peter1990 Juli 18, 2019 Hallo zusammen, ich bin 29 Jahre alt, wohne in einer abbezahlten Wohnung/Haus, bin sehr bescheiden und verdiene ca. 3k€ Netto. Dementsprechend konnte ich über die letzten Jahre ein Vermögen im kleinen 6 stelligen Bereich aufbauen. Ich hab mich nie wirklich mit Finanzen und Investments beschäftigt und werde das auch in Zukunft, aufgrund von fehlender Zeit, kaum können. Trotzdem möchte ich jetzt, wenn auch vllt. etwas zu spät, zumindest eine bessere Strategie fahren als bisher. Was nicht schwer sein wird, denn ich habe seit Jahren mein Geld auf Tagesgeldkonten liegen. Ich habe mir hier im Forum den ein oder anderen Thread durchgelesen, was mich aber zunehmend mehr verunsichert hat. Die Meinungen von kompetenten Mitgliedern gehen teilweise schon recht stark auseinander, wie soll ein Laie wie ich dann eine langfristige Investment-Strategie ausarbeiten ? Ich bin jemand, der sehr schnell unsicher wird, wenn was nicht läuft, wie man sich das vorstellt. Auf der anderen Seite weniger unsicher werde ich, auch wenn es mal nicht gut läuft, wenn ich etwas auf Empfehlung von jemandem tue, dem ich aufgrund seiner Kompetenz vertraue. Lange Rede, kurzer Sinn: Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Ist in meiner Situation ein Berater empfehlenswert (wie filtert man einen fachkundigen Berater aus der Masse heraus?) ? Über alle Tipps würde ich mich freuen LG, Peter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Totti3004 Juli 18, 2019 Ich würde diese beiden Bücher lesen: https://www.amazon.de/gp/product/3734579813/ref=as_li_qf_sp_asin_il_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3734579813&linkCode=as2&tag=finanzwesir-21 https://www.amazon.de/Souverän-investieren-Einsteiger-Vermögen-bilden/dp/3593509180/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=Souverän+investieren+für+Einsteiger.+Wie+Sie+mit+ETFs+ein+Vermögen+bilden&qid=1563480318&s=gateway&sr=8-1 Dann hierher zurückkommen und konkrete Fragen stellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost_69 Juli 18, 2019 Hallo und Willkommen hier im Forum Peter1990, es gibt keinen Berater mehr, gut einen gab es, aber der lebt leider nicht mehr, die anderen sind alle samt nur Verkäufer und wollen nur Dein bestes, Dein Geld, mache Dich mit der Macht vertraut und lege Dein Geld selber an. Ich bin seit 1986 dabei, habe mit Fonds (aktive) angefangen, und die Finanzwelt ändert sich immer wieder, frag 1000 Leute und Du bekommst 1001 Antwort, nehme den Weg, der für Dich am besten ist. Nach meiner Erfahrung sind einzelne Aktien die beste Wahl, aber dafür brauchst Du Zeit und Geduld, sonst einfach wie viele andere auch, auf die ETF setzen und fertig. Lese die die Themeneröffnungs Threads durch, da steht schon einiges drin. Ghost_69 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
watsefaq Juli 19, 2019 Wie bereits von Totti3004 im ersten Post erwähnt würde auch ich die Zeit investieren und 2-3 Bücher lesen. Parallel dazu kannst du die endlos vielen Threads dieser Art bzw. die Stickies im Forum lesen. Ob das Geld jetzt ein paar Monate mehr oder weniger auf dem Tagesgeldkonto schimmelt oder nicht macht am Ende auch keinen großen Unterschied. Während du die Bücher liest wird dir sowieso auffallen, dass das alles keine Magie ist und du das definitiv bewerkstelligen kannst. Also nur Mut ... hol dir die Bücher und starte durch! (Im Laufe der Zeit wird dir das Thema vermutlich Spaß machen und du wirst dich immer weiter damit beschäftigen) Und zum Thema Berater kann ich ghost_69 nur Recht geben. Meist geht es nicht um dich sondern den Gewinn des "Beraters" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bassinus Juli 19, 2019 Gibt es wirklich Deutschland weit keinen empfehlenswerten Honorar-Berater den man empfehlen könnte? Gerade da Banken etc. Die Kosten ja nun zweifelsfrei und vollständig aufschlüsseln müssen, könnte gerade jetzt ein Honorarberater viel offensichtlicher seine Dienste vergleichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Runnerbaba Juli 19, 2019 Gerd Kommer Invest....aber die machen grundsätzlich erst ab 500.000€ Vermögen die Verwaltung. Die beiden empfohlenen Bücher würde ich auch durcharbeiten. Es lohnt sich, die Zeit sollte man sich nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juli 19, 2019 Ich fasse mal zusammen: Keine Erfahrung, keine Zeit, leicht zu verunsichern. 100.000 Euro anzulegen. Ein Berater wird da mindestens 6 Stunden a 150€ plus MWSt nehmen, also ist der erste Tausender weg. Die Empfehlung wird recht komplex sein (Sicherheit!, Diversifizierung!) und damit auch in jedem Folgejahr (mindestens) drei Beratungsstunden abwerfen. Komplexe teure Produkte plus Beratung wird also pro Jahr die Rendite um mindestens 1% mindern. Zum Beispiel von 2,5% auf 1,5% vor Steuern. Ich zumindest kann so etwas nicht uneingeschränkt empfehlen. Was also tun: Einmalanlage 50:50 in All World ETF und Tagesgeld, oder 2.000 Euro monatlich per Sparplan in All World ETF, oder Robo-Advisor von ING, Deutsche Bank, Quirion, etc Und was für den TO davon am besten passt, kann ich auch mit fast 50 Jahren Kapitalmarkterfahrung nicht vorhersagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rubberduck Juli 19, 2019 · bearbeitet Juli 19, 2019 von Rubberduck vor 13 Stunden von peter1990: Dementsprechend konnte ich über die letzten Jahre ein Vermögen im kleinen 6 stelligen Bereich aufbauen Das ist viel Geld für Dich, aber eher wenig für einen Berater. Entweder vertickt der Produkte mit unvorteilhaften Gebühren oder nimmt einen hohen Stundensatz. Aus Nächstenliebe arbeiten die wenigsten. Ich auch nicht. Die Vorschläge von Ramstein sind allesamt sinnvoll. Was man macht, ist auch eine Frage der persönlichen Präferenz. Aber vielleicht magst Du eine schicke Beratung mit Latte Mac im Ledersessel. Schon schick, hat nur alles seinen Preis. Mein Papa zahlt für sein Depot bei der Sparkasse 1 Prozent (!!1111) Gebühren im Jahr. Dafür darf er die Leute persönlich nerven und kriegt Freikarten fürs Museum. Da er keine moderne Kunst mag, gehe ich dann mit Mama oder meiner Frau hin. Alle glücklich! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mojo-cutter Juli 19, 2019 vor einer Stunde von Ramstein: Einmalanlage 50:50 in All World ETF und Tagesgeld, oder 2.000 Euro monatlich per Sparplan in All World ETF, oder Robo-Advisor von ING, Deutsche Bank, Quirion, etc Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herbert_21 Juli 19, 2019 · bearbeitet Juli 19, 2019 von herbert_21 Hallo Peter, es gibt zwei Sachen, die man im Leben nicht delegiert, das erste ist deine Frau, das zweite sind deine Finanzen, um die musst du dich selbst kümmern. >Einmalanlage 50:50 in All World ETF und Tagesgeld Genau das würde auch ich in deiner Situation empfehlen. Der Vanguard All-World UCITS ETF bietet dir die Möglichkeit, mit einem Fonds fast alle Aktien (Anzahl: 3265) dieser Welt abzubilden, und zwar zu geringen Kosten (0,25% p.a.). Setz dir ein konkretes Zieldatum: Z.B. bis zum 1.8. sollen 50k investiert sein. Sonst wird das ganze eine akademische Angelegenheit. Die ISIN lautet: IE00B3RBWM25 Infos: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3RBWM25 und https://global.vanguard.com/portal/site/loadPDF?country=at&docId=18989 Positionen (Top 10) Fonds Microsoft Corp. 2,1% Apple Inc. 1,9 Amazon.com Inc. 1,6 Alphabet Inc. 1,4 Facebook Inc. 1,0 Berkshire Hathaway Inc. 0,9 Johnson & Johnson 0,8 JPMorgan Chase & Co. 0,8 Exxon Mobil Corp. 0,7 Nestle SA 0,6 Summe Top 10 Positionen: 11,8% Dazu Kommer und Finanzwesir (Albert Warnecke) lesen. Außerdem mal im "echten" leben mit passiven Privatanlegern treffen. https://www.finanzwesir.com/autonome-zellen In weiterer folge gilt es eine Assetallokation also Aufteilung der Anlagen zu finden, mit der du dich wohl fühlst. Sprich: wenn der Vanguard All-World um 50% fällt, hälst du ihn dann bis er wieder steigt? Wenn nein-> weniger investieren, z.b. 30.000 und 70.000 in Cash halten. Stichwort Risikotoleranz finden. Ich kann es nur wiederholen: Lies die Bücher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herbert_21 Juli 19, 2019 Zitat Ich habe mir hier im Forum den ein oder anderen Thread durchgelesen, was mich aber zunehmend mehr verunsichert hat. Die Meinungen von kompetenten Mitgliedern gehen teilweise schon recht stark auseinander, wie soll ein Laie wie ich dann eine langfristige Investment-Strategie ausarbeiten ? Ich bin jemand, der sehr schnell unsicher wird, wenn was nicht läuft, wie man sich das vorstellt. Die perfekte Geldanlage? Vergiss es! https://www.finanzwesir.com/blog/geldanlagen-optimieren-bringt-nichts Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
underwood Juli 19, 2019 Ich würde an deiner Stelle erst mal sichergehen, dass du deine Ausgangslage vollständig analysierst. Damit meine ich Dinge wie: - Willst/Wirst du dauerhaft in deinem Eigenheim wohnen bleiben? - Ist dein Job sicher bzw. willst du ihn in nächster Zeit wechseln? Wenn ja, steht dann evtl. auch eine örtliche Veränderung an? - Familienplanung, Frau, Kinder etc. Dann bzw. währenddessen die empfohlenen Bücher lesen. Grundsätzlich würde ich dann sagen: Bist du hier sehr beständig und hast wenig Unsicherheiten, kannst du stärker ins Risiko gehen (d.h. hohe Aktienquote). Selbst wenn sich dein Vermögen halbieren würde, so what? Dann hast du immer noch 50k €, ein abbezahltes Eigenheim und einen Job mit 3k netto. Wenn du dann nicht unruhig wirst, werden sich die Märkte erholen und langfristig wird es nach allen bisherigen Erfahrung wieder nach oben gehen. Zeit hast du dafür in deinem Alter ja genug. Stehen Veränderungen an, die schlecht vorhersehbar sind, dann weniger Risiko, da du dann das Geld mit wahrscheinlich brauchen wirst. Falls du am Ende zu dem Schluss kommst, dass Aktien bzw. Fonds/ETFs was für dich sind, dann einfach mal machen. Mit kleinen Beträgen anfangen, da kann nicht viel passieren. Da bekommst du ein Gefühl. Und dann evaluieren, ob du auch mit eventuellen Kursverlusten klarkommst. Und am Ende dann dein Vermögen in deine gewünschte Allokation aufteilen und investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag