DrFaustus Juli 25, 2018 vor 48 Minuten schrieb silentbob: Ist deswegen die Liquiditätsreserve bei den meisten höher angesetzt? Damit man ein sicheres Gefühl fürs investieren/zocken hat? Keine Ahnung. Das musst du diejenigen fragen, die so eine Reserve meinen zu brauchen. "German Angst" Wir sind besonders gut darin Extremszenarien zu malen, vielleicht daher das hohe Bedürfnis nach einem jederzeit verfügbaren Finanzpolster. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
eidgenoss61 Juli 26, 2018 · bearbeitet Juli 26, 2018 von eidgenoss61 Am 24.7.2018 um 17:26 schrieb Schwachzocker: An finanzieller Bildung mangelt es auch nicht. Jeder weiß (wirklich jeder), dass er sein Geld in Immobilien und/oder Aktien anlegen kann. Man muss sich nur informieren und fragen. Das ist alles! Jeder mit einer grundlegenden Bildung kann das. Ich denke, genau dies ist ein Problem. Generell. Wikipedia sagt's: https://de.wikipedia.org/wiki/Aktionärsquote#Aktionärsquote_im_internationalen_Vergleich Bei der beruflichen Position war der Anteil an Aktionären 2013 besonders hoch unter leitenden Angestellten und leitenden Beamten (29,5 % bzw. 29,4 %). Unter Selbständigen und Freiberuflern lag die Quote bei 28,3 %, unter sonstigen Beamten besaßen zu 27,7 % Aktien. Lehrlinge, Schüler und sonstige Arbeiter waren dagegen mit Anteilen von unter 4 % praktisch überhaupt nicht am Aktienmarkt engagiert. Darüber hinaus hängt die Aktienorientierung auch mit dem Bildungsgrad zusammen. Unter Menschen mit (Fach-)Abitur lag der Anteil der Aktionäre 2013 bei 25,9 %. Bei Menschen mit mittlerer Reife lag der Anteil bei 11,8 %. Unter Hauptschulabsolventen waren 6,5 % Aktionäre zu finden. Auch starke regionale Unterschiede sind zu verzeichnen. In den westdeutschen Bundesländern waren 14,8 % am Aktienmarkt aktiv, in den ostdeutschen Bundesländern waren es 10,2 %. Ein großer Unterschied besteht hierbei vor allem beim direkten Aktienbesitz, während Unterschiede beim Fondsbesitz gering ausfallen. Aber zurück zum Thema. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Juli 26, 2018 vor 6 Stunden schrieb eidgenoss61: Ich denke, genau dies ist ein Problem. Generell. Wikipedia sagt's: https://de.wikipedia.org/wiki/Aktionärsquote#Aktionärsquote_im_internationalen_Vergleich Bei der beruflichen Position war der Anteil an Aktionären 2013 besonders hoch unter leitenden Angestellten und leitenden Beamten (29,5 % bzw. 29,4 %). Unter Selbständigen und Freiberuflern lag die Quote bei 28,3 %, unter sonstigen Beamten besaßen zu 27,7 % Aktien. Lehrlinge, Schüler und sonstige Arbeiter waren dagegen mit Anteilen von unter 4 % praktisch überhaupt nicht am Aktienmarkt engagiert. Darüber hinaus hängt die Aktienorientierung auch mit dem Bildungsgrad zusammen. Unter Menschen mit (Fach-)Abitur lag der Anteil der Aktionäre 2013 bei 25,9 %. Bei Menschen mit mittlerer Reife lag der Anteil bei 11,8 %. Unter Hauptschulabsolventen waren 6,5 % Aktionäre zu finden. Auch starke regionale Unterschiede sind zu verzeichnen. In den westdeutschen Bundesländern waren 14,8 % am Aktienmarkt aktiv, in den ostdeutschen Bundesländern waren es 10,2 %. Ein großer Unterschied besteht hierbei vor allem beim direkten Aktienbesitz, während Unterschiede beim Fondsbesitz gering ausfallen. Aber zurück zum Thema. Für mich sieht das so aus, als wenn manche Leute Geld zum Anlegen haben und andere nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andreas900 Juli 26, 2018 Ich arbeite im öffentlichen Bereich und bin von Menschen umgeben, die gut verdienen und vor allem als Beamte einen sicheren Job haben. Alles potenzielle Aktionäre, aber wenn man sich mal über Geldanlagen unterhält, hat niemand von denen Aktien. Die meisten geben Geld dafür aus ein Eigenheim zu schaffen und ihren Lebensstandard zu erhöhen (=größeres Auto, besseres Smartphone, schöneren Urlaub) Ein befreundetes Pärchen hatte sich 2 Porsche gekauft. Besser ausgeben als nur auf dem Konto rumliegen lassen. Und später? Naja irgendwann erwartet man halt das Erbe, damit ist die Zukunft gesichert. Ich glaube, dass viele gar kein Vermögen erarbeiten WOLLEN, zumindest nicht zum Preis, dass man Konsum einschränken müsste. Gerade wer einen guten und sicheren Job hat, braucht auch keine Rücklagen. Und um zum Thema zurück zu kommen: auch keine nennenswerte Liquiditätsreserve. Wofür? Selbst wenn ein Notfall eintreten würde, kann man diesen finanzieren. Ich sage nicht, dass dies meine Meinung ist. Ich stelle aber immer wieder fest, dass das Wertpapier-Forum eine eigene Welt ist. Nicht weil die Menschen hier schlauer sind (wobei hier einige sicherlich sehr intelligent sind), sondern weil die Einstellung zu Geld eine andere ist. Für Menschen hier im Forum bedeutet Geld Freiheit und Sicherheit, vielleicht sogar Herausforderung und Spass. Für andere Menschen bedeutet Geld "nicht getätigter Konsum". Jeder Euro auf dem Konto ist ein Verlust, weil ich ihn ja für was schönes ausgeben könnte. In gewisser Weise hat das auch mit Risikobereitschaft zu tun. Manche Menschen wollen nicht das Risiko eingehen mit Geld in der Tasche zu sterben Dementsprechend gering ist auch das Interesse sich überhaupt mit Geldanlagen auseinander zu setzen, geschweigedenn solchen (Aktien), die als langfristig und riskant gelten. Und wenn dann doch jemand Geld anlegt, dann oft in Immobilien. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Juli 26, 2018 · bearbeitet Juli 26, 2018 von Schwachzocker vor 2 Stunden schrieb Andreas900: Ich arbeite im öffentlichen Bereich und bin von Menschen umgeben, die gut verdienen und vor allem als Beamte einen sicheren Job haben.... Auch der Beamtenstatus für sich allein genommen ist doch schon wieder ein Unterschied zu anderen Ländern. Der Beamtenstatus, wie wir in kennen, ist eine deutsche Spezialität, die in dieser Form in vielen anderen Ländern (insbesondere USA) unbekannt ist. Als Beamter in Deutschland ist man nun einmal relativ gut abgesichert. Und selbst wenn die Ruhegehälter gekürzt werden sollten, so muss es noch immer "angemessen" bleiben. Es gibt hier in Deutschland also mehrere Millionen Menschen, die diesen privaten Vorsorgebedarf nicht unbedingt haben, jedenfalls nicht so sehr wie in anderen Ländern, wo es nicht einmal eine staatliche Rente gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hund555 Juli 27, 2018 vor 17 Stunden schrieb Schwachzocker: Als Beamter in Deutschland ist man nun einmal relativ gut abgesichert. Und selbst wenn die Ruhegehälter gekürzt werden sollten, so muss es noch immer "angemessen" bleiben. Es gibt hier in Deutschland also mehrere Millionen Menschen, die diesen privaten Vorsorgebedarf nicht unbedingt haben, jedenfalls nicht so sehr wie in anderen Ländern, wo es nicht einmal eine staatliche Rente gibt. Das widerspricht aber #177, #178 Und an finanzieller Bildung mangelt es auch nicht: oh doch, die meisten wissen nicht mal was eine Dividende ist... geschweige denn KGV, KBV & Co. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andreas900 Juli 27, 2018 Gerade eben schrieb hund555: Das widerspricht aber #177, #178 Und an finanzieller Bildung mangelt es auch nicht: oh doch, die meisten wissen nicht mal was eine Dividende ist... geschweige denn KGV, KBV & Co. Die meisten halten Rentenpapiere für für Briefstücke in denen über die Erwerbsrente geschrieben wird. Ich glaube, dass die finanzielle Bildung in Deutschland unterdurchschnittlich ist. Was aber auch daran liegen mag, dass Deutsche an ein sehr gutes Soziales- und Rentensystem sowie eine stabile deutsche Währung gewöhnt sind. Dennoch frage ich mich warum bestimmte Länder, auch in der EU so viel höhere Aktionärsquoten haben. Von den USA erwartet man nichts anders, aber warum gibt es so viele Aktionäre in den Niederlanden oder in Japan? https://tecis-investment-ratgeber.de/investmentquote-anderer-laender/ Liegt es daran, dass in diesen Ländern Altersvorsorge öfter privat getätigt wird? Sind US Amerikaner und Japaner die besseren Anleger? Wird Altersarmut sich in Deutschland dramatischer entwickeln als in den USA und Japan? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hund555 Juli 27, 2018 vor 6 Minuten schrieb Andreas900: https://tecis-investment-ratgeber.de/investmentquote-anderer-laender/ Liegt es daran, dass in diesen Ländern Altersvorsorge öfter privat getätigt wird? Sind US Amerikaner und Japaner die besseren Anleger? Wird Altersarmut sich in Deutschland dramatischer entwickeln als in den USA und Japan? Warum das so ist kann ich nicht genau sagen (vielleicht liegt es auch u.a. an Medien) aber dieser Link zeigt, dass auch in guten Sozial- und Rentensystemen die Aktienquote in anderen Ländern viel höher ist als in Deutschland ist. Und es zeigt auch, dass es nicht daran liegt, "dass manche Leute Geld zum Anlegen haben und andere nicht" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lauterbach Juli 27, 2018 Tja, dass es kulturelle Unterschiede zwischen den Ländern gibt kann man halt nicht leugnen. In manchen Ländern wird gerne scharf gegessen, andere haben eine ausgeprägte Alkoholkultur, in wieder anderen ist Eishockey beliebter als Fussball. Ist es nun verwunderlich dass die Aktienquote auch kulturbedingt variieren kann? Wieso das so ist, darüber könnte man streiten. Da fließen viele Faktoren hinein, ein sehr großer Faktor dürften Erfahrungen sein, die das Volkskollektiv über mehrere Jahrhunderte gemacht hat. Wer weiß, vielleicht steckt im Deutschen oder Mitteleuropäischen Volkskollektiv immer noch das mittelalterliche Feudalsystem verankert. Du dienst deinem Lehensherrn, er kümmert sich um dich (anders kann ich mir manche Obrigkeitshörigkeit nicht erklären). Und sowas ändert sich nur sehr langsam. Argumente fruchten bei einigen Individuen, aber ein Volkskollektiv lässt sich durch Argumente nicht überzeugen. Der Mensch ist nun mal kein rationales Wesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MaKla Januar 10, 2019 Hallo zusammen, ich hätte eine fixe Frage, bei der mir schon schwant, dass ich hier Haue bekommen werde (ggf. ist sie sogar falsch einsortiert). In dem Fall tut es mir schon jetzt leid, aber irgendwo muss man ja anfangen: Es heißt oft: "Erste Schritte beim Einstieg in die Finanzplanung mit ETF: Anlagenstrategie festlegen, Risiko-Toleranz ausloten, Notgroschen festsetzen." Und gerade um diesen Notgroschen geht es mir jetzt. Was spräche dagegen, den Notgroschen über einen - im Vergleich zum Gesamt-Depot-Wert sehr niedrigen - Wertpapierkredit zu realisieren? Ich weiß, das klingt vermutlich irgendwie dämlich und ich hab wahrscheinlich grad ein riesen Loch in der Denke, aber hier meine Argumentation: 1) Der Notgroschen sollte ja so auf etwa 3-6 Netto-Monatsgehälter ausgelegt sein (nur ne ganz grobe Richtlinie, ich weiß. Um die Dimension soll's auch gar nicht gehen) 2) Aufm Tagesgeldkonto "erwirtschaftet" mir der Notgroschen aktuell ungefähr nichts, abzüglich Inflation, also ein Verlust. 3) Den Notgroschen mit höher Laufzeit festsetzen, um zumindest die Inflation auszugleichen, wäre entgegen des Sinns des Notgroschens, da er dann NICHT mehr jederzeit verfügbar wäre. (Und Anleihen-ETFs werden ja momentan auch nicht direkt gelobt) 4) Wenn meine Strategie besagt "Ich verkrafte einen Crash von 60-70% mental ein paar Jahre" , könnte ich mir ja eigentlich ohne große Sorgen auch einen Wertpapierkreditrahmen in Höhe von sagen wir 10-20% des Depotvolumens einrichten lassen. (Wenn mein ETF-Portfolio aus MSCI World, EM und EuroStoxx insgesamt mehr als 90% dauerhaft abschmiert, haben wir vermutlich ohnehin andere Sorgen, zumal ich den Kreditrahmen ja nur im privaten Notfall nutzen würde und nicht durchgängig) 5) Der Wertpapierkredit muss mit ca. 3,99% Jahreszins zurückgezahlt werden. Wenn mein Notgroschen auf 3 Monatsgehälter ausgelegt wäre (und 50% vom netto am ende des monats übrig bleiben), müsste ich meinen gleichermaßen dimensionierten Wertpapierkredit ja in ca. 6 Monaten zurückgezahlt haben. WENN ich den Kredit also einmal in einem Jahr nutze, so kostet mich das etwa 2% der Kredithöhe (grob, ich weiß) 6) DAFÜR kann aber das Geld, dass ich für den Notfall einplane vollständig am ETF-Portfolio mitwirken bis ich es brauche, bringt also im Schnitt 5-6% jährliche Rendite (ich weiß, es kann auch lange zeit schlechter kommen, aber mit irgendwelchen Annahmen muss ich ja rechnen). Das sollte, insofern ich nicht ständig meinen Notgroschen benötige, die 2% Kosten im Nutzungsfall ja eigentlich locker ausgleichen oder sogar deutlich übersteigen. Übertrieben formuliert: Wenn ich den Wertpapierkredit komplett nutzen muss (Notfall) und ich kann ihn erst nach einem Jahr auf einen Schlag zurückzahlen, mache 4% Verlust. Da ich mit den beliehenen ETFs aber (mit etwas Glück) im Schnitt mehr als 4% Gewinn mache (verglichen mit dem Tagesgeldkonto), wäre das nur "genauso schlecht wie die Lösung mit Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto". Da 4% Gewinn im Langzeitmittel tendenziell eher pessimistisch sind und ich ja auch einplanen würde, den Kredit in deutlich kürzerer Zeit zurückzuzahlen, müssten die Resultate eher pro-Wertpapierkredit ausfallen, oder? Das alles gilt natürlich nur solange, wie die Tagesgeldkonditionen so sind wie sie sind und wie mir bewusst ist, dass auch bei 10% Kreditrahmen auf mein Depot ein Risiko besteht, alles zwangsverkaufen zu müssen bei einem 90%-Crash, was zugegebener Maßen kein guter Zeitpunkt ist um Gewinne/Verluste zu realisieren. Also, was übersehe ich? (Danke euch!) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von DrFaustus vor 4 Minuten schrieb MaKla: Hallo zusammen, ich hätte eine fixe Frage, bei der mir schon schwant, dass ich hier Haue bekommen werde (ggf. ist sie sogar falsch einsortiert). In dem Fall tut es mir schon jetzt leid, aber irgendwo muss man ja anfangen: Es heißt oft: "Erste Schritte beim Einstieg in die Finanzplanung mit ETF: Anlagenstrategie festlegen, Risiko-Toleranz ausloten, Notgroschen festsetzen." Und gerade um diesen Notgroschen geht es mir jetzt. Was spräche dagegen, den Notgroschen über einen - im Vergleich zum Gesamt-Depot-Wert sehr niedrigen - Wertpapierkredit zu realisieren? Ich weiß, das klingt vermutlich irgendwie dämlich und ich hab wahrscheinlich grad ein riesen Loch in der Denke, aber hier meine Argumentation: Nein, das klingt sehr vernünftig und ich handhabe es genauso. Andere werden sagen: teufelszeug! Hier scheiden sich die Geister. Zitat 1) Der Notgroschen sollte ja so auf etwa 3-6 Netto-Monatsgehälter ausgelegt sein (nur ne ganz grobe Richtlinie, ich weiß. Um die Dimension soll's auch gar nicht gehen) 2) Aufm Tagesgeldkonto "erwirtschaftet" mir der Notgroschen aktuell ungefähr nichts, abzüglich Inflation, also ein Verlust. 3) Den Notgroschen mit höher Laufzeit festsetzen, um zumindest die Inflation auszugleichen, wäre entgegen des Sinns des Notgroschens, da er dann NICHT mehr jederzeit verfügbar wäre. (Und Anleihen-ETFs werden ja momentan auch nicht direkt gelobt) 4) Wenn meine Strategie besagt "Ich verkrafte einen Crash von 60-70% mental ein paar Jahre" , könnte ich mir ja eigentlich ohne große Sorgen auch einen Wertpapierkreditrahmen in Höhe von sagen wir 10-20% des Depotvolumens einrichten lassen. (Wenn mein ETF-Portfolio aus MSCI World, EM und EuroStoxx insgesamt mehr als 90% dauerhaft abschmiert, haben wir vermutlich ohnehin andere Sorgen, zumal ich den Kreditrahmen ja nur im privaten Notfall nutzen würde und nicht durchgängig) 5) Der Wertpapierkredit muss mit ca. 3,99% Jahreszins zurückgezahlt werden. Wenn mein Notgroschen auf 3 Monatsgehälter ausgelegt wäre (und 50% vom netto am ende des monats übrig bleiben), müsste ich meinen gleichermaßen dimensionierten Wertpapierkredit ja in ca. 6 Monaten zurückgezahlt haben. WENN ich den Kredit also einmal in einem Jahr nutze, so kostet mich das etwa 2% der Kredithöhe (grob, ich weiß) 6) DAFÜR kann aber das Geld, dass ich für den Notfall einplane vollständig am ETF-Portfolio mitwirken bis ich es brauche, bringt also im Schnitt 5-6% jährliche Rendite (ich weiß, es kann auch lange zeit schlechter kommen, aber mit irgendwelchen Annahmen muss ich ja rechnen). Das sollte, insofern ich nicht ständig meinen Notgroschen benötige, die 2% Kosten im Nutzungsfall ja eigentlich locker ausgleichen oder sogar deutlich übersteigen. Übertrieben formuliert: Wenn ich den Wertpapierkredit komplett nutzen muss (Notfall) und ich kann ihn erst nach einem Jahr auf einen Schlag zurückzahlen, mache 4% Verlust. Da ich mit den beliehenen ETFs aber (mit etwas Glück) im Schnitt mehr als 4% Gewinn mache (verglichen mit dem Tagesgeldkonto), wäre das nur "genauso schlecht wie die Lösung mit Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto". Da 4% Gewinn im Langzeitmittel tendenziell eher pessimistisch sind und ich ja auch einplanen würde, den Kredit in deutlich kürzerer Zeit zurückzuzahlen, müssten die Resultate eher pro-Wertpapierkredit ausfallen, oder? Das alles gilt natürlich nur solange, wie die Tagesgeldkonditionen so sind wie sie sind und wie mir bewusst ist, dass auch bei 10% Kreditrahmen auf mein Depot ein Risiko besteht, alles zwangsverkaufen zu müssen bei einem 90%-Crash, was zugegebener Maßen kein guter Zeitpunkt ist um Gewinne/Verluste zu realisieren. Also, was übersehe ich? (Danke euch!) Nichts. Deine Rechnung ist komplett richtig. Ich würde hinzufügen, dass man das ab einer gewissen finanziellen Sicherheit, sprich einer gewissen Höhe des Vermögens so tun kann. Bei kleineren Vermögen oder einer unsicheren Jobsituation, würde ich das vielleicht nicht so handhaben. Außerdem sollte man sich die worstcase (oder hier besser: bestcase) Situation anschauen: Man braucht 40 Jahre niemals diese Notreserve. Rechne mal die entgangene Rendite aus bei einer Vorhaltung von Tagesgeld... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von Ramstein vor 6 Minuten schrieb MaKla: Es heißt oft: "Erste Schritte beim Einstieg in die Finanzplanung mit ETF: Anlagenstrategie festlegen, Risiko-Toleranz ausloten, Notgroschen festsetzen." Und gerade um diesen Notgroschen geht es mir jetzt. Was spräche dagegen, den Notgroschen über einen - im Vergleich zum Gesamt-Depot-Wert sehr niedrigen - Wertpapierkredit zu realisieren? Nichts. Genau so mache ich es. Man sollte natürlich bei Inanspruchnahme bereits einen klaren Zeithorizont vor Augen haben, bis wann der Kredit aus Einkünften getilgt ist. Und das sollten m. E. nicht Jahre sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MaKla Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von MaKla vor 3 Minuten schrieb DrFaustus: Nein, das klingt sehr vernünftig und ich handhabe es genauso. Andere werden sagen: teufelszeug! Hier scheiden sich die Geister. Nichts. Deine Rechnung ist komplett richtig. Ich würde hinzufügen, dass man das ab einer gewissen finanziellen Sicherheit, sprich einer gewissen Höhe des Vermögens so tun kann. Bei kleineren Vermögen oder einer unsicheren Jobsituation, würde ich das vielleicht nicht so handhaben. Oh! erstmal vielen Dank für die superschnelle Antwort Bin überrascht, dass ich nichts vollkommen Grobes übersehen habe Bin mal gespannt, ob noch andere Meinungen kommen und wie sie argumentieren! Nachtrag: Danke auch dir, Ramstein, für die fixe Antwort! (ich weiß nicht, wie ich nachträglich Mehrfachzitate einbringe, ist aber für ein Danke auch nicht zu wichtig ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von DrFaustus vor 8 Minuten schrieb MaKla: Oh! erstmal vielen Dank für die superschnelle Antwort Bin überrascht, dass ich nichts vollkommen Grobes übersehen habe Bin mal gespannt, ob noch andere Meinungen kommen und wie sie argumentieren! Das kannst du hier: nachlesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MaKla Januar 10, 2019 vor 1 Minute schrieb DrFaustus: Das kannst du hier: nachlesen. Oh mist, ich weiß nicht, warum der bei den Suchbegriffen "Wertpapierkredit UND Notgroschen" nicht rauskam, sorry, aber danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachdenklich Januar 10, 2019 vor 9 Minuten schrieb MaKla: ... bei der mir schon schwant, dass ich hier Haue bekommen werde .... Im Gegenteil! Ich klopfe Dir statt dessen lobend auf die Schulter. Ich freue mich über jeden, der selbst nachdenkt und nicht die "üblichen Empfehlungen" einfach unreflektiert umsetzt. Wenn man auf diesen "Notgroschen" nur in sehr großen Abständen zurückgreifen muß, dann ist ein günstiger Kredit (wenn er dann zügig getilgt werden kann) natürlich die finanziell bessere Lösung. So eine Strategie empfiehlt sich aber natürlich nur, wenn eine gewisse wirtschaftliche Stabilität vorhanden ist. Bei nur geringem Depotvolumen oder unsicherem laufenden Einkommen wäre ich vorsichtig. Außerdem sollte auch eine gewisse emotionale Stabilität vorhanden sein, damit man dann nicht doch panisch im falschen Moment verkauft. Aber wie gesagt: Dein Ansatz ist völlig richtig! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 10, 2019 vor 23 Minuten schrieb MaKla: Oh mist, ich weiß nicht, warum der bei den Suchbegriffen "Wertpapierkredit UND Notgroschen" nicht rauskam, sorry, aber danke! Das lässt sich heilen - Beiträge aus dem Anfängerthread in den "Notgroschen"-Thread (diesen hier) ausgelagert. (unter Inkaufnahme einer faustischen Selbstreferenz) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MaKla Januar 10, 2019 vor 22 Minuten schrieb Nachdenklich: Im Gegenteil! Ich klopfe Dir statt dessen lobend auf die Schulter. Ich freue mich über jeden, der selbst nachdenkt und nicht die "üblichen Empfehlungen" einfach unreflektiert umsetzt. Wenn man auf diesen "Notgroschen" nur in sehr großen Abständen zurückgreifen muß, dann ist ein günstiger Kredit (wenn er dann zügig getilgt werden kann) natürlich die finanziell bessere Lösung. So eine Strategie empfiehlt sich aber natürlich nur, wenn eine gewisse wirtschaftliche Stabilität vorhanden ist. Bei nur geringem Depotvolumen oder unsicherem laufenden Einkommen wäre ich vorsichtig. Außerdem sollte auch eine gewisse emotionale Stabilität vorhanden sein, damit man dann nicht doch panisch im falschen Moment verkauft. Aber wie gesagt: Dein Ansatz ist völlig richtig! Vielen Dank für den Zuspruch Immer alles verstehen zu wollen, bevor man Empfehlungen folgt, hat nicht nur Vorteile, aber hier freut es mich, dass es willkommen ist! vor 15 Minuten schrieb vanity: Das lässt sich heilen - Beiträge aus dem Anfängerthread in den "Notgroschen"-Thread (diesen hier) ausgelagert. (unter Inkaufnahme einer faustischen Selbstreferenz) Danke, gute & elegante Lösung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tradeoff Januar 10, 2019 Ich habe gar keinen "Notgroschen" - brauche ich nicht, ich kann ja jederzeit mit sehr kurzer Vorlaufzeit Wertpapiere veräußern, oder einen Kredit aufnehmen, oder, oder, oder... Was ich aber sehr wohl habe, ist eine Liquiditätsreserve; ich will in der Lage sein kurzfristig reagieren zu können. Die Liquiditätsreserve liegt bei ca. einem halben Jahr Sparleistung. Andere mögen das eventuell auch als Notgroschen bezeichnen. Habe mich schon oft gefreut diese Liquiditätsreserve zu halten. Zusätzlich noch RK-1, dass aber zum Teil eben gebunden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker Januar 10, 2019 vor 3 Minuten schrieb Tradeoff: Ich habe gar keinen "Notgroschen" - brauche ich nicht, ich kann ja jederzeit mit sehr kurzer Vorlaufzeit Wertpapiere veräußern, oder einen Kredit aufnehmen, oder, oder, oder... Was ich aber sehr wohl habe, ist eine Liquiditätsreserve; ich will in der Lage sein kurzfristig reagieren zu können. Die Liquiditätsreserve liegt bei ca. einem halben Jahr Sparleistung. Andere mögen das eventuell auch als Notgroschen bezeichnen. Habe mich schon oft gefreut diese Liquiditätsreserve zu halten. ... Eine raffinierter Winkelzug wäre es doch, wenn man sich überlegt, dass man die "Liquiditätsreserve" auch völlig zweckentfremdet als "Notgroschen" einsetzen könnte. Und schon hätte man sich die Kreditaufnahme gespart. Man kann das dann "Allroundgeld" nennen, also Geld, das für alle Zwecke einsetzbar ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von DrFaustus vor 15 Minuten schrieb Tradeoff: Ich habe gar keinen "Notgroschen" - brauche ich nicht, ich kann ja jederzeit mit sehr kurzer Vorlaufzeit Wertpapiere veräußern, oder einen Kredit aufnehmen, oder, oder, oder... Was ich aber sehr wohl habe, ist eine Liquiditätsreserve; ich will in der Lage sein kurzfristig reagieren zu können. Die Liquiditätsreserve liegt bei ca. einem halben Jahr Sparleistung. Andere mögen das eventuell auch als Notgroschen bezeichnen. Habe mich schon oft gefreut diese Liquiditätsreserve zu halten. Zusätzlich noch RK-1, dass aber zum Teil eben gebunden ist. Warum unterscheidest du das? Ich meine, wenn du kein Problem hast für ein neues Auto/Waschmaschine/Freundin deinen Lombard zu ziehen, wieso ist es dann ein Problem für dich diesen Lombard zu ziehen um Schnäppchen machen zu können? Natürlich mit der Absicht diese Lombardziehung wieder zurückzuführen. Dieses mentale Problem einen Kredit aufzunehmen und gleichzeitig Wertpapiere zu halten haben viele. Wenn das aber in geringem Maßen (5-10% des Portfolios) passiert, habe ich da gar kein Problem damit. Erlaube dir doch mal den Spaß und rechne nach, wieviel Geld du in den letzten 5 Jahren mit dieser Vorgehensweise liegen gelassen hast. Du musst nicht sagen, dass dir dann die Tränen gekommen sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tradeoff Januar 10, 2019 Ich glaube du unterschätzt deutlich wie häufig ich auf das Liquidätspolster zugreife und mir so den Kredit spare. Pro Jahr 2-3 Mal in Höhe von jeweils zwischen 5-10 k EUR. Schaun wir mal: Variante 1: 20k Liqui-Polster / im Schnitt zu 75% vorhanden; 15k unverzinst (oder 0,01 % oder so - who cares). Keine weiteren Kosten. EW des Gewinns nach einem Jahr: 0 EUR Variante 2: kein Liqui-Polster, 15k zusätzlich im Depot vorhanden, mit sagen wir mal 6%, 5k im Lombard zu 4%. EW des Gewinns nach einem Jahr nach Steuer: ca. 500 EUR 500 EUR pa. ist mir meine Aversion gegen Schulden leicht wert ;-) Gegenfrage: Nimmst du der Argumentation folgend dann bspw. bei jedem Kauf, bei dem ein Kredit mit geringerem Zins als dein durchschnittliche IRR im Depot angeboten wird diesen in Anspruch (Möbel, Auto, Technik, uswusf oft mit 0% Aktionen)? Falls ja würde mich interessieren, wieviele Kredite du parallel laufen hast. On Top: Immokredite sind noch günstiger. Würdest du ergo deine Immobilie beleihen um zu investieren? Wo ziehst du die Grenze? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hund555 Januar 10, 2019 Wenn man auf die Liquiditätsreserve selten angewiesen ist, wie wäre es das Geld einfach in schwankungsarme Produkte wie Immobilienfonds zu investieren? So habe ich es zum Teil gemacht. (Bekomme jetzt aber bei VTB Flex 2,5% ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus Januar 10, 2019 · bearbeitet Januar 10, 2019 von DrFaustus vor 10 Minuten schrieb Tradeoff: Ich glaube du unterschätzt deutlich wie häufig ich auf das Liquidätspolster zugreife und mir so den Kredit spare. Pro Jahr 2-3 Mal in Höhe von jeweils zwischen 5-10 k EUR. Schaun wir mal: Variante 1: 20k Liqui-Polster / im Schnitt zu 75% vorhanden; 15k unverzinst (oder 0,01 % oder so - who cares). Keine weiteren Kosten. EW des Gewinns nach einem Jahr: 0 EUR Variante 2: kein Liqui-Polster, 15k zusätzlich im Depot vorhanden, mit sagen wir mal 6%, 5k im Lombard zu 4%. EW des Gewinns nach einem Jahr nach Steuer: ca. 500 EUR 500 EUR pa. ist mir meine Aversion gegen Schulden leicht wert ;-) Ok. Verstehe ich. Ich dachte nicht, dass du das so oft ausnutzt. Zitat Gegenfrage: Nimmst du der Argumentation folgend dann bspw. bei jedem Kauf, bei dem ein Kredit mit geringerem Zins als dein durchschnittliche IRR im Depot angeboten wird diesen in Anspruch (Möbel, Auto, Technik, uswusf oft mit 0% Aktionen)? Falls ja würde mich interessieren, wieviele Kredite du parallel laufen hast. Nein. So weit gehe ich nicht. Und gegen geplante Konsumkäufe auf Kredit habe ich auch etwas (Auto vielleicht als Ausnahme). Wenn ich weiß eine Anschaffung steht an, lege ich rechtzeitig die monatliche Sparrate dafür zurück. Insgesamt habe ich 6 Kredite laufen.. Wobei vier davon für die Immobilie sind. Einer fürs Auto. Einer für die PV-Anlage auf dem Dach. Die tatsächliche "Kreditaufnahme" sieht dann aber noch etwas anders aus, da ich oft mit ungedeckten short Puts agiere. Zitat On Top: Immokredite sind noch günstiger. Würdest du ergo deine Immobilie beleihen um zu investieren? Wo ziehst du die Grenze? Könnte ich die Immobilie beleihen statt des WP-Depots würde ich das machen. Aber aufgrund der neuen Immobilienkreditrichtlinie ist die Bank da dagegen. Die hohen Kosten für die Erstprüfung stehen dann der kruzfristigen Verwandung und dem Verwendungszweck (glaube ich auch) gegenüber. Aber aufgrund der freien Grundschuld, die ich habe (die aber nicht verwendet wird) bekomme ich bei der Bank auch sehr gute Blankokonditionen. Bei der PV Anlage war das 2%p.a. für 10 Jahre. Das kann sich auch sehen lassen. vor 2 Minuten schrieb hund555: Wenn man auf die Liquiditätsreserve selten angewiesen ist, wie wäre es das Geld einfach in schwankungsarme Produkte wie Immobilienfonds zu investieren? So habe ich es zum Teil gemacht. (Bekomme jetzt aber bei VTB Flex 2,5% ) Wenn es in die Asset Allocation passt. Ja. Neben der Asset Allocation würde ich das nicht machen. Aber ich betrachte mein Vermögen ohnehin sehr weit und beziehe sehr viel in die AA mit ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tradeoff Januar 10, 2019 Dann sind wir ja doch nah beieinander... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag