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Nimrod89

Überschussbeteiligung bei privater RV

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Nimrod89

Hallo Wertpapier Community,

 

nachdem ich schon lange begeistert mitlese, habe ich mich jetzt endlich angemeldet und möchte mich kurz vorstellen :lol:.

Ich bin mittlerweile 30 Jahre alt, seit einigen Jahren mit dem Studium (Naturwissenschaften, daher kein Finanzprofi ;)) fertig, verdiene ganz ok und lege schon seit meiner frühen Jugend (damals eher durch meinen Vater) in Fonds, ETFs und Aktien an. Momentan möchte ich vor allem meine Altervorsorge noch optimieren und bin dabei natürlich auch auf eine private Rentenversicherung gestoßen. Dort habe ich mir einige fondsbasierte Angebote angesehen und diese mit einem normalen Fondssparplan im Depot verglichen.

 

Die folgende grundlegende Thematik bereitet mir allerdings Kopfzerbrechen:

Die Beispielrechnungen in den privaten RV gehen immer von einer bestimmten Fondsperformance aus, beispielsweise 6%. Am Ende der Ansparphase ergibt sich nach Abzug der Kosten ein bestimmtes Vertragsguthaben, welches als einmalige Kapitalleistung ausgezahlt werden kann oder mit einem einem Rentenfaktor verrentet wird. Das ist alles sehr nachvollziehbar.

Außerdem wird aber immer von einer Überschussbeteiligung geschrieben, die z.B. aus Investmentzuwächsen stammt. Dadurch verdoppelt sich der mögliche Rentenbetrag in den schönen Broschüren gerne mal. Allerdings ist mir nicht klar woher dieses Geld kommen soll.

Die Beiträge werden in Fonds angelegt, welche eine Rendite bringen, in denen aber auch der Investmentzuwachs (entspricht Kurszuwachs?) schon enthalten ist. Und damit ist doch eigentlich die Hauptmöglichkeit zur Erwirtschaftung von Gewinnen ausgeschöpft, oder? Natürlich kann eine Versicherungsgesellschaft noch weitere Gewinne machen und davon einen Teil an die Versicherten abgeben. Allerdings sehe ich einfach nicht woher die enorme Differenz kommen soll.

 

Habe ich die ganze Thematik falsch verstanden? Wäre schön, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte. Falls ihr konkrete Zahlen oder Produkte braucht, reiche ich die gerne nach.

 

Viele Grüße

Nimrod89

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whister
vor 32 Minuten von Nimrod89:

Außerdem wird aber immer von einer Überschussbeteiligung geschrieben, die z.B. aus Investmentzuwächsen stammt. Dadurch verdoppelt sich der mögliche Rentenbetrag in den schönen Broschüren gerne mal. Allerdings ist mir nicht klar woher dieses Geld kommen soll.

Das ist recht einfach: Zum Rentenbeginn werden alle deine Fonds verkauft und die Versicherung zahlt dir eine monatliche Rente. Den Verkaufserlös der Fonds legt die Versicherung dann an (sog. "Deckungskapital"). Bei der Berechnung des garantieten Rentenfaktors spielen zwei Dinge eine große Rolle: Die garantierte Verzinsung der Anlage des Verkaufserlöses und die angenommene Lebenserwartung. Sollten die tatsächlichen Kapitalerträge höher oder die tatsächliche Lebenszeit der Versicherten geringer sein als angenommen dann hat die Versicherung Geld über (Überschuss). An diesem Geld beteiligt sie dann die Versicherten im Rahmen der Überschussbeteiligung.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor einer Stunde von Nimrod89:

Momentan möchte ich vor allem meine Altervorsorge noch optimieren und bin dabei natürlich auch auf eine private Rentenversicherung gestoßen. Dort habe ich mir einige fondsbasierte Angebote angesehen und diese mit einem normalen Fondssparplan im Depot verglichen.

Konkreter, welche Anbieter, welche Tarife, mit oder ohne Garantie zum Ablauf, welche Vergütungsvarianten?

Hast du dich auch schon mit Riester oder bAV beschäftigt?

 

vor einer Stunde von Nimrod89:

Die Beispielrechnungen in den privaten RV gehen immer von einer bestimmten Fondsperformance aus, beispielsweise 6%. Am Ende der Ansparphase ergibt sich nach Abzug der Kosten ein bestimmtes Vertragsguthaben, welches als einmalige Kapitalleistung ausgezahlt werden kann oder mit einem einem Rentenfaktor verrentet wird. Das ist alles sehr nachvollziehbar.

Achtung, die Anbieter kalkulieren in den Angebotsberechnungen sehr unterschiedlich (bspw. inklusive Fonds-/ETF-Gebühren oder exklusive Fonds-/ETF-Gebühren)! 

Teilweise kann man bei Versicherer XY sogar in der Software auswählen, ob das Angebot inklusive oder exklusive Fonds-/ETF-Gebühren kalkuliert werden soll.

Des Weiteren wird die Erstattung der Kickbacks im Markt sehr unterschiedlich gehandhabt.

 

Gruß

Studi24

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor einer Stunde von Nimrod89:

Allerdings sehe ich einfach nicht woher die enorme Differenz kommen soll.

Überschussbeteiligung im Rentenbezug, siehe @whister. Die Kalkulation in den Angeboten geht meistens vom Stand 2019 aus, kann also in Zukunft höher oder niedriger ausfallen.

Vier verschiedene Varianten gibt es: Sofortüberschussrente (oder konstante Rente), teildynamische Rente, dynamische Rente und fondsgebundene Rente

Nicht alle Versicherer bieten alle vier Verrentungsvarianten an. Vor allem die fondsgebundene Rente findet man selten und auch die Sofortüberschussrente wird seltener im Markt.

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Nimrod89

Danke erstmal an whister und Studi24!

 

Dann habe ich das mit der Überschussbeteiligung soweit verstanden. Im Endeffekt als wenn man seine Fonds bei Renteneintrittsalter verkauft, im sicheren Hafen mit geringer Rendite anlegt und sich dann eine monatliche Auszahlung aus diesem Topf genehmigt. Nur halt ohne Versicherungsmantel.

 

Konkret habe ich mir hier die Swiss Life Investo Komfort angeguckt, ohne Garantien bezüglich des Guthabens. Lediglich der Rentenfaktor ist fest mit 21.28.

Was mich daran gereizt hat, sind die Steuervorteile bei der Auszahlung. Trotzdem gewinnt in meinem Vergleich ein normaler Fondssparplan, da die Kosten der RV hoch sind, insbesondere durch die Dynamik.

 

Eine UniProfirente habe ich seit etwa 10 Jahren und mir ist bewusst, dass dies auch kein optimales Produkt ist. Über einen Wechsel denke ich nach.

Dann habe ich noch die VBL Altersvorsorge, in die ich allerdings nicht selber einzahle, sondern nur der AG. Da ich im nächsten Jahr vom öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft wechsele, ist das Thema m.M.n. momentan nicht akut.

 

Viele Grüße

Nimrod89

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Nachdenklich
vor 4 Minuten von Nimrod89:

Was mich daran gereizt hat, sind die Steuervorteile bei der Auszahlung. Trotzdem gewinnt in meinem Vergleich ein normaler Fondssparplan, da die Kosten der RV hoch sind, insbesondere durch die Dynamik.

:thumbsup:

 

Damit erübrigen sich weitere Überlegungen.

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Ramstein
vor 9 Minuten von Nimrod89:

Was mich daran gereizt hat, sind die Steuervorteile bei der Auszahlung.

 

Falls ich noch einmal jung wäre, würde mich der Steuervorteil eines Versicherungsmantels in der Ansparphase interessieren. Die Balois bietet z. B. einen Versicherungsmantel nach luxemburgischen Recht für 0,5% p.a. Dazu braucht man noch einen kostengünstigen Vermögensverwalter und die Erträge sind auch bei Umschichtungen in der Ansparphase steuerfrei. Am Ende fällt dann natürlich Abgeltungssteuer an.

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Studi24
vor 10 Minuten von Nimrod89:

Konkret habe ich mir hier die Swiss Life Investo Komfort angeguckt, ohne Garantien bezüglich des Guthabens.

Mit dem Tarif hast du aber sehr weit oben ins Kostenregal gegriffen. Der Tarif wird grade vermehrt von Strukturvertrieben in den Markt gedrückt, woher kommt denn dein Angebot?

Das geht viel preiswerter, inklusive besserer Versicherungsbedingungen.

 

vor 16 Minuten von Nimrod89:

Lediglich der Rentenfaktor ist fest mit 21.28.

Ebenfalls unterdurchschnittlich im Marktumfeld.

 

vor 18 Minuten von Nimrod89:

insbesondere durch die Dynamik.

Wofür bitte eine Dynamik in einer fondsgebundenen Rentenversicherung?

 

vor 19 Minuten von Nimrod89:

Eine UniProfirente habe ich seit etwa 10 Jahren und mir ist bewusst, dass dies auch kein optimales Produkt ist. Über einen Wechsel denke ich nach.

Gut dass du die Baustelle erkannt hast :thumbsup:. Eine vernünftige Risikovorsorge habe ich übrigens vorausgesetzt, vorher sollte man überhaupt nicht erst über

das Thema AV nachdenken.

 

Gruß

Studi24

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whister
vor 43 Minuten von Studi24:

Nicht alle Versicherer bieten alle vier Verrentungsvarianten an. Vor allem die fondsgebundene Rente findet man selten und auch die Sofortüberschussrente wird seltener im Markt.

Auch wenn das nichts mit der eigentlichen Frage zu tun hat: Welcher Versicherer bietet denn eine fondsgebundene Rente an?

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Nimrod89
vor 14 Minuten von Ramstein:

Die Balois bietet z. B. einen Versicherungsmantel nach luxemburgischen Recht für 0,5% p.a.

So intensiv habe ich mich mit den verschiedenen Anbietern nicht beschäftigt.

 

vor 9 Minuten von Studi24:

 Der Tarif wird grade vermehrt von Strukturvertrieben in den Markt gedrückt, woher kommt denn dein Angebot?

Bingo. Tecis.

 

vor 10 Minuten von Studi24:

Eine vernünftige Risikovorsorge habe ich übrigens vorausgesetzt, vorher sollte man überhaupt nicht erst über

Eine BU Versicherung wird mir wohl wegen der üblichen Gründe verwehrt bleiben.

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Studi24
vor 36 Minuten von whister:

Auch wenn das nichts mit der eigentlichen Frage zu tun hat: Welcher Versicherer bietet denn eine fondsgebundene Rente an?

Bspw. der Volkswohl Bund.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor 42 Minuten von Nimrod89:

Eine BU Versicherung wird mir wohl wegen der üblichen Gründe verwehrt bleiben.

Das hast du hoffentlich nicht von Tecis (Mehrfachvertreter, keine Versicherungsmakler mit dementsprechender Beratungshaftung) prüfen lassen, sondern von einem auf

BU-Versicherungen spezialisierten Versicherungsmakler.

 

vor 42 Minuten von Nimrod89:

Bingo. Tecis.

Wie kommt man auf die Idee sich von Tecis "beraten" zu lassen? Das Thema Strukturvertriebe ist grade hier im Forum ja omnipräsent, egal ob DVAG, Tecis, Horbach, Swiss

Life Select und wie sie alle heißén und du bist ganz sicher nicht auf den Kopf gefallen ;). Vielleicht mal als Orientierungshilfe:

Swiss Life Investo Komfort (Rendite ETF als Fondsauswahl, bereits die preiswerteste Variante! mit 0,17 %) = Effektivkostenquote von ca. 1,35 %

andere (bessere) Bruttotarife (gezillmert, laufend oder andere Varianten) mit ETFs in der freien Fondsauswahl = Effektivkostenquote von ca. 0,7 - 1,1 %

Nettotarife mit ETFs in der freien Fondsauswahl = Effektivkostenquote von ca. 0,5 - 0,8 %

Wie groß die Unterscheide bei der Ablaufleistung sind, brauche ich denke ich nicht vorrechnen. Was man selbst favorisiert, hängt auch von der gewünschten Betreuung ab.

 

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Nimrod89

Das mit der BU habe ich tatsächlich von diversen Maklern prüfen lassen. Möglicherweise kann ich die Fragen in ein paar Jahren so beantworten, dass ein Abschluss möglich wird.

 

vor 43 Minuten von Studi24:

Wie kommt man auf die Idee sich von Tecis "beraten" zu lassen?

Ein Bekannter halt ;). Die Gespräche waren auch interessant und aufschlussreich. Abgeschlossen habe ich nichts.

 

Danke euch auf jeden Fall schon mal!

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Studi24
vor 18 Stunden von Nimrod89:

Das mit der BU habe ich tatsächlich von diversen Maklern prüfen lassen. Möglicherweise kann ich die Fragen in ein paar Jahren so beantworten, dass ein Abschluss möglich wird.

 

Dann solltest du dich evtl. auch mit einer Beitragsbefreiung (BU) beschäftigen oder bspw. dem LV 1871 Golden BU Vorsorgeschutz.

 

vor 18 Stunden von Nimrod89:

Ein Bekannter halt ;). Die Gespräche waren auch interessant und aufschlussreich. Abgeschlossen habe ich nichts.

Es muss ja nicht automatisch ein Problem sein, dass die "Beratung" durch einen Bekannten stattfindet. Aber Tecis ist und bleibt einfach Tecis.

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