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Finanzielle Unabhängigkeit

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Holgerli
vor 1 Minute von Schimmelprinz:

Huch... deine Definition von persönlicher Freiheit war mir bisher noch gar nicht bekannt. Wo kann ich denn die nachlesen? Hab da wohl wieder nicht aufgepasst. Sorry :-( 

Ich verstehe gerade nicht was dieser schnippische Kommentar soll.

Nirgendswo kannst Du das nachlesen. Das habe ich für mich selber klar gemacht, genauso wie Du das wohl für Dich klargemacht hast.

 

vor 3 Minuten von Schimmelprinz:

- Wer folgt denn einem theoretisch ausgedachten Weg ohne nach rechts und links zu schauen? Und woran machst das fest?

Die, die nicht in der Lage sind auch mal zu reflektieren. Ich habe niemanden konkret gemeint.

 

vor 4 Minuten von Schimmelprinz:

- Und weiter als wer hast denn du dich entwickelt?

Jetzt mal ganz doof zurückgefragt: Musstest Du Dich weiter als irgendwer anders entwickeln um zu merken, dass Du nach Deinem Herzinfakt nicht mehr 40+ Stunden/Woche sondern nur noch 16 Stunden/Woche arbeiten wolltest?

Siehst Du, ich auch nicht.

 

Jetzt wo ich über Deinen gesamten Post so nachdenke, habe ih den Eindruck, dass Du irgendwie leicht angenervt/angepisst/... bist, weil Dir einige von mir Bemerkungen (in Bezug auf Thomas Leuthard von minimalismus.ch? Oder weil Deine Ersatztätigkeiten nicht die meinigen sind?) missfallen!?

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Schimmelprinz
vor 5 Minuten von Holgerli:

h verstehe gerade nicht was dieser schnippische Kommentar soll.

Nirgendswo kannst Du das nachlesen. Das habe ich für mich selber klar gemacht, genauso wie Du das wohl für Dich klargemacht hast.

Ups... Mahlzeit ersma

Das ich nirgends nachlesen kann, was du unter persönlicher Freiheit verstehst, ist ja ok. Aber was hat das in nem Fred für finanzielle Freiheit zu suchen? Und um meine Klarmachung ging es doch noch gar nicht.

vor 7 Minuten von Holgerli:

Die, die nicht in der Lage sind auch mal zu reflektieren. Ich habe niemanden konkret gemeint.

Ok... wolltest also einfach mal ein Thema einbringen, um das es bisher noch gar nicht ging. ? Ok. 

 

vor 8 Minuten von Holgerli:

Jetzt mal ganz doof zurückgefragt:

Das Beantworten von Fragen mit Gegenfragen ist ne andere Sache. Weder schlimm noch irgendwas! Die einen mögen/machen es - die anderen seltener. Passt scho.

 

vor 10 Minuten von Holgerli:

Jetzt wo ich über Deinen gesamten Post so nachdenke, habe ih den Eindruck, dass Du irgendwie leicht angenervt/angepisst/... bist, weil Dir einige von mir Bemerkungen

Du hättest deinen Gedanken auch Begründen können. Dann hätte ich ja darauf was sagen können. Hast du nicht. Ist ja ok. Niemand außer dir wird wissen warum. Passt.

 

Sollten mal n Bier zusammen trinken :-) !

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Holgerli
vor 7 Minuten von Schimmelprinz:

Das ich nirgends nachlesen kann, was du unter persönlicher Freiheit verstehst, ist ja ok. Aber was hat das in nem Fred für finanzielle Freiheit zu suchen? Und um meine Klarmachung ging es doch noch gar nicht.

Keine Ahnung wie es bei Dir ist: Bei mir ist die finanzielle Unabhängigkeit/Freiheit nur das Mittel zum Zweck für die persönliche Freiheit. Die persönliche Freiheit mein Leben so zugestalten wie ich es will, nicht wie andere es wollen.

 

vor 9 Minuten von Schimmelprinz:

Ok... wolltest also einfach mal ein Thema einbringen, um das es bisher noch gar nicht ging. ? Ok.

Ich denke, dass der gesamte Thread sich darum dreht den optimalen Weg für die eigene FU zu finden.

Ich frage mich, was der Mehrwert des Threads sein soll, wenn man nicht in der Lage it bzw. gewillt ist über andere Argumente nachzudenken und sein(e) eigene(s) Handlung/Meinung/Vorgehen auch mal anzupassen.

 

vor 12 Minuten von Schimmelprinz:

Du hättest deinen Gedanken auch Begründen können. Dann hätte ich ja darauf was sagen können. Hast du nicht. Ist ja ok. Niemand außer dir wird wissen warum. Passt.

Das hättest Du auch höflich in Deiner Antwort schreiben können, dann hätte ich dazu was geschrieben.

 

vor 13 Minuten von Schimmelprinz:

Sollten mal n Bier zusammen trinken :-) !

Ich glaube nicht.

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Schimmelprinz
vor 4 Minuten von Holgerli:

Ich glaube nicht.

Menschen sind oft schwer /nicht zu verstehen.

Was löst in dir den Zwang aus, mir dann zu antworten?

Würde ich mit dir kein Bier trinken wollen.... warum sollte ich dir schreiben?

Hast da ne Erklärung für mich?

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Pfennigfuchser
vor 3 Stunden von Bassinus:

Was ich aber in Ordnung finde, schließlich kannst du in der Zeit deutlich mehr Geld verdienen. Wäre es zu teuer, würde Kosten Nutzen ja nicht mehr aufgehen. Die Kopplung an Gehaltshöhe finde ich weitestgehend solidarisch. 

Das stimmt. Nur war die Erfahrung für mich persönlich neu. Ich hatte bis dahin immer einfach mein Leben als besserer Student weitergelebt und mich so verhalten, als verdiente ich 1500 im Monat, auch wenn es deutlich mehr war. Statusgedöns brauchte ich nicht, wirtschaften konnte ich, viel selbstgemacht und - gebaut. Das Konzept funktioniert halt nicht mehr, wenn dann jemand kommt und 800 Kita Gebühren von Dir haben will. Völlig gerechtfertigt, aber 20 min Umweg um 5€ zu sparen erscheinen dann plötzlich so sinnlos, auch wenn es das vorher nicht war. 

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hattifnatt
vor einer Stunde von Schimmelprinz:

Menschen sind oft schwer /nicht zu verstehen.

Was löst in dir den Zwang aus, mir dann zu antworten?

Schau' mal im Tesla-Tread nach :P

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Bassinus
vor einer Stunde von Pfennigfuchser:

aber 20 min Umweg um 5€ zu sparen erscheinen dann plötzlich so sinnlos, auch wenn es das vorher nicht war. 

Achso meintest du das. Ja klar, das versteh ich völlig und kann es nachvollziehen. Geht mir nicht anders. Ich Versuche da, wenn möglich, in Kategorien zu denken. Wichtig, unwichtig, Spaß... Wichtig ist das Kind. Unwichtig ist jetzt Handball nen Kasten Bier zahlen - macht man eben, aber wäre kein Weltuntergang es nicht zu tun. Spaß ist dann eben nen E-Bike fahren anstatt nen normales Fahrrad oder 25€ für Lasertag in Freiburg rausballern - aber eben 4-5 Stunden Spaß anstatt sich in der Altstadt 4 Viertele rein zu hauen in 2 Stunden - aber das selbe Geld liegen lassen würde.

 

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Karenina
Am 7.10.2021 um 17:10 von Diogenes:

Der Privatier hat hingegen 24/7 Zeit Geld auszugeben. Das muss auch erst mal finanziert werden. (...) Ich bin sicher, dass man dann deutlich mehr Geld ausgibt bzw. ausgeben möchte, als noch während der Erwerbstätigkeit.

 

Am 7.10.2021 um 19:03 von s1lv3r:

Ich bin aber der Ansicht, dass es da in großen Teilen auch um das Gefühl geht gebraucht zu werden. Es ist eben doch so, dass wir alle erstaunlich viel von unserem Selbstwertgefühl über die Arbeit definieren (...)

Wer seine FI plant, sollte definitiv aufpassen, dass er nicht auf einmal total unerwartet in ein Loch fällt, sobald es dann wirklich los geht.

Sehr interessante Diskussion! Ich dachte mir, dass ich mich kurz einklinke und meine Sicht zu diesen beiden Zitaten poste. Mein Mann und ich sind Anfang 30 und seit 9 Monaten Privatiers, d.h. Jobs gekündigt und leben von unserem Vermögen. Die ersten Tage waren ungewohnt, weil wir darauf gedrillt waren, sehr früh aufzuwachen, Mittags Pause zu machen und so weiter. Gewohnheiten, die sich über Jahre gefestigt haben. Es gab auch teilweise eine gewisse Leere, weil der Tag eben nicht mehr mit Meetings und Arbeit gefüllt war, aber diese Phase war bereits nach kurzer Zeit vorbei. Es formt sich eine neue Routine.

Daher würde ich sagen, dass das alles von zwei Punkten abhängt
- die Höhe des Vermögens (kann man sich auch teure Wünsche erfüllen wie z.B. die erwähnte Radtour durch Europa?)
- die eigentliche Persönlichkeit (definiere ich mein Selbstwertgefühl nur durch Arbeit? Muss ich andere beeindrucken? Brauche ich andere Menschen/Kollegen um mich herum? Liebe ich meinen Job mehr als ich dachte?)


In meinem Fall ist das Vermögen hoch genug, um zu verreisen und auch sonst all meine Hobbies ausleben zu können. Ich habe mir zum Beispiel sehr viele eBooks gekauft und verbringe damit jeden Tag einige Stunden. Einige Monate reisen pro Jahr wollen wir auch, wenn die Pandemie irgendwann zu Ende ist. Die Ausgaben haben sich bisher übrigens nicht erhöht, ganz im Gegenteil. Durch den Wegfall des Pendelns, der mittäglichen Restaurantbesuche und Stresskäufe sind sie sogar weniger geworden als während der Erwerbstätigkeit. Das ändert sich natürlich mit den geplanten regelmäßigen Reisen, aber ich möchte damit nur sagen, dass man nicht plötzlich in eine Kaufwut gerät oder in ein Loch fällt, weil man mehr Zeit hat. 

Als Privatier erkauft man sich sehr viel Zeit und was man daraus macht, liegt an jedem einzelnen. Ich fülle meine Zeit mit allem, was mir Freude bereitet und diese Dinge sind nichtmal teuer. Im Garten werkeln, malen, lange Spaziergänge, an einem Roman schreiben, neue Sprachen lernen, Sport, Tanzen, Netflix Serien schauen etc. Das kostet alles kein Vermögen und zumindest ich kann sagen, dass der Tag teilweise zu wenig Stunden hat.

Möchte man sich wichtig und gebraucht fühlen, kann man eine andere Richtung einschlagen. Freiwilligenarbeit leisten, Spenden, sich in Vereinen engagieren, eine Facebook Gruppe zu irgendeinem Thema eröffnen & moderieren, eigene Projekte starten, bloggen, Brunnen in Afrika bauen. Letzteres hängt natürlich wieder von der Höhe des Vermögens ab, aber was ich damit sagen will ist, dass man auch ohne Job sehr viel Gutes tun kann. Eine Bekannte hat z.B. ihr Haus in eine Auffangstation für alte Hunde umgebaut, die niemand aus dem Tierheim holen will. Für mich wäre das zu viel Arbeit, aber sie geht darin total auf. Es gibt für jeden etwas, man sollte sich nur früh genug Gedanken darüber machen.

Gibt es hier vielleicht noch andere Privatiers, mit denen man sich austauschen kann? :) 

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Warambuffet
vor 12 Stunden von Karenina:

Gibt es hier vielleicht noch andere Privatiers, mit denen man sich austauschen kann? :) 

Ja, aufgrund deiner für mich sehr gut nachvollziehbaren Schilderung gebe ich hier gerne auch mal unsere Erfahrungen wieder.

 

Meine Frau und ich arbeiten jetzt seit 7 Jahren nicht mehr, wir sind heute um die fünfzig Jahre alt, hatten leider keine Kinder bekommen. Wir waren beide in leitenden Positionen tätig und haben dabei ziemlich gut verdient. Wir haben seit 2004 unsere ETF-Sparpläne bedient, Notgroschen vorgehalten, Haushaltsbuch geführt und versucht mit möglichst wenig Dingen auszukommen. Simplify-your-life hieß das damals.

 

Die FU erlangten wir aber tatsächlich nur durch eine sehr große Schenkung 2011 aus der Familie. Daher kann ich mehr dazu erzählen wie das Leben danach aussieht, als wie man am besten dorthin kommt.

 

Meine Frau hatte immer ein Auto, ich habe mehrmals ein paar Jahre lang auf ein Auto verzichtet und bin dann Rad, Vespa oder öffentlich gefahren. Aktuell haben wir zwei Auto und zwei e-bikes. Ein Auto haben wir neu gekauft, weil das Modell ein Herzensthema meiner Frau war, und wir einem guten Nachlass bekamen und sie ihre Autos i.dR. 10 Jahre lang fährt. Ich kaufe am liebsten 3-5 Jahre alt und habe damit meist gute Erfahrungen gemacht. Je länger man die Fahrzeuge behält, desto niedriger erscheinen uns die verbundenen Kosten. Ein zweiter großer Faktor ist die Preisklasse der Fahrzeuge, die jährlichen Vollkosten erscheinen mir i.d.R. linear dazu. 

Wir rechnen nicht in €/km sondern betrachten die Jahreskosten incl. Wertverlust, auch weil die Fahrleistungen stark schwanken.


Wir hatten uns einen Hund zugelegt und wollten dann einen Garten für ihn haben. So sind wir 2014 von einer kleinen Stadtwohnung in ein 40 Jahre altes Haus mit großem Garten gezogen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt "gab es immer was zu tun". Und wir finden auch inzwischen Vergnügen an den kleinen und größeren Arbeiten, so haben wir uns u.a. selbst eine wettergesteuerte Bewässerungsanlagen in den wirklich sehr Garten gebuddelt und können so auch in heißen Sommern abwesend sein.

 

Anfangs habe ich das ungewohnte Vermögen parallel in drei (ausgezeichneten) Vermögensverwaltungen gegeben und habe diese gegeneinander laufen lassen und Erfahrungen gesammelt. Nach zwei Jahren hatte ich mich dann selbst sehr intensiv, insbesondere durch dieses Forum aber auch unzählige Bücher in Anlagethemen eingearbeitet. Kurz gefasst: Arero oder Pantoffeldepot (die wir auch parallel hatten) haben besser performt als als die Profis. Keine Überraschung für aktive Leser hier. Heute sind wir mit unserem verfügbaren Anlagekapital meist zu 90-95% im Aktienmarkt (BRK und Weltportfolio) investiert. 

 

Unser Haus ist noch immer mit einem sehr günstigen variablen Euribor-Darlehen belastet, das wir kaum tilgen. Wir könnten es aber auch jederzeit ablösen. Diese Wette hat uns in den vergangenen Jahre hohe Zusatzwertsteigerung (auf dem Papier) im Depot gebracht.  Das würde ich aber nur wenigen empfehlen.

 

Unsere Ausgaben schwanken sehr, wir haben sehr geringen Fixkosten und wenige Verpflichtungen, alles ist möglich flexibel gestaltet und so können wir in minimalistischen Jahren mit sehr, sehr wenig Entnahmen auskommen und in Jahren mit Reisen oder Renovierungen entsprechend mehr. Wenn man mit variablen Entnahmen kalkulieren kann und sich insbesondere dabei der Bösenentwicklung anpasst ist man deutlich wendiger als wenn man auf einen sehr hohen fixen Mindestbetrag für 30 oder mehr Jahre angewiesen ist.

 

 Da wir unsere gesetzlichen Rentenansprüche schrumpfen sahen, und wir eine möglichst große Risikostreuung haben möchten, zahlen wir seit zwei Jahren freiwillig den Maximalbetrag in die Rente ein und werden das ein paar Jahre beobachten. Das ist auch flexibel und jederzeit änderbar. Ich habe auch den Ausgleichsbetrag für die Rente mit 63 schon einbezahlt.

 

Wir hatten uns in zahlreichen Ehrenämter und auch mit Selbständigkeiten versucht, haben diese aber alle inzwischen wieder aufgegeben. Es erinnerte uns zu sehr an den Streß den wir in der Arbeit hatten. Wir sind sehr introvertiert und finden unsere Vergnügen eher beim Wandern, Kochen oder Lesen. Ich lese sehr viel und höre zahlreiche Podcasts.

 

Langeweile kannte ich in meinem ganzen Leben noch nie, mein Tag hat nie genug Stunden, ich kenne aber viele Menschen denen es anders geht. Daher kann es auch hier keine pauschalen Empfehlungen geben. Für mich begann die "große Freiheit" als ich nach einem burn-out/depression nur noch Di.-Do. gearbeitet hatte, und sich das Leben plötzlich so viel unendlich besser angefühlt. In einem guten Job wäre ich so mit ca. 24h/Woche oder weniger vielleicht geblieben, aber das war er nicht (für mich).

 

Es tut mir leid nicht mit einer Erfolgsgeschichte durch Anlageerfolge dienen zu können, aber wie man als ehemaliger unvermögender Angestellter mit finanziellen Unabhängigkeit umgehen lernt, davon können wir inzwischen berichten.

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OceanCloud

Vielen Dank für die ausführliche Schilderung!

Geschieht das Einzahlen in die Rente nach den Motto "ich brauche das Geld nicht und bevor es als TG herum liegt (100k Grenze), erhöhe ich meine Rente"?

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Goldhamster80
vor 12 Stunden von Warambuffet:

Ja, aufgrund deiner für mich sehr gut nachvollziehbaren Schilderung gebe ich hier gerne auch mal unsere Erfahrungen wieder.

Gratulation ein ganz toller Erfolg auch dank der vielen Mühen und der erarbeiteten Expertise. 

Viel Spaß wünscht der Hamster welcher ähnlich unterwegs ist.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Wurde wahrscheinlich auf den letzten 50 Seiten schon ein paar mal erwähnt.

Was wenn man "finanziell unabhängig" ist, als Rentier nur von seinem Depot leben muss und keine sonstigen Zuflüsse bis zu Beginn der Rente mehr zu erwarten sind, dann zählt um so mehr:

Man muss nicht alles richtig machen, darf sich aber in dieser Phase keine groben, existenzbedrohenden Schnitzer leisten.

 

"Schnitzer", die da z.B. wären:

- Truthahn-Illusion  https://de.wikipedia.org/wiki/Truthahn-Illusion  (ich denke da mal an @dev)

Zitat

Bis zu seiner Schlachtung wird der Truthahn jeden Tag gefüttert und umsorgt. Nun ist ausgerechnet am Abend vor seinem Tod die Wahrscheinlichkeit, dass er am nächsten Tag auch wieder gefüttert und umsorgt wird, aus der Sicht des Truthahns am größten. Denn mit jeder Fütterung stieg seine Gewissheit bzw. sein Vertrauen darauf, dass ihm nichts passiert. Trotzdem wird er am Tag Thanksgivings geschlachtet, genau von jener Person, die ihn umsorgte.[1]

Die Schlachtung kommt für den Truthahn völlig überraschend, da dieser – in anthropomorpher Formulierung – „nur einen Trend extrapoliert“ und „den bevorstehenden Trendbruch nicht erkennt“.

 

- Survivorship Bias  https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias 

Zitat

Der Begriff geht auf die Arbeit von US-Navy-Ingenieuren im Zweiten Weltkrieg zurück, die untersuchten, wo die Panzerung der Flugzeuge bei minimaler Gewichtszunahme zu verbessern sei und somit die Überlebensrate der Piloten steigern sollten.[2] Dazu sollte ein Verfahren entwickelt werden, um zu berechnen, welche Treffer eher zu einem Absturz der Maschine führen würden und welche eine Rückkehr ermöglichten. Der damit beauftragte Mathematiker Abraham Wald stieß auf das Problem, dass nach Abstürzen die Informationen über Einschüsse fehlten, und nur die zurückgekehrten Flugzeuge direkt untersucht werden konnten. Um den survivorship bias zu vermeiden, entwickelte er indirekte Erhebungsverfahren.[3] Die Flugzeuge wurden daraufhin an den Stellen verstärkt, die keine Einschusslöcher aufwiesen, da Einschüsse an diesen Stellen vermutlich zum Absturz der Maschinen führten.

Soll heißen: sich nicht an denen orientieren, die es "zufällig" geschafft haben, sondern die Verlierer anschauen und aus deren Fehlern lernen.

 

 

 

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Bassinus
vor 11 Minuten von pillendreher:

Soll heißen: sich nicht an denen orientieren, die es geschafft haben, sondern die Verlierer anschauen und aus deren Fehlern lernen.

Da haben wir aber das statistische Problem der Gewinner. Die sind lauter und drängen sich mehr in den Vordergrund. Die Verlierer lecken ihre Wunden und bleiben in der Versenkung. Wie also da dann kommen? 

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
vor 18 Stunden von Karenina:

Mein Mann und ich sind Anfang 30 und seit 9 Monaten Privatiers, d.h. Jobs gekündigt und leben von unserem Vermögen.

Danke für den interessanten Bericht.

Darf man fragen wie hoch eure SWR (safe withdraw rate) im Schnitt ist? Ihr seid ja sehr jung in die Privatierphase gelangt.

Edit: Hat sich erledigt, hab den anderen Thread gelesen...

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 6 Minuten von Bassinus:

Da haben wir aber das statistische Problem der Gewinner. Die sind lauter und drängen sich mehr in den Vordergrund. Die Verlierer lecken ihre Wunden und bleiben in der Versenkung. Wie also da dann kommen? 

Eine Möglichkeit: Fonds die es nicht mehr gibt anschauen, z.B. https://www.fondsprofessionell.de/news/vertrieb/headline/risse-fonds-abgewickelt-bin-als-portfoliomanager-gescheitert-124818/

Eine andere: "Gescheiterte" Spekulanten-Gurus  und ihre schlechten Deals anschauen, z.B. https://www.amazon.de/Große-Fehler-Investoren-schlechtesten-Investments/dp/3527510109

 

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor 7 Minuten von Bassinus:

Da haben wir aber das statistische Problem der Gewinner. Die sind lauter und drängen sich mehr in den Vordergrund. Die Verlierer lecken ihre Wunden und bleiben in der Versenkung. Wie also da dann kommen? 

Na Mensch, das ist doch dasselbe Problem! Die abgestürzten Flugzeuge hat niemand gesehen, aber die Einschusslöcher der zurückgekommenen. Die Frage wäre dann mMn. analog, welche (unerheblichen) Fehler die "Gewinner" gemacht haben, um daraus zu ermitteln, was diese gemeinsam richtig gemacht haben, um daraus schlusszufolgern, was die anderen vermutlich falsch gemacht haben.

 

(Edit: Abgesehen davon hat man hier den Vorteil, dass man doch irgendwie an die "Verlierer" kommen kann, da sie zumindest i.d.R. "verfügbar" sind...)

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dev
· bearbeitet von dev
vor einer Stunde von pillendreher:

Man muss nicht alles richtig machen, darf sich aber in dieser Phase keine groben, existenzbedrohenden Schnitzer leisten.

Das sagte schon Kostolany: "In 51 Prozent aller Fälle liege ich richtig, zu 49 Prozent greife ich daneben. Und von den zwei Prozent Unterschied lebe ich."

Zitat

- Truthahn-Illusion  https://de.wikipedia.org/wiki/Truthahn-Illusion  (ich denke da mal an @dev)

Es gibt sehr selten den einen Tag, an dem eine Firma vom Überflieger zum Pleitekandidaten wird.

Zitat

- Survivorship Bias  https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias 

Soll heißen: sich nicht an denen orientieren, die es "zufällig" geschafft haben, sondern die Verlierer anschauen und aus deren Fehlern lernen.

Hmm, dieser Bias und deine Schlußfolgerung passen nicht, denn hier wurde von den Rückkehrern gelernt.

vor 51 Minuten von pillendreher:

Er hat auf fallende Kurse gewettet, das geht meistens schief, denn das hat sehr viel mit Glück zu tun, genau den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, denn Shorts kosten täglich Geld.

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PapaPecunia
vor 3 Stunden von Warambuffet:

Wir hatten uns in zahlreichen Ehrenämter und auch mit Selbständigkeiten versucht, haben diese aber alle inzwischen wieder aufgegeben. Es erinnerte uns zu sehr an den Streß den wir in der Arbeit hatten. Wir sind sehr introvertiert und finden unsere Vergnügen eher beim Wandern, Kochen oder Lesen. Ich lese sehr viel und höre zahlreiche Podcasts.

 

Langeweile kannte ich in meinem ganzen Leben noch nie, mein Tag hat nie genug Stunden, ich kenne aber viele Menschen denen es anders geht. Daher kann es auch hier keine pauschalen Empfehlungen geben.

 

Da erkenne ich mich wieder. Ich war in jungen Jahren ein ziemlicher Vereinsmeier, hatte aber oft das Gefühl, gerade Rentner "spielen" hier ihr Berufsleben nach. Umfangreiche PowerPoint-Präsentationen in der Vereinsversammlung, stets der nächste Aufstieg und das nächstgrößere Vereinsheim als "Projekt". 

 

Auch ich kann mir das Thema "Langeweile" kaum vorstellen. Wenn ich morgen arbeitslos/Millionär werde und ein Jahr Hausarrest ohne Internet bekomme - dann habe ich endlich den Stapel der Bücher durch, die ungelesen sind. Da habe ich noch gar nicht angefangen, die vielen guten Bücher noch einmal zu lesen, die ich unbedingt ein zweites oder drittes Mal lesen will. 

 

vor einer Stunde von Bassinus:

Da haben wir aber das statistische Problem der Gewinner. Die sind lauter und drängen sich mehr in den Vordergrund. Die Verlierer lecken ihre Wunden und bleiben in der Versenkung. Wie also da dann kommen? 

- Alte Musterdepots hier ansehen

- Im Forum eine Feedbackkultur etablieren, welche es Usern erlaubt ihre Fehler offen einzugestehen. Kein Ego-Gepushe sondern Modell "Selbsthilfegruppe" 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 39 Minuten von dev:

Hmm, dieser Bias und deine Schlußfolgerung passen nicht, denn hier wurde von den Rückkehrern gelernt.

Daher bedurfte es aber eines klugen Kopfes, weil https://www.bbc.com/worklife/article/20200827-how-survivorship-bias-can-cause-you-to-make-mistakes

Zitat

 

Ursprünglich war ihr Plan gewesen, die aus dem Kampf zurückkehrenden Flugzeuge zu untersuchen, zu sehen, wo sie am stärksten getroffen wurden – die Flügel, um den Heckschützen und in der Mitte des Körpers – und dann diese Bereiche zu verstärken.
Aber Wald erkannte, dass sie dem Überlebensbias zum Opfer gefallen waren, weil ihrer Analyse ein wertvoller Teil des Bildes fehlte: die Flugzeuge, die getroffen wurden, aber nicht zurückgekehrt waren. Infolgedessen plante das Militär, genau die falschen Teile der Flugzeuge zu panzern. Die Einschusslöcher, die sie untersuchten, zeigten tatsächlich die Bereiche an, in denen ein Flugzeug getroffen werden und weiterfliegen konnte – genau die Bereiche, die keine Verstärkung benötigten.

 

PS Das sind dann die "Einschusslöcher", die jedes Depot treffen, aber trotzdem "weiterfliegen" lassen, also die Fehler,  die man sich leisten kann oder – genau die Bereiche, die keine Verstärkung benötigten.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 51 Minuten von dev:

Es gibt sehr selten den einen Tag, an dem eine Firma vom Überflieger zum Pleitekandidaten wird.

 

Schon richtig, nur – wenn z.B. um Sixt eines Tages üble Gerüchte aufkämen und der Kurs um 15% einbräche, wie würdest du dann reagieren? „Puh, schnell alles verkaufen! Ein Glück, daß so etwas immer scheibchenweise herauskommt und ich mit nur 15% Abschlag aussteigen kann“? Oder vielleicht doch eher: „Pah, Gerüchte! Bei Sixt passiert so etwas nie. Ich sitze das aus. Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen. Ohnehin sind meine Aktien steuerlicher Altbestand, das will ich nicht gern aufgeben“?

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dev
· bearbeitet von dev
vor 37 Minuten von pillendreher:

Das sind dann die "Einschusslöcher", die jedes Depot treffen, aber trotzdem "weiterfliegen" lassen, also die Fehler,  die man sich leisten kann oder – genau die Bereiche, die keine Verstärkung benötigten.

Und du meist, bei mir im Depot sind keine Löscher, ähm Looseraktien? Falsch.

 

vor 24 Minuten von chirlu:

Schon richtig, nur – wenn z.B. um Sixt eines Tages üble Gerüchte aufkämen und der Kurs um 15% einbräche, wie würdest du dann reagieren? „Puh, schnell alles verkaufen! Ein Glück, daß so etwas immer scheibchenweise herauskommt und ich mit nur 15% Abschlag aussteigen kann“? Oder vielleicht doch eher: „Pah, Gerüchte! Bei Sixt passiert so etwas nie. Ich sitze das aus. Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen. Ohnehin sind meine Aktien steuerlicher Altbestand, das will ich nicht gern aufgeben“?

Ja, das Unterscheiden von Gerüchten und Tatsachen ist ein Problem.

 

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hund555
vor 2 Stunden von pillendreher:

Soll heißen: sich nicht an denen orientieren, die es "zufällig" geschafft haben, sondern die Verlierer anschauen und aus deren Fehlern lernen.

Also ich glaube man kann wenig Neues von einem durchschnittlichen Bürger lernen, warum er nicht geschafft hat. -》Gehalt zu klein, Ausgaben zu groß, keine/wenig Anlagen in renditestarke Assets sind die größten Fehler.

Ich finde viel interessanter ist wie einer es geschafft hat, im Großen die Fehler der Anderen nicht zu machen: Studieren was gutes Gehalt bringt, evtl. da zwischen was selbstständiges machen. Wenn man nicht Selbstständig sein möchte und eigenes Unternehmen nicht traut/will, Jobs regelmäßig wechseln, denn da kann man viel stärker sein Gehalt steigern, leidende Positionen anstreben, Ausgaben beachten, oft sind Einsparungen möglich ohne sich stark einschränken zu müssen. Und: Sein Geld in renditestarke Assets anlegen. Alles Andere ist mMn. Kleindetails, Lotto und Erbe nehmen wir mal raus.

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Schwachzocker

 

vor einer Stunde von dev:

Es gibt sehr selten den einen Tag, an dem eine Firma vom Überflieger zum Pleitekandidaten wird.

vor 10 Minuten von dev:

Und du meist, bei mir im Depot sind keine Löscher, ähm Looseraktien? Falsch.

Und? Warum hast Du die gehabt? Warum hast Du nicht rechtzeitig verkauft? Warum kann das nicht mit Sixt passieren?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 20 Minuten von hund555:

Also ich glaube man kann wenig Neues von einem durchschnittlichen Bürger lernen, warum er nicht geschafft hat. -》Gehalt zu klein, Ausgaben zu groß, keine/wenig Anlagen in renditestarke Assets sind die größten Fehler.

Ich finde viel interessanter ist wie einer es geschafft hat, im Großen die Fehler der Anderen nicht zu machen: Studieren was gutes Gehalt bringt, evtl. da zwischen was selbstständiges machen. Wenn man nicht Selbstständig sein möchte und eigenes Unternehmen nicht traut/will, Jobs regelmäßig wechseln, denn da kann man viel stärker sein Gehalt steigern, leidende Positionen anstreben, Ausgaben beachten, oft sind Einsparungen möglich ohne sich stark einschränken zu müssen. Und: Sein Geld in renditestarke Assets anlegen. Alles Andere ist mMn. Kleindetails, Lotto und Erbe nehmen wir mal raus.

Was man da aber wieder sieht:

Finanzielle Unabhängigkeit bzw. Reichtum und ein "gutes glückliches Leben" sind zwei paar Schuhe, das ist jetzt nicht böse gemeint.

 

Denn wenn ich studiere was gutes Gehalt bringt, entgegen meiner Neigungen, meine  Jobs regelmäßig wechsle, denn da kann man viel stärker sein Gehalt steigern, obwohl mir diese Firma taugt, zusätzlich mich bei der Partnerwahl nach pekuniären Upgrades umschaue, eventuell noch aus der Kirche austrete obwohl ich gläubig bin, dann habe ich's finanziell geschafft, ob ich damit aber ein gutes Leben führen kann, das zweifle ich stark an.

Wie immer gilt: Alles im Leben hat seinen Preis, manchmal merkt man es erst, wenn's schon zu spät ist.

(Das wird aber jetzt wieder zu philosophisch, ein Fehler den ich gerne mache).

 

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Warambuffet
vor 3 Stunden von OceanCloud:

Vielen Dank für die ausführliche Schilderung!

Geschieht das Einzahlen in die Rente nach den Motto "ich brauche das Geld nicht und bevor es als TG herum liegt (100k Grenze), erhöhe ich meine Rente"?

Eigentlich betrachte ich das bisher wirklich als Mittel zur Risikostreuung. Unser Entnahmeplan aus dem Depot und zukünftige gesetzliche Rentenzahlungen sind beide nicht 100% sicher kalkulierbar. Wir entnehmen heute die Rentenbeiträge regelmäßig aus dem Depot; wir hatten ja schon einige Rentenpunkte und damit einen gewissen Anspruch erwirtschaftet.  

Die gesetzl. Rente in D hat sich in den letzten 11 Jahren um ca. 25% nominal gesteigert, das ist besser als ich erwartet hätte. Totgesagt, primär von der Finanzindustrie ist sie ja schon lange, aber ich sehe sie weiterhin als wesentliches Element der Ruhestandsversorgung eines Großteils der Deutschen. Wenn man an dieser Schraube noch weiter nach unten dreht, würde das vermutlich immer mehr Wählerstimmen in der überalternden Gesellschaft kosten.

 

Die Einlagensicherungsproblematik haben wir früher mit Konten bei unterschiedlichen Instituten umschifft, heute halten wir keine höhen liquiden Mittel mehr vor.

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