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cyborg

Lohnt sich BAV für mich? Bitte um gedankliche Unterstützung

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cyborg

Hallo Forum,

 

wie wahrscheinlich in vielen anderen Firmen auch hat sich auch mein Arbeitgeber entschieden, im Zuge der gesetzlichen Änderungen das Thema BAV zu pushen. Folgendes kann ich Euch über mich sagen:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Ich bin Bankkaufmann und daher grundsätzlich über die Basics informiert. Das Thema Anlageberatung ist bei mir aber schon ein paar Tage her und die letzten langen Jahre war ich eher kreditlastig unterwegs. Bisher hatte ich Einzelaktien, findsgebundene Rentenversicherungen, Edelmetalle und vieles mehr. Man tobt sich halt aus ;-)

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

In meinem ebase-Depot liegen derzeit 3 Fonds. 

1.) Xtrackers DAX UCITS ETF 1C (LU0274211480) für meine VL , Bestand: 1.667,20 EUR, monatlich 40 EUR

2.) LYXOR MSCI World UCITS ETF D-EUR (FR0010315770), Bestand: 4.581,21 EUR, monatlich 200 EUR

3.) ComStage MSCI Emerging Markets (LU0635178014), Bestand 1.998,72 EUR, monatlich 110 EUR

Dazu führe ich noch monatlich 100 EUR ab in anderen anonyme Anlageprojekte^^

Gesamtsparleistung also derzeit 450 EUR im Monat.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

wenige Stunden im Monat

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Ohne Volatilität keine Rendite. Verluste kann ich locker aussitzen.

 

Optionale Angaben:

1. Alter: 32

2. Berufliche Situation: Fest angestellt, Beförderung könnte nächstes Jahr anstehen.

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Nein

4. Gehalt: Brutto 4.600 EUR, 13 Gehälter zzgl. Bonusvereinbarung + ggf. Zuwächse nächstes Jahr wegen Beförderung

 

Mein Arbeitgeber fördert meine Einzahlungen mit 20%. Rechne ich das mit dem BAV-Rechner aus, komme ich bei einem angenommenen Sparbetrag von 100 EUR auf eine Gesamtleistung von 120 EUR, die mich netto aber nur 52 EUR kostet. Bis hierhin ein guter Deal. Problematisch wird es dann in der Rentenphase, wo ich ja sowohl volle Steuern als auch voll Krankenkassenbeiträge + Pflegeversicherung abdrücken muss. Das entspricht nach heutigen Maßgaben sicherlich prognostiziert einer Abgabenlast von 35-40% (um einfach mal eine Kalkulationsgrundlage zu haben - weiß ja keiner, wie sich die Beiträge und Steuersätze entwickeln). 

 

Vergleiche ich das mit meinem Depot, habe ich dort eine andere Situation. Behalte ich meine Sparleistung wie oben angegeben bei, sind mit Anfang 60 ca. 250.000 EUR in meinem Depot (berechnet mit einer angenommenen Rendite von 5% um das Thema Inflation gleich mit abzuhandeln), eine gute Hälfte besteht dann aus Kursgewinnen, die zu versteuern sind (derzeit mit 26,375%). Meine Einzahlungen sind ja steuerfrei. Mache ich es mir also für einen pi-mal-Daumen Vergleich einfach und halbiere den Steuersatz (da sich der Depotwert ungefähr 50/50 aus Eigenleistungen und Kursgewinnen zusammensetzt), lande ich bei einer Abgabenlast von ca. 13%. Bis hierhin korrekt oder mache ich bereits Denkfehler? Würde man mit den historisch erreichten Renditen von ca. 8% kalkulieren, erhöht sich natürlich der Anteil an steuerpflichtigen Kursgewinnen, bleibt aber trotzdem spürbar unter der Abgabenlast der BaV.

 

Nun zahle ich in der BAV ja aber deutlich mehr ein als im Fondsdepot (nämlich 2,4x soviel), so dass sich der Abgaben"nachteil" der BAV wieder halbwegs ausgleichen dürfte. Ich müsste mir wahrscheinlich als nächstes mal ein Angebot rechnen lassen und auch die Gebührenstruktur prüfen, richtig? Oder was meint Ihr?

 

 

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dimido
· bearbeitet von dimido
Rechenfehler...
vor 2 Stunden schrieb cyborg:

Mein Arbeitgeber fördert meine Einzahlungen mit 20%. Rechne ich das mit dem BAV-Rechner aus, komme ich bei einem angenommenen Sparbetrag von 100 EUR auf eine Gesamtleistung von 120 EUR, die mich netto aber nur 52 EUR kostet. Bis hierhin ein guter Deal.

Durch die Gehaltsumwandlung von 120 EUR werden allerdings auch nicht 18,7% also nicht 22,44 EUR an die gesetzliche Rentenversichrung monatlich für Dich abgeführt.
Das heißt der AG bekommt von den 20 EUR also 11,22 EUR wieder zurück, da er ja seine eigenen AG-Beitrage zur GRV spart (die dann Deine Rente schmälert).
Es werden auch keine 3% Arbeitslosenversicherunsgbeitrag abgeführt, also spart der AG nochmal seine Hälfte von 3% von 120 EUR, also 1,80 EUR.

 

Von den 20 EUR bleiben also nur 20 EUR - 11,22 EUR - 1,80 EUR = 6,98 EUR als Geschenk übrig.


Experten können Die sicher sagen, um wieviel Deine gesetzliche Rente kleiner sein würde, wenn jeden Monat 22,44 EUR weniger Beiträge gezahlt werden.

Wenn Du weniger verdienen würdest (unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der GKV) würde der AG sogar noch seinen AG-Anteil an der GKV sparen. Den Du, wie Du bereits richtig erkannst hast, später aber dann "nachgelagert" doch wieder voll bezahlen musst. Der AG könnte damit sogar ins Plus kommen mit seinem Geschenk :)

 

Es ist halt ein dicker Nachteil wenn Du das Geld durch nachgelagerte Verbeitragung in die Zukunft verschiebst, denn Du verschiebst es aus der aktuell beitragsfreien Range (da > 4425 EUR) später in eine beitragspflichtige Range. Der AG spart bei diesem Konstrukt seinen Anteil an den SV-Beiträgen und Du musst diesen Anteil aber später selbst zahlen. Gut für ihn, schlecht für Dich.
Der geringere Grenzsteuersatz später kann diesen Nachteil kaum ausgleichen.

 

Das ganze lohnt sich meiner Ansicht nach nur, wenn es wesentlich üppiger vom AG gesponsert wird (und somit den Nachteil ausgleicht).

 

Ich habe auch so eine BAV (Unterstützungskasse). Allerdings mit anderen Rahmenzahlen.
Ich verdiene oberhalb der Beitragsbemessungsgrzenze zur gesetzlichen Rente, daher schmälert die Umwandlung eigenen Brutto-Geldes nicht meine gesetzliche Rente (und der AG spart somit auch keine Beiträge, so wie bei Dir). Dazu stockt mein AG meinen Anteil von 112,84 EUR mit weiteren 184,18 EUR, auf dann insgesamt 297,02 EUR pro Monat auf. Das lohnt sich dann trotz der hohen Abzüge später bezogen auf meinen Eigenanteil heute.
Ich hatte von 2006 bis 2012 zusätzlich noch einen weiteren Entgeltumwandlungsvertrag laufen (Pensionskasse), der nur aus eigenem Brutto versorgt wurde.
Habe diesen Vertrag aber 2012 beitragsfrei gestellt nachdem ich nochmal mit aktuellen Zahlen nachgerechnet hatte. Denn da später meine ganze Rente steuerpflichtig sein wird, komme ich schnell an einen Grenzsteuersatz als Rentner, der dann zusammen mit den Voll-Abzügen zu GKV und PV höher ist, als die eingesparte Steuer von heute (Beiträge zu GVK, PV und GRV spare ich ja nicht in der Ansparphase).
Das gilt natürlich nur bei gesetzlicher Krankenversicherung heute und später als Rentner. Wäre ich privat versichert sähe die Rechnung anders aus.

 

Also ich würde es an Deiner Stelle mit Deinen Rahmenzahlen nur machen, wenn es deutlich mehr vom AG gäbe.

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cyborg

Danke für Deine Antwort und die Berechnungen. Ich hatte schon so ein Gefühl, teile aber deine Ansicht. Es wird sich wahrscheinlich immernoch nicht lohnen... Ich hole mir mal ein Angebot ein und dann schauen wir mal, wie die Spielregeln (=Kosten) so sind.

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jensebluemchen

Bei deinem Einkommen dürfte Riester wegen der Steuerförderung deutlich interessanter sein als BAV.

 

Auf gesetzliche Rahmenbedingungen von heute würde ich mich in 30 Jahren jedoch nicht verlassen. Mein Vater war, wie du, Mitarbeiter einer Sparkasse und hat seinerzeit eine Direktversicherung abgeschlossen. Ihm wurde versprochen, dass diese Betriebsrente später einmal steuerfrei und sozialabgabenfrei sein wird. Mitten im Spiel wurden dann, ohne Bestandsschutz, die Regeln geändert. Wer sagt dir, dass das nicht auch einmal zum Positiven hin geschieht?! Daher gilt für mich das Motto: das eine tun, das andere aber nicht lassen.  Wenn mir später die gesetzlichen Rahmenbedingungen oder die Rentenbedingungen nicht passen, kann ich immer noch förderschädlich kündigen. Stand heute ^^

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