RM2019 August 29, 2019 Hallo zusammen, Bezogen auf das CAPM habe ich gelesen, dass die niedrigen/negativen Zinsen für Staatsanleihen (risikoloser Zins) dazu führen, dass die Eigenkapitalkosten fallen. Das verstehe ich nicht. Wenn mein risikoloser Zins doch sinkt und die restlichen Werte (market return, beta) gleich bleiben, dann erhöht sich doch meine Risikoprämie. Und damit habe ich auch höhere Kapitalkosten. Mache ich hier einen Denkfehler?? Danke für eure Hilfe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 29, 2019 · bearbeitet August 29, 2019 von Prospektständer Wo gelesen? Quelle?... Ausgehend von dieser Rechengrundlage: Eigenkapitalkosten = Risikofreier Zinssatz + Beta x Eigenkapitalrisikoprämie, könnten die insgesamten EK-Kosten in diesem Fall durchaus sinken. Gegenwirkung könnte über das Beta und die Risikoprämie kommen. Risikofreier Zinssatz ist meist eine "sichere Staatsanleihenrendite", Beta ist das spezifische Einzelrisiko in Relation zum Marktrisiko (gerne berechnet mit Aktienkurschwankung vs. Indexschwankung), für die Eigenkapitalrisikoprämie kann man die langfristige Aktienrendite annehmen (Zu/Abschläge für Firmen- Branchen- oder Länderrisiken). In der wissenschaftlichen Literatur findest du sicher auch Annahmen/Beispiele für die konkrete Berechnung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RM2019 August 29, 2019 Danke für deine Schnelle Antwort! Die Berechnung des CAPM kenne ich. Die Info habe ich hier gefunden: https://allertco.com/application/files/5315/2172/6571/Das_Capital_Asset_Pricing_Model_und_die_mittelstNndischen_Anomalien_2015-01.pdf "• Die durch die Finanzkrise entstandene Kapitalmarktsituation – mit in Deutschland teilweise negativen Anlagenzinsen für Bundesanleihen – verdeutlicht eine weitere Schwäche der Modelparameter des CAPM: Sinkende Zinsen für die risikofreie Kapitalanlage führen demnach modellbedingt zu niedrigen Kapitalkosten bei der Bewertung, ohne dass sich am Risikoprofil eines bewerteten Unternehmens etwas Wesentliches geändert hätte." Ich habe in meinem Fall ein hohes beta (1,49) und einen negativen risikolosen Zins. Das führt in meiner Berechnung zu höheren Eigenkapitalkosten als mit einem kleinen positiven risikolosen Zins. Bei einem risikolosen positiven Zins steigen die Eigenkapitalkosten umso mehr je mehr ich den risikolosen Zins senke. Das muss dann wohl an dem hohen beta liegen, richtig? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 30, 2019 Gehen wir mal von gleichbleibendem Beta und Risikoprämie aus, dann sinken bei negativem risikolosem Zins die EK-Kosten und damit auch die gesamten Kapitalkosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Darkshadowknight August 30, 2019 · bearbeitet August 30, 2019 von Darkshadowknight An der Formel ist doch sofort ersichtlich, dass bei sinkendem risikolosen Zinssatz, die EK-Kosten sinken. Macht ja auch Sinn, nicht. Wenn man 10% risikolos bekommt, muss jemand mit einem risikoreichen Geschäft mindestens mehr als das bieten, wenn er das Geld stattdessen haben will. Ab einem gewissen negativem risikolosen Zinssatz wär man wohl bereit für 0% sein Kapital einem risikoreichem Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Dementsprechend sinken die EK-Kosten für Unternehmen dramatisch. Vielleicht sogar auf Null oder irgendwann ins Negative. Warum sollte das System unter Null nicht genauso weitergehen. Eine Rendite von 5% ist besser als 1% und -1% ist besser als -5%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag