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Finanzielle Unabhängigkeit

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Peter23
vor 35 Minuten von Lazaros:

Die Morningstar-Studie kann es ja nicht sein https://www.morningstar.com/retirement/good-news-safe-withdrawal-rates

Nee, die ist es nicht.

vor 37 Minuten von Lazaros:

Die Morningstar-Studie kann es ja nicht sein https://www.morningstar.com/retirement/good-news-safe-withdrawal-rates

Auf den ersten Blick: Bei der Studie wird 90% Wahrscheinlichkeit angesetzt (das soll „safe“ sein?) und Langlebigkeitsrisiko nicht berücksichtigt (30 years horizon). Dann fehlt mir ein klares Setup: Welche Gewichtung zwischen US und Foreign Stocks wird gewählt? Wie fließt die erwarteten Renditen von Morningstar genau ein?

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Peter23

Ich vertraue sowieso mehr darauf, was mir irgendwelche Typen bei YouTube erzählen:

 

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Sapine
vor 1 Stunde von Lazaros:

Die Morningstar-Studie kann es ja nicht sein https://www.morningstar.com/retirement/good-news-safe-withdrawal-rates

Zitat

 

The Good News on Safe Withdrawal Rates

Our annual study suggests that new retirees can spend more from their portfolios.

Amy C. Arnott, CFANov 13, 2023

 

But for people who are about to retire, the prospects for retirement income look a bit brighter. In our newly released research paper, “The State of Retirement Income 2023,” my co-authors Christine Benz, John Rekenthaler, and I estimate that retirees drawing down income from an investment portfolio can now afford to withdraw as much as 4.0% as an initial spending rate, assuming a 90% probability of still having funds remaining after a 30-year time horizon. That figure is the highest safe withdrawal percentage since Morningstar began creating this research in 2021. (The highest starting safe withdrawal rate based on similar assumptions was 3.3% in 2021 and 3.8% in 2022.)

The 4% rule may finally hold true as a safe starting withdrawal rate when considering a 30-year time horizon.

Amy Arnott

 

Bist nicht gerade Du eher defensiv unterwegs? 90 % Wahrscheinlichkeit, dass es für 30 Jahre reicht. Damit würden ziemlich viele am Ende in die leere Röhre schauen. Ich würde das keinesfalls für sicher betrachten, da bin ich bei Peter23. 

 

Der Rational Reminder hat mich damals auch geschockt und wenn man das aktuell hohe Shiller KGV mit berücksichtigt sind die Aussagen keineswegs unwahrscheinlich. Beim aktuellen Börsenstand ist Vorsicht angeraten. 

 

4 % kannst Du machen, wenn Du mit stark schwankenden Entnahmen zufrieden bist. In schlechten Börsenzeiten wirst Du schmerzhafte Abstriche machen müssen und wenn die Kurse sich nicht kräftig erholen danach, wird die Zusatzrente auch dann sehr bescheiden ausfallen. Inflationsausgleich wird möglicherweise für eine lange Zeit nicht stattfinden. 

 

 

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Peter23
vor 3 Minuten von Sapine:

wenn Du mit stark schwankenden Entnahmen zufrieden bist.

Dann ist es aber strenggenommen auch keine SWR mehr

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Der Heini
vor 8 Stunden von Sapine:

Bist nicht gerade Du eher defensiv unterwegs? 90 % Wahrscheinlichkeit, dass es für 30 Jahre reicht. Damit würden ziemlich viele am Ende in die leere Röhre schauen.

Was ist denn ziemlich viele? Das wären dann 10% und 90% hätten ein gutes Leben.

Bei dir würden dann 100% sparsam leben, um dann am Ende viel zu vererben (falls es überhaupt Erben gibt). Mann muss sich halt fragen, was ist eine vernünftige Wahrscheinlichkeit? 100% ist übertrieben deutsch und zu ängstlich. Daher haben Versicherungen da leichtes Spiel, kein Amerikaner würde das machen und die haben da mehr Erfahrung als die Deutschen mit ewiger Sicherheit.

 

Aber die Diskussionen/ Ansichten werden wohl immer wieder aufkommen, der eine hat bei 2% Bauchschmerzen, der andere lebt lieber gut mit 4%. Das ideal sind wohl 3-4% mit leichten Schwankungen, Start bei 3,5% (30 Jahre betrachtet).

IMHO sollte man auch beachten, daß man im Alter weniger als die Inflation steigert und nicht immer von Pflegegrad 5 ausgehen.

 

vor 8 Stunden von Peter23:

Denke auch, die Zahlen aus den ersten 10 Blogeinträgen sind da schon sinnvoll und dann sind wir bei einer SWR von 3,5% auf 30 Jahre und immer noch 3,25% auf lange Sicht.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 28 Minuten von Der Heini:

Was ist denn ziemlich viele? Das wären dann 10% und 90% hätten ein gutes Leben.

Bei dir würden dann 100% sparsam leben, um dann am Ende viel zu vererben (falls es überhaupt Erben gibt). Mann muss sich halt fragen, was ist eine vernünftige Wahrscheinlichkeit?

Es heißt Safe Withdrawal Rate. Bei 90% ist es vielleicht likely, dass es klappt aber sicherlich nicht safe.

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Der Heini
vor 51 Minuten von Peter23:

Es heißt Safe Withdrawal Rate. Bei 90% ist es vielleicht likely, dass es klappt aber sicherlich nicht safe.

Bengen, der die SWR eingeführt hatte, sprach von 95%. Das Safe auf 100% einzubetonieren ist wieder deutsch.

Aber jeder bitte wie er mag. Bevor man schlecht schläft, dann sollte man auf Nummer sicher gehen.

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Holgerli

Was man generell merkt hier im Thread ist, dass man immer wieder auf die SWR zurückkommt (immer die gleichen Leute?) und dann verbissen um jedes zehntel Prozent diskutiert und gekämpft wird (immer die gleichen Leute?).

Mit dauer wird es, zumindest für mich, ziemlich ermüdent.

Können wir uns ggf. darauf einigen, dass die SWR irgendwo zwischen 1% (sehr sicher) und 5% (ggf. nicht ganz so sicher) liegen sollte? Je nach persönlichem Gusto und Sicherheitsempfinden.

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Schlumich
vor 12 Minuten von Holgerli:

Was man generell merkt hier im Thread ist, dass man immer wieder auf die SWR zurückkommt (immer die gleichen Leute?) und dann verbissen um jedes zehntel Prozent diskutiert und gekämpft wird (immer die gleichen Leute?).

Mit dauer wird es, zumindest für mich, ziemlich ermüdent.

Können wir uns ggf. darauf einigen, dass die SWR irgendwo zwischen 1% (sehr sicher) und 5% (ggf. nicht ganz so sicher) liegen sollte? Je nach persönlichem Gusto und Sicherheitsempfinden.

Das liegt aber oftmals auch daran, dass man sich versucht finanziell-unabhängig zu rechnen. Leider ist man - solange man so rechnen muss - noch lange nicht finanziell unabhängig.

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

Bei vielen Berechnungen in den USA habe ich in der Tat gesehen, dass ein Erfolg in über 90% oder 95% der Fälle als gut genug betrachtet wurde. Die 100%ige Sicherheit gibt's halt nur in Deutschland, und die kostet extra. 

 

Selbst bin ich da wohl auch etwas "deutsch" und will etwas mehr Sicherheit, weswegen ich persönlich eher von 3% als sicherer Entnahmerate ausgehe. Was ich vermeiden möchte, ist ein Rechnen mit dem spitzen Bleistift in einer Lebensphase, in der es um andere Dinge gehen sollte. Das ist aber letztlich eine sehr persönliche Frage; ich denke, man kann auch 4% oder mehr entnehmen, wenn man bereit ist, seinen Plan notfalls anzupassen. 

 

Für den Einzelnen wird viel davon abhängen, wie die Marktlage sich in den ersten Jahren nach Beginn der Entnahmephase darstellt. Viele werden Glück haben und schon nach wenigen Jahren aus der kritischen Zone heraus sein. 

 

Was mir bei der Diskussion in Deutschland zuweilen aufstösst, ist, dass die Situation in den USA für amerikanische Anleger 1:1 auf deutsche Anleger übertragen wird. Es empfiehlt sich aber, genau zu schauen, welche Anlagen beispielsweise für die sichere Entnahmerate betrachtet wurden - bei Bengen waren das amerikanische Aktien und intermediate term US treasuries. Die wenigsten deutschen Anleger dürften so anlegen, zumal sie in Euro und nicht US-Dollar rechnen müssen. 

 

Auch habe ich Zweifel, ob Anleger, die jetzt in Rente gehen, wirklich optimistisch sein dürfen. Die Bewertungen der Aktien sind derzeit sehr hoch. Das verführt mich nun nicht zum Market-Timing, aber ich erwarte tatsächlich niedrigere Renditen in den nächsten Jahren. Es kann ja nicht immer so weiter gehen wie die letzten 15 Jahre, die für Aktienanleger exzessiv hohe Renditen erbrachten, insbesondere bei amerikanischen Aktien. Ein grosser Anteil der Rendite basierte dabei leider nicht auf der Gewinnsteigerung der Unternehmen, sondern auf einer Erhöhung der Bewertungsziffern wie dem KGV oder dem KBV. Anleihen sind noch schwieriger einzuschätzen, weil sich die Zinsregime über noch grössere Zeiträume etablieren und quasi nicht zu prognostizieren sind. 

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Holgerli
vor 1 Minute von Schlumich:

Das liegt aber oftmals auch daran, dass man sich versucht finanziell-unabhängig zu rechnen. Leider ist man - solange man so rechnen muss - noch lange nicht finanziell unabhängig.

Und 99+% der Menschen werden es auch nie werden.

Ich gehe sogar noch weiter: 99,9% der Menschen werden es auch nie werden, wenn man jeden erdenklichen schwazen Schwarn in die Rechnung mit aufnimmt. Da ist es dann egal ob man 1 Mio, 2 Mio oder 10 auf der hohen Kante oder in Assets hat.

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Sapine
vor 2 Stunden von Der Heini:

Was ist denn ziemlich viele? Das wären dann 10% und 90% hätten ein gutes Leben.

90 % haben ein gutes Leben für 30 Jahre. D.h. es kann gleich an mehreren Stellen schief gehen. 

1) Du gehörst zu den 10 % und das Geld ist futsch (10 % Failure)

2) Du lebst länger als 30 Jahre und das Geld ist futsch. (geschätzt weitere 5+ %)

3) Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Paarsituation wenigstens einer der beiden länger als 30 Jahre lebt ab Renteneintritt steigt  erheblich. (noch mal 5 % geschätzt)

 

Die genauen Wahrscheinlichkeiten kann ich nicht ausrechnen, weil das Zitat die nötigen Informationen nicht liefert. Grob geschätzt würde ich meinen, landest Du bei deutlich unter 85 %. Wenn Dir das reicht, ist ja alles gut. Mir reicht es nicht. 

 

Die durchschnittliche Rentendauer zukünftiger Rentnerinnen (Renteneintrittsalter 2040) wird bei über 27 Jahren liegen (Quelle). Männer schaffen nur 24 Jahre. Nachdem wohlhabende Rentner im Schnitt länger leben, sollte die Mehrheit hier im WPF besser mit höheren Bezugsdauern kalkulieren. Durchschnitt bedeutet etwas vereinfacht gesagt, dass rund die Hälfte der Rentner länger leben wird. 

Zitat

Bei dir würden dann 100% sparsam leben, um dann am Ende viel zu vererben (falls es überhaupt Erben gibt). Mann muss sich halt fragen, was ist eine vernünftige Wahrscheinlichkeit? 100% ist übertrieben deutsch und zu ängstlich. Daher haben Versicherungen da leichtes Spiel, kein Amerikaner würde das machen und die haben da mehr Erfahrung als die Deutschen mit ewiger Sicherheit.

Die individuelle Erbsituation ist bei jedem anders und muss man entsprechend berücksichtigen. Wer nichts vererben will bei gleichzeitiger Sicherheit, dass ihm das Geld nicht ausgeht, kann dies viel sicherer mit einer teildynamischen Entnahme erreichen (gerne beginnend mit 3,5 %) als mit einer "dummen" Entnahme von 4 %, die Dir in den ersten Jahren womöglich den Boden unter den Füßen wegzieht, wovon sich Dein Nest Egg nicht mehr erholt.

 

Kein Mensch muss für mehr Sicherheit asketisch leben - da malst Du einfach ein Schreckgespenst an die Wand. Tatsächlich ist die Chance groß, dass Du mit einer anfänglichen Entnahmerate von 3,5 % teildynamisch angepasst, am Ende deutlich mehr Geld entnimmst bei gleichzeitig deutlich höherer Sicherheit. Warum nicht sowohl als auch statt einfach nur auf Risiko zu gehen? 

vor 45 Minuten von Der Heini:

Bengen, der die SWR eingeführt hatte, sprach von 95%. Das Safe auf 100% einzubetonieren ist wieder deutsch.

Aber jeder bitte wie er mag. Bevor man schlecht schläft, dann sollte man auf Nummer sicher gehen.

Keiner hat 100 % gefordert. Aber unter 85 % ist entschieden zu wenig. 

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 9 Stunden von Holgerli:

Was man generell merkt hier im Thread ist, dass man immer wieder auf die SWR zurückkommt (immer die gleichen Leute?) und dann verbissen um jedes zehntel Prozent diskutiert und gekämpft wird (immer die gleichen Leute?).

Mit dauer wird es, zumindest für mich, ziemlich ermüdent.

Können wir uns ggf. darauf einigen, dass die SWR irgendwo zwischen 1% (sehr sicher) und 5% (ggf. nicht ganz so sicher) liegen sollte? Je nach persönlichem Gusto und Sicherheitsempfinden.

Ja, das könnte ermüdend sein, wenn es einen denn tangieren würde. Der Grund für diesen Rechenkrampf ist die Tatsache, dass die meisten eben nicht wissen, was sich aus einer Anlage herausziehen können, weil sie es nicht probieren.

Dagegen ist nichts zu sagen, aber man muss dann einfach mit der daraus resultierenden Unsicherheit leben.

 

Genau genommen ist es jedoch völlig egal, wenn das Geld nicht reicht, kann man immer noch die 9mm-Strategie anwenden oder in die Schweiz gehen, hat aber bis dorthin ein gutes Leben gehabt.:prost:

Die Leute nehmen sich viel zu wichtig, leben aber doch nicht ewig. Ich meine das nicht abwertend, das sind einfach die Möglichkeiten.

 

Meine (schon öfter geschriebene) Sichtweise: Aus meinem Depot ziehe ich unabhängig von der Marktentwicklung einen Betrag X p.a. und das ist mehr, als ich p.a. für mein Leben brauche. Genau hier höre ich auf zu rechen.

 

 

 

SG

 

 

[edit]: einen Fehler korrigiert: die Formulierung von "X% p.a." auf "einen Betrag X p.a" geändert

Danke an Peter23 für den Hinweis

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Der Heini
vor 52 Minuten von Rotenstein:

Selbst bin ich da wohl auch etwas "deutsch" und will etwas mehr Sicherheit, weswegen ich persönlich eher von 3% als sicherer Entnahmerate ausgehe. Was ich vermeiden möchte, ist ein Rechnen mit dem spitzen Bleistift in einer Lebensphase, in der es um andere Dinge gehen sollte. Das ist aber letztlich eine sehr persönliche Frage; ich denke, man kann auch 4% oder mehr entnehmen, wenn man bereit ist, seinen Plan notfalls anzupassen. 

:thumbsup: ja, ich gehe auch von 3% SWR aus, würde aber wahrscheinlich mit mehr starten, um im Worst Case auf 3% herunterzugehen. Verstehe aber auch, wenn jemand sagt, daß er mit 4% rechnen möchte, da er mit 30 Jahren kalkuliert und kaum älter werden wird, oder einen Plan B hat für den Fall (Grundsicherung, Familie usw.)

Dieses, bei 4% wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach in Deutschland Pleite gehen, stimmt eben nicht, zumal heute ja eher weltweit angelegt wird und es eine (hoffentlich) weiterhin verzahnte Weltwirtschaft geben wird. Die Zukunft kennt niemand, irgendwas ist eben immer.

 

Man sollte sich informieren und dann selber entscheiden.

Viele Deutschen haben eine Rente von 1500€ und müssen damit leben, den meisten hier im WPF wird es da deutlich besser gehen.

vor 3 Minuten von Norica:

Genau genommen ist es jedoch völlig egal, wenn das Geld nicht reicht, kann man immer noch die 9mm-Strategie anwenden oder in die Schweiz gehen, hat aber bis dorthin ein gutes Leben gehabt.:prost:

:narr: ja, ist was dran. Niederlande geht, glaube ich auch.

vor 5 Minuten von Norica:

Ja, das könnte ermüdend sein, wenn es einen denn tangieren würde. Der Grund für diesen Rechenkrampf ist die Tatsache, dass die meisten eben nicht wissen, was sich aus einer Anlage herausziehen können, weil sie es nicht probieren.

Wir können ja nicht immer nur über den nächsten Crash philosophieren.

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StE
vor 28 Minuten von Rotenstein:

Was ich vermeiden möchte, ist ein Rechnen mit dem spitzen Bleistift in einer Lebensphase, in der es um andere Dinge gehen sollte.

Das Problem erscheint mir, daß Leute überhaupt nicht rechnen, sondern sich auf aus der Luft gegriffene einstelligen Prozentzahlen verlassen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben. Bestenfalls noch bei Karsten Jeske, blödstenfalls in US-Publikationen mit Patent auf vier Prozent. Hey, reimt sich sogar.

 

Um dem Thema näher auf den Grund zu gehen, habe ich mir gestern die PyPortfolioOpt-Bibliothek installiert: https://pyportfolioopt.readthedocs.io/en/latest/OtherOptimizers.html

 

Nach guten Bewertungen des von Prado 2016 gezeigten Hierarchical Risk Parity Verfahrens (mit Nachfolgepaper 2019) hinsichtlich Out-of-Sample-Stabilität, habe ich mir sodann mein ETF-Wunschportfolio (Managed Futures, Aktien groß und klein, Anleihen, Gold) mit diesem Verfahren bis 1994 zurück analysieren lassen. Die ermittelten Gewichtungen in testfol.io eingegeben, "adjust for inflation" angehakt, und herauskamen 7.5% CAGR. Als Sicherheitspuffer muss man circa 1.5% abziehen (Heuristik von https://theitalianleathersofa.com/fx-fearless/), weil USD zu EUR Wechselkursschwankungen und man lebt ja in Euroland.

 

Bleiben Drawdowns und das Sequence of Returns Risiko. Sprich Start des Privatier-Daseins just vor dem größten Drawdown der Geschichte. Wie der Zurücktest zeigt, sind wir nach 2 Jahren bei dem speziell gemixten Portfolio jedoch aus jeder Abstiegsphase draußen. D.h. wer 2-3 Jahre Cash in Geldmarktfonds als Liquiditätspuffer vorhalten kann, den jucken Drawdowns und SoRR nicht mehr. In dem betrachteten Portfolio würde ich mir ein weiteres 1% Reserve lassen und dann 5% pro Jahr inflationsbereinigt entnehmen. Oder wenn das Jahr mies ausgefallen ist die Differenz aus dem Liquiditätspuffer holen. Einmal pro Jahr Rebalancieren, damit die Gewichtungen nicht aus dem Ruder laufen.

vor 11 Minuten von Norica:

die 9mm-Strategie anwenden oder in die Schweiz gehen

Sehe ehrlich gesagt keinen Grund für derart heftigen Zynismus.

vor 10 Minuten von Der Heini:

Wir können ja nicht immer nur über den nächsten Crash philosophieren.

Inflationsbereinigt ist der letzte Crash (2022-) in vielen Portfolios noch gar nicht vorbei... weiss keiner.

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Peter23
vor 1 Stunde von Der Heini:

Bengen, der die SWR eingeführt hatte, sprach von 95%. Das Safe auf 100% einzubetonieren ist wieder deutsch.

Aber jeder bitte wie er mag. Bevor man schlecht schläft, dann sollte man auf Nummer sicher gehen.

95% (bzw alpha=5%) ist ja eine typische statistische Festlegung. 90% (bzw alpha=10%) aber nicht.

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Holgerli
vor 15 Minuten von Norica:

Genau genommen ist es jedoch völlig egal, wenn das Geld nicht reicht, kann man immer noch die 9mm-Strategie anwenden oder in die Schweiz gehen, hat aber bis dorthin ein gutes Leben gehabt.:prost:

Ich wollte es so direkt nicht schreiben: Aber zu dem Zeitpunkt wo ich ein Pflegeheim muss, weil ich es selber zu Hause (mit der üblichen Unterstützung des Pflegedienstes) nicht mehr schaffe, ist das genau der Zeitpunkt wo ich über die "9mm-Strategie" nachdenke.

 

vor 7 Minuten von StE:

Sehe ehrlich gesagt keinen Grund für derart heftigen Zynismus.

Du nennst es Zynismus. Ich nenne es Realismus. Bei uns in der Straße ist der Alterschnitt mittlerweile so hoch, dass auf 1 Geburt so 5 bis 10 Todesfälle kommen. Und wenn dann als Antwort auf das "Herzliche Beileid" kommt "Ist besser so, er/sie hat am Schluss nur noch gelitten!" oder "Er/Sie hat selber gesagt, dass er/sie nicht mehr will!" oder "Er/Sie wollte schon die letzte 3 Jahre nicht mehr.", dann heisst das für mich, dass leben um jeden Preis nicht die erste Prio haben sollte.

Lieber mit 75 und mit "Ich habe ein schönes Leben gehabt." aus dem Leben treten als mit 85+ Jahre und den oben gehörten Aussagen.

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StE
vor 36 Minuten von Holgerli:

Du nennst es Zynismus. Ich nenne es Realismus.

Ich wöllte leidende Leute ohne Aussicht auf Besserung nicht in einen Topf mit dem Tenor "70, fit, aber die Kohle ist alle, also ab in die Schweiz" geworfen sehen. Lieber auch mit 50 noch Python lernen, Portfolio sauber diversifizieren, Backtesten, und dann kann man sich auch mit 95 noch die Premium-Schnitzel und eine Bio-Zitrone leisten.

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dev
vor 1 Stunde von Norica:

Ja, das könnte ermüdend sein, wenn es einen denn tangieren würde. Der Grund für diesen Rechenkrampf ist die Tatsache, dass die meisten eben nicht wissen, was sich aus einer Anlage herausziehen können, weil sie es nicht probieren.

Das sehe ich auch so, ein Grund wieso ich anders heran gehe.

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 1 Stunde von StE:

Sehe ehrlich gesagt keinen Grund für derart heftigen Zynismus.

Offensichtlich hast Du die Folgesätze überlesen, aber falls es Dich irgendwie persönlich unangenehm berührt hat, entschuldige ich mich bei Dir.

Vielleicht trotzdem eine Frage: Welche weiteren Alternativen hättest Du denn anzubieten?

 

 

Bevor jetzt noch andere kommen weise ich darauf hin, dass die vorgeschlagenen Wege für mich ja genauso gelten.

Moment! - sagen da jetzt welche, wie kann das sein? Der verbraucht nach seinen Angaben weniger, als er erwirtschaftet, also reicht es doch ewig.

 

Nun, meine ganz persönliche Meinung dazu ist: Ihr rechnet an der falschen Stelle.

Das Hauptrisiko ist nicht, ob ich bei 3% oder 1,5% oder 5% nach X-Jahren meine eigene Pleite erleben könnte, sondern die, ob sich das System ändert, auf dem die Berechnungen fußen.;)

Jeder Depp kann sich den jeweils weltweit ältesten Menschen seiner Klasse heraussuchen dort noch 10 Jahre draufschlagen und dann die (vermutlich enttäuschende) 99,9% sichere Entnahmerate berechnen. Wenn, ja wenn das System bestehen bleibt.

Ich habe eine 100% sichere Entnahmerate, jedoch auch nur, wenn das System bestehen bleibt.

 

Am Ende berechnet ihr über Umwege somit eigentlich die Ausfallwahrscheinlichkeit des Systems. Das ist etwas, was man überhaupt nicht kann.

Ich will dann die sehen, die ihr Haus energiesaniert, ihre Rentenpunkte gepflegt, ihre Sparraten gehätschelt und ihre Anleihen säuberlich gestapelt haben sehen...:lol: Nein eigentlich will ich das nicht, es beträfe mich genauso :shit:

 

Keinesfalls will ich Leuten hier den Spaß verderben und ich wünsche allen und mir selbst, dass die eigenen Vorstellungen aufgehen. Letztlich lebt das Forum ja auch von Diskussionen, selbst wenn ab und zu ein wenig im Nebel gestochert wird.

 

 

 

SG

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Peter23
vor 2 Stunden von Norica:

Jeder Depp kann sich den jeweils weltweit ältesten Menschen seiner Klasse heraussuchen dort noch 10 Jahre draufschlagen und dann die (vermutlich enttäuschende) 99,9% sichere Entnahmerate berechnen.

Du scheinst nicht zu verstehen, wie die SWR bestimmt wird. Die Studien zu SWR haben aus empirischen Aktien- und Anleihenrenditen inkl. Daten, die teilweise Weltkriege mitberücksichtigen simuliert, was mit dem Portfoliowert während der Entnahme passieren kann. Problem dabei sind insbesondere Szenarien, bei der eine Krise recht früh kommt und somit zu einer Zeit, wo der Portfoliowert sehr groß ist und dann die Erholung erst erfolgt, wenn schon signifikante Entnahmen stattgefunden haben.

 

Das kann nicht jeder Depp berechnen.

vor 2 Stunden von Norica:

Am Ende berechnet ihr über Umwege somit eigentlich die Ausfallwahrscheinlichkeit des Systems.

Nein.

vor 4 Stunden von Norica:

Meine (schon öfter geschriebene) Sichtweise: Aus meinem Depot ziehe ich unabhängig von der Marktentwicklung X% p.a. und das ist mehr, als ich p.a. für mein Leben brauche. Genau hier höre ich auf zu rechen.

Wenn das Depot um 66% fällt, dann sind die X% leider nur noch ein Drittel so viel, wie in den Jahren, in denen es glücklicherweise gereicht hat

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Norica
vor 3 Stunden von Peter23:

Wenn das Depot um 66% fällt, dann sind die X% leider nur noch ein Drittel so viel, wie in den Jahren, in denen es glücklicherweise gereicht hat

Danke, jetzt hast Du mich erwischt :thumbsup:. Der Fehler liegt in der Formulierung, ich korrigiere das oben noch. Ich ziehe nicht X% aus meinen Anlagen sondern den Betrag X. Das kommt davon, wenn ich so ungenaue Formulierungen benutze. :rolleyes:

 

vor 3 Stunden von Peter23:

Du scheinst nicht zu verstehen, wie die SWR bestimmt wird. Die Studien zu SWR haben aus empirischen Aktien- und Anleihenrenditen inkl. Daten, die teilweise Weltkriege mitberücksichtigen simuliert, was mit dem Portfoliowert während der Entnahme passieren kann. Problem dabei sind insbesondere Szenarien, bei der eine Krise recht früh kommt und somit zu einer Zeit, wo der Portfoliowert sehr groß ist und dann die Erholung erst erfolgt, wenn schon signifikante Entnahmen stattgefunden haben.

 

Das kann nicht jeder Depp berechnen.

Ich zeifle nicht an, was intelligente Leute berechnet haben. Wie könnte ich auch, ich poste nur aus meiner Blase heraus. Und da bin ich der Meinung, das (fast) jeder Depp berechnen kann, was ich oben geschrieben habe.

Es ist unwiederlegbar: dass das Risiko steigt, wenn ich mehr entnehme, als ich erwirtschafte. Klingt nur einfacher als SWR und tolle Formeln in langen wissenschaftliche Aufsätzen über etwas, was nur Bestand hat, wenn das System so bleibt wie es ist.

So hat jeder seine Sicht. Meine ist eine einfache und grundsätzliche. Dass ich manche Sachen nicht verstehe, haben mir andere schon gesagt und das akzeptiere ich gerne, damit liegst Du sicher nicht falsch.

 

 

 

SG

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Sapine

@NoricaWenn Du das entnimmst was Du erwirtschaftest, wird das Geld nicht lange reichen. Kannst es ja mal ausprobieren und in ungefähr 15 Jahren berichten, wie es mit dem Inflationsausgleich so läuft. 

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