Han Solo März 20, 2018 · bearbeitet März 20, 2018 von Han Solo Hallo, bezogen auf die Versteuerung von Aktiengewinnen muss man sich ja keine große Gedanken machen. Der Online-Broker besteuert diese Gewinne automatisch durch die Abgeltungssteuer. Da es sich bei der Abgeltungssteuer um eine Quellensteuer handelt führt der Online-Broker die Abgeltungssteuer automatisch an das Finanzamt ab. Etwas komplizierter wird die Angelegenheit nur dann, wenn man Aktien aus dem Ausland kauft. Kaufe ich z.B. eine amerikanische Aktie können nur 15% der 30% Abgeltungssteuer aus den USA in Deutschland angerechnet werden. Für die zu viel gezahlten Steuern muss man dann einen Antrag in den USA stellen. Nach einiger Zeit bekommt man dann die in den USA zu viel gezahlten Steuern zurück erstattet. Oben genannter Sachverhalt ist mir soweit klar. Jetzt kommt die eigentliche Frage: Nehmen wir an ich investiere statt in Aktien in Kryptowährungen wie z.B. Bitcoins, Ethereum oder Ripple. Bezogen auf Kryptowährungen stellt sich die Steuersituation ähnlich dar, wie das vor 2009 mit den Aktien war. Bei Kryptowährungen müssen Gewinne nur dann versteuert werden, wenn zwischen Kauf und Verkauf der Kryptowährung weniger als ein Jahr gelegen hat. Hält man eine Kryptowährung länger als ein Jahr, so muss der Gewinn nicht versteuert werden. Nehmen wir an ich möchte die Kryptowährung IOTA kaufen. IOTA kann man auf den meisten Marktplätzen nicht gegen Euro tauschen sondern nur gegen andere Kryptowährungen wie z.B. Bitcoins tauschen. Szenario zum Kauf von IOTA: - Für 1.000 Euro auf www.bitcoins.de Bitcoins kaufen - Gekaufte Bitcoins auf eine Exchange schieben auf welcher ich IOTA kaufen kann z.B. Binance - Traden der Bitcoins gegen IOTA Nun zur eigentlichen Frage: Von Anfang an war meine Absicht IOTA zu kaufen und länger als ein Jahr zu halten. Um überhaupt IOTA kaufen zu können muss ich zunächst Euros gegen Bitcoins tauschen. Anschließend tausche ich die Bitcoins umgehend in IOTA. Ich musste demnach in einem sehr kurzen Zeitraum (weniger als ein Jahr) Bitcoins kaufen und anschließend wieder verkaufen um IOTA dafür zu bekommen. Nehmen wir an ich hatte die Bitcoins nur für 60 Minuten nur um die IOTA zu bekommen. In diesen 60 Minuten hat sich der Bitcoinkurs natürlich verändert. Nehmen wir an der Kurs ist in diesen 60 Minuten gestiegen. Muss ich diesen Gewinn dann versteuern, weil ich die Bitcoins weniger als ein Jahr gehalten habe? Wenn ja wird das bei ständigem hin- und her getrade auf Binance ein ziemliches durcheinander. Wie soll man da noch den Überblick behalten um alles sauber zu versteuern. Weiß jemand wie man dies am besten löst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej März 21, 2018 Kurze Antwort: Ja, jeder Tausch Fiat/Coin oder Coin/Coin ist abhängig von der Haltedauer steuerlich relevant. Für Trader empfiehlt sich ein Tool wie cointracking. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Han Solo März 21, 2018 Hallo Maciej, vielen Dank für Deine tolle Hilfe. Drei Fragen zum Sachverhalt hätte ich noch. Es wäre prima, wenn du mir nochmal helfen würdest :-): 1. Ab welcher Anzahl an Trades macht das cointracking Tool denn Sinn bzw. bis zu welcher Anzahl an Trades würdest du den Steuerreport noch händisch erstellen? 