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fragenmachtklug

Höhe der Steuern verschiedener Einkommensarten

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fragenmachtklug

Hallo Board,

 

ist es möglich, dass jemand mal eine aufsteigend sortierte Liste der Einkommensarten nach den Steuerabgaben macht?

 

Welche dieser Einkommensarten werden am höchsten und welche am gerigsten besteuert.

 

Einkommen(Selbstständiger)

Einkommen(Angestellter)

Dividende

Aktiengewinn

Fonds

Immobilienverkauf

Rente

Lebensversicherung

Miete

 

(Habe ich noch welche vergessen?)

 

Wer könnte diese Liste mal in eine Reihenfolge bringen?

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Sperber

Ich kann dir nur sagen, dass Einkommen als Selbstständiger am teuersten ist, wenn du dazu gewerbepflichtig bist, da dann nochmal die Gewerbesteuer mit drauf kommt.

 

Lohn-, Zins- und Mieteinkünfte werden ganz normal mit der Einkommensteuer versteuert. Darunter fallen auch sämtliche Spekulationsgeschäfte mit allem außer echten Aktien.

 

Aktienspekulationsgewinne und Dividendeneinnahmen werden nur zur Hälfte mit dem Einkommensteuersatz versteuert.

 

Ganz steuerfrei sind Gewinne aus Wertpapierverkäufen nach mehr als einem Jahr Haltezeit - sowie Immobilien nach mehr als 12 Jahren.

 

 

Renten und Lebensversicherungen sind nicht wirklich einzuordnen. Bei ihnen handelt es sich um eine Verschiebung der Steuerlast aufs Alter mit dem Ziel einen möglichst geringen Steruersatz während der Erwerbszeit zu haben. Nach Abschluss der Übergangsfrist des Alterseinkünftegesetz werden Renten in Zukunft auch als reguläres Einkommen versteuert.

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fragenmachtklug

Hallo Sperber,

 

danke für deine Antwort.

Daraus schließe ich, dass Aktiengewinne(nicht Dividenden) die innerhalb der Spekulationsfrist verkauft werden die am geringsten besteuerten Einkommen sind(außerhalb werden die ja eh nicht besteuert). Ist das richtig?

 

Gibt es eine Art von Einkommen, die ich nicht erwähnt hatte die noch weniger besteuert wird?

Egal ob renditestark oder nicht. Der Neugier wegen... Sparbuch?

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mr.horeb
... Sparbuch?

 

= zinseinkommen :thumbsup:

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich würde sagen die Besteuerung ist immer die selbe (ausgenommen Selbständige), denn sämtliche Einkunftsarten werden ja mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Gut es gibt bei der ein oder anderen höhere Freibeträge, Absetzungsmöglichkeiten, freigrenzen usw. Aber im Prinzip ist alles ein Steuersatz.

 

Zinseinkommen gibt es nicht. Es gibt Einkünfte aus Kapitalvermögens, da gehören Zinserträge dazu :thumbsup:

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Sperber
danke für deine Antwort.

Daraus schließe ich, dass Aktiengewinne(nicht Dividenden) die innerhalb der Spekulationsfrist verkauft werden die am geringsten besteuerten Einkommen sind(außerhalb werden die ja eh nicht besteuert). Ist das richtig?

 

Gibt es eine Art von Einkommen, die ich nicht erwähnt hatte die noch weniger besteuert wird?

Egal ob renditestark oder nicht. Der Neugier wegen... Sparbuch?

 

Erträge von Schiffen zum Beispiel. In Deutschland hat man die Möglichkeit statt auf den tatsächlichen Ertrag aus Charteraufträgen auf einen pauschalen Scheingewinn, der sich aus der Nettoraumzahl (Tonnage) des Schiffes errechnet, Steuern zu zahlen ("Tonnagesteuer"). Macht man dann mehr Gewinn als dieser Scheingewinn, ist der Steueranteil natürlich geringer als bei anderen Einkommen. Macht man weniger Gewinn, ist er natürlich höher. Evtl. zahlt man sogar dabei drauf.

 

Beispielsweise beträgt der Scheingewinn eines 1.000 Nettotonnen Frachtschiffs knapp 66.600 Euro im Jahr. Wenn du deinen Grundfreibetrag schon durch andere Einkünfte abgedeckt hast, zahlst du davon deine 42% plus Soli ans FA. Was das Schiff dann tatsächlich einnimmt, kannst du dir einfach in die Tasche stecken.

 

Bevor du aber zum nächsten Anbieter geschlossener Schiffsfonds rennst: Mindestens 20.000 Euro Einlage wollen die schon sehen. Sonst bist du als Miteigentümer den notariellen Papierkram nicht wert :)

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fragenmachtklug
· bearbeitet von fragenmachtklug

Hallo,

 

aber am wenigsten gibt man dann doch bei Aktiengewinnen und Dividenden ab oder nicht?

Ist zwar immer der Steuersatz des eigenen Einkommens, aber da wird doch nur die Hälfte besteuert.

 

Der Lohnscheck vom Arbeitgeber jeden Monat wird zu 100% besteuert.

 

Kann man also pauschal sagen, dass wenn man sein Geld in Aktien investiert und Gewinn macht und Dividenden erhält am wenigsten abgeben muss? Ausgenommen die Sache mit den Schiffen. ;)

 

Und warum bezahlt man als Selbstständiger am meisten Steuern? Das verstehe ich nicht.

Das hängt doch auch wieder damit zusammen wieviel man verdient, oder?

 

Ist das anders gestaffelt als bei Angestellten? Wieviel bezahl man denn so?

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Sperber
Kann man also pauschal sagen, dass wenn man sein Geld in Aktien investiert und Gewinn macht und Dividenden erhält am wenigsten abgeben muss? Ausgenommen die Sache mit den Schiffen. ;)

 

Jein.

 

Für dich kommt es natürlich nur so vor als würdest du nur die Hälfte der Steuern zahlen - aber die andere Hälfte zahlt quasi das Unternehmen über seine Körperschaftsteuer. Müssten die Unternehmen keine Steuern bezahlen, hätten sie mehr Gewinn verbucht und deine Aktien würden wesentlich stärker im Kurs steigen. So wirkt die offene Hand des Staates eben schon in die Höhe deines Gewinnpotenzials an der Börse mit ein.

 

Wenn du das ganze natürlich weniger hintergründig betrachtest und davon ausgehst, dass du in etwa genausoviel Kursrendite hast wie Sparzinsen: ja. Ist steuerlich günstiger.

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mr.horeb
Und warum bezahlt man als Selbstständiger am meisten Steuern? Das verstehe ich nicht.

Das hängt doch auch wieder damit zusammen wieviel man verdient, oder?

 

ja, das hängt damit zusammen wieviel man verdient. nur diejenigen, die selbstständig sind, und als gewerbetreibende gelten, und die gewerbesteuerpflichtig sind, zahlen halt noch gewerbesteuer, abhängig je nach kommune.

 

gruß

horeb

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fragenmachtklug

OK, vielen Dank!

:thumbsup:

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ZeroG

als freiberufler zahle ich zwar keine gewerbesteuer, aber soweit ich weiss, kann die wiederum als kosten geltend gemacht werden, mindert dann also wiederum den zu versteuernden gewinn.

 

unterm strich werden alle einkünfte gleich besteuert ...

 

gewinne aus wepa-investitionen über 1 jahr sind steuerfrei, lottogewinne sinds ja auch ...

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Sperber
· bearbeitet von Sperber
Und warum bezahlt man als Selbstständiger am meisten Steuern? Das verstehe ich nicht.

 

Wegen der Gewerbesteuer, die die Kommune von ihm zusätzlich noch kassiert.

 

(Wobei, wie ZeroG richtig erwähnt, diese seit 2001 als gewinnmindernd ja geltend gemacht werden kann. Ab einem Hebesatz von 360% sollen sich so Gewerbesteuer und Einkommensteuerersparnis gegenseitig aufheben.)

 

Man kann es volkswirtschaftlich als eine Art Sondergebühr an die Kommune für die Bereitstellung der wirtschaftlichen Infrastruktur betrachten, die den Gewerbebetrieb überhaupt erst ermöglichen. Schließlich benutzt z.B. ein Industriebetrieb, bei dem ständig schwere Laster Güter ab- und anliefern die Straßen der Kommne wesentlich mehr ab als ein Lohnangestellter Arbeiter mit seinem PkW. Da es zu aufwendig wäre diese ungleiche Nutzung gesellschaftlicher Güter im Einzelfall zu berechnen, erhebt man einfach die Gewerbesteuer.

 

Das hängt doch auch wieder damit zusammen wieviel man verdient, oder?

 

Ist das anders gestaffelt als bei Angestellten? Wieviel bezahl man denn so?

 

Das Einkommen von Selbstständigen wird genauso besteuert wie das von Angestellten. Progressiv bis 42% (plus Soli) ab ca. 52.000 Euro Einkommen im Jahr.

 

Das gilt jedenfalls für Personenunternehmen. Kapitalunternehmen zahlen stattdessen pauschal 39% Körperschaftssteuer auf ihren Gewinn (plus Gewerbesteuer).

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Kitano
· bearbeitet von Kitano

Der ganze Thread ist ganz schön konfus, das hängt aber auch mit der Fragestellung von fragenmachtklug zusammen.

Da sich das gesamte deutsche Recht grundsätzlich aus dem Grundgesetz = Verfassung herleitet, nicht nur aus der Nachkriegsverfassung, muss auch das Steuerrecht mit dieser Verfassung vereinbar sein. Das gilt übrigens nicht nur in Deutschland.

Daraus folgt, dass es keine Ungleichbehandlung zwischen Menschen geben darf. Auch im Steuergesetz wird dies umgesetzt, nämlich mit dem progressiven Steuersatz und der wohl wichtigsten Tatsache, dass damit alle Einkünfte natürlicher Personen einem gleichen Steuertarif unterworfen werden. Dass das aber nicht immer so zu sein scheint, dürfte wohl jeder mitbekommen, der die Medien verfolgt, da gibt es nicht wenig Verfassungsklagen gegen Steuergesetzänderungen.

Natürliche Personen im Gegensatz zu juristischen Personen (AG, KGaA etc.) als zweites Rechtssubjekt im juristischen Sinne. Wie oben richtig bemerkt gilt hier das Körperschaftssteuergesetz, welches auch definiert was eine Körperschaft ist.

 

Der Einkommensteuer unterliegen ausschließlich folgende Einkünfte:

- Einkünfte aus Land- und Fortswirtschaft

- Einkünfte aus Gewerbebetrieb (Gewerbetreibende, Handelskaufleute etc.)

- Einkünfte aus selbständiger Arbeit (Freiberufler, Selbständige etc.)

- Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (Arbeitslohn, Gehalt, Bezüge etc.)

- Einkünfte aus Kapitalvermögen (Zinsen, Dividende etc.)

- Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung

- sonstige Einkünfte (Spekulationsgewinne, Renten etc.)

 

Der schon oben erwähnte "persönliche Steuersatz" ergibt sich der Progression wegen, je nach der Höhe des Einkommens, welches, kurz gesagt, die Summe der o. g. Einkünfte (Einnahmen abzüglich Ausgaben) ist. Natürlich werden noch andere Beträge abgezogen (Sonderausgaben, Altersentlastung etc.), aber das soll hier nicht Thema sein. Je nach Höhe deines Einkommen zahlst du von ca. 15% bis 43% Einkommensteuer.

 

Das es viele Verrechnungsmodelle gibt, ist ein Faktum. Oben wurde schon die spezielle Tonnagesteuer angesprochen, welche eher bei Körperschaften eine Rolle spielen dürfte, was aber, denke ich, nicht die Frage war.

 

Und denkt immer daran, das Kapital ist das scheueste Reh. :-"

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Sperber
Daraus folgt, dass es keine Ungleichbehandlung zwischen Menschen geben darf. Auch im Steuergesetz wird dies umgesetzt, nämlich mit dem progressiven Steuersatz und der wohl wichtigsten Tatsache, dass damit alle Einkünfte natürlicher Personen einem gleichen Steuertarif unterworfen werden.

 

... die dann aber de facto mittels diverser Freibeträge, Subventionen, Gewinnermittlungsverfahren und Einschränkungen bei der Verlustzuweisung wieder "individualisiert" werden. Die Idee mit der einheitlichen Einkommensteuer ist schon längst durch das undurchschaubare Subventions-Dickicht hinfällig geworden. Man "normalisiert" nur noch den eigentlichen Gewinn auf das steuerlich zu berücksichtigende Einkommen um den Schein zu wahren.

 

z.B. statt zu sagen: der Aktienspekulant zahlt nur max. 21% seines Gewinns an Steuern, sagt man "es wird nur die Hälfte seines Gewinnes steuerlich berücksichtigt" - was aber rechnerisch am Ende das gleiche ist. In der Landwirtschaft wiederum zahlt man den Bauern stattdessen Subventionen. Häuslebauer bekommen Eigenheimzulage usw.

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