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Veedol

29 Jahre, 4.000 EUR Netto - wie weiter investieren?

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Gast240102
Am 23.9.2018 um 22:02 schrieb Toomi:

 

Hast so oder so ein in meinen Augen relativ sportliches Konsumverhalten mit 1.700€. 

 

 

"Sportlich" ist sein Konsumverhalten nicht. Eher "frugalistisch". Er hat hat ein Kfz-Leasing, welches in seinen Konsumausgaben enthalten sein müsste.

 

Ich fahre ca. 20.000 km mit meinem Kfz:

Die Unterhaltskosten liegen bei ca. 350  EUR im Monat (160 EUR Diesel (200*7*1,37/12), 76 EUR Versicherung (VK+HP), 30 EUR (Service-inklusive für 80.000 km sowie 60 Monate Garantie), 20 EUR Parken, 33 EUR Steuer, 35 EUR Reifen, 14 EUR Kleinkram (Wäsche, Zubehör etc.) + 389 EUR Leasingrate = 739 EUR Kfz Kosten im Monat.

 

Dafür ist das Auto immer aktuell und neu (530xd Touring G31). Viel günstiger geht es eigentlich nicht, wenn man keine ganz alte Möhre fahren möchte. Mein vorheriges Kfz (320d) kostete ca. 579 EUR pro Monat. Ein 6 Jahre alter (sehr gut ausgestatteter 320dA mit ca. 100.000 km) kostet immer noch ca. 15 -16.000 EUR und hat einen Wertverlust von ca. 2.500 EUR p.a. für die nächsten 5 Jahre (Alter dann: 11 Jahre ca. 180.0000 km: Preis noch ca. 4.000 - 5.000 EUr) zzgl. kommende Verschleißreparaturen (Stoßdämpfer + evtl. Partikelfilter+ Bremsen also diverse Verschleißteile), die man sich bei einem einjährigen über 3-5 Jahre häufig spart. 

 

Rechnet man also von den 1.700 EUR das Kfz mal mit ca. 500 EUR bis 740 EUR (im Mittel mal 600 EUR) heraus, so verbleiben 1.100 EUR für den Konsum. Wer allein lebt, dem fehlen Skaleneffekte bei den Lebensmitteln und ich würde mal auf ca. 400 EUR Lebensmittel bei gesunder Ernährung im Monat tippen. Dann bleiben ca. 700 EUR für Freizeit, Handy, Fitnessstudio, Weggehen, Urlaub, Kleidung etc.. "Sportlich" ist für mich ein solches Konsumverhalten nicht, sondern eher sparsam. Ein Ski-Wochenende kostet schnell um die 300 EUR und da ist man schon günstig unterwegs.  Im Sommer kommt ein zweiwöchiger Urlaub inkl. Essen, Freizeit etc. auch schnell auf 1.500 EUR und mehr. Ist es dekadent, wenn man in 5 Wintermonaten einmal 3-4 Ski-Wochenenden einplant und zwei Wochen Urlaub für 1.500 EUR macht? Die Skiwochenenden und der Urlaub würden sich umgerechnet allein auf ca. 250 EUR monatlich belaufen.

 

Mein Tipp an den TE übrigens, da er überlegt im März ein Auto zu kaufen: Sofern es ein neueres Kfz sein soll, er alle 3-5 Jahre einen Wechsel avisiert und er vorsichtig fährt bzw. einen sicheren Stellplatz hat, sollte er an ein Gebrauchtwagenleasing denken (leasingmarkt.de, gute Rate.de leasingtime, oder direkt auf mobile.de des suchen) da die Kapitalbindung entfällt und er das Geld in ETF oder alternative Anlagen investieren kann.

Mein Beispiel: Mein 530xd touring hat einen NP von 82.210 EUR und als ex-Mieter (wie neu) nach einem 10 Monaten einen Kaufpreis von 47.980 EUR gehabt. Würde ich die Summe aus dem Depot entnehmen und auf die kalkulatorische Rendite von 4,4% p.a. (nach Steuern verzichten), dann kostete mich das in etwa ca. 1.600 -1.800 Ertrag p.a. zusätzlich zum Wertverlust. Bei einer Finanzierung über die Comdirect bank (derzeit 2,42 % p.a.) kostet mich das 9.000 EUR - 1.100 EUR Zinsen.

Hinzu kommt der Wertverlust: Man bekommt nach 3,5 Jahren für einen 530xd touring privat oder Inzahlungnahme noch ca. 24.000 - 28.000 EUR -> Wertverlust ca. 20.000 - 24.000 -> somit ca. 5.700 EUR bis 6.800 EUR Wertverlust p.a. zzgl. der Zinskosten.

Das Leasing kostet nur 4.668 EUR und ist somit p.a gerechnet ca. 2.000 EUR - 3.000 EUR  (30% - 40%) günstiger als der Kauf mit 2,42% Finanzierung oder sogar 4.000 - 5.000 EUR günstiger als der Barkauf mit Verlust der Alternativrendite.

 

Tipp zur Erhöhung der Sparrate:

Evtl. wäre eine 1-Zimmerwohnung für ca. 800 EUR sinnvoll und gegebenfalls auf das Kfz verzichten. Wenn man die Sparrate erhöhen möchte und nicht allzuviel unterwegs ist (evtl. nur ca. 8.000 bis 10.000 km) dann böte sich gegebenfalls auch der Verzicht auf ein Kfz und die Nutzung von Diensten wie STATT Auto in München an.  In Summe ließe sich damit die Sparrate wohl um ca. 600 - 800 EUR p.a. steigern, allerdings um den Preis "spartanisch" zu leben.

 

Vom Lebensalter her (29) wäre eine Wohnung zu empfehlen, da es nahezu die einzige Möglichkeit ist (außer leveraged ETF), gehebelt am Markt tätig zu werden. Kauft man eine 1-Zimmerwohnung, die heute 300.000 EUR kostet und steigt diese nach zwei Jahren auf 350.000, dann wird man derartige Steigerungen nicht mit ETFs und einem Investvolumen von 25.000 EUR schaffen. Allerdings fragt man sich wie lange der Immobilienboom noch so weitergehen kann. Gleichwohl: Bei der aktuellen Lohnentwicklung und einer Inflation von 2,3 % (die auch in den nächsten Jahren hoch sein wird, weil die Mietspiegel verzögert deutlich die steigenden Mieten zeigen werden) könnten die Immopreise evtl.  weiterhin moderat steigen. Zudem kann man in diesem Alter auch Fehlschläge noch gut verkraften und nirgendwo werden Fehlschläge steuerlich so gut abgefedert wie bei fremdfinanzierten Immobilien. Innerhalb der Spekulationsfrist von 10 Jahren bekäme man seinen Verlust zu einem guten Teil vom Finanzamt ersetzt. 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 50 Minuten schrieb fintech:

Dafür ist das Auto immer aktuell und neu (530xd Touring G31).

 

Der teure Gebrauchtwagen der Premium oberen Mittelklasse ist solange günstig, wie du keine unerwarteten größeren Schäden wie z. B. einen Motorschaden hast. Es besteht ja keine Herstellergarantie mehr bei einem Gebrauchten, bestenfalls Kulanz, wenn man jeden Service bei der teuren Werkswerkstatt macht.

 

Wie viel kostet denn der 3 Liter Diesel Austauschmotor inklusive Arbeit? Solche Reparaturkosten von teuren Premium Gebrauchten werden nicht billiger, wenn das Auto gebraucht ist.

 

Davon abgesehen ist bei 20 tkm p.a. der Nutzen eines 530xd schwer nachvollziehbar. Viel Zeit verbringst du in dem Auto nicht, aber die laufenden Kosten zahlst du jeden Monat, in jedem Fall. 739 Euro fürs Ego pro Monat?

 

Und dann ... willst du wirklich nur einen 530xd oder macht dich eigentlich der BMW 8er mehr an? Wie wäre denn die Rechnung, wenn du dir einige Male im Jahr einen 8er mit 530 PS V8 Benzinmotor ein Wochenende leihst und im Alltag nicht mit 265 Diesel-PS für 739 Euro im Monat im Stau stehst?

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Strahlemann84
vor 54 Minuten schrieb fintech:

 

 

Vom Lebensalter her (29) wäre eine Wohnung zu empfehlen, da es nahezu die einzige Möglichkeit ist (außer leveraged ETF), gehebelt am Markt tätig zu werden. Kauft man eine 1-Zimmerwohnung, die heute 300.000 EUR kostet und steigt diese nach zwei Jahren auf 350.000, dann wird man derartige Steigerungen nicht mit ETFs und einem Investvolumen von 25.000 EUR schaffen.

 

Was ist mit Kaufnebenkosten in deinem Beispiel? (+30.000 €?)

Wenn nach 2 Jahren schon wieder verkauft wird, was sagt dann die Bank bzgl. dem gekündigten Darlehen? Vorfälligkeitsentschädigung? Höhe?

Wie hoch ist unter Berücksichtigung dieser Punkte der Gewinn und die Rendite in deinem Beispiel?

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Gast240102
vor 2 Minuten schrieb tyr:

 

Der teure Gebrauchtwagen der Premium oberen Mittelklasse ist solange günstig, wie du keine unerwarteten größeren Schäden wie z. B. einen Motorschaden hast. Es besteht ja keine Herstellergarantie mehr bei einem Gebrauchten, bestenfalls Kulanz, wenn man jeden Service bei der teuren Werkswerkstatt macht.

 

Wie viel kostet denn der 3 Liter Diesel Austauschmotor inklusive Arbeit? Solche Reparaturkosten von teuren Premium Gebrauchten werden nicht billiger, wenn das Auto gebracht ist.

 

Davon abgesehen ist bei 20 tkm p.a. der Nutzen eines 530xd schwer nachvollziehbar. Viel Zeit verbringst du in dem Auto nicht, aber die laufenden Kosten zahlst du jeden Monat, in jedem Fall.

Da musst Du etwas missverstanden haben. Aus den von Dir genannten Gründen, würde ich eben keine 5-6 Jahre alten Möhren mehr kaufen. Audi und BMW haben mittlerweile ca. 60 Monate Garantie auf Ihre jungen Gebrauchten (in der Regel 8-12 Monate alt).

Aus den von Dir genannten Gründen habe ich meinen alten 320dA (6Jahre) auch abgegeben und bin auf den 530xd touring gewechselt.

Der 3er war noch ok, aber ich hatte manchmal das Gefühl, dass der Turbo leicht pfeift, die Handbremse nachgezogen werden müsste und die Bremsen wären in den nächsten 20.000 km + Service auch fällig gewesen (Kosten ca. 1.200 EUR). Nach 6 Jahren können durchaus weitere Schäden (Partikelfilter, Stoßdämpfer) kommen und man hat immer noch 2.300 EUR p.a. Wertverlust zzgl. Kapitalbindung von 12.700 EUR (Händlerinzahlungnahme).

 

Der 530xd touring hat 60 Monate Garantie ab Erstzulassung (36 Monate Herstellergewährleistung mit Beweislastumkehr und 24 Monate Europlus (Händlergarantie)) und der Service kostet im Paket 360 EUR p.a.).

Man spart bei einem 6 Jahre alten Gebrauchten wie dem 320dA evtl. 150 EUR p.M. Wertverlust + 60 EUR im Unterhalt, aber dafür hat man die von Dir aufgezählten Reparaturrisiken, die man auch bepreisen muss und wenn man Pech hat,  ist was am Getriebe oder Motor und man ist ein paar tausend EUR los. Selbst ohne diese Schäden ist ein fast neuer 530xd Touring durch das momentan extrem hoch subventionierte Leasing nur 100 EUR teurer als eine 6 Jahre alte 320dA Möhre. Dafür habe ich mehr Fahrspass und ich muss keinen Defekt selbst bezahlen. Abgsehen davon, ist das Auto auch deutlich sicherer.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 6 Minuten schrieb fintech:

Da musst Du etwas missverstanden haben. Aus den von Dir genannten Gründen, würde ich eben keine 5-6 Jahre alten Möhren mehr kaufen. Audi und BMW haben mittlerweile ca. 60 Monate Garantie auf Ihre jungen Gebrauchten (in der Regel 8-12 Monate alt).

Aus den von Dir genannten Gründen habe ich meinen alten 320dA (6Jahre) auch abgegeben und bin auf den 530xd touring gewechselt.

Der 3er war noch ok, aber ich hatte manchmal das Gefühl, dass der Turbo leicht pfeift, die Handbremse nachgezogen werden müsste und die Bremsen wären in den nächsten 20.000 km + Service auch fällig gewesen (Kosten ca. 1.200 EUR). Nach 6 Jahren können durchaus weitere Schäden (Partikelfilter, Stoßdämpfer) kommen und man hat immer noch 2.300 EUR p.a. Wertverlust zzgl. Kapitalbindung von 12.700 EUR (Händlerinzahlungnahme).

 

Der 530xd touring hat 60 Monate Garantie ab Erstzulassung (36 Monate Herstellergewährleistung mit Beweislastumkehr und 24 Monate Europlus (Händlergarantie)) und der Service kostet im Paket 360 EUR p.a.).

Man spart bei einem 6 Jahre alten Gebrauchten wie dem 320dA evtl. 150 EUR p.M. Wertverlust + 60 EUR im Unterhalt, aber dafür hat man die von Dir aufgezählten Reparaturrisiken, die man auch bepreisen muss und wenn man Pech hat,  ist was am Getriebe oder Motor und man ist ein paar tausend EUR los. Selbst ohne diese Schäden ist ein fast neuer 530xd Touring durch das momentan extrem hoch subventionierte Leasing nur 100 EUR teurer als eine 6 Jahre alte 320dA Möhre. Dafür habe ich mehr Fahrspass und ich muss keinen Defekt selbst bezahlen. Abgsehen davon, ist das Auto auch deutlich sicherer.

 

Du rechnest es dir schön, dass du den Premium obere Mittelklassewagen mit Vielfahrerdiesel und geringer Fahrleistung trotzdem haben willst. Kostet ja auch entsprechend mit 739 Euro pro Monat.

 

Finanziell sinnvoll ist das nicht, egal wie lange man sich das schön rechnet.

 

Es wird nur dadurch für dich sinnvoll, weil du dir sagst, dass du das Auto haben willst und dann so lange rechnest, bis du mit der Finanzierung leben kannst.

 

Völlig in Ordnung, machen viele andere auch. Sparen ist das trotzdem nicht, eher Konsum aus Leidenschaft. Was ja völlig in Ordnung ist.

 

Ich verstehe nur nicht, warum du dich dabei in so komplizierte Rechnungen verstrickst, statt das Geld einfach auszugeben, wenn du das willst. Das erweckt eher den Verdacht, dass dir das Auto eigentlich für deinen Nutzen viel zu teuer ist.

 

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Reinsch
vor einer Stunde schrieb fintech:

 

"Sportlich" ist sein Konsumverhalten nicht. Eher "frugalistisch". Er hat hat ein Kfz-Leasing, welches in seinen Konsumausgaben enthalten sein müsste. 

 

 

Interessant, wie unterschiedlich die Interpretation von "frugalistisch" doch sind...

 

Wie Tyr bereits gesagt hat: Ein Auto in dieser Preisklasse ist nicht finanziell vernünftig, egal wie man es dreht. Frugal schon gar nicht.

Machen kann man das natürlich trotzdem, aber dann sollte man sich auch eingestehen, dass das eine "Ich will das aber, weil ich es geil finde und mein Ego gestreichelt wird" Entscheidung ist, und keine wirtschaftlich rationale.

 

Und es braucht 400€ pro Monat für gesunde Ernährung? Ich komme mit knapp 150€ sehr gut hin, und da sind schon "Treats" wie Wein und Schokolade mit drin.

Porridge zum Frühstück, mittags selbstgekocht mit regionalem und saisonalem Gemüse vom Wochenmarkt, wenig Fleisch, Fertigprodukte und Softdrinks, abends Brot oder Gemüserestverwertung.

Und wer braucht Skaleneffekte, wenn er Tupperdosen und nen Kühlschrank hat?

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Gast240102
vor 7 Minuten schrieb Strahlemann84:

Was ist mit Kaufnebenkosten in deinem Beispiel? (+30.000 €?)

Wenn nach 2 Jahren schon wieder verkauft wird, was sagt dann die Bank bzgl. dem gekündigten Darlehen? Vorfälligkeitsentschädigung? Höhe?

Wie hoch ist unter Berücksichtigung dieser Punkte der Gewinn und die Rendite in deinem Beispiel?

 

Das kommt auf die Finanzierungslaufzeit drauf an. Es sollte nur ein Beispiel sein. Bei einem alternativen Invest in ETF und 10% p.a. Rendite hätte er jedenfalls nur ca. 5.000 EUR vor Steuern gewonnen.

 

vor 1 Minute schrieb tyr:

 

Du rechnest es dir schön, dass du den Premium obere Mittelklassewagen mit Vielfahrerdiesel und geringer Fahrleistung trotzdem haben willst. Kostet ja auch entsprechend mit 739 Euro pro Monat.

 

Finanziell sinnvoll ist das nicht, egal wie lange man sich das schön rechnet.

 

Schön gerechnet ist da nichts. Da ich meine Kosten steuerlich geltend mache, sind die auf den cent exakt ermittelt über spritmonitor.de. Ich lege hier die exakten Kosten offen (Sprit ist natürlich nicht zu 100% exakt) und wollte darlegen, dass Autofahren generell sehr, sehr teuer ist und man bei geringen Fahrleistungen ernsthaft Car-sharing oder auch Mietwagen in Betracht ziehen sollte.  20.000 km Fahrleistung kosten in einem neuen oder gebrauchten Auto (ob Premium oder nicht), welches um die 25.000 EUR kosten soll um die 300 EUR laufender Unterhalt + Wertverlust oder Leasingrate und da landet man zwischen 600 -800 EUR Gesamtkosten.

 

Was ich schon sagen wollte: Ein großes Auto muss im Vergleich zu einem deutlich kleineren und älterem Auto nicht zwingend deutlich teurer sein. Mein 320dA wäre im Vergleich zu meinem aktuellen 530xd touring im besten Fall 180 EUR p.a. günstiger gewesen. Im schlechten Fall mit Reparaturen wäre er evtl. sogar teurer (Motor oder Getriebedefekt) und mittleren Szenario mit den sich andeutenden Verschleißreparaturen (Turbo, Bremsen, PDC (ein Piepser machte Zicken), + Handbremse) wäre er evtl. noch ca. 100 EUR günstiger als ein 530xd mit rundum Sorglospaket. Dafür wäre der 320dA halt auch 6 Jahre älter und im Fahren wirklich kein Vergleich. Das ist es mir einfach wert.

 

Wer sparen will, sollte auf ein Kfz verzichten oder ein wirklich uraltes Wegwerf-Auto nehmen, wobei das immer noch ca. 260 - 400 EUR p.M. bei 20.000 Kilometer kosten wird, da es auch Reifen, Sprit, Versicherung, Wartung und Reparaturen benötigt.

 

Bei mir kam noch ein Grund hinzu. Nach 5 Jahren lief der 320dA aus der Abschreibung und ich kann ihn damit steuerlich nicht mehr geltend machen. Ich fahre mein Kfz zu 85% beruflich und bekomme 50 cent pro Kilometer erstattet (also ca. 8.500 EUR). Die darüber liegenden tatsächlichen Kilometerkosten für die beruflichen Kilometer sind steuerlich Werbungskosten. Das Auto kostet somit maximal ca. 70 EUR Eigenanteil im Monat. Ich wäre auch nicht bereit für ein Kfz privat Geld auszugeben. Ich benötige das Kfz für die Arbeit. Würde ich die Uralt-Möhre nehmen, dann müsste ich deutlich mehr Steuern zahlen und da ist mir ein sicheres und souveränes Kfz lieber, denn es sind genug Idioten auf den Straßen unterwegs.

 

Wäre ich Privatfahrer würde ich bei meinen Kilometern gar kein Auto fahren, sondern Mietwagen nehmen oder mit dem Zug fahren. Das ist deutlich günstiger. Keine Frage.

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Gast240102
vor 26 Minuten schrieb Reinsch:

 

Interessant, wie unterschiedlich die Interpretation von "frugalistisch" doch sind...

 

Wie Tyr bereits gesagt hat: Ein Auto in dieser Preisklasse ist nicht finanziell vernünftig, egal wie man es dreht. Frugal schon gar nicht.

Machen kann man das natürlich trotzdem, aber dann sollte man sich auch eingestehen, dass das eine "Ich will das aber, weil ich es geil finde und mein Ego gestreichelt wird" Entscheidung ist, und keine wirtschaftlich rationale.

Billiger geht immer das ist klar. Es gibt einfach momentan Angebote am Markt, da kann man mit relativ geringen Mehrkosten eine völlig andere Klasse fahren. Mein Beispiel 6 Jahre alter 320dA (wert 15.000 EUR) vs. 10 Monate altem 530xd touring (Wert 48.000 EUR) ist real und exakt ermittelt. Die G30/G31 (aktuelle 5er Modellreihe) werden derzeit so massiv subventioniert, dass sie im Vergleich zu einem 6 Jahre alten Gebrauchten in den Totalkosten nicht dramatisch abweichen, da man für die nächsten 48 Monate vor jeglichen Reparaturen gefeit ist und die Leasingrate nur ca. 170 EUR über dem Wertverlust des alten Gebrauchten liegt. Klar ist, dass ein Wegwerfauto günstiger ist, aber wie gesagt, auch das kostet ca. 270 - 400 EUR im Monat, da die Betriebskosten einfach entsprechend hoch sind für 20.000 km.

 

vor 33 Minuten schrieb Reinsch:

Und es braucht 400€ pro Monat für gesunde Ernährung? Ich komme mit knapp 150€ sehr gut hin, und da sind schon "Treats" wie Wein und Schokolade mit drin.

Porridge zum Frühstück, mittags selbstgekocht mit regionalem und saisonalem Gemüse vom Wochenmarkt, wenig Fleisch, Fertigprodukte und Softdrinks, abends Brot oder Gemüserestverwertung.

Und wer braucht Skaleneffekte, wenn er Tupperdosen und nen Kühlschrank hat?

Das ist wirklich günstig. Muss ich neidlos anerkennen. Das würde ich nie schaffen, allerdings habe ich bei meiner Rechnung Mittagessen in der Kantine, Bäcker, oder Restaurant mit ca. 4 - 8 EUR eingerechnet. So ist es zumindest bei mir und in meinem Job ist es wichtig, den Kontakt zum Team zu haben. Insofern besteht ein gewisser Zwang, mittags gemeinsam Essen zu gehen und ich denke, dass ist bei vielen so.

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Mkoll
· bearbeitet von Mkoll

 

Am 24.9.2018 um 22:41 schrieb morini:

 

1300 EUR monatlich für eine einzige Person?

 

Wie wohnt in München und Umland denn Otto Normalverbraucher, also VerkäuferInnen, Friseusen, Arzthelferinnen, Kindergärtnerinnen, Kfz-Mechaniker, Maurer etc., bzw. wie können diese Personengruppen ihre Miete aufbringen?

 

 

Das ist ein nicht unüblicher Preis für ne 2-3 Zimmer Wohnung mit halbwegs zentraler Lage in Muc.  Hab auch über ein halbes Jahr gesucht um eine mit 1100€ zu bekommen.  Selbst um solche Wohnungen muss man kämpfen. Der Markt ist leer, die Nachfrage unglaublich groß.

Irgendwann hat man eben keine Lust mehr in einem Zimmer zu hausen oder mit zig WG Kollegen zu wohnen. Vor allem wenn man nicht so schlecht verdient. Ich kann das voll verstehen. Mir ist irgendwann auch die Decke auf den Kopf von einem Zimmer gefallen.

Wenn man dann mal mit der Frau/Freundin zusammenzieht kann man ja die Miete durch 2 teilen.

 

Die Personengruppen von dir wohnen nicht mehr in München (außer sie haben noch Altverträge)  und fahren 1-1.5h  jeden Tag in die Stadt rein oder ihr gesamtes Gehalt geht für Miete und Essen drauf. ( Ich verstehe auch nicht wie man sich sowas antun kann).

 

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Was geht euch das private Konsumverhalten des TO an?

Wie viel Miete er zahlt, welches Auto er fährt und ob er Männlein oder Weiblein bevorzugt?

Darum hat er sich zu recht schon lange hier ausgeklickt - B-)
 

Zitat

 

Veedol Benutzer

Benutzer seit   23. September

Letzter Besuch Dienstag um 23:10

 

 

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Toni
· bearbeitet von Toni

 

Tja, so läuft das in München. ich wohne seit 30 Jahren hier.

Habe vor ca. 4 Wochen folgendes unverschämt wirkende

Angebot im Schaufenster eines Maklerbüros abfotografiert,

weil ich es einfach unglaublich finde:

 

C551FF93-6D37-4F3F-B5CF-0E2A8E23F446.jpeg3

 

Habe schon davon gehört, daß Maklerbüros Randalierern zum Opfer gefallen sind....

Bei dem Thema muß die Politik eingreifen, das ist mittlerweile zu kraß mit den Preisen.

Als Otto Normalverdiener mit Familie kann man es sich nur noch schwerlich leisten,

in München-Innenstadt zu wohnen....

 

An den TO: Überlege Die sehr gut, was Du tust bzgl. Wohn- und Familienplanung....

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Gast240102
vor 14 Minuten schrieb pillendreher:

Was geht euch das private Konsumverhalten des TO an?

Wie viel Miete er zahlt, welches Auto er fährt und ob er Männlein oder Weiblein bevorzugt?

Darum hat er sich zu recht schon lange hier ausgeklickt - B-)
 

 

Der TE hatte jedoch angedeutet, dass er im März entweder ein Kfz für 25.000 EUR kaufen will oder wieder leasen möchte. Mit meinem Post wollte ich mitteilen, dass man unter der Prämisse, ein relativ neues Auto fahren zu wollen, oftmals aufgrund der derzeit hohen Leasingsubventionen günstiger als mit einem Kauf fährt. Ansonsten ist es richtig, dass das Konsum- und Wohnverhalten im Prinzip für seine Fragen nicht relevant ist.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 34 Minuten schrieb Toni:

 

Tja, so läuft das in München. ich wohne seit 30 Jahren hier.

Habe vor ca. 4 Wochen folgendes unverschämt wirkende

Angebot im Schaufenster eines Maklerbüros abfotografiert,

weil ich es einfach unglaublich finde:

 

[ 1.340 Euro pro Monat für 39 m² möbliert in Bogenhausen ]

 

Habe schon davon gehört, daß Maklerbüros Randalierern zum Opfer gefallen sind....

Bei dem Thema muß die Politik eingreifen, das ist mittlerweile zu kraß mit den Preisen.

 

Das ist nicht die Uckermark, das ist München Bogenhausen und es ist möbliert. Es wird sich sicher jemand finden, der z. B. regelmäßig zeitweise in München ist, sehr gut verdient und dann lieber statt laufend im Hotel zu wohnen diese Wohnung mietet und für Bogenhausen extra zahlt. Das kann durchaus attraktiv erscheinen.

 

Was soll die Politik tun, solange man Marktwirtschaft zulässt, das Angebot begrenzt ist und die Nachfrage stetig steigt? Die Politik sollte nicht bei der Preisbildung einschreiten, sondern wenn dann ermöglichen, dass mehr gebaut wird, z. B. neue Hochhäuser. Die Preise sind nicht das Problem, das Problem ist, dass Angebot und Nachfrage auseinander laufen.

 

Man könnte politisch ebenfalls dafür sorgen, dass neben München noch das Hinterland wirtschaftlich gut läuft, z. B. in dem in Infrastruktur investiert wird, beispielsweise in ernsthaft gemeinte unbürokratische Programme für Breitbandinternet auf dem Land, Förderung von Ärzten und sonstiger Infrastruktur auf dem Land usw. Sonst prügeln sich in 20 Jahren noch sehr viel mehr Menschen um die wenigen Wohnungen in München und sehnen sich zurück nach Zeiten, in denen eine 39 m² Wohnung nur 1.350 EUR p.M. gekostet hat.

 

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HaRaS1983

1350 euro für 2 zimmer ist nicht soviel - das zahlt man auch schon teilweise in belin :)

 

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MannohneGeld
vor 6 Minuten schrieb HaRaS1983:

1350 euro für 2 zimmer ist nicht soviel - das zahlt man auch schon teilweise in belin :)

 

Wer wohnt freiwillig in Berlin? :thumbsup:

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Schwachzocker
vor einer Stunde schrieb Toni:

...

Habe schon davon gehört, daß Maklerbüros Randalierern zum Opfer gefallen sind....

Bei dem Thema muß die Politik eingreifen...

Hm...Bei den Renditen der anderen soll die Politik eingreifen, bei Deinen Renditen aber nicht?

 

vor einer Stunde schrieb Toni:

...

Als Otto Normalverdiener mit Familie kann man es sich nur noch schwerlich leisten,

in München-Innenstadt zu wohnen....

Otto Normalverdiener ohne Familie kann sich das auch nur schwer leisten. Deshalb bleibe ich draußen. So einfach ist das.

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HaRaS1983

Anscheinend zuviele =) - dürfen gerne wieder einige gehen. Aber leben gut von euch. Kita kostenlos viel Kultur und paar gute Jobs und Gegenden. 

 

Es muss halt alles zusammen kommen. 

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor einer Stunde schrieb tyr:

 

Das ist nicht die Uckermark, das ist München Bogenhausen und es ist möbliert. Es wird sich sicher jemand finden, der z. B. regelmäßig zeitweise in München ist, sehr gut verdient und dann lieber statt laufend im Hotel zu wohnen diese Wohnung mietet und für Bogenhausen extra zahlt. Das kann durchaus attraktiv erscheinen.

 

Was soll die Politik tun, solange man Marktwirtschaft zulässt, das Angebot begrenzt ist und die Nachfrage stetig steigt? Die Politik sollte nicht bei der Preisbildung einschreiten, sondern wenn dann ermöglichen, dass mehr gebaut wird, z. B. neue Hochhäuser. Die Preise sind nicht das Problem, das Problem ist, dass Angebot und Nachfrage auseinander laufen.

 

Man könnte politisch ebenfalls dafür sorgen, dass neben München noch das Hinterland wirtschaftlich gut läuft, z. B. in dem in Infrastruktur investiert wird, beispielsweise in ernsthaft gemeinte unbürokratische Programme für Breitbandinternet auf dem Land, Förderung von Ärzten und sonstiger Infrastruktur auf dem Land usw. Sonst prügeln sich in 20 Jahren noch sehr viel mehr Menschen um die wenigen Wohnungen in München und sehnen sich zurück nach Zeiten, in denen eine 39 m² Wohnung nur 1.350 EUR p.M. gekostet hat.

 

 

Naja, mit "Marktwirtschaft" hat die Entwicklung in München nur begrenzt etwas zu tun. München verknappt das Wohnangebot schon arg für "Normalbürger". Durch Vorgaben bzgl. sozialem Wohnungsbau (oft 30% und mehr Sozialwohnungen)  auch in sehr guten Lagen, Wohnungsgenossenschaften  und immer höhere Wohngelder werden die knappen frei Wohnungen immer teurer. Neulich war eine 71 jährige bei Maischberger http://mediathek.daserste.de/Maischberger/Die-Mietenexplosion-Wird-Wohnen-unbezah/Video?bcastId=311210&documentId=55998558, die in Schwabing (Altbau) für 110 m² 880 EUR zahlte (200 Reduktion für Ihre Hausmeistertätigkeit  also 1.080 EUR), obwohl in der Lage (nähe Elisabethplatz) die marktgerechte Miete eher bei 20 -23m² liegt. In Ihrem Fall ist es zum Glück gelungen, sie aus der Wohnung zu bekommen und diese nun vermutlich durch mehr Personen zu nutzen, aber es gibt hier eine Vielzahl an großen Wohnungen, die von alten Bewohnern sehr günstig allein bewohnt werden. Diese Bewohner verknappen den Wohnraum massiv und lassen sich kaum entfernen.  In einer Marktwirtschaft würden die älteren Bewohner schon lange in kleinere Wohnungen oder in günstigere Wohnungen im Umland ziehen, genauso wie Beamte, Wohngeldempfänger etc.. Dadurch würde das Angebot für diejenigen steigen, die auf keine Hilfen angewiesen sind und die Preise würden gedämpft werden. 

 

Mittlerweile kann man sich München nur durch Ersitzung ("Mieterschutz") oder eben staatlich subventioniert leisten vgl. den OEZ Attentäter "Trostlose Verhältnisse im Hartz-4-Milieu können es kaum gewesen sein. Die Sozialwohnung, in der David S. mit seiner Familie wohnte, dürfte zu den luxuriösesten von ganz München gehören. Sie liegt im fünften Stock der 2012 eröffneten Nymphenburger Höfe, einer Wohnanlage in der Maxvorstadt, in der auch Penthouse-Wohnungen mit Alpenblick für drei Millionen Euro bewohnt werden."

"Stephan Baumanns, Besitzer eines amerikanischen Lebensmittelgeschäfts, hat heute eine "Iced blended Chai Latte" im Angebot. Er war der Erste, der vor drei Jahren in die Nymphenburger Höfe eingezogen ist. Die Nachbarschaft beschreibt er als "schwierig, weil wahnsinnig inhomogen". Im Hinterhof die Reichen in ihren Luxus-Apartments, im Seitenflügel vor allem städtische Bedienstete mit Wohnberechtigungsscheinen und im Vorderhaus Sozialhilfeempfänger, die meisten mit ausländisch klingenden Namen."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/amoklauf-in-muenchen-die-stadt-trauert-die-stadt-gafft-a-1104435.html

 

Das ist in Neubausiedlungen (Quartier am "Ackermannbogen") in meiner Gegend exakt genauso. Was da an Familien wohnt, bin ich mir ziemlich sicher, dass die die 800.000 EUR für eine 80 m² Wohnung häufig nicht aufbringen könnten.

 

Insofern gehe ich davon aus, dass hier ca. 50% dem Markt entzogen werden. Das verknappt das Angebot massiv für junge Leute, die wegen der Arbeit nach München ziehen und das treibt die Preise. In einer Marktwirtschaft würden die schwachen sozialen Schichten in die Vorstädte verdrängt und der Preisanstieg wäre wesentlich gedämpfter. Das Perverse an der Situation in München ist ja, das Leute wie der TE schon den Spitzensteuersatz in der Grenzsteuer zahlen und mit den Steuergeldern dann der Wohnraum schön durch Subventionen verknappt wird und er dann nochmal über die Wohnraumverknappung und die staatlich verordnete Preistreiberei bei der Miete doppelt abkassiert wird. All diese Leute dürfen als Arbeitsbienen dann in kleinen 50iger Jahre 1- bis 2- Zimmerwohnungen für den Rest der Gesellschaft als moderne Lohnsklaven arbeiten.

 

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tyr
vor 16 Minuten schrieb fintech:

Naja, mit "Marktwirtschaft" hat die Entwicklung in München nur begrenzt etwas zu tun.

 

Die Preisbildung ist völlig Marktwirtschaft. Wenn jemand das oben aufgeführte Angebot für 1.340 Euro pro Monat für 39 m² möbliert in Bogenhausen annimmt dann ist der Preis offensichtlich gerechtfertigt. Wenn sich für das Angebot lange kein Mieter findet wird der Vermieter entweder den Leerstand akzeptieren oder im Preis runter gehen müssen. Ebenfalls funktionierende Marktwirtschaft.

 

vor 22 Minuten schrieb fintech:

München verknappt das Wohnangebot schon arg für "Normalbürger". Durch Vorgaben bzgl. sozialem Wohnungsbau (oft 30% und mehr Sozialwohnungen)  auch in sehr guten Lagen, Wohnungsgenossenschaften [...]

 

Ja, was denn nun, soll die Politik nun bezahlbaren Wohnraum in München per Eingriff in den Markt schaffen, oder nicht?

 

vor 24 Minuten schrieb fintech:

Insofern gehe ich davon aus, dass hier ca. 50% dem Markt entzogen werden. Das verknappt das Angebot massiv für junge Leute, die wegen der Arbeit nach München ziehen und das treibt die Preise.

 

Deine eigenen Verhältnisse werden nicht begünstigt. Wie ungerecht!

 

vor 24 Minuten schrieb fintech:

In einer Marktwirtschaft würden die schwachen sozialen Schichten in die Vorstädte verdrängt und der Preisanstieg wäre wesentlich gedämpfter.

 

Die Schlussfolgerung passt nicht. In anderen Boomstädten gibt es genau so wie in München Ausweicheffekte wie Wohngemeinschaften, Mikrowohnungen usw.

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Gast240102
vor 2 Minuten schrieb tyr:

 

Die Preisbildung ist völlig Marktwirtschaft. Wenn jemand das oben aufgeführte Angebot für 1.340 Euro pro Monat für 39 m² möbliert in Bogenhausen annimmt dann ist der Preis offensichtlich gerechtfertigt. Wenn sich für das Angebot lange kein Mieter findet wird der Vermieter entweder den Leerstand akzeptieren oder im Preis runter gehen müssen. Ebenfalls funktionierende Marktwirtschaft.

-Durch die Angebotsverknappung werden die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben. Klar ist die Preisbildung, um die knappen Wohnungen selbst "marktwirtschaftlich". Wie beschrieben sind aber eine große Anzahl von Wohnungen dem Markt entzogen und das führt beim Rest der Wohnungen zu einem immer rasanteren Preisanstieg.  

Hier ein schönes Beispiel: 170 neue Wohnungen mitten in Schwabing für Bedienstete der Stadtsparkasse etc. für eine "sozialgerechte Bodennutzung".

https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Elisabethplatz.html

-> dem Markt entzogen.

 

vor 2 Minuten schrieb tyr:

 

Ja, was denn nun, soll die Politik nun bezahlbaren Wohnraum in München per Eingriff in den Markt schaffen, oder nicht?

 


Deine eigenen Verhältnisse werden nicht begünstigt. Wie ungerecht!

-> Die Politik soll für Bauland sorgen und günstige Mietskasernen in den Vororten schaffen.  Der Staat soll nicht die Mittelschicht durch Günstlingswirtschaft und Diskriminierung nach Alter, Herkunft, Arbeit, Einkommen aus den Innenstädten vertreiben wie er es derzeit tut. Zahlen wir im Supermarkt alle unterschiedliche Preise? Wir könnten  jeden Lebensbereich nach "Berechtigungsscheinen" regeln. Dann dürfen halt alle über 70 jährigen, alle Flüchtlinge, alle Friseusen, Krankenpfleger u.ä mit 80% Rabatt im Supermarkt einkaufen. Beim Autokauf machen wir es auch so. Jeder der unter 2.000 EUR Netto verdient, bekommt einfach 70% Rabatt auf das Fahrzeug und Sprit sowie Benzin kostenlos. Finanziert wird das vom Steuerzahler.

 

Meiner Meinung nach führt die staatliche Günstlingswirtschaft nur zu einer ineffizienten Nutzung zu weiterer Verteuerung der verbleibenden Wohnungen und dazu, dass das Lohnniveau künstlich niedrig gehalten wird. Die Subventionen sind für sehr reiche Personen, Unternehmen und natürlich alle Begünstigten klasse. Alle anderen zahlen jedoch doppelt drauf, da sie a) über die Steuern die "Begünstigungswirtschaft" bezahlen müssen und b) durch die Angebotsverknappung bei der Miete auf dem feien Mietmarkt nochmal mehr für die Rendite der Wohninvestoren zahlen müssen. Das sagt im übrigen Christoph Gröner sehr schön, der meint, dass bei seinen Projekten die Sozialwohnungen von den Mietern der teureren Wohnungen subventioniert werden. Das ist der falsche Weg.Der

 

vor 2 Minuten schrieb tyr:

 

Die Schlussfolgerung passt nicht. In anderen Boomstädten gibt es genau so wie in München Ausweicheffekte wie Wohngemeinschaften, Mikrowohnungen usw.

-> Den Effekt gibt es auch in anderen Boomstädten, aber die Regelungen sind ähnlich und zum Teil noch krasser als in München (siehe Berlin und dort steigen dann auch die Mieten für freie Wohnungen im übrigen noch schneller). Die mangelnde Flexibilität und die starke Regulierung der Wohnmärkte führt zu einer zusätzlichen Verknappung und Verteuerung in bevorzugten Lagen, weil dort ansässige ärmere Schichten nicht wie in der Marktwirtschaft üblich über den Preismechanismus in günstigere Lagen verdrängt werden können. Natürlich gäbe es in München allein schon durch die EZB und die gute Wirtschaftslage einen Preisanstieg. Der wird aber durch die künstliche Verknappung aber verstärkt.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 9 Minuten schrieb fintech:

Die Politik soll für Bauland sorgen und günstige Mietskasernen in den Vororten schaffen.  Der Staat soll nicht die Mittelschicht durch Günstlingswirtschaft und Diskriminierung nach Alter, Herkunft, Arbeit, Einkommen aus den Innenstädten vertreiben wie er es derzeit tut

 

Ja, bitte den Pöbel woanders hin vertreiben, damit du Vorteile hast und in Ruhe zentral und günstig wohnen kannst (was nicht der Fall sein wird). Die schmutzige Unterschicht soll für dich arbeiten, aber sonst bitte möglichst sozialverträglich aus deinem Sichtfeld verschwinden. Habe schon verstanden.

 

Soll auch noch günstiger Platz auf Kosten anderer für deinen 5er BMW in Bogenhausen geschaffen werden?

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 12 Minuten schrieb tyr:

 

Ja, bitte den Pöbel woanders hin vertreiben, damit du Vorteile hast und in Ruhe zentral und günstig wohnen kannst (was nicht der Fall sein wird). Die schmutzige Unterschicht soll bitte für dich arbeiten, aber sonst bitte möglichst sozialverträglich aus deinem Sichtfeld verschwinden. Habe schon verstanden.

 

Soll auch noch günstiger Platz auf Kosten anderer für deinen 5er BMW in Bogenhausen geschaffen werden?

 

Es wäre die marktwirtschaftliche Lösung.  Ist es momentan Deiner Meinung nach gerechter?  Warum müssen der TE und zahlreiche andere Arbeitsbienen dafür sorgen, dass der Pöbel schön zentral unter anderem in den Nymphenburger Höfen mit drei Kindern für lauf wohnen kann, während Sie selbst in diesem mittleren Segment bis 100 k Brutto als Familie  in die Vororte und Außenbezirke abgeschoben werden, weil Ihnen keine Sozialwohnungen, kein Wohngeld und auch keine Dienstwohnungen zugestanden werden? 

Ist diese Art der modernen Lohnsklaverei gerecht?

 

Als  "Single Arbeitsbiene" ist er noch in der Lage sich noch die 2-Zimmer Wohnung zu bezahlen, hätte er Frau und zwei Kinder und suchte eine z.B. 100 m² Wohnung, sähe das schon deutlich schlechter aus im Vergleich zu einer begünstigten Plebs Familie, die schwarz oder für 400 EUR noch was neben hermacht, aber schön unter den Fördergrenzen liegt. Ich sehe die Tendenz in meinem Umfeld ganz deutlich wie sich die Kollegen in der 80 - 100k Einkommensregion aus München mit Familie unfreiwillig verabschieden, weil es Ihnen zu teuer wird. Ich finde das ungerecht.

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Schwachzocker
vor 1 Minute schrieb fintech:

...Warum müssen der TE und zahlreiche andere Arbeitsbienen dafür sorgen, dass der Pöbel schön zentral unter anderem in den Nymphenburger Höfen mit drei Kindern für lauf wohnen kann, während Sie selbst in diesem mittleren Segment bis 100 k Brutto als Familie  in die Vororte und Außenbezirke abgeschoben werden, weil Ihnen kein Sozialwohnungen, kein Wohngeld und auch keine Dienstwohungen zugestanden werden? 

Dienstwohnung werden ihnen wohl deshalb nicht zugestanden, weil sie das mit ihrem Arbeitgeber nicht verhandelt haben. Das ist keine staatliche Sozialleistung, das macht der Arbeitgeber auch nicht aus Sozialfürsorgegründen, sondern weil er sonst keine Mitarbeiter mehr bekommt. Ein ziemlich normaler marktwirtschaftlicher Prozess.

 

vor 4 Minuten schrieb fintech:

...

Ist diese Art der modernen Lohnsklaverei gerecht?

Welche fremde Macht hat Dich denn in die Münchner Innenstadt gezwungen und dort angekettet?

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Gast240102
vor 1 Minute schrieb Schwachzocker:

Dienstwohnung werden ihnen wohl deshalb nicht zugestanden, weil sie das mit ihrem Arbeitgeber nicht verhandelt haben. Das ist keine staatliche Sozialleistung, das macht der Arbeitgeber auch nicht aus Sozialfürsorgegründen, sondern weil er sonst keine Mitarbeiter mehr bekommt. Ein ziemlich normaler marktwirtschaftlicher Prozess.

 

Welche fremde Macht hat Dich denn in die Münchner Innenstadt gezwungen und dort angekettet?

 

Was macht Ihrer Meinung nach eine Familie der Plebs menschlich soviel besser und wertvoller, dass ihr eine Wohnung in bestern Münchner Innestadltage gestellt werden sollte und was macht andere Familien, die Ihren Lebensunterhalten moralisch soviel schlechter, dass man sie aus den Innenstädten vertreiben muss?

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 12 Minuten schrieb fintech:

Es wäre die marktwirtschaftliche Lösung.

 

Marktwirtschaftlich kann es genau so sein, wenn du in eine Mietskaserne einziehst und täglich mit dem geräumigen 5er BMW mit 265 PS als Einzelfahrer im Stau stehst.

 

vor 12 Minuten schrieb fintech:

Ist es momentan Deiner Meinung nach gerechter?

 

Eine sehr große Frage, die m. E. eher Philosophie ist. Ich tendiere eher pragmatisch zum Prinzip Umstände ändern, Umstände akzeptieren oder die Umstände verlassen. Zu fordern, dass ärmere Gruppen doch bitte aus dem Wunschmarkt verdrängt werden sollen, damit man es im Marktwettbewerb einfacher hat empfinde ich jedenfalls nicht als gerecht.

 

vor 12 Minuten schrieb fintech:

Warum müssen der TE und zahlreiche andere Arbeitsbienen dafür sorgen, dass der Pöbel schön zentral unter anderem in den Nymphenburger Höfen mit drei Kindern für lauf wohnen kann, während Sie selbst in diesem mittleren Segment bis 100 k Brutto als Familie  in die Vororte und Außenbezirke abgeschoben werden, weil Ihnen kein Sozialwohnungen, kein Wohngeld und auch keine Dienstwohungen zugestanden werden? 

 

Aus der Sicht noch vermögenderer Bewohner bist du der preistreibende Pöbel und solltest verdrängt werden, gerne mit staatlichen Mitteln.

 

vor 12 Minuten schrieb fintech:

Ist diese Art der modernen Lohnsklaverei gerecht?

 

Ich habe dazu eine Meinung, diese hier breit zu treten wird aber nichts an den Verhältnissen ändern. Selbst wenn der bayerische Ministerpräsident oder unsere Bundeskanzlerin eine Meinung vertreten muss sich an den Verhältnissen noch nicht viel ändern. Love it, change it or leave it. Oder etwas vornehmer ausgedrückt: 

 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/franzoesisch-deutsches-manifest-die-eu-muss-neu-gegruendet-werden-15800281.html

Zitat

Entweder sie erheben die Stimme, um sie zu reformieren (voice); oder sie weichen aus und verlassen die Institution (exit); oder sie bleiben selbst bei Unzufriedenheit loyal, ohne die Institution zu kritisieren oder zu verlassen (loyalty).

 

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