Beste Strategie für ETF-Wechsel wegen Umstellung auf Ausschüttung und TD

[geldautomat]

Hallo,

ich denke darüber nach, ein paar ETFs meines Depots auszutauschen, also den ETF eines Anbieters verkaufen und den ETF eines anderen Anbieters auf den selben Index kaufen.

Grund sind die Umstellungen der Comstage-ETFs auf Ausschüttung, was meiner langfristigen Ansparstrategie widerspricht und Kosten bei Wiederanlage bedeutet, und dass ich festgestellt habe, dass es größere ETFs mit besserer TD gibt, minimal günstiger. Praktisch würde dies bedeuten, z.B. vom Comstage ETF110 auf den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C zu wechseln (thesaurierend, TER 0,19, TD seit 2015 -0.03 %, doppelt so großer Fonds). Die Vanguard-ETFs sind ja leider ausschüttend.

 

Nun stellt sich die Frage, ob der ETF-Tausch lohnt und wenn ja, wie er am schlausten durchgeführt wird.

 

Im Holzmeier-Thread zu Tracking Differenzen heißt es:

 

"Zusammenfassung zu den einmaligen Kosten eines ETF-Tausches:

Die Versteuerung von Buchgewinnen hat oft dominierenden Einfluss auf die Kosten von Tauschtransaktion. 

Bei bestehenden hohen Buchgewinnen lohnt sich der Tausch eines alt-ETFs oft nicht, selbst wenn der neu-ETF eine deutlich niedrigere Trackingdifferenz aufweisen würde."

 

Um die Versteuerung zu minimieren habe ich überlegt, dass es ja schlauer wäre, einen deutlichen Kursrückgang zu nutzen, um den Tausch zu vollziehen. Denn bei einem relativen Hoch (wie derzeit bei World) würde ja eine höhere Besteuerung stattfinden als bei einem Kursrückgang (wie z.B. im Februar/ März). Und der Preis für den neuen ETF wäre ja bei einem Kursrückgang genauso wie der des alten ETFs.

 

Macht das Sinn? Gibt es sonst noch Tipps für den Tausch oder etwas zu beachten? Sind die Kriterien (Thesaurierend, TD, TER, Größe) für den neuen ETF wirklich die relevantesten und z.B. der o.g. neue World-ETF okay? 

 

 

[intInvest]

Hast du deinen Freibetrag schon ausgeschöpft? Falls nein, könnte man im Zuge des Rebalancing immer so viel vom alten ETF verkaufen bis man den Freibetrag knapp ausgeschöpft hat und dann den neuen ETF kaufen. So würde zumindest der Steuereffekt reduziert werden. Transaktionskosten je nach Broker müsste man natürlich beachten.

Das heißt der Tausch würde sich etwas hinziehen, wenn das für dich ok ist, sehe ich das als einen möglichen Weg.

 

Alternativ könnte man auch einfach den alten ETF nicht mehr besparen und einfach den neuen dazukaufen, falls du überhaupt regelmäßig sparst.

Oder ist das einfach eine Einmalanlage und fertig ?

 

[geldautomat]

Danke, stückweise zu verkaufen, ist schon mal eine gute Idee - so lange die Transaktionskosten den Vorteil nicht wettmachen.

 

Sparpläne auf die Comstage-ETFs habe ich nicht, da die bei der Consorsbank derzeit kosten, noch ein Grund für Xtrackers.

 

Was mich grundsätzlich die Umschichtung etwas in Frage stellen lässt ist, wie stark der ganze ETF-Markt im Moment im Umbruch ist: Comstage-Verkauf an Lyxor, Vanguard nach Deutschland gekommen, in den USA erste kostenfreie ETFs... Da bewegt sich gerade so viel. Man möchte natürlich auch nicht umschichten und nächsten Monat gibt's wieder einen günstigeren, besseren ETF bei der Konkurrenz...

[Schwachzocker]

vor einer Stunde schrieb geldautomat:

Hallo,

ich denke darüber nach, ein paar ETFs meines Depots auszutauschen, also den ETF eines Anbieters verkaufen und den ETF eines anderen Anbieters auf den selben Index kaufen.

Grund sind die Umstellungen der Comstage-ETFs auf Ausschüttung, was meiner langfristigen Ansparstrategie widerspricht und Kosten bei Wiederanlage bedeutet, und dass ich festgestellt habe, dass es größere ETFs mit besserer TD gibt, minimal günstiger. Praktisch würde dies bedeuten, z.B. vom Comstage ETF110 auf den Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C zu wechseln (thesaurierend, TER 0,19, TD seit 2015 -0.03 %, doppelt so großer Fonds)….

Der ETF110 hat seit 2015 gleichfalls eine TD von -0,03%.

Worin siehst Du Vor-oder Nachteile bei einem Fondsvolumen von 1,3 Milliarden oder 3,5 Milliarden? Was ist an dem größeren Fondsvolumen besser?

Inwiefern verursacht die Wiederanlage der Ausschüttungen Kosten? Würdest Du ansonsten gar nicht investieren?

 

Bist Du sicher, dass das, was Du beabsichtigst, irgendeine Bedeutung hat?

 

vor einer Stunde schrieb geldautomat:

...

Um die Versteuerung zu minimieren habe ich überlegt, dass es ja schlauer wäre, einen deutlichen Kursrückgang zu nutzen, um den Tausch zu vollziehen....

Wenn es das Ziel ist, Versteuerung zu minimieren bzw. in die Zukunft zu verschieben, wäre es schlau, überhaupt nichts zu machen.

[Gast231208]

vor 33 Minuten schrieb geldautomat:

Was mich grundsätzlich die Umschichtung etwas in Frage stellen lässt ist, wie stark der ganze ETF-Markt im Moment im Umbruch ist: Comstage-Verkauf an Lyxor, Vanguard nach Deutschland gekommen, in den USA erste kostenfreie ETFs... Da bewegt sich gerade so viel. Man möchte natürlich auch nicht umschichten und nächsten Monat gibt's wieder einen günstigeren, besseren ETF bei der Konkurrenz...

 

Es besteht ja auch kein Zwang zur Umschichtung, man kann auch mit der zweit-, dritt- oder viertbesten Lösung zufrieden sein.

Mein Tipp: den selbstauferlegten Plan, das perfekte Depot haben zu müssen, im Kopf begraben.

[geldautomat]

vor 11 Minuten schrieb Schwachzocker:

Der ETF110 hat seit 2015 gleichfalls eine TD von -0,03%.

Worin siehst Du Vor-oder Nachteile bei einem Fondsvolumen von 1,3 Milliarden oder 3,5 Milliarden? Was ist an dem größeren Fondsvolumen besser?

Inwiefern verursacht die Wiederanlage der Ausschüttungen Kosten? Würdest Du ansonsten gar nicht investieren?

 

Bist Du sicher, dass das, was Du beabsichtigst, irgendeine Bedeutung hat?

 

Wenn es das Ziel ist, Versteuerung zu minimieren bzw. in die Zukunft zu verschieben, wäre es schlau, überhaupt nichts zu machen.

 

Danke für die Anregungen!

Die durchschnittlich TD des ETF110 seit 2009 ist 0,10 %.

Du hast wahrscheinlich Recht, dass bei der Größenordnung die Fondsgröße dann auch nicht mehr entscheidend ist.

Meine Haupttauschmotivation ist allerdings die Thesaurierung, da die Anlage noch Jahrzehnte liegen soll und Zinseszinseffekt voll zur Wirkung kommen soll.

Ja, ich würde sonst auch investieren, aber nicht immer und nicht immer dann, wenn Ausschüttungen waren.

[Schwachzocker]

vor 2 Minuten schrieb geldautomat:

 

Die durchschnittlich TD des ETF110 seit 2009 ist 0,10 %.

Wollen wir jetzt wirklich eine TD seit 2009 mit der TD eines anderen Fonds seit 2015 vergleichen, um uns dann zu wundern, dass es da einen Unterschied gibt?

 

vor 3 Minuten schrieb geldautomat:

...

Du hast wahrscheinlich Recht, dass bei der Größenordnung die Fondsgröße dann auch nicht mehr entscheidend ist.

Du sagst ja nicht, wozu die Fondsgröße überhaupt eine Rolle spielen soll?

Ich vermute, Du spielst auf eine eventuelle Fondsschließlich durch zu niedriges Fondsvolumen an. In einem solchen Fall passiert aber nichts anderes, als das, was Du jetzt vorhast: Verkauf und Steuerzahlung. Wieso also nicht warten bis der Fonds tatsächlich geschlossen wird.

Du entgehst Dem Tod nicht, indem Du Selbstmord begehst.

 

Zitat

Meine Haupttauschmotivation ist allerdings die Thesaurierung, da die Anlage noch Jahrzehnte liegen soll und Zinseszinseffekt voll zur Wirkung kommen soll.

Hast Du da bereits beispielhaft Berechnungen gemacht, um den möglichen Unterschied zu ermitteln?

 

Und hast Du Deinen Freibetrag nun ausgeschöpft?

[whister]

Ich stand vor der gleichen Frage und habe mich entschieden den ETF110 zu behalten jedoch diesen nicht weiter zu besparen. Es spricht momentan meiner Meinung nach überhaupt nichts gegen den ETF110 - außer dass dieser ausschüttend geworden ist und ich eigentlich einen Thesaurierer möchte. Ausschüttungen werde ich einfach mit der nächsten planmäßigen Investition einfach wieder reinvestieren - dadurch entstehen keine zusätzlichen Transaktionskosten.

 

Anders sieht es meiner Meinung nach beim ETF127 aus - dessen TD wird mir langsam zu schlecht den werde ich demnächst gegen den iShares Core MSCI EM IMI (IE00BKM4GZ66) tauschen.

[west263]

vor einer Stunde schrieb geldautomat:

Meine Haupttauschmotivation ist allerdings die Thesaurierung, da die Anlage noch Jahrzehnte liegen soll und Zinseszinseffekt voll zur Wirkung kommen soll.

Ja, ich würde sonst auch investieren, aber nicht immer und nicht immer dann, wenn Ausschüttungen waren.

ein Grund für comstage, auf Ausschüttung umzustellen, war die neue Versteuerung ab diesem Jahr. Von daher gehe ich davon aus, das nicht all zu viel von der Ausschüttung über bleibt zum anlegen, wenn im Januar die Steuern bezahlt sind.

 

DIESES wurde erst am Freitag verlinkt.

[Gast231208]

vor 7 Minuten schrieb whister:

Ich stand vor der gleichen Frage und habe mich entschieden den ETF110 zu behalten jedoch diesen nicht weiter zu besparen. Es spricht momentan meiner Meinung nach überhaupt nichts gegen den ETF110 - außer dass dieser ausschüttend geworden ist und ich eigentlich einen Thesaurierer möchte. Ausschüttungen werde ich einfach mit der nächsten planmäßigen Investition einfach wieder reinvestieren - dadurch entstehen keine zusätzlichen Transaktionskosten.

 

Anders sieht es meiner Meinung nach beim ETF127 aus - dessen TD wird mir langsam zu schlecht den werde ich demnächst gegen den iShares Core MSCI EM IMI (IE00BKM4GZ66) tauschen.

 

"demnächst"

Wann ist dieses demnächst?

Warum nicht sofort?

Und von welchem Ereignis machst du den Zeitpunkt demnächst abhängig?

 

[whister]

vor 1 Minute schrieb pillendreher:

"demnächst"

Wann ist dieses demnächst?

Warum nicht sofort?

Und von welchem Ereignis machst du den Zeitpunkt demnächst abhängig?

Haltefrist für eine Depotübertragsprämie ist noch nicht abgelaufen. Doch darum soll es hier nicht gehen.