An den Namen angefügte, berufsbezogene Abkürzungen von Zusatzqualifikationen

[42long]

Guten Tag, 

 

mit diesem Posting möchte ich mich mal bzgl. einer großen, vielleicht auch peinlichen, Wissenslücke outen. 

 

So erwirbt der eine oder andere vielleicht neben Studienabschlüssen in seinem Leben auch die eine oder andere Zusatzqualifikation in Form eines Kurszertifikates o.Ä.

 

Meine aus LinkedIn beispielsweise gewonnene Beobachtung ist, dass diese immer öfter hinter dem Nachnamen geführt werden. Wie nicht anders zu erwarten scheint dieser "Trend", sofern meine Beobachtung da korrekt ist, aus den USA "herüberzuschwappen", wobei das hier ggf. sogar schon sehr viel länger so praktiziert wird. 

 

Ich hätte zwei Fragen dazu, bzw. würde mich auch gerne bzgl. Eurer Beobachtungen dazu erkundigen. 

 

1) Zum einen: Einer einheitlichen Konvention scheint mir das Ganze nicht zu folgen. Oder täusche ich mich da? 

 

Ich selbst habe auch schon solche Zertifikate/Qualifikationen erworben. "Muss" ich diese jetzt im Namen führen? ;-) Von "müssen" kann hier natürlich keine Rede sein. Es geht hier mehr um die Konvention in sozialen Netzwerken, hier insbesondere Karrierenetzwerke. Bei Facebook gebe ich das Ganze sicherlich nicht zum Besten. Und das deutsche Namensrecht ist da ja recht eindeutig, sofern mir das korrekt bekannt ist: Der Dr. darf als Namenszusatz geführt werden (statt Frau/Herr), ebenso der Professor - das war es. In meiner Firma beispielsweise gibt es vorgaben zur Businesscard (früher: Visitenkarte), ein Zusatz auch für akademische Grade ist da nicht vorgesehen.

 

Ein Professor hatte mir mal gesagt, dass die "Aneinanderreihung" von akademischen Titeln in Deutschland eher unüblich ist und eher als "Angeberei" empfunden werden würde, musste seine Meinung dann aber insofern korrigieren, als dass er dann auch beobachtet hat, dass sich das häuft und im berufsbezogenen Kontext auch nicht unbedingt einer gewissen Logik entbehrt: So mag es bei einigen Jobs im Management an gewissen Schnittstellen von Vorteil sein, dass man nicht nur einen MSc (Master of Scienence), sonder auch noch einen LL.M. (Master of Laws) gemacht hat. Das Menschen über mehr als einen Studienabschluss verfügen scheint auch heute im Bachelor- / Master-Zeitalter ohnehin etwas weiter verbreitet zu sein, als früher. Und jetzt auch noch diese Zusatzqualifikationen... Ic habe aber auch schon einen Dr. Mustermann LL.M. gesehen... hmmm.

 

2) Zum anderen: Was bedeuten diese ganzen Abkürzungen überhaupt!?

 

Hier das eigentliche (peinliche) Outing: Die zusammengestellten Stichworte habe ich mal einfach von Kontakten aus meiner LinkedIn-Liste zusammengetragen. Ja, auch hier zugegeben: da kenne ich sowieso nicht jeden persönlich, sondern manche nur aufgrund beispielsweise der gemeinsamen Mitgliedschaft zu einem Berufsverband, eine Gruppe o.Ä. Aber gibt es da irgendwo eine Übersicht, wo das Thema mal aufgegriffen wird und auch im Einzelnen aufgeführt wird, was sich hinter welcher Abkürzung verbirgt??

 

An dieser Stelle schon mal "Danke" für den Gedankenaustausch.

 

Servus

[marcero]

Ich denke, die meisten Abkürzungen werden zum Erhöhen der Job- und Kontaktchancen einfach dem Namen hinzugefügt, damit sie bei der Suche direkt auffallen. 

[John Silver]

vor 2 Stunden von 42long:

Guten Tag, 

...

Ein Professor hatte mir mal gesagt, dass die "Aneinanderreihung" von akademischen Titeln in Deutschland eher unüblich ist und eher als "Angeberei" empfunden werden 

...

2) Zum anderen: Was bedeuten diese ganzen Abkürzungen überhaupt!?

...

An dieser Stelle schon mal "Danke" für den Gedankenaustausch.

 

Servus

 

Wiki weiß fast alles, hier ist die Liste der akademischen Grade:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_akademischer_Grade_(Deutschland)

 

Und hier die Liste wie die Grade zu führen sind oder geführt werden dürfen.

Den da ist man schnell im Bereich der Straftbarkeit, siehe 2.1.1.3 im Artikel

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Akademischer_Grad

 

Aus meiner universitären und privaten Erfahrung legen die meisten Doktoren keinen besonderen Wert auf ihren Dr.-Titel. Man hat ihn und gut. Im Universitäts-Alltag laufen ja auch sowieso jede Menge Doktoranden, Doktoren und Professoren rum. Da wirkt das gegenseitige ansprechen mit den Titeln eher affig. 

Gibt dazu einel witzige you-tube Video-Szene.

Aber wie so oft im Leben, wenn einer einem dumm kommt, wird man ganz schnell "amtlich" und weißt auf die korrekte Anrede hin, praktisch wie überall, Stichwort "Du-Sie".

Auf Visitenkarten etc., insbesondere im Berufsalltag ist das aber anders. Da habe ich den Spruch gehört, kein Zitat aber in der Art: "Der Doktortitel spart mir jeden Tag eine halbe Stunde sabellei und gelaber, einfach weil der Gegenüber einen gleich/sofort ernst nimmt und man sich nicht erst beweisen muss."

 

[Columbus83]

Ich habe mir auch schon überlegt, den Zweitnamen Drago anzunehmen, der natürlich mit Dr abgekürzt wird.

[chirlu]

vor 13 Stunden von 42long:

Was bedeuten diese ganzen Abkürzungen überhaupt!?

 

Meine Empfehlung dazu wäre, in der englischen Wikipedia nachzuschlagen. Danach hat man u.U. aber immer noch die Qual der Wahl; beispielsweise kann CPO laut Wikipedia certified professional organizer, certified protection officer, chief petty/privacy/process/product/procurement officer und noch einiges mehr heißen.

 

Die einzige von den aufgelisteten Abkürzungen, die für mich völlig offensichtlich ist, ist MBA (master of business administration). Auch da gibt es allerdings alternative Möglichkeiten der Interpretation.