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mike351

Regelbesteuerungsoption (Günstigerprüfung) in Österreich bei finanzieller Freiheit - hohe Dividenden vermeiden?

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mike351

Hallo zusammen,

bei uns in Österreich gibt es ja die Regelbesteuerungsoption (bei euch in Deutschland heißt das glaube ich Günstigerprüfung) zur Auszahlung seiner Aktien/ETF-Gewinne.

 

Dadurch zahlt man von 0-11000€ pro Jahr keine Abgeltungssteuer für Gewinne aus Aktienverkauf und Dividenden. Der Bereich von 11.000-18.000€ wird mit 25% versteuert.

Speziell wenn man einmal “finanziell frei” sein möchte und nur von Aktienverkäufen und Dividenden lebt, könnte man sich hier die gesamte Abgeltungssteuer sparen. Funktioniert das auch in der Praxis wirklich so einfach, oder gibt es hier irgendwelche Nachteile?

 

Die folgende Frage stelle ich mir auch noch:

Macht es Sinn sich speziell ETF`s oder Aktien zu suchen die nur eine geringe Dividende auszahlen, damit man in der Ansparphase die Abgeltungssteuer möglichst niedrig hält?

 

In der Ansparphase macht ja die Regelbesteuerungsoption noch keinen Sinn wenn man nebenbei noch arbeitet, oder?

Auch gibt es in Österreich keinen Sparerpauschbetrag, die Dividenden werden somit voll mit 27,5% Steuer besteuert.

 

Somit wäre es ja steuertechnisch ja besser auf ETF zu setzen, die fast keine Dividenden oder ausschüttungsgleichen Erträge haben, oder irre ich mich hier?

Welche ETF wären hier empfehlenswert?

Oder ist es generell nicht empfehlenswert auf dividendenschwache ETF und Aktien zu setzen, wenn man “finanziell frei” sein möchte?

 

Danke für eure Antworten!

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reckoner

Hallo,

 

vorweg, ich kenne mich in Österreich überhaupt nicht aus, weiß also nicht ob und wie es bei euch funktioniert; von der Regelbesteuerungsoption höre ich jetzt zum ersten mal.

 

Zu der Frage möchte ich aber etwas sagen:

Zitat

Macht es Sinn sich speziell ETF`s oder Aktien zu suchen die nur eine geringe Dividende auszahlen, damit man in der Ansparphase die Abgeltungssteuer möglichst niedrig hält?

Wenn dann macht es doch Sinn, gerade am Anfang eine hohe Dividende zu erzeugen. Diese ist dann steuerfrei, wobei der Dividendenabschlag die Steuern aber zum Teil berücksichtigt (der Abschlag sollte der durchschnittlichen Nettodividende entsprechen).

Und wenn das Vermögen dann größer wird kann man immer noch umschichten.

 

Stefan

 

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chirlu
vor 24 Minuten von reckoner:

gerade am Anfang eine hohe Dividende zu erzeugen. Diese ist dann steuerfrei

 

Wieso steuerfrei?

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Dividendenjaeger
· bearbeitet von Dividendenjaeger
vor 3 Stunden von mike351:

Hallo zusammen,

bei uns in Österreich gibt es ja die Regelbesteuerungsoption (bei euch in Deutschland heißt das glaube ich Günstigerprüfung) zur Auszahlung seiner Aktien/ETF-Gewinne.

 

Dadurch zahlt man von 0-11000€ pro Jahr keine Abgeltungssteuer für Gewinne aus Aktienverkauf und Dividenden. Der Bereich von 11.000-18.000€ wird mit 25% versteuert.

Speziell wenn man einmal “finanziell frei” sein möchte und nur von Aktienverkäufen und Dividenden lebt, könnte man sich hier die gesamte Abgeltungssteuer sparen. Funktioniert das auch in der Praxis wirklich so einfach, oder gibt es hier irgendwelche Nachteile?

Stimmt, bei der Einkommenssteuererklärung gibt es eine Auswahlmöglichkeit, da kann man seine Kapitalerträge (wie alle anderen Einkommen auch) nach den Einkommenssteuerstufen besteuern - macht so Sinn wie du geschrieben hast. Alternativ kann man gezahlte KEST auch rückwirkend zurückfordern (wenn z.B. österr. Broker) -> Formular E3.

 

 

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 3 Stunden von mike351:

Dadurch zahlt man von 0-11000€ pro Jahr keine Abgeltungssteuer für Gewinne aus Aktienverkauf und Dividenden. Der Bereich von 11.000-18.000€ wird mit 25% versteuert.

Speziell wenn man einmal “finanziell frei” sein möchte und nur von Aktienverkäufen und Dividenden lebt, könnte man sich hier die gesamte Abgeltungssteuer sparen. Funktioniert das auch in der Praxis wirklich so einfach, oder gibt es hier irgendwelche Nachteile?

 

Na ja, finanziell frei mit 11.000 im Jahr klingt nicht ganz überzeugend. 18.000 mit einer Steuerlast von 1.750 (durchschnittlich 9,72%) ist je nach Lebensstil auch recht knapp bemessen. Eine Problemlösung bezüglich Krankenversicherung hast Du ganz außen vor gelassen :-*

Aber: Ja, das funktioniert so einfach.

 

vor 3 Stunden von mike351:

Die folgende Frage stelle ich mir auch noch:

Macht es Sinn sich speziell ETF`s oder Aktien zu suchen die nur eine geringe Dividende auszahlen, damit man in der Ansparphase die Abgeltungssteuer möglichst niedrig hält?

 

Zu ETFs selbst kann ich wenig sagen, aber falls man es so macht, würde dann nicht bei der späteren Umschichtung eine erhebliche Steuer anfallen?

 

vor 3 Stunden von mike351:

In der Ansparphase macht ja die Regelbesteuerungsoption noch keinen Sinn wenn man nebenbei noch arbeitet, oder?

Auch gibt es in Österreich keinen Sparerpauschbetrag, die Dividenden werden somit voll mit 27,5% Steuer besteuert.

 

Die Regelbesteuerungsoption macht jedenfalls dann keinen Sinn, wenn das Einkommen aus unselbständiger Arbeit 18.000 Euro oder mehr beträgt Liegst Du darunter, kommt es darauf an, wie hoch die Erträge aus Kapitalanlagen sind, die mit dem Sondersteuersatz von 27,5% abgegolten werden dürfen.

 

vor 3 Stunden von mike351:

Somit wäre es ja steuertechnisch ja besser auf ETF zu setzen, die fast keine Dividenden oder ausschüttungsgleichen Erträge haben, oder irre ich mich hier?

Welche ETF wären hier empfehlenswert?

Oder ist es generell nicht empfehlenswert auf dividendenschwache ETF und Aktien zu setzen, wenn man “finanziell frei” sein möchte?

 

Meine Überlegung: Wenn es solche ETFs gibt, bei denen die laufende Steuerlast so gedrückt werden kann und die Performance gleich wie bei anderen ist, warum nicht? Die Grundsatzentscheidung ist halt, wo sollen später die Erträge zum Leben herkommen. Ausschüttungen oder Verkäufe. Wenn Du irgendwann switchen musst, zerstörst Du teilweise den Zinseszinseffekt.

 

vor 3 Stunden von chirlu:

 

Wieso steuerfrei?

 

Wenn keine anderen Einkünfte bestehen, wären in AT Erträge aus in Privatbesitz gehaltenen Kapitalanlagen bis 11.000€ komplett steuerfrei, wenn die Regelbesteuerungsoption genutzt wird. Weitere 7.000€ würden nur mit 25% versteuert.

 

 

 

LG

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chirlu
vor 2 Stunden von Norica:

Na ja, finanziell frei mit 11.000 im Jahr klingt nicht ganz überzeugend.

 

Du mußt ja nicht allein von Gewinnen leben. Wenn du etwa Fondsanteile hast, die sich seit Kauf verdoppelt haben, kannst du Anteile für 20000 verkaufen und mußt nur 10000 Euro (den enthaltenen Kursgewinn) versteuern.

 

vor 2 Stunden von Norica:

Wenn keine anderen Einkünfte bestehen, wären in AT Erträge aus in Privatbesitz gehaltenen Kapitalanlagen bis 11.000€ komplett steuerfrei, wenn die Regelbesteuerungsoption genutzt wird.

 

Schon klar, aber es ging doch um die Ansparphase, in der wohl andere Einkünfte vorhanden sind – sonst hat man ja nichts zum Sparen.

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catcat

Die Ansätze sind unterschiedlich. Die Frage die du dir stellen solltest, woraus sollen die Einkünfte bestehen. Dividenden, weil die Grundwerte nicht oder nur selten verkauft werden. Klassisches Buy&Hold. Oder ETF mit Entnahmeplan/Anteilsverkauf. Die Dividendenrenditen von ETF liegen irgendwo zwischen 1-3,5% derzeit. Wie groß müsste also dann dein Vermögen sein, um rein von der Ausschüttung zu leben? Wenn du deine ETF später verkaufst, fällt Steuer an, der Zinseffekt geht verloren oder es gibt Verluste, weil die Börsen unten sind. Es gibt zuverlässige Dividendenzahler, die zwar in Krisen vom Kurs her einbrechen, aber ihre Dividende trotzdem stabil halten können oder sogar steigern. Der Steuervorteil ist auch nicht mehr so groß, da die thesaurierer ebenfalls zumindest hier in D besteuert werden jedes Jahr.

 

Es spricht aber auch nichts dagegen, beide Ansätze zu kombinieren.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Wieso steuerfrei?

Weil ich es so verstanden hatte: "Dadurch zahlt man von 0-11000€ pro Jahr keine Abgeltungssteuer".

 

Wenn damit hingegen gemeint ist, dass man - wie in Deutschland - insgesamt nur 11.000 Euro Einkommen hat, ja dann war mein Beitrag Quatsch, die Frage aber auch (wer lebt denn schon von 1.000 Euro im Monat?).

Ich gebe aber zu das die Annahme eines Freibetrages von 11.000 Euro schon etwas daneben war, zumal es ja extra hieß, dass es gerade keinen Sparerpauschbetrag gibt.

 

Stefan

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu

So wie ich es verstanden habe (ohne Gewähr), sind die 11000 der Grundfreibetrag in der Steuerveranlagung. Wie in Deutschland also, nur etwas höher. Der kommt bei Kapitalerträgen nur zur Anwendung, wenn man für die zur Regelbesteuerung optiert.

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mike351
· bearbeitet von mike351

Ja die 11000€ sind der Grundfreibetrag in der Einkommenssteuererklärung (falls das irgendwie falsch verstanden wurde).

 

Es ist zwar jetzt keine riesige Summe die man sich sparen könnte aber nehmen wir mal einem MSCI World mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 2%. Von diesen 2% die Abgeltungssteuer abgezogen  ( 2*0,275%)macht 0,55% die man jedes Jahr in der Ansparphase Abgeltungssteuer zahlt und sich nie mehr zurückerstattenlassen kann.

 

Wenn ich jetzt einen ETF hätte, der keine Dividende oder ausschüttungsgleichen Erträge zahlen würde, hätte ich diese Steuer in der Ansparphase nicht zu zahlen. 

So gesehen wäre es doch sinnvoll sich einen ETF zu suchen, dessen Dividendenrendite möglichst niedrig ist, oder?

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catcat

Aber ein thesaurierender ETF ohne Dividende wird auch besteuert, zumindest hier. Wenn es dir nur ums Ansparen geht wäre doch keine Dividendenrendite am besten - oder?

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mike351

Ja das wäre am besten, ob das Sinn macht ist eine andere Frage weil man durch solche ETF (die Aktien halten die keine Dividende zahlen) den Markt nicht ganz abbildet.

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votacom
· bearbeitet von votacom
typo
On 1/6/2020 at 1:07 PM, mike351 said:

Ja das wäre am besten, ob das Sinn macht ist eine andere Frage weil man durch solche ETF (die Aktien halten die keine Dividende zahlen) den Markt nicht ganz abbildet.

Mit Swappern würds theoretisch gehen, die ein ausschüttungsloses Trägerportfolio haben. Allerdings wird's zur Wertpapier-KESt unter Schwarz-Grün ja anscheinend eh eine Reform geben, also würde ich solche Entscheidungen eher nicht auf Grundlage des aktuellen Steuerrechts treffen.

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