2. Nehmen wir an ich entscheide mich für die Nutzung des cointracking Tools. Nehmen wir des weiteren an ich nutze neben Binance auch noch andere Exchanges wie z.B. Kraken, Bitfinex, Coinbase (GDAX) usw.. Wenn man mit vielen Exchanges arbeitet wird die Sache doch schnell unübersichtlich. Wie kann ich bei dem ganzen traden und hin- und herschieben zwischen den ganzen Exchanges noch den Überblick behalten bzw. ist bei diesem Szenario das von Dir empfohlene Tool cointracking sinnvoll bzw. hilfreich? Kann das Tool die Trades von verschiedenen Exchanges zusammenführen, teilweise schiebe ich ja auch Kryptowährungen von Exchange A zu Exchange B, dass müsste das Tool auch berücksichtigen. 3. Kann man vielleicht bis zu einer gewissen Summe im Jahr bzw. bis zu einer gewissen Anzahl an Trades im Jahr von einem Kavaliersdelikt sprechen, wenn man den ganzen Steuerkram bezogen auf die Kryptowährungnen bei der Steuererklärung einfach unter den Tisch fallen lässt? Wenn man z.B. nur 1.000 Euro oder 2.000 Euro in Kryptowährungen investiert hat und diese Kryptowährungen mehr als ein Jahr hält dann sind die Steuern, die für den kurzzeitigen Kauf und Verkauf von Bitcoins anfallen um IOTA zu erhalten so gering, dass man das als Kavaliersdelikt sehen könnte. Was meinst du. Kavalierdelikt ja oder nein? Nehmen wir an ich lasse es unter den Tisch fallen, die Sache fliegt auf und ich muss einen exterm geringen Betrag von 5,00 Euro Steuern nachzahlen. Das ist doch besser als Zeit für die Steuersache zu investieren. Ich möchte IOTA länger als ein Jahr halten musste aber um IOTA zu bekommen kurzzeitig Bitcoins kaufen und die dann sofort wieder in IOTA zu tauschen. Dafür muss ich jetzt den ganzen Steuerkram machen obwohl ich die IOTA über ein Jahr halten werden. Das finde ich mega nervig, deshalb die Frage mit dem Kavaliersdelikt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej März 22, 2018 vor 18 Stunden schrieb Han Solo: 1. Ab welcher Anzahl an Trades macht das cointracking Tool denn Sinn bzw. bis zu welcher Anzahl an Trades würdest du den Steuerreport noch händisch erstellen? Sobald es anfängt unübersichtlich zu werden, würde ich ein Tool verwenden. Ob das jetzt bei 3 oder 30 Trades ist, hängt bspw. auch davon ab, wie oft man tradet oder mit welcher Positionsgröße. Wenn du meinetwegen 10 Mal in der Woche tradest, aber immer alle gekauften Coins wieder komplett verkaufst, kann das einfacher zu handhaben sein, als weniger Trades, wo sich aber Verkäufe über mehrere Kaufpositionen verteilen. vor 19 Stunden schrieb Han Solo: 2. [...] ist bei diesem Szenario das von Dir empfohlene Tool cointracking sinnvoll bzw. hilfreich? Dazu kann ich nichts schreiben, weil ich es selbst nicht nutze. Probier es doch einfach mal aus, es gibt da ja einen kostenfreien Demoaccount. vor 19 Stunden schrieb Han Solo: 3. Kann man vielleicht bis zu einer gewissen Summe im Jahr bzw. bis zu einer gewissen Anzahl an Trades im Jahr von einem Kavaliersdelikt sprechen, wenn man den ganzen Steuerkram bezogen auf die Kryptowährungnen bei der Steuererklärung einfach unter den Tisch fallen lässt? Ich kenne die Toleranzschwelle des Finanzamtes nicht, bin ehrlich gesagt auch nicht besonders scharf darauf, die auszutesten. Muss du selbst wissen, ob du das tun willst. Das nervige Ausfüllen der Steuererklärung ist halt der Preis dafür, dass du Gewinne ab einem Jahr steuerfrei bekommst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag