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erazorlll

Mit Altersvorsorge beginnen - bAV vs. Riester-Fondssparplan vs. ETFs

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erazorlll
· bearbeitet von erazorlll

Guten Abend liebes Forum,

 

ich möchte aktuell das Thema Altersvorsorge angehen und bin auf der Suche nach der passenden Option. 

Nach etlichen Testberichten (z.B. Finanztest) und Beiträgen hier im Forum, gibt es irgendwie zu jedem Produkt positive und vor allem viele negative Meinungen. 

Dies verunsichert mich bei der Wahl und darum wollte ich mal eure Meinung zu meiner Situation hören. 

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 30 / verheiratet / keine Kinder (geplant in 3-5 Jahren) / geplanter Renteneintritt mit 67 also 2055

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Angestellter unbefristet / 70.000 Euro Fix (+ mind. 5.000 Euro Bonuszahlungen pro Jahr) / ca. 1.000 Euro netto 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- aktuell: 75 Euro ETFs

- geplant zusätzlich: 300-400 Euro

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden / Umgang mit Verlusten ist verkraftbar, wenn kein Totalverlust

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Haftpflichtversicherung bei Haftpflichtkasse Darmstadt

- BU aktuell in Planung - anderes Thema und mir ist bewusst, dass ich erst Risikovorsorge und dann Altersvorsorge machen sollte 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- siehe 2.5

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- keine

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- lt. letzter Bescheinigung 2.000 € bei Renteneintritt

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- nein

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- mein Arbeitgeber bietet drei Möglichkeiten an: eine Direktversicherung bei der Allianz, eine Pensionskasse des BVV und eine Unterstützungskasse bei der Allianz. 

- Zuschüsse durch den Arbeitgeber gibt es aktuell keine - ab 2019 dann mind. 15% ?

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

- ETF Sparplan / Depotbestand: 2.000€

62% Comstage MSCI World (LU0392494562)

19% Emerging Markets (aufgeteilt auf iShares weil Altbestand und aktuell Comstage im Aufbau) (iShares: IE00B0M63177 / Comstage: LU0635178014)

13% Stoxx Europe 600 (aufgeteilt auf iShares weil Altbestand und aktuell Comstage im Aufbau) (iShares: DE0002635307 / Comstage: LU0378434582)

6% COMSTAGE IBOXX EUR LIQUID SOVEREIGNS DIVERSIFIED (LU0444605645)

 

Macht nach meiner Auswertung aktuell ca.:

41% Amerika

26% Europa

23% Asien/Pazifik

2% Mittel- und Südamerika

1% Afrika/Mittlerer Osten

7% Sonstiges

 

Hier ist zum Ende des Jahres ein Rebalancing geplant. 

 

Kurze Erklärung für die doppelte EMM und Stoxx Geschichte:

Hatte erst auf iShares Sparpläne gesetzt, jedoch wurde der Kauf dann beim Anbieter kostenpflichtig. Also habe ich diese gehalten und für die weitere Ansparung auf die kostenlosen Comstage gesetzt. 

Da beide aktuell leicht im Minus sind, würde ich sie frühestens im Gewinnbereich abstoßen, um dann ein aufgeräumtes Depot zu haben. 

 

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

- 500€

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

- 75 € fix in ETFs

- immer mal wieder etwas auf das Tagesgeldkonto (aktuell: 9.000 Euro)

4.2 Schulden

- keine

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- ich würde spätestens zu Rentenbeginn eine eigene Wohnung haben wollen. Aktuell investiere ich des restliche Netto-Gehalt in Reisen und Urlaub und würde dies gerne die nächsten 2-3 Jahre noch fortsetzen wollen. 

Meine Eltern besitzen ein 2-Familien-Haus, welches ich später einmal erben würde. Selber darin wohnen würde ich auf Grund der Lage nicht, aber es besteht die Möglichkeit zur Vermietung oder Verkauf.

 

5. Bestehende Verträge oder Angebote

- Haftpflichtversicherung bei der Haftpflichtkasse Darmstadt - 96 Euro / Jahr

- Verkehr-Rechtsschutzversicherung bei der DEVK - ca. 100 Euro / Jahr

 

Soweit meine aktuelle Situation. 

 

Meine bisherigen Überlegungen zur Altersvorsorge:

  1. Betriebliche Altersvorsorge
    Aktuell tendiere ich nicht dazu, eine bAV über meinen Arbeitgeber abzuschließen. Erstens, weil mein AG keine Zuschüsse zu den verschiedenen Varianten gibt. Einziger Vorteil für mich wäre also, dass es vom Brutto Gehalt abgeht. Dies führt aber aktuell noch zu dem Nachteil, dass meine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sinken würden - jedenfalls so lange ich unter der BBG liege. Und zweitens, weil ich nicht plane bis zur Rente bei meinem aktuellen AG zu bleiben. Dann müsste ich die bAV entweder umziehen (falls es bei meinem neuen AG passt) oder beitragsfrei stellen. 

    Wenn ich richtig informiert bin, muss mein AG ab 2019 mind. 15% zu meiner bAV dazugeben?
    Bei einer monatlichen Brutto-Umwandlung von sagen wir 800 Euro, müsste er 120 Euro beisteuern = 920 Euro Sparleistung. Nach einem Jahr wären das bereits rund 11.000 Euro Guthaben. 
    Netto würde mich dies genau 370 Euro kosten. Gleichzeitig würde ich jeden Monat 74 Euro weniger in die Rentenversicherung einzahlen. Die genauen Konditionen bzw. Kosten des Produkts kenne ich aktuell noch nicht. 
    In der Rentenphase müsste ich dann jedoch volle Steuern, Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen. 

    Ob sich das dann am Ende noch lohn im Vergleich zu anderen Produkten? Und ich plane aktuell max. 5 Jahre bei meinem jetzigen AG zu bleiben. 
     
  2. Riester Rente
    Zusammengerechnet verdiene ich 75.000 Euro Brutto im Jahr, meine Frau 52.000 Euro Brutto. Aktuell haben wir keine Kinder.
    Laut Berechnung gibt das eine Förderquote von 44%, wenn ich die notwendigen 1750 Euro im Jahr investieren würde.
    Bei einer geplanten Sparleistung von 300 Euro im Monat (bzw. 3600 Euro im Jahr) würde ich auf eine Förderquote von 25% kommen. Mein Steuervorteil läge bei ca. 750 Euro. 
    Da ich bis zu 2100 Euro in meiner Steuererklärung angeben kann, wäre dies wohl die optimale Sparleistung mit einer Förderquote von noch 41% ?

    Jetzt wird hier im Forum immer wieder über die hohen Kosten der verschiedenen Anbieter und Produkte diskutiert. In der Finanztest 10/2017 wurden verschiedene Riester-Fondssparpläne getestet und die Union Uni Profirente sowie Fairriester 2.0 empfohlen. 
    Erstes Produkt hat höhere Renditechancen, aber auch eine höhere Kostenquote. Zweites Produkt moderatere Renditechancen, niedrigere Kostenquote und wäre ein relativ neuer Anbieter auf dem Markt. 

    Ich habe einige Threads zu den beiden Produkten verfolgt und besitze das subjektive Gefühl, dass größtenteils beide Produkte nicht für geeignet gehalten werden bzw. die Nachteile überwiegen. Das ist aktuell der Punkt, der mich etwas verunsichert. 
     
  3. ETFs erhöhen
    Die dritte Möglichkeit wäre meine jetzige doch sehr geringe Sparleistung in ETFs deutlich zu erhöhen.
    Bei thesaurierenden Produkten könnte ich aktuell noch meinen Freibetrag ausreizen und dann wieder in ETFs investieren. 
    Vorteil aus meiner Sicht die möglichen Rendite-Chancen und geringen Kosten. Nachteil, dass ich keine Garantiesumme habe. Ich könnte rein theoretisch im Alter weniger Geld besitzen, als ich über die Jahre eingezahlt habe. Klar, das ist das Risiko. 

 

Aktuell würde ich zu einer Kombination auf Riester-Fondssparplan und ETFs tendieren.

In den Fondsparplan würde ich ca. 2100 Euro im Jahr (175 Euro im Monat) investieren und die Förderung sowie Sonderausgaben in der Steuererklärung mitnehmen. Bezüglich der Anbieterwahl müsste ich mich noch genauer informieren. 

