Rente. - bei einmaligen Zuzahlungen je 2.5 % Abschluss- und Vertriebskosten und 2 % einmalig zusätzlich… als Effektivkosten wird 1.49% angegeben bei einer beispielhaften Wertentwicklung vor Abzug von Kosten von 4.00 %. Durch die sehr hohe Gebührenbelastung war ich zuerst abgeneigt, der Vermittler meinte jedoch dass ich durch den Versicherungsmantel keine Steuer bis zur Rente zahlen muss, was einen normalen Sparplan dann aufwiegt, da ja hier dann regelmäßig Abgeltungssteuer bezahlt werden muss. Außerdem kann ich jederzeit Kapital entnehmen bis auf 500€, bei Rentenbeginn auch alles komplett auf einmal und zu einem niedrigeren Steuersatz. Für meinen im August neugeborenen Sohn habe ich das gleiche Angebot bei einer monatlichen Sparrate von 65€ angenommen, läuft auch auf die 2 ETFs, Beitragsdauer wären bei ihm 67 Jahre, dadurch ergeben sich angegebene Effektivkosten von 1,29%. Als Laie ist es für mich schwer bis gar nicht zu durchschauen, ob ich durch die Steuerersparnis die hohen Gebühren wieder auffange oder ob es nur ein weiteres Versicherungsprodukt ist, wo ich als Kunde abkassiert werde… Zuerst hatte ich zu einem einfachen Sparplan auf die beiden ETFs tendiert… Die Verträge wurden am 27.12. abgeschlossen, ich kann also noch widerrufen ( Kosten: 6,67 € pro Tag, aber besser als ein Leben lang ). Nach der Widerrufsfrist sind es aber nur 50 €… Ist die Kombination von Versicherung mit den ETFs sinnvoll oder sollte ich lieber einfach 2 Sparpläne machen? Ich könnte auch einmalig 10.000 € zuschießen, würde sich das auch besser auf die Performance dieser Versicherung auswirken? Vielen Dank schon mal über Euer Feedback! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
intInvest Januar 18, 2020 · bearbeitet Januar 18, 2020 von intInvest vor 17 Minuten von Bohmas: Durch die sehr hohe Gebührenbelastung war ich zuerst abgeneigt, der Vermittler meinte jedoch dass ich durch den Versicherungsmantel keine Steuer bis zur Rente zahlen muss, was einen normalen Sparplan dann aufwiegt, da ja hier dann regelmäßig Abgeltungssteuer bezahlt werden muss. Hat er dazu denn eine Beispielrechnung vorgelegt? Solange du deinen Sparerpauschbetrag von 801€ / Jahr nicht ausnutzt, bringt dir der Versicherungsmantel bei der Steuer genau gar nichts. Bei thesaurierenden ETFs spielt die Abgeltungssteuer auf die Vorabpauschale ein sehr sehr sehr sehr kleine Rolle und macht kaum was aus. Was der Versicherungsmantel bei dir aber sehr gut kann, ist es die Rendite massiv zu senken durch die hohe Gebührenbelastung. vor 17 Minuten von Bohmas: Außerdem kann ich jederzeit Kapital entnehmen bis auf 500€ Hier würden z.B. Steuern anfallen : ) Beim eigenen Depot kannst du das Kapital auch jederzeit entnehmen ;> vor 17 Minuten von Bohmas: Als Laie ist es für mich schwer bis gar nicht zu durchschauen, ob ich durch die Steuerersparnis die hohen Gebühren wieder auffange oder ob es nur ein weiteres Versicherungsprodukt ist, wo ich als Kunde abkassiert werde… Zumindest in deiner Situation macht eine Versicherungslösung noch keinen Sinn und es gibt weitaus bessere Produkte falls es doch mal in Betracht kommen sollte. vor 17 Minuten von Bohmas: Die Verträge wurden am 27.12. abgeschlossen, ich kann also noch widerrufen ( Kosten: 6,67 € pro Tag, aber besser als ein Leben lang ). Ich würde zumindest vorerst beide Verträge widerrufen. Dann in Ruhe hier lesen und mit dem Thema Finanzen beschäftigen. Zum Versichrungsmantel auch das mal lesen: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Januar 18, 2020 vor 1 Stunde von Bohmas: Als Laie ist es für mich schwer bis gar nicht zu durchschauen, ob ich durch die Steuerersparnis die hohen Gebühren wieder auffange oder ob es nur ein weiteres Versicherungsprodukt ist, wo ich als Kunde abkassiert werde… Letzteres. Ich würde so schnell wie möglich widerrufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joe32 Januar 18, 2020 vor 4 Stunden von Bohmas: Ist die Kombination von Versicherung mit den ETFs sinnvoll oder sollte ich lieber einfach 2 Sparpläne machen? Ich könnte auch einmalig 10.000 € zuschießen, würde sich das auch besser auf die Performance dieser Versicherung auswirken? Vielen Dank schon mal über Euer Feedback! Es ist schonmal besser als ein Sparkonto. aber es wäre viel kostengünstiger, wenn du selbst alles in die Hand nimmst. 