Grundsteuer Einheitswertbescheid Verringerungsmöglichkeiten

[Ozymandias]

Die Grundsteuer halte ich generell für eine der ungenausten Steuern überhaupt.

 

Ich habe ein paar interessante Infos gefunden welche Möglichkeiten es gibt, den Einheitswert anzugreifen und ggf. zu verringern. Vielleicht es interessiert es den ein oder anderen oder es gibt hier jemand mit Fachwissen. Sind zwar üblicherweise keine größeren Beträge, spätestens wenn die Umstellung auf das neue System in 2025 sollte man sich die Grundsteuer jedoch noch mal genauer anschauen.

 

Verringerungsmöglichkeiten für Selbstbewohner:

Truppenübungsplatz in der Nähe, Fluglärm, Gewerbebetriebe mit Lärm, Baumängel, Feuchtigkeitsschäden, Bau einer Schnellstraße, kleines Grundstück bei Reihenhäuser/DHH, alte Häuser.

 

Für Vermieter gibt es andere Möglichkeiten, da diese die Steuer aber umlegen können ist die Ersparnis relativ uninteressant.

 

Der Einheitswert muss vom Finanzamt jederzeit überprüft werden wenn er 10% abweicht, bzw. mindestens 250 Euro nach unten, 2.500 Euro nach oben. Wenn man Pech hat muss man mehr zahlen.

 

§82 BewG ist euer Freund, Kommentare dazu gibt es von Gürsching/Stenger oder Rössler/Troll.

 

 

[whister]

vor 23 Minuten von Ozymandias:

Für Vermieter gibt es andere Möglichkeiten, da diese die Steuer aber umlegen können ist die Ersparnis relativ uninteressant.

Als anständiger Vermieter versucht man aber auch die Nebenkosten für den Mieter so gering wie möglich zu halten. Bei Neuvermietung ist außerdem für den Mieter die gesamte Mietbelastung ausschlaggebend - wenn dann die Grundsteuer etwas geringer ist kannst du eben mehr Kaltmiete nehmen.

[MeinNameIstHase]

In der Regel wird nach dem alten Recht kaum noch ein Bescheid ergehen. Die meisten Eigentümer dürften kaum vor Jahren ergangene Einheitswert-Feststellungen noch ändern können. 

Was das neue Recht bringt, werden wir sehen. Da muss sich ja jetzt erst mal jedes Bundesland mit befassen, wie sie die neuen Regeln anwenden wollen. Insbesondere im Vermietungsfall passt es mir nicht, wenn neben ESt, USt, NK-Abrechnungen jetzt noch ein viertes Mal die Mieteinnahmen als Grundlage für eine Steuerberechnung erfasst werden müssen. Für Grundstücke in Gemeinden mit Tourismusabgabe kommt ja oft noch eine fünfte Erfassung hinzu, wenn die Gemeinden ihre Bemessungsgrundlage (Erfassung der mittelbaren Nutznießer) erweitern (Beispiel Rheinland-Pfalz). Wie oft sollen Immobilieneigentümer noch ihre Mietumsätze erfassen und abgrenzen? Ach ja, wegen Mietobergrenzen-Regeln gibt es auch noch eine sechste Abgrenzung in einigen Gebieten.

 

Ganz zu schweigen, dass in einigen Fällen die Belegenheits-FÄ zuständig sind, in anderen die Wohnsitz-FÄ der Eigentümer und dann noch die Kommunen. Da kann man seine Mietumsätze bald gleich in der Zeitung veröffentlichen ... Die Wahrung des Steuergeheimnises kann man auch dadurch aushebeln, dass zu viele davon Kenntnis haben. Bis zu einer SSD, die dann ungelöscht auf dem Gebrauchtmarkt auftaucht ist es ja nicht weit, wie c't herausfand.

https://www.heise.de/ct/artikel/SSD-mit-Daten-von-Jugendamt-und-Zulassungsstelle-bei-eBay-gefunden-4615144.html

 

[Nachdenklich]

vor 2 Stunden von Ozymandias:

Verringerungsmöglichkeiten für Selbstbewohner:

Truppenübungsplatz in der Nähe, Fluglärm, Gewerbebetriebe mit Lärm, Baumängel, Feuchtigkeitsschäden, .....

 

Ich kann mir noch vorstellen, wie Du einen Feuchtigkeitsschaden erzeugen kannst .....  aber wie kannst Du es erreichen, daß ein Truppenübungsplatz in der Nähe eingerichtet wird?

 

Zahle doch bitte Deine Steuern, Du möchtest doch auch, daß die Kommune die Stadt in Ordnung hält.

 

[Ozymandias]

vor 2 Stunden von Nachdenklich:

 

Ich kann mir noch vorstellen, wie Du einen Feuchtigkeitsschaden erzeugen kannst .....  aber wie kannst Du es erreichen, daß ein Truppenübungsplatz in der Nähe eingerichtet wird?

 

War halt ein Beispiel. Aber Flughäfen können z.B. ihre Schneisen ändern und dann hast du auf einmal Fluglärm an der Backe und kannst deine ~50 Euro jährlich bei der Grundsteuer sparen