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Gast240416

Strikt rationales Investieren als Langzeitanleger

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 5 Stunden von Sapine:

es mehr um die Risikobereitschaft gehen, denn laut Studie ist das Risiko, dass es nicht klappt reduzierbar durch die 50/50 Aufteilung. 

Wenn Du langfristig durchhältst möglicherweise ja, wenn die Annahmen halten.
 

Die psychologischen Konsequenzen sind kurzfristig jedoch sehr relevant. Wenn Du nachts nicht mehr schlafen kannst und Angst hast die Ausgaben der Familie nicht mehr bezahlen zu können, könnte es bei einigen Menschen zu irrationalen Entscheidungen kommen. Die Studie unter dem Kopfkissen hilft dann wahrscheinlich nicht weiter.

 

vor 5 Stunden von Sapine:

Du hast das Konzept von Risiko nicht verstanden scheint mir, was die Studie verwendet. Es geht nicht um Schwankungen sondern die Gefahr, dass man am Ende vorzeitig ohne Geld da steht.

Danke für Deine Fürsorge - deshalb investiere ich so, dass ich immer ok bin (und bewusst einen Euro ärmer), unabhängig was Papiere sagen. Es steht Dir und allen anderen vollkommen frei das anders zu sehen und zu definieren.

 

vor 5 Stunden von Sapine:

Hast Du eine bessere Basis für eine Vorhersage? 

Nein, deshalb investiere ich so, dass dies zum großen Teil irrelevant ist. Bildlich gesprochen mache ich dann halt nur zwei Urlaube anstatt drei im Jahr. Für mich ok, für andere nicht zwangsläufig.

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Sapine
vor 35 Minuten von LongtermInvestor:

Wenn Du langfristig durchhältst möglicherweise ja, wenn die Annahmen halten.
 

Die psychologischen Konsequenzen sind kurzfristig jedoch sehr relevant. Wenn Du nachts nicht mehr schlafen kannst und Angst hast die Ausgaben der Familie nicht mehr bezahlen zu können, könnte es bei einigen Menschen zu irrationalen Entscheidungen kommen. Die Studie unter dem Kopfkissen hilft dann wahrscheinlich nicht weiter.

 

Danke für Deine Fürsorge - deshalb investiere ich so, dass ich immer ok bin (und bewusst einen Euro ärmer), unabhängig was Papiere sagen. Es steht Dir und allen anderen vollkommen frei das anders zu sehen und zu definieren.

Mir ging es hier überhaupt nicht um Fürsorge sondern darum, dass Du die Kernaussage der Studie nicht erfasst zu haben scheinst. Dass grundsätzlich jeder für seine Investment selbst verantwortlich ist und dabei seine eigene Bereitschaft berücksichtigen muss, Kursschwankungen zu ertragen ist eine andere Story und zweifellos richtig. Nur mit der hier zitierten Studie hat es nur am Rande zu tun (wurde erwähnt, dass man die Schwankungen aushalten können muss, was nicht jedem gegeben ist). Rational ist es aus meiner Sicht nicht. 

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LongtermInvestor
vor 27 Minuten von Sapine:

Mir ging es hier überhaupt nicht um Fürsorge sondern darum, dass Du die Kernaussage der Studie nicht erfasst zu haben scheinst

Also bist Du doch fürsorglich :-). Das ist ein toller Charakterzug - mach Dir keine Sorgen um mich. 

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Someone
· bearbeitet von Someone
vor 4 Stunden von Sapine:

Das mag banal richtig sein, in der Studie ist man aber von einer 4 % Entnahme ausgegangen unabhängig davon wie hoch das Vermögen ist. Es wurde also nicht das zusätzliche Vermögen zur Erhöhung der Sicherheit verwendet. Das ist ja gerade das besondere Ergebnis. 

Für mich war dies kein Ergebnis der Studie, sondern eine der Rahmenbedingungen um stabile Parameter für die Simulationen zu haben.

 

Genau diese Rahmenbedingung (4% Entnahme egal ob ich 500.000 EUR habe bei Beginn der Entnahme, oder 5.000.000 EUR) halte ich für akademisch und nicht auf mich persönlich übertragbar. Meine Entnahmerate hängt nicht davon ab wieviel ich habe, sondern im Wesentlichen davon wieviel ich brauche. Ich schätze mich so ein, dass es mir mit der ersten Startsumme deutlich schwerer fiele unter 4% Entnahmerate zu bleiben als mit der zweiten Startsumme. ;)

 

Aus meiner Sicht ist ein Ergebnis der Studie, dass geographische Diversifikation ("Domestic"-Aktien vs. internationale Aktien) innerhalb der Assetklasse Aktien ein Pleiterisiko bei sehr langen Zeiträumen stärker reduzierte, als wenn über die Assetklassen - (US-) Aktien und (US-)Bonds oder gar Cahs (damit zwei Risikoklassen) diversifiziert wurde. 

 

Die Studien die ich bisher gelesen hatte, waren sehr stark US-zentriert (US-Anleger legt in US-Aktien und US-Bonds an). Als "Ergebnis" wurde in die "Anlegerwelt" übertragen, das man als (US-) Anleger mit 60% US-Aktien und 40% US-Bonds am besten fahren würde.

 

Die Aussagen dieser Studie sollen aber ist, wenn ich die Autoren richtig verstanden habe, auf allen untersuchten Märkten (und für deren "Domestic"-Anleger) gültig sein (und das sogar mit einem gehörigen home-bias bei kleinen Märkten). Damit finde ich meine persönlichen Rahmenbedingungen mehr in dieser Studie berücksichtigt, als z.B. in der Studie von Bengen o.ä. 

 

Wie viele auch in diesem Faden schon angemerkt haben, macht die Studie keine Aussage zur Risikotoleranz eines Anlegers (halte ich den gesetzten Plan auch durch, wenn es hart auf hart kommt),  sondern nimmt diese durch die Rahmenbedingungen sozusagen als Variable aus der Simulation heraus. 

vor 2 Stunden von dev:

So kommt es mir vor und scheinbar nur mir, denn hier gibt es einige die das RK1/RK3-Rebalencing bisher als unnötig angesehen hatten.

So wie ich die Studie verstanden habe, sagt sie zugespitzt, am besten wäre (auf sehr lange Sicht) gewesen "all in" (geographisch diversifizierte) Aktien zu gehen - da brauchst Du dann kein Risikoklassen-Rebalancing, sondern nur Rebalancing der Geographie. 

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Sapine
vor 21 Minuten von Someone:

 

Schön zusammengefasst. 

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etherial
vor 6 Stunden von Sapine:

Interessant, dass ihr die Hürde so hoch hängt. Könnt ihr erklären warum? 

 

- 90% bedeutet, dass in 1 von 10 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

- 95% bedeutet, dass in 1 von 20 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

- 99% bedeute, dass in 1 von 100 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

 

Nicht jedes unvorhersehbare Ereignis betrifft dich - aber den Anteil der dich nicht betrifft kannst du nicht einschätzen.

 

Die meisten von uns haben eine Haftpflichtversicherung. Ich habe meine Versicherung, weil ich bei Schäden die über ein Jahresgehalt hinaus gehen, abgesichert bin. Solche Schäden sind deutlich seltener als 1:100. Ich kenne zumindest niemanden der wegen so einem Schaden schon einmal seine Versicherung bemühen musste. Hier ist diese Hürde sehr hoch. Frag das gleiche im Unterforum für Versicherungen - da wirst du dann sicherlich gefragt, warum du dich überhaupt versichern möchtest ...

Aber wie schon gesagt: Es ist keine Empfehlung (!), es ist eine Einschätzung darüber welche der typische, nicht-mathematische Mensch mit "zukunftssicher" assoziieren würde. Das darf von mir aus jeder anders einschätzen und selbstverständlich auch anders handeln.

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Sapine
vor 13 Minuten von etherial:

- 90% bedeutet, dass in 1 von 10 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

- 95% bedeutet, dass in 1 von 20 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

- 99% bedeute, dass in 1 von 100 Fällen ein unvorhersehbares Ereignis eintrifft

Nun wenn das Ereignis nicht eintritt ist das nicht gleichbedeutend mit, "das Ergebnis entspricht einer Katastrophe". Vielmehr wird es sich der überwiegenden Zahl der Fälle darum drehen, dass eine andere Assetaufteilung ein leicht besseres Ergebnis gebracht hätte. Daher wundert mich diese radikale Betrachtung.

 

Aber ist schon ok - für mich ist die Diskussion auch eher akademisch weil ich weit weg bin von der 4 % Entnahme. 

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor einer Stunde von Someone:

Wie viele auch in diesem Faden schon angemerkt haben, macht die Studie keine Aussage zur Risikotoleranz eines Anlegers (halte ich den gesetzten Plan auch durch, wenn es hart auf hart kommt),  sondern nimmt diese durch die Rahmenbedingungen sozusagen als Variable aus der Simulation heraus. 

Sehr gut zusammengefasst.

 

Nicht nur das eine sehr zentrale Variable herausgenommen wird. Schlimmer noch - mit der sehr unrealistischen Annahme - 4% Entnahme des Vermögens egal ob 500k oder 5 m EUR zur Verfügung stehen, forciert gerade zu einen Fail der Entnahme bei "typischen" Aktien-Bond-Profilen. 

 

 

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Gast240416
vor 42 Minuten von LongtermInvestor:

Schlimmer noch - mit der sehr unrealistischen Annahme - 4% Entnahme des Vermögens egal ob 500k oder 5 m EUR zur Verfügung stehen, forciert gerade zu einen Fail der Entnahme bei "typischen" Aktien-Bond-Profilen. 

Wie bitte? Übersehe ich da den Satire-Modus? Oder bist Du im „Fail“-Modus?

Vielleicht solltest Du Dich inhaltlich wirklich mal damit beschäftigen. Kann nicht schaden.

 

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LongtermInvestor
vor 9 Minuten von Cef:

Vielleicht solltest Du Dich inhaltlich wirklich mal damit beschäftigen. Kann nicht schaden.

Danke für den Hinweis - ist es tatsächlich überraschend, dass eine starre prozentuelle Entnahmerate bei Beimischung von low yielding assets (bonds) vs. einer Strategie higher yielding assets only (stocks) in einer MC-Simulation zu einem vermehrten Fail der Entnahmestrategie führt? Wenn ja, weiß ich leider auch nicht weiter...

 

 

 

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Gast240416

 

Vorschlag: Schau Dir mal den (bisherigen) allgemeinen Konsens zu SORR an, zB das Konzept des Bond-Tents und die Arbeiten von Kitces.

Ganz so banal wie Du denkst ist es halt nicht.

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Sapine
vor 11 Minuten von LongtermInvestor:

Danke für den Hinweis - ist es tatsächlich überraschend, dass eine starre prozentuelle Entnahmerate bei Beimischung von low yielding assets (bonds) vs. einer Strategie higher yielding assets only (stocks) in einer MC-Simulation zu einem vermehrten Fail der Entnahmestrategie führt? Wenn ja, weiß ich leider auch nicht weiter...

Schade dass Du so viel Unfug schreibst. In der Studie gibt es keine MC-Simulation. Davon abgesehen, wie Cef völlig zu recht schreibt, bisher ging man davon aus, man möge gerade zu Beginn des Ruhestands den Fuß vom Gas nehmen. Und komm mir jetzt nicht wieder mit Fürsorge. 

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 9 Minuten von Sapine:

In der Studie gibt es keine MC-Simulation

Dann haben die Autoren wohl einen Fehler in ihrem Paper? Section 4.5 provides a detailed description of the Monte Carlo simulation procedure. 

 

 

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Sapine

Die im weiteren genauer beschrieben wird. Im Gegensatz zu einer normalen rein parameterbasierten MC Simulation wurden hier Bootstraps verwendet. Manchmal muss man schon genauer hinschauen. Nur ist mir diese Diskussion mit Dir zu blöd. Du verallgemeinerst und keine Ahnung ob du das wesentliche nicht siehst oder nicht sehen willst. In jedem Fall für mich Zeitverschwendung.  

Zitat

2. We adopt the stationary block bootstrap approach of Anarkulova, Cederburg, and O’Doherty (2023) to draw a full time series of monthly real returns for the four asset classes

 

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LongtermInvestor

 

vor 32 Minuten von Sapine:

in der Studie gibt es keine MC-Simulation

 

4.5.

We simulate lifecycle outcomes for couples using a Monte Carlo simulation approach. We consider eight investment strategies that are adopted by otherwise identical couples in each draw (i.e., the couples in each draw have the same longevity, income, and savings and realize the same asset class returns). As such, our simulation design focuses on drawing inferences about the differences in outcomes based on the chosen investing strategy. Our simulation design includes the following steps in each draw.

 

Die von Dir zitierte Nr. 2 bezieht sich auf einen Teilaspekt der Simulation.

 

Ist nicht weiter schlimm. Mach weiter so, wird langsam merkwürdig. Du erklärst als Hobbypilot wahrscheinlich auch dem Berufspilot den Landeanflug :-).

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Sapine

Berufspiloten die sich im Hobbypiloten Forum rumtreiben müssen schon merkwürdige Menschen sein. 

vor 1 Minute von LongtermInvestor:

Ist nicht weiter schlimm. Mach weiter so, wird langsam merkwürdig. Du erklärst als Hobbypilot wahrscheinlich auch dem Berufspilot den Landeanflug :-).

Stimmt schon merkwürdig, wenn sich hier Berufspiloten rumtreiben. Du kannst es gerne weiter MC nennen und die entscheidende Spezifikation weglassen. Kein Problem. 

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Someone
· bearbeitet von Someone
vor 18 Stunden von LongtermInvestor:

Nicht nur das eine sehr zentrale Variable herausgenommen wird. Schlimmer noch - mit der sehr unrealistischen Annahme - 4% Entnahme des Vermögens egal ob 500k oder 5 m EUR zur Verfügung stehen, forciert gerade zu einen Fail der Entnahme bei "typischen" Aktien-Bond-Profilen. 

Die 4% Regel ist ja eine (Daumen-)Regel die von William Bengen 1994 eingeführt wurde. Seitdem war der Startpunkt vieler Diskussionen, das man (ein US-Anleger) sein Portfolio mit 60% (US-)Aktien/40% (US-Bonds) diversifizieren sollte (Edit: Bengen selber hat mit 50/50 simuliert - danke @Cef für die Ergänzung) und dann mit einer Entnahme von maximal 4% des Startportfolios (inflationsangepasst) mindestens 30 Jahre mit ca. 95% Wahrscheinlichkeit überleben würde. Ein All-In in (US-)Aktien bedeutete nach den Bengen-Ergebnissen ein deutlich höheres Pleiterisiko.

 

Schon von diesem Gesichtspunkt her finde ich diese gewählte 4% Rahmenbedingung der Cederburg-Studie für sinnvoll, weil sie die Argumentation aufnimmt, und mit den deutlich erweiterten Daten und angepassten Modellen bestätigt, dass die 4%-Regel von Bengen weiterhin ein guter Startpunkt ist. Ich sehe auch nicht dass die Cederburg-Studie 

vor 18 Stunden von LongtermInvestor:

einen Fail der Entnahme bei "typischen" Aktien-Bond-Profilen

forciert. Dafür sind nach meiner Einschätzung die Pleite-Wahrscheinlichkeiten der Simulationen der verschiedenen Szenarien zu dicht beieinander. Wie bereits geschrieben, ist allerdings neu, dass man mit 100% Aktien wenn sie international diversifiziert sind, eine geringere Pleitewahrscheinlichkeit hat als die von Bengen auf historischen Daten ermittelte Pleitewahrscheinlichkeit.

 

Aus meiner Sicht hat die Cederburg-Studie eine Reihe von Regeln, die man hier im Forum in den Stickies zur Wertpapier-Anlage lesen kann, noch einmal übeprüft (und nicht falsifiziert), bzw. erweitert:

  • Internationale Diversifizierung der Anlage ist wichtig - insbesondere für den langfristigen Anleger
  • Stelle einen Plan auf und bleibe dabei (in der Studie wurde der Plan nicht abgeändert, es wurde ein regelmäßiges Rebalancing durchgeführt)
  • Plane deine Entnahmen mit maximal 4% Deines Anfangsportfoliowerts (inflationsangepasst). Natürlich sinkt die Pleitewahrscheinlichkeit weiter, wenn die Entnahmerate gesenkt wird oder wenn man eine variable Entnahmerate plant.
  • Die "etwas andere Sicht auf Risikoklassen" von @Ramstein für einen Langfristanleger wird durch diese Studie meiner Meinung nach auch unterstützt.
  • 100% Aktien (international diversifiziert) kann im wesentlichen genauso sicher gefahren werden, wie ein Aktien-Bonds-Mix (bis zu 60%-40%). Diese 100% Aktien Variante ist eine Meinung die (nach meiner Wahrnehmung) hier im Forum nicht sehr viele Anhänger hat. 
  • Die Aussage "man kann sich einen gehörigen Home Bias leisten" - auch als Nicht-Amerikaner war ein für mich neues Ergebnis.

Den viele richtigen Wegen bei der Asset-Allokation wurden durch die Studie für mich noch viele weitere hinzugefügt, indem belegt wurde, dass sie in der Simulation "funktioniert" haben  - das finde ich ein sehr positives Ergebnis.

 

Ich habe nach lesen der Studie angefangen über das Risikoarm-Risikoreich Modell zur Asset Allokation nachzudenken. Diese Studie unterstützt nach meiner Einschätzung dieses Modell nicht, sondern impliziert dass man langfristige Ziele eher nicht erreicht je höher der Risikoarm-Anteil gewählt wird. Ich persönlich denke, auch angeregt durch die Studienergebnisse, dass die Höhe des Risikoarm-Anteils einzig das Anlegerverhalten ("stay the course") stabilisieren soll, allerdings auf Kosten dessen dass die gesteckten Anlageziele in die weitere Zukunft geschoben werden. Die Rolle eines Risikoarm-Anteils ist nach meiner Einschätzung durchaus sinnvoll, aber als Langfristanleger scheint es mir sinnvoller zu sein "Volatilität aushalten" und stures "stick to the plan" zu lernen. Wie seht ihr das?

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 27 Minuten von Someone:

Die Rolle eines Risikoarm-Anteils ist nach meiner Einschätzung durchaus sinnvoll, aber als Langfristanleger es scheint mir sinnvoller zu sein "Volatilität aushalten" und stures "stick to the plan" zu lernen. Wie seht ihr das?

Meine ehrliche Meinung:

Es kommt darauf an, wie viel Geld jeder von uns "armen Schweinen" hier wirklich benötigt/haben will/als sinnvoll erachtet, um ein zufriedenes Leben zu leben.

Überspitzt: Wie viel will/kann Anleger A aushalten,  um im Ruhestand seinen Sportwagen/sein eigenes Boot zu finanzieren/seinen Kindern mehrere Mio zu hinterlassen? 

Ist es wert, seine "Nerven aus Stahl" zu strapazieren, um am Ende 2,0 anstatt 1,5 Mio Euro  im "Entnahmedepot" zu haben, von dem einige hier wohl eh nie sehr viel entnehmen müssen? Diese Fragen sollte man sich mMn stellen.

 

Ich bleibe dabei:

Der in der Studie ziemlich vernachlässigte, mentale Aspekt ist für jeden Anleger derart zentral wichtig, dass es falsch ist, diesen hinten anzustellen oder sich zum Brechstangen-Anlegen mit 100% Aktien zu zwingen. Börse bleibt in erster Linie Psychologie von menschlichen Wesen. 

Wer das nicht glaubt, soll sich mal ansehen, wie weniger hier im Forum eine gewählte Strategie über fünf, zehn oder mehr Jahre diszipliniert durchhalten. 

 

Die einzige, neue Erkenntnis aus der Studie bleibt für mich, dass ein Home Bias nicht so schlimm ist wie bisher gedacht.

Der Rest ist banale Logik, die schon vorher bekannt war (langfristig höhere Aktienquote lässt höheres Endvermögen erwarten, aber nach wie vor nicht ohne mehr Risiko während der Anlagezeit).

 

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hattifnatt
vor 34 Minuten von Someone:

als Langfristanleger es scheint mir sinnvoller zu sein "Volatilität aushalten" und stures "stick to the plan" zu lernen. Wie seht ihr das?

Ja, genauso (+ Life Cycle Investing -> Leverage ;)).

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 55 Minuten von Someone:

Die 4% Regel ist ja eine (Daumen-)Regel die von William Bengen 1994 eingeführt wurde. Seitdem war der Startpunkt vieler Diskussionen, das man (ein US-Anleger) sein Portfolio mit 60% (US-)Aktien/40% (US-Bonds) diversifizieren sollte und dann mit einer Entnahme von maximal 4% des Startportfolios (inflationsangepasst) mindestens 30 Jahre mit ca. 95% Wahrscheinlichkeit überleben würde.

Weder Bengen noch die Trinity-Studie haben 60/40 verwendet sondern 50/50.

Für das Modell haben beide 50/50 mit mittellangen US Treasuries verwendet.

 

In die Diskussion nimmt Bengen allerdings bereits 1994  auch höhere Aktienquoten mit auf, aber nicht explizit 60/40.

 

Hier ist die neu aufgelegte Originalarbeit aus dem JFP.

Interessant ist insb. Fig. 2  mit dem Vergleich von 0-100% Stocks.

 

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 44 Minuten von Someone:

ist allerdings neu, dass man mit 100% Aktien wenn sie international diversifiziert sind, eine geringere Pleitewahrscheinlichkeit hat als die von Bengen auf historischen Daten ermittelte Pleitewahrscheinlichkeit.

Das hängt aus meiner Sicht an den erwarteten Renditen und der angenommenen Volatilität. Wäre interessant diese aus beiden Studien gegenüber zu stellen.

 

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Sapine
vor 41 Minuten von Someone:

Ich habe nach lesen der Studie angefangen über das Risikoarm-Risikoreich Modell zur Asset Allokation nachzudenken. Diese Studie unterstützt nach meiner Einschätzung dieses Modell nicht, sondern impliziert dass man langfristige Ziele eher nicht erreicht je höher der Risikoarm-Anteil gewählt wird. Ich persönlich denke, auch angeregt durch die Studienergebnisse, dass die Höhe des Risikoarm-Anteils einzig das Anlegerverhalten ("stay the course") stabilisieren soll, allerdings auf Kosten dessen dass die gesteckten Anlageziele in die weitere Zukunft geschoben werden.

Höhere Risikoarm Anteile haben neben dem von Dir genannten Grund auch noch Sinn bei kürzeren Anlagezeiträumen. Denke an Immobilienerwerb als häufiges Beispiel oder eine zeitlich begrenzte Überbrückung zwischen Erwerbsleben und Rentenbezug. 

vor 41 Minuten von Someone:

Die Rolle eines Risikoarm-Anteils ist nach meiner Einschätzung durchaus sinnvoll, aber als Langfristanleger es scheint mir sinnvoller zu sein "Volatilität aushalten" und stures "stick to the plan" zu lernen. Wie seht ihr das?

Wäre für viele von großem Vorteil. Aber die Brechstange ist das falsche Instrument, weil es im Krisenfall zu unkontrollierten Ausstiegen kommen wird. Ich fühle mich an das Platzen der Dot.com Blase erinnert, wo viele Anleger für immer Aktien den Rücken gekehrt haben. 

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Someone
vor 4 Minuten von Cef:

Weder Bengen noch die Trinity-Studie haben 60/40 verwendet sondern 50/50.

Für das Modell haben beide 50/50 mit mittellangen US Treasuries verwendet.

Danke, habe ich in meinen Beitrag eingefügt. Die 60/40 die in meinem Kopf herumspuken kommen wohl irgendwo anders her - ich bin so langsam im Beiträge schreiben, dass ich Wochen brauchen würde wenn ich die Referenzen alle noch einmal überprüfen würde ;). Ich halte für den Punkt um den es mir ging aber auch nicht für wesentlich ob es jetzt 50/50 oder 60/40 waren.

vor 2 Minuten von LongtermInvestor:

Das hängt aus meiner Sicht an den erwarteten Renditen und der angenommenen Volatilität. Wäre interessant diese aus beiden Studien gegenüber zu stellen.

Wenn ich es richtig verstehe sind die Datenbasen beides historische Daten - was ist der Mehrwert die "erwarteten Renditen" und die "angenommene Volatilität" gegenüber zu stellen?

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 3 Minuten von Someone:

Wenn ich es richtig verstehe sind die Datenbasen beides historische Daten - was ist der Mehrwert die "erwarteten Renditen" und die "angenommene Volatilität" gegenüber zu stellen?

Der Mehrwert ist die Transparenz über die verwendeten Annahmen - wenn diese fast gleich auf sind wäre das auf diesen Parameter bezogen ein Erkenntnisgewinn zur Interpretation der Ergebnisse. 

 

 

 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

@Someone: Es lohnt sich zumindest für mich nicht mich mit den „Thesen“ von @LongtermInvestor näher zu beschäftigen, @Sapine sieht das wohl auch so. 

 

Um auf den imho entscheidenden Punkt zurückzukommen:

 

Die 4% Daumenregel wird erheblich überstrapaziert.

Sie gilt nur für den inzwischen veralteten Datensatz eines Landes, das historisch bisher relativ gut durch die  (Wirtschafts)Geschichte gekommen ist.

 

Die Daten der Cederburg-Gruppe erweitern diese enge Betrachtung nun um den bisher größten (nicht einzigen) und umfangreichsten internationalen Datensatz mit einer aus meiner Sicht vernünftigen Auswertung.

So kommt man dann eben zum Ergebnis das 4% zu hoch und 50/50 (oder halt 60/40 oä.) in den Daten (!) nicht optimal ist.

Diesen einfachen Erkenntnisgewinn durch alle möglichen, aber wenig stichhaltigen Argumente negieren oder relativieren zu wollen finde ich erstaunlich.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt welche Fragestellungen von der Arbeitsgruppe mit diesem Datenschatz in Zukunft angegangen werden.

 

Edit:

Bengen hat sich bei seiner Auswertung übrigens nicht irritieren lassen von der Frage ob seine Agenten die gewählte AA emotional durchgehalten hätten.

Musste er auch nicht. Es war ein Modell. So wie jetzt auch bei Cederburg.

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