pLaTTi Juni 1, 2006 Hallo. Da ich Aktien auch fundamental genauer unter die Lupe nehmen will, habe ich mir mal ein .pdf gezogen wo Bilanzen und wie man sie liest bzw. versteht erklärt werden. Dazu ist eine Musterbilanz dabei. Es gibt aber ein paar Sachen, die mich verwirren: 1. Warum sind Aktiva und Passiva immer gleich hoch, ich hatte da schonmal ne Erklärung dazu gefunden, allerdings hab ichs da auch nicht richtig begriffen und bitte um eine einfache Erklärung. 2. Nur in der Kapitalflussrechnung werden eigentlich positive Geldströme wie z.B. Zuschreibungen "negativ" ( - ) gekennzeichnet, während z.B. bei der Gewinn-Verlustrechnung Zuschreibungen normal "positiv" ( + ) gekennzeichnet sind ... warum das? So, soweit bin ich erstmal, freu mich auf die Antworten, wenn ich noch fragen habe, dann meld ich mich hier wieder. mfg der pLaTTi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Juni 1, 2006 · bearbeitet Juni 1, 2006 von Toni Zu Frage 1: Passiva zeigen, wo das Geld her kommt, wem es gehoert. Aktiva zeigen, wie es verwendet wird. Es ist jedesmal das gleiche Geld, daher muss die Summe bei Aktiva und Passiva gleich sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 1, 2006 Ahhh danke Toni, weis auch noch einer die andere Antwort? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pvdb Juni 1, 2006 Bin mir nicht sicher ob ich Frage zwei richtig verstanden habe, aber vielleicht lässt es sich dadurch erklären, das es Aktiv und Passivkonten gibt. Diese sind notwendig, damit Aktiva und Passiva auch immer gleich sind Phil Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Suertudo Juni 1, 2006 Das kommt (vereinfacht gesagt) deswegen, weil wir auf der Passiva-Seite auch den Jahresüberschuss aufgelistet haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BrokerAgent Juni 1, 2006 Auf der Aktivseite werden Vermögensgegenstände aufgelistet, wie Toni auch schon gesagt hat, auf der Passivseite stehen im weiteren Sinne Schulden. Bei einem normalen - nicht insolventen - Unternehmen sollte die Aktivseite also immer größer sein als die Passivseite. Die Differenz wird durch das Eigenkapital ausgeglichen. Eine hohe Eigenkapitalquote ist also offensichtlich immer positiv. Praktisch an der doppelten Buchführung ist auch, dass sich die Ergebnisse immer überprüfbar sind. Die Eigenkapitaländerung ist gleich dem Jahresergebnis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 Juni 1, 2006 Hi, 2. Nur in der Kapitalflussrechnung werden eigentlich positive Geldströme wie z.B. Zuschreibungen "negativ" ( - ) gekennzeichnet, während z.B. bei der Gewinn-Verlustrechnung Zuschreibungen normal "positiv" ( + ) gekennzeichnet sind ... warum das? Die Kapitalflussrechnung geht vom Gewinn aus der grundsätzlich zahlungsbegleitet ist und wird dann um Größen korrigiert, die nicht zahlungsbegleitet sind. Die Zuschreibung ist in reiner Buchgewinn ohne Geldfluss. GuV 100 Umsatz (Zufluss) -80 Material (Abfluss) +10 Zuschreibung (weder Zu-noch Abfluss) ---- 30 Gewinn Kapitalflussrechnung 30 Gewinn (Zufluss) -10 Zuschreibung (aus Gewinn zu korrigierender Zufluss) ---- 20 Zufluss insgesamt Ist das so verständlich? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mr.horeb Juni 1, 2006 Bei einem normalen - nicht insolventen - Unternehmen sollte die Aktivseite also immer größer sein als die Passivseite. Die Differenz wird durch das Eigenkapital ausgeglichen. aktiv- und passivseite müssen immer gleich sein - das ek ist auf der passivseite aufgeführt. gruß horeb Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 1, 2006 Hi,Die Kapitalflussrechnung geht vom Gewinn aus der grundsätzlich zahlungsbegleitet ist und wird dann um Größen korrigiert, die nicht zahlungsbegleitet sind. Die Zuschreibung ist in reiner Buchgewinn ohne Geldfluss. GuV 100 Umsatz (Zufluss) -80 Material (Abfluss) +10 Zuschreibung (weder Zu-noch Abfluss) ---- 30 Gewinn Kapitalflussrechnung 30 Gewinn (Zufluss) -10 Zuschreibung (aus Gewinn zu korrigierender Zufluss) ---- 20 Zufluss insgesamt Ist das so verständlich? Also zieht die Kapitalflussrechnung praktisch alle Anteile des Gewinns ab, die nicht aus richtigen Geldflüssen sondern z.B. nur aus weniger Entwertung der Maschinen kommen und man bekommt damit also praktisch den reinen Geldwert der in dem Unternehmen fliest? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 Juni 1, 2006 Also zieht die Kapitalflussrechnung praktisch alle Anteile des Gewinns ab, die nicht aus richtigen Geldflüssen sondern z.B. nur aus weniger Entwertung der Maschinen kommen und man bekommt damit also praktisch den reinen Geldwert der in dem Unternehmen fliest? Ja. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 1, 2006 Danke, wie gesagt, ich mekd mich, wenn ich wiedermal nicht weiter weis Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 5, 2006 Ok, ich dachte ich hätte es verstanden, aber ich habe noch eine Frage: Jetzt habe ich hier die Bilanz der Turbon AG daliegen und sehe das der Konzernjahresüberschuss bei ca. 3 Millionen liegt und darauf wird bei der Kapitalflussrechnung 2,1 Millionen durch "Abschreibungen auf das Anlagevermögen" DRAUF gerechnet, also zum Cashflow addiert. Wenn ich jetzt deinem Beispiel folge, dann ist der Jahresüberschuss praktisch der Reingewinn und bei der Kapitalflussrechnung müsste alles abgezogen werden, was nicht auf Geldflüsse zurückzuführen ist. Aber Abschreibungen ist doch eigentlich kein Geldfluss, warum wird es dann zum Überschuss dazugerechnet??? mfg der pLaTTi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete Juni 5, 2006 Im Gewinn sind Abschreibungen ja bereits enthalten also bereits abgezogen. Für den cash-flow müssen die Abschreibungen also wieder zum Gewinn dazugezählt werden, klaro... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 5, 2006 Ja bei der GuV werden sie weggenommen, weil sich z.B. eine Maschine über die Jahre entwertet und damit das Geld weg ist. Wenn ich jetzt den KaFluss sehe, dann habe ich den Überschuss ohne Abschreibungen,ok. Aber wenn ich wissen will, wie liquide das Unternehmen ist, also wieviel Geldmittel darin fliesen, dann kann ich die Abschreibungen ja nicht wieder dazuzählen, denn das ist ja eigentlich Geld, was schon investiert ist, in feste Maschinen, also nicht liquide im Unternehmen fliest. Ich habe irgendwie ein Logikproblem, vielleicht mach ich mir das auch nur komplizierter als es ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BrokerAgent Juni 5, 2006 · bearbeitet Juni 5, 2006 von BrokerAgent aktiv- und passivseite müssen immer gleich sein - das ek ist auf der passivseite aufgeführt. gruß horeb Ja, hatte ich auch so gemeint nur falsch erklärt. Oder auch nicht ganz. Was ich sagen wollte ist eigentlich: Eigenkapital ist kein typisch Passivposten. Er nimmt eine Sonderposition ein, was auch dazu führt, dass Rechnung im HGB, die das Eigenkapital betreffen häufig zu Sonderfällen werden. Es gibt dazu aber auch eine schöne Grafik, die eine Wage zeigt mit den Vermögensgegenständen auf der einen und den Schulden auf der anderen Seite. Die Seite mit den Vermögensgegenständen "wiegt schwerer" und wird mit dem Eigenkapital ausgeglichen. Edit: Durch Abschreibungen wird deine Liquidität ja nicht berührt. Lediglich der Buchgewinn ändert sich. Und in der Kapitalflussrechnung geht es ja eben darum nur die Zahlungsmittelströme aufzudecken. Edit: "Der Beitrag wurde bearbeitet von BrokerAgent am vor einer Minute Uhr." Hört sich ein bischen komisch an. :-" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 5, 2006 Ja eben und wenn man die Zahlungsmittelströme aufdecken will, warum wird dann ein Zufluss zum Jahresüberschuss dargestellt, der so nicht existiert, in dem man die Abschreibungen als Gewinn ansieht? Ich weis es ist immer die selbe Frage, also könnte die mir jemand mal wirklich für den ABSOLUT doofen erklären? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Laser12 Juni 5, 2006 Ja bei der GuV werden sie weggenommen, weil sich z.B. eine Maschine über die Jahre entwertet und damit das Geld weg ist. Wenn ich jetzt den KaFluss sehe, dann habe ich den Überschuss ohne Abschreibungen,ok. Aber wenn ich wissen will, wie liquide das Unternehmen ist, also wieviel Geldmittel darin fliesen, dann kann ich die Abschreibungen ja nicht wieder dazuzählen, denn das ist ja eigentlich Geld, was schon investiert ist, in feste Maschinen, also nicht liquide im Unternehmen fliest. Deine Betrachtung läuft über die Totalperiode. Die Kapitalflussrechnung bezieht sich aber nur auf ein Geschäftsjahr. Vielleicht fällt Dir das Verstandnis leichter, wenn wir zunächst einige Begriffe etwas genauer anschauen: Gewinn +Abschreibungen +Erhöhung langfristiger Rückstellungen =Cash-Flow vereinfacht -Erhöhung Sonstige Aktiva +Erhöhung sonstige Passiva =Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Oben haben die Abschreibungen auf die Maschine den Cash-Flow erhöht. -Ausgaben für Investitionen =Cash-Flow aus Investitionstätigkeit Hier sind im Jahr der Anschaffung die Mittel für die Maschine negativ berücksichtigt worden. +Einnahmen aus Kreditaufnahme =Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit +Cash-Flow aus Investitionstätigkeit +Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit =Veränderung Geldbestand Die Anschaffungskosten der Maschine verringern als Ausgabe den Cash-Flow aus Investitionstätigkeit im Jahr der Anschaffung. In den Folgejahren haben die Abschreibungen den Gewinn gemindert, obwohl für die Maschine nichts mehr ausgegeben wurde. Zur Ermittlung des Cash-Flows aus laufender Geschäftstätigkeit wird daher die Abschreibung wieder hinzugerechnet, da durch sie keine Gelder abgeflossen sind. Ist damit der scheinbare logische Widerspruch aufgelöst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 5, 2006 Bingo durch den vorletzten Abschnitt hab ichs verstanden Danke schön, bis zum nächsten mal Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
daxer Juni 6, 2006 Bilanzen sind Schnee von gestern und man sollte sich darüber informieren was das Unternehmen in Zukunft macht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Faceman Juni 7, 2006 Da hab ich einen dagegen... Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Überlege mal, wieviele Unternehmen von ihren Zielen abweichen, zugegebenermassen nicht immer nach unten, aber eben auch nach unten. Zielnichterfüllung ist an der Tagesordnung und daher der Blick in die Zukunft (zumindest was Zahlen anbelangt) völlig blödsinnig, weil sowieso keiner in die Zukunft gucken kann... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BrokerAgent Juni 7, 2006 Jetzt hab ich auch mal eine Frage: Ich hab mir mal mehrer "Bilanzen" bei onvista angesehen und mir ist aufgefallen, dass viele Blue Chips eine relativ geringe Eigenkapitalquote haben. Fluxx hingegen, als eher spekulatives Investment, hat eine Eigenkapitalquote von 70%. Sollte man nicht bei einer Fundamentalen Analyse die Eigenkapitalquote fast ebenso stark gewichten wie das KGV? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 7, 2006 Bilanzen sind Schnee von gestern und man sollte sich darüber informieren was das Unternehmen in Zukunft macht. Also ganz so würde ich das nicht sehen. Ich meine erstens guck ich ja nicht nur die Bilanzen an, sondern allgemein den Jahresabschluss, wo auch Investitionen beschrieben und Zukunftsentscheidungen/vermutungen getätigt werden. Ausserdem halte ich es absolut nicht für sinnlos den finanziellen Status vor ein paar Monaten zu kennen, denn wen ich den kenne, kann ich sagen, wie finanzkräftig das Unternehmen ist und von daher ausgehend von der Annahme das jede unternehmerische Tätigkeit auf Gewinn aus ist, ob das Unternehmen in der Lage ist zu Investieren und damit zu wachsen. Alles in allem, hilft es mir das Unternehmen besser kennen zulernen, was ja laut einem gewissen Gurus eine Grundvorraussetzung für eine Investition ist. Natürlich informiere ich mich auch über die Zukunftsvorstellungen, die das Unternehmen hegt, aber wie Faceman schon sagte, dass haut nicht immer hin. Wenn ich eine Bilanz sehe, dann ist das eine feste Sache, die mir genaue Auskunft gibt, wie das Unternehmen finanztechnisch vor kurzer Zeit gestanden hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
crosplit Juni 8, 2006 · bearbeitet Juni 8, 2006 von crosplit Was ich gemerkt habe, deutsche bzw europäische Aktien haben im Vergleich zu ihren US Kollegen eine viel größere Verschuldung??? Gebt mal bei onvista in der Suchmaske Verschuldungsgrad ein... Weiß jemand wieso??? Hat das einen Grund?? Vom Schuldenberg h her dürft ich fast gar keine europäische Aktie kaufen... Das mit der Eigenkapitalquote würd mich auch interessieren. Bis zu welchem Verschuldungsgrad bzw. dynamischer Verschuldungsgrad ist eurer Meinung das Unternehmen noch liquide??? Inwieweit kann man sich auf die Zahlen verlassen. 100%. 200% das geht bis 3000% glaub bei der Post AG????? Ab wann sollte man Aktien meiden..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Toni Juni 8, 2006 · bearbeitet Juni 8, 2006 von Toni Normalerweise gilt ein Unternehmen vom Verschuldungsgrad her als gesund, wenn die Eigenkapitalquote mindestens ca. 60% betraegt. Einfach mal googeln. Am besten ist natuerlich, wenn das Unternehmen gar keine Schulden hat, wie z.B. Microsoft. Die haben IMO ca. 40 mrd. Cash! Ich sehe die EKQ als wichtig an, aber nicht so wichtig wie das KGV, da ist eher die Eigenkapitalrendite wichtiger. Es gibt auch noch zig andere Kennzahlen, die wichtiger sind, IMO. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pLaTTi Juni 8, 2006 Es gibt auch noch zig andere Kennzahlen, die wichtiger sind, IMO. Nenn doch mal paar für dich und wo ich die finde Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag