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Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn - Krisen-BSC 2.0

Empfohlene Beiträge

Depotrocker*in
· bearbeitet von Depotrocker*in

Hier noch einen informative Grafik welche einen Index/Vergleich, aus meiner Ansicht nach 3 bewährten Rezession Indikatoren (ISM <50,Ivert. ZSK,Consumer Confidence <0) zum SP500,  zeigt. 

 

3 indika.jpg

 

 

und zufällig bin ich noch darüber gestolpert, dass die deutsche ZSK die Woche mit einer Inversion

3M10Y beendet hat. 

 

 

german YC Invert.png

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Schwachzocker

Ich will Euch ja nicht den Spaß verderben, aber meint Ihr nicht, dass der bevorstehende Crash nach 27 Seiten voller Indikatoren nunmehr als zweifelsfrei wissenschaftlich belegt gelten kann?

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Angsthase
vor 8 Minuten von Schwachzocker:

Ich will Euch ja nicht den Spaß verderben, aber meint Ihr nicht, dass der bevorstehende Crash nach 27 Seiten voller Indikatoren nunmehr als zweifelsfrei wissenschaftlich belegt gelten kann?

Viele der Indikatoren zeigen eine bevorstehende Rezession an, daran zweifele ich auch nicht. Was das für die Börsen bedeutet, ist mir weiterhin völlig unklar.

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Depotrocker*in
vor 3 Minuten von Angsthase:

Viele der Indikatoren zeigen eine bevorstehende Rezession an, daran zweifele ich auch nicht. Was das für die Börsen bedeutet, ist mir weiterhin völlig unklar.

 

 

In welchem Verhältnis Aktienmarkt, abgebildet durch den S&P500, und Rezession stehen, dazu habe ich in diesem Beitrag bereits ausführlich was geschrieben.

 

 

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PopOff

Also Bernecker ist positiv gegenüber Aktien: 

 

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Angsthase
vor 2 Minuten von Depotrocker*in:

 

 

In welchem Verhältnis Aktienmarkt, abgebildet durch den S&P500, und Rezession stehen, dazu habe ich in diesem Beitrag bereits ausführlich was geschrieben.

 

Könntest du das vielleicht noch einmal kurz zusammenfassen, also was du erwartest? Einbrüche um 10-20 % erleben wir am Aktienmarkt auch in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs...

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Depotrocker*in
· bearbeitet von Depotrocker*in
vor 6 Minuten von PopOff:

Also Bernecker ist positiv gegenüber Aktien: 

 

 

Ist das Video dein Ernst? "spätestens im Oktober muss man investiert sein ….das ist eine fast sichere Prognose..." :lol:

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Schwachzocker
vor 12 Minuten von Depotrocker*in:

 

 

In welchem Verhältnis Aktienmarkt, abgebildet durch den S&P500, und Rezession stehen, dazu habe ich in diesem Beitrag bereits ausführlich was geschrieben.

 

 

 

Zumindest diese Aussage:

 

Zitat

Mit der Zinsstruktur, dargestellt durch die 10y3m, 10y2y und 10y1y Kurve, stehen verlässliche Indikatoren zum Rezessionsbeginn zur Verfügung.

 

...ist aber reiner Blödsinn. 

Um empirisch etwas darzulegen, benötigt man 2000-3000 Datensätze und nicht einige wenige Fälle von Rezessionen. 

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Bärenbulle
vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Um empirisch etwas darzulegen, benötigt man 2000-3000 Datensätze und nicht einige wenige Fälle von Rezessionen. 

Statistik scheint jedenfalls nicht Deine Stärke zu sein.

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Swiss

Wann kommt das Update zur Rezessionswahrscheinlichkeit Sept. 2020?

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nicco
· bearbeitet von nicco

Ich bin nicht mehr so pessimistisch. Die FED pumpt Geld in den Markt. Die Volatilität fällt.

Die erhöhte Liquidität wird den USD schwächen.

Positiv für Rohstoffe und Emerging Markets, Europa?

 

Saxo Bank, Steen Jacobsen: Taking down the Killer Dollar (PDF)

 

 

 

 

 

Bei den US-Aktien erwarte ich eine Seitwärtsbewegung.

 

 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Hier wird der Spike nochmal genau erklärt:

 

Zitat

The three 14-day repos amount to a total of $139 billion. All three will mature and unwind next week:

24: $30 billion, matures on Oct. 8

Sep 26: $60 billion, matures Oct. 10

Sep 27: $49 billion, matures Oct. 11

So, on the Fed’s balance sheet for the week ending October 2, there were four batches of repos: one batch of overnight repos totaling $42 billion that unwound on Oct. 3; and the three 14-day repos totaling $139 billion that will unwind next week. This is how the Fed’s balance sheet on October 2 ended up with $181 billion in repos.

 

This chart shows the balances of all repos maturing within 15 days – overnight and 14-day repos combined – on the Fed’s weekly balance sheets since 2007:

00.jpg

 

Ich finde nur die schiere Größe dieses Liquiditätsengpasses verwunderlich. Es ist ja so, dass die inverse Zinsstruktur dazu führt, dass die Banken keine längerfristigen Kredite mehr vergeben, denn warum sollen Sie am kurzen Ende leihen, wenn Sie am langen weniger bekommen? Anders herum scheint auch keiner mehr langfristige Kredite aufnehmen zu wollen, sonst würde ja das lange Ende steigen. Daher beginnen die Banken entsprechend Geld zu horten. Soweit so klar. 

Was ich nicht verstehe, warum dann nicht am kurzen Ende genug Liquidität da ist? Eine Erklärung wäre natürlich der Ausfall von faulen Krediten oder fehlendes Vertrauen irgendwo z.B. im Schattenbankensystem, was ja in den letzten Jahren wieder gewachsen ist. Aber zumindest ersteres scheint mir (noch) nicht so wahrscheinlich, denn es sind ja nicht genug Firmenpleiten etc. in Sicht sonst würden die HY-Spreads sich viel extremer weiten. Hat da jemand eine plausible Erklärung?

Jedenfalls ist die Nachfrage am kurzen Ende viel höher, als der Leitzins der FED es vorgibt. Die FED hat also enorme Schwierigkeiten das kurze Ende im Griff zubehalten, weil es immer wieder nach oben "ausbüchst". Aber warum ist das so? Weil alle nur nur kurzfristig Vertrauen haben und sich nur noch kurzfristig verschulden wollen?

 

 

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dagobertduck2204

Weil hier immer Vergleiche zu den beiden Crashs im Jahr 2000 und 2008 gezogen werden: Haben damals, bevor es zum Crash kam, eigentlich auch mehrere Stimmen davor gewarnt, dass es bald soweit sein könnte? Oder hat sich da die Mehrheit relativ in Sicherheit gefühlt und nicht damit gerechnet? Ich frage nur, weil man in den letzten Monaten hier, in den Medien etc. relativ häufig von einer drohenden Rezession bzw. einem kurz bevorstehenden Crash liest.

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nicco
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Ich finde nur die schiere Größe dieses Liquiditätsengpasses verwunderlich.

Über den Twitter von Sonders habe ich folgenden Kommentar gefunden.

 

Positiv: Nicht mit der Situation während der Lehman-Krise zu vergleichen. Die FED hat flexibel reagiert.

Negativ: Die FED hat nicht mit dieser Reaktion des Marktes gerechnet.

 

 

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aureus
vor 2 Stunden von Bärenbulle:

Was ich nicht verstehe, warum dann nicht am kurzen Ende genug Liquidität da ist?

 

Vielleicht hat das mit der Überschussliquidität zu tun. Wenn Zentralbanken durch Anleihekäufe Liquidität in das Bankensystem drücken wabert diese als Überschussliquidität durch das System, wenn die Zentralbankbilanzen wieder verkürzt werden wird die Überschussliquidität wieder aus dem System gezogen. Ich glaube nicht, dass es dafür irgendein Feintuning gibt, möglicherweise hat der Bilanzabbau der FED zuviel Liquidität aus dem System gezogen und es hat dann mit den vermuteten Spitzen (Steuerzahlungen, Anleiheauktion) den Engpass gegeben, der sich dann durch allerlei Spekulationen und Analogien angstbefördernd noch verschärft hat.

Nur so ein Gedanke, ist nicht erforscht oder belegt.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 26 Minuten von aureus:

Vielleicht hat das mit der Überschussliquidität zu tun. Wenn Zentralbanken durch Anleihekäufe Liquidität in das Bankensystem drücken wabert diese als Überschussliquidität durch das System, wenn die Zentralbankbilanzen wieder verkürzt werden wird die Überschussliquidität wieder aus dem System gezogen. Ich glaube nicht, dass es dafür irgendein Feintuning gibt, möglicherweise hat der Bilanzabbau der FED zuviel Liquidität aus dem System gezogen und es hat dann mit den vermuteten Spitzen (Steuerzahlungen, Anleiheauktion) den Engpass gegeben, der sich dann durch allerlei Spekulationen und Analogien angstbefördernd noch verschärft hat.

Nur so ein Gedanke, ist nicht erforscht oder belegt.

Ja, das macht schon Sinn. Die von der FED gekauften Anleihen, laufen am kurzen Ende aus. Da sind auch in letzter Zeit eine Menge Mortgage Backed Securities dabei. Sofern da eine Anschlussfinanzierung erforderlich ist, müssen die Banken diese gewähren, da die FED ja keine neuen Papiere mehr kauft. Das Geld dafür fehlt dann im System. Die Banken leihen bzw. kaufen kurze Laufzeit zwar, aber gehen bzgl. der Liquidität an ihr Limit und sind daher froh sich Liquidität im REPO-Markt beschaffen zu können indem Sie Papiere hinterlegen.

Insgesamt wäre das eigentlich unkritisch, sofern es nur eine begrenzte Zeit läuft und in moderaten Höhen. Aber die schiere Höhe ist schon wirklich erstaunlich. Das sind doch niemals Engpässe aufgrund von Steuerzahlungen. Wir reden über 183 Billionen. Das liegt in der Größenordnung von kompletten QE-Massnahmen. Trotz aufgeblähter FED -Monster-Bilanz ist das ja deutlich sichtbar.

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Schwachzocker
vor 17 Stunden von Bärenbulle:

Statistik scheint jedenfalls nicht Deine Stärke zu sein.

Um zu erkennen, dass 8-10 Fälle in der Vergangenheit keinerlei statistische Bedeutung haben, ist das auch nicht nötig.

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RayKeynes
vor 25 Minuten von Schwachzocker:

Um zu erkennen, dass 8-10 Fälle in der Vergangenheit keinerlei statistische Bedeutung haben, ist das auch nicht nötig.

Dann kauf doch Aktien und kommentier bitte nicht mehr in diesem Thread - wenn Du Statistik nicht verstehst. 

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PapaPecunia
vor 2 Stunden von dagobertduck2204:

Weil hier immer Vergleiche zu den beiden Crashs im Jahr 2000 und 2008 gezogen werden: Haben damals, bevor es zum Crash kam, eigentlich auch mehrere Stimmen davor gewarnt, dass es bald soweit sein könnte? Oder hat sich da die Mehrheit relativ in Sicherheit gefühlt und nicht damit gerechnet? Ich frage nur, weil man in den letzten Monaten hier, in den Medien etc. relativ häufig von einer drohenden Rezession bzw. einem kurz bevorstehenden Crash liest.

Beides ;-) Es gab jeweils viele mahnende Stimmen, aber gerade 2002 war die Euphorie der Masse größer. Ich habs aber beide Male nur als Zeitzeuge mitgekriegt (okay 2002 hatte ich glaub ich irgendwo ein Musterdepot und gemeint meine Lektion zum Thema Börse gelernt zu haben). 

 

Hier im Forum gibt's zu 2008 ein paar spannende Threads. DAX43 hatte einen guten Riecher: 

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Interessant ist diese Meinung bzw. Erkenntnis:

 

Zitat

This is the primary reason why dealers (borrowers) can easily sell Treasurys to counterparties (lenders) in the repo market. The repo market works because the dealers promise to repurchase the collateral (Treasurys) the next day with a small interest payment.

The system was humming until a few weeks ago when liquidity was sapped out of the market. Initially, experts blamed the quarter-end tax payments and the sudden payment of Treasury notes worth $78 billion. However, the fact that the system still requires the help of the Fed tells us that something is fundamentally wrong. It is either that the banks are not willing to step in or they have no more cash to lend. Our research told us that the former is the case.

We know that there’s $1.4 trillion in reserves parked at the Fed. So, why are banks not taking out their excess cash that’s earning about 1.8% in interest at the Fed as opposed to loaning the money to gain 8% or above in the repo market? Are they afraid of something?

Apparently, they are.

Financial Times revealed that the same collateral (U.S. Treasury) was used 2.2 times in 2018. In other words, about three entities believe that they own the same U.S. Treasury. This means that it is possible that three banks can claim ownership over one U.S. Treasury.

00.jpg

 

Es scheint also so zu sein, dass das hochwertiges Collateral mehrfach verliehen wird (Beispiel hier Treasuries). Das scheint erstmal glaubwürdig, war aber eigentlich auch schon immer so. Wo ist also das Problem?

Es gibt zwar mehrere Parteien die Anspruch ein und dasselbe Papier erheben könnten, was aber wohl nur problematisch ist, wenn eine Partei ausfällt. Das die Banken an so einen Ausfall glauben, ist doch wohl eher unwahrscheinlich, sonst würde der TED-Spread ja auch durch die Decke gehen.

Möglich ist, dass man dem unregulierten Teil des Schattenbankensystems (z.B. Hedge-Fonds) nicht mehr traut. Dort werden Treasuries ja anscheinend auch als Collateral verwendet. Der TED-Spread gilt ja vermutlich nur für regulierte Banken.

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Depotrocker*in
· bearbeitet von Depotrocker*in

Im folgenden Beitrag werde ich etwas auf die Repo Problematik eingehen und das Handeln der FED (QE durch die Hintertüre). Ich habe Informationen zusammengetragen und werde diese im Beitrag zur Verfügung stellen. 

 

Erst einmal grundlegendes zum Thema Repo, was für die erfahrenen Anleger und besser Informierten jedoch nichts neues ist.

Die Repo (Repurchase Agreement) genannt sind Bestandteile des Geldmarktes und dienen in erster Linie der Beschaffung kurzfristiger Liquidität unter Banken und Hedgefonds. Bei einer Rückkaufvereinbarung verpflichtet sich der "Käufer", dem "Verkäufer" Vermögensgegenstände – in der Regel Anleihen oder auch teilweise Aktien – gegen Erhalt einer vereinbarten Geldsumme zu überlassen und bei Laufzeitende (in der Regel 1 Tag) gegen Rückzahlung der vereinbarten Summe plus Zinsen wieder zurückzunehmen. Es spielt hierbei keine Rolle, welches Wertpapier als Sicherheit dient, solange es gewissen Qualitätsanforderungen hinsichtlich Schuldnerbonität, Marktliquidität und Emissionswährung genügt. 

Dieses Pfänderspiel ist in den vergangenen Jahrzehnten zum Kern des modernen Finanzsystems geworden. Versicherer, Hedgefonds und vor allem Geldmarktfonds beteiligen sich daran. Sie sind auf diese Weise, wie auch @Bärenbulle schon feststellte, zu Schattenbanken geworden: Banken, die hinter den Banken stehen. Man weiß nicht viel über den Repo-Markt, auf dem die Schattenbanken mit den herkömmlichen Banken kooperieren. Viel staatliche Aufsicht findet in diesem Bereich des Kapitalmarktes nicht statt, Informationen fließen spärlich nach draußen und man findet auf den offiziellen Seiten auch nur wenig Daten und Information. Doch die Schattenbanken sind inzwischen mindestens so wichtig wie traditionelle Banken, und in vielen Fällen haben sie deren Funktionen übernommen.

Im klassischen Geschäftsmodell nimmt die Bank das Geld von Sparern entgegen und entlohnt sie dafür mit Zinsen. Einen Teil des Geldes legt die Bank als Sicherheit zurück, mit dem Rest finanziert sie Kredite für Unternehmer oder Hauskäufer, wiederum gegen Zinsen. Die Bank lebt von der Differenz zwischen den beiden Zinssätzen – sie nimmt fürs Geldverleihen mehr ein, als sie an die Sparer auszahlt. Doch Profite kann man als Bank aus diesem Geschäft  kaum noch ziehen. Unternehmen leihen sich weniger Geld bei den Banken aus, lieber geben sie Anleihen aus. Auch die Sparer, vor allem große institutionelle wie Pensionsfonds, Versicherer und die Finanzabteilungen großer Konzerne, blieben von den klassischen Banken weg. Sie legten ihr Geld zunehmend in Geldmarktfonds an, Investmentpools mit einem besonderen Versprechen. Anleger können dort über ihre Anteile so schnell verfügen wie über Bargeld, aber dennoch Zinsen verdienen. Das ist eine verlockende Kombination, die den Geldmarktfonds ein rasches Wachstum und zunehmende Macht ermöglichte. Die Banken passten sich an. Sie kamen mit den neuen Rivalen ins Geschäft – über den Repo-Markt. So leihen sie sich heute selber Geld von den Geldmarktfonds. Damit begleichen sie offene Rechnungen aus ihrem täglichen Geschäft, etwa die Auszahlung von Zinsen an Kunden. Als Sicherheit für diesen kurzfristigen Kredit überlassen sie den Geldmarktfonds Wertpapiere wie Staatspapiere, Hypothekenpapiere und die eine oder andere solide Unternehmensanleihe, die sie in ihren Portfolios haben. Zunächst schienen alle Beteiligten zu profitieren, bis 2007. Da platzte die Immobilienblase, und eine ganze Klasse der hinterlegten Pfänder verlor ihren Wert: die Hypothekenpapiere.

 

Schauen wir uns doch mal an was 2007 passiert ist um zu verstehen wo auch heute die Probleme herkommen könnten und erkennen dann einige Parallelen. 

Plötzlich erfasste 2007 also die Repo-Gläubiger die Angst. Wie sicher waren diese Sicherheiten, die die Banken bei ihnen hinterlegt hatten? Was, wenn sich die Hypothekenpapiere als Schrott herausstellten? So forderten die Repo-Gläubiger zusätzliche Sicherheiten. Das brachte die Banken in die Klemme: Sie mussten quasi über Nacht Mittel auftreiben, um die neuen Forderungen zu befriedigen. Doch sie hatten keine Reserven dafür.

So verkauften sie hektisch Wertpapiere aus ihren Beständen. Die Preise für die Wertpapiere fielen daraufhin. Das löste einen neuen Angstschub bei den Repo-Gläubigern aus: Denn von dem allgemeinen Preissturz waren wiederum auch die Wertpapiere betroffen, die sie als Sicherheiten von den Banken bekommen hatten. Ihre Pfänder waren plötzlich weniger wert. Die Folge: Sie forderten noch mehr Sicherheiten von den Banken. 

Hilflos mussten die Aufseher mit ansehen, wie das sich immer rascher auflösende Schattensystem das offizielle Finanzsystem zum Erliegen brachte. Der Kollaps des Repo Marktes der 2008 Lehman Brothers in den Konkurs trieb, war die moderne Variante eines Bankensturms – nur dass hier keine aufgeregten Kunden die Bankschalter belagerten, um ihre Einlagen abzuheben. Der Ansturm der Repo-Gläubiger fand hinter den glitzernden Glasfassaden der Wall Street statt. Nur eine umfassende Garantieerklärung der US-Notenbank, alle Geldmarktfonds zu retten, stabilisierte damals das System.

Danach wurden zwar eine Zeit lang die Repo-Beteiligten wählerischer, was hinterlegte Wertpapiere betrifft. Doch noch immer werden Nacht für Nacht fünf Billionen Dollar hin- und herjongliert – eine Summe, die die Jahreswirtschaftsleistung Deutschlands (3,6 Billionen) übertrifft. Normalerweise geschieht das reibungslos. 

Man kann also sagen, die Gefahr eines plötzlich steigenden Repos besteht darin, dass die schwächsten Banken oder Banken ähnliche Institutionen wie auch Hedgefonds, dadurch am härtesten getroffen werden, da sie sich keine kurzfristige Liquidität beschaffen können und theoretisch in eine Insolvenzsituation kommen können weil sie ihre Verpflichtungen nicht mehr begleichen können.

 

Und damit kommen wir nun dazu, uns genauer anzuschauen, was aktuell am Repo Markt passiert um die vorhandenen Gemeinsamkeiten zu 2007 erkennen zu können.  

 

In der Nacht zum 17. September schoss ein bestimmter Zinssatz am Repo-Markt ohne Vorwarnung nach oben: der Satz, der für Banken gilt, die sich kurzfristig etwas leihen wollen. Normalerweise werden Banken dort für etwa zwei Prozent Zinsen mit Cash versorgt. Aber plötzlich kostete Cash dort zehn Prozent was zu einem Liquiditätsengpass sorgte.

 

 

repo asd.png

 

 

Um einen Totalausfall des Systems zu vermeiden, stellte die FED, den Banken 53 Milliarden Dollar zur Verfügung. Am nächsten Tag 75 Milliarden. Dann noch einmal so viel.

Und dann noch einmal. Insgesamt leiteten die Notenbanker bis zum vergangenen Wochenende über 700 Milliarden Dollar ins System. Und ein Ende ist nicht in Sicht, denn die FED plant weiter Geld ins System zu pumpen. 

 

 

fedrepo.jpg

 

Dass die Rettungsaktion innerhalb kurzer Zeit solche Dimensionen annahm, zeigt, wie wichtig ein funktionierender Repo-Markt in den Augen der FED ist.

Das letzte Mal, dass die Notenbanker am Repo-Markt eingreifen mussten, war in der Krise 2008.

Hier die Dimension nochmal als Grafik:

 

repo png f.png

 

 

 

Doch in jener Montagnacht vor zwei Wochen waren plötzlich zu wenige Transaktionspartner da, die Cash anboten. So verfünffachte sich der Preis, der Repo-Zinssatz. Alarmierend ist, dass es keine eindeutige Erklärung für den Vorfall gibt.

 

Schauen wir uns nun mal an, was Ursachen und Auswirkungen der aktuellen Probleme am Repo Markt sein können. 

 

Medien, Großbanken und einige namhafte Analysten waren sich schnell einig, dass nur das unglückliche Zusammentreffen verschiedener Faktoren die Ursache gewesen ist. An jenem Montag wurde in den USA auf einen Schlag ungewöhnlich viel Geld gebraucht: Die Zahlung der Unternehmenssteuern wurde fällig, gleichzeitig hatte das Schatzamt 54 Milliarden Dollar an neuen Staatspapieren versteigert und das Geld dafür von den Käufern eingezogen. Auch die Fed berief sich schnell auf die vorübergehend zu hohe Geld-Nachfrage. Doch ich glaube nicht daran. Sowohl die Auktion als auch der Steuertermin waren vorhersehbar und somit planbar wie schon zick mal vorher auch. Normalerweise wird so etwas einkalkuliert.

 

Eine alternative Erklärung wäre, dass die wachsende Verschuldung der USA die Ursache für den Kurzschluss vor zwei Wochen war. Nach dieser Theorie ist nicht zu wenig Geld das Problem, sondern dass es zu viele Treasuries gibt (darauf hat ebenfalls @Bärenbulle bereits hingewiesen und ich teile da seine Meinung) . Bis zum Jahresende wird das US-Schatzamt rund 800 Milliarden Dollar an neuen Treas. ausgegeben haben.

 

Lange waren China und Japan dankbare Abnehmer der Terasuries. Die USA geben derzeit auch immer mehr Papiere aus, um das auf über eine Billion Dollar angeschwollene Haushaltsloch zu stopfen, aber ihre Käufer in China und Japan reagieren zurückhaltender. Außerdem hat die Fed vor zwei Jahren begonnen, ihre Bestände an US-Staatspapieren nach und nach abzubauen, die sie zur Bekämpfung der Finanzkrise angekauft hatte. Zu den eifrigsten Käufern dieser Papiere gehören inzwischen die Banken. 2018 lagen in den Portfolios der sogenannten Primary Dealer (Kreditinstitute, die verpflichtet sind an den Auktionen des Schatzamts mitzubieten)  US-Staatspapiere im Wert von 75 Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal 2019 waren ihre Bestände auf 300 Milliarden Dollar angeschwollen.

 

Mit ihren Hunderten Milliarden an Interventionen macht die Fed nun nichts anderes, als den Banken diese US-Staatspapiere wieder abzunehmen und ihnen im Gegenzug Geld zu geben. Der Kurzschluss am Repo-Markt hat die Fed dazu gebracht, erneut Staatspapiere anzukaufen. Das ist eine 180-Grad-Wende, auch wenn die FED sich in ihren öffentlichen Begründungen bemühen, diese herunterzuspielen. Deshalb nenne ich die aktuellen geldpolitischen Maßnahmen der FED auch bewusst QE also QE durch die Hintertüre.

Vor allem aber: An dem grundlegenden Ungleichgewicht ändern die Interventionen der Fed am Repo-Markt nichts. Das birgt die Gefahr, dass eine Bank sich bei einem neuerlichen Zinssprung den notwendigen Cash nicht beschaffen kann, um ihre fälligen Verpflichtungen zu erfüllen.

Den Banken sollte das Risiko am Repo-Markt wohl bekannt sein. Schließlich haben sie es während der Finanzkrise 2008 selbst miterlebt. Sie hätten daraus lernen und ihr Finanzierungsmodell ändern müssen. Das haben sie aber verpasst. Statt sich auf die Übernacht-Kredite des Repo-Markts zu verlassen, hätten sie sich besser wie früher über Einlagen von Sparern finanziert. Doch die Branche verlässt sich lieber auf die Notenbanker. 

 

Auch wenn noch nicht eindeutig feststeht, was den Kurzschluss am Repo-Markt ausgelöst hat, steht für mich fest, dass im Finanzsystem etwas ganz gewaltig im Argen liegt und das Vertrauen unter den Banken zunehmend abnimmt. Man erkennt gut die Parallelen zu 2007, wo ebenfalls der Auslöser ein Mangel an schnell verfügbarem Geld (Dollarknappheit) für die Banken gewesen ist.

Offenbar hat das aber auch die FED erkannt. Sonst hätten sie nicht versprochen, mindestens noch zwei Wochen lang jeden Tag weitere Milliarden in den Repo-Markt zu pumpen.

Man sollte die Ereignisse am Repo Markt auch als Anlass nehmen, um genauer hinzuschauen und zu beobachten wie die Fed sich verhält. Ob die FED wirklich in der Lage ist, die Schieflage im Finanzsystem gerade zu ziehen, wage ich wie bereits mehrmals ausgeführt, zu bezweifeln. 

 

 

repo png f.png

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chaosmaker85
vor 2 Stunden von Bärenbulle:

Was ich nicht verstehe, warum dann nicht am kurzen Ende genug Liquidität da ist? Eine Erklärung wäre natürlich der Ausfall von faulen Krediten oder fehlendes Vertrauen irgendwo z.B. im Schattenbankensystem, was ja in den letzten Jahren wieder gewachsen ist. Aber zumindest ersteres scheint mir (noch) nicht so wahrscheinlich, denn es sind ja nicht genug Firmenpleiten etc. in Sicht sonst würden die HY-Spreads sich viel extremer weiten. Hat da jemand eine plausible Erklärung?

Jedenfalls ist die Nachfrage am kurzen Ende viel höher, als der Leitzins der FED es vorgibt. Die FED hat also enorme Schwierigkeiten das kurze Ende im Griff zubehalten, weil es immer wieder nach oben "ausbüchst". Aber warum ist das so? Weil alle nur nur kurzfristig Vertrauen haben und sich nur noch kurzfristig verschulden wollen?

 

Die Spikes am kurzen Ende und die derzeit zu beobachtenden Repo-Verzerrungen sind meines Erachtens ein Ausdruck der nach wie vor anhaltenden Dollar-Knappheit.

 

vor 42 Minuten von Bärenbulle:

Möglich ist, dass man dem unregulierten Teil des Schattenbankensystems (z.B. Hedge-Fonds) nicht mehr traut. Dort werden Treasuries ja anscheinend auch als Collateral verwendet. Der TED-Spread gilt ja vermutlich nur für regulierte Banken.

 

Der Löwenanteil der Fazilität steht nicht unter der Hoheit der Fed sondern ist in den USD-Einlagen bei ausländischen Instituten zu verorten. Unreguliert, als Gradmesser stehen immerhin die liquidesten Futures schlechthin zur Verfügung (Eurodollar Bonds). Daher spiegelt sich die Knappheit auch kaum in den UST/HY-Spreads wieder (die sind entsprechend "onshore"). Hier wedelt gewissermaßen der Schwanz mit dem Hund.

 

Und auf eben jene Dollar-Knappheit wirkt auch das klassische QE der Fed nicht, der aufkeimende Protektionismus verstärkt die Shortage indes weiter: durch die Repatriierung von US$ Vermögen (die Cash-Bestände der großen Corporates in den diversen Steuerparadiesen dieser Welt) fließen weitere Dollars in die Bilanzen der Onshore-Institute ab. 

Bei Alphaville gab es die Tage einen ganz brauchbaren Artikel dazu: 

 

Zitat

If the global financial system’s problem is a shortage of US dollars, it makes sense for foreign central banks to pull funds away from their local bill markets to help improve the reinvestment returns of dollar lenders and hence ease the flow of dollars, but it makes no sense for the Fed to do the same – if it does, it hurts the flow of dollars. Here is how… If the Fed offers a rate above Treasury bill yields on an uncapped the foreign RRP facility, it will attract inflows. Inflows sterilize reserves and increase collateral supply on the margin – instead of buying Treasury bills at auctions, the facility incentivises foreign central banks to deposit cash at the Fed. These dynamics put an upward pressure on local bill yields, and higher local bill yields reduce the allure of lending dollars in the FX swap market – the flow of dollars suffers and the Fed is pushing against the efforts of other central banks. 

Quelle: https://ftalphaville.ft.com/2019/08/22/1566491938000/There-s-a-black-hole-in-the-dollar-funding-market/

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Bärenbulle

Hier wird es nochmal gut erklärt. Anscheinend werden die T-Bills mehrfach verpfändet:

 

vor 46 Minuten von Bärenbulle:

....

But US Treasuries are not risk-free. Far from it. (By this, I’m not referring to the US potentially defaulting on its debt obligations. Rather, I’m referring to the practice in the repo market that allows more people to believe they own US Treasuries than actually do. It’s called “rehypothecation.”)

...

 

The Elephant In The Room

For every US Treasury security outstanding, roughly three parties believe they own it. That’s right. Multiple parties report that they own the very same asset, when only one of them truly does. To wit, the IMF has estimated that the same collateral was reused 2.2 times in 2018, which means both the original owner plus 2.2 subsequent re-users believe they own the same collateral (often a US Treasury security).

This is why US Treasuries aren’t risk-free—they’re the most rehypothecated asset in financial markets, and the big banks know this. Auditors can’t catch this because GAAP accounting standards obfuscate it, as I’ll explain later. What it all means is that, while each bank’s financial statements show the bank is solvent, the financial system as a whole isn’t. And no one really knows how much double-, triple-, quadruple-, etc. counting of US Treasuries takes place. US Treasuries are the core asset used by every financial institution to satisfy its capital and liquidity requirements—which means that no one really knows how big the hole is at a system-wide level.

This is the real reason why the repo market periodically seizes up. It’s akin to musical chairs—no one knows how many players will be without a chair until the music stops. Every player knows there aren’t enough chairs. Everyone knows someone will eventually lose.

Financial regulators can’t publicly admit to this, but big banks know it’s true—and that’s why they hunker down (and stop lending) when they sense one of their kin is in trouble. They recognize that what appears to be an 8% risk-free arbitrage is anything but risk-free.

Most financial regulators baffle us with jargon when they discuss this issue, making it barely intelligible to regular folks (cloaking it in such terms as “clogged transmission mechanisms,” “length of collateral chains”). The closest I’ve heard a financial regulator speak publicly of this is former CFTC Chairman Chris Giancarlo, to his credit, when he answered a question after a 2016 speech:

“At the heart of the financial crisis, perhaps the most critical element was the lack of visibility into the counterparty credit exposure of one major financial institution to another. Probably the most glaring omission that needed to be addressed was that lack of visibility, and here we are in 2016 and we still don’t have it.”

This is why the FT’s interview with Williams was so extraordinary. It’s as close as a regulator will come to admitting the reality that the system doesn’t work the way most of us think it does and that the Fed may not even understand critical things about it. Specifically, the Fed’s focus on the fed funds market is misplaced because the real action is in the much bigger, much more global repo market; the Fed shouldn’t have allowed America’s big banks to pay dividends or buy back stock when they’re so capital-constrained that they can’t even pick up an 8% “risk-free” arbitrage; the Fed’s proclamation that “the financial system remains resilient,” when it released the results of the most recent bank stress tests in June 2019, strains credulity; a staggering amount of US dollar liabilities have been issued offshore in recent decades and the Fed not only doesn’t control them but can’t measure them with any degree of accuracy; and banks’ financial statements don’t accurately reflect their financial health. No one really knows how solvent (insolvent?) the financial system is.

 

Auditors can’t help here, and the accounting profession bears some of the blame for this problem. In June 2014, FASB updated the US GAAP accounting rules for repos.

 

Here’s what the books of three parties show when a transferee (Party A) sells pledged collateral to a third party (Party C):

Party A owns a particular US Treasury Bond, showing an asset of $100.

Party B borrows it, showing a liability of $100 ($100 of securities sold, not yet purchased).

Party C shows an asset of $100.

 

If you add up the positions of all parties, economically there’s no problem because the net of the two longs and one short position add up to $100. The problem arises when you aggregate the three US GAAP financial statements. Both Party A and Party C report that they own the same asset (!) The balance sheets balance because Party B records a liability, so auditors don’t catch the problem. When that same bond is reused again and again and again in similar transactions, the magnitude of double counting within the financial system builds in a manner that no one can accurately measure.

 

For years, IMF economist Dr. Manmohan Singh has done terrific work estimating it (see examples here, here, here, here, here, here and here).

Singh has been recommending for years that regulators’ financial stability assessments of big banks be adjusted to back out “pledged collateral, or the associated reuse of such assets.” Financial regulators should have followed his advice years ago!

What does this mean for markets in the short-term? No one knows, but I doubt this is “the big one.” Sure, the repo market is flashing red sirens.

But the run on repo can be stalled in one of two ways:

(1) banks raise new equity capital, or

(2) the Fed injects more dollars into the system.

 

Yes, it’s true that a run in the repo market is serious, since the big banks are still overly reliant on it and one dropped ball by the Fed could quickly turn the brush fire into an inferno. But, as usual, the Fed will almost certainly do what it always does—stem the run by injecting cash into the system in various ways, thereby socializing losses among all US dollar holders.

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 3 Stunden von Depotrocker*in:

Schauen wir uns doch mal an was 2007 passiert ist um zu verstehen wo auch heute die Probleme herkommen könnten und erkennen dann einige Parallelen. 

Plötzlich erfasste 2007 also die Repo-Gläubiger die Angst. Wie sicher waren diese Sicherheiten, die die Banken bei ihnen hinterlegt hatten? Was, wenn sich die Hypothekenpapiere als Schrott herausstellten? So forderten die Repo-Gläubiger zusätzliche Sicherheiten. Das brachte die Banken in die Klemme: Sie mussten quasi über Nacht Mittel auftreiben, um die neuen Forderungen zu befriedigen. Doch sie hatten keine Reserven dafür.

So verkauften sie hektisch Wertpapiere aus ihren Beständen. Die Preise für die Wertpapiere fielen daraufhin. Das löste einen neuen Angstschub bei den Repo-Gläubigern aus: Denn von dem allgemeinen Preissturz waren wiederum auch die Wertpapiere betroffen, die sie als Sicherheiten von den Banken bekommen hatten. Ihre Pfänder waren plötzlich weniger wert. Die Folge: Sie forderten noch mehr Sicherheiten von den Banken. 

Hilflos mussten die Aufseher mit ansehen, wie das sich immer rascher auflösende Schattensystem das offizielle Finanzsystem zum Erliegen brachte. Der Kollaps des Repo Marktes der 2008 Lehman Brothers in den Konkurs trieb, war die moderne Variante eines Bankensturms – nur dass hier keine aufgeregten Kunden die Bankschalter belagerten, um ihre Einlagen abzuheben. Der Ansturm der Repo-Gläubiger fand hinter den glitzernden Glasfassaden der Wall Street statt. Nur eine umfassende Garantieerklärung der US-Notenbank, alle Geldmarktfonds zu retten, stabilisierte damals das System.

Danach wurden zwar eine Zeit lang die Repo-Beteiligten wählerischer, was hinterlegte Wertpapiere betrifft. Doch noch immer werden Nacht für Nacht fünf Billionen Dollar hin- und herjongliert – eine Summe, die die Jahreswirtschaftsleistung Deutschlands (3,6 Billionen) übertrifft. Normalerweise geschieht das reibungslos. 

Man kann also sagen, die Gefahr eines plötzlich steigenden Repos besteht darin, dass die schwächsten Banken oder Banken ähnliche Institutionen wie auch Hedgefonds, dadurch am härtesten getroffen werden, da sie sich keine kurzfristige Liquidität beschaffen können und theoretisch in eine Insolvenzsituation kommen können weil sie ihre Verpflichtungen nicht mehr begleichen können.

 

Und damit kommen wir nun dazu, uns genauer anzuschauen, was aktuell am Repo Markt passiert um die vorhandenen Gemeinsamkeiten zu 2007 erkennen zu können.  

 

In der Nacht zum 17. September schoss ein bestimmter Zinssatz am Repo-Markt ohne Vorwarnung nach oben: der Satz, der für Banken gilt, die sich kurzfristig etwas leihen wollen. Normalerweise werden Banken dort für etwa zwei Prozent Zinsen mit Cash versorgt. Aber plötzlich kostete Cash dort zehn Prozent was zu einem Liquiditätsengpass sorgte.

 

Doch in jener Montagnacht vor zwei Wochen waren plötzlich zu wenige Transaktionspartner da, die Cash anboten. So verfünffachte sich der Preis, der Repo-Zinssatz. Alarmierend ist, dass es keine eindeutige Erklärung für den Vorfall gibt.

 

Schauen wir uns nun mal an, was Ursachen und Auswirkungen der aktuellen Probleme am Repo Markt sein können. 

 

Allerdings hat Lehman mit den Repo-105-Transaktionen ja toxische Papiere verliehen und so die Bilanz frisiert. Das ist nochmal etwas anders als die Mimik hier.

 

Dennoch sind Repo-Geschäfte mit Treasuries wohl nachdem was die Dame da oben mit ihrem Beispiel beschrieben hat wohl auch wirklich eine gute Möglichkeit um die Bilanz deutlich zu schönen. Funktioniert aber auch nur wenn man einen liquiden Repo-Markt hat.

 

Auch gestandene Buchprüfer sprachen nach der Lehmanpleite davon das Repo-Geschäfte in der Branche weitverbreitet sind, um Bilanzen kreativ zu optimieren. Das Beste daran ist, dass diese im Prinzip legal sind, sofern sich nicht eindeutig das Ziel erkennen läßt, offenkundige Risiken von der Bilanz runterzubekommen. Das Beispiel der Dame oben zeigt ja eher wie man schöne Assets auf die Bilanz drauf bekommt. Die Frage ist aber, ob das tatsächlich so einen riesigen Impact hat. Falls die Banken die Tresuries wirklich horten um Ihre Bilanzen zu schönen, dann müßte irgendwas gewaltig schief hängen. Die Dame mit dem Transaktionsbeispiel, läßt ja auch durchblicken, dass Bankbilanzen in bstimmten Situationen nicht das Papier wert sind auf dem Sie geschrieben sind, aber das hier ist wohl doch eine Nummer zu groß um die Ursache zu sein. Außerdem würde sich dann der TED-Spread anders verhalten. Vielleicht erklärt sich das mit dem Schattenbankensystem und noch vertraut man sich einigermassen. Oder ist tatsächlich die Dollar-Knappheit das Problem? ... wobei der Aphaville-Artikel auch sehr schwer verständlich geschrieben ist. Ist schwer zu beurteilen. Aber seltsam ist das alles schon.

 

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