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Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn - Krisen-BSC 2.0

Empfohlene Beiträge

Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
Am 29.9.2019 um 15:51 von NiccoBond:

Deswegen erscheint es mir sinnvoll Indikatoren zu suchen, um die passende Anlageklasse zu finden.

 

bofa_AssetClass_Return.jpg

 

 4   132 kB

Das einzige was mir die Grafik zeigt ist, daß es unmöglich ist die passende Klasse vorherzusagen, oder man würfelt es aus und hofft auf sein Glück. Vielleicht noch: Was diese Jahr gut ist, ist kommendes Jahr schlecht und umgekehrt, das fällt auf, aber nicht jedes Jahr und nicht immer, aber ab und zu und hin und wieder.

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Schwachzocker
vor 4 Stunden von Sascha.:

...

Das viele Babyboomer noch kurzfristig versuchen Rentenversicherungen aufzubauen, weil sie merken, das die gesetzliche Rente gering ist, könnte zu den geringen Anleiherenditen der letzten Jahre auch beigetragen haben.

Das meißte hat aber warscheinlich trotzdem die EZB-Geldpolitik gemacht.

 

Magst Du erklären, wo Du in den letzten Jahren geringe Anleihenrenditen beobachtet hast?

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Der Heini
vor 46 Minuten von Schwachzocker:

Magst Du erklären, wo Du in den letzten Jahren geringe Anleihenrenditen beobachtet hast?

Er meint wohl den Kupon, nicht die Kurssteigerung bei Staatsanleihen.

Zudem ist ja eh die Frage ob die Kurse weiter so steigen, irgendwann gehen die Zinsen nicht weiter nach unten, sind ja eh schon teilweise negativ oder null in EU.

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The Statistician
vor 10 Stunden von Sascha.:

Ich fand auch einen Artikel interessant, in dem Stand, dass durch den demografischen Wandel in den USA die Aktien in den USA nichtmehr so stark steigen werden.

Die Argumentation könnte für die USA stimmen. Dort wird viel Altersvorsorge mit Aktien betrieben. Wenn nun mehr Menschen in den Ruhestand gehen, werden wieder mehr Aktien verkauft.

Mehr Aktien die verkauft werden sollen, könnten die Kurse langsam aber kontinuierlich beim steigen hindern. B.z.w. zum zurückgehen der Kurse beitragen.

Setzt natürlich voraus, dass ausländische Investoren einen möglichen demografischen Effekt kompensieren könnten. Nicht jede US-Aktie ist auch in US-Besitz. Der Aktienhandel hört ja nicht an der Landesgrenze auf ;) 

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pater-martinez

Ist s doch noch Oktober geworden ?   Ich denke immer, die auslösenden Meldungen sind eigentlich egal, das Obst ist reif und will eingeholt werden.

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nicco
vor einer Stunde von pater-martinez:

Ich denke immer, die auslösenden Meldungen sind eigentlich egal, das Obst ist reif und will eingeholt werden

 

Die Kurse machen die Nachrichten..

Die Vola steigt. Die T Bonds profitieren kaum von der Aktienschwäche

162,64 +0,12    +0,07%

https://de.investing.com/rates-bonds/us-30-yr-t-bond

Staatsanleihen bieten keine Sicherheit.

 

VIX20191001.PNG

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 10 Stunden von pater-martinez:

Ist s doch noch Oktober geworden ? ...

Kann man so noch nicht sagen. Noch ist es der 26.7.19.:w00t:

 

0.jpg

 

Der Anfang des Schreckens kam noch immer auf leisen Füßen daher.:-*

 

Nach Auswertung verschiedener Yield-Curve-Abschnitte und ihrem historischen Vorlauf zum S&P Top (der sich so natürlich nicht wiederholen muss) spricht aber in der Tat einiges dafür das wir das Top schon gesehen haben. Ich habe mir mittlerweile auch mal die Vorkriegsinversionen z.B. 1900-1929 angeschaut. Da gab es interessanterweise auch eine ganze Menge mit ähnlicher Präzision. Die zeigen auch immer ein recht konsistentes Muster mit anschliessendem Crash und Rezession. Ich habe eigentlich immer gedacht und gelesen, dass die Inversionen erst ab 1950 einsetzten und ein Phänomen der Neuzeit sind. Das ist aber nicht so. Es wird überhaupt viel Schrott publiziert in den üblichen Finanzpublikationen. Insbesondere auch zu den teils langen Vorlaufzeiten.

Erstaunliche Erkenntnis nach etwas Recherche: In der Zeit vor und nach dem WWII hat die FED übrigens die Zinsstruktur quasi über alle Laufzeiten "festgenagelt". Das war in dieser Zeit moderne Zentralbankpolitik. Wer glaubt das die FED die Zinsstruktur erst in der Neuzeit verzerrt, der liegt also so was von falsch. Besonders extrem war die Zeit zwischen 1942 und 1951.Seinerzeit war es "state of the art" über die gesamte Zinssstruktur Zielkanäle festzulegen und die Zinsstruktur gnadenlos in dieser festgelegten Lage zu halten. Zu diesem Zweck wurden dann auch heftig Anleihen gekauft, verkauft etc. Deshalb gab es dort auch keine Inversionen!

 

Vor dem WWII gab es aber sehr wohl Inversionen mit Signalwirkung. Sogar viele sehr hübsche Bilderbuchartige mit ähnlichen Vorläufen wie später. Allerdings ist die Datenlage schwierig. Die 10Y-Yields hat der lieber Herr Shiller ja parat inkl. S&P Daten. Es ist aber schwer einen Proxy fürs kurze Ende zu finden. Die NY short term commercial paper sind aber ein recht guter Proxy für 3-6 Monats-Papiere. Damit kann man sich die Zinsstrukturkurven dann selbst im Excel auswerten. Ist echt interessant. Wenn ich mehr Zeit habe teile ich die Ergebnisse mal.

 

Seltsam ist aber die Zeit vor 1900. Hier war die Zinsstruktur seltsamerweise quasi dauerinvertiert. Woran das liegt habe ich noch nicht recherchiert, aber es gab in den USA auch zu der Zeit noch keine FED (erst ab 1913).

 

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RayKeynes

Ich gehe von einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 40% aus, dass wir das Top bereits gesehen haben. 

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Schwachzocker
vor 57 Minuten von RayKeynes:

Ich gehe von einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 40% aus, dass wir das Top bereits gesehen haben. 

Bist Du also voll investiert? 60% Wahrscheinlichkeit, dass es weiter bergauf geht, ist ja nicht schlecht.

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Nachdenklich
vor 4 Stunden von RayKeynes:

Ich gehe von einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 40% aus, dass wir das Top bereits gesehen haben. 

Ein Top?

In welchem Zeitrahmen denkst Du da?

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RayKeynes
· bearbeitet von RayKeynes
vor 3 Stunden von Schwachzocker:

Bist Du also voll investiert? 60% Wahrscheinlichkeit, dass es weiter bergauf geht, ist ja nicht schlecht.

 

Nein, bin ich nicht. Denn nicht nur die Wahrscheinlichkeit ist relevant, sondern auch die erwartete Rendite.

 

- 60% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von 10%

- 40% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von -30% bis -50%.

 

Soll ich jetzt mein Vermögen für eine mögliche Rendite von 10% riskieren?

 

@Nachdneklich: Ich denke an das Aktientop Ende Juli 2019 bei Nasdaq von 8'333 Punkten und im gleichen Zeitraum das Top im S&P 500 von circa 3'100 Punkten. 

Ich gehe von einem Zeitraum für die nächsten 3 Jahre aus. 

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Nachdenklich
vor 51 Minuten von RayKeynes:

Ich denke an das Aktientop Ende Juli 2019 bei Nasdaq von 8'333 Punkten und im gleichen Zeitraum das Top im S&P 500 von circa 3'100 Punkten. 

Naja, rückwärts gesehen haben wir natürlich das Top schon gesehen. Das ist ja selbstverständlich.

Nach vorne gesehen haben wir aber meines Erachtens mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent das Top noch nicht gesehen. Es wird immer neue Tops geben.

Die Frage ist nur, wann das nächste, höhere Top da sein wird. Stimmst Du mir da zu?

Ok, ich interpretiere Deine Meinung also so: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % gibt es in den nächsten 3 Jahren keine neuen Höchststände.

Danach aber schon?

Ist dann diese Aussage richtig?

vor 57 Minuten von RayKeynes:

Soll ich jetzt mein Vermögen für eine mögliche Rendite von 10% riskieren?

 

Riskierst Du wirklich Dein Vermögen? Oder gehst Du nur das Risiko ein, daß mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % die nächste höhere (Top-) Bewertung erst nach mehr als 3 Jahren erreichbar sein wird?

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RayKeynes
vor 42 Minuten von Nachdenklich:

Naja, rückwärts gesehen haben wir natürlich das Top schon gesehen. Das ist ja selbstverständlich.

Nach vorne gesehen haben wir aber meines Erachtens mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent das Top noch nicht gesehen. Es wird immer neue Tops geben.

Die Frage ist nur, wann das nächste, höhere Top da sein wird. Stimmst Du mir da zu?

Ok, ich interpretiere Deine Meinung also so: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % gibt es in den nächsten 3 Jahren keine neuen Höchststände.

Danach aber schon?

Ist dann diese Aussage richtig?

 

Riskierst Du wirklich Dein Vermögen? Oder gehst Du nur das Risiko ein, daß mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % die nächste höhere (Top-) Bewertung erst nach mehr als 3 Jahren erreichbar sein wird?

Nein, das ist nicht selbstverständlich, wenn wir uns in steigenden Märkten befinden mit höheren Höchstständen tagtäglich. Hier rede ich zudem von einem Aktientop VOR der nächsten Rezession mit einem Drawdown von -30% bis -60%. 

 

Und eine Wharscheinlichkeit von 100% gibt es NIE. Aber natürlich werden wir im Jahr 2050 zu 99.9% höhere Kurse sehen als heute. 

 

Ich riskiere mein Vermögen, Ray Dalios z.b. von einem "lost decade" ausgeht, also Null-Rendite über 10 Jahre. Das möchte ich verhindern - indem ich gestaffelt in den Aktienmarkt in der Krise investiere. Und nicht alles auf einmal investiere im Aktientop. 

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von RayKeynes:

 

Nein, bin ich nicht. Denn nicht nur die Wahrscheinlichkeit ist relevant, sondern auch die erwartete Rendite.

 

- 60% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von 10%

- 40% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von -30% bis -50%.

 

Soll ich jetzt mein Vermögen für eine mögliche Rendite von 10% riskieren?

...

Wie hast Du das berechnet?

Und natürlich riskiere ich mein Vermögen für 10% p.a. Ich erwarte eigentlich weniger.

Oder meinst Du 10% für den Rest des Lebens?

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RayKeynes
vor 49 Minuten von Schwachzocker:

Wie hast Du das berechnet?

Und natürlich riskiere ich mein Vermögen für 10% p.a. Ich erwarte eigentlich weniger.

Oder meinst Du 10% für den Rest des Lebens?

Nicht berechnet - das ist mein persönliches "Bauchgefühl" unter Berücksichtigung aller aktueller ökonomischer wie auch wirtschaftspolitischen Daten/Gegebenheiten. 

 

-> Handelsstreit

-> Präsidentschaftswahl

-> PMI

-> Inverse Zinsstruktur (Bondmarkt)

-> Geldpolitik der FED

-> Bewertungsmodelle für Aktien (P/E, Substanzwerte, DCF's)

etc

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penga

Womit wir wieder bei wünsch-dir-was wären.

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Der Heini
vor 2 Stunden von RayKeynes:
vor 4 Stunden von RayKeynes:

 

Nein, bin ich nicht. Denn nicht nur die Wahrscheinlichkeit ist relevant, sondern auch die erwartete Rendite.

 

- 60% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von 10%

- 40% Wahrscheinlichkeit für eine Rendite von -30% bis -50%.

 

Soll ich jetzt mein Vermögen für eine mögliche Rendite von 10% riskieren?

 

@Nachdneklich: Ich denke an das Aktientop Ende Juli 2019 bei Nasdaq von 8'333 Punkten und im gleichen Zeitraum das Top im S&P 500 von circa 3'100 Punkten. 

Ich gehe von einem Zeitraum für die nächsten 3 Jahre aus. 

Ich riskiere mein Vermögen, Ray Dalios z.b. von einem "lost decade" ausgeht, also Null-Rendite über 10 Jahre. Das möchte ich verhindern - indem ich gestaffelt in den Aktienmarkt in der Krise investiere. Und nicht alles auf einmal investiere im Aktientop. 

