DrFaustus März 15, 2019 Hallo zusammen, mich würde mal interessieren wie ihr so bei folgender Situation tickt: short Put auf eine Aktie liegt wenige Tage vor Verfall knapp über dem Strike (sagen wir mal eine größere Tagesbewegung). Die Position war nicht unbedingt dazu gedacht, um die Aktie tatsächlich zu bekommen, wäre aber auch nicht dramatisch. Zumachen/Rollen und den absolut geringen Zeitwert* bezahlen? Oder lieber "zocken" bis zum Schluss und hoffen, dass sie wertlos verfällt? Ich tendiere eigentlich immer zu halten. Vielleich bin ich zu geizig? Gibt es Erfahrungen/Vorgehensweisen/Richtlinien wann man schließen sollte und wann nicht? *Auf die kurze Haltedauer gesehen ist der Zeitwert natürlich alles andere als gering. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire März 15, 2019 vor 7 Minuten schrieb DrFaustus: Hallo zusammen, mich würde mal interessieren wie ihr so bei folgender Situation tickt: short Put auf eine Aktie liegt wenige Tage vor Verfall knapp über dem Strike (sagen wir mal eine größere Tagesbewegung). Die Position war nicht unbedingt dazu gedacht, um die Aktie tatsächlich zu bekommen, wäre aber auch nicht dramatisch. Zumachen/Rollen und den absolut geringen Zeitwert* bezahlen? Oder lieber "zocken" bis zum Schluss und hoffen, dass sie wertlos verfällt? Ich tendiere eigentlich immer zu halten. Vielleich bin ich zu geizig? Gibt es Erfahrungen/Vorgehensweisen/Richtlinien wann man schließen sollte und wann nicht? *Auf die kurze Haltedauer gesehen ist der Zeitwert natürlich alles andere als gering. Ich habe noch nicht viele Short Puts gehabt, finde aber Gefallen daran Meine Idee ist zu schließen wenn 90% der Prämie sicher sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus März 15, 2019 vor 4 Minuten schrieb CorMaguire: Ich habe noch nicht viele Short Puts gehabt, finde aber Gefallen daran Meine Idee ist zu schließen wenn 90% der Prämie sicher sind. Warum? Ist das behavioral finance oder steckt da ein anderer Sinn dahinter? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire März 15, 2019 vor 5 Minuten schrieb DrFaustus: Warum? Ist das behavioral finance oder steckt da ein anderer Sinn dahinter? Bei Aktien kann immer eine Unternehmensmeldung oder so (black swan) die Kurse verhageln. Warum also das Nervenkostüm unnötig strapazieren. Siehe z. B. Wirecard, hatte ich da auch so gemacht Mit einem short Put 04/19 zu 76 hatte ich 6,25€ eingestrichen und den vor ein paar Tagen zu 0,60 glattgestellt. Inzwischen würde man wohl wieder so 1,50€ (Indien-Meldung?) bekommen. Finde ich schon wieder interessant. Bin mir aber gerade nicht sicher, ob das unter das short Verbot fällt. Angestuppst übrigens durch Kostolany ("Die letzten 10% den Dummen überlassen" oder so ähnlich). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus März 15, 2019 · bearbeitet März 15, 2019 von DrFaustus vor 26 Minuten schrieb CorMaguire: Bei Aktien kann immer eine Unternehmensmeldung oder so (black swan) die Kurse verhageln. Warum also das Nervenkostüm unnötig strapazieren. Siehe z. B. Wirecard, hatte ich da auch so gemacht Mit einem short Put 04/19 zu 76 hatte ich 6,25€ eingestrichen und den vor ein paar Tagen zu 0,60 glattgestellt. Inzwischen würde man wohl wieder so 1,50€ (Indien-Meldung?) bekommen. Finde ich schon wieder interessant. Bin mir aber gerade nicht sicher, ob das unter das short Verbot fällt. Angestuppst übrigens durch Kostolany ("Die letzten 10% den Dummen überlassen" oder so ähnlich). Nun könnte man aber argumentieren, dass das eingepreist ist in der Gesamtheit der Optionen. Das heißt wenn ich 100mal den Fall habe und warte auf den Verfall statt die Position zu schließen und dann passiert einmal eine "Wirecard", habe ich vielleicht in Summe immernoch mehr verdient als wenn ich 100mal die letzten 10% aufgebe. Nicht falsch verstehen: Ich will es nicht kritisieren, sondern nur verstehen wie und warum andere Leute es machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorMaguire März 15, 2019 · bearbeitet März 15, 2019 von CorMaguire vor 45 Minuten schrieb DrFaustus: Nun könnte man aber argumentieren, dass das eingepreist ist in der Gesamtheit der Optionen. Das heißt wenn ich 100mal den Fall habe und warte auf den Verfall statt die Position zu schließen und dann passiert einmal eine "Wirecard", habe ich vielleicht in Summe immernoch mehr verdient als wenn ich 100mal die letzten 10% aufgebe. Man kann da bestimmt mit Modellen simulieren, wann welche Strategie besser ist. Schiesst mir gerade Operations research aus dem Studium in den 90ern durch den Kopf, gibt's heute bestimmt aber weiterentwickelte Simulationsmethoden. Ich bin leider kein Mathekäpsele dem sowas leicht fällt. Deswegen wähle