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Der Horst

Schwellenländer-Staatsanleihen

Empfohlene Beiträge

Moneycruncher
vor 29 Minuten von DST:

Ich hatte erst kurz zuvor sämtliche relevanten ETFs miteinander verglichen und bin sogar auf das "China-Klumpenrisiko" eingegangen, das hier im Thread übrigens schon zich mal erwähnt wurde. Es kann nicht zu viel erwartet sein wenigstens die letzten Beiträge auf einer Seite zu überfliegen.

 

 

:thumbsup:

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PapaPecunia

Und genau in der Formulierung hätte es dann auch jeder verstanden. Sorry, aber ich lese auch nicht jeden Thread von A-Z. 

 

Diese Diskussion kann natürlich gerne aus dem Thread "getilgt" werden.

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market anomaly

Ich war, inspiriert vom Kommer Artikel und Faden von Depotrockerin ein paar Monate im

UBS ETF (LU) Bloomberg Barclays USD Emerging Markets Sovereign UCITS ETF (USD) A-dis (A1439E)

Sowie iShares USD Treasury Bond 20+yr UCITS ETF (Dist) (A12HL9) investiert gewesen.

 

Während mich der starke Rückgang im Vanguard all world nicht gejuckt hat (den halte ich sehr viel länger) und ich stetig nachkaufe,

(liegt wohl daran, dass ich vor einer Investition in Aktienfonds mit einem Kursrücksetzer meinen Frieden gemacht habe)

hat mich der Drop im UBS doch ziemlich geärgert.

Eine risikoreiche Anlage die im Crash so stark mit Aktien korreliert aber weniger Rendite liefert? Das brauche ich nicht.

Der Treasury ETF hat getan was er sollte und ist den anfängen der Krise gut angestiegen. Ich habe beide Bond ETF verkauft.

Die Gewinne und Verluste haben sich ausgeglichen was psychologisch einfach war, die Beträge gingen anschließend in den Vanguard.

 

Auch wenn auf dem Papier alles so schön schlüssig aussieht, ich bleibe vorerst bei Cash und Aktienfonds, ich halte lieber Cash,

als weniger oder negativ korrelierende Anlagen mit Volatilität, diese nerven mich.

(Im Kommer Weltportfolio finden langfristige Staatsanleihen oder EM Bonds bisher auch keine Verwendung, außerdem empfiehlt er Beimischungen eher in Größenordnungen von 10%)

Ich bin mir auch immer noch unsicher aufgrund des Währungsrisikos bzw der Chancen des US$.

Ich habe für mich entschieden, dass ich Währungsrisiko aus dem Weg gehen möchte, eine Investition in auschließlich US$ Anleihen kommt nicht mehr in Frage.

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Schwachzocker

 

vor 15 Minuten von market anomaly:

...Eine risikoreiche Anlage die im Crash so stark mit Aktien korreliert aber weniger Rendite liefert? Das brauche ich nicht....

Tipp Nr. 1 

 

Den Thread, in dem man schreibt, lesen, insbesondere auch den Eingangspost und den dort verlinkten Artikel.

 

Tipp Nr. 2

 

Vor dem Investieren die historischen Schwankungen ansehen.

 

Tipp Nr. 3

 

Sich überlegen, wie aussagekräftig die Ereignisse der letzten Wochen für die Zukunft sind.

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Superwayne
vor 1 Stunde von DST:

Ich hatte erst kurz zuvor sämtliche relevanten ETFs miteinander verglichen und bin sogar auf das "China-Klumpenrisiko" eingegangen, das hier im Thread übrigens schon zich mal erwähnt wurde. Es kann nicht zu viel erwartet sein wenigstens die letzten Beiträge auf einer Seite zu überfliegen.

Dass die Zusammensetzung der ETFs bereits diskutiert wurde, ist mir klar. Das war auch nicht mein Punkt. Zwischen Mai 2018 und Mai 2019 haben sich die drei ETFs jedenfalls recht gleich entwickelt. Seit Mai 2019 hat der Vanguard -3% verloren, der JPM -6% und der Xtrackers ca. -9%.

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ShortTester
vor 11 Minuten von Schwachzocker:

 

Tipp Nr. 1 

 

Den Thread, in dem man schreibt, lesen, insbesondere auch den Eingangspost und den dort verlinkten Artikel.

 

Tipp Nr. 2

 

Vor dem Investieren die historischen Schwankungen ansehen.

 

Tipp Nr. 3

 

Sich überlegen, wie aussagekräftig die Ereignisse der letzten Wochen für die Zukunft sind.

Tipp Nr. -1

 

Überlegen, wieviel Geld man bekommt, wenn der Schuldner ausfällt.

 

Tipp Nr. -2

 

Überlegen, warum Aktien langfristig eine höhere Rendite als Anleihen liefern und ggf. zum Schluss kommen, dass Risikoreduzierung durch Umschichtung in RK1 die bessere Wahl sein könnte.

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Superwayne
vor 9 Minuten von Superwayne:

Dass die Zusammensetzung der ETFs bereits diskutiert wurde, ist mir klar. Das war auch nicht mein Punkt. Zwischen Mai 2018 und Mai 2019 haben sich die drei ETFs jedenfalls recht gleich entwickelt. Seit Mai 2019 hat der Vanguard -3% verloren, der JPM -6% und der Xtrackers ca. -9%.

Sorry, den Beitrag

habe ich übersehen.

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blaky
vor 28 Minuten von ShortTester:

Tipp Nr. -1

 

Überlegen, wieviel Geld man bekommt, wenn der Schuldner ausfällt.

 

Tipp Nr. -2

 

Überlegen, warum Aktien langfristig eine höhere Rendite als Anleihen liefern und ggf. zum Schluss kommen, dass Risikoreduzierung durch Umschichtung in RK1 die bessere Wahl sein könnte.

Gerade in Schwellenländern war es meistens besser in die dortigen Anleihen zu gehen, als deren Aktien zu kaufen. Normalerweise auch noch verbunden mit niedriger Volatilität und niedrigerem Drawdown. Aber in Krisenzeiten war es schon immer so, dass "normalerweise" nicht unbedingt gilt. Emittenten können ausfallen genauso wie Aktiengesellschaften pleite gehen können. Daher streut man ja dieses Risiko in einem Fonds. Niemand hat meiner Meinung nach ernsthaft behauptet (auch gerade Kommer nicht), dass Schwellenländeranleihen als Einsatz in RK1 geeignet wären.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B2NPKV68,FR0010429068

 

Wie es in Zukunft aussieht, weiß niemand. Für meinen Anteil im Depot in den Emerging Markets habe/kaufe ich beides.

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Moneycruncher
Am 24.3.2020 um 17:15 von market anomaly:

Eine risikoreiche Anlage die im Crash so stark mit Aktien korreliert aber weniger Rendite liefert? Das brauche ich nicht.

Ich kann das absolut nachvollziehen, mir geht es ähnlich. Allerdings habe ich mich gerade mal selbst wieder ertappt dieser psychologischen Falle auf den Leim zu gehen. Diese Falle ist so aufgebaut:

 

Man hat ein lehrbuchmäßiges Depot, breit diversifiziert, kostengünstige ETFs, die Assetklassen akribisch quotiert und einmal pro Jahr ein Rebalancing durchgeführt. Das Depot läuft über Jahre ganz hervorragend, man freut sich über satte (Buch-)Gewinne, alle (!) Anteilsklassen entwickeln sich positiv, also hat man wohl nicht viel falsch gemacht. Dann kommt der Schock, der Crash, das exogene Ereignis. Bis auf Tagesgeld rutschen alle (!) Anteilsklassen ins Minus. Emerging Market Bonds, Roshtoff-ETFs, Immofonds, Aktien-ETFs natürlich - alles rot. Der (Trug-?)Schluss: Dann reichen doch auch TG und Aktien-ETFs, um sein persönliches Risikoprofil abzubilden. Das ist viel einfacher und es kann nur eine Assetklasse negativ werden, die andere "Hälfte" bleibt unbehelligt. Psychologisch wohl günstiger als wenn vier Assetklassen rot sind.

