Zum Inhalt springen
Andreas900

Nullzins - noch 20 Jahre

Empfohlene Beiträge

morini
· bearbeitet von morini
Am 31.8.2019 um 18:44 von workingcapital:

Oder soll ich lieber "geben müssen" schreiben.

Wenn die EZB den Leitzins auf 3% erhöhen würde, möchte ich doch auch mehr Zinsen auf dem Sparbuch und nicht weiterhin den Minizins ,den man jetzt bekommt.

Und wenn meine Bank mir keine besseren Zinsen geben würde, gehe ich halt wo anders hin.

 

2-3 Prozent Zinsen auf Sparguthaben werden Banken so schnell nicht geben, auch dann nicht, wenn der Leitzins auf 3 Prozent steigen sollte.

 

Bei der Erhöhung der Kreditzinsen sind Banken allerdings in der Regel relativ fix, nicht jedoch, wenn's ums Geben geht...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
marky2k
· bearbeitet von marky2k
Am 14.7.2019 um 07:02 von sparfux:

 

Für Corporate habe ich Aktien. Da brauche ich keine Anleihen (Ist zumindest meine Denke) - also Staatsanleihen.

 

Ursprünglich hatte ich an einen Investmentgrade Anleihen Fonds/ETF ex. € gedacht. Da gibt es zwar einen Fonds von iShares aber nur mit sehr hohen Einstiegshürden für institutionelle Anleger. Außerdem hat dieser Fonds dann wieder einen sehr hohen Anteil an japanischen Anleihen ... und das wäre ja als würde man versuchen, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

 

Dann hatte ich daran gedacht, nur US$ Staatsanleihen (als ETF) zu nehmen. Das ist aber wieder aus Diversifikationsgründen auch nicht gut.  Die Anzahl der Währungen/Länder die für Anlagen in Frage kommen, kann man dann eh an 2 Händen abzählen.

 

https://www.ishares.com/de/professionelle-anleger/de/produkte/287643/ishares-world-ex-euro-government-bond-index-fund-ie?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true#tabsGeography

(runter Scrollen. Da kommt dann die Währungs-/Regionenaufteilung)

 

USA, Kanada, GB, Australien ... die restlichen Positionen sind dann schon super mini. (Gut über die Sinnhaftigkeit der Marktkapitalisierungsgewichtung bei Anleihen wurde ja schon viel geschrieben).

 

OK, im Endeffekt habe ich auch noch keine gute Lösung gefunden. :unsure:

 

Was denkst du ueber Waehrungsrisiken wenn du auslaendische Anleihen kaufen willst? Die klassische Annahme ist, dass es kein Premium dafuer gibt, dass man Waehrungsrisiko aufnimmt oder?

 

Ausserdem: Wenn du jetzt deine Sparbriefleiter umschichtest in Fremdwaehrungen, gehst du einen klassischen Carry trade ein oder? D.h. die Waehrungen mit hohen Zinsen kaufen und die mit niedrigen verkaufen. Klappt historisch ganz gut, aber manchmal gibt's den mega-crash ("picking up pennies in front of a steamroller").

 

Aus Diversifizierungsgruenden keinen US$ ETF zu kaufen verstehe ich nicht ganz. Der USD und Treasuries sind immer noch so ziemlich das ultimative safe-hafen asset, da braucht es keine Diversifizerung mMn und ausserdem haettest du ja noch einen Grossteil in Euro. Klar, das Rating ist jetzt seit paar Jahren nicht mehr AAA.... aber in unruhigen Zeiten (wie jetzt) fluechten dann doch wieder alle in Treasuries und den USD. Hat auch den angenehmen Effekt, dass dein Treasury ETF an Wert gewinnt und so den Totalverlust temporaer ein bisschen mindert... was bei Tagesgeld und Festgeld ja nicht der Fall ist. 

 

Das gesagt: ich hab 2/3 meines Bondportfolios in USD, lebe aber auch temporaer in den USA. Die 1/3 in Euro tun weh, da sie quasi nullverzinst sind. Ich ueberlege hin und her ob ich den Rest auch konvertieren will und hier anlegen will, aber da ich ultimativ in Euroland konsumieren will behalte ich sie als Hedge. Wenn ich alles in USD haette, der Euro an Wert gegenueber dem Dollar gewinnen wuerde und ich dann zurueck nach Deutschland ziehe, dann sind die Extrazinsen in den USA vermutlich mickrig gegenueber den Waehrungsverlusten.

 

Was das praktische angeht, muesste es bei Interactive Brokers glaube ich brokered CDs geben. Da kannst du dann deine Sparbriefleiter mit amerikanischen Zinsen nachbauen :D. Allerdings fallen die gerade auch massiv; es ist glaube ich ein doppelter rate cut eingepreist fuer das naechste FOMC. Aber die CDs geben immerhin noch rund 2%+. 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Halicho
· bearbeitet von Halicho

Argument wider dauerhafter Nullzinsen: der Japanvergleich hinkt: Japan hat fast keine Zuwanderer und damit eine deutlich ältere Bevölkerung 

 

Von der Markteffizienzhypothese her gedacht: Wenn Märkte effizient wären dann wären dann zeigen die niedrigen Lanfristzinsen die zukünftigen kurzfristzinsen als bester Schätzer an. 

 

Aus marxistischen Perspektive: die von ihm postuliert tendenziellen Profitrate müsste sich in niedrigen Zinsen niederschlagen. 

 

Meine eigene Perspektive: Durch Zuwanderung, einen green New Deal und Öffnung der Märkte könnte eine Stagnation Europas und somit dauerhafte Nullzinsen bzw sehr deutlich negative Realzinsen vorerst als Dauerproblem verhindert werden. 

 

Wichtig wäre eine Verabschiedung von außergewöhnlichen Mitteln, die die EZB anwendet: keine Anleihenkäufe und keine negativen Einlagenzinsen. Ob sie davon abkehrt ist ungewiss. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kursmacher
Am 9.7.2019 um 12:57 von alex08:

Wenn ich mir die Grafik so anschaue, kam die Rente mit 63 genau zur richtigen Zeit.

Die Rente mit 63 gibt es nicht. Die gab es genau für einen einzigen Geburtsjahrgang.

Da haben die doch von der Rente mit 63 plappernden Medien ihre Aufgabe erledigt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
Am 9.7.2019 um 09:22 von Andreas900:

Wer bin ich also, mich gegen den Trend zu stellen? Wenn es seit 40 Jahren nur abwärts geht, muss ich dann nicht auf weiterhin damit rechnen?

Nein, muss man nicht und sollte man auch nicht.:rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Lazaros
Am 13.7.2019 um 22:25 von Cai Shen:

Ich sehe auf absehbare Zeit nicht, was zu spürbaren Zinserhöhungen führen sollte.

 

Am 9.7.2019 um 22:17 von Gast231208:

Erstens kommt es anders.
Und zweitens als man denkt.

 

(Will niemanden vorführen, dafür liege ich viel zu häufig voll daneben mit meiner Einschätzung.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker

Naja, Begrifflichkeiten wie "auf absehbare Zeit" werden ja nicht umsonst von Experten verwendet. Damit hat man dann eine Null-Aussage gemacht, und niemand bemerkt es.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maestro315

Ach muss sich das schön anfühlen wenn man alte Threads ausgräbt und Aussagen mit dem heutigen Wissensstand belegen kann *auf die schulter klopf* :-*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 6 Minuten von Maestro315:

Ach muss sich das schön anfühlen wenn man alte Threads ausgräbt und Aussagen mit dem heutigen Wissensstand belegen kann *auf die schulter klopf* :-*

Für mich ist das ehrlich gesagt (neben den steuerrechtlichen Diskussionen) eines der wenigen Themen, die hier im Forum zu einem echten Erkenntnisgewinn führen und damit einen Mehrwert liefern: Wie falsch man mit Prognosen liegen kann. ;) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maestro315
vor 6 Minuten von hattifnatt:

Für mich ist das ehrlich gesagt (neben den steuerrechtlichen Diskussionen) eines der wenigen Themen, die hier im Forum zu einem echten Erkenntnisgewinn führen und damit einen Mehrwert liefern: Wie falsch man mit Prognosen liegen kann. ;) 

 

Die Kernaussage mit den Zukunftsprognosen stimmt natürlich.  Das drum herum ist halt fragwürdig. 

Aber OP wird das mittlerweile wohl selbst realisiert haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 44 Minuten von Maestro315:

Ach muss sich das schön anfühlen wenn man alte Threads ausgräbt und Aussagen mit dem heutigen Wissensstand belegen kann *auf die schulter klopf* :-*

Das tut es in der Tat.

Der eine stimuliert sich mit Dividenden, und andere Menschen haben eben andere Vorlieben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
Am 9.7.2019 um 09:22 von Andreas900:

Hallo liebe Community,

 

was beschäftigt den Kleinsparer, der sein Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen hat am meisten? Die Hoffnung auf Steigende Zinsen!

Etwas reißerisch habe ich im Titel formuliert: "Nullzins - noch 20 Jahre!"

 

Wir sind zwar gewöhnt, dass Zinsen immer rauf und runter gehen, aber es geht ja nun schon seit 10 Jahren nur in eine Richtung: abwärts.

http://www.leitzinsen.info/

 

Und wenn man den Trend auf längere Sicht betrachtet, kann man sagen es geht sogar seit 1980 abwärts:

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins#/media/Datei:Leitzinsen.png

 

Wer bin ich also, mich gegen den Trend zu stellen? Wenn es seit 40 Jahren nur abwärts geht, muss ich dann nicht auf weiterhin damit rechnen?

Vergleich mit Japan werden da geweckt, dort gibt es seit 20 Jahren einen Nullzins, teils Strafzins:

https://www.focus.de/finanzen/boerse/kein-ausstieg-moeglich-20-jahre-nullzinsen-in-japan-sind-ein-mahnendes-beispiel-fuer-die-euro-zone_id_10316972.html

 

Und wie sollten auch die EU Staaten aus der Falle rauskommen? Die Staatsverschuldungen sind so hoch, dass deutliche Zinsanhebungen zumindest alle Südstaaten sofort in die Pleite führen würden und damit den EURO als Währung gefährden würden. Also wirklich auch noch die nächsten 10, 20 oder noch mehr Jahre Nullzins?

 

Geht ihr davon aus? Und falls ja, was bedeutet dies für euer Depot? Oder für unser Forum? ;)

Ich möchte die Thesen aufstellen:

- Die Anzahl der Aktionäre wird steigen und damit auch die Anzahl der Forumsmitglieder ^^

- Die Aktienindizes werden weiter steigen, länger und weiter als viele Pessimisten und Untergangspropheten glauben

- Sachanlagen werden weiter steigen, auch wenn man heute schon von zu Immobilienblasen spricht

- Gold wird steigen - das sehen wir derzeit ja auch

- Banken werden weiter kriseln und Bankprodukte werden immer mehr Gebühren kosten. Banken wie die Deutsche Bank werden verstaatlicht mit hohen Kosten für die Steuerzahler

- Unser "standard ETF Wertpapier Depot" wird sich als sehr gut beweisen B-)

 

Möchte ich, dass ihr mir zustimmt? Natürlich! Kenne ich die Zukunft? Natürlich nicht.

Ich habe für mich persönlich nur erkannt: Ich warte nicht.

Nicht auf bessere Zinsen und auch nicht auf gute Einstiegskurse am Kapitalmarkt, denn das werden wir vielleicht auch in 10 oder 20 Jahren nicht erleben.

Oder um mit Warren Buffet zu sprechen: "I dont know when to buy stocks, but I know I have to buy stocks"

 

Wirklich bemerkenswert ist, dass man auch mit Grundannahmen, die sich nicht bewahrheitet haben, dennoch erstaunlich gute Ergebnisse erzielen kann.

Eigentlich ist es gar nicht so bemerkenswert, weil genau so funktioniert die Welt, wie wir zumindest schon seit Christoph Kolumbus wissen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 3 Minuten von Lazaros:

 

Wirklich bemerkenswert ist, dass man auch mit Annahmen, die sich nicht bewahrheitet haben, dennoch erstaunlich gute Ergebnisse erzielen kann....

Ja, das ist ganz klar auf Expertise und Können zurückzuführen. Keinesfalls ist es Zufall.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rubberduck
vor 1 Minute von Lazaros:

Wirklich bemerkenswert ist, dass man auch mit Annahmen, die sich nicht bewahrheitet haben, dennoch erstaunlich gute Ergebnisse erzielen kann.

Eigentlich ist es gar nicht so bemerkenswert, weil genau so funktioniert die Welt, wie wir zumindest schon seit Christoph Kolumbus wissen.

 

Weil das eine mit dem anderen nix zu tun hat?

3-4% Inflation sind für Aktien vielleicht gar nicht so verkehrt. Das würgt die Wirtschaft nicht ab und die Aktien steigen einfach mit.

Ohnehin wurde ja Rebalancing immer als renditesteigernd empfohlen. Also im einfachsten Fall Tagesgeld gegen ETF-Sammlung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...