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FI40

Wie ist dieser Riestervertrag einzuordnen bezüglich Kosten?

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FI40

Hallo,

 

folgender Riestervertrag meiner Frau aus dem Jahr 2006 - wie ist dieser im Allgemeinen einzuordnen bezüglich Kostenstruktur? Sind das eher geringe oder eher hohe Kosten? Ist die Garantieverzinsung gut genug, dass man diesen Vertrag behalten sollte?

 

Eckdaten:

 

2,75% Garantieverzinsung, aber bisher wurden praktisch keine Überschüsse erwirtschaftet

Abschlusskosten: 0,9% der Beitragssumme für 5 Jahre => großteils schon bezahlt, daher nicht mehr relevant; Durch Zulage Kind wurden nochmals Abschlusskosten fällig, da sich die Beitragssumme erhöht hat => noch ca. 300-400 EUR insgesamt

Vertriebskosten: 1,5% jedes Beiträge (inkl. Zulagen)

Verwaltungskosten: 3,0% jedes Beitrags (inkl. Zulagen) + 0,04% der Erlebensfallsumme

 

Einerseits ist die 2,75% Garantieverzinsung wirklich gut, andererseits denken wir trotzdem eher an die Auflösung des Vertrages, weil die Kosten so hoch sind.

 

Außerdem, wenn ich das richtig verstehe: Meine Frau bezahlt aus bereits voll versteuertem Einkommen ihren Beitrag. Dazu erhält Sie Zulagen. Wenn Sie die Rente dann bekommt, dann werden alle Beiträge, Zulagen, Zinsen in einen Topf geworfen und draus wird dann eine monatliche Rente gebildet. Diese monatliche Rente ergibt sich tlw. aus bereits versteuerten Beiträgen und tlw. aus nicht-versteuerten Zinsen und Zulagen. Dass auf den Zinsen- und Zulagenteil Steuern erhoben werden, klar. Aber auch der Teil der Rente, welcher sich aus den Beiträgen ergibt, welche aus bereits versteuertem Einkommen gezahlt wurden, wird ein zweites Mal versteuert. Effektiv wird hier doch doppelt besteuert!?

 

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odensee
vor 10 Minuten schrieb FI40:

Außerdem, wenn ich das richtig verstehe: Meine Frau bezahlt aus bereits voll versteuertem Einkommen ihren Beitrag.

Sicher? Gebt ihr den Riester nicht bei der Steuererklärung an?

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FI40

Doch, den geben wir an. Zulage ist allerdings höher als Steuervorteil.

 

Ich dachte, die Zulage gibt es als Förderung. Nix da. Es gibt zwar die Förderung als Vorteil, dafür wird die Rente voll und nicht nur mit dem Ertragsanteil steuerpflichtig. Auf den großen Teil der eingezahlten Beiträge, welche aus versteuertem Einkommen gezahlt werden, wird also nochmal Steuer fällig.

 

Das Gesamtsystem ist ziemlicher Mist, schon klar. Die Frage nur noch, ob evtl. der Tarif oben Sinn hat, diesen zu behalten. Wegen der hohen Garantieverzinsung? Oder fressen die Gebühren jeglichen Vorteil auf?

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Nachdenklich
vor 50 Minuten schrieb FI40:

Auf den großen Teil der eingezahlten Beiträge, welche aus versteuertem Einkommen gezahlt werden, wird also nochmal Steuer fällig.

Das ist doch so auch nicht wahr. Oder laß' es mich freundlicher ausdrücken: Das ist eine oberflächliche Sichtweise.

Ja im Moment der Beitragszahlung zahlt man die Beiträge aus seinem versteuerten Einkommen. Aber bei der Einkommensteuererklärung erhält man dann eine entsprechende Rückzahlung, weil man die Einzahlungen in die Riesterverträge absetzen kann.

Damit wird in den Riesterverträgen praktisch aus unversteuertem Einkommen angespart. Deswegen ist die Versteuerung der Riesterrente im Auszahlungszeitraum auch steuerlogisch.

Wenn die übliche Erwartung, daß man im Alter einen niedrigeren Steuersatz haben würde als während der aktiven Zeit, tatsächlich eintritt, dann hat man dadurch, daß die Steuern erst im Rentenalter anfallen, also auch noch einen weiteren Vorteil (neben dem theoretischen Zinseszinseffekt, der daraus resultieren könnte {wenn eine entsprechende Rentabilität nach Steuern gegeben wäre}).

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magicw
· bearbeitet von magicw

Naja - schade dass ihr erst nach 12 Jahren Laufzeit auf die Frage kommt bzgl. der Kosten. 

 

Mir erscheinen die in der Tat hoch.  4,5% jedes Beitrags und Jeder Zulage werden abgezwackt zzgl. diesen 0,04% auf den hochgerechneten Kapitalendbetrag. Der wird vermutlich auch bei Stillegung des Vertrags weiter gezahlt werden müssen. Das wären bei angenommenen 60000EUR Erlebensfallsumme ja auch 24 EUR jährlich. 

 

Da du nur wenige Randbedingungen zum Vertrag genannt hast, hab ich mal fiktiv was angenommen: 

 

Die 100EUR Einzahlung sind dann Eigenanteil+ Zulage  - bei grob 150EUR Zulage also   87,5 EUR Eigenbeitrag + 12,50 EUR Zulage 

Die Abschlußkosten hab ich als Bearbeitungsgebühr angenommen, Verwaltung+Vertrieb sind Ausgabeaufschlag. 0,04% von 60kEUR sind ungefähr 25EUR Depotgebühr jährlich. 

http://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php?paramid=7ipjgfkzgl

 

Wenn ihr also jetzt kündigt, dann derzeit wohl nur mit Verlust. 

Wenn ihr weiterzahlt dann habt ihr zumindest eine Rendite von x% auf das zu verrentende Kapital - wobei x eine Frage der Gesamtlaufzeit ist. 

 

Evtl. ist ein Versicherungswechsel attraktiver als eine förderschädliche Kündigung?

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odensee
vor 8 Stunden schrieb FI40:

Auf den großen Teil der eingezahlten Beiträge, welche aus versteuertem Einkommen gezahlt werden, wird also nochmal Steuer fällig.

Nein, das was du in Riester einzahlst, wird nicht versteuert. Siehe auch Antwort von Nachdenklich.

 

vor 8 Stunden schrieb FI40:

Das Gesamtsystem ist ziemlicher Mist, schon klar.

Ob Riester sinnvoll oder nicht sinnvoll ist, hängt aus steuerlichen Gründen von allerlei Umständen ab. Für mich als kinderlosen (zumindest steuerlich...:rolleyes:), gut verdienenden Single (zumindest steuerlich...:rolleyes:) kurz vor der Rente ist es ein attraktives Modell.

Ob Riester für dich bzw. deine Frau grundsätzlich gut ist, kannst du im leider nicht mehr vorhandenen (aber archivierten: https://web.archive.org/web/20160909023947/http://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/) Riester-Sticky von polydeikes nachlesen. Eine völlig andere Frage ist, ob der Vertrag was taugt.

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