Holding (Spardosen GmbH) wann lohnenswert?

[DrAude]

Am 9.4.2019 um 19:35 von TeaAge81:

Liegen die Kosten für Buchhaltung + Bilanzierung wirklich bei mindestens 1000€ pro Jahr bei einem Stuerberater?

Dann müsste man bei einer UG / GmbH so ca. 1200 bis besser 1500 € Gewinn pro Jahr erwirtschaften um die minimal laufenden Kosten zu decken. Hinzu kommt ja noch der IHK Beitrag und die

 

 

Ich komme mit Kosten unter 300 Euro pro Jahr aus. Die Buchhaltung für meine Spardosen-GmbH (1. Quartal 2019) hat mich insgesamt 20 Minuten Zeit und 0 Euro gekostet.  

Die Kosten für die LEI waren ca. 58 Euro und die Beantragung erschreckend einfach.

Die IHK lässt mich mit Anfragen und Rechnungen in Ruhe.

 

Damit sich das ganze für dich lohnt solltest du die folgenden Fragen mit Ja beantworten:

- Du hast die Freibeträge von ca. 800 bzw. 1600 Euro für die Kapitalertragsteuer in deinem Privatvermögen bereits ausgenutzt und erwartest Sie in den nächsten Jahren auch wieder voll auszuschöpfen (Beispielsweise weil du aus den Privat gehaltenen Aktien Dividenden beziehst)

- Du hast die Freibeträge für die Kapitalertragsteuer deiner (minderjährigen) Kinder bereits ausgenutzt (z.B.: Durch Schenkungen, die Dividenden generieren)

- Dann kannst zusätzlich(!) zu deinem privat gehaltenen Vermögen eine vermögensverwaltende GmbH gründen

- Es macht ausdrücklich keinen Sinn privat gehaltene Aktien in eine Spardosen-GmbH zu übertragen

[DrFaustus]

Das Thema finde ich sehr spannend.

Buchhaltung und Steuern traue ich mir durchaus selbst zu.

Was ich mich frage ist die Geschichte mit dem GF Gehalt und Gehalt eines Mitarbeiters.

Gibt es hier eine Modelrechnung?

Ich stelle mir vor, dass die Lohnnebenkosten so hoch sind, dass eine Ausschüttung aus der GmbH vorteilhafter wäre. Oder sehe ich das falsch?

Wie wird so eine GmbH Beteiligung im Sozialrecht gesehen? Stichworte: Elternunterhalt, Hartz IV(was ja schon ein Nachteil wäre, wenn man dadurch realisieren müsste), BAföG, usw.

Gibt es online gute Quellen zu der ganzen Angelegenheit?

 

[bobby13]

vor 18 Stunden von DrAude:

 

Die Buchhaltung für meine Spardosen-GmbH (1. Quartal 2019) hat mich insgesamt 20 Minuten Zeit und 0 Euro gekostet.  

 

Was es dich wirklich "kostet" kannst du erst abschließend beurteilen, wenn das Finanzamt oder eine andere Stelle deine buchhalterischen Fehler aufdeckt ;-)

[Laser12]

Moin,

 

vor 9 Stunden von DrFaustus:

Was ich mich frage ist die Geschichte mit dem GF Gehalt und Gehalt eines Mitarbeiters.

Gibt es hier eine Modelrechnung?

Ich stelle mir vor, dass die Lohnnebenkosten so hoch sind, dass eine Ausschüttung aus der GmbH vorteilhafter wäre. Oder sehe ich das falsch?

Wie wird so eine GmbH Beteiligung im Sozialrecht gesehen? Stichworte: Elternunterhalt, Hartz IV(was ja schon ein Nachteil wäre, wenn man dadurch realisieren müsste), BAföG, usw.

Gibt es online gute Quellen zu der ganzen Angelegenheit?

zur Sozialversicherungspflicht könnte hilfreich sein: http://www.deubner-online.de/einbau/mmo/controllers/download.php?kdnr=510755990&merkblatt=519170092&header=510755990_729WEBML

 

Zu den Lohnnebenkosten der Sozialversicherung muss man sich keine Vorstellungen machen, das ist gesetzlich bzw. durch den Sozialversicherungsträger festgelegt. Das sind ca. 40% des Bruttogehaltes für Sozialversicherungspflichtige (KV, PV, RV, AV). Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen je die Hälfte. Unfallversicherung zahlt der Arbeitgeber alleine. Für die Spardosen-GmbH dürfte im Regelfall die Verwaltungsberufsgenossenschaft zuständig sein. Beitragssatz < 1%.

 

Man sollte sich schon Gedanken machen, ob man eher rein will in gesetzliche Sicherungssysteme oder ob man eher raus will.

Man könnte z.B. der Auffassung sein, das Gelder in der Renten- oder Arbeitslosenversicherung gut angelegt sind und man daher die Ansprüche erhöhen möchte. Bei gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung erhöhen sich die Kosten aber nicht die Leistungen.

 

Sozialversicherungsrechtliche Fragen klärt man am besten mit einer gesetzlichen Krankenkasse, bei der man NICHT versichert ist. Das erhöht die Flexibilität bei der Gestaltung und weckt ggf. keine schlafenden Hunde.

 

vor 9 Stunden von DrFaustus:

Buchhaltung und Steuern traue ich mir durchaus selbst zu.

