patient4711 Januar 27, 2015 Ehrlich gesagt, ist die Mehrheit der Diskussion hier nicht gerade hochwertig, da es in gefühlt 50% der Beiträge um das EEG geht. Wegen der undurchsichtigen Regulierung und der Steuerproblematik bin ich wie ein Vorposter der Ansicht, dass die angelsächsischen Unternehmen die beste Wahl sind. Einige konnte ich mir bereits anschauen: SSE PLC: Diese Aktie ist derzeit mit hoher Dividendenrendite zu haben. Der Grund ist recht offensichtlich: die Ausschüttungsquote ist über 100%. Pro: ist in UK und Irland tätig, und ich glaube die Regulierung ist hier mit Augenmaß gutes Management (z.B. Umstellung zu erneuerbaren Energien schon begonnen, gute Kommunikation) Contra: grenzwertig finanziert keine stabile Rendite, das Management rechnet immer mit adjusted EPS um den Gewinn zu glätten. Ob das realistisch ist, wage ich zu bezweifeln Hauptstandbein ist Energieerzeugung, Verteilung und Vertrieb haben eher geringen Anteil National Grid: Pro: recht stabile Rendite, für die Branche ok als alleiniger Netzbetreiber in UK in einer sehr guten Position zweitgrößter Versorger in USA, zudem im Nordwesten, der ja meines Wissens wirtschaftlich gut dasteht Kraftwerke in den USA sind Öl, Gas und Erneuerbare (kein Atom) Contra: Kommunikation des Managements könnte hie und da verbessert werden grenzwertig finanziert durch die vielen Übernahmen Anfang der 2000er wechselhafte Geschichte Duke Energy: Disqualifiziert sich durch die sehr schlechte EK-Rendite (im mittleren einstelligen Bereich). ITC Holdings: Mir scheint ihr habt die Firma zu früh aussortiert wegen der hohen Bewertung. Dies könnte eine echte Perle sein: EK-Rendite um 20-25%, das ist für die Branche sehr gut Wachstumsrate zweistellig, in 2014 so 20-25% als relativ kleines Unternehmen noch reichlich Wachstumspotential als Netzbetreiber nicht Abhängig von Energieträgern, weniger scharfe Regulierung Ein möglicher Nachteil wäre vieleicht, dass sie oft keine Gesamtnetze betreiben, die Neuprojekte sind i.d.R. einzelne Leitungen. Auch könnte die Regulierung schärfer werden, wenn ITC den Sonder-Status als reiner und kleiner Netzbetreiber verliert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Januar 28, 2015 · bearbeitet Januar 28, 2015 von Schildkröte @ patient4711: Danke für die Zusammenfassung! Deiner Auffassung nach sind also National Grid und ITC Holdings die besten Versorger (aus dem angelsächsischen Raum)? Duke Energy lediglich aufgrund der geringen Eigenkapitalrendite auszusortieren halte ich jedoch für voreilig. Okay, ich hatte diesbezüglich vor kurzem eine intensive Diskussion mit ImperatoM im Thread zu Schloss Wachenheim und habe dort die ebenfalls niedrige Eigenkapitalrendite von Schloss Wachenheim stark kritisiert. Allerdings hat Schloss Wachenheim eine Ausschüttungsquote von gerade mal um die 20%. Die Frage ist also angebracht, was mit den übrigen 80% vom Gewinn passiert. Es macht schon einen großen Unterschied, ob das Geld profitabel arbeitet oder bloß "brach" herumliegt. Duke Energy schüttet seine Gewinne jedoch nahezu vollständig aus, so dass ich diesem Kritikpunkt bei Duke Energy nicht die selbe Bedeutung beimesse wie bei Schloss Wachenheim. Die Frage nach der Eigenkapitalrendite ist natürlich auch bei Duke Energy berechtigt, schließlich müssen sie mit ihrem Eigenkapital von rund 41 Mrd. $ ja irgendwas anstellen. So ganz außer Acht lassen solltest Du kontinentaleuropäische Versorger meines Erachtens aber nun doch nicht. Was hältst Du beispielsweise von Fortum (Vorsicht: u. a. Engagement in Russland)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
patient4711 Januar 30, 2015 Danke für die Zusammenfassung! Deiner Auffassung nach sind also National Grid und ITC Holdings die besten Versorger (aus dem angelsächsischen Raum)? Danke für die Blumen. War allerdings nicht schwer das Niveau hier zu heben Du bist voreilig: ich habe lediglich diejenigen aufgelistet, die ich detailliert analysiert habe. Insofern ist die besten Versorger die falsche Formulierung. Ich will mir mindestens noch Southern Co und ConEd anschauen. Nachtrag: ich glaube bei ITC muss man sich bewusst sein, dass es vom Geschäft her keine Diversifikation gibt. Wenn die Regulierung der Übertragungsnetze mal schärfer ausfällt, ist man dabei. Es gibt übrigens gerade einen Antrag, die erlaubte EK-Rendite zu senken... Im direkten Vergleich gefällt mir National Grid besser, da breiter diversifiziert. Diese Entscheidung ist aber eine Frage des Geschmacks, finde ich. Duke Energy lediglich aufgrund der geringen Eigenkapitalrendite auszusortieren halte ich jedoch für voreilig. Mag sein, aber wenn ich auf Anhieb eine bessere Alternative finde, ist es zeitlich effektiv, Duke auszusortieren. Außerdem gibt es die Theorie mit den Eigenkapitalkosten. Diese dürften im hohen einstelligen Bereich liegen, und das wäre meine Grenze in der Branche. Duke schafft es es trotz der geringen EK-Quote nicht das zu verdienen, und damit sind sie für mich raus. So ganz außer Acht lassen solltest Du kontinentaleuropäische Versorger meines Erachtens aber nun doch nicht. Was hältst Du beispielsweise von Fortum (Vorsicht: u. a. Engagement in Russland)? Anschauen kann ich mir die. Wegen des Risikos der Regulierung werde ich mich wahrscheinlich auf 1,2 Werte konzentrieren, und die Auswahl ist groß genug dass ich mir steuerliche Probleme (siehe Belgien, Frankreich) oder massive Politika (Deutschland) nicht antun muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
patient4711 Januar 30, 2015 Scheinbar scheint es hier ein Naturgesetz zu sein, dass Versorger = Elektro. Es gibt aber auch Wasserversorger. American States Water ist meines Wisses die Aktie mit der längsten Serie an Dividendenerhöhungen (und die einzige mir bekannte in der Branche). Habt Ihr Erfahrungen mit Wasser-Versorgern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Januar 30, 2015 · bearbeitet August 31, 2020 von Schildkröte Am 30.1.2015 um 14:47 von patient4711: Scheinbar scheint es hier ein Naturgesetz zu sein, dass Versorger = Elektro. Es gibt aber auch Wasserversorger. American States Water ist meines Wisses die Aktie mit der längsten Serie an Dividendenerhöhungen (und die einzige mir bekannte in der Branche). Habt Ihr Erfahrungen mit Wasser-Versorgern? Wasserversorger wie auch Müllentsorger sind möglicherweise ein Thema für sich. Dafür könnte man eventuell einen eigenen Branchenthread erstellen. Mir bekannte Wasserversorger sind z. B.: - American States Water - American Water Works - Aqua America - Artesian Resources - California Water Service Group - Connecticut Water Services - Consolidated Water - Gelsenwasser - Middlesex Water - Pennon Group - Severn Trent - SJW - Suez Environnement (gehört zu 35,68% GDF Suez) - United Utilities - Veolia Environnement - York Water Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
patient4711 Januar 30, 2015 Mir bekannte Wasserversorger sind z. B.: ... *zustimm*, das lohnt für einen eigenen Thread . Ein paar Recherchekandidaten habe ich hier noch abzuarbeiten, bevor ich mich dem Thema widmen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar Februar 2, 2015 Mir bekannte Wasserversorger sind z. B.:AWK, die ich ja habe, profitieren von geringerer Regulierung in dem Markt. Wasserversorgung ist in den USA noch weitgehend öffentlich und die privaten haben einen Marktanteil von ca. 10%. Daraus resultieren Wachstumschancen, die zu höheren Bewertungen führen. Die Div.-Rendite bei AWK ist nur ca. 2%. Stromversorger Southern Company (SO) hat zwei große im Bau befindliche Kernkraftwerke, die immer wieder für schlechte Nachrichten sorgen (Bauverzögerungen, Kostensteigerungen) und nicht für Strom. Die Aktie ist daher allerdings niedriger bewertet und hat die höchste DIv.-Rendite unter den von mir beobachteten Titeln. Sie ist auch im Dividenden-Sammler-Depot. Die sonnige Gegend im Süden macht Solarkraftwerke profitabler, was man als Langfristfantasie sehen könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Februar 3, 2015 · bearbeitet Februar 3, 2015 von Schildkröte Ich habe zu diesem Unternehmen erstaunlicherweise noch gar nichts im Forum gefunden: http://www.finanzen....V_Energie-Aktie Eckdaten zu MVV Energie AG: Die MVV Energie AG ist ein international tätiger Energieverteiler und Dienstleister. Die Kernkompetenzen liegen bei Strom, Gas, Wärme, Entsorgung und Wasser. Das Unternehmen zählt zu einem der führenden Energiehandelshäuser in Deutschland. Darüber hinaus investiert MVV Energie gezielt in Erneuerbare Energien. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft vorrangig auf die dezentrale Energieerzeugung aus Biomasse, Windkraft und Photovoltaik. 2012 übernahm der Versorger sieben Windparks des spanischen Anbieters Iberdrola. Damit verdoppelt MVV seine Stromerzeugungskapazitäten im Bereich Wind. Der Energiehandel fungiert als Bindeglied zwischen Erzeugung, Vertrieb, Beteiligungsgesellschaften und Großhandelsmärkten. Das Stromsegment ist mit einem Umsatzanteil von 50% eines der bedeutendsten Geschäftssegmente der Unternehmensgruppe. Zugleich ist die MVV Energie eines der größten kommunalen und regionalen Gasversorgungsunternehmen in Baden-Württemberg und Eigentümerin eines weitverzweigten Gas-Verteilungsnetzes mit modernen gastechnischen Anlagen für Transport und Verteilung. Das Versorgungsgebiet umfasst über 30 Prozent aller Wohnungen in der Stadt Mannheim sowie die Gemeinden in der Region, im Odenwald und im Kraichgau. ISIN: DE000A0H52F5 WKN: A0H52F Hauptaktionäre: Stadt Mannheim: 50,1% EnBW: 22,5% RheinEnergie: 16,3% GDF Suez: 6,3% Streubesitz: 4,8% Marktkapitalisierung: 1,64 Mrd. € Umsatz: 3.793,15 Mrd. € (2014) Nachsteuergewinn: 92,16 Mio. € KGV 2015e: 22,49 EPS 2015e: 1,08 € Dividende 2015e: 0,90 € Dividendenrendite 2015e: 3,7% Von der Marktkapitalisierung her eher klein und ein recht geringer Streubesitz. Des Weiteren ist das Unternehmen für einen Versorger gemessen am KGV ziemlich teuer. Die Liquidität an der Börse ist allerdings für Kleinanleger ausreichend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
patient4711 Februar 20, 2015 Ich hatte ja versprochen, eine Analyse der wichtigsten US-Versorger nachzureichen. Voila - hier ist sie. Consolidated Edison Vorteile: quasi der älteste Versorger der Welt, Dividendenaristrokrat Tätig in New York und angrenzenden Gebieten: New Jersey, Pennsylvania, von daher in wirtschaftlich starker Region mit 30% EK-Quote für die Branche solide finanziert sehr stabile Gewinne Nachteile: EK-Rendite knapp nicht zweistellig Dividendenwachstum sehr schwach: etwa 1% Gewinnwachstum ebenfalls schwach: um 2% Wegen des schwachen Wachstums habe ich die Firma nicht mehr näher analysiert. Wäre möglich dass die EPS-Zahlen durch Rückkäufe besser aussehen, habe ich aber nicht untersucht. Southern Co Vorteile: ist in 4 Staaten tätig und daher weniger von Regulierung einzelner Staaten abhängig mit knapp 30% EK-Quote solide finanziert für Versorger recht gutes Gewinn- und Dividendenwachstum (5% / 3% seit 2000) EK-Rendite mit 12-13% gut Kohlekraftwerk im Bau mit guter CO2-Bilanz durch Vergasungstechnik, zudem Nutzung lokaler Ressourcen Nachteile: hoher Kohlestromanteil (57%) relativ hoher Atomstromanteil (23%), AKW im Bau die Südstaaten sind meines Wissens kein wirkliches Wachstumszentrum (korrigiert mich...) EPS-Wachstum sehr schwach (1%), offensichtlich Aktienverwässerung KO-Kriterien sind für mich hier Atom- und Kohlestrom und das EPS-Wachstum. Wisconsin Energy Vorteile: mit knapp 30% EK-Quote solide finanziert gutes Wachstum (Dividende und EPS etwa 7%) gute EK-Rendite (13-14%) keine eigenen Atomkraftwerke (33% des Stroms sind zugekauft, wahrscheinlich aus Atomstrom, da man das eigene AKW verkauft hat) Nachteile: Gewinnwachstum viel stärker als EPS-Wachstum, also wohl Aktienverwässerung Gewinnwachstum hauptsächlich aus Steigerung der EK-Rendite, also fraglich wie lange das so weitergeht praktisch nur in Wisconsin tätig, daher von Regulierung abhängig Monopolstatus bei Endkunden, fraglich was passiert wenn man den verliert Qualität der 10-k ist nicht gerade toll, Management für mich daher eher mittelmäßig Von den untersuchten US-Versorgern für mich der beste Wert, die Zahlen mit Ausnahme der Aktienverwässeung sind ok. Allerdings sehe ich hier wenig Potential. Man könnte also sagen: der Einäugige unter den Blinden. Wenn ich die GBs so lese, fällt mir bei allen Amerikanern eine gewisse Überheblichkeit auf. Am wenigsten ausgeprägt fand ich es bei ConEd - schade dass die so wachstumsschwach sind. Ich bleibe daher bei meinem Urteil, dass National Grid die beste Option ist. Auch ITC sehe ich klar vor den Kandidaten hier. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar Februar 20, 2015 · bearbeitet Februar 20, 2015 von Gaspar Man könnte also sagen: der Einäugige unter den Blinden.Die Blinden waren im letzten Jahr der beste Sektor im S&P 500, gefolgt von HealthCare. Seit Ende Januar gibt es allerdings ein Korrektur, die wieder zu günstigeren Kursen geführt hat. Für Deutsche ist der Dollar derzeit recht teurer. Von gestern: Southern Company Div/yield 0.52/4.55 % Duke Energy Corp Div/yield 0.80/4.02 % Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Februar 20, 2015 · bearbeitet Februar 20, 2015 von Schildkröte @ patient4711: Danke für die tolle Aufstellung! Angaben in Bezug zu den ausstehenden Aktien bzw. den outstanding shares findest Du bei Ariva und Morningstar. Warum genau die Anzahl der Aktien erhöht wird, sollte eigentlich im Geschäftsbericht erläutert sein. Eine geringfügige Aktienverwässerung durch Ausgabe von Mitarbeiteraktien sollte noch im Rahmen sein. Eine massive Verwässerung hingegen würde mich misstrauisch machen, wenn es keinen nachvollziehbaren Grund dafür gibt. Ein nachvollziehbarer Grund dafür könnte zum Beispiel sein, dass die neuen Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgegeben werden, um mit dem dabei eingesammelten Geld Acquisitionen bzw. Investitionen vorzunehmen. Wenn diese Investitionen (mittelfristig) zu entspr. mehr Gewinnwachstum führen bzw. höheren EPS, dann ist das im Sinne des Anlegers. Ein Dividendenwachstum von lediglich 1% bei Consolidated Edison finde ich nicht so toll. Sofern es sich um Dividendenpapiere für die Altersvorsorge handelt, sollte das Dividendenwachstum meines Erachtens zumindest im Bereich der Inflationsrate liegen (vovorausgesetzt, das Gewinnwachstum lässt dies zu). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar Februar 20, 2015 Ein Dividendenwachstum von lediglich 1% bei Consolidated Edison finde ich nicht so toll.Dieses Mal waren es immerhin 3%. 65c nach 63c. Ansonsten fehlen eigentlich noch (für Dividendenjäger eher zweite Wahl): Dominion Resources (NYSE:D) - sehr gute Performance in der Vergangenheit. NextEra Energy (NYSE:NEE) - die neue Ära mit hohen Ansprüchen und viel Ökologie.Wenig Dividende, aber gute Dynamik. American Electric Power (NYSE:AEP) - ganz normaler Versorger, niedriges KGV in Google Finance Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
patient4711 Februar 20, 2015 @ patient4711: Danke für die tolle Aufstellung! Bitte! Angaben in Bezug zu den ausstehenden Aktien bzw. den outstanding shares findest Du bei Ariva und Morningstar. Warum genau die Anzahl der Aktien erhöht wird, sollte eigentlich im Geschäftsbericht erläutert sein. Ich habe nur die Daten zu EPS und Gewinn abgetippt. Aus dem Vergleich der Wachstumsraten kann man das ja ableiten. Auch ycharts bestätigt die Vermutung (hier Southern co.) Ein Dividendenwachstum von lediglich 1% bei Consolidated Edison finde ich nicht so toll. Sofern es sich um Dividendenpapiere für die Altersvorsorge handelt, sollte das Dividendenwachstum meines Erachtens zumindest im Bereich der Inflationsrate liegen (vovorausgesetzt, das Gewinnwachstum lässt dies zu). Exakt das ist auch meine Anforderung. Dein Vorschlag Fortum fällt auch raus. Gründe sind die Dividendenkürzung in 2008 (dann 5 Jahre gleichbleibend), der Hickhack mit der Quellensteuer und die Atomkraftwerke. Die 50%-Beteiligung Finnlands kann man positiv oder negativ sehen, ein Risiko ist es auf jeden Fall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Februar 25, 2015 Verknappung von EmissionsrechtenEU beglückt Aktionäre von RWE und Eon Die Preise für Emmissionsrechte sind im Keller, die EU fürchtet um ihre Klimaziele. Nun soll das Angebot verknappt werden - damit der CO2-Ausstoß wieder teurer wird. Die Anleger deutscher Versorger freut es - obwohl einer wohl mehr profitieren dürfte. Ich kann der Argumentation zwar nicht folgen, aber wie dem auch sei, ich poste es mal hier. Quelle: http://www.teleboers...le14584231.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 17, 2015 Habe heute im Radio eine Reportage über die Lage bei EnBW gehört. Klingt ähnlich desparat wie bei bei RWE. Man will jetzt Geld vom staat einklagen und in erneuerbare Energien machen. Das Dumme ist, dass E.on, EnBW und wohl auch Vattenfall so ziemlich dieselbe Strategie haben und damit für RWE weiterhin genug Konkurrenz bleibt, um die Margen kaputt zu machen. Was mir aus EnBW- und damit auch RWE-Sicht durchaus einleuchtet: Es gibt wohl Verträge mit dem Staat, dass die AKW-Betreiber für die Endlagerung des Atommülls zahlen, aber der Staat organisiert das, weil es eine hoheitliche Aufgabe ist. So etwas wie Atommüllsicherheit will der Staat ja nicht Privaten anvertrauen. Das Dumme ist nur, dass der Staat seine Aufgabe nicht erfüllt, sie aber auch nicht auf die privaten überträgt. eigentlich sollte es schon längst ein Endlager geben. Der Staat ist aber keinen Schritt weiter gekommen. Im Gegenteil, Gorleben kann man sich wohl abschminken. Es feht aber nicht nur ein Endlager, sondern der Staat bekommt auch zu wenige Castor-Transporte hin (seltsamer Humor: castor heißt im Englischen u. a. "Streubüchse" oder "Salzstreuer"). Wenn nichts mehr aus der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague rausgeht, nehmen die auch nichts mehr an, d. h. die deutschen AKW-Betreiber müssen immer mehr nicht aufbereiteten Atommüll zwischenlagern. Das treibt die Kosten in die Höhe. Das ist jetzt schon bei im Betrieb anfallenden Atommüll so. Da kann man sich denken, dass der Rückbau ganzer AKW so nicht laufen kann. Der Staat will, dass RWE und Co. für Rückbau der AKW und Endlagerung zahlen - das ist in ordnung und darf nicht anders sein. Der Staat will die Enlagerung und die Atommülltransporte organisieren, weil Atommüllsicherheit eine staatliche Aufgabe ist - auch OK. Die AKW-Betreiber sollen für die vom staat organisierte Entsorgung zahlen - grundsätzlich auch richtig. Problematisch wird das Ganze aber, wenn der Staat dann eine Brennelementesteuer kassiert, die eigentlich nur einen Teil der durch längere Laufzeiten entstehenden Gewinne abschöpfen sollte, zugleich aber die längere Laufzeit wieder einkassiert hat. Zugleich ist der Staat im Verzug mit der Organisation der Entsorgung und verursacht dadurch zusätzliche Kosten. Das muß für RWE in Verluste münden und natürlich erst Recht, wenn die Erlöse aus den Stromverkäufen wegen der niedrigen großhandelspreise für Strom abkacken. Dazu noch das Chaos bei der Energiewende und die Probleme bei der Kohlesparte. Das läuft auf einen perfekten Sturm hinaus. Aus dem RWE-Thread: https://www.wertpapier-forum.de/topic/23-rwe/?do=findComment&comment=946703 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar März 18, 2015 Neu auf dem NYSE-Band ist ES (Eversource). Es handelt sich um eine Neubenennung von Northeast Utilities (NU). Die Firma versorgt Neu England nicht nur mit Strom, sondern auch Gas. Die Strompreise in der Gegend sind hoch und die Dividenden fließen reichlich, vor allem an diejienigen, die schon lange Aktionär sind. Nasdaq Dividenden Seite All of the company’s subsidiaries, including Connecticut Light and Power Company (CL&P), NSTAR Electric, NSTAR Gas, Public Service Company of New Hampshire (PSNH), Western Massachusetts Electric Company (WMECo) and Yankee Gas Services Company (Yankee Gas) will immediately adopt and operate under the Eversource brand. Serving more than 3.6 million electric and natural gas customers in Connecticut, Massachusetts and New Hampshire, and employing a workforce of more than 8,000 New Englanders, Eversource represents one unified company across three states. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 März 19, 2015 Zu den drei deutschen Werten EON, RWE, ENBW: BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat in mehreren Spitzengesprächen mit den kriselnden Atomkonzernen auch über die Frage gesprochen, ob die Rückstellungen für die Abwicklung des Atomausstiegs ausreichend sind. Seit vergangenem Jahr wurden 14 hochrangige Gespräche geführt, in denen auch über diese Thematik gesprochen worden sein könnte, wie die Parlamentarische Wirtschafts-Staatssekretärin Iris Gleicke auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl nun erklärte. Allein Kanzleramtschef Peter Altmaier redete sechsmal mit Vertretern von Eon , RWE und EnBW , davon dreimal zuletzt im Februar und März. Die Unternehmen haben 35,8 Milliarden Euro an Rückstellungen für den Rückbau der Atomkraftwerke und die Endlagerung gebildet. Gutachter zweifeln aber an, ob diese auch in dieser Höhe zur Verfügung stehen. Auch könne der Bund bei einer Konzernpleite nicht einfach auf die Gelder zugreifen. Kritiker warnen, dass die Steuerzahler einspringen müssten und fordern die Überführung der Rückstellungen in einen staatlichen Fonds. Ein Problem sind zudem die inzwischen über 30 Klagen der Atomkonzerne - die Bundesregierung muss Schadenersatz in Milliardenhöhe fürchten. Nach Gleickes Angaben sprach Kanzlerin Angela Merkel am 13. Oktober 2014 mit einem RWE-Vertreter, hinzu kommen fünf Gespräche von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, sowie eines von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und eines von Finanz-Staatssekretär Werner Gatzer. Kotting-Uhl warf der Bundesregierung Geheimverhandlungen und "Mauschelei" vor. "Trotz mehrfacher Nachfrage tat die Regierung bislang so, als habe es noch gar keine Gespräche zu den Atom-Rückstellungen gegeben", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Die Regierung betreibt ein unseriöses Versteckspiel um zentrale Themen der Energiepolitik, bei denen es um sehr, sehr viel Geld geht, um Geld der Steuerzahler." Offenbar läuft es auf einen Deal Schadenersatzansprüche gegen Übernahme der Restkosten aus den AKW's hinaus. Wobei die Grünen ja mal in Stuttgart zum Stand der Dinge anfragen könnten - die dortige Landesregierung sitzt schliesslich indirekt mit am Tisch :- . Spannend könnte sein, ob man sich da nicht auf Kosten der Aktionäre (oder der Nachrang-Gläubiger ?) einigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte März 19, 2015 · bearbeitet März 19, 2015 von Schildkröte Die Grenzen zwischen Politik, Wirtschaft und Privatem verlaufen doch fließend. Wenn bisher noch keine offiziellen (!) Gespräche zwischen Politik und den Energiekonzernen stattgefunden haben, werden entsprechende Nachfragen der Opposition eben auch verneint. Dass Vertreter von Politik und Wirtschaft inoffiziell (!!) miteinander reden, mag man Mauschelei nennen. In München nennt man das Seilschaften und in Köln Klüngel. Wer einigermaßen realistisch ist, der weiß, dass solche Verflechtungen normal sind und in der Regel auch offiziellen Gesprächen vorausgehen. Und selbstverständlich wird man sich am Ende irgendwo in der Mitte treffen. Je nachdem, wer in der stärkeren Verhandlungsposition ist. Eine Pleite von e.on und RWE kann nicht ernsthaft im Interesse der deutschen Politik sein. Genauso wenig wird sich e.on durch die geplante Aufspaltung aus der Affäre ziehen können. Im Ernstfall halte ich es jedoch nicht für unwahrscheinlich, dass (Klein-)Aktionäre und nachrangige Gläubiger in der Schlange ganz weit hinten stehen. Interessant dürfte in diesem Zusammenhang die Rolle der großen Aktionäre von RWE, den Kommunen sein. Dieser Thread beleuchtet die Energieversorger allerdings in erster Linie aus Sicht von Investoren. Zum kurzfristigen Traden mögen e.on und RWE ja noch was taugen. Aber zum langfristigen Anlegen? Da gibt es anderswo in Europa und vor allem im angelsächsischen Raum doch bedeutend attraktivere Anlagemöglichkeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Big Harry April 7, 2015 Nachdem ich schon seit längerem überlegt hatte einen Netzbetreiber zu kaufen habe ich mich nun für National Grid entschieden. Hauptgrund war die Diversifizierung über zwei Rechtsräume (UK und USA), außerdem gibt es durch die geplanten Interkonnektoren sowie den Netzausbau in den USA Wachstumspotential. Nicht ganz so gefällt mir der Gasanteil, ein reiner Übertragungsnetzbetreiber wäre mir lieber gewesen, aber das ist nicht weiter tragisch. Die Diversifikation über zwei Rechtsräume und Wachstumspotential hätte auch Elia gehabt, zudem wäre es ein reiner Übertragungsnetzbetreiber. Ich habe mich aber wegen der belgischen Quellensteuer gegen Elia entschieden, da Dividenden ein Hauptteil der erwarteten Rendite ausmachen und allzu hohe Steigerungen nicht zu erwarten sind. Aus selbigem Grund habe ich mir auch Red Electrica (Spanien) nicht weiter angesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 15, 2015 Ein Bezirksgericht in Westjapan hat der Regierung einen neuen Stolperstein vor den Wiedereinstieg in die Kernenergie gelegt. Das Gericht in Fukui untersagte es dem regionalen Energieversorger Kansei Electric Power, zwei Reaktoren des Kraftwerkkomplexes Takahama in Betrieb zu nehmen. Die Sicherheit vor Erdbeben sei nicht nachgewiesen, erklärte das Gericht. Hier der vollständige FAZ-Artikel: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/japanisches-gericht-stoppt-hochfahren-von-reaktoren-13537758.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli April 16, 2015 Eon- und RWE-Anleger freuen sichAussicht auf Windpark-Boom beflügelt Aktien Ab 2019 sollen 17 Windparks in Nord- und Ostsee so viel Strom liefern wie zwei mittlere Atomkraftwerke. Nun gibt die EU-Kommission grünes Licht für die staatliche Förderung der Projekte. Die Aktien der Versorger Eon und RWE reagieren prompt. Quelle: http://www.teleboerse.de/aktien/Aussicht-auf-Windpark-Boom-befluegelt-Aktien-article14916061.html Ich habe allerdings keine Ahnung ob und in welchem Umfang RWE & E.On überhaupt am Bau beteiligt sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte April 16, 2015 @ Holgerli: Das scheint mir ein recht oberflächlicher Artikel im Stil der "üblichen" Finanzpublikationen zu sein. Die Aktien von e.on und RWE wurden also "beflügelt"? e.on ist heute um 0,68% gestiegen und RWE um 0,56%. Sagenhaft! Auch bei GDF Suez ist der Kursanstieg mit 0,62% überschaubar. Vielmehr müssten von solchen Meldungen doch Aktien wie der Windanlagenbauer Nordex oder der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage profitieren. Tun sie mit -2,85% bzw. -0,26% heute allerdings ebenfalls nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar April 16, 2015 · bearbeitet April 16, 2015 von Gaspar Ab 2019 sollen 17 Windparks in Nord- und Ostsee so viel Strom liefern wie zwei mittlere Atomkraftwerke. Stellt sich die Frage, ob das wirklich passiert. Bisher liefern Off-Shore-Windparks so gut wie gar keinen Strom und Prognosen waren nie realistisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 April 20, 2015 Zu den deutschen Energieversorgern: BERLIN (AFP)--Wegen der schleppenden Suche nach einem Endlager drohen die Kosten der Atommüll-Entsorgung in Deutschland deutlich höher auszufallen als bisher veranschlagt. Nach Einschätzung des Vorsitzenden der Endlager-Suchkommission des Bundestags, Michael Müller (SPD), könnten sie in den nächsten Jahrzehnten auf 50 bis 70 Milliarden Euro ansteigen, wie die Frankfurter Rundschau am Montag berichtete. Müller verwies darauf, dass die Rückstellungen der vier Stromkonzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall für den Abriss der Atomkraftwerke sowie Zwischen- und Endlagerung nur rund 36 Milliarden betrügen. "Auf den Staat kommen erhebliche finanzielle Risiken zu", warnte Müller und verwies auf jahrzehntelange Verzögerungen bei Standortsuche und beim Bau des Endlagers. Das Projekt werde möglicherweise erst Mitte des nächsten Jahrhunderts abgeschlossen sein, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein aktuelles Papier einer Arbeitsgruppe der Endlager-Suchkommission. Das Ende der Atommüll-Einlagerung - also das Einbringen des letzten Atommüll-Behälters - erwarten die Experten demnach erst "zwischen 2075 und 2130" und den "Zustand eines verschlossenen Endlagerbergwerks "zwischen 2095 und 2170 oder später". Kommissionsmitglied Michael Sailer warnte in der Zeitung vor einer drohenden Dauerlagerung der abgebrannten Brennelemente und Glaskokillen mit hoch radioaktivem Abfall in den vorhandenen 16 Zwischenlagern, die sich zumeist an Akw-Standorten befinden. "Ohne zügige Abwicklung der Endlagersuche könnte Atommüll in einigen Zwischenlagern bis nach 2100 bleiben", sagte er. Es bestehe die Gefahr, dass große Mengen Radioaktivität freigesetzt würden, da die oberirdischen Lager eher gefährdet seien als ein Endlager - etwa durch Krieg oder Terrorismus. "Die Zwischenlagerung als Quasi-Dauerzustand hinzunehmen, würde künftige Generationen unverantwortlich belasten", mahnte Sailer, der auch Chef der Entsorgungskommission des Bundes ist. Mittelschwer gaga - da beansprucht Staat die Verantwortung für die Endlagerung von Atommüll, weigert sich aber gleichzeitig, einen oder mehrere Orte zu benennen. Daher stellt man den Atommüll dann für Jahrzehnte dezentral in bessere Lagerhallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vogel April 20, 2015 @ Holgerli: Das scheint mir ein recht oberflächlicher Artikel im Stil der "üblichen" Finanzpublikationen zu sein. Die Aktien von e.on und RWE wurden also "beflügelt"? e.on ist heute um 0,68% gestiegen und RWE um 0,56%. Sagenhaft! Auch bei GDF Suez ist der Kursanstieg mit 0,62% überschaubar. Vielmehr müssten von solchen Meldungen doch Aktien wie der Windanlagenbauer Nordex oder der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage profitieren. Tun sie mit -2,85% bzw. -0,26% heute allerdings ebenfalls nicht. Hallo Schildkröte, seit der Neuaufstellung ist Nordex nicht mehr im Offshoregeschäft tätig. Gruß vogel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag