Lion Januar 1, 2020 Hallo Leute, ich bin grad dabei neu in ETFs einzusteigen, und grenze gerade meine Auswahl ein. Wie so viele hier habe auch ich Kommer gelesen: und ich würde dem integrierten Multifaktor Ansatz wählen. Auch wenn vielleicht nicht viel mehr Rendite rausspringt, scheint ja auch das Risiko nicht wesentlich größer zu sein. Bisher waren allerdings die Kosten ein Gegenargument. Was haltet Ihr nun allerdings von dem recht neuen, sehr günstigen ETF: JPM Global Equity Multi-Factor UCITS ISIN: IE00BJRCLL96 Mit einer TER von 0,19 %, bei Flatex sparplanfähig, klingt das ganze doch sehr interessant. Aus Eurer Sicht ok, oder spricht was dagegen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Januar 1, 2020 · bearbeitet Januar 1, 2020 von otto03 vor 46 Minuten von Lion: Hallo Leute, ich bin grad dabei neu in ETFs einzusteigen, und grenze gerade meine Auswahl ein. Wie so viele hier habe auch ich Kommer gelesen: und ich würde dem integrierten Multifaktor Ansatz wählen. Auch wenn vielleicht nicht viel mehr Rendite rausspringt, scheint ja auch das Risiko nicht wesentlich größer zu sein. Bisher waren allerdings die Kosten ein Gegenargument. Was haltet Ihr nun allerdings von dem recht neuen, sehr günstigen ETF: PM Global Equity Multi-Factor UCITS ISIN: IE00BJRCLL96 Mit einer TER von 0,19 %, bei Flatex sparplanfähig, klingt das ganze doch sehr interessant. Aus Eurer Sicht ok, oder spricht was dagegen? Hast du dich mit dem Index beschäftigt? Bildet eine andere Welt ab als z.B. die MSCI Faktor Indizes. Ausschließlich die TER zu betrachten bei unterschiedlichen abgebildeten Indizes führt in die Irre. Entspricht genau dieser Index deinen Anlagebedürfnisse und wenn ja warum? (Er berücksichtigt z.b. "nur" drei Faktoren) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lion Januar 1, 2020 Danke für den Hinweis. Ich dachte es wären 4 Faktoren: Zitat Dabei kommt für den zugrunde liegenden Referenzindex ein zweistufiger Auswahlprozess zum Einsatz: Auf Basis der Volatilität werden jeweils zuerst die Sektoren gleichgewichtet. Anschließend erfolgt der Portfolioaufbau nach den Faktoren Werthaltigkeit, Dynamik und Qualität. Zum Schluss sind zwar 3 Faktoren genannt, nachdem aber nach Volatilität gewichtet wird, dachte ich die könnte ich reinrechnen. Ich gebe zu, dass ich das nicht ganz durchschaue. Aber wie wirklich genau berechnet wird, ist bei den anderen integrierten Mulitfaktor ETFs auch nicht einfacher nachzuvollziehen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whister Januar 1, 2020 Evtl. könntest du dir auch noch diesen ETF ansehen: https://www.fondsweb.com/de/DE000A2JG4G5 Dort sind bereits Schwellenländer mit enthalten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elefant16 Januar 2, 2020 vor 22 Stunden von Lion: Mit einer TER von 0,19 %, bei Flatex sparplanfähig, klingt das ganze doch sehr interessant. Aus Eurer Sicht ok, oder spricht was dagegen? Beachte, dass Flatex ab 01.04.2020 eine Gebühr auf das Depot abhängig von dessen Größe erhebt; gerade bei dem Umfang des von Dir geplanten Depots (siehe Deinen anderen Thread) sind das dreistellige jährliche Kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elefant16 Januar 2, 2020 vor 6 Minuten von Elefant16: Beachte, dass Flatex ab 01.04.2020 eine Gebühr auf das Depot abhängig von dessen Größe erhebt; gerade bei dem Umfang des von Dir geplanten Depots (siehe Deinen anderen Thread) sind das dreistellige jährliche Kosten. Sehe gerade, dass Du in Österreich bist: Dann erst abklären, ob Flatex die Gebühreneinführung auch für A macht (über kurz oder lang nicht unwahrscheinlich m.E.). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lion Januar 2, 2020 Danke für den guten Hinweis. Aber in Österreich sind die Alternativen rar, von der Anbieterauswahl inkl. Kosten in Deutschland können wir in Österreich nur träumen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 Januar 4, 2020 Am 1.1.2020 um 19:09 von whister: Evtl. könntest du dir auch noch diesen ETF ansehen: https://www.fondsweb.com/de/DE000A2JG4G5 Dort sind bereits Schwellenländer mit enthalten. Es überrascht mich ein wenig, dass Du einen aktiv-gemanagten Fonds vorschlägst oder war das ein Versehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
whister Januar 4, 2020 vor 10 Minuten von Peter23: Es überrascht mich ein wenig, dass Du einen aktiv-gemanagten Fonds vorschlägst oder war das ein Versehen. Habe ich geschrieben dass es sich um einen Indexfonds handelt? Es ist ein ETF der eine aktive Strategie verfolgt - das war mir bewusst. Das macht ihn jedoch nicht besser oder schlechter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
big.bud99 Dezember 3, 2020 · bearbeitet Dezember 3, 2020 von big.bud99 Grafik Hallo zusammen, ich greife die Diskussion hier mal wieder auf und habe das Factsheet und die Beschreibung der Index-Methode mal angehängt: Index Factsheet.pdf JP_Morgan_Global_Diversified_Factor_Equity_Index_Series_Ground_Rules.pdf Überlege aufgrund der sehr geringen TER von 0,19% des JPMorgan Global Equity Multi-Factor UCITS ETF Accumulating (IE00BJRCLL96) diesen zukünftig ins Portfolio zu nehmen. Bisher setze ich auf den Shares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF USD (IE00BZ0PKT83) mit einer TER von 0,5%. Alternativ überlege aus Kostengründen auf Einzel-Faktor ETF umzustellen und selbst zu rebalancen. Ein Vergleich der beiden Index-Methoden MSCI vs. JP Morgan werde ich noch detaillierter Betrachten. Auf den ersten Blick sieht es aber so aus, als würde der JPMorgan auf weniger Faktoren setzten, also im Wesentlichen nur auf Quality, Momentum und Value. Low Volatility nur am Rande zur Berechnung von Quality und der Branchengewichtung. Das Anlageuniversum scheint beim JPMorgen mit dem Russel FTSE Developed ein wenig größer als beim MSCI World zu sein Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mirakel_23 Dezember 15, 2020 So gut die Index-Methodologie beim JPM auch sein mag, der ETF wäre für mich ein absolutes no go in einem buy-and-hold Portfolio. Dieser Fonds ist super klein und besitzt ein extrem hohes Risiko, die nächsten 5 Jahre nicht zu überleben. Jegliche Überrendite, die so ein Fonds möglicherweise gegenübet einem MSCI World / MSCI ACWI erwirtschaftet, wird durch die steuerlichen Verluste, die mit einer Fondsschließung einhergehen, wahrscheinlich mehr als zerstört. Mal ganz davon abgesehen haben sich in Europa erhältliche Multifaktor-ETFs im Gegensatz zu Einzelfaktor-ETFs bisher noch nicht bewährt. Stand heute funktionieren sie ausschließlich im backtesting. Dazu gab es einen interessanten verlinkten Artikel im „Faktor Investieren“ Faden (um den 10.10.20) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
big.bud99 Dezember 15, 2020 vor 5 Stunden von Mirakel_23: So gut die Index-Methodologie beim JPM auch sein mag, der ETF wäre für mich ein absolutes no go in einem buy-and-hold Portfolio. Dieser Fonds ist super klein und besitzt ein extrem hohes Risiko, die nächsten 5 Jahre nicht zu überleben. Jegliche Überrendite, die so ein Fonds möglicherweise gegenübet einem MSCI World / MSCI ACWI erwirtschaftet, wird durch die steuerlichen Verluste, die mit einer Fondsschließung einhergehen, wahrscheinlich mehr als zerstört. Mal ganz davon abgesehen haben sich in Europa erhältliche Multifaktor-ETFs im Gegensatz zu Einzelfaktor-ETFs bisher noch nicht bewährt. Stand heute funktionieren sie ausschließlich im backtesting. Dazu gab es einen interessanten verlinkten Artikel im „Faktor Investieren“ Faden (um den 10.10.20) Bezüglich deines letzten Absatzes bin ich tatsächlich am zweifeln, ob sich ein Multi-Factor ETF lohnt oder doch besser einzelne Faktoren selbst zusammenstellen. Kommer hat in einem seiner letzten Artikel mal von einem Mehrwert eines Multi-Factor ETF von ca. 0,3% gesprochen (vor Kosten). Wo genau ist denn der Artikel den du meinst verlinkt? Finde ich da einen Vergleich beider Ansätze? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mirakel_23 Dezember 16, 2020 · bearbeitet Dezember 16, 2020 von Mirakel_23 Unten der Beitrag, In der Theorie sind Multifaktor-ETFs natürlich klasse, weil höhere Exposure zu den jeweiligen Faktoren. In der Praxis existieren jedoch potentielle Probleme, von denen einige in diesem Artikel diskutiert werden. Faktoren scheinen zum Beispiel nicht so kleinteilig zu funktionieren. In anderen Worten bringt es nichts, sich aus einem Momentum-Index diejenigen 30 Aktien mit der besten 6-Monats-Performance herauszupicken, oder zum Beispiel diejenigen Aktien, die gleichzeitig ein nicht zu negatives Exposure zu Value haben. Man benötigt alle 300 Momentum-Aktien, um von dem Effekt überhaupt zu profitieren, weil das Ganze immer noch einem statistischen Rauschen unterliegt (so verstehe ich das zumindest). Fakt ist, dass zum Beispiel der MSCI World Diversified Multiple-Factor Index seit der Herausgabe deutlich schlechter performt hat als im historischen Durchschnitt. Der MSCI Multifaktor ETF wurde sowohl vom MSCI World, als auch von einer einfachen Gleichgewichtung aus Momentum, Value, Quality und Minimum Volatility (alles iShares MSCI ETFs) outperformed. Das muss natürlich überhaupt nichts heißen. Konkret sehe ich hier jedoch die Gefahr, dass der Index zu sehr auf backtesting beruht und nicht auf konkreten wissenschaftlich gesicherten Tatsachen. Momentan würde ich darum in keinen Multifaktor-ETF investieren. Diese Produkte müssen sich zunächst mal bewähren. Der hier ursprünglich erwähnte PM Global Equity Multi-Factor ETF ist meiner Meinung nach umso schlechter (zumindest wenn man vorhat, langfristig von einer Steuerstundung zu profitieren). Am 13.10.2020 um 15:23 von Sestertius: Als wäre die Thematik nicht schon umfangreich und komplex genug, habe ich am Wochenende noch einen Artikel gefunden, der mir seitdem einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Dabei geht es grob gesagt um die Sinnhaftigkeit von Bottom-up MF Portfolios, oder wie Kommer es nennt den integrierten MF-Ansatz. https://www.top1000funds.com/2018/02/bottom-up-gets-two-thumbs-down/ Wie immer eine kurze Zusammenfassung: - Untersucht wurden Aktien aus dem S&P 500 im Zeitraum 1975 bis 2015. - Aus der Gesamtheit werden sechs Portfolios gebildet, die sich an "anerkannten" Faktoren orientieren. - Im ersten Schritt wird jedes Faktorportfolio basierend auf seinem jeweiligen "Marker" in Quintile eingeteilt (also für Value z.B. nach steigendem KBV) - Im zweiten Schritt werden diese Top-Quintile ihrerseits nochmal in Sub-Quintile unterteilt, sodass jeweils Teilmengen von Aktien entstehen, die bezogen auf ihr jeweiliges Top-Quintil sehr ähnliche (aber untereinander doch leicht unterschiedliche) Factorexposures aufweisen - Verglichen werden also z.B. die "unteren 20% der unteren 20%" mit den "unteren 40% der unteren 20%" und so weiter - Zu erwarten wäre nun eigentlich, dass die Valueprämie zunimmt, je stärker das Factor-Exposure ist, ergo Aktien die mehr valuey sind, insgesamt besser abschneiden als solche, die es nicht sind. - Dieser Zusammenhang konnte jedoch nicht beobachtet werden. Stattdessen hätte es aus Renditesicht für 4 von 6 Faktoren (innerhalb des gleichen Top-Quintils) sogar mehr Sinn gemacht eher Aktien zu wählen, die weniger Exposure aufweisen. - Die Autoren schlussfolgern daraus, dass nur weil etwas in der breiten Masse funktioniert (Einfacher MF/Top-Down Ansatz), im Kleinem nicht unbedingt funktionieren muss. Oder anders ausgedrückt: Die (unterstellten) Prämien sind über das Exposure nicht so eindeutig verteilt, wie man es intuitiv erwarten würde, d.h. der Zusammenhang je mehr Exposure, desto höher die erwartete Rendite funktioniert zwar wohl noch im Groben (Top-Quintile), geht aber irgendwann verloren wenn man immer feinere Unterteilungen (Sub-Quintile) vornimmt. Deshalb sei es nötig größere Teilmengen zu betrachten, um die Faktorprämien "einzufangen". - Basierend auf diesen Erkenntnissen wird nun grundsätzlich die Sinnhaftigkeit von bottom-up Ansätzen in Frage gestellt, da diese quasi a priori davon ausgehen, dass sie durch eben solche sehr fein unterteilten und in wenigen Titeln konzentrierten Portfolios in der Lage wären zuverlässig Mehrrenditen zu erwirtschaften. - Entsprechend halten Sie MF-Portfolios, wie sie z.B. MSCI anbietet, für over-engineered. Die gute Performance in Backtests begründen sie einerseits damit, dass man mit steigender Anzahl der Freiheitsgrade (von denen MF ja einige hat) immer mehr Datenrauschen einfängt und dass Backtests generell empfindlich auf die gewählte Zeitperiode reagieren. Das soll u.a. auch die schlechte Live-Performance erklären. Zur Klarstellung: In diesem Artikel wird nicht die Existenz der Prämien an sich in Frage gestellt, sondern nur die Frage behandelt, ob die Prämien nicht durch (zu) starke Konzentration abhanden kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rebentao Mai 23, 2022 Ich bin auch am JPM Global Equity Multi-Factor UCITS ETF (IE00BJRCLL96) interessiert, Bei comdirect ist er nicht handelbar. Deswegen habe ich bedenken ob er in Deutschland zugelassen ist ? Wie finde ich das heraus ? Viele Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LaRoth Mai 23, 2022 vor 6 Minuten von Rebentao: Ich bin auch am JPM Global Equity Multi-Factor UCITS ETF (IE00BJRCLL96) interessiert, Bei comdirect ist er nicht handelbar. Deswegen habe ich bedenken ob er in Deutschland zugelassen ist ? Wie finde ich das heraus ? Im Factsheet und im KIID: https://am.jpmorgan.com/at/de/asset-management/per/products/jpm-global-equity-multi-factor-ucits-etf-usd-acc-ie00bjrcll96 Oder auch hier gibts Börsenplätze und Infos: https://www.onvista.de/fonds/handelsplaetze/JPMORGAN-ETFS-IE-ICAV-GLOBAL-EQUITY-MULTI-FACTOR-UCITS-ETF-USD-ACC-Fonds-IE00BJRCLL96 https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BJRCLL96 https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00BJRCLL96 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KrummeGurke September 3, 2022 · bearbeitet September 4, 2022 von KrummeGurke Im Rational Reminder Forum hat man eine sehr gute Meinung über den JPM Global Equity Multi-Factor UCITS ETF (A2PJEP). Da das Forum nur nach Registrierung zugängig ist, hier eine "Sekundärquelle" von Reddit inkl. Link zur Faktor-Regression. In einem sehr aufwändigen Thread wurden in Europa zugelassene Single-Faktor-ETFs mit Multifaktor-ETFs verglichen und dabei vor allem auf die Factor-Exposure geachtet. Beim JPM Global Equity Multi-Factor kommt man zu folgender Bewertung: "Rating: 4.5 (Very good, perhaps the best)" (die ausführliche Begründung möchte ich hier nicht posten, da ich das ja sonst aus dem Rational Reminder Forum "klauen" müsste) Anschließend wurden verschiedene Portfolios aus Single-Faktor ETFs und auch Portfolios, die stattdessen den JPM Global Equity Multi-Factor ETF enthalten verglichen. Dabei kommt man zum Schluss, dass eine deutliche Factor-Exposure, wie man sie in einem Portfolio mit dem JPM Global Equity Multi-Factor als wichtigem Baustein erreicht, mit einer Kombination aus Single-Faktor-ETFs (also z.B. dem MSCI World Qualtity, MSCI World Value etc.) eigentlich nicht möglich ist. Kombiniert wird der JPM Global Equity Multi-Factor in den Modellportfolios übrigens vor allem mit: - SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted UCITS ETF - SPDR MSCI Europe Small Cap Value Weighted UCITS ETF - iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) (- auch der MSCI World und MSCI World Value wurden noch beigemischt) ------------------------------------------------------- Das Fondsvolumen nahm weiterhin relativ konstant zu und liegt derzeit bei ca. 85 Mio. - sicherlich noch nicht genug, aber die Richtung stimmt. Es ist halt schon verlockend, statt mehrerer Einzelfaktor-ETFs nur einen ETF zu haben, der mehrere Faktoren abdeckt. Zwischenzeitlich habe ich auch mit Einzelfaktoren geliebäugelt, aber man findet immer ein Haar in der Suppe. Die beiden großen World Quality ETFs von Xtrackers und iShares bilden beispielsweise gar nicht den MSCI World Quality Index ab, sondern den MSCI World Sector Neutral Quality Index, der auf lange Sicht deutlich schlechter gelaufen ist als der World Quality. Es ist allerdings auffällig, wie stark das Fondsvolumen von manchen Multifaktor-ETFs schwankt. Der Invesco Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF war beispielsweise mal bei 600 Mio. und ist nach und nach auf knapp über 100 Mio. geschrumpft. Ebenso ist der Amundi Equity Global Multi Smart Allocation Scientific Beta UCITS ETF von 366 auf kümmerliche 43 Mio. geschrumpft. Vermutlich liegt das an der eher mauen Performance, die fast alle Multifaktor ETFs in den letzten 5 Jahre (also im Grunde in fast allen Fällen seit Auflegung der ETFs) geliefert haben. Der Zeitraum ist aber kurz und vor allem muss man sehen, dass die letzten Jahre ein ziemlicher Ausnahmefall waren. Der MSCI World bzw. die Marktkapitalisierung ist enorm gut gelaufen, weil - anders als in den Jahrzehnten zuvor - die bereits großen Unternehmen noch viel größer wurden und DIE Renditetreiber schlechthin waren. Historisch gesehen ist das aber ein Ausnahmefall. Auch Andreas Beck hat mehrfach erzählt, dass der MSCI World in den Jahrzehnten zuvor bei Weitem kein so gutes Image hatte wie heute. Die Tendenz zum Blick in den Rückspiegel ist halt doch sehr groß und daher war der Zeitpunkt für die Auflegung der Multifaktor-ETFs also ziemlich schlecht, da sie im Rückspiegel nun größtenteils dem MSCI World bzw. der Marktkapitalisierung unterlegen scheinen. Das wäre zumindest ein Erklärungsansatz von mir. Noch ein anderer Gedanke: Selbst wenn der JPM Multifactor ETF den Markt nicht schlagen sollte, finde ich es ganz angenehm, dass man wesentlich gleichmäßiger auf die enthaltenen Aktien verteilt ist. Die Top 10 macht im JPM nur 3,5% aus, während man in einem FTSE All World mit 16% nur in den 10 größten Unternehmen investiert ist. Im FTSE Developed World und MSCI World sind aktuell sogar knapp 18% nur in der Top 10. In den letzten Jahren war eben genau diese "Konzentration" der großen Konzerne der Renditetreiber. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hans-Hubert September 5, 2022 Viele Anleger hatten festgestellt, dass selbst hochbezahlte Fondsmanager, die den lieben langen Tag grübeln und analysieren, nicht den Markt schlagen und begannen ETFs zu kaufen. Hier könnte die Geschichte enden. Alle wären glücklich und zufrieden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tobi444 28. Februar Hat schon jemand die Abrechnung der Vorabpauschale für diesen Fonds bekommen? In meinem Depot bei der Consorsbank ist er der einzige, für den das noch nicht geschehen ist - alle anderen ETFs wurden schon vor Wochen abgerechnet. Ich will mich von meiner (kleinen) Position trennen, zur Vermeidung von steuerlichen Problemen aber erst wenn die VAP abgerechnet wurde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
big.bud99 29. Februar Am 3.9.2022 um 11:11 von KrummeGurke: Im Rational Reminder Forum hat man eine sehr gute Meinung über den JPM Global Equity Multi-Factor UCITS ETF (A2PJEP). Da das Forum nur nach Registrierung zugängig ist, hier eine "Sekundärquelle" von Reddit inkl. Link zur Faktor-Regression. In einem sehr aufwändigen Thread wurden in Europa zugelassene Single-Faktor-ETFs mit Multifaktor-ETFs verglichen und dabei vor allem auf die Factor-Exposure geachtet. Beim JPM Global Equity Multi-Factor kommt man zu folgender Bewertung: "Rating: 4.5 (Very good, perhaps the best)" (die ausführliche Begründung möchte ich hier nicht posten, da ich das ja sonst aus dem Rational Reminder Forum "klauen" müsste) Anschließend wurden verschiedene Portfolios aus Single-Faktor ETFs und auch Portfolios, die stattdessen den JPM Global Equity Multi-Factor ETF enthalten verglichen. Dabei kommt man zum Schluss, dass eine deutliche Factor-Exposure, wie man sie in einem Portfolio mit dem JPM Global Equity Multi-Factor als wichtigem Baustein erreicht, mit einer Kombination aus Single-Faktor-ETFs (also z.B. dem MSCI World Qualtity, MSCI World Value etc.) eigentlich nicht möglich ist. Kombiniert wird der JPM Global Equity Multi-Factor in den Modellportfolios übrigens vor allem mit: - SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted UCITS ETF - SPDR MSCI Europe Small Cap Value Weighted UCITS ETF - iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) (- auch der MSCI World und MSCI World Value wurden noch beigemischt) Finde den Ansatz sehr interessant, mein Portfolio sieht ähnlich aus. Es ist auch der Ansatz, den Gerd Kommer momentan in seinem Robo Advisor verfolgt. Hättest du mir bitte den Link zum Beitrag im Rational Reminder Forum? Gerne auch per PN. Beste Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Saek 7. März On 2/29/2024 at 10:44 AM, big.bud99 said: Hättest du mir bitte den Link zum Beitrag im Rational Reminder Forum? https://community.rationalreminder.ca/t/search-for-an-ideal-ucits-eu-factor-portfolio/3340/2 On 9/3/2022 at 11:11 AM, KrummeGurke said: Das Fondsvolumen nahm weiterhin relativ konstant zu und liegt derzeit bei ca. 85 Mio. - sicherlich noch nicht genug, aber die Richtung stimmt. Inzwischen bei ~185 Mio €. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SteffSteff 4. April · bearbeitet 4. April von SteffSteff Kann mir jemand diese Passage aus dem Basisinformationsblatt des ETF erklären? "Der Index teilt die regionalen Gewichtungen entsprechend des FTSE Developed Index zu und wendet zunächst einen zweistufigen regelbasierten Ansatz an, der die Sektoren auf der Basis der Volatilität gleich gewichtet, und anschließend ......" Es geht mir um die fett formatierte Stelle. Ich würde ja verstehen, wenn die Sektoren auf der Basis der Volatilität gewichtet würden. Ich würde auch verstehen, wenn die Sektoren gleich gewichtet würden. Aber auf Basis der Volatilität gleich gewichten? Nach meinem bescheidenen Verständnis kann man entweder auf Basis der Volatilität gewichten, oder man kann gleich gewichten, aber nicht beides in Kombination. Versteht jemand von Euch mein Problem? Kann jemand "auflösen"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Saek 8. April On 4/4/2024 at 2:17 PM, SteffSteff said: Nach meinem bescheidenen Verständnis kann man entweder auf Basis der Volatilität gewichten, oder man kann gleich gewichten, aber nicht beides in Kombination. Die Sektoren werden so gewichtet, dass jeder Sektor mit der gleichen Volatilität ins Portfolio eingeht. Man könnte auch 'Gewichtung entsprechend Kehrwert der Volatilität' sagen. z.B. Sektor A 10% vol, Sektor B 20% vol -> Gewichtung A 2/3, B 1/3 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SteffSteff 9. April vielen Dank! Endlich verstehe ich diesen ETF (Index). Man soll ja keine Produkte kaufen, die man nicht versteht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag