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Finanzielle Unabhängigkeit

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CorMaguire
vor 13 Minuten von Sapine:

Es ist nun mal das Prinzip einer Rentenversicherung, dass das Risiko der Langlebigkeit abgesichert wird. Wenn du 100 wirst, zahlt die Versicherung drauf und wenn du mit 65 ins Gras beißt schauen die Erben in die Röhre. Aber solange du lebst musst du dir keine Gedanken um die Zahlung machen. 

Ja klar. Ich muss dann  aber halt soviel Geld in der RV anhäufen, dass ich von der Auszahlung leben kann. Kapitalverzehr ist halt nicht vorgesehen.

vor 5 Minuten von dev:

Das ist doch auch nur ein Taschenspielertrick, für den AG kostest du eine Summe x und das wird dann überall verteilt und den Rest bekommst du als Netto.

Saach bloß :D

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Schlumich
vor einer Stunde von Sapine:

Man muss die Gesamtheit aus Portfolio und Rente oder andere alternativen Rentenzahlungen betrachten. Wer 100 % aus einem Aktiendepot leben will, muss schon enorme Schwankungen aushalten können. Da deckt die Rente als solider Sockel an monatlichen Bezügen die minimalen Fixkosten und ermöglicht es das Depot stark renditeorientiert auszurichten. Eine Rentenversicherung betrachte ich persönlich als sicherer als Staatsanleihen. Soweit jedenfalls die Erfahrung nach den großen Weltkriegen mit Währungsreform. Daher war es mir persönlich wichtig ein für mich komfortables Minimum über die Rente abzusichern. Da ist die Rendite tatsächlich zweitrangig. Wenig sinnvoll wäre es für mich Einzahlungen über die Existenzsicherung hinaus vorzunehmen. Aber das mögen andere anders beurteilen. 

Genau so sieht es aus. Unterschreibe ich 1:1.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

@Sapine  Da ist ein wichtiger Aspekt der FU: Der Worst Case Fall.

Also der finanzielle GAU. Was passiert, wenn sich die FU plötzlich

als „left-tail-event“ in Luft auflöst?

Ich würde Dir hier zustimmen,  habe mich aber für einen Mittelweg entschieden.

Der Grund ist meine Unsicherheit mit dem Punkt Existenzsicherung.

 

Die Sicht auf diesen Anteil der FU ist wahrscheinlich sehr individuell, und daher auch der Antrieb 

die eigene Renten/Basis/Langfristrisiko - Absicherung zu erhöhen.

Ich persönlich habe aufgrund meiner Umstände größte Schwierigkeiten

mir eine wesentliche Absenkung meiner Situation auf das Niveau einer reinen Existensicherung vorzustellen.

 

Mein Mittelweg besteht darin, in sehr guten Marktphasen freie Mittel eher in die GRV einzuzahlen,

und bei niedrigen Bewertungen des Marktes (auch derzeit) eher in riskante Anlagen.

 

Disclaimer: Ich betrachte mich als FU und habe noch einige Jahre die Wahl wo ich einzahle.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
Am 21.1.2023 um 21:22 von Cef:

Da ist ein wichtiger Aspekt der FU: Der Worst Case Fall.

Also der finanzielle GAU.

 

Als weiteren positiven Effekt bei einem persönlichen finanziellem GAU, gibt es bei der GRV (und zugegebenermaßen bei Rürup auch) durch die nachgelagerte Besteuerung auch einen automatischen Umverteilungseffekt von arm zu reich:

 

Wenn ich jetzt gut verdiene kann ich die Einzahlungen steuerlich voll absetzen. Wenn es im Alter nicht so wie geplant läuft und ich eher an die Existenzgrenze rutsche, zahle ich aber keine bzw. kaum Steuern auf die Auszahlungen. (Wenn es gut läuft, zahle ich natürlich im Alter viele Steuern, aber dann kann ich mir das ja auch leisten.) Das macht ggf. dann noch einmal einen Unterschied von ~40%.

 

Als Worst-Case-Absicherungsvehikel hat die GRV allein dadurch noch einmal einen großen Pluspunkt.

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor einer Stunde von s1lv3r:

 

Als weiteren positiven Effekt bei einem persönlichen finanziellem GAU, gibt es bei der GRV (und zugegebenermaßen bei Rürup auch) durch die nachgelagerte Besteuerung auch einen automatischen Umverteilungseffekt von arm zu reich:

Ich persönlich finde, dass nachgelagerte Besteuerung fast ausschließlich Vorteile hat. Das ist aber offenbar ein Thema was hier im Forum schon desöfteren sehr kontrovers diskutiert wurde.

 

Zitat

Wenn ich jetzt gut verdiene kann ich die Einzahlungen steuerlich voll absetzen. Wenn es im Alter nicht so wie geplant läuft und ich eher an die Existenzgrenze rutsche, zahle ich aber keine bzw. kaum Steuern auf die Auszahlungen. (Wenn es gut läuft, zahle ich natürlich im Alter viele Steuern, aber dann kann ich mir das ja auch leisten.) Das macht ggf. dann noch einmal einen Unterschied von ~40%.

Diesen Effekt erreicht man nicht nur mit GRV oder Rürup sondern auch mit einigen anderen (alternativen) Anlagen. Ich bin ein Fan von sowas, wenn es sich auch ohne die Steuereffekte rechnet. Meine Devise ist, dass die Steuern die ich heute nicht zahlen muss (im Spitzensteuersatz) nicht zu meinem Nachteil werden können. Wenn ich die Überweisung ans Finanzamt geschickt habe ist das Geld weg, für immer.

Je nach Vehikel kann man das ganze auch noch Optimieren (z.B. indem man selbst steuern kann wann die Zuflüsse auf die private Ebene kommen).

 

Zitat

 

Als Worst-Case-Absicherungsvehikel hat die GRV allein dadurch noch einmal einen großen Pluspunkt.

Absolut. Bei der GRV gibt es leider auch ein paar Nachteile die ja hier im Forum auch schon zuhauf diskutiert wurden.

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Der Heini
Am 21.1.2023 um 21:22 von Cef:

Disclaimer: Ich betrachte mich als FU und habe noch einige Jahre die Wahl wo ich einzahle.

Sicher, daß du wirklich FU bist? :o

Am 21.1.2023 um 21:22 von Cef:

Da ist ein wichtiger Aspekt der FU: Der Worst Case Fall.

Also der finanzielle GAU. Was passiert, wenn sich die FU plötzlich

als „left-tail-event“ in Luft auflöst?

Atomkrieg, Enteignung, Hyperinflation, da kannst du sicher nur mit 0,5% SWR rechnen. Arbeite lieber bis 90 weiter, ist für den finanziellen GAU wohl das beste. :D

 

Achtung: Dieser Post könnte viel Ironie beinhalten, sehr viel. :narr:

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Schon verstanden. ^_^

 

Vielleicht verdeutliche ich es trotzdem nochmal.

Wenn sich ein Mensch als FU bezeichnet ist es im Falle einer schweren, langen Krise

der Wirtschaft, am Aktienmarkt, ein Unterschied, ob

sein „Cashflow“ des monatlichen Bedarfs (Summe X)

zu 100% aus staatlichen ode ähnlichen Quellen (VWe) kommt oder zu 100% aus Depotentnahmen.

 

In D, Freiberufler wie Du ausgenommen, haben die meisten eine andere Relation.

50/50 Staat/Depot wäre vielleicht eine grobe Schätzung.

Je höher der „Staatsanteil“ desto resistenter würde ich die Sicherheit im Bezug auf 

die FU einstufen. 

 

Wer sich als FU einstuft sollte als nicht nur darauf schauen ob die monatliche Summe X erreicht ist,

sondern auch auf die Quelle(n).

Je höher der Depotanteil desto eher

vor 39 Minuten von Der Heini:

… nur mit 0,5% SWR rechnen. Arbeite lieber bis 90 weiter …

:'(

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Der Heini
vor 3 Stunden von Cef:

Wenn sich ein Mensch als FU bezeichnet ist es im Falle einer schweren, langen Krise

der Wirtschaft,

Ich weiß, was du meinst, nur in den ganzen SWR-Berechnungen ist die Weltwirtschaftskrise mit betrachtet. Wie schwer soll die Krise noch werden?

Selbst die Weltkriege (und da hat man ganz andere Sorgen) sind darin enthalten. Man muß auch aufpassen, daß man nicht zu schwarz sieht.

 

Wenn ich derzeit sehe, Krieg in Europa, "Energiekrise" (da Russland wegfällt), hohe Inflation usw. und dennoch sind IMHO die Aktienkurse gar nicht so sehr gesunken, auch nach der Finanzkrise hat sich die Börse relativ schnell erholt (relativ zu der langen Zeit des Ruhestandes).

Natürlich kann man sich immer etwas noch schlimmeres vorstellen, aber wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit?

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Gast240416

Ich wollte nicht auf diese Art Katastrophen hinaus.

(Ich kann mir alleine schon bei einem bestimmten weiteren Konflikt ein Szenario vorstellen,

das bisher in keiner Monte-Carlo-Simulation enthalten ist.)

 

Ausgangspunkt hier war das Existenzminimum, auf das man zurück geworfen werden könnte.

Und das diese Situation bei dem einen oder anderen (mwd) je nach Struktur der Altersversorgung 

schneller oder langsamer erreicht werden könnte.

Viele, die sich in den letzten Jahren schon reich gerechnet haben …

Zitat

Wenn sich … so weiter entwickelt, wie in den vergangenen 30 Jahren ( längere Zahlen habe ich nicht), dann könnte ich eventuell in ca. 15 Jahren und nach Inflation so viel Dividenden erhalten, das uns diese locker das Auskommen im Alter sichern wird.

… dürften dann weniger weit gekommen sein bzw ein geringeres Nestegg haben als einmal geplant.

 

Also: Ich will nichts an die Wand malen, plädiere aber für defensiven Realismus.

Man macht das nämlich nur 1x.

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 41 Minuten von Cef:

… dürften dann weniger weit gekommen sein bzw ein geringeres Nestegg haben als einmal geplant.

Bisher liege ich im Plan, denn für mich müssen die Dividenden passen und nicht die aktuellen Bewertungen.

 

P.S. Ich werde immer gelassener, um so länger sich meine Erkenntnisse von 2000 langfristig bewahrheiten - du hingegen scheinst noch immer deine Erwartungen senken zu müssen.

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Holgerli
vor 6 Stunden von s1lv3r:

Wenn ich jetzt gut verdiene kann ich die Einzahlungen steuerlich voll absetzen. Wenn es im Alter nicht so wie geplant läuft und ich eher an die Existenzgrenze rutsche, zahle ich aber keine bzw. kaum Steuern auf die Auszahlungen.

Als Worst-Case-Absicherungsvehikel hat die GRV allein dadurch noch einmal einen großen Pluspunkt.

Das gilt doch aber für alle Finanzprodukte die nachgelagert besteuert werden:

- bAV

- Zinsen

- Dividenden

 

Und zumindest die bAV ist ja auch Hartz4-sicher.

 

Ich gehe persönlich für sehr stark davon aus, dass auch wenn es gut läuft mit der Wertentwicklung des Depots ich nie wieder den Steuersatz bezahlen werde, den ich heute bezahle. Ich gehe auch sehr stark von aus, dass mein persönlicher Steuersteuersatz bei Erreichen der Altersgrenze für die GRV unter en 25% für Kapitalerträge liegen wird (was aber auch gewissen Freibeträgen zu tun hat, die nicht jeder bekommen wird).

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s1lv3r
vor 9 Minuten von Holgerli:

Das gilt doch aber für alle Finanzprodukte die nachgelagert besteuert werden

 

hmmmm ... also bei GRV, Rürup, bAV und Riester würde ich dir zustimmen.

 

Bei Zinsen und Dividenden allerdings m.M.n. nicht, da diese ja "flat" mit der Abgeltungssteuer versteuert werden und nicht progressiv per Einkommenssteuer. Da hat die nachgelagerte Besteuerung ja nur einen Stundungseffekt und eben nicht den beschriebenen Effekt, dass am Ende prozentual umso mehr netto übrigbleibt, je schlechter es finanziell für einen gelaufen ist. (Höchstens noch im Rahmen der Günstigerprüfung, was aber nur für 1% der Bevölkerung relevant sein dürfte und dann auch nur in sehr viel geringerem Ausmaß.)

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Holgerli
vor 5 Minuten von s1lv3r:

(Höchstens noch im Rahmen der Günstigerprüfung, was aber nur für 1% der Bevölkerung relevant sein dürfte und dann auch nur in sehr viel geringerem Ausmaß.)

Ja, exakt diese meinte ich. Ich vermute aber, dass die Günstigerprüfung für deutlich mehr als 1% der Ruheständler/Renter bei Zinsen und Dividenten einen positiven Effekt haben wird.

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DancingWombat
vor einer Stunde von Holgerli:

Das gilt doch aber für alle Finanzprodukte die nachgelagert besteuert werden:

- bAV

- Zinsen

- Dividenden

Nicht wirklich. Bei bAV vielleicht noch. Es geht ja darum die Einzahlung steuerlich absetzen zu können. 

vor einer Stunde von Holgerli:

 

 

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chirlu

Ja, Zinsen und Dividenden (außerhalb eines Rürup-/Riester-/bAV-Mantels) werden nicht nachgelagert besteuert.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor einer Stunde von Holgerli:

Ja, exakt diese meinte ich. Ich vermute aber, dass die Günstigerprüfung für deutlich mehr als 1% der Ruheständler/Renter bei Zinsen und Dividenten einen positiven Effekt haben wird.

  

Wäre interessant, das zu wissen, wie viele Leute die Günstigerprüfung wirklich in Anspruch nehmen.

 

Für den "normalen" GRV-Rentner kommt es ja eher nicht in Frage, da die Günstigerprüfung ja schon nicht mehr greift, sobald man eine Rente (bzw. zu versteuerndes Einkommen) von mehr als 17.500 € im Jahr bezieht.

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3dbruce
vor 4 Stunden von Der Heini:

Ich weiß, was du meinst, nur in den ganzen SWR-Berechnungen ist die Weltwirtschaftskrise mit betrachtet. Wie schwer soll die Krise noch werden?

Selbst die Weltkriege (und da hat man ganz andere Sorgen) sind darin enthalten. Man muß auch aufpassen, daß man nicht zu schwarz sieht.

Die meisten SWR Rechner nutzen nur die amerikanischen S&P 500 Daten, d.h. die Weltkriege tauchen da quasi aus der Sicht des Siegers auf. Wenn man sich die deutschen Aktienmärkte aus diesen Zeiten ansieht, ist das Ergebnis schon deutlich übler. Zusammen mit der Hyperinflation 1923 sind das dann noch mal andere Kaliber von "Schwarzen Schwänen", die einem Anleger passieren können.

Ich habe u.a. aufgrund dieser Limitierungen auf die US-Daten als Hobbyprojekt mal einen eigenen SWR Rechner gebaut. Der hat neben den US-Daten auch historische deutsche Aktien- und Anleihenkurse im Bauch. Wer damit mal rechnen möchte, findet den auf https://predict-fi.com/simulator

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Gast240416

Eine Arbeitsgruppe die sich mit internationalen Daten beschäftigt:

Cederburg

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3dbruce
vor 20 Minuten von Cef:

Eine Arbeitsgruppe die sich mit internationalen Daten beschäftigt:

Cederburg

Guter Link, danke! Leider sind die dort genutzten Daten nicht so einfach zugänglich (die nutzen meines Wissens globalfinancialdata.com). Es gab auch einiges an Diskussion dazu im Rational Reminder Forum, weil der dort gerechnete Investment-Ansatz etwas artifiziell war: Sie haben im Paper nämlich hauptsächlich Investoren mit einem reinen Domestic-Portfolio gerechnet. Das führt dann tatsächlich zu sehr niedrigen SWRs, weil sich die SWR dann aus der historisch schlechtesten Kombination Startpunkt und Land bemisst. Da spielt dann Deutschland vermutlich ganz weit vorne (bzw. eher hinten) mit ...

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Der Heini
vor 13 Stunden von Cef:

(Ich kann mir alleine schon bei einem bestimmten weiteren Konflikt ein Szenario vorstellen,

das bisher in keiner Monte-Carlo-Simulation enthalten ist.)

Offtopic, aber wenn du Taiwan meinst, dann ist das ähnlich der Weltkriege und ich denke dann ist die Finanzielle Unabh. das geringste Problem. Dann muss man halt die Kartoffeln wieder selber anbauen. Gut, wer dann einen großen Garten hat.

 

Aber was mich etwas stört: die Gruppe Cederburg hat erst 2,26% berechnet, dann nach Kritik sind diese bei internationalem Anlageverhalten auf 2,78% gekommen, ist schon ein großer Unterschied.

Ähnlich ist es ja mit der Trinity-Studie: Erst haben viele die 4% als sicher angesehen, dann nach weiteren Studien 3,5% und dann 3%, alles unter unterschiedlichen Annahmen.

Daran erkennt man wie sehr es auf die Annahmen ankommt und die Daten, aber wo stehen wir in der Weltwirtschaft?

Kommen wir irgendwann zu dem Schluss, daß man besser gar nicht vorsorgt, sondern auf die GRV und den Staat vertraut? Dann kommt eine Studie zu Argentinien oder Griechenland und Rentenkürzungen, da der Staat sparen muß, sowie DE nach der Weltwirtschaftskrise. Ohne den WWII, wie hätte DE dann weiter sparen müssen? Ein weiterer denkbarer "schwarzer Schwan" für die GRV? Nur als denkbare Möglichkeit für den als sicher angenommenen Baustein.

Alles ein hätte wenn und aber. Mann sollte eine für sich realistische sichere SWR finden (glaube die meisten nehmen hier 3%) und sich nicht verrückt machen lassen.

Manchmal bin ich echt froh, derzeit noch nicht Privatier zu sein. :)

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 2 Stunden von Der Heini:

Aber was mich etwas stört: die Gruppe Cederburg hat erst 2,26% berechnet, dann nach Kritik sind diese bei internationalem Anlageverhalten auf 2,78% gekommen, ist schon ein großer Unterschied.

Klingt für mich nach: „Die haben zuerst nicht richtig gerechnet bzw Fehler gemacht“.

Das sehe ich nicht so.

 

Das primäre C.- Paper war mit den gegebenen Daten zu 2,26% gekommen.

Dann wurde es im RR diskutiert, BF schlug eine Erweiterung des Datenraums vor (s.u.).

Beide zusammen kamen dann mit den neuen Grundannahmen auf 2,78%.

 

Das ist ja der Grund, warum ich hier schon mehrfach darauf hingewiesen habe, das man nicht irgendwelche Zahlen für die eigene Planung kritiklos übernehmen kann.

(Analogie: In der Asset Allokation fangen wir ja auch nicht mit 70/30 an, weil wir das so gelesen haben.

Sondern: Erst belesen, denn die Fakten ansehen, dann auf die eigene Situation und das eigene Anlegerprofil hin anlegen.)

 

Auch beim Thema SWR kommt man nicht umhin bei Bengen und der Trinity-Studie anzufangen - und sich vor allem immer wieder die zugrundeliegenden Daten für dieses MODELL (!!!) anzusehen.

Das gilt auch für alle Abwandlungen des ursprünglichen Modells - die deshalb logischerweise

immer wieder zu leicht anderen Resultaten kommen.

 

Genauso wird es auch mit den Cederburg-Papers sein. Der ursprünglichen Arbeit tut das aber keinen Abbruch.

Im Originalpaper ist er jeweils von einer Anlage im eigenen nationalen Markt ausgegangen.

Und im Gegensatz zu den „klassischen“ 4%-Arbeiten wurden hier erstmals auch realistische Langlebigkeiten (nicht nur 30 Jahre) und vor allem Paare (!) als Anleger einberechnet. Und eine Vielzahl von Allokationen.

 

Damit (national) kann man zB schonmal unterschiedliche Nationen vergleichen, zB „Sieger“ und „Verlierer“ WK2.

Für uns als europäische Anleger ist hier erstmals die Tür zu gesicherten Daten „ex-USA“ aufgegangen.

Hoffentlich werden hier noch viele weitere Arbeiten folgen.

 

Die Erweiterungen auf 2,78% sind, soweit ich richtig erinnere, dann nicht mehr (fast ausschließlich) nationale, sondern internationale Assets gewesen. Ben Felix und sein Team haben sie in Zusammenarbeit mit Cederburg erstellt.

 

In seinem Video dazu ist das eigentlich gut erklärt.

Und genauso seine Schlussfolgerung: Die gute Nachricht ist, das diese Zahlen nicht sooooo wichtig sind, weil kein Anleger genauso stur bis zum Ende anlegt. 

 

Und ja, ich orientiere mich durchaus an diesem „Zahlenraum“. Ich werde ihn aber nicht sklavisch umsetzen.

 

Das der amerikanische Zahlenraum einen ordentlichen Survivorship-Bias hat wird  ja ebenfalls seit kurzem (wieder) diskutiert.

Das erklärt schon pi mal Daumen das die Bengen-Parameter nicht international angelegt werden können.

 

Also: Die 4%-„Regel“ ist immer noch das was sie ist.

Ein aus wenigen, einfachen Parametern abgeleitetes historisches USA-Modell.

Die Realität ist komplexer.

 

Edit: 

Umso wichtiger!

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3dbruce
vor 1 Stunde von Der Heini:

Alles ein hätte wenn und aber. Mann sollte eine für sich realistische sichere SWR finden (glaube die meisten nehmen hier 3%) und sich nicht verrückt machen lassen.

Manchmal bin ich echt froh, derzeit noch nicht Privatier zu sein. :)

3% ist vermutlich ein ganz sinnvoller Wert, der einige "grauschwarze" Schwäne bereits abdeckt. Die Cederburg Diskussion bzgl. reinem Domestic vs. Internationalem Portfolio war für mich auch der Anlass mich mal intensiver mit dem folgenden Szenario zu beschäftigen: Ein deutscher Investor der 100% in deutschen Aktien und Anleihen investiert war landet aufgrund von Hyperinflation und verlorenen Weltkriegen eher bei einer SWR von 1,3%! Mich hat dann interessiert, wie es ausgesehen hätte, wenn dieser Investor stattdessen ein internationales Portfolio gehabt hätte. Da ich leider keinen Zugriff auf die internationalen GFD-Daten von Cederburg habe, habe ich als krude Approximation einfach ein 100% US Portfolio genommen. Meine naive Erwartung war, dass damit die schlimmsten Auswirkungen insb. der 1923er Hyperinflation deutlich abgemildert werden. Interessanterweise kommt man damit aber auch nur auf eine SWR von ca. 1,6%. Ich bin noch dabei, die Ergebnisse zu verifizieren und genauer zu analysieren aber anscheinend schaden die extremen Schwankungen der Devisenkurse bei so einer Hyperinflation mehr als ich vorher gedacht hätte.

Das ganze ist momentan noch eine eher akademische Übung aber evtl. kann ich daraus für mich auch noch Maßnahmen ableiten, solche Risiken irgendwie besser zu mitigieren, mal schauen ...

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Der Heini

 

vor 14 Minuten von Cef:

Klingt für mich nach: „Die haben zuerst nicht richtig gerechnet bzw Fehler gemacht“.

Das sehe ich nicht so.

Nein, Fehler haben die nicht gemacht, nur unter anderen Vorab-Annahmen andere Ergebnisse erhalten. Leider weiß man eben erst hinterher, welche Annahmen auf die kommenden Jahrzehnte zutreffen.

Daher Aktien breit diversifizieren und sich überlegen, was im Krisenfall (SWR-Worstcase) persönlich zu tun ist, oder sich für diesen Fall Sicherungsstrategien (von GRV über private RV bis hin zu Familie oder reverse mortgage) überlegen. Momentan berichtet ja sogar SAT1 darüber.

vor 2 Stunden von Der Heini:

Ähnlich ist es ja mit der Trinity-Studie: Erst haben viele die 4% als sicher angesehen, dann nach weiteren Studien 3,5% und dann 3%, alles unter unterschiedlichen Annahmen.

Daran erkennt man, wie sehr es auf die Annahmen ankommt und die Daten,

 

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Warambuffet
Am 23.1.2023 um 20:11 von s1lv3r:

Für den "normalen" GRV-Rentner kommt es ja eher nicht in Frage, da die Günstigerprüfung ja schon nicht mehr greift, sobald man eine Rente (bzw. zu versteuerndes Einkommen) von mehr als 17.500 € im Jahr bezieht.

Hierbei wäre noch zu berücksichtigen, dass: 
- die Depotentnahmen nur zu einem Teil steuerpflichtig sind, da ja nur der Gewinnanteil zu versteuern ist 

- oft die Splittingtabelle Anwendung finden kann, da der Standardrenter zu Beginn derzeit oft noch verheiratet ist

- die GRV aktuell erst noch schrittweise voll zu versteuern sein wird

- im Alter auch Sonderausgaben anfallen werden

 

Mancher kann sogar jahrelang alle angefallenen Kapitalertragsteuern zurückerhalten, bis er in einem ausgewählten Jahr größere Transaktionen durchführt und dann sogar in diesem Jahr noch von der Günstigerprüfung profitieren kann.  

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Gast231208
Am 24.1.2023 um 10:19 von Der Heini:

Nein, Fehler haben die nicht gemacht, nur unter anderen Vorab-Annahmen andere Ergebnisse erhalten. Leider weiß man eben erst hinterher, welche Annahmen auf die kommenden Jahrzehnte zutreffen.

Daher Aktien breit diversifizieren und sich überlegen, was im Krisenfall (SWR-Worstcase) persönlich zu tun ist, oder sich für diesen Fall Sicherungsstrategien (von GRV über private RV bis hin zu Familie oder reverse mortgage) überlegen. 

Passend dazu:  7 Principles of Withdrawing Money in Retirement

https://www.whitecoatinvestor.com/most-important-factor-retirement-withdrawal/ 

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