Den restlichen Betrag von ca. 2400 Euro im Jahr (200 Euro im Monat) würde ich in ETFs investieren. 

 

Wie ist eure Meinung dazu? Zurück auf Los und nochmals in die Materie einlesen - oder ein Ausgangspunkt für weitere Überlegungen?

 

Ich danke euch im voraus für eure Unterstützung und Meinung. 

 

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Nachdenklich

Ich würde die dritte Möglichkeit wählen.

Und zwar auch deshalb, weil hier keine Garantiesumme Renditechancen verbaut.

Bei der langen Anlagedauer ist das Risiko, mit der von Dir derzeit gewählten Kombination von ETFs Verluste zu machen oder unter einer wie auch immer errechneten Garantiesumme zu bleiben, verschwindend gering.

Jede Garantie führt zu einer geringeren Rendite.

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mark89
vor 6 Stunden schrieb erazorlll:

Bei einer monatlichen Brutto-Umwandlung von sagen wir 800 Euro, müsste er 120 Euro beisteuern = 920 Euro Sparleistung. Nach einem Jahr wären das bereits rund 11.000 Euro Guthaben. 

Du kannst auch nicht beliebig viel umwandeln. SV-frei sind 4% der Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 6.500€ (West), also 260€ pro Monat. Der Höchstbeitrag liegt bei 8% der BBG, also 520€, wobei nur die ersten 4% SV-frei sind. Steuerfrei sind die vollen 8%. 

 

Was ich ich mich noch frage: Muss der Arbeitgeber überhaupt Beträge über den 4% bezuschussen? Darauf spart er ja keine SV-Beiträge mehr. Die 4% wären sogar bei einer Eigenleistung von ~226€ schon erreicht, durch die 15% Zuschuss landet man bei 260€ bzw. 4%.

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erazorlll
vor 1 Stunde schrieb mark89:

Du kannst auch nicht beliebig viel umwandeln. SV-frei sind 4% der Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 6.500€ (West), also 260€ pro Monat. Der Höchstbeitrag liegt bei 8% der BBG, also 520€, wobei nur die ersten 4% SV-frei sind. Steuerfrei sind die vollen 8%. 

 

Was ich ich mich noch frage: Muss der Arbeitgeber überhaupt Beträge über den 4% bezuschussen? Darauf spart er ja keine SV-Beiträge mehr. Die 4% wären sogar bei einer Eigenleistung von ~226€ schon erreicht, durch die 15% Zuschuss landet man bei 260€ bzw. 4%.

 

Stimmt. Wobei ich in die Unterstützungskasse eine beliebige Höhe steuerfrei einzahlen könnte, müsste jedoch über den 4% SV-Beiträge bezahlen. 

Ich denke die Variante der bAV macht aktuell am wenigsten Sinn. Keine Bezuschussung des AG bzw. ab 2019 max. 15%, aktuell noch unter BBG und damit "Rentenverlust" und letztendlich keine langfristige Angehörigkeit. 

 

 

vor 3 Stunden schrieb Nachdenklich:

Ich würde die dritte Möglichkeit wählen.

Und zwar auch deshalb, weil hier keine Garantiesumme Renditechancen verbaut.

Bei der langen Anlagedauer ist das Risiko, mit der von Dir derzeit gewählten Kombination von ETFs Verluste zu machen oder unter einer wie auch immer errechneten Garantiesumme zu bleiben, verschwindend gering.

Jede Garantie führt zu einer geringeren Rendite.

 

Mir fehlt aktuell noch etwas das Verständnis, warum die Riester-Rente teilweise so schlecht dargestellt wird. 

Ich würde 2100 Euro im Jahr einzahlen und erhalte 175 Euro Zulage. Durch die Angabe der 2100 Euro in der Steuererklärung könnte ich um die 750 Euro zurückbekommen (oder?). 

Bedeutet: ich habe 2275 Euro "Guthaben" und eigentlich nur 1350 Euro ausgegeben (Einzahlung plus Förderung minus Rückerstattung). Um die Rechnung jetzt zu Ende zu führen, müsste ich noch die Kosten für das Riester-Produkt einrechnen.

Darüber hinaus erhoffe ich mir aus dem Riester-Fondsparplan nicht nur die Garantiesumme, sondern auch Gewinne. 

 

Oder habe ich hier einen Denkfehler? 

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DrFaustus
vor 7 Stunden schrieb erazorlll:

 

Stimmt. Wobei ich in die Unterstützungskasse eine beliebige Höhe steuerfrei einzahlen könnte, müsste jedoch über den 4% SV-Beiträge bezahlen. 

Ich denke die Variante der bAV macht aktuell am wenigsten Sinn. Keine Bezuschussung des AG bzw. ab 2019 max. 15%, aktuell noch unter BBG und damit "Rentenverlust" und letztendlich keine langfristige Angehörigkeit. 

 

 

 

Mir fehlt aktuell noch etwas das Verständnis, warum die Riester-Rente teilweise so schlecht dargestellt wird. 

Ich würde 2100 Euro im Jahr einzahlen und erhalte 175 Euro Zulage. Durch die Angabe der 2100 Euro in der Steuererklärung könnte ich um die 750 Euro zurückbekommen (oder?).

Fast. Du musst nur 1925 EUR einzahlen (2100-175).

 

vor 7 Stunden schrieb erazorlll:

 

Bedeutet: ich habe 2275 Euro "Guthaben" und eigentlich nur 1350 Euro ausgegeben (Einzahlung plus Förderung minus Rückerstattung). Um die Rechnung jetzt zu Ende zu führen, müsste ich noch die Kosten für das Riester-Produkt einrechnen.

Darüber hinaus erhoffe ich mir aus dem Riester-Fondsparplan nicht nur die Garantiesumme, sondern auch Gewinne. 

 

Oder habe ich hier einen Denkfehler? 

Der "Denkfehler" oder besser: Das was du nicht berücksichtigt hast ist:

1. Du begibst dich in eine mehr oder weniger große Zwangslage, dass du eine lebenslange Rente bekommst. Die Konditionen dieser Rente sind (mit) entscheidend, ob sich das Ganze lohnt oder nicht. Hinzu kommt die Unsicherheit wie lange du lebst. Plump gesagt: Beißt du früher ins Gras, hättest du lieber nicht Riestern sollen.

2. Du muss alle Rentenzahlungen im Alter versteuern. Nicht nur die Erträge, wie beim ETF-Sparplan. Auch das bringt Unsicherheit mit sich, weil du deinen Steuersatz im Alter jetzt unmöglich kennen kannst.

 

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Tradeoff

Neben Steuern auch Pflege- und Krankenversicherung.

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Strater
· bearbeitet von Strater
vor 14 Minuten schrieb Tradeoff:

Neben Steuern auch Pflege- und Krankenversicherung.

Ist das wirklich so? Normalerweise sollte jeder im Ruhestand Pflichtversicherter einer gesetzlichen Kasse oder Privatversicherter davon befreit sein. Das müsste auf die Meisten zutreffen.

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Studi24
vor 47 Minuten schrieb Tradeoff:

Neben Steuern auch Pflege- und Krankenversicherung.

 

vor 36 Minuten schrieb Strater:

Ist das wirklich so? Normalerweise sollte jeder im Ruhestand Pflichtversicherter einer gesetzlichen Kasse oder Privatversicherter davon befreit sein. Das müsste auf die Meisten zutreffen.

Blödsinn, zumindest auf Riester bezogen. 

 

vor 18 Stunden schrieb erazorlll:

Riester Rente
Zusammengerechnet verdiene ich 75.000 Euro Brutto im Jahr, meine Frau 52.000 Euro Brutto. Aktuell haben wir keine Kinder.
Laut Berechnung gibt das eine Förderquote von 44%, wenn ich die notwendigen 1750 Euro im Jahr investieren würde.
Bei einer geplanten Sparleistung von 300 Euro im Monat (bzw. 3600 Euro im Jahr) würde ich auf eine Förderquote von 25% kommen. Mein Steuervorteil läge bei ca. 750 Euro. 
Da ich bis zu 2100 Euro in meiner Steuererklärung angeben kann, wäre dies wohl die optimale Sparleistung mit einer Förderquote von noch 41% ?

Jetzt wird hier im Forum immer wieder über die hohen Kosten der verschiedenen Anbieter und Produkte diskutiert. In der Finanztest 10/2017 wurden verschiedene Riester-Fondssparpläne getestet und die Union Uni Profirente sowie Fairriester 2.0 empfohlen. 
Erstes Produkt hat höhere Renditechancen, aber auch eine höhere Kostenquote. Zweites Produkt moderatere Renditechancen, niedrigere Kostenquote und wäre ein relativ neuer Anbieter auf dem Markt. 

Ich habe einige Threads zu den beiden Produkten verfolgt und besitze das subjektive Gefühl, dass größtenteils beide Produkte nicht für geeignet gehalten werden bzw. die Nachteile überwiegen. Das ist aktuell der Punkt, der mich etwas verunsichert. 

Vergiss bitte ganz schnell die "Tarifempfehlungen" von Finanztest und versuche Riester-Tarife selbst (oder mit fachkundiger Hilfe, kann bei Riester nicht schaden) zu bewerten.

- in der benannten Ausgabe fehlen wichtige Anbieter bei den Bruttotarifen und Nettotarife (bei fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen) wurden überhaupt nicht betrachtet

- Finanztest betrachtet immer nur die Ansparphase (selbst diese Betrachtung ist lückenhaft und stark vereinfacht!)

- hohe Kosten sind immer relativ, hinter Riester steckt eben auch ein deutlich höherer Verwaltungsaufwand als bei einer/einem ETF-Rentenversicherung/ETF-Sparplan ohne Garantien

https://www.swisslife-select.de/service/hilfe-und-informationen/onlinerechner/riester-rechner.html 

Schon verwendet? Swiss Life Select kannst du vergessen, aber der Förderrechner ist gut.

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Strater
· bearbeitet von Strater
vor 5 Minuten schrieb Studi24:
vor 59 Minuten schrieb Strater:

Ist das wirklich so? Normalerweise sollte jeder im Ruhestand Pflichtversicherter einer gesetzlichen Kasse oder Privatversicherter davon befreit sein. Das müsste auf die Meisten zutreffen.

Blödsinn, zumindest auf Riester bezogen.

 

Meintest du meine Aussage mit "Blödsinn"? Ich bezog mich auf die Pflege- und Krankenversicherung. Dass Steuern anfallen ist klar.

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Studi24
vor 5 Minuten schrieb Strater:

Meintest du meine Aussage mit "Blödsinn"? Ich bezog mich auf die Pflege- und Krankenversicherung. Dass Steuern anfallen ist klar.

Deine Aussage hat den vorherigen "Blödsinn" korrigiert (auf Riester bezogen).

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Nachdenklich
vor 3 Stunden schrieb DrFaustus:

1. Du begibst dich in eine mehr oder weniger große Zwangslage, dass du eine lebenslange Rente bekommst. Die Konditionen dieser Rente sind (mit) entscheidend, ob sich das Ganze lohnt oder nicht. Hinzu kommt die Unsicherheit wie lange du lebst. Plump gesagt: Beißt du früher ins Gras, hättest du lieber nicht Riestern sollen.

:thumbsup:

Oder anders formuliert: Du gibst Dein Geld her und bekommst im Gegenzug keine vollständigen Eigentumsrechte am Kapital. Statt dessen hast Du einen vagen Garantieanspruch auf eine lebenslange Rente, der dem der gesetzlichen Rentenversicherung ähnelt. 

Das kann man machen. Ich würde das als risikoaverses Verhalten bezeichnen. Nachdem die gesetzliche Rentenversicherung aber ja schon einen solchen Anspruch an das Kollektiv bildet (der in Zukunft sicher in der Höhe unzureichend sein wird), wäre mir die Ergänzung der Ansprüche aus der GRV durch echtes Eigentum lieber. 

Das ist aber Ansichtssache. 

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Nachdenklich
vor 11 Stunden schrieb erazorlll:

Darüber hinaus erhoffe ich mir aus dem Riester-Fondsparplan nicht nur die Garantiesumme, sondern auch Gewinne. 

 

Oder habe ich hier einen Denkfehler? 

 

Ich sehe einen Denkfehler darin, daß Du zu übersehen scheinst, daß Du Dir nicht nur beim Riester-Fondssparplan, sondern auch beim eigenständigen ETF-Sparplan Gewinne erhoffen kannst. Die mit dem Riestersparen verbundene Verpflichtung für den Anbieter, Dir eine Garantie zu bieten, mindert aber tendenziell die möglichen Gewinne. Bei der Anlagedauer bietet Dir die Garantie aber keinen wirklichen Nutzen, denn wenn Du es nicht ganz dumm anstellst [Verkauf im Crash], wird Dein Ertrag ohnehin weit über der Garantiesumme liegen. 

Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß die Gewinne, die Du mit einem eigenständigen ETF-Sparplan erzielst, höher sind als die Gewinne, die der Riester-Fondssparplan erwirtschaften kann. (Vorausgesetzt, Du vermeidest die häufig gemachten Anlagefehler - Verkauf im falschen Moment, Mangelnde Diversifikation usw..)

 

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Tradeoff
vor 3 Stunden schrieb Studi24:

Deine Aussage hat den vorherigen "Blödsinn" korrigiert (auf Riester bezogen).

Tatsächlich, ich muss mich korrigieren. Keine SV auf Riester. 

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erazorlll
Am 8.10.2018 um 07:33 schrieb DrFaustus:

Fast. Du musst nur 1925 EUR einzahlen (2100-175).

 

Der "Denkfehler" oder besser: Das was du nicht berücksichtigt hast ist:

1. Du begibst dich in eine mehr oder weniger große Zwangslage, dass du eine lebenslange Rente bekommst. Die Konditionen dieser Rente sind (mit) entscheidend, ob sich das Ganze lohnt oder nicht. Hinzu kommt die Unsicherheit wie lange du lebst. Plump gesagt: Beißt du früher ins Gras, hättest du lieber nicht Riestern sollen.

2. Du muss alle Rentenzahlungen im Alter versteuern. Nicht nur die Erträge, wie beim ETF-Sparplan. Auch das bringt Unsicherheit mit sich, weil du deinen Steuersatz im Alter jetzt unmöglich kennen kannst.

 

 

Bitte nicht falsch verstehen, das soll jetzt kein Angriff sein:

Aber bei ETFs weiß ich auch nicht wann ich sterbe. Baue ich mir bis 67 ein Depot auf und sterbe mit 68, war der größte Teil des Depots wertlos. Weißt du wie ich meine?

Ich würde ja nicht das komplette Geld sofort ausgeben, sondern mir damit einen monatlichen Rentenzuschuss ermöglichen. 

 

Aber ich verstehe deine Grundaussage, die Riester Rente ist deutlich unflexibler als ein ETF Depot. Und im Alter bekomme ich einen festen Wert, der auf eine bestimmte Lebenserwartung berechnet ist.

 

Am 8.10.2018 um 10:13 schrieb Studi24:

Vergiss bitte ganz schnell die "Tarifempfehlungen" von Finanztest und versuche Riester-Tarife selbst (oder mit fachkundiger Hilfe, kann bei Riester nicht schaden) zu bewerten.

- in der benannten Ausgabe fehlen wichtige Anbieter bei den Bruttotarifen und Nettotarife (bei fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen) wurden überhaupt nicht betrachtet

- Finanztest betrachtet immer nur die Ansparphase (selbst diese Betrachtung ist lückenhaft und stark vereinfacht!)

- hohe Kosten sind immer relativ, hinter Riester steckt eben auch ein deutlich höherer Verwaltungsaufwand als bei einer/einem ETF-Rentenversicherung/ETF-Sparplan ohne Garantien

https://www.swisslife-select.de/service/hilfe-und-informationen/onlinerechner/riester-rechner.html 

Schon verwendet? Swiss Life Select kannst du vergessen, aber der Förderrechner ist gut.

 

Ich habe das jetzt mal ausgerechnet mit der Variante, dass meine Frau keinen Vertrag abschließen würde:

Finanzierung des kumulierten Beitrags (77.700 €)
Eigene Belastung: 42.810 €

Zulagen: 6.475 €

Steuerförderung: 28.415 €

 

Sagt mir ich zahle 77.700 Euro (inkl. Steuererstattungen) ein und muss nur 42.810 Euro aufbringen? Macht eine Quote von 45%. 

Was sagst du dazu?

 

Am 8.10.2018 um 10:45 schrieb Nachdenklich:

:thumbsup:

Oder anders formuliert: Du gibst Dein Geld her und bekommst im Gegenzug keine vollständigen Eigentumsrechte am Kapital. Statt dessen hast Du einen vagen Garantieanspruch auf eine lebenslange Rente, der dem der gesetzlichen Rentenversicherung ähnelt. 

Das kann man machen. Ich würde das als risikoaverses Verhalten bezeichnen. Nachdem die gesetzliche Rentenversicherung aber ja schon einen solchen Anspruch an das Kollektiv bildet (der in Zukunft sicher in der Höhe unzureichend sein wird), wäre mir die Ergänzung der Ansprüche aus der GRV durch echtes Eigentum lieber. 

Das ist aber Ansichtssache. 

 

Also in Summe nehme ich zum Thema Riester-Fondssparplan mit:

An sich eine geeignete Altersvorsorge mit Zuschüssen und Steuerersparnissen. Jedoch eine risikoarme Variante und dadurch geringere Renditechancen.

 

Jetzt kann ich für mich entscheiden, ob ich neben der GRV noch einen zweite sichere Variante haben möchte, oder ein ETF Depot für höhere Renditechancen verwende. 

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DrFaustus
Gerade eben schrieb erazorlll:

 

Bitte nicht falsch verstehen, das soll jetzt kein Angriff sein:

Aber bei ETFs weiß ich auch nicht wann ich sterbe. Baue ich mir bis 67 ein Depot auf und sterbe mit 68, war der größte Teil des Depots wertlos. Weißt du wie ich meine?

Nein, der Teil, der noch übrig ist, wird vererbt, während er dann bei Riester ab einem gewissen Alter wirklich "weg" ist.

Gerade eben schrieb erazorlll:

 

Ich habe das jetzt mal ausgerechnet mit der Variante, dass meine Frau keinen Vertrag abschließen würde:

Finanzierung des kumulierten Beitrags (77.700 €)
Eigene Belastung: 42.810 €

Zulagen: 6.475 €

Steuerförderung: 28.415 €

 

Sagt mir ich zahle 77.700 Euro (inkl. Steuererstattungen) ein und muss nur 42.810 Euro aufbringen? Macht eine Quote von 45%. 

Was sagst du dazu?

Vermutlich dein Grenzsteuersatz zzgl. Soli und KirchenSt. Ja...

 

Das ist aber nicht die entscheidende Frage wie hoch deine Förderung ist, sondern was du als Rente, netto also nach Steuern bekommst und wie lange.

 

Gerade eben schrieb erazorlll:

 

 

Also in Summe nehme ich zum Thema Riester-Fondssparplan mit:

An sich eine geeignete Altersvorsorge mit Zuschüssen und Steuerersparnissen. Jedoch eine risikoarme Variante und dadurch geringere Renditechancen.

Zuschüsse und Steuerersparnisse werden teilweise ausgeglichen durch Steuern, die du im Alter auf diese Zahlungen leisten musst.

 

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jensebluemchen

Meine Meinung: das eine tun, das andere nicht lassen.

 

Bei gutem Einkommen (damit meine ich dich) lohnt sich Riester tendenziell über die attraktive Steuererstattung. Du musst 2.100-Zulage(n) einzahlen und bekommst sehr viel Steuern zurück erstattet. Tatsächlich ist Riester jedoch eine Wette auf ein langes Leben. Selbst wenn du später einmal förderschädlich kündigst, kannst du die Erträge auf das inzwischen vermehrte Kapital behalten. Ich selbst bin bei fairr und sehr zufrieden. Die Rendite ist gut. Aber die Börsen sind ja auch gut gelaufen!

 

In jedem Falle ist es jedoch wichtig!!! Die Freie Fonds-Anlage mit ETF auszubauen! Früher war ich genau wie du und habe immer diese Aktions ETF gekauft. Völliger Schwachsinn! Such dir lieber einen Broker, der dir die wirklich guten ETF zu einem fairen Einstiegspreis ermöglicht. Das kostet dann zwar generell ein paar Euro, du hast aber Ordnung im Depot! 

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