 

vor 52 Minuten von bobby13:

Was es dich wirklich "kostet" kannst du erst abschließend beurteilen, wenn das Finanzamt oder eine andere Stelle deine buchhalterischen Fehler aufdeckt ;-)

Buchhaltung ist kein Hexenwerk. Es ist aber auch nichts, was man nebenbei ohne jede Praxis rechtssicher erlernt. Ich habe als interner Prüfer einer Studentenorganisation die Buchhaltungs"künste" von Studenten nur auf der Basis des Uni-Angebots kennen gelernt. Und die Ausbildung in Lehrberufen, die Buchhaltung so nebenbei machen, ist auch nicht immer prickelnd. Bei z. B. Steuerfachgehilfen oder Industriekaufleuten darf man da schon mehr erwarten. Ob das dann gleich Abschlusssicherheit bedeutet, ist eine andere Frage.

 

Ohne jetzt@DrFaustusauf den Schlips treten zu wollen: Die obige Fragestellung lässt erkennen, dass Du Dich mit wesentlichen zu buchenden Geschäftsvorfällen bisher nicht (ausreichend) beschäftigt hast.

[whister]

vor 22 Stunden von DrAude:

- Du hast die Freibeträge für die Kapitalertragsteuer deiner (minderjährigen) Kinder bereits ausgenutzt (z.B.: Durch Schenkungen, die Dividenden generieren)

Das bedeutet aber auch, dass man die Aktien unwiderruflich den Kindern schenkt und diese nicht zurückholen kann/darf. Das möchte vllt. nicht jeder.

 

vor einer Stunde von Laser12:

Zu den Lohnnebenkosten der Sozialversicherung muss man sich keine Vorstellungen machen, das ist gesetzlich bzw. durch den Sozialversicherungsträger festgelegt. Das sind ca. 40% des Bruttogehaltes für Sozialversicherungspflichtige (KV, PV, RV, AV). Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen je die Hälfte. Unfallversicherung zahlt der Arbeitgeber alleine. Für die Spardosen-GmbH dürfte im Regelfall die Verwaltungsberufsgenossenschaft zuständig sein. Beitragssatz < 1%.

Wobei man beachten sollte dass man in einer solchen Konstallation möglicherweise nicht versicherungspflichtig ist.

[Laser12]

Deshalb gab es vorher den Link zur Sozialversicherung und den Gestaltungshinweis, ob man eher in den gesetzlichen Sicherungssystemen drin bleiben will oder nicht.

[stagflation]

Am 3/5/2019 um 20:17 von DrAude:

Der Aufwand für den handelsrechtlichen Jahresabschluss ist sehr überschaubar solange deine Spardosen-GmbH als Kleinstkapitalgesellschaft eingestuft wird. Dir reicht in dem Fall eine Bilanz mit Mindestgliederung und eine verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung.

 

Ich bin da kein Experte - aber soweit ich weiß, gelten handelsrechtliche Erleichterungen für Kleinstkapitalgesellschaften nicht für das Steuerrecht. Was sagt denn das Finanzamt, wenn man verkürzte Steuerbilanzen einreicht?

 

Am 4/10/2019 um 20:37 von DrAude:

 Die Buchhaltung für meine Spardosen-GmbH (1. Quartal 2019) hat mich insgesamt 20 Minuten Zeit und 0 Euro gekostet. 

 

Ich kann nur jedem raten, die implizite Aussage, dass man Buchhaltung und Jahresabschluss quasi "nebenbei" erledigen kann, kritisch zu hinterfragen. Meine Erfahrung ist, dass man einige Zeit braucht, bis man laufende Geschäftsvorfälle ordentlich buchen kann. Es gibt Programme, die Vorschläge für Buchungen machen - aber denen kann man nicht trauen! Man muss jede dieser vorgeschlagenen Buchungen überprüfen - und dazu muss man erst einmal wissen, wie es geht. Und dann braucht man auch die Vorschläge der Programme nicht mehr.

 

Und den Jahresabschluss einer Kapitalgesellschaft  erstellen? Da gibt es so viele Bestimmungen und Regeln - ich glaube nicht, dass man die alle kennen kann, wenn man sich nicht hauptberuflich damit beschäftigt. Ich würde es mir jedenfalls nicht zutrauen.

[tourmalet]

Am 9.4.2019 um 20:01 von Laser12:

 

Eine Spardosen GmbH (oder auch UG) ist immer gewerbesteuerpflichtig.

 

Hallo,

 

ich interessiere mich auch für so eine "Spardosen-GmbH". 

 

Spannender Punkt ist hier die Gewerbesteuerfreiheit. Hat hier jemand weitere Infos?

Wenn ich über die GmbH ausschließlich eigenes Vermögen verwalte und handel, bin ich dann trotzdem Gewerbesteuerpflichtig?

Die Infos dazu im Internet sind sehr unterschiedlich.

[Taxadvisor]

vor 39 Minuten von tourmalet:

 

Hallo,

 

ich interessiere mich auch für so eine "Spardosen-GmbH". 

 

Spannender Punkt ist hier die Gewerbesteuerfreiheit. Hat hier jemand weitere Infos?

Wenn ich über die GmbH ausschließlich eigenes Vermögen verwalte und handel, bin ich dann trotzdem Gewerbesteuerpflichtig?

Die Infos dazu im Internet sind sehr unterschiedlich.

Gewerbesteuerpflichtig ist man als "normale" Kapitalgesellschaft immer (Ausnahmen § 3 GewStG) . Wer über die GmbH ausschließlich eigenes (der GmbH) Grundvermögen und daneben ggfs. eigenes Kapitalvermögen verwaltet, für den kann der aus der Immobilienverwaltung resultierende Gewerbeertrag gekürzt werden.

 

Gruß

Taxadvisor