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mr.andersen

Riester Banksparplan vs. ungeförderte ETF Anlage

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mr.andersen

Hallo zusammen,

 

ich lese immer noch mit großem Interesse hier bei Euch im Forum herum und stelle mir gerade die Frage, ob ich mit meiner folgenden Überlegung richtig bin. Vielleicht mag das jemand kommentieren?

Mal angenommen ich möchte überlegen, ob ich einer geförderten Anlage in einen Riester BSP oder einer ungeförderten Anlage in ETFs den Vorzug geben möchte.
Den Anlagehorizont setze ich mal auf 25 Jahre fest. Ich vergleiche wie folgt:

 

Anlage des Riesterhöchsbetrages 2.100 € / Jahr (monatl. Rate = 175 €) mit durchschnittlicher Verzisnung von 2%. Ich nehme weiterhin an, dass es einen Steuererstattungseffekt i.h.v. ca. 40% über den Sonderausgabenabzug gibt, so dass der 'Nettoeigenanteil' in etwa 1.300 € / Jahr beträgt. Eventuell vorhandene Zulagen sind irrelevant, sofern geringer als die Steuererstattung, da sie mit ebendieser verrechnet werden und sich der Staat daher so oder so in gleicher Höhe beteiligt - entweder in Form der Steuererstattung oder in Form der Zulage.

 

Mit dem u.a. Rechner erhalte ich damit ein Endkapital von ca. 68k€.

 

Zur Berechnung des Vergleichs ETF Depots nehme ich folgende Parameter an:

gleiche Laufzeit, monatliche Rate i.h.V. 108 € (entspricht dem o.g. Nettoeigenanteil von 1.300 € p.a.), Rendite 5%. Damit erhalte ich ein Endkapitak von ca. 64,5k€.

 

Auf den ersten Blick 'gewinnt' hier das Riesterprodukt und weist ein höheres Endkapital auf. Sofern ich nun allerdings noch weitere Betrachtungen anstelle, scheint mir das ETF Depot vorteilhafter, denn
 

a) ich kann es verwenden wie ich möchte, Riester macht hier harte Vorgaben mit Zwangsverrentung ab 85.

b) Die Riesterrente unterliegt komplett einer Besteuerung während beim alternativ ungeförderten ETF Depot nur der Gewinn besteuert wird und dieser auch nur mit der 25% Abgeltungssteuer (?)

 

Natürlich gibt es hier eine Menge Paramater, welche das Bild verschieben können. Aber mir scheint, dass in vielen Fällen das Riesterprodukt (für mich) eigentlich die schlechtere und unflexiblere Wahl ist.

 

Was denkt Ihr dazu?

 

Viele Grüße

Sascha

 

 

 

 

Ich erhalte mit dem Rechner aus bei folgenden Parameter

 

 

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tyr

Du kannst doch beides machen. Riestersparen und frei ungefördert sparen. Warum ist das denn eine entweder/oder-Entscheidung?

 

Zudem kann man sogar noch bei den Sparraten flexibel sein und z. B. den Riestervertrag mit 60 Euro jährlichem Sockelbeitrag abschließen und den Rest per jährlicher Sonderzahlung einzahlen (oder auch nicht), je nachdem, wie die Asset Allocation gerade steht und wie die Förderkonstellation im Beitragsjahr gerade ist.

 

Ich finde es zudem zweifelhaft, irgendwelche Zahlen in mehreren Jahrzehnten hochrechnen zu wollen. Was eher geht: Förderkonstellation heute berechnen. Heute Asset Allocation planen und für die nächsten 10 Jahre. Was danach kommt weiß sowieso keiner.

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wodorne

Die Sache mit der Flexibilität hat eine Kehrseite:

Riester-Kapital ist im Falle einer Insolvenz sicher. Allenfalls die Rente könnte man Dir später teilweise pfänden. ETFs musst Du notfalls verkaufen. 

 

Banksparpläne sind eine andere Assetklasse als ETFs - selbst wenn Du bei den ETFs auf kurzlaufende Bonds setzen solltest. In diesem Falle kommst Du aber nie und nimmer auf 5% Rendite. Die erreichst Du bestenfalls mit Aktien oder zumindest einer hohen Aktienquote.

 

In der Endphase Deines Erwerbslebens (nur dann ist ja ein BSP sinnvoll) könntest Du darüber nachdenken, das Riesterkapital als die sichere Komponente in Deiner Assetallokation aufzufassen.

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mr.andersen
vor einer Stunde schrieb tyr:

Du kannst doch beides machen. Riestersparen und frei ungefördert sparen. Warum ist das denn eine entweder/oder-Entscheidung?

 

 

Natürlich! Ich versuche gerade einfach zu durchdenken, unter welchen Umständen eine bewusste Entscheidung gegen Riester Sinn haben kann. Bisher unterlag ich der Annahme, dass das aufgrund der hohen Förderquote für mich ein 'no brainer' ist und hatte (ich weiss: Anfänger!) nicht wirklich weiter gedacht. Momentan bin ich eher der Auffassung, dass Riester ein 'no brainer' ist, sofern man rinrn überschaubaren Planungshorizont ins Rentenalter hat. Hier dürfte der Effekt der Sonderausgabenabzugs in jedem Fall ausschlaggeben sein. Der Extremfall dürfte sein (mit unschlagbarer Rendite) die letzten 4 o. 5 Jahre die maximalen 2.100 € einzahlen und den Sonderausgabenabzug einstreichen und dann aufgrund der Kleinbetragsrente abfinden lassen. Je weiter ich von der Rente entfernt bin, desto unklarer wird für mich das Bild.

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tyr
vor 3 Stunden schrieb mr.andersen:

Je weiter ich von der Rente entfernt bin, desto unklarer wird für mich das Bild.

 

Das gilt für sämtliche Formen von Sparen für Altersvorsorge. Alles ist langfristig unsicher, ungewiss und nicht zuverlässig planbar.

 

Du kannst aber die Förderkonstellation in der Gegenwart in jedem Beitragsjahr berechnen und entscheiden, wie viel du in deinen Riestervertrag einzahlen willst. Das geht.

 

Und du kannst deine Assetallokation inklusive Riester so aufstellen, wie du das für richtig hältst.

 

Dazu braucht es keine verlässlichen Zahlen, was in einigen Jahrzehnten einmal sein könnte. Wenn vorher alles anders kommt kündigst du eben förderschädlich.

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mr.andersen

Danke an alle - das hilft schon mal!

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