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Finanzielle Unabhängigkeit

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 18.10.2024 um 21:46 von chirlu:

 

Wenn im Extremfall alle Privatiers sind, gibt es eben keine Lebensmittel mehr,...

Das ist ein spannendes Beispiel.

 

Wieviele Prozent der Arbeitnehmer haben vor 100 Jahren in Deutschland Lebensmittel produziert? Heu gewendet, Rüben gehackt, die Ziegen auf die Weiden getrieben, etc...

 

80%?

 

Hätte man denen eine Zukunft gezeigt, wo nur noch 1% der Leute Lebensmittel produzieren (und zwar derart billig und in derartigem Überfluss, dass auf der Welt mehr Leute verfetten als verhungern und in unserem Land ein großer Teil davon weggeworfen wird) hätten die das vermutlich nicht geglaubt.

Sie hätten sich sicher auch nicht vorstellen können, dass ein Großteil der Leute dann 40h/Woche vor einem Kasten hockt und auf einer Tastatur herum tippt oder in "meetings" sitzt. Ich mein, was soll sowas denn bringen?

 

Es gab Länder, die wollten zurück zum Bauern. Extrembeispiel die roten Khmer.

 

Ich sehe nicht, dass wir in Deutschland ein Produktionsproblem haben. Ich brauch nicht doppelt soviele Schuhe wie ich heute hab und die Vorstellung, doppelt soviele Autos in Deutschland zu haben als heute finde ich nicht erfreulich, sondern erschreckend.

Vieles was wir tun ist schlichtweg nahezu überflüssig und manches müsste man nicht tun, man tuts aber, weil die Leute eh da sind. Ein Traktor oder eine Straßenbahn könnten auch autonom fahren oder, viele Jobs könnten Roboter auch erledigen, sogar einen signifikanten Teil (nicht alles) von Jobs wie z.B. Lehrer oder Krankenpflege, wo man ja auf den ersten Blick annehmen würde, dass das ein Mensch machen MUSS.

Auch meinen Job könnte zu mindestens 50% eine (brauchbare) KI machen, vielleicht sogar besser.

 

Davon abgesehen wird es immer Leute geben, die gerne arbeiten möchten. Man denke an Hobbies oder Ehrenämter. Ich z.B. gärtnere gerne. Das ist jetzt nicht sonderlich produktiv, aber es ist auch eine Arbeit. Im Verein war ich ehrenamtlich eine Weile im Vorstand tätig, solange mir das Freude gemacht hat. Arbeit per se ist nichts schlimmes, nicht selbst bestimmte Arbeit ist ein Ärgernis und sollte mMn immer weniger werden.

 

So wie heute zum Glück in Deutschland so gut wie niemand mehr Rüben hacken müssen. (Spargel stechen, Gurken pflücken & Co gibt es noch, könnte auch alles durch Maschinen ersetzt werden)

 

Manchmal tu ichs halt freiwillig aus Spaß im kleinen. Aber nicht 60h/Woche bis der Rücken zerstört ist. Das sollte der Weg sein.

 

 

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missionE
vor 3 Stunden von sedativ:
vor 8 Stunden von chirlu:

 

Nein, diesen Unterschied gibt es aus volkswirtschaftlicher Sicht eben nicht. Damit liegt der Artikel richtig, und darauf will ich hinaus. Es ist im Prinzip der gleiche Punkt wie bei Mackenroth, dass Renten aus angespartem Kapital und Renten im Umlageverfahren gleichermaßen aus dem aktuellen Volkseinkommen bedient werden müssen.

 

So ist es. Renter, Bürgergeldler, Privatier, Couponschneider - alle brauchen jemanden, der für sie arbeitet und sie versorgt.

...das ist exakt so richtig :thumbsup:, man kann noch ergänzen: Flüchtlinge, Urlauber, Kranke (Arbeitsunfähige), Kinder, Erben, die als Privatier leben....

Jeder der z.B. Kleinkinder oder schwer demente Eltern hat, weiß, dass die Welt so nicht funktionieren würde.  Das BIP und das aktuelle Volkseinkommen muss in jeder Periode neu erwirtschaftet werden. Es ist eine Multiplikation aus Arbeit x Knowhow x Kapitalstock. Wenn man Arbeit = null setzt, ist das BIP gleich null.

 

Alle Versorgungsempfänger(alle oben genannten) können dies aufgrund von Anspruchsrechten, die sie erlangt haben und die Ihnen die Versorgung ermöglicht. Das Kind hat einen natürlichen Versorgungsanspruch gegenüber den Eltern, den die wenigsten Eltern in Frage stellen. Der Rentner hat Ansprüche durch Gehaltsverzicht (Rentenbeitrag) gegen die zukünftige Generation, der Aktionär / selfmade Privatier/ Erbe hat z.B. Ansprüche gegen das Unternehmen (Anspruch auf den Residualgewinn), an dem er beteiligt ist und das er dann in Versorgungsansprüche gegen die arbeitende Bevölkerung umwandeln kann, der Bürgergeldempfänger und Flüchtling hat seinen Anspruch auf Versorgung aufgrund des staatlichen Zwangs Staates und der Repression gegen die arbeitende Bevölkerung.

 

Den Wert der Ansprüche in der Zukunft legt die Gesellschaft immer neu fest, sei es durch Inflation, wirtschaftlichen Wandel (Wachstum / Schrumpfung) oder rechtliche Neubemessung. Da die Versorgungsansprüche der unterschiedlichen Gruppen qualitativ anders entstanden sind, können hier moralische Wertungen eine Rolle spielen können. Der Rentner, der Urlauber und der "selfmade" Privatier / Frugalist sind sich sehr ähnlich, da sie in der Vergangenheit "weniger" verbraucht haben und somit den Kapitalstock mit aufgebaut haben und damit die Produktivität verbessert haben und daraus nun Ihren Versorgungsanspruch ableiten, 

 

Versorgungsempfängern droht immer die Entwertung Ihrer Ansprüche (Rentenkürzung, Entwertung des Vermögens, Kürzung von Bürgergeld usw.).

 

Der Unterschied zwischen (Unter der Annahme sie würden alle keinerlei Arbeit (auch keine unbezahlte Arbeit) leisten)) zwischen Bürgergeldempfänger, Flüchtlingen etc. zu Selfmade Privatiers, Rentnern, Erben und Bettlern, dass die zweite Gruppe Ihre Ansprüche individuell und freiwillig von jemand erworben und zugesprochen bekommen hat. Ihnen ist der Anspruch durch Arbeit (Dankbarkeit), Verzicht, Liebe oder Mildtätigkeit zu Teil geworden, während Bürgergeldempfängern, Flüchtlinge etc. ihre Versorgung durch Zwangsabgaben, staatlichen Raub und Repression zu Teil wird.

 

Über den Wert der Ansprüche all dieser Personengruppen entscheidet die Gesellschaft immer wieder neu. Wie der Bürgergeldempfänger von der Abschaffung des Bürgergelds bedroht ist, ist der Privatier von Enteignung bedroht. Fakt ist aber, dass diese Ansprüche immer nur von den aktuell Arbeitenden befriedigt werden können (Prämisse: Die Gruppen leisten keinerlei Arbeit). Natürlich könnten all die genannten Personengruppen auch Arbeit leisten (in Vereinen, Carearbeit, "normale ARbeit" usw.), aber das unterscheidet die Gruppen nicht voneinander. Daher ist die Rahmenprämisse, dass all die genannten Gruppen tatsächlich als reine Versorgungsempfänger leben.

 

Die Freiwilligkeit der Entstehung der Ansprüche macht den Unterschied, weshalb ich deren Ansprüche höher gewichten würde, die aufgrund freiwilliger Zuwendung eines anderen Menschen entstanden sind höher als die Ansprüche die durch Zwangsabgaben, staatlichen Raub und Repression bestehen. Das ist letztlich auch der Unterschied zwischen dem Sozialist und dem Marktwirtschaftler. Der Sozialist setzt auf kollektiven Zwang & Ausbeutung, bei dem Fremde (das Kollektiv) über die Verwendung der Arbeitsfrüchte entscheidet und das marktwirtschaftliche System setzt auf Freiwilligkeit & Leistung und Mildtätigkeit (soziales Verhalten) des Einzelnen. Beide System weisen aber Ihre Härten auf.

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 15 Stunden von Dandy:

Dann wird von Multimillionären fabuliert, die keinerlei Erbschaftssteuer zahlen müssten usw. Komischerweise geben das die Freigrenzen der Erbschaftsteuer aber überhaupt nicht her. Je nach Verwandtschaftsgrad und Erbsumme sind das bis zu 50% Steuern.

Einspruch, siehe steuerfreie Schenkung in Höhe von 1 Mrd. EUR an Döpfner.

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Dandy
vor 16 Minuten von dev:

Einspruch, siehe steuerfreie Schenkung in Höhe von 1 Mrd. EUR an Döpfner.

Keine Ahnung, wie Döpfner das gemacht. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass es in Deutschland keine Erbschaftsteuer gäbe. Die gibt es sehr wohl und kann eben bis zu 50% betragen, was ja wohl nicht gerade wenig ist.

 

Davon abgesehen bin ich auch zu 100% für die Abschaffung von Schlupflöchern und Ungleichbehandlung in diesem Steuersystem. Ein großer Vorwurf, den ich vor allem der FDP in dieser Regierung mache. Es wäre wesentlich glaubwürdiger, man würde sich neben der Schuldenbremse auch dafür einsetzen, dass die Leute einheitlich und fair besteuert werden. Davon kein Wort. Die Ausnahmen bei Immobilien und Erbschaften von Unternehmen gehören abgeschafft. Sie führen nur zu Gestaltungsmissbrauch. Auch wäre ich absolut für die einfache und anonyme Anzeigbarkeit von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit in diesem Land, die von den Liberalen blockiert wurde. Was ist daran wirtschaftsliberal, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit nicht zu verfolgen? Im Gegenteil, würde ich sogar eine Möglichkeit dazu schaffen, die Anzeige von so etwas zu belohnen, wenn es zu einer Steuerrückzahlung dadurch kommt.

 

Ich finde, dass jeder seine Steuern zahlen muss und zwar gleich, egal was und wieviel man geerbt hat oder wie man sein Geld anlegt (Krypto, Immos, Edelmetalle etc). Die ganzen Ausnahmen und Verkomplizierungen unseres Steuerrechts führen nur zu größerem Gestaltungsmissbrauch. Dass die Politik das mal verstehen würde, kann ich leider nicht erkennen.

 

Anderes Beispiel sind die weiterhin laufenden Cum-Cum Geschäfte. Ein einziger Skandal, aber kümmert sich da einer in der Regierung wirklich mal drum? Stattdessen wird halt einfach an den Lohnabgaben gedreht bis zur Überdehnung.

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McScrooge
vor 3 Stunden von Hermann:

Dem ist so einfach nichts mehr hinzuzufügen. Wo solche Planspiele schon in den Köpfen an höchster Stelle sind und verlautbart werden, sind sie wahrscheinlich auch längst in Schubladen. Und das in einer ehemals konservativen Partei....

Dein Beitrag spricht von wenig Ahnung. Wie auch von wenig Ahnung des Herrn, der das gepostet hat.

 

Es ging Herrn Merz doch darum, das Kapital zu nutzen. Und zwar so, dass Kapitalgeber entsprechend Zinsen bekommen, wenn sie ihr Kapital in z.B. PPP-Modelle investieren. So kann man Wirtschaft auch in Form bringen.

Das heißt es wird eben keine Anleihe von J&J gekauft, sondern sich am privaten Autobahnbau beteiligt.

vor 1 Stunde von Cepha:

Davon abgesehen wird es immer leute geben, die gerne arbeiten möchten. Man dneke an Hobbies oder Ehrenämter. Ich z.B. gärtnere gerne. das ist jetzt nicht sonderlich produktiv, aber es ist auch eine Arbeit

So ist es.
 

Das Ganze driftet hier mittlerweile völlig in eine Pseudo-Diskussion ab.

Mir scheint, die Langeweile trägt dazu bei..?

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Hermann
vor 2 Stunden von chirlu:

Vielleicht informierst du dich erst einmal über die deutsche Medienlandschaft, wenn du ernstgenommen werden möchtest. Oder falls du ernstgenommen werden möchtest.:rolleyes:

Danke für den Rat.

Ich habe es wirklich mal in Coronazeiten versucht, da hatte ich Zeit, aber ich habe es irgendwann aufgegeben die ganzen Verflechtungen bis in di ePolitik nachzuvollziehen zu wollen.

Madsack Gmbh, Amadeu Antonio Stiftung Faktenchecker,ÖRR und wer da da noch alles mitmischen will, und wie die Geldströme so fließen. Irgendwann war mir die Zeit dann doch zu schade.

 

Mir gings eher darum auszudrücken, dass wo Berge an Geld zu sehen sind, auch Begehrlichkeiten entstehen können. Tendeziöse Seiten hin oder her.

Und mir gehts auf den Sack, dass Privatiers oder Vermögende (was immer das auch heissen mag) pauschal als sozialparasiten dargestellt werden.

 

Wer es schafft finanziell unabhängig zu werden, dem gönne ich es von Herzen.

Und ich hoffe ich werde es auch irgendwann mal.

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Dandy
vor 35 Minuten von hattifnatt:

Kurz gesagt, durch Reduzierung seines Vermögens auf 0 durch Aktienkäufe. Kann man hier nachlesen:

https://www.juhn.com/fachwissen/erbschaftsteuer-schenkungsteuer/axel-springer-aktien-schenkung-steuerfrei/

Genau sowas ist doch das Problem, nicht die angeblich fehlende Erbschaftsteuer. Hat man genug Geld und die entsprechend versierten Berater, dann kann man mit allerlei Manövern Millionenbeträge oder sogar Milliardenbeträge zu geringen oder gar keinen Steuern verschenken oder vererben/vermachen. Was ist daran gerecht? Warum unternimmt die Politik nichts dagegen (SPD, CDU, anyone)?

 

Ich erinnere mich, dass die FDP das mal durchgesetzt hat, dass Unternehmensanteile, unter bestimmten Voraussetzungen, steuerfrei vererbt werden können. Ich frage mich, mit welcher (guten) Begründung? Warum gilt das für Unternehmensanteile, aber nicht für ein Aktiendepot? Was ist an einem Vermögen im Mantel einer Holding anders zu bewerten als bei direktem Vererben desselben? Das Argument, man könne ein Unternehmen sonst nicht weiterführen, weil das Vermögen nicht liquide sei, ist doch ein Scheinargument. Man kann schließlich die Steuern als Verbindlichkeiten in die Bücher eintragen und sie über Abschöpfen (eines Teils) der Unternehmensgewinne eintreiben. Genauso könnte man mit vererbten Immobilien und anderen illiquiden Vermögenswerten umgehen. Warum redet niemand über solche Konzepte? Warum wird stattdessen behauptet, es gäbe in Deutschland keine Erbschaftsteuer? Die gibt es doch. Sie wird aber wegen schlechter und lückenhafter Gesetze, gerade bei besonders großen Vermögensübertragungen, umgangen. Mir will das nicht in den Kopf und ich sehe dahinter Unwillen und schlechtes Handwerk der Politik.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, man holt sich das Geld lieber über die Einkommen- und Mehrwertsteuer, weil es so schön einfach ist. Muss man sich keine Gedanken über tragfähige und wirklich (steuer)gerechte Lösungen machen.

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dev
vor 12 Stunden von chirlu:

Das allgemeine Verständnis von Privatier (du schreibst jetzt „Privater“, das ist etwas anderes) ist aber, dass derjenige im wesentlichen nicht arbeitet, sondern eben von seinem Vermögen lebt.

Die meisten dürften nicht von ihrem Vermögen leben, sondern von der Rendite des Vermögens. Somit liegt das Vermögen nicht irgendwo rum, sondern ist investiert und dient der Wirtschaft.

 

Die Wirtschaft lebt von der Arbeits- und der Finanzkraft, wenn eins von beidem fehlt, läßt sich schlecht wirtschaften.

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Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor einer Stunde von Dandy:

Manchmal habe ich den Eindruck, man holt sich das Geld lieber über die Einkommen- und Mehrwertsteuer, weil es so schön einfach ist. Muss man sich keine Gedanken über tragfähige und wirklich (steuer)gerechte Lösungen machen.

Am Ende zahlt es immer der kleine Mann. Einheitliche Besteuerung ohne Ausnahme und ohne Privilegien wäre ein Segen für das Land. Jedoch möchte jeder Lobbyist oder sogar persönlich der Unternehmer eine Ausnahme für sich und schafft es, die Gesetzgebung zu beeinflussen. 

 

Umso schwieriger ist es, die alten Gesetze wieder zu kippen.

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Yamiko
vor 4 Minuten von Metasom:

Einheitliche Besteuerung ohne Ausnahme und ohne Privilegien wäre ein Segen für das Land.

 

915,8 Mrd. Euro Steueraufkommen 2023 geteilt durch 84,669 Mio. Einwohner 2023 macht eine Kopfsteuer von 10.816,24 Euro. Dafür könnten dann alle anderen Steuern entfallen. Der Vorschlag ist mir sympathisch - wen muß ich wählen, damit das umgesetzt wird?

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chirlu
vor 1 Minute von Yamiko:

Der Vorschlag ist mir sympathisch - wen muß ich wählen, damit das umgesetzt wird?

 

Jedenfalls nicht die Familienpartei. :lol:

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 14 Stunden von chirlu:

Güter und Dienstleistungen, die jemand nutzen will, müssen zeitnah produziert werden (manche kann man lagern, aber im allgemeinen nicht unbegrenzt). Wer selbst nichts produziert, aber Dinge nachfragt (Nahrungsmittel, Transporte, Energie, Musikveranstaltungen, …), muss also von den anderen versorgt werden. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Privatiers, arbeitslosen Transferempfängern, Kranken, „normalen“ Altersrentnern oder Kindern.

 

Wenn im Extremfall alle Privatiers sind, gibt es eben keine Lebensmittel mehr, keine Busfahrten und auch nur noch so lange Fahrräder oder Autos, bis die vorhandenen Exemplare kaputt sind.

Die Argumentation mit dem Extremfall trägt nicht wirklich zum Verständnis bei.

Und ich muß sagen, daß ich ziemlich entsetzt bin, wie weit das Unverständnis über Zusammenhänge selbst in diesem Forum verbreitet ist.

 

Aus dem Einführungssemester eines volkswirtschaftlichen Studiums:

Wohlstand entsteht aus der Kombination der Produktionsfaktoren Kapital, Arbeit und Boden durch die Managementleistung desjenigen, der diese Kombination richtig gestaltet.

(Man mag darüber Diskutieren, ob Information als vierter Produktionsfaktor hinzuzufügen ist.)

Wenn man sich die Kombination als multiplikativen Prozeß vorstellt, dann geht der Wohlstand natürlich tatsächlich gegen null, wenn einer der Faktoren gegen null geht. Mag sein.

Das ist aber ein Extremfall, der als Sonderfall anzusehen ist und uns beim Verständnis der Bedeutung des Kapitalgebers für das Entstehen von Wohlstand nicht weiterhilft.

 

In der Realität kann man den Produktionsfaktor Arbeit zu weiten Teilen durch den Produktionsfaktor Kapital substituieren.

-->  wer einen Traktor finanziert, wer eine Bewässerungsleitung finanziert, trägt weit mehr zur Versorgung der Gesellschaft mit Lebensmittel bei als derjenige, der den ganzen Tag in der Sonne auf dem Acker Rüben hackt.

--> wer sein Kapital dafür einsetzt, daß selbstfahrende Autos entwickelt werden, trägt weitaus mehr zur zukünftigen Mobilität bei als derjenige, der solange mit dem Lastwagen (oder Bus) über die Straßen rollt, bis er dabei einschläft und ..... (man mag sich selbst Folgen ausdenken).

Der Kapitalgeber ist der eigentliche Motor der Produktion. Ohne den Kapitalgeber wären wir wieder in der Steinzeit. Maos Großer Sprung ist ein Beleg dafür.

(Ich habe schon als Jugendlicher nie verstanden, warum Gleichaltrige mit der Mao-Bibel durch die Straßen zogen und "Mao, Mao" schreiend gegen unsere Wirtschaftsordnung protestierten.)

 

 

 

vor 12 Stunden von chirlu:

Es ist im Prinzip der gleiche Punkt wie bei Mackenroth, dass Renten aus angespartem Kapital und Renten im Umlageverfahren gleichermaßen aus dem aktuellen Volkseinkommen bedient werden müssen.

Das ist natürlich richtig.

 

Die Frage ist aber, zu welchem Anteil das Volkseinkommen aus dem Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit und zu welchem Teil aus dem Produktionsfaktor Kapital entsteht.

Wobei ich vermute, daß Mackenroth nicht genügend Phantasie hatte, um sich vorzustellen, in welchem Ausmaß Arbeit durch Kapital substituiert werden kann.

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Nostradamus
vor 12 Stunden von chirlu:

Ja. Deswegen auch mein Satz von der 80-Stunden-Woche von 18 bis 80. – Ich bin auch nicht dafür (und lebe selbst auch nicht danach), dass jeder seine Arbeitsleistung maximieren sollte, oder gar maximieren müssen sollte. Aber man muss sich eben bewusst sein, dass es letztlich eine Form von Trittbrettfahrerei ist; umso extremer, je weniger man arbeitet im Verhältnis zu dem, was man könnte. Und dass das eben für Bürgergeldempfänger genauso gilt wie für reiche Privatiers. Das Verhalten kann man kritisieren, und dann kann man darüber diskutieren, was das richtige Maß an nötiger Arbeit wäre

Dann muss aber noch überwacht werden, wie hoch die tatsächliche Produktivität ist. :-* Manch einer gammelt ja den Großteil des Tages im Homeoffice herum (oder in der Firma, ich wollte nur dieses Vorurteil mit reinbringen) und von Beamten wollen wir mal gar nicht anfangen (um auch dieses Vorurteil mit aufzunehmen). Nur zu unterscheiden, wer auf dem Papier arbeitet und wer auf dem Papier nicht arbeitet, reicht ja dann auch nicht.

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PEOPLES

Das Thema triggert wohl stark, auch wenn Test nicht mehr als eine persönliche Meinung eines Schreiberlings darstellt.

 

Diese Ideen kommen ja aber immer wieder hoch, "höhere" Besteuerung der Gutverdiener und "Reiche" (wie man das auch immer am Ende beziffern will). Ich glaube nicht, dass man damit wirklich die Probleme löst, auch setzt das ein ganz falsches Signal an Beschäftigte. Wer gut verdient hat in der Regel eine gute Ausbildung (in der man ja auch meist etwas zurückstecken muss) und hat sich dorthin gearbeitet. Das muss sich am Ende auch lohnen.

Gutverdiener werden ohnehin schon relativ (absolut sowieso) höher besteuert.

Und Immobilien müssten dann logischerweise auch zum Vermögen gezählt werden, das werden ein paar grosse Augen machen.

vor 20 Stunden von Cepha:

Als mögliche Lösung wird Brasilien vorgeschlagen mit 2% Vermögenssteuer.

Also Brasilien hat keine Vermögenssteuer. Und so einfach aus dem Kontext ist das natürlich auch Murks, weil das System ein anderes ist. Man zahl weniger Steuern (Einkommen), kann aber nichts absetzten, es gibt keine gemeinsame Veranlagung, etc. pp. Ausserdem reden die von Leuten mit mehr als 200mio. € Vermögen, also den oberen 3000 von >200mio Einwohner. 

Was es aber gibt, sind Freigrenzen für Umsätze aus Kapitalvermögen (rund 6000€/Monat), Dividenden werden geringer versteuert (und von Brasilianischen Unternehmen sind die eh steuerfrei), wenn man dann mal auf die Gewinne Steuern zahlen muss, dann sind es 15% usw. usw. Auf dem Sparbuch gibts auch keine Steuern (da sind die Zinssätze im Vergleich zu anderen Anlagen aber so niedrig, dass man lieber woanders Steuern bezahlt).

 

Achso, und der Grenzsteuersatz bei der Einkommenssteuer sind 27.5%, erreicht man schon bei rund 1000€ Einkommen/Monat. Danach bleibts so. Also deutlich weniger progressiv als in D.

 

D hat (für ein eher "kapitalistisches" Land in dem die Wirtschaft einen wichtigen Stellenwert hat) eine ausgeprägte Vollkaskomentalität, das fällt mir immer wieder auf, wenn ich das mit den Gegebenheiten hier (Brasilien) vergleiche. Ich freue mich für D, dass es in der Lage ist, so ein Sozialsystem zu stemmen, aber manche haben da wohl auch die Verhältnismäßigkeit in ihren Ansprüchen verloren.

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Jennerwein
· bearbeitet von Jennerwein

Viele neiden den Erfolg.

Aber was dafür alles nötig war, wollen viele eigentlich gar nicht wissen. 

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 1 Stunde von Yamiko:

 

915,8 Mrd. Euro Steueraufkommen 2023 geteilt durch 84,669 Mio. Einwohner 2023 macht eine Kopfsteuer von 10.816,24 Euro. Dafür könnten dann alle anderen Steuern entfallen. Der Vorschlag ist mir sympathisch - wen muß ich wählen, damit das umgesetzt wird?

Solange man drüber liegt ist es sympathisch, aber als Familie ( nicht die Ehe ist gemeint, sondern Kinder ) mit einem Einkommen findet man dies ziemlich bescheiden. :myop:

vor 1 Stunde von Nachdenklich:

Aus dem Einführungssemester eines volkswirtschaftlichen Studiums:

Wohlstand entsteht aus der Kombination der Produktionsfaktoren Kapital, Arbeit und Boden durch die Managementleistung desjenigen, der diese Kombination richtig gestaltet.

(Man mag darüber Diskutieren, ob Information als vierter Produktionsfaktor hinzuzufügen ist.)

Irgendwie wurde die Nachfrage vergessen.

 

Wer 16 Stunden arbeitet und 8 schläft, ist volkswirtschaftlich sicherlich interessant, aber jemand der 16 Stunden frei hat, hat einfach mehr Zeit zum Konsumieren. Somit stellt auch die nicht arbeitende Bevölkerung einen wichtigen Faktor in der Volkswirtschaft, nämlich die Nachfrage.

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ToTheTop
· bearbeitet von ToTheTop
vor 6 Stunden von McScrooge:

Es ging Herrn Merz doch darum, das Kapital zu nutzen. Und zwar so, dass Kapitalgeber entsprechend Zinsen bekommen, wenn sie ihr Kapital in z.B. PPP-Modelle investieren. So kann man Wirtschaft auch in Form bringen.

Das heißt es wird eben keine Anleihe von J&J gekauft, sondern sich am privaten Autobahnbau beteiligt.

Ich habe mir die Szene mal ganz angeschaut. Ab 41:30 geht los. 



Also er spricht davon, dass man von den Zinsen auf 10% der gesamten deutschen Sparguthaben (das sind die 2.8 Billionen) sehr gut die öffentliche Infrastruktur fördern könnte ("Nutzerfinanzierung" erwähnt er zB).  Das kann alles und nichts bedeuten. Für mich klingt tendenziell eher nach Vermögensabgabe als einem tollen Investmentmodell für Privatleute.

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PKW
· bearbeitet von PKW

Vermutlich meint Merz PPP: Die neuen Straßen, Brücken, Schulen, Verwaltungsgebäude würden dann durch privates Kapital finanziert / erbaut und der Staat mietet / least etc. das zurück. 

Merz:
"auf deutschen Konten, Sparkonten, laufenden Girokonten liegen 2,8 Billionen Euro ... zehn Prozent davon zu mobilisieren, mit einem vernünftigen Zinssatz, für die öffentliche Infrasturktur ... "

Auf der einen Seite spricht er von vernünftigem Zinssatz, was wohl meinen soll, dass das zu mobilisierende Geld Zinsen für seinen Besitzer abwirft.

"... ohne noch mehr Schulden, ohne noch mehr Lasten für die junge Generation."
Das wiederum hört sich so an, als ob dieses "mobilisierte Geld" doch keinen cashflow zurück an den (ehemaligen) Besitzer bietet.

Die beiden widersprüchlichen Aussagen hat Merz innerhalb einer Minute getroffen, ich habe nur die "Freunde" und anderes Füllmaterial ausgelassen.

 

Ja, was denn nun Herr Merz?

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 5 Minuten von PKW:

... ohne noch mehr Schulden, ohne noch mehr Lasten für die junge Generation."
Das wiederum hört sich so an, als ob dieses "mobilisierte Geld" doch keinen cashflow zurück an den (ehemaligen) Besitzer bietet.

Die beiden widersprüchlichen Aussagen hat Merz innerhalb einer Minute getroffen

Das widerspricht sich bei PPP-Projekten nicht, die Schulden der öffentlichen Hand steigen nicht und die Nutzer zahlen eine Gebühr…und die Kapitalgeber bekommen natürlich einen Return auf das investierte Kapital.

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros
vor 3 Stunden von dev:

Wer 16 Stunden arbeitet und 8 schläft, ist volkswirtschaftlich sicherlich interessant, aber jemand der 16 Stunden frei hat, hat einfach mehr Zeit zum Konsumieren. Somit stellt auch die nicht arbeitende Bevölkerung einen wichtigen Faktor in der Volkswirtschaft, nämlich die Nachfrage.

So würde ich es interpretieren:

Der eine arbeitet tagtäglich mühsam mit den Händen (= Proletarier), der andere (= Besitzer von Produktionsmitteln) arbeitet auch, nur mit dem Kopf (= plant lukrative Investitionen und wartet auf den richtigen Zeitpunkt), auch wenn es für manche nach Freizeit aussieht.

 

War schon immer so und wird schon in der Bibel beschrieben:

Zitat

https://www.tecum.evang-tg.ch/tecumhome/ittinger-meditationen/essen-und-trinken-in-der-bibel-ittinger-meditationen-2022/alles-fuer-ein-linsengericht.html#

 

Eines Tages kochte Jakob ein Linsengericht. Da kam Esau müde vom Feld und sagte zu seinem Bruder Jakob: «ich bin so müde. Lass mich doch von deinem roten Zeug essen!» Darum trägt er den Beinamen Edom, das heisst der Rote. Da sagte Jakob: »Erst musst du mir dein Vorrecht überlassen, das du als Erstgeborener besitzt.« Esau erwiderte: »Ich sterbe fast vor Hunger! Wozu brauche ich da mein Erstgeburtsrecht?« Jakob sagte: »Dann schwöre es jetzt sofort! «Esau schwor es ihm. So verkaufte er Jakob sein Erstgeburtsrecht. Jakob gab Esau Brot und gekochte Linsen. Esau ass und trank. Dann stand er auf und ging weg. So wenig war ihm sein Erstgeburtsrecht wert. 1. Mose 25, 29-34

PS Wenn ich die Wahl habe, was meist nicht so ist, dann weiß ich, für welche Seite ich mich entscheide.

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PKW
vor 12 Minuten von LongtermInvestor:

Das widerspricht sich bei PPP-Projekten nicht, die Schulden der öffentlichen Hand steigen nicht und die Nutzer zahlen eine Gebühr…und die Kapitalgeber bekommen natürlich einen Return auf das investierte Kapital.

Er sagt aber, dass die junge Generation keine weiteren Lasten (in Form einer PPP-Gebühr für all die neuen xyz) tragen brauchen. Und das beißt sich.

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McScrooge
· bearbeitet von McScrooge
vor 5 Stunden von ToTheTop:

Für mich klingt tendenziell eher nach Vermögensabgabe als einem tollen Investmentmodell für Privatleute.

Dann hast du eben herzlich wenig Ahnug wie Friedrich Merz denkt.

vor 4 Stunden von PKW:

Vermutlich meint Merz PPP:

Natürlich meint er genau das.

 

Wenn dieses Forum das nicht mehr begreift, dann darf man langsam wirklich an einigen Protagonisten mir noch zweifeln.

 

Es tut mir leid, aber alleine diese Diskussion hier zeigt mehr als offensichtlich den völligen qualitativen Verlust im WPF.

 

Kümmert euch mal langsam wieder um das wesentliche. Herr Merz ist nicht euer größtes Problem :-*

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dev

Aus einem anderem Forum:

Zitat

Verstehe den Einwand nicht.

 

Das ist doch nichts, was der Wirtschaft zusätzlich zugefügt werden könnte und hat mit der Menge nichts zu tun. Die Guthaben von Privaten bei Banken bspw. übersteigen doch deren Eigenkapital bei weitem, das Geld ist doch bereits in der Hand von Schuldnern in der Wirtschaft unterwegs, die Guthaben bezeichnen doch nur, wem es geschuldet wird.

 

Sofern es sich um Staatsanleihen handelt, ist das Geld doch bereits vom Staat ausgegeben worden. Wenn es der Gläubiger vorzeitig zurückerhalten soll, damit es Merz in Infrastruktur investieren könnte, müsste der Staat es doch erst mal woanders auftreiben, da beisst sich doch die Katze in den Schwanz, Ringtausch ... Der Sparer löst seine Staatsanleihen ein, um dem Staat eine neue Anleihe zu geben ...

 

Wenn es Aktien wären, wer soll die dann kaufen, um an das Geld zu kommen ... Schwachfug, wie ihn die Sozialisten seit eh und je verbreiten ...

 

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Holgerli
vor 1 Stunde von McScrooge:

Dann hast du eben herzlich wenig Ahnug wie Friedrich Merz denkt.

Sorry, aber bis Du immer "inner Circle" des Friedrich Merz, oder warum glaubst Du zu wissen wie Merz denkt?

Das letzte mal das Merz von seinem eigenen Vermögen erzählt hat, da hat er sich zur Mittelklasse gezählt, trotz zweitmorigem Privatflugzeug.

Da sag' ich dann nur: Gute Nacht und mir ist der Sparbuch-Scholz dann doch lieber.

 

vor 1 Stunde von McScrooge:

Kümmert euch mal langsam wieder um das wesentliche. Herr Merz ist nicht euer größtes Problem :-*

Jawohl, Obergefreiter McScrooge. Danke, dass Sie uns wieder richtig eingenordet haben. Links um und weggetreten!

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