1. Onlinedepot eröffnen 2. ETFs auswählen 3. Einmlaanlage und Sparplan machen 4. Laaaaange laufenlassen Mfg Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bohmas Januar 19, 2020 Am 18.1.2020 um 13:29 von intInvest: Hat er dazu denn eine Beispielrechnung vorgelegt? Solange du deinen Sparerpauschbetrag von 801€ / Jahr nicht ausnutzt, bringt dir der Versicherungsmantel bei der Steuer genau gar nichts. Bei thesaurierenden ETFs spielt die Abgeltungssteuer auf die Vorabpauschale ein sehr sehr sehr sehr kleine Rolle und macht kaum was aus. Was der Versicherungsmantel bei dir aber sehr gut kann, ist es die Rendite massiv zu senken durch die hohe Gebührenbelastung. Ja, aber nur handschriftlich und mit dem Taschenrechner ausgerechnet, also irgendwie nicht so richtig nachzuvollziehen wie es berechnet wurde. Aussage war, dass bis zu einer angenommen Rendite von 6% p.a. der Sparplan leicht besser ist, bei allem darüber die RV die Nase vorne hat. Im Moment nutze ich meinen Pauschbetrag leider noch gar nicht, wie gesagt, ich bin erst dabei das jetzt selbst in die Hand zu nehmen und mich erstmal einzulesen. Am 18.1.2020 um 13:29 von intInvest: Zumindest in deiner Situation macht eine Versicherungslösung noch keinen Sinn und es gibt weitaus bessere Produkte falls es doch mal in Betracht kommen sollte. Hast du zufällig einen Tipp dazu? Danke für euer Feedback und die Verlinkung, das werd ich mir gleich mal anschauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Januar 19, 2020 · bearbeitet Januar 19, 2020 von bondholder vor 42 Minuten von Bohmas: Hast du zufällig einen Tipp dazu? Gerne: Du brauchst zur Zeit überhaupt keine Rentenversicherung. Das wird dir der Versicherungsvertreter so natürlich nicht sagen. Anders wäre es, wenn du generell alles Geld sofort aus dem Fenster werfen würdest und nur durch den Zwang einer Versicherung in der Lage wärst, etwas zurückzulegen. P.S.: Hast du die Allianz-Verträge bereits widerrufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jak Januar 19, 2020 vor 38 Minuten von Bohmas: Ja, aber nur handschriftlich und mit dem Taschenrechner ausgerechnet, also irgendwie nicht so richtig nachzuvollziehen wie es berechnet wurde. Aussage war, dass bis zu einer angenommen Rendite von 6% p.a. der Sparplan leicht besser ist, bei allem darüber die RV die Nase vorne hat. Im Moment nutze ich meinen Pauschbetrag leider noch gar nicht, wie gesagt, ich bin erst dabei das jetzt selbst in die Hand zu nehmen und mich erstmal einzulesen. Hast du zufällig einen Tipp dazu? Danke für euer Feedback und die Verlinkung, das werd ich mir gleich mal anschauen. War nicht sogar 4% Renditeerwartung mittlerweile der Konsens? 6% finde ich schon optimistisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whister Januar 19, 2020 · bearbeitet Januar 19, 2020 von whister vor 53 Minuten von Bohmas: Ja, aber nur handschriftlich und mit dem Taschenrechner ausgerechnet, also irgendwie nicht so richtig nachzuvollziehen wie es berechnet wurde. Aussage war, dass bis zu einer angenommen Rendite von 6% p.a. der Sparplan leicht besser ist, bei allem darüber die RV die Nase vorne hat. Die Rechnung würde ich gerne mal sehen wollen. Wie soll denn die Versicherung bei 6% p.a. besser abschneiden wenn diese selbst 1,49% p.a. kostet? In dem Fall sind die Kosten sogar noch höher als die Steuerbelastung eines Aktiensfonds ohne Versicherung. Ich habe das hier mal beispielhaft gerechnet (du kannst gerne die Werte anpassen sofern diese nicht korrekt sind): Versicherung: https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php?paramid=fu0wurhumc Depot: https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php?paramid=z9gdeufchq Ergebnis: 197.809,94 (Versicherung; VOR Steuern) vs. 225.509,62 Euro (Depot; NACH Steuern) Noch Fragen? Widerruf schon unterwegs? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bohmas Januar 21, 2020 Wow danke für die schnellen Antworten und die Hilfe! Widerruf ist bereits unterwegs Tolles Forum, werd mich hier weiter einlesen bevor ich wieder vorschnell etwas abschließe. Danke nochmal an alle Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag