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Schneewittchen

Stimmrechtsübertragung: DSW, SDK oder kritische Aktionäre für Stimmrechtsvertretung

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Schneewittchen
· bearbeitet von Schneewittchen

Hallo,

 

 

Zum Thema: ich will mit wenig Aufwand meine Stimmrechte sinnvoll nutzen (lassen). Daher frage ich mich, an welche Vereinigung ich diese übertrage. Im Forum habe ich über Schlagwortsuche und auch sonstig nichts gefunden. Über linkhinweise (im Forum oder Finanzblocks) bin ich dankbar.

Zentral sind also die Fragen:

- Gibt es einen Grund der dafür spräche, die Stimmen nicht zu übertragen (wenn man selbst sie nicht wahrnehmen wird). Oder anders gefragt: stimmt meine Annahme, dass das Abstimmverhalten der großen Vereinigungen DSW  und SDK im Sinne der langfristigen Kleinanleger ist, wie ich einer bin.

- Welche Vereinigung vertritt die Belange von KLeinanleger am besten oder bei welcher gibt es weniger Gründe, die gegen sie sprechen.

- Schließlich habe ich auch einen Blick auf die kritische Aktionäre geworfen - denen ich meine Stimmrechte nicht übertragen werde - aber es soll hier auch Platz sein, diese oder andere Vereinigungen an dieser Stelle zu diskutieren.

 

 

 

Zu mir:

Ich halte eine geringe Menge an Einzelaktien seit nun einigen Jahren, weil ich mich neben meiner ETF-Strategie mit Buy-and-Hold auf EInzelpositionen spiele um Erfahrungen und WIssen zu sammeln. AUf eine Hauptversammlung - selbst in meiner Heimatstadt - habe ich es seit 2 Jahen aus Zeitgründen nicht geschafft. Insofern finde ich es nur sachlogisch meine Stimmrechte zu übertragen weil ich davon ausgehe, dass meine Interessen dann besser vertreten werden, als wenn mein Stimme gar nicht genutzt wird. Im Einzelfall will ich natürlich nicht nachprüfen wie meine Stimme genutzt wird, mir geht es um einmalige Auseinandersetzung und dann das Vertrauen, dass die Mehrheit der Entscheidung meines Vertreters schon in meinem oder im allgemeinen INteresse ist. Gehemmt hat mich bisher eigentlich nur, dass ich nicht weiß welche Vereinigung ich wählen soll - mich dann aber gar nicht zu entscheiden, entspricht zwar dem psychologischen Muster der Menschen, ist aber nicht sehr rational. Also hier der Anlauf, es zu ändern.

 

Wie ich meine Stimme ausüben würde, wenn ich a) die Zeit hätte und b) die Kompetenzen um die Tragfähigkeit einzelner Entscheidungen zu beurteilen:

1. Wichtig ist mir die langfristige Wertsteigerung des Unternehmens. Das heißt die Stimmrechte sollten so ausgeübt werden, dass Aufsichtsrat und CEO mit kontrolliert werden, ihre Vergütung für langfristiges Wachstung anreize schafft und nicht für kurzfristige Wertsteigerungen und schließlich die Vergütung aller Akteure im Unternehmen angemessen ist (weil dies den Gewinn und schließlich die Wertsteigerung begrenzt).

2. Wünschenswert scheint mir eine Vertretung, welche auch moralische Gesichtspunkte berücksichtigt. Ich glaube daran und wünsche mir dass Unternehmen durchaus hohe Gewinne machen können ohne moralisch fragwürdig zu agieren. Die Grauzohnen und ungeklärten moralischen Fragen sind hier sicherlich groß und glaube dass diese Diskussion andernorts besser wäre - denke aber dass es eindeutige Fehltritte von Unternehmen gibt wie Bestechungsskandal von Siemens, Erpresserisches/ Strafrechtlich verbotetenes (in korupten Ländern aber nicht verfolgtes) Verhalten gegenüber schwächeren Gruppen, Kleinunternehmen und Einzelpersonen, Menschenrechtsverletzungen oder Investionionen in Rüstungsindustrien von Unternehmen die primär keine Rüstüngsunternehmen sind, etc. Hier wünsche ich mir eine Vertretung, welche den Unternehmen durch Ausübung der Stimmrechte nahelegt, andere Wege zu gehen.

 

Meine Überlegungen:

Ich weiß, dass ich so wenige Anteile halte, dass meine Stimmrechte vernachlässigt werden könnten - aber das gilt ja auch für meine Abstimmungsmöglichkeiten im demokratischen Staatssystem und dennoch nehme ich diese wahr (oder würde sie mit Vorläufigkeit direkt an die Partei übertragen, die ich seit Jahren wähle, wenn dies ginge). -Also nun zur Sache

 

Für DSW spricht nach kurzer Recherche dass sie am größten sind, einen sauberen (was veröffentlichungen angeht jedoch nicht aktuellen) Internetauftritt haben.

 

Für SDK spricht, dass ich das Stimmrechtsverhalten, welches auf der HP veröffentlicht wird, für die Unternehmen in denen ich investiert bin, teile - sofern ich es nachvollziehen kann und meine Kompetenzen nicht übersteigt. Gegen Sie sprechen die Skandale um Marktmanipulation einzelner Mitglieder, welche jedoch schon fast 10 Jahre zurückliegen.

 

Für die kritische Aktionäre spricht, dass sie in Teilen auch meine moralischen Wertvorstellungen sicherlich einbringen. Dass die kritischen Aktionäre aus meiner Sicht manchmal über das Ziel hinaus schießen (also hier moralischer sind, als ich es bin und die Wertsteigerung des Unternehmens weniger im Blick haben) könnte ich vertreten - zu oft scheint mir die moralische Seite vernachlässigt zu werden.  Gegen Sie spricht aus meiner SIcht das a) ihr Vorgehen in meinen Augen oft nicht produktiv ist (Abstimmungen nutzen um ein Unternehmen zu lenken) sondern gegen die Unternehmen oft selbst gerichtet ist (also etwas zerstörendes behinhalten bzw. gegen ihr Wachstung und Gewinnambitionen im Generellen gerichtet sind) und b) mir die Form nicht zusagt (namentliche Nennung an die Vereinigung bei Stimmrechtsübertragung, auch wo nicht nötig + Teilspende der Dividende, was nicht auf Freiwilligkeit formuliert ist -Mir ist klar, dass Vereinigungen sich finanzieren müssen, aber Spenden würden sie nur erhalten, wenn ich mich mit ihrer Arbeit mind. 80% identifizieren könnte; entsprechend ihrer Antikapitalistischen Haltung die ich in ihren Stellungnahmen herauslese sind es allerdings keine 20%), und c) ich skeptisch gegenüber manchem medienwirksamen Auftreten in Hinblick auf eine produktiven Diskurs bin.

Fazit: Gerne hätte ich also eine gemäßtigte Gruppierung wie die DSW oder SDW, jedoch auch mit einer moralischen komponente. WIe die DSW oder SDW zu moralischen Fragen steht (bzw. ob sie diese einbringt bei den Unternehmen) habe ich nicht herausgefunden. Und wenn das leben doch kein Wunschkonzert ist, wo ich eine solche Vertretung  bekommen kann, dann frage ich mich, welche Vertretung meinen Wünschen (also orientiert an der Wertsteigerung von Unternehmen) am ehesten vertritt).

 

Hoffe, die Frage ist in dieser Rubrik gut platziert und ich stoße damit entweder eine DIskussion an oder werde auf entsprechende Links verwiesen.

 

Liebe Grüße,

Schneewittchen

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Allesverwerter

Um wieviele Einzelaktien handelt es sich denn?

 

Heutzutage kann man (bei allen? nur live?) online anstimmen, das dauert auch nicht länger als den o. g. Beitrag zu verfassen.

 

 

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Schneewittchen

Je nach Unternehmen sind es zwischen 50 und 500 Aktien. Einzelpositionen jeweils unter 10.000 EUro. Online-Abstimmen mag schnell gehen, aber das auseinandersetzen, welche Entscheidung richtig ist, braucht schon wieder arbeit. Real hatte ich es mir vorgenommen, die letzten Jahre also nicht gemacht. Daher fände ich die Stimmrechtsübertragung sinnvoll oder mache weiterhin nichts - weil der Stimmanteil ja wirklich nicht groß ist. Mit dem Argument könnte ich aber auch die nächste Bundestagswahl sausen lassen.

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Schneewittchen
· bearbeitet von Schneewittchen

Hi,

hat keiner Erfahrung wie er/sie es macht? Ich bin doch nicht der einzige mit Einzelaktien der sich um die Ausübung der STimmrechte nicht kümmern kann/will. Lasst ihr sie alle verfallen? Bin auch um nen Hinweis dankbar, wenn der Thread hier falsch positioniert ist.

Grüße,

Schneewittchen

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Shonsu

Also ich lasse meine Stimmrechte verfallen... wegen den paar Stimmrechten ist mir der Aufwand viel zu groß irgendetwas zu unternehmen.

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Schneewittchen
Am 24.5.2018 um 22:40 schrieb Shonsu:

Also ich lasse meine Stimmrechte verfallen... wegen den paar Stimmrechten ist mir der Aufwand viel zu groß irgendetwas zu unternehmen.

Ja, genau. Das meine ich...aber einmal einen Zettel ausfüllen um alle seine Stimmrechte zu übertragen wäre eigentlich nicht viel Aufwand...

 

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Shonsu
· bearbeitet von Shonsu
Am ‎18‎.‎06‎.‎2018 um 21:37 schrieb Schneewittchen:

Ja, genau. Das meine ich...aber einmal einen Zettel ausfüllen um alle seine Stimmrechte zu übertragen wäre eigentlich nicht viel Aufwand...

 

Stimmt schon, aber um Deinen Vergleich mit der Bundestagswahl heranzuziehen:

Ich mache interessehalber immer den Wahl-O-Mat. Zumindest bei den im Bundestag vertretenen Parteien habe ich normalerweise bei allen eine Übereinstimmung von 50-60%. D.h. egal wen ich von denen wählen würde, hätte ich nur ca. 50-60% von dem was ich für sinnvoll halte (ganz abgesehen davon, dass die Parteien nach der Wahl machen was sie wollen). So ähnlich wird es wahrscheinlich mit diesen "Sammelaktionärsvereinen" auch sein :) 

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