Gehst du nun von 0 Rendite in den nächsten 10 Jahren aus, oder von einem Crash mit -30% bis -50% un dann einer erholung?

Oder ganz düster von -50% Crash und 10 Jahre Nullrendite ?

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RayKeynes
· bearbeitet von RayKeynes
vor 1 Stunde von Der Heini:

Gehst du nun von 0 Rendite in den nächsten 10 Jahren aus, oder von einem Crash mit -30% bis -50% un dann einer erholung?

Oder ganz düster von -50% Crash und 10 Jahre Nullrendite ?

Konkret gehe ich von folgendem aus (Achtung: Annahme, stark vereinfacht, zudem sehe ich die Wahrscheinlichkeit, dass Aktientop bereits erreicht, aktuell bei leicht über 50% -> primär abhängig von folgenden Faktoren: QE durch FED; China/USA Deal und ein möglicher weicher Brexit; mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% gehe ich ebenfalls davon aus, dass die Kurse bis Ende 2020 noch auf 3'500 Punkt im SP500 steigen und erst dann das untere Szenario eintrifft, 1 Jahr verspätet)

 

- Aktientop im SP500 im Juli 2019 bei circa 3'100 Punkten

- Maximaler Fall im Index von 60%, erreicht nach +- 12 Monaten (also circa Ende 2020) -> circa 1'500 - 1'600 Punkte (habe eine Grafik angehängt bis wo)

- Anstieg innerhalb von 6-12 Monaten auf -30% von 3'100 Punkten auf ca. Mitte 2021 (Zwischenlevel, kann natürlich stark abweichen, wichtig ist nur, dass es 1 Zwischenlevel gibt)

- Weiterer Bear-Market von 6-18 Monaten auf circa -50% / -60% von 3'100 Punkten im SP 500

- Erholung auf -20% vom Aktientop innerhalb 1 Jahr

- Seitwärtsbewegung bzw. leichte Kursanstiege über die nächsten 2 Jahre

- Relativ Starker Anstieg auf das ursprüngliche Aktientop von 3'100 -3'400 Punkten innerhalb des Decades (circa Ende 2031)

crash.PNG

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dagobertduck2204
vor 10 Stunden von RayKeynes:

Konkret gehe ich von folgendem aus (Achtung: Annahme, stark vereinfacht, zudem sehe ich die Wahrscheinlichkeit, dass Aktientop bereits erreicht, aktuell bei leicht über 50% -> primär abhängig von folgenden Faktoren: QE durch FED; China/USA Deal und ein möglicher weicher Brexit; mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% gehe ich ebenfalls davon aus, dass die Kurse bis Ende 2020 noch auf 3'500 Punkt im SP500 steigen und erst dann das untere Szenario eintrifft, 1 Jahr verspätet)

 

- Aktientop im SP500 im Juli 2019 bei circa 3'100 Punkten

- Maximaler Fall im Index von 60%, erreicht nach +- 12 Monaten (also circa Ende 2020) -> circa 1'500 - 1'600 Punkte (habe eine Grafik angehängt bis wo)

- Anstieg innerhalb von 6-12 Monaten auf -30% von 3'100 Punkten auf ca. Mitte 2021 (Zwischenlevel, kann natürlich stark abweichen, wichtig ist nur, dass es 1 Zwischenlevel gibt)

- Weiterer Bear-Market von 6-18 Monaten auf circa -50% / -60% von 3'100 Punkten im SP 500

- Erholung auf -20% vom Aktientop innerhalb 1 Jahr

- Seitwärtsbewegung bzw. leichte Kursanstiege über die nächsten 2 Jahre

- Relativ Starker Anstieg auf das ursprüngliche Aktientop von 3'100 -3'400 Punkten innerhalb des Decades (circa Ende 2031)

crash.PNG  1   82 kB

 

Wie kommst du auf all diese Zahlen und Berechnungen? Entspringen diese rein deinem Bauchgefühl?

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reko
· bearbeitet von reko

@dagobertduck2204

Ich tippe auf Mystik aka Fibonacci / Goldener_Schnitt

S&P500 (2007top) 1565 *

Retracements

23,6 %

38,2 %

50 %

61,8 %

78,6 %

100 %

Extensions

127,2 %

161,8 %

200 %

261,8 %

423,6 %

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich hab mir mal die Mühe gemacht für alle relevanten Spreads der Zinsstruktur die historischen Vorlaufzeiten vor einem S&P Top zu berechnen. Denn wie wir ja oben schon diskutierte haben, stehen die einzelnen Abschnitte der Zinsstruktur für unterschiedliche Prognose-Horizonte. Ausgehend von den Invertierungen der Kurventeile in 2018/2019 kann man dann den Monat berechnen den dieser jeweilige "Kurventeil" als S&P Top prognostiziert. Ergebnis hier:

 

0.jpg

 

Die Verteilung zeigt, dass 3 Abschnitte der Zinsstrukturen der Meinung sind, dass das Juli-Top in der Tat schon der vorläufige Höhepunkt vor der Rezession war (7=Juli). Es wäre dann in der Tat das Top welches ich oben gepostet habe. Die Form dieses Tops sollte man sich also merken, es könnte noch sehr berühmt werden. Und die Drei hätten dann recht behalten. Des es ausgerechnet 1Y5Y, 2Y3Y und 2Y5Y sind, wäre schon ulkig, weil ich vorher noch nie von denen gehört habe.:wub:

 

Wie man sieht streuen die meisten Zinsstrukurabschnitte um den Juli herum, d.h. 2 Spreads tippen auf August, 2 tippen auf September, 2 auf Juli, 2 auf Mai und einer (3M5Y) meint es sei April (der Looser). Sie alle liegen aber sicher falsch:P (ex-post ist man halt immer schon schlauer). Noch im Rennen sind die Zinsstrukturen 3M30Y, 6M10Y, 1Y10Y und die berühmt berichtigte 2Y10Y. Die vier tippen auf ein S&P Top zum Jahresende (Anmerkung: 13, 14 = Jan/Feb 2020). Allerdings ist hier anzumerken, dass sie alle einen sehr langen Vorlauf haben. Die vier Spreads sind bereits zum letzen Jahreswechsel "beinahe"-invertiert. Es fehlten seinerzeit interessanterweise nur einige BPs. Wäres Sie schon zu diesem früheren Zeitpunkt invertiert, würden Sie auch in etwa auf Juli August tippen.

 

Der Durchschnitt tippt mit 8,2 auf Anfang August (fast richtig?). Der Versuchung auf Oktober zu tippen gibt keiner nach (brav! die Urteilskraft der munteren Bande ist unbeeinflußt von jeglichem "Geschichts-Bias":P).

 

Wohlgemerkt sind das die Vorlaufzeiten für das S&P Top, nicht für die Rezession. Fragt man die "Spreads" wann denn so in etwa die US Rezession kommt, dann tippen die meisten auf April nächsten Jahres. Das ist auch nicht unlogisch, weil der Vorlauf von S&P-Tops vor Rezession doch bei ca. 8 Monaten liegt (die 6 Monate gelten für die letzen 50 Jahre; bezieht mal alle Inversionen/Rezessionen bis 1900 mit ein sind es 8 Monate).

 

Ob sich die Geschichte also reimt?

 

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ichhabangst
· bearbeitet von ichhabangst
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Ich hab mir mal die Mühe gemacht für alle relevanten Spreads der Zinsstruktur die historischen Vorlaufzeiten vor einem S&P Top zu berechnen. [...]

Danke! Das ist ja sehr spannend! Jetzt würde mich natürlich die gleiche Auswertung für die Invertierungen von 2007 und davor interessieren.

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penga
6 hours ago, dagobertduck2204 said:

 

Wie kommst du auf all diese Zahlen und Berechnungen? Entspringen diese rein deinem Bauchgefühl?

Was man halt am Stammtisch so fühlt..

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Depotrocker*in
· bearbeitet von Depotrocker*in

Aufbauend auf meinen Beitrag zum Thema Quantitative Easing (QE) sowie die Zinsstrukturkurve (ZSK) 

 

 

möchte ich in diesem Beitrag Informationen zur Verfügung stellen, weshalb die geldpolitischen Maßnahmen (Zinssenkungen und quantitative Maßnahmen QE) keine kurzfristigen und nachhaltigen positiven Ergebnisse erzielen werden. 

 

Ich habe aus verschiedenen Quellen Informationen zusammen getragen und werde diese wieder an, den gegebenen Stellen, im Beitrag über eingebettete Links für interessierte Leser, zur Verfügung stellen.

 

Die genauere Funktionsweise und Zusammenhänge von QE, sollten meinem ersten Beitrag, welchen ich eingangs zur Verfügung gestellt habe, entnommen werden und als Grundlage auf welchen dieser Beitrag aufbaut, verstanden werden. 

 

Vor ziemlich genau zehn Jahren leitete die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Reihe von Zinssenkungsschritten eine von ihrem Ausmaß und ihrer Dauer her noch nie dagewesene Niedrigzinsphase in Europa ein, die mittlerweile sogar zu Negativzinsen für einige Finanzinstrumente (Anleihen, Bankeinlagen usw.) geführt hat. Darüber hinaus hat die EZB mit massiven Anleihekaufprogrammen (QE) ebenfalls geldpolitisches Neuland betreten. Es besteht zwar weitgehend Einigkeit darüber, dass diese Maßnahmen eine schlimme Rezession in Folge der Finanzkrise von 2008 verhindert haben, doch viele Investroren haben sich noch wesentlich stärkere Wachstumsimpulse durch die extrem lockere Geldpolitik erwartet. Und viele fragen sich auch heute, warum diese Geldpolitik nicht wie erwartet, auf die Wirtschaft, wirkt. Warum bleiben zusätzliche Investitionen seitens der Unternehmen und der Privathaushalte trotz der extrem niedrigen Geldmarktzinssätze aus? Versuchen wir, die Wirkungsweise der Niedrigzinspolitik der EZB näher zu betrachten und mögliche Wege zu ihrer Stärkung zu finden.

 

Ein sehr naheliegender Erklärungsansatz aus Sicht von Unternehmen wäre, dass nach der Finanzkrise die erwartete wirtschaftliche Rentabilität der Investitionen so stark gesunken ist, dass es einfach auch bei Nullzinsen zu wenige rentable Investitionsprojekte gibt, d.h. Projekte, die zumindest in der Lage sind ihre reinen Investitionskosten zu verdienen. Dieser Ansatz ist jedoch angesichts des enormen technologischen Fortschritts im Bereich der Digitalisierung, aber auch in Bereichen der Medizin oder der Umwelttechnik, während der letzten zehn Jahre wenig plausibel. Man muss zumindest davon ausgehen, dass dieser Effekt das oben beschriebene Phänomen nicht vollständig erklären kann.

 

Als weiterer Grund könnten die Kosten für Banken aufgeführt werden. Ein weiterer, in der medialen Diskussion oft übersehener, Ansatz zur Erklärung, beruht auf der Preisbildung für Kredite auf den Finanzmärkten, im Wesentlichen im Banken- und im Anleihemarkt. Die Schlüsselüberlegung liegt in der Analyse der Kostenstruktur einer kreditgebenden Bank. Wenn man Fixkostenbeiträge und Transaktionskosten vorerst außen vor lässt, entstehen der Bank zunächst Kosten aus der Refinanzierung des Kreditbetrags. Diese Refinanzierungskosten entsprechen in etwa dem risikolosem Zins also AAA Staatsanleihen in Heimatwährung, welcher in allen geldpolitischen Modellen die zentrale Steuerungsgröße ist. Dieses risikolose Zinsniveau kann durch die Leitzinsen der EZB nahezu 1:1 gesteuert werden.

 

Aber einer Bank entstehen weitere Kosten durch Kreditausfälle. Selbst bei der Finanzierung im Durchschnitt rentabler Projekte, kann es bei einem kleinen Teil der Projekte zu Insolvenzen oder anderen Kreditausfällen kommen. Die Bank wird auf jeden Fall eine Risikoprämie zur Abdeckung dieses Risikos verlangen (Auf das Thema Risikoprämie bin ich bereits hier näher eingegangen).  Diese Risikoprämie hängt wiederum von zwei Einflussfaktoren ab: Zum einen von der objektiven Höhe des Risikos und zum anderen vom Marktpreis des Risikos, der sich aus der aggregierten Risikobereitschaft aller Akteure auf den Finanzmärkten ableitet. Und genau diese beiden Einflussfaktoren haben im letzten Jahrzehnt zu einer starken Erhöhung der Risikoprämien geführt!

 

Als weiteres Problem können Politische Verwerfungen und daraus resultierende Unsicherheiten für Unternehmen und Anleger ins Feld geführt werden. 

Zunächst ist das objektive Risiko in der weltweiten und speziell europäischen Wirtschaft gestiegen. In einer ersten Phase waren dafür noch die unmittelbar durch die Finanzkrise entstandenen Verwerfungen verantwortlich. Aktuell sind es aber vor allem politische Unsicherheitsfaktoren (Konflikt USA/China, Nahostkrise,Brexit, Migration, Terror,…), die risikoerhöhend wirken. Es gibt aber auch empirische Evidenz, dass der Marktpreis des Risikos ebenfalls gestiegen ist. Es gab durch Lerneffekte vielfach geänderte Nutzen- bzw. Präferenzeinstellungen bei Investoren, die oftmals auch zu irrationalen Übertreibungen (z.B. gar kein Risiko nehmen zu wollen) geführt haben. Dies wurde durch zahlreiche regulatorische Maßnahmen (z.B. Eigenkapitalvorschriften von Basel III, Veranlagungsvorschriften für Pensionskassen und öffentliche Gelder) erheblich verstärkt. In Summe wirken aber alle Einflussfaktoren in die entgegengesetzte Richtung der geldpolitischen Maßnahmen der EZB-Politik.

 

Wir befinden uns also in einer Situation, wo selbst eine extreme Niedrigzinspolitik gerade noch ausreicht, die Effekte der gestiegenen Risikoprämien auszugleichen. Die klassische Geldpolitik von Zentralbanken verpufft, weil Risiko und Marktpreis des Risikos stärker steigen. Dazu kommen noch zwei kontraproduktive Effekte: Zum einen erhöht die ebenfalls von der EZB ausgehende (aus Stabilitätsgründen kurzfristig sogar notwendige) Regulierung durch erhöhte Kapitalanforderungen den Marktpreis des Risikos. Zum anderen führt eine lange Zeitspanne mit sehr niedrigen Zinsen zu vielen Investitionen, die nur mit niedrigen Zinsen rentabel sind und unter einem Niveau mit höherem Marktzins nicht getätigt worden wären. Steigende Zinsen würden bei variabel verzinsten Krediten häufig katastrophal wirken, was wiederum das objektive Risiko im Markt erhöht weil es vermehrt zu Kreditausfällen kommt.

 

In Zukunft wird der Fokus der EZB wohl vermehrt auf der Steuerung der Risikoprämie liegen müssen. Vor allem gilt es die kontraproduktiven Effekte zu verringern. Man könnte durch eine intelligente Deregulierung der Eigenkapitalvorschriften für Banken, deren Risikokosten senken und gleichzeitig den risikolosen Zins wieder auf ein „normales“ Niveau zurückführen. Viel schwieriger ist es aber für die EZB, die Höhe des objektiven Risikos zu steuern.

 

Bestimmt wirken QE und Zinssenkungen stabilisierend, aber diese Effekte werden durch die aktuellen politischen Entwicklungen mehr als konterkariert. Was nun dringend gebraucht würde, wäre flankierend zu den massiven geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken, intensive und langfristige Maßnahmen in der Fiskalpolitik, etwa durch stabilisierende Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung oder aber auch durch Vermeiden gefährlicher sozialer Spannungen und einer massiven Entlastung durch Steuersenkungen in bestimmten Bereichen. In der Welt- und Europapolitik braucht es stabile Integrations- und Kooperationsmodelle und eine Abkehr von den Exits, Zöllen, Handelshemmnissen und anderen Rückfällen in nationalstaatliche Egoismen und einer damit einhergehenden zunehmenden Deglobalisierung, um wieder für Planbarkeit und Verlässlichkeit zu sorgen. Diese fiskalpolitischen Maßnahmen sind jedoch nur noch bedingt möglich. Denn in zahlreichen nationalen Verfassungen sind heute in unterschiedlicher Ausprägung Bremsen für die Verschuldung eingebaut. Bei uns in Deutschland ist das die berühmte schwarze Null (welche sogar im Grundgesetzt verankert wurde) aber ähnliche Strukturen gibt es in allen Ländern der Eurozone. Auch in den USA wurde das Pulver der Steuersenkungen bereits verschossen und eine weitere Staatsverschuldung scheint aufgrund der Höhe der bereits riesigen Verschuldung schwierig. Und diese Bremsmechanismen unterschätzen viele Marktteilnehmer.

 

 

 

 

 

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