 

Ich habe mir am Wochenende mal die Entwicklung der verschiedenen Anlageklassen in den letzten Wochen näher angesehen. Bemerkenswert ist schon, dass z.B. der Vanguard Emerging Market Bond-ETF 10-15% verloren hat, der Vanguard All World dagegen 20-30%. Der kurzfristige Verlust des Aktien-ETF ist also doppelt (!) so hoch wie der Emerging Market Bond-ETF, obwohl beide RK 3 zugeordnet sind. Die Volatilität des Emerging Market Bond-ETF ist ebenfalls viel niedriger. Rohstoff-ETFs und Immofonds haben in den letzten Wochen ebenfalls ihre Eigenheiten, die nicht mit Aktien-ETFs vergleichbar sind.

 

Aber wie verläuft nun die Risiko-/Rendite-Isokurve der verschiedenen Assetklassen-Gewichtungen? Der Mensch ist damit überfordert und muss auf wissenschaftliche Methoden vertrauen. So wurde z.B. der Arero geboren. Wenn einem das zu komplex ist, man kein Vertrauen hat oder aus guten Gründen ein "Zweizeilen-Depot" haben möchte, dann kann man auch eine Tagesgeld-/Aktien-ETF Kombination wählen. 

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Bärenbulle
Am 31.3.2020 um 16:30 von Moneycruncher:

Ich kann das absolut nachvollziehen, mir geht es ähnlich. Allerdings habe ich mich gerade mal selbst wieder ertappt dieser psychologischen Falle auf den Leim zu gehen. Diese Falle ist so aufgebaut:

 

Man hat ein lehrbuchmäßiges Depot, breit diversifiziert, kostengünstige ETFs, die Assetklassen akribisch quotiert und einmal pro Jahr ein Rebalancing durchgeführt. Das Depot läuft über Jahre ganz hervorragend, man freut sich über satte (Buch-)Gewinne, alle (!) Anteilsklassen entwickeln sich positiv, also hat man wohl nicht viel falsch gemacht. Dann kommt der Schock, der Crash, das exogene Ereignis. Bis auf Tagesgeld rutschen alle (!) Anteilsklassen ins Minus. Emerging Market Bonds, Roshtoff-ETFs, Immofonds, Aktien-ETFs natürlich - alles rot. Der (Trug-?)Schluss: Dann reichen doch auch TG und Aktien-ETFs, um sein persönliches Risikoprofil abzubilden. Das ist viel einfacher und es kann nur eine Assetklasse negativ werden, die andere "Hälfte" bleibt unbehelligt. Psychologisch wohl günstiger als wenn vier Assetklassen rot sind.

 

Ich habe mir am Wochenende mal die Entwicklung der verschiedenen Anlageklassen in den letzten Wochen näher angesehen. Bemerkenswert ist schon, dass z.B. der Vanguard Emerging Market Bond-ETF 10-15% verloren hat, der Vanguard All World dagegen 20-30%. Der kurzfristige Verlust des Aktien-ETF ist also doppelt (!) so hoch wie der Emerging Market Bond-ETF, obwohl beide RK 3 zugeordnet sind. Die Volatilität des Emerging Market Bond-ETF ist ebenfalls viel niedriger. Rohstoff-ETFs und Immofonds haben in den letzten Wochen ebenfalls ihre Eigenheiten, die nicht mit Aktien-ETFs vergleichbar sind.

Man sollte sich bewußt machen, dass EM Bonds mehrere Renditequellen basierend auf Risikofaktoren haben. Sie haben ein Fremdwährungsrisiko, ein Ausfallrisiko und ein Zinsänderungsrisiko. Ersteres ist hier mitigiert. Das Ausfallrisiko korreliert stark mit EM-Aktien, wie jüngst gesehen. Das Zinsänderungsrisiko ist abhängig von der Duration eine zusätzlich Renditequelle, über die Aktien nicht verfügen und die daher auch nichts mit dem Aktien-beta zu tun hat. Das ist in erster Linie der Grund warum die EM Bonds unter Portfolio-Gesichtspunkten Vorteile bringen.

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Der Horst
36 minutes ago, Bärenbulle said:

Man sollte sich bewußt machen, dass EM Bonds mehrere Renditequellen basierend auf Risikofaktoren haben. Sie haben ein Fremdwährungsrisiko, ein Ausfallrisiko und ein Zinsänderungsrisiko. Ersteres ist hier mitigiert. Das Ausfallrisiko korreliert stark mit EM-Aktien, wie jüngst gesehen. Das Zinsänderungsrisiko ist abhängig von der Duration eine zusätzlich Renditequelle, über die Aktien nicht verfügen und die daher auch nichts mit dem Aktien-beta zu tun hat. Das ist in erster Linie der Grund warum die EM Bonds unter Portfolio-Gesichtspunkten Vorteile bringen.

Eine schöne Aufschlüsselung! Man sollte noch erwähnen, dass hier EM-Staatsanleihen auch andere Risiken tragen als EM-Unternehmensaktien. Auch das ist aus Portfolio-Gesichtspunkten sicher relevant, da weniger korreliert.

 

Beim Fremdwährungsrisiko frage ich mich: Ist das eine "Renditequelle basierend auf Risikofaktoren"? Fremdwährungsrisiken werden i.A. nicht entlohnt, richtig? Für einen Dollarraum-Anleger gibt es bei einem EM$-Bond kein Fremdwährungsrisiko.

 

Zudem: Ich bin mit Google leider nicht groß weitergekommen, seriöse Untersuchungen zum von Dir erwähnten, wohltuenden Fremdwährungsrisiko Euro/Dollar von EM$-Staatsanleihen zu finden. Könntest Du mich hier auf Konkretes Verweisen?

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KlausKlausi

Ich finde den Ansatz interessant, Min Vola Fonds als Ersatz für EM-Bonds zu verwenden. Man erkennt hier die auffälligen gleichförmigen Bewegungen:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B2NPKV68,IE00B8FHGS14,IE00B3RBWM25

Aufgrund der Steuergesetzgebung müsste man bei den Wertentwicklungen des EM-Bonds einen stärkeren Abschlag mit einrechnen als bei den Aktienfonds.

Am 31.3.2020 um 14:30 von Moneycruncher:

Bemerkenswert ist schon, dass z.B. der Vanguard Emerging Market Bond-ETF 10-15% verloren hat

Dieser ETF stand zwischenzeitlich auch bei -30%.

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
2 hours ago, KlausKlausi said:

Dieser ETF stand zwischenzeitlich auch bei -30%.

Wann? Ich kam auf folgenden Drawdown: 17,11% [IE00BGYWCB81] (2020)

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 22 Stunden von Der Horst:

Beim Fremdwährungsrisiko frage ich mich: Ist das eine "Renditequelle basierend auf Risikofaktoren"? Fremdwährungsrisiken werden i.A. nicht entlohnt, richtig? Für einen Dollarraum-Anleger gibt es bei einem EM$-Bond kein Fremdwährungsrisiko.

Normal nicht, aber bei EM-Anleihen wohl schon, da es ein Übergewicht an ausländischen Investoren gibt und die Risiken zumindest bei Weichwährungsbonds erheblich sind. Viele Investoren arbeiten mit Carry-Trades, was ein hochriskante Sache ist. Das geht so: Man verschuldet sich zu niedrigen Zinsen in Dollar und kauft damit den Weichwährungsbond. Rein rechnerisch ein todsicheres Geschäft, das Delta zwischen niedrigem Zins und hohem beschehrt einem satte Gewinne. Solange es gut geht, erhöht der Kapitalzufluss zudem noch die Weichwährung. Alles wirkt wie der feuchte Traum eines jeden Investors. Niedrige Finanzierungszinesen, eine hohe Bondrendite und die steigende Fremdwährung beschehrt nochmal zusätzliche Gewinne. Alles geht gut und verstärkt sich immer weiter (Momentum wirkt), bis ein unerwarteter Schock einsetzt. Oft wird da so gezockt, da reichen schon Kleinigkeiten z.B. die FED tritt auf die Bremse und US Bonds werden attraktiver. Dann nehmen erste Anleger die Gewinne mit und schichten in US Bonds um. Die Wechselkurse der Weichwährung werten ab, die Bondwerte im Ausland brechen ein und triggern die Auflösung der Carry Trades, was wie ein Brandbeschleuniger wirkt, weil die Weichwährung in die Tiefe gerissen wird. Gleichzeitig steigen die Riskospreads der Bonds und deren Kurse sinken. Das Marktsegment kollabiert.

Diese Mechanismen spielen sich mit schöner Regelmässigkeit und atemberaubender Geschwindigkeit ab, immer gerne wenn die FED die Zinsen erhöht. Nicht selten sind dies Effekte so dramatisch, dass sie einzelne EM Wirtschaften ins Verderben stürzen und ersthafte Krisen heraufbeschwören. Mann vermutet darin einen Hauptgrund warum viele EMs es nicht schaffen zu den DMs aufzuschliessen.

Daran erkennt man auch, dass der Einbruch der EM Bondkurse meist mit einem stark aufwertenden Dollar einhergeht. Für Europäer also ein natürlicher Hedge. Wer daher Hedges bei EM-Bonds kauft,, der ist doof, denn er zahlt Geld für den Wegfall einer nützlichen Eigenschaft.:dumb:

 

Bei $-EM-Bonds ist das Wechselkursrisiko (und der Carry Trade Wahnsinn) zwar auch da, weil Staaten dran zugrunde gehen können, aber eben nur indirekt in Form des Ausfallrisikos. Weichwährungsbonds haben meistens ein Premium zu $-Bonds, woran man erkennen kann das das Wechselkursrisiko vermutlich schon vergütet wird. Im Augenblick ist das übrigens erstaunlicherweise nicht so, die Renditen sind gleichauf. Eine seltene Konstellation, die nur dann zustande kommt, wenn die Investoren annehmen, dass $-Bonds ein höheres Ausfallrisiko haben als Weichwährungsbonds. Das kann passieren, weil die EMs bei Weichwährungsbonds ihre Problemen durch ein Anwerfen der Druckerpresse weginflationieren können. Bei Hartwährungsbonds geht das nicht und das kann EM-Staaten in arge Bedrängnis bringen.

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DST
· bearbeitet von DST

Auf das Thema wird auch im dem fairvalue-Artikel eingegangen:

 

Zitat

 

Seit der Euro-Einführung Anfang 1999 bis Mitte Oktober 2018 erzielten Anleger aus dem Euroraum weder Wechselkursgewinne noch -verluste. Der Euro-US-Dollar-Kurs notierte am Ende dieser Periode nahezu auf demselben Stand wie vor 20 Jahren.

 

Die Kursschwankungen in diesem Zeitraum waren jedoch erheblich. Aus der Perspektive von Anlegern aus dem Euroraum trugen sie wesentlich zur Volatilität von Schwellenländeranleihen bei.  In US-Dollar betrug sie zwischen Mitte Februar 2008 und Mitte Oktober 2018 knapp 7 Prozent im Jahr. Auf Eurobasis erreichten die durchschnittlichen Kursschwankungen um den Mittelwert rund 10,8 Prozent – gut 50 Prozent mehr.

 

Die Volatilität des Euro-US-Dollar-Wechselkurses lag im selben Zeitraum bei 10 Prozent. Dass sich diese Unstetigkeit nicht noch stärker auf die Schwankungsbreite der Schwellenländeranleihen auswirkte, ist auf die tendenziell negative Korrelation zwischen dem US-Dollar und Emerging-Markets-Bonds zurückzuführen. Der negative Zusammenhang sorgt für große Diversifikationseffekte.

 

Gut zu sehen war das auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 als die amerikanische Investmentbank Lehman Brother pleite ging. Nicht nur die Aktienkurse stürzten damals weltweit ab. Auch Schwellenländeranleihen brachen heftig ein. Auf US-Dollarbasis verloren sie innerhalb von wenigen Wochen gut 30 Prozent. Anleger aus dem Euroraum machten dagegen Verluste von knapp 23 Prozent, weil der Kurs des US-Dollar gegenüber dem Euro anstieg.

 

 

und bezüglich Carry Trades:

 

Zitat

Ein entscheidender Faktor ist auch die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed, die das Zinsniveau im US-Dollarraum beeinflusst. Steigen die US-Zinsen, fallen meistens die Kurse für Schwellenländeranleihen – sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen. Internationale Investoren ziehen Kapital ab und legen es in US-Anleihen an. Auch lösen sie sogenannte Carry Trades auf, die riskanter und wegen der geringeren Zinsdifferenz weniger lukrativ werden. Das führt zu weiteren Kapitalabflüssen aus Schwellenländeranleihen – die Kurse fallen.

 

https://fairvalue-magazin.de/anleihen/schwellenlaenderanleihen/

 

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Der Horst

Vontobel hat zu dem Diversifikationseffekt von EM$-Anleihen für Euro-Anlager auch ein paar Zahlen und Grafiken.

 

Spannend ist hier in Bezug auf die Beiträge von @Bärenbulle und @DST die Aussage:

Quote

Nach allgemeiner Vorstellung wirkt sich eine Aufwertung des US­Dollar belastend auf die Schwellenländer aus, da viele von ihnen eine hohe auf US­Dollar lautende Ver­schuldung aufweisen und ihre Volkswirtschaft leidet, weil der Preissetzungsmechanismus für Rohstoffe auf US­ Dollar basiert.

 

Doch dieses Bild ändert sich allmählich. Erstens lässt die Wirkung des US-­Dollar auf Schwellenländeraktien insge­samt nach, da sich die negative Korrelation zwischen beiden verringert. Zwischen 1995 und 2008 verkrafteten die Aktienmärkte der Schwellenländer die Aufwertung des US-­Dollar recht gut. Dagegen stieg die negative Kor­relation zwischen 2009 und 2012 deutlich, bevor sie im Zeitraum von 2013 und 2018 wieder nachliess (siehe Grafik 5).

 

Ein Blick in Grafik 5 sieht so aus, als wäre die Diversifikation heute weit weniger gegeben also vor einem Jahrzehnt.

 

18 hours ago, Bärenbulle said:

Daran erkennt man auch, dass der Einbruch der EM Bondkurse meist mit einem stark aufwertenden Dollar einhergeht. Für Europäer also ein natürlicher Hedge.

Ob diese Aussage also immer noch stimmt?

 

In der Corona-Krise war der Drawdown (am Beispiel des Vanguard-EM$-Bond-ETFs) in Euro 17,11%, in USD waren es ca. 17,35%. Zumindest hier gab es also keinen "natürlichen Hedge" - auch wenn das natürlich nur ein Einzelbeispiel ist.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 1 Stunde von Der Horst:

Vontobel hat zu dem Diversifikationseffekt von EM$-Anleihen für Euro-Anlager auch ein paar Zahlen und Grafiken.

 

Spannend ist hier in Bezug auf die Beiträge von @Bärenbulle und @DST die Aussage:

 

Ein Blick in Grafik 5 sieht so aus, als wäre die Diversifikation heute weit weniger gegeben also vor einem Jahrzehnt.

 

Ob diese Aussage also immer noch stimmt?

 

In der Corona-Krise war der Drawdown (am Beispiel des Vanguard-EM$-Bond-ETFs) in Euro 17,11%, in USD waren es ca. 17,35%. Zumindest hier gab es also keinen "natürlichen Hedge" - auch wenn das natürlich nur ein Einzelbeispiel ist.

Das liegt daran, dass die Zinssenkung der FED die Carry Trade-Logik eher wieder gestützt hat bzw. den Dollar abwertet.  Viele andere EM Einbrüche in der Vergangenheit waren eher mit Fed Zinssteigerungen verbunden. In extremen Krisen (zu denen ich auch Corona zählen würde) sind alle riskanten Assets hochgradig korreliert. Da machen auch EM Bonds keine Ausnahme. EM Bond und noch mehr HY Bonds können aufgrund ihrer geringen Vola unbedarften Investoren eine trügerische Sicherheit vermitteln. Die Vola mag gering sein. Ihr Max Draw Down ist es keineswegs. Und letzteres ist die entscheidende Größe.

 

Zur Rohstoffausage:

Zitat

Nach allgemeiner Vorstellung wirkt sich eine Aufwertung des US­Dollar belastend auf die Schwellenländer aus, da viele von ihnen eine hohe auf US­Dollar lautende Ver­schuldung aufweisen und ihre Volkswirtschaft leidet, weil der Preissetzungsmechanismus für Rohstoffe auf US­ Dollar basiert.

Ein steigender Dollar ist meist gut für die Wirtschaften von Schwellenländer, weil Sie die eigenen Produkte besser in die USA importieren können. Das gilt selbstverständlich auch für Rohstoffe. Was der Vontobel-Mensch damit meint und ob er den Mechanismus überhaupt verstanden hat, ist unklar. Hier hat vermutlich der Praktikant getextet.<_<

Richtig ist, dass wenn der Dollar steigt, die Zinszahlungen im Staatshaushalt für die in Dollar nominierten Bonds steigen, was - wie oben bereits erläutert - Staaten sehr wohl in Schwierigkeiten bringen kann. Ein einbrechender Rohstoffpreis kann daggegen die EM Staaten ebenfalls in Schwierigkeiten bringen und zwar gleich doppelt, weil er einerseits die Wirtschaft schwächt und er dadurch der Trigger für eine Auflösung der Carry Trades sein kann, wobei dann die Weichwährung abwertet und der Rohstoffpreis somit erträglicher wird.

 

PS: Vontobel gilt übrigens noch mehr als andere als Pushertruppe für Modethemen. Das Papier ist dann auch wie erwartet purer Investment-Porn, sehr schön erkennbar auch an dem später folgenden Artikel über die Vorteile eines aktiven Managements bei EM. Ja ist echt geil so ein aktives Management. Die Papiere wählt dann bei denen aber auch der Praktikant aus während die höheren Dienstgrade sich um die Befeuerung der Marketingmaschine kümmern. Zweifelsohne eine für Vontobel intelligente Strategie.

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Moneycruncher
vor 4 Stunden von Bärenbulle:

Die Papiere wählt dann bei denen aber auch der Praktikant aus

Was nicht schlecht sein muss. Wir kennen ja das Beispiel mit dem Affen, der mit Pfeilen auf eine Zielscheibe mit Aktien wirft. :narr:

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 7 Minuten von Moneycruncher:

Was nicht schlecht sein muss. Wir kennen ja das Beispiel mit dem Affen, der mit Pfeilen auf eine Zielscheibe mit Aktien wirft. :narr:

Ja solange der Praktikant auch mit Pfeilen wirft und dies dizipliniert durchält ist alles okay. Blöd wirds nur wenn er BWL studiert hat und fest entschlossen ist den Markt zu schlagen, dann schmelzen die Anlegergelder wohl leider im behaviouristischen Fegefeuer dahin.:vintage:

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
On 9/25/2019 at 7:42 AM, Der Horst said:
On 9/24/2019 at 4:58 PM, Der Heini said:

Hab eure Diskussion jetzt aufmerksam gelesen, aber das ganze läuft wieder auf das berühmte Bauchgefühl heraus.

Stimmt. :-)

Ich denke eine harte Empfehlung kann man hier nicht sinnvoll geben, da sich die Renditeerwartung eben gegenüber historischen Werten in den letzten Jahren stark verändert hat.

Da ich gerade eine Testversion von MVOPlus habe, möchte ich hier mal quantitativ nachlegen.

 

Ziel: Die geometrische Rendite/Vola maximieren durch Mischung von Aktien und Schwellenländer-Staatsanleihen. Quelle: Historische Rendite, Vola (Tabelle 1) und Korrelation (+0.47) vom Kommer-Artikel [1].

 

Hier sieht man die Renditekurve. Markiert: Das Renditemaximum (Corner-Portfolio #2).

 

image.thumb.png.c8d49ee87ff9ca623c2c103edc38c1e2.png

 

Das weitere Randportfolio #1, Vola-Minimum:

 

image.png.2d6b632378e07e74aa67c3d01994dfe5.png

 

Spannend wäre Daten für "World-Aktien" und für die Euro-Vola zu berücksichtigen.

 

Aber die Spanne bleibt wohl in etwa so: ca. 20% - 75% Schwellenländer-Anteil sind historisch begründbar.

 

[1] https://www.gerd-kommer-invest.de/schwellenlaender-staatsanleihen/

 

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Niklasschnick
Am 12.4.2020 um 11:51 von Bärenbulle:

PS: Vontobel gilt übrigens noch mehr als andere als Pushertruppe für Modethemen. Das Papier ist dann auch wie erwartet purer Investment-Porn, sehr schön erkennbar auch an dem später folgenden Artikel über die Vorteile eines aktiven Managements bei EM. Ja ist echt geil so ein aktives Management. Die Papiere wählt dann bei denen aber auch der Praktikant aus während die höheren Dienstgrade sich um die Befeuerung der Marketingmaschine kümmern. Zweifelsohne eine für Vontobel intelligente Strategie.

Ich habe in den Artikel mal reingelesen. Das ist ja wirklich skandalös.

Der erste Satz der Publikation lautet:

"Aufgrund ihrer attraktiven Risiko­Rendite­Merkmale (siehe Grafik 1) sind die Investitionen in Schwellenländer für Anleger seit jeher reizvoll"

 

Sorry, aber die Grafik zeigt genau das Gegenteil im Falle von Aktien (Sharpe-Ratio bei US und MSCI World Aktien deutlich besser ggü. EM Aktien), und im Falle von Anleihen ist die Aussage mindestens umstritten. Wie kann man sowas nur schreiben.

 

 

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Bigwigster
vor einer Stunde von Niklasschnick:

Ich habe in den Artikel mal reingelesen. Das ist ja wirklich skandalös.

Der erste Satz der Publikation lautet:

"Aufgrund ihrer attraktiven Risiko­Rendite­Merkmale (siehe Grafik 1) sind die Investitionen in Schwellenländer für Anleger seit jeher reizvoll"

 

Sorry, aber die Grafik zeigt genau das Gegenteil im Falle von Aktien (Sharpe-Ratio bei US und MSCI World Aktien deutlich besser ggü. EM Aktien), und im Falle von Anleihen ist die Aussage mindestens umstritten. Wie kann man sowas nur schreiben.

Sie schreiben "reizvoll" und nicht reizvoller als Industrieländer. Skandalös ist deine Interpretation ;)

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Der Horst
1 hour ago, Bigwigster said:

Sie schreiben "reizvoll" und nicht reizvoller als Industrieländer. Skandalös ist deine Interpretation ;)

Bei EM Hard Currency Bonds, die Hauptthema hier sind, sieht es doch augenscheinlich sogar sehr gut bestellt aus um die Sharpe Ratio in der Grafik.

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