ich einfach die Faustformel: Ruhiger schlafen, wenn Gewinnziel erreicht Auch hat man den Kopf frei für die nächsten Geschäfte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor März 15, 2019 · bearbeitet März 15, 2019 von passiv_Investor vor einer Stunde schrieb DrFaustus: Nun könnte man aber argumentieren, dass das eingepreist ist in der Gesamtheit der Optionen. Das heißt wenn ich 100mal den Fall habe und warte auf den Verfall statt die Position zu schließen und dann passiert einmal eine "Wirecard", habe ich vielleicht in Summe immernoch mehr verdient als wenn ich 100mal die letzten 10% aufgebe. Nicht falsch verstehen: Ich will es nicht kritisieren, sondern nur verstehen wie und warum andere Leute es machen. Es gibt z.B. Studien von tastytrade dazu, dass es sinnvoller ist die Option vor Verfall zurückzukaufen. Auch ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, wo ich dachte, "ach komm, die 5 Tage bis zu Verfall halte ich jetzt noch durch. Ist doch geschenkter Zeitwert", dass ich dann böse überrascht wurde von einer plötzlichen Kurswende. Ich kaufe seither immer bei 20% Restwert zurück. Das hat ganz einfach den Hintergrund, dass ich die übrige Restlaufzeit der Option lieber dafür nutze, einen neuen Trade mit mehr Prämie aufzumachen als für die letzten 20% abzuwarten und im Risiko zu stehen für einen relativ kleinen Betrag im Verhältnis zur Startprämie. https://www.tastytrade.com/tt/learn/managing-winners Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Allesverwerter März 15, 2019 Ich war oft auch zu geizig und musste anschliessend rollen. Dennoch kaufe ich nicht generell zurück, sondern schaue mir die Rendite der Prämie an, sowie meine aktuelle Liqui-Quote. Als ich vor zwei Jahren anfing, habe ich die Aktien gerne genommen, mittlerweile habe ich mehr verstanden, dass bei Optionen Cash King ist ;-) und versuche die Einbuchung zu vermeiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor März 15, 2019 Sehe ich genauso. Wenn man nicht wirklich die Aktie vorher haben wollte und eine Einbuchung einplant, dann sollte man den Trade managen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klein Gordon März 20, 2019 Am 15.3.2019 um 09:26 schrieb DrFaustus: short Put auf eine Aktie liegt wenige Tage vor Verfall knapp über dem Strike (sagen wir mal eine größere Tagesbewegung). Die Position war nicht unbedingt dazu gedacht, um die Aktie tatsächlich zu bekommen, [...] Am 15.3.2019 um 09:26 schrieb DrFaustus: [...], wäre aber auch nicht dramatisch.[...] Oder lieber "zocken" bis zum Schluss und hoffen, dass sie wertlos verfällt? Finde den Fehler in der Aussage. Wenn Du die Aktien nicht willst, warum hast Du den Trade nicht schon früher geschlossen? Wenn Du zocken willst, warum "hoffst" Du dann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus März 21, 2019 vor 7 Stunden schrieb klein Gordon: Finde den Fehler in der Aussage. Wenn Du die Aktien nicht willst, warum hast Du den Trade nicht schon früher geschlossen? Wenn Du zocken willst, warum "hoffst" Du dann? Finde den Fehler: "nicht unbedingt gedacht" und "nicht wollen" ist dann doch ein Unterschied. Ausserdem ist die Frage recht sinnfrei. Hätte ich den Trade früher geschlossen, hätte ich noch mehr Zeitwert aufgegeben. Und das ist es ja, was ich durch Short Strategien haben will: realisierten Zeitwert. Ich glaube du hast nicht so ganz verstanden worum es mir geht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chaosmaker85 März 21, 2019 · bearbeitet März 21, 2019 von chaosmaker85 Ich realisiere den Gewinn vorzeitig in Abhängigkeit von der Restlaufzeit. Bei -50% innerhalb 48 Stunden nach Eröffnung, -70% wenn Restlaufzeit > Tradedauer und sonst -90%. Das Regelwerk habe ich mir selbst mal gegeben und bin damit bisher recht gut gefahren. In den letzten Tagen hast du sonst ein erhöhtes Gamma-Exposure das es (aus Stillhalter-Perspektive) nicht unbedingt braucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klein Gordon März 21, 2019 · bearbeitet März 21, 2019 von klein Gordon vor 12 Stunden schrieb DrFaustus: Ich glaube du hast nicht so ganz verstanden worum es mir geht... Doch ich weiß ziemlich genau worum es dir geht. Nur fehlt eine klare Exit-Strategie. Wenn du keine Aktien eingebucht bekommen willst, dann leg Regeln fest um die Position zu schließen. Wenn du (auch) mit kurzlaufenden Optionen den Ertrag maximieren willst (und die eingebuchten Aktien z.B. mit covered calls wieder verkaufst) wäre das auch eine Exit-Strategie. Einzig die beiden Ziele schließen sich aus - und hoffen ist für mich keine Börsentugend. Edit: Warum handelst du nicht zusätzlich kurz laufende